Getreide in großen Mengen?

  • Hallo firepot,
    kein Biogetreide einlagern - Pilze und andere Lieblinge, wurde aber schon ausführlich an anderer Stelle diskutiert.


    Nimm kleinere Fässer z.B. 40Liter entsprechen ca. 30Kg, dann kannst Du die auch mal alleine tragen, verladen und ist eines mal befallen so ist der Schaden geringer, wer nur 100 kg einlagert, hat dann vielleicht 50% Verlust.


    Fässer randvoll machen, klopfen und nachfüllen, je voller, desto weniger Sauerstoff Luftgemisch ist im Fass. Nicht auf den Boden stellen, Holz oder Styropor drunterlegen, dann schwitzt es nicht. Ich verwende die vorgestellten 20Liter Kannister für 3,90E/Stck. leicht zu tragen und im Pkw zu verstauen, Transport mit dem Rucksack im Tragegestell leicht möglich.


    Was nutzt Dir ein Vorrat der nicht transportabel ist, falls Du mal ne Reise machen möchtest?


    Tipp: Frag den Händler vor dem Kauf nach der Fallzahl, dann weißt Du ob der Weizen zum Backen taugt... sonst laß Dir eine Probe geben 500Gramm und backe Dein erstes Brot aus selbstgemahlenem Korn.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Warum lagert ihr das Korn statt des Mehls, wenn man eh vorhat, dieses zu mahlen?


    Das Mehl in den Vorratstonnen bei Eva Marbach war ganz ohne Vakuumieren, Sauerstoffabsorber & Co mindestens 8 Jahre gut haltbar.


    Das 405er Mehl mag kaum Vitamine haben, nach 8 Jahren vermutlich gar keine mehr, aber die lassen sich ja anderweitig ergänzen...
    Und wer weiß, wieviele Vitamine im Korn nach 8 Jahren noch drin sind.


    Ein Argument wäre natürlich, dass man das Korn als Saatgut gebrauchen kann und zum Züchten von Keimlingen. Schmecken Weizenkeimlinge? Für die Aussaat von Weizen brauche ich einen Acker, den ich eh nicht habe...


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @ cephalotus:


    sehe ich absolut genauso.
    Meine Langzeitversuche laufen zwar noch nicht soo lange wie die von Eva Mahrbach, ich kann nur aus der regelmäßigen Küche berichten, dass Mehl, einfach in ner Kiste im Schrank gelagert, auch über ein Jahr nach Überschreiten MHD vollkommen genießbar und nutzbar ist.


    Gerteide lagere ich ausschließlich für das Federvieh als Futter - und das auch nicht zu Hause unter Schutzatmosphäre, sondern beim Bauern meines Vertrauens (mein Nachbar) zusammen mit dessen mehreren zig Tonnen.


    Gruß vom bastler

  • Zitat von Cephalotus;74626

    Warum lagert ihr das Korn statt das Mehl, wenn man eh vorhat, dieses zu mahlen?


    Das Mehl in den Vorratstonnen bei Eva Marbach war ganz ohne Vakuumieren, Sauerstoffabsorber & Co mindestens 8 Jahre gut haltbar.


    mfg


    Hallo Cephalotus!


    Wieso anstatt? Davon ist keine Rede, ich lagere auch Mehl, nur war dies nicht die Frage.
    Und mit Korn ist man doch viel flexibler, als mit Mehl.


    Vakuumieren deshalb, weil es eben in meinem Keller schon mal zu einer etwas höheren Luft feuchte kommen kann und ich mir einfach sicher sein will, dass nichts passiert. Gerade, wenn die Außentemperaturen über 30°C steigen, kann es in meinem Keller schon kurzfristig zu etwas höheren Temperaturen und Luftfeuchtigkeit kommen.


    Weizengras ist sehr gesund: Herstellung klick hier


    Um an den gesunden Saft von Weizengras zu kommen, benötigt man eigentlich einen speziellen Entsafter. Reguläre Entsafter arbeiten mit Zentrifugalkraft, was bei Gräsern aber leider nicht funktioniert. Spezielle Weizengras Mixer können hier Abhilfe schaffen.
    Um an den Weizengras Saft zu kommen, müsst ihr nun folgende unkonventionelle Methode verwenden: Klick hier


    Keimlinge: Grundsätzlich kann praktisch jedes (keimfähige) Getreide gekeimt werden: Klick hier
    Ich persönlich steh mich nicht besonders auf das Zeugs, deshalb kann ich auch nicht sagen, wie Weizenkeimlinge schmecken.
    Aber wenn es eben notwendig wird, sich selber mit frischen Vitaminen zu versorgen, dann ist das doch eine super Möglichkeit.


    Das Mehl würde in meinem Keller sicher nicht 8 Jahre im Originalverpackung ohne weitere Maßnahmen genießbar bleiben, soviel steht fest.
    Das muss jeder für sich selber beurteilen lernen. Wenn Teigwaren (ohne Ei-Zusatz) nach 4 Jahren Lagerung in Originalverpackung nicht gut schmecken, kann man wohl davon ausgehen, dass auch Mehl nicht besonders gut gelagert werden kann.


    LG, handyman

  • Getreide ist immer besser als Mehl!


    Cephalotus
    Wir haben uns für Getreide entschieden, weil das unter den richtigen Bedingungen (die wir zum Glück haben:face_with_rolling_eyes:) eigentlich unbegrenzt gelagert werden kann. D.h. einmal gekauft und dann erst im Notfall verwendet! Es ist von der Zusammensetzung her quasi die billigste dehydrierte Nahrung. In gemahlenen Zustand besteht halt bei zu langer Lagerung die Gefahr, dass das Mehl ranzig wird weil die Fettsäuren verderben. (Ausnahme: Vakuumiertes Mehl, da hier der Sauerstoff entzogen wurde, der mit den Fettsäuren reagiert) Das betrifft allerdings nur Mehl, von dem die Keime nicht entfernt wurden. So ist zwar Mehl ohne Keime länger haltbar, enthält aber weniger an wertvollen Nährstoffen
    wie Vitamine, Spurenelemente, Fettsäuren, Proteinen. Deren Anteil ist im frischgemahlenen Mehl immer höher und genau das ist ja in Krisenzeiten besonders wichtig- vor allem ja Protein!Diese wertvollen Stoffe gehen schon innerhalb weniger Stunden zu einem großen Teil verloren:traurig: und leiden auch unter der Wärme, die bei Industriemühlen fast immer entsteht.


    Herzliche Grüße
    Madoa

  • Getreide einlagern ohne regelmässigen Verbrauch ist nicht schlau


    Hallo zusammen

    Ich erlaube mir jetzt doch noch ein paar Bemerkungen zu dem Getreide, der Lagerung und dem Thema generell:

    1. Meiner Meinung nach sollte mindestens 90% meines Lebensmittel-Vorrates aus Produkten bestehen, die ich bereits jetzt regelmässig zu mir nehme. Das heisst: Ich lagere einfach von den Produkten, die ich sowieso esse, mehr ein. Begründung: Eine Ernährungsumstellung in Krisensituationen ist praktisch nicht zu verkraften, da man dann bereits mit ausreichend anderen Stressfaktoren belastet ist. Das bedeutet: Ich sollte meine Ernährung bereits jetzt so umstellen, dass sie a) gesund ist, und b) krisentauglich.

    2. Einfach "tonnenweise" Getreide und (meiner Meinung nach völlig sinnlos) Mehl einzulagern, aber nichts davon regelmässig zu verbrauchen bzw. aufzubrauchen, halte ich für wenig sinnvoll bzw. sogar grob fahrlässig. Am besten eine Getreidemühle und eine Brotbackmaschine anschaffen und JETZT SCHON regelmässig Brot aus frisch gemahlenem Getreide selber backen (allenfalls auch als Fladenbrot ohne Brotmaschine oder im Backofen). Das ist gesund (Vollkornprodukte), krisentauglich (weil ich mich schon jetzt daran gewöhne und Getreide gut lagerbar ist), günstig, und ich kann so meine Vorräte regelmässig verbrauchen und neue, frische einlagern (so gibts keine Probleme mit dem Ablaufdatum).

    Grüsse Solaris

  • Hallo,


    Um diesen Gedanken mal aufzugreifen: Ich mische mir sowieso jeden Morgen mein Müsli selbst zusammen. Da kam mir gerade der Gedanke, dass das ja der richtige Punkt wäre um genau dort anzusetzen. Man könnte sich ja statt Haferflocken auch Haferkörner organisieren und dann z.B. wöchentlich die mahlen und die Haferflockendose wieder auffüllen.


    Ich gebe Solaris in dem Bereich recht, dass eine Ernährungsumstellung in einer akuten Krise (ich sag mal Dauer bis zu einem Monat) zusätzliche Belastung ist und vermieden werden sollte. In längerfristigen Krisen (also mehrere Monate) wird es so oder so zu größeren Veränderungen kommen und dann wird sich allein schon aufgrund der Versorgungslage auch die Ernährung verändern.


    Ich denke eher an ein Stufenmodell: Wenige Tage bis ca. 3 Monate: umfassender Vorrat sinnvoll, danach Rückkehr zur Nomalität.
    Wenn wir von längeren Krisen reden wird es keine Rückkehr zur "Normalität" geben. Dann muss man sich mit der neuen Situation arrangieren. Hier ist ein Notvorrat an Grundnahrungsmitteln eine Option, die mir erstmal Sicherheit gegen Verhungern schaffen kann. Vorräte anzulegen um den Ernährungsstandard über viele Monate oder gar Jahre aufrecht zu erhalten ist zumindest für mich schwierig bis unmöglich. Da ist die Getreideoption eine gute Sache.


    Grüße Solarwind

  • Zitat von Firepot;74393

    So. Jetzt mal bitte Butter an den Fisch:


    Zitat

    Wer hat schon große Mengen Getreide eingelagert?


    Wir lagern jährlich zwischen 4 und 8 Tonnen Getreide ein, die Menge schwankt etwas, wobei im Kriesenfall warscheinlich die doppelte oder sogar dreifache Menge möglich wäre.

    Zitat

    Woher habt ihr Euren Vorrat?

    Wächst vor dem Haus!

    Zitat

    Wie lagert ihr das Zeug?

    Etwa ein Jahr in unserer Reishütte als sog. Paddyrice also ungeschält.

  • Eine Ernährungsumstellung in Krisenzeiten ist ein GROSSER Stressfaktor


    Zitat von Solarwind;75954

    Hallo,

    Um diesen Gedanken mal aufzugreifen: Ich mische mir sowieso jeden Morgen mein Müsli selbst zusammen. Da kam mir gerade der Gedanke, dass das ja der richtige Punkt wäre um genau dort anzusetzen. Man könnte sich ja statt Haferflocken auch Haferkörner organisieren und dann z.B. wöchentlich die mahlen und die Haferflockendose wieder auffüllen.



    Die Haferflockendose mit Mehl auffüllen? Das geht besser: Du kaufst dir eine Flockenquetsche und quetscht die Getreidekörner (Hafer, Roggen, Weizen, Dinkel etc.) DIREKT vor der Zubereitung. Oder noch besser: Du nimmst neu das Frischkornmüsli bzw. den Frischkornbrei auf deinen Ernährungsplan, da verbrauchst du täglich etwas von deinem Getreide (3 EL geschrotete Getreidekörner) und vom gesundheitlichen Standpunkt ist das nicht zu übertreffen...

    Zitat von Solarwind;75954


    Ich gebe Solaris in dem Bereich recht, dass eine Ernährungsumstellung in einer akuten Krise (ich sag mal Dauer bis zu einem Monat) zusätzliche Belastung ist und vermieden werden sollte. In längerfristigen Krisen (also mehrere Monate) wird es so oder so zu größeren Veränderungen kommen und dann wird sich allein schon aufgrund der Versorgungslage auch die Ernährung verändern.



    Der Stressfaktor bei einer Ernährungsumstellung sollte keinesfalls unterschätzt werden. Den meisten ist das nicht bewusst, aber ich sag einfach mal: Wer regelmässig Fleisch isst soll einfach mal ne Woche das Fleisch weglassen, wer regelmässig Weiss- oder Ruchbrot und/oder weisse Teigwaren isst, soll mal eine Woche nur (echtes!!!) Vollkornbrot und Vollkornteigwaren zu sich nehmen, wer gerne Süsses hat soll mal eine Woche lang alles Süsse weglassen usw. ..... die meisten werden staunen wie schwer das durchzuhalten ist, und das sind jetzt nur SEHR kleine Veränderungen im Vergleich zu einer aprupten Umstellung auf vorwiegend Getreidekost und dergleichen.

    Deshalb lautet mein Vorschlag: JETZT seine Ernährung auf Krisentauglichkeit umstellen. Das geniale dabei: Eine krisentaugliche Ernährung (hoher Anteil Getreide bzw. Vollkornprodukte) hat gleichzeitig enorme gesundheitliche und wirtschaftliche (deutlich günstiger) Vorteile. ... na ja, vielleicht könnte man mit dem Thema auch einen neuen Thread aufmachen mit dem obigen Titel...

    Edit: Okay, ich habe jetzt ein neues Thema zur Ernährungsumstellung in der Krise eröffnet.

  • Mir fällt dazu folgendes ein:

    Lagerung von Getreide statt Mehl vor allem deshalb, weil das Getreide wesentlich besser und länger lagerfähig ist.

    Mehl kann man normalerweise nur 1-2 Jahre sicher lagern. Ich sage nur "Mehlwürmer".... Aber mit einem entsprechend hohen Verpackungsaufwand (Vakuum, Plastik, Tonne, usw.) läßt sich das ja noch verlängern. Es gibt ja auch gute Beispiele (diese Monatstonnen, Marbach,usw.)

    Getreide, möglichst trocken, hat schon "jeder" Landwirt "ewig" in seiner Lagerhalle bevor er es verkauft. Und dann
    kann man es immer noch über Jahre hinweg lagern ohne daß da irgendwas damit passiert.

    Ich habe da immer die TV-Beiträge aus den letzten Monaten im Kopf (SpiegelTV glaube ich - auf jeden Fall unter YOUTUBE zu finden) wo über die Getreidevorräte der Bundesregierung für Ballungsräume berichtet wird. Schaut
    Euch das mal an. Da liegt das Getreide teils in Säcken, teils einfach meterhoch aufgeschüttet in einer Wellblechhalle.
    Und das für ich glaube 5 Jahre bis es ausgetauscht wird.

    Arni (McGyver)

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Die Länder- und Bundesreserven sind hier auch schon im Detail behandelt worden. Das Filmchen auch.


    Ich glaube wenn man wirklich Vorräte über lange Zeiträume, also mit zig Jahren Versorgungssicherheit, anlegen will, kommt man an Getreide nicht vorbei.


    So extrem mach ich das nicht mehr. Passieren einfach zuwenig Weltuntergänge für meinen Geschmack :).


    So ein, zwei, drei, vier Monate sehe ich aber ein, ist ja dann auch einfach zu realisieren. Für Leute die neu anfangen würde ich immer mit 2 Wochen einsteigen, das ist schon eine ganze Ecke mehr als 90% der Nachbarn haben. Dann nochmal 2 Wochen. Und so weiter, bis der Platz ausgeht oder die Mehlwürmer die Bude übernehmen ;).

  • Entschuldigt die vielleicht etwas dumme Frage....
    Ich habe diesen Thread jetzt schon mehrfach durchgelesen da mich die Problematik der Lagerung interessiert, aber eins habe ich bisher nicht herausbekommen.


    Welches Getreide wird eigentlich von euch eingelagert?


    Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Buchweizen (ja, ja ich weiss).....


    Ich stimme zu das die Lagerung für alle in etwa gleich ist, aber mich würde dann doch die Getreide-Art interessieren.
    Persönlich würde ich wohl in Richtung Gerste tendieren weil ich durch die Futterzusammensetzung/Futterberechnung von Schweinen weiss das im Prinzip alles drin ist was Schwein/Mensch braucht.


    Gruss

  • Zitat von supi;76092


    Welches Getreide wird eigentlich von euch eingelagert?

    Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Buchweizen (ja, ja ich weiss).....



    Ich lagere praktisch alles ein, also Weizen (am meisten, weil ich regelmässig Brot damit selber backe), Dinkel (am zweitmeisten, u.a. ebenfalls für Brot), dann aber auch Roggen, Hafer (Spriesskornhafter, weil dieser keimfähig ist), Gerste (Spriesskorngerste, weil diese keimfähig ist), Hirse und Buchweizen. Ich verwende alle Getreide für den Frischkornbrei, den ich (seit bald 20 Jahren) täglich zu mir nehme. Mit Frischkornbrei und Brot brauche ich mein Getreide regelmässig auf und lagere frisches ein.

  • Ich hab Weizen und Dinkel, beides einfach zu handhaben und man ist dran gewöhnt.... Bei Gerste frag ich mich gerade was ich damit anfangen kann, naja vermutlich dasselbe wie mit den anderen Gertreiden, aber ich habe noch nie Gerstenbrot gegessen oder Gerstennudeln... das Einzige was ich kenn ist Gerstensaft :winking_face: LOL... Ne im Ernst hast du Gerste schon mal Probiert, hast du Rezepte, ausprobieren kann man es ja mal....

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Kurz und knapp gesagt. Ich bevorzuge Weizen, Roggen und Hafer. Verbrauchen tue ich es ebenfalls durch die Zubereitung von Frischkornmüsli, Brot und Getreidesuppe. Falls was übrig bleibt, wird es im Winter an die Vögel verfüttert. Die freuen sich bei einer geschlossenen Schneedecke über eine extra Portion Energie.


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Guten Tag,


    Ich bevorzuge Weizen für Nudeln und Roggen für Brot. Weizen hab ich reichlich. Roggen werd ich nachlegen. Vielleicht noch etwas Hafer fürs Müsli.


    Ich spiele wirklich mit dem Gedanken mir zwei, drei Tonnen (!) Weizen einzulagern. Klingt vielleicht leicht wahnsinnig, andererseits braucht man pro Jahr und Nase so ca. 70 kg an Getreideprodukten. Diese große Menge hab ich nun doch nicht eingelagert, aber viel ist es dennoch!
    Gekauft hab ich es direkt in einer Mühle bei Dachau nahe München für 15 € pro 25 kg Sack. Schreibt doch auch wo ihr zu welchem Preis kauft, um anderen einen Anhaltspunkt zu geben.


    Der Müller sagte mir es solle kühl, trocken und luftig gelagert werden. So ist es bis jetzt auch.
    Ich hab die Säcke einfach auf ein Holzgestell gepackt.
    So ganz geheuer ist mir diese Lagerung allerdings nicht, so hab ich mir jetzt Weithalsfässer gekauft.
    Ich will das Getreide reinschütten, mit einem Rohr und einem Haarfön warme Luft reinblasen, in der Hoffnung den Feuchtegehalt noch weiter zu senken, anschließend Stickstoff aus der Flasche rein, eine Rolle Klopapier obendrauf für ev. auftretendes Kondenswasser, und noch paar Knoblauchzehen gegen vielleicht immer noch vorhandene Schädlinge reinpacken, zuschrauben und auf Holz stellen.
    Ich denke so verpackt müsste es wirklich sehr lange lagerfähig sein.


    Gruß
    O.Bey

  • Also ich zitiere mal von meiner Webseite: Hardcore food collectors use wheat kernels instead of flour, seal them into a Mylar bag as a barrier for light/oxygen and humidity and even add oxygen absorbers into the sealed bags. Foodstuffs like wheat keep for decades prepared like that.


    Und so habe ich das früher auch mal gemacht (jetzt habe ich nur noch ,,normale'' Vorräte, ein, zwei Monate).


    Also wenn du 2-3 Tonnen Weizen in Fässern lagern willst zahlst du dich kaputt. Ich würde auf andere Behälter zurückgreifen. Anbieten würden sich gebrauchte, billige, lebensmittelechte 20 oder 30 Liter Eimer mit Deckel (28L mit Deckel gibt es ab 3 Euro das Stück). Die müssen nicht dicht sein und kann man im Internet für kleine Mark als Palettenware erstehen. Die kannst du dann mit Paletten und eventuell Zwischenlagen aus Spanplatte bis an die Decke stapeln (die Statik ist zu beachten bei mehr als 150 kg pro m²).


    Die optimale Lagerfeuchte unverpackt ist weniger als 16% bei unter 12°C. Dann hält Weizen im Sack Jahrzehnte.


    Kriegt man in der Besenkammer aber nicht hin. Bei höherer Temperatur will man eine Sauerstoffbarriere, dazu wird ein Mylar-Beutel in einen Eimer gesteckt, Weizen eingefüllt, ein Sauerstoffabsorber reingeworfen und dann mit einem Bügeleisen dicht verschweißt.


    Das mit der Warmluft zum trocken ist eine gute Idee, je weniger Restfeuchte desto besser bei hohen Temperaturen. Aber auch das sollte man nicht zu genau sehen.


    Ich habe noch nie, also wirklich noch NIE, jemanden verdorbenen Weizen aus einem Mylar-Beutel ziehen sehen. Ob mit unkontrollierter Restfeuchte oder mit Stickstoff, Trockeneis oder ohne, Sauerstoffabsorber oder Loorbeerblättern. Die Sauerstoffbarriere ist der Trick. Kann da jemand gegenteiliges berichten?


    Und es gibt auch Leute die, bei entsprechend niedrig eingestellter Restfeuchte, Weizen in 1000 Liter Wasserfässern und ohne Sauerstoffbarriere lagern.


  • Ich würde wie Vincent Weizen, Roggen und Hafer nehmen.


    2 Teile Weizen und 3 Teile Roggen ergeben ein Graubrot mit gutem Kompromiss zwischen Lockerheit und Haltbarkeit, mildem und würzigem Geschmack. Hafer- und Weizenflocken sind essentiell für ein solides Müsli. Weizen will man für Nudelteig. Also für mich wäre es irgendwie so in der Art:


    4 Teile Weizen, 3 Teile Roggen, 1 Teil Hafer.


    Dazu reichlich Salz, Zucker und Öl und du bist auf der sicheren Seite. Hefeansatz kann man sich selber aus dem ,,nichts'' erschaffen. Backpulver für feinen Kuchen könnte man noch lagern. Und natürlich Gewürze: Nelken, Vanille, Kümmel und so weiter.


    Mühle und Ersatzmühle nicht vergessen. Nichts ist peinlicher als nach zwei Wochen mit einer kaputten Mühle dazustehen, die Bunkertür geht aber erst nach einem Jahr auf :kichern:.

  • Zitat von O.Bey;76103

    ...


    [Weizen]
    Gekauft hab ich es direkt in einer Mühle bei Dachau nahe München für 15 € pro 25 kg Sack. Schreibt doch auch wo ihr zu welchem Preis kauft, um anderen einen Anhaltspunkt zu geben.


    Der Müller sagte mir es solle kühl, trocken und luftig gelagert werden. So ist es bis jetzt auch.
    Ich hab die Säcke einfach auf ein Holzgestell gepackt.
    So ganz geheuer ist mir diese Lagerung allerdings nicht, so hab ich mir jetzt Weithalsfässer gekauft....



    Hallo O.Bey,


    das Preisniveau liegt etwas unterhalb meiner Mühle, scheint also günstig zu sein. Allerdings kaufe ich da auch nur in 25kg-Mengen ein.


    Ansonsten gilt für die Lagerung. Kühl und trocken, siehe auch den Beitrag von tecneeq. Die typischen Polyethylenfässer nehmen übrigens Wasser auf und lassen es durch. Ein hilfreiches chemisches Trocknungsmittel für den Lagerraum ist zum Beispiel Calciumchlorid (CaCl2). Die Kristalle nehmen nachund nach Wasser auf und zerlaufen zu einer Suppe. Es muss natürlich sichergestellt sein, dass diese Suppe nicht an die Vorräte gelangt, sie werden sonst ungeniessbar. Das zerflossene Calciumchlorid kann man übrigens durch Trocknen - aber bitte ausserhalb des Lagerraums - wieder regenerieren.


    Viele Grüsse


    Matthias


    der als Brotgetreide neben Weizen und Roggen auch Dinkel mag.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo O-Bey,

    Zitat

    Ich will das Getreide reinschütten, mit einem Rohr und einem Haarfön warme Luft reinblasen, in der Hoffnung den Feuchtegehalt noch weiter zu senken


    das würde ich bleiben lassen.


    Warme Luft in einen Behälter zu pusten, bringt nichts ohne die dazugehörende Bewegung des Trockengutes.


    Gib lieber 2Euro mehr aus und bestelle beim Händler Deiner Wahl getrocknetes Korn mit dem Feuchtegehalt den Du haben möchtest.


    Mir wurde kanadischer Hartweizen mit 4%Restfeuchte für 2Euro Aufpreis je Doppelzentner angeboten. Das kriegst Du mit dem Fön bei den Mengen (Tonnen) nie hin.


    Ich befürchte auch, dass die erkaltende Luft, so sie tatsächlich Feuchtigkeit aus dem Korn gelöst hat, die Feuchtigkeit auf weiter außenliegenden Körnern oder der Behälterwand wieder kondensieren würde - Schimmel.


    Stelle Deine Fässer auf jeden Fall auf Holzleisten oder Styropor / Styrodur um Schimmel am Boden zu vermeiden.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“