Selbst Brunnen anlegen (Nachbar hat auch einen)?

  • Uups, da muss ich gleich mal nachschauen.


    Eigentlich sollten die Filter bis zu Viren und Radionukleiden herunter reichen.
    Hoffentlich habe ich mich nur um eine Zehnerpotenz vertan und nicht die falsche Anlage...


    Natürlich gibt es mehrstufige Vorfilter.


    Und für alles für angeblich 2 Jahre Vebrauchsmaterial dazu.



    LG


    Michael



    ...- -.-- --... ...--

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • Zitat von Funker;82921

    Uups, da muss ich gleich mal nachschauen.


    Eigentlich sollten die Filter bis zu Viren und Radionukleiden herunter reichen.


    Hallo Michael,


    Radionuklide sind aus einem 17m tiefen Brunnen nur dann zu befürchten, wenn Du zum Beispiel im Erzgebirge oder im Hochschwarzwald lebst und die Kontamination in Form von natürlichen(!) Uran- oder Thoriumerzen von unten kommt. Selbst im Fall eines- inzwischen in Mitteleuropa ziemlich hypothetischen - Kernwaffenangriffs ist eine 17m tiefe Quelle zunächst mal sicher. Auch Viren neigen typisch nicht dazu, so weit in den Untergrund einzudringen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Frage 1:
    Wer von euch hat jemals mit einem Brunnenbohrersatz z.B aus der Bucht (Beispiel1 und Beispiel2) einfach mal im Garten gebohrt und ist fündig geworden? Und hat sich sogar auf diesem Weg eine verlässliche Wasserquelle erschlossen?


    Frage 2:
    Kann es passieren (beim Drauflosbohren), dass man eine "Wasserader" trifft und ungewollt einen Springbrunnen im Garten hat?




    Ich finde die Idee des eigenen Brunnens seeeehr sympathisch,
    würde daraus aber keine Wissenschaft machen wollen.


    100 EUR für solch einen Bohrersatz würde ich springen lassen und dann einfach mal versuchen.


    Ich hätte nicht mal den Anspruch, dass es sofort Trinkwasser wäre, Aufbereitungsmittel habe ich genügend hier,
    d.h. in Normalzeiten wäre es Blumenwasser und wenn es darauf ankommt ist die Wasserversorgung gewährleistet.


    Wir leben recht weit weg von jedem Gewässer und ich habe "nur" Regenwasser zur Verfügung (bisher 1000L).
    Von daher liebäugel ich mit einem Projekt namens "Brunnenbau" :)

  • Bitte beachtet dass ihr für Brunnenbohrungen euer Wasserwerk kontaktieren müsst.
    In vielen Bundesländern braucht es für die Bohrung und das Betreiben eines Brunnens eine Genehmigung. In manchen muss man sogar Gebühren bezahlen.


    Geregelt ist das in dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und im Landeswassergesetz (LWG).


    Denkt dabei auch an dem bösen Nachbarn dem es nicht gefällt, wenn ihr was habt was er nicht hat.


    nashua

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Zitat von nashua;110191

    Bitte beachtet dass ihr für Brunnenbohrungen euer Wasserwerk kontaktieren müsst.
    In vielen Bundesländern braucht es für die Bohrung und das Betreiben eines Brunnens eine Genehmigung. In manchen muss man sogar Gebühren bezahlen.


    Macht man das BEVOR oder NACHDEM man weiß, dass man überhaupt an Wasser kommt?
    In D wahrscheinlich lange bevor man überhaupt einen Erdbohrer besitzt, das wäre so typisch.


    Ich erlaube mir mal den Vergleich zu meiner Selbstständigkeit, hättte ich mich VOR der Gründung an alle Regeln gehalten, hätte ich bis heute nicht gegründet!
    Damit möchte ich nicht zum Regelbruch aufrufen, aber bei manchen Themen steht bei mir erst mal die Aussicht auf Erfolg und DANN die Regularien (vor allem bei anfallenden Gebühren!)


    Daher meine Frage technischer Natur, kann ich beim Bohren irgendetwas kaputt machen oder jemand anderen schädigen?
    Das wäre mir vor den Registrierungen erst mal wichtiger.

  • Zitat

    Kann es passieren (beim Drauflosbohren), dass man eine "Wasserader" trifft und ungewollt einen Springbrunnen im Garten hat?


    Ich nehme mal an, damit meinst du eine natürliche "Wasserader"? Das kann in einem Gebirgstal durchaus mal vorkommen, wenn das Einzugsgebiet höheres Gelände ist und der Boden im Tal normalerweise nicht wasserdurchlässig ist
    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20090326130245


    Zitat

    Daher meine Frage technischer Natur, kann ich beim Bohren irgendetwas kaputt machen oder jemand anderen schädigen?
    Das wäre mir vor den Registrierungen erst mal wichtiger


    Das kann in Wohngebieten oder in für den Bau erschlossenen Gebieten vorkommen. Deshalb vorher unbedingt kundig machen, ob Rohrleitungen oder ähnliches durch das Gebiet laufen. Vielleicht ist die neu entdeckte Ölquelle eigentlich eine Pipeline?

  • Ob sich jemand an den Antrag zur Genehmigung hält, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Aber sich beim Wasserwerk zu erkundigen, bringt ausserdem den Vorteil, dass man auch dort erfährt wie hoch der Grundwasserspiegel ist. (Das entscheidet ja immerhin die Bohrtiefe.) Ob es sich um ein Wasserschutzgebiet handelt und vieles andere mehr.


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    Ich habe im Netz noch eine supertolle Seite gefunden mit Zeichnung und vielen Infos:


    http://www.baumarkt.de/nxs/323…ve-zur-Regenwassernutzung

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Hallo,


    ich hätte bei 8m Bohrtiefe schon 2,3 bis 3m Wasser stehen. Was ist, wenn bei Hochwasser das Oberflächenwasser verseucht ist?
    Reicht es wenn das geförderte Wasser nicht in Kontakt mit Oberflächenwasser kommt?
    Ich würde auf eine Filterkaskade setzen, die bis 300 nm alles zurückhält - Radionuklide halte ich für unwahrscheinlich.


    Grüße
    Tom

  • Zitat von galahat;110193


    Daher meine Frage technischer Natur, kann ich beim Bohren irgendetwas kaputt machen oder jemand anderen schädigen?
    Das wäre mir vor den Registrierungen erst mal wichtiger.


    Sehr oft gibt es mehre Grundwasserhorizonte, die durch schlecht wasserdurchlässige Schichten voneinander getrennt sind.


    Wenn Du nun bei Bohren nicht besondere Maßnahmen trifft, verbindest Du dieses Schichten hydraulisch.
    Die unteren Schichten haben oft die bessere Wasserqualität, wenn nun die oberflächennahes Dreckwasser dort reinkommt,
    kann es sein, das Wasserwerke oder Betriebe Brunnen stilllegen müssen.
    Die Schäden gehen dann in die Millionen, zumal sich nicht überall leicht alternative Brunnen bohren lassen.

  • Hallo,


    ich hab ein Haus aus 1971.
    Da war nun der Brunnen dicht und ich habe einen neuen spülen lassen.


    Das Ganze hat mit Saugfilter, Anschlüssen, PE-Leitung usw. 150,- Eumels (Nachbarschaftshilfe ;o)) gekostet.
    Grundwasser in Top-Qualität ist bei uns in einer Tiefe von ca. 5m.


    Gruß


    Rübe

  • Hallo,


    ich hatte vor meinem Brunnenprojekt einen Rutengänger bei mir.
    In 5m und 7m Tiefe fand er "Wasserader".
    Ich habe es selbst mit einer "Anfängerrute" des Rutengängers probiert und bei mir bewegten sich auch die Spitzen der Rute.


    Dann habe ich einen Brunnenbauer gefunden, der auch schon in der Gegend nach Wasser gebohrt hat.
    Er sagte mir, dass in 5 - 7 m nur Oberflächenwasser vorhanden ist.
    Die gleiche Aussage bekam ich von der unteren Wasserbehörde.


    Der Brunnen wurde auf 30 m Tiefe gebohrt. Danach ist eine wasserdichte Schicht. Das Wasser wird in dem Rohr bis auf ca. 10m hoch gedrückt. Wassermenge lautAngaben des Brunnenbauers: Ca. 3qm/Minute.


    Ein Brunnenwassertest in einem Labor (ca. 50,-€) ergab gutes Wasser mit Trinkwasserqualität.


    In dem Bohrloch ist ein100er (mm) Rohr mit Pumpe auf ca. 20m.


    Genehmigung ist in NRW nicht erforderlich, wenn das Wasser nur zur Gartenbewässerung, wie bei mir, benutzt wird.
    Ein Notgenerator ist vorhanden.

  • Zum Thema "Kaputt-machen" ist folgender Aspekt zu berücksichtigen :


    wenn man eine wasserdichte Bodenschicht durchbohrt, über der sich Wasser befindet, kann Wasser durch die Bohrung durch die wasserdichte Schicht hindurchlaufen .
    Stößt die Bohrung dann weiter unten auf die nächste wasserführende Schicht , kann das Wasser von Oben außen entlang der Bohrung in die untere Schicht gelangen .
    Das ganze ist problematisch, wenn die obere Wasserschicht zB durch Gülle/Nitrat etc. verunreinigt ist . Von daher kommts auf den geologischen Aufbau an . Ich kann jetzt nur von der hiesigen Situation ausgehen. Niederbayrisches Hügelland, Lehmböden . Wasserkontakt ca. nach 2 - 3 Meter. Die alten gemaueten Brunnen sind ca. 6-8 Meter tief. = maximale Saughöhe bei Saupumpen. Die Wasserschicht wird in der Regel als Oberflächenwasser bezeichnet. Gülleeintrag /Wasserstand jahreszeitlich häufig bemerkbar.


    Unter dieser Oberfächenwasserschicht befindet sich dann eine wasserdichte Schicht. Die erste Grundwasserschicht befindet sich dann erst wieder in einer Tiefe ab mindestens 50 Meter. Die Tiefenbrunnen werden nur maschinell gebohrt . Hierbei wird der Durchmesser der Bohrung bis unterhalb der ersten wasserdichten Schicht größer gewählt, so daß
    der "Durchstichbereich" gegen hinterunterlaufendes Oberflächenwasser verdichtet werden kann. Dadurch wird verhindert, daß kontaminiertes Oberflächenwasser ins Grundwasser gelingen kann.


    Diese erste echte Grundwasserschicht wird hier dann auch für die privaten Trinkwassertiefbrunnen und die öffentliche Wasserversorgung genutzt. Ein Schutz dieser Wasserschichten erscheint sinnvoll.


    Sofern man aber nur in den oberen 8 Metern von Hand "herumstochert" wird man wohl keine Gefährdungen verursachen.


    Über die gesetzliche Lage sollte man sich shon vorher erkunidgen , aber bei der Wasserbehörde, Gemeinde , Wasserwerk würde ich mich vorher nicht schlau machen , eher im "historischen Bereich" aus der Zeit vor der Einführung der zentralen Wasservsorgungen . Um ja keine Ölpipeline, Stromkabel, Wasserleitung anzubohren, kann man ja mal ins Grundbuch schauen, ob da entsprechende Leitungsrechte eingetragen sind.


    wolpi

  • Ich habe glaub ich hier im Forum mal den Link zu einem Brunnenbauer der alten Schule gefunden.
    Trotz Suche fehlen mir wohl die richtigen Worte um ihn zu finden.


    Im Film ging es um einen alten Brunnenbauer der das noch von seinem Vater gelernt hat, und von Hand den Brunnen schachtete.


    Hat den Link hier jemand? Wollte das gerne dem Heimatverein bei uns im Ort zukommen lassen.


    Danke schon mal


    Habs doch gefunden (direkt bei Youtube gesucht)
    http://www.youtube.com/watch?v=7hFcrt0aprw

  • Meine Frau und ich haben vor 3 Jahren ein altes Haus von 1863 gekauft. Es ist eine alte Metzgerei mit viel Umschwung und eigener Wasserquelle, die aber nicht am Haus angeschlossen ist. Noch nicht.
    Letztes Jahr, durfte eine Woche lang das Leitungswasser nicht getrunken werden wegen Verunreinigung.
    Wir, Topf genommen, draussen beim Brunnen Wasser geholt. Da merkte ich, wie wertvoll ein eigener Brunnen sein kann.

  • Ich habe meinen Brunnen gegraben. Grundwasser gibt es ab ca 2 m. Zuerst legte ich einen Betonring mit ca 1 m Innendurchmesser auf den Boden. Dann habe ich innen die Erde ausgehoben. Der Ring sinkt dabei langsam ein. Wenn er ebenerdig ist kommt der nächste drauf. Außer einem Spaten, einer Wasserwaage und einem Eimer mit Seil braucht man keine Werkzeuge. Geht bis zum 3 Ring (1,5 m) auch allein. Danach ist es hilfreich wenn ein anderer den Aushub hochzieht. Wir haben dann auch einen beim Nachbarn gebaut. Beide auf 4 m Tiefe. Sind in den letzten 30 Jahren nicht trockegefallen oder eingefroren. Notfalls kann man hier das Wasser mit einem Eimer hochziehen. Außerdem ist es kein Brunnen sondern ein abgesoffener Öko-Kühlschrank.


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