Vorratsliste Apotheke

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  • http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Homöopathie
    Mit
    diesem Linkhinweis schließe ich mich hinterwäldler und hunted an. Es hat noch nie einen wissenschaftlich haltbaren Beweis für eine Wirksamkeit von Homöopathischen Mitteln über die Placebowirkung hinaus gegeben und die Wahrscheinlichkeit, dass das je geschieht tendiert gegen Null."Schulmedizin" ist als Wort ebenfalls ein Irrtum Deinerseits, gemeint ist die wissenschaftliche Medizin, die zwar fehlbar ist aber messbar wirkt- und wenn sie nicht wirkt kann das genau so feststellen wie die Nichtwirkung von Homöopathie, Schüßlersalzen, Magnettherapien, Astrologie, Reiki und den sonstigen Erzeugnissen der Scharlatanerie.Hersteller und Verbreiter solcher Dinge wollen nur Dein bestes, Dein Geld! Die Anhänger solcher Dinge halte ich für schlecht informiert und fehlgeleitet, die Typen, die Dir Fruchtzucker für 15 Teuro die 100 Gramm verkaufen schlicht für kriminell!

  • Bitte um Entschuldigung, das funktioniert mit meinem NerdPad nicht richtig...

  • Zitat von hinterwäldler;91213

    Von den homöopathischen Mitteln reicht zur Erzielung des Placeboeffektes EINS - denn es ist in allen das Gleiche drin, nämlich NICHTS...das Buch braucht man auch nicht mitzuschleppen, denn man kann bei der Anwendung nichts falsch machen...außer dem Unterlassen von weiteren Maßnahmen, die nachweislich ursächlich helfen...


    www.gwup.org


    Sorry, aber wehr sich etwas damit befasst, stellt fest das es funktioniert. Ob und wie die Microdosis des Wirkstoffs (denn bei Homeopathie ist weniger mehr) funktioniert, oder ob mein Körper sich selbst durch dessen Anstoß heilt ist mir schnuppe. Massenweise wie in dem Selbstversuch bringt NICHTS da es bei H. wie gesagt um weniger ist mehr geht.
    Das man bei schweren Erkrankungen den Arzt aufsuchen sollte, steh ausser Frage. Aber nur weil wir etwas nicht sehen können, ist es trotzdem da. Und die Pharma gibt viel Geld dafür aus, das die Menschen die H. verkennen. Würde man wieder beginnen, sich beginnen mit alten Heilpflanzen und Kräutern die man in Wald und Wiesen findet zu heilen, würden Ihr Milliarden entgehen. Im Endeffekt muß man sich mehrere Meinungen einholen. Und auch die Schulmedizin ist zum Teil gefährlich wenn überlastetes oder unqualifiziertes Personal dich behandelt. Durch falsch eingestellte Medikamente ist meine Oma fast gestorben. Bei H. passiert im schlimmsten Fall NICHTs.

  • Ich lobe hiermit einen Preis über die Summe von €10.000 aus für denjenigen der mir einen (!) Fall präsentieren kann, der nachweislich und ursächlich durch den Einsatz von homäopathischen Mitteln geheilt werden konnte. Der Beweis muss entsprechend den gegenwärtigen wissenschaftlichen Grundlagen erbracht werden, d.h. nachvollziehbar und wiederholbar sein.


    PS: Wer sich mal mit Reanimationsforschung beschäftigt hat weiß, dass eben nicht nur nichts passiert wenn man "eben mal" was ausprobiert - und wenn es nur Zuckerkügelchen in die Lunge pusten ist.


    PPS: Da die Homöopathiediskussion wie eigentlich immer zu einer Glaubensdiskussion (auch wenn es hier eigentlich um Wissenschaft gehen sollte) mutiert halte ich es für Sinnvoll diesen Teil zu löschen/verschieben udn uns hier wieder der "Vorratsliste" Apotheke zu widmen.
    Wer möchte kann auf diese so viel Zucker/Wasser schreiben wie er will. Ich bitte nur im Interesse eurer Angehörigen und "Patienten" darum, dass ihr euch wenn jemand wirklich krank/verletzt ist an professionelle Hilfe wendet und nicht an den nächsten Schamanen. Danke!

    Take care!

  • Ich möchte deine 10000 Euro nicht in Anspruch nehmen, aber ich habe einen Fall in meiner erweiterten Familie.
    Allerdings kann man hier nicht das "geheilt" setzen, sondern die Sache ist etwas komplexer.
    Der betreffende Patient hat seit klein auf diverse Probleme mit dem Stoffwechsel (Unverträglichkeit von Lactose und Fructose, empfindliche Magenschleimhaut), verträgt so einiges an Medikamenten nicht und hatte öfter irgendwelche Schwierigkeiten mit den Innereien.
    Bei diversen Krankheiten sollten Antibiotika eingesetzt werden -verträgt er aber auch nicht. Damals hat der Hausarzt(!) der Mutter empfohlen, einen Naturheilkundler hinzuzuziehen. Gesagt, getan: Die sind zum Globuli-Schubser gegangen, der hat diagnostiziert und für unterschiedliche Sachen halt eben auch unterschiedliche Mittel verordnet. Die hat er vertragen und die Probleme haben sich im Lauf der Zeit verringert und mittlerweile halbwegs gelöst (abgesehen von der Lactose/Fruktose-Intoleranz). Heute ist er gesund, 25, gut im Futter und mit meiner Schwester verheiratet.
    Mit den Details bin ich nicht durchgehend vertraut, interessiert mich auch nicht weiter.
    Aber wo die Schulmedizin aufgrund von Einschränkungen durch Standardisierung nicht weiter kam, hat es mit der Homöopathie funktioniert.
    Ich ziehe aus diesem und anderen Gründen weder die moderne Schulmedizin in Zweifel, noch Homöopathie oder Naturheilkunde als Ganzes.


    Deshalb bin ich auch gegen diesen ewigen Zwist, wo sich gegenseitig mit immer neuen (und alten) Beispielen vorgehalten wird, dass es (nicht) funktioniert, und warum.
    Werdet mit eurer eigenen Einstellung glücklich, aber lasst auch anderen ihr Wissen und ihre Erfahrungen.


    Ich persönlich bin eher ein Freund der modernen Medizin, aber wenn meine Freundin oder ich krank sind, dann gibts nach wie vor Hühnersuppe, Fruchtsaft und je nach Krankheit entsprechenden Kräutertee. Hausmittel von Oma und Uroma haben leider noch keinen Eingang in die Medizin gefunden :grinning_face_with_smiling_eyes:


    So long,
    Sam

  • Der oben eingesetzte Link ist aus einer Satireseite aber verdeutlicht, dass man viele schwurbelige Argumente für einen Glaubensgrundsatz bringen kann. Genau das ist hier die Schwierigkeit- an Homöopathie kann man glauben, es aber nicht beweisen, weil es da nichts zu beweisen gibt. Wie hunted bereits anführte ist das für eine Placebowirkung bei Schnupfen oder so ganz niedlich aber es KEINE Medizin. Ich bin auch nicht gegen die "Alternativmedizin" weil ich euch euren (Aber)Glauben vermiesen möchte sondern weil es keine Alternative ist und ich meine Mitmenschen vor Scharlatanen und Quacksalbern schützen möchte! Mit dem Kauf eines homöopathischen Mittels wird man betrogen! Um Geld und schlimmstenfalls um seine Gesundheit.

  • Kleiner Nachtrag: Naturheilkunde ist nicht mit Homöopathie und Co gleichzusetzen! Naturheilkunde ist definitiv anerkannt, allerdings nicht mehr wirklich von der Schulmedizin zu trennen (daher keine eigene Disziplin). Viele ganz normale Medikamente (auch verschreibungspflichtige und sehr starke) sind pflanzlich oder zumindes pflanzenbasiert. Letztendlich ist sogar das berühmte Peniciilun, als vom Pilz gebildetes Gift oder Digitalis ein starkes Herzmedikament (pflanzlich) ein reiner Naturstoff. Es geht also nicht um Hausmittelchen von Oma oder Tricks aus der Natur (obwohl es da natürlich auch faule Zähne gibt - gibt es aber auch in der "Schulmedizin"), die letztendlich ganz normale und anerkannte Mechanismen udn Wikstoffe (nur in veränderter Form) nutzen. Beispiele wären hier z.B. die heiße Hühnerbrühe bei Erkältung (Hitze+Elektrolyte+Nährstoffe) oder Cola und Salzstangen bei Durchfall (Salz+Zucker+Flüssigkeit. Füllt nicht nur die verlorengegangenen Vorräte wieder auf, sondern nutzt in dieser Kombination auch die Konfiguration der Transporter im Darm aus). Eine Liste die man wahrscheinlich beliebig verlängern kann. Es geht also - das möchte ich an dieser Stell enoch ein mal betonen - nicht um Naturheilkunde oder Hausmittel, sondern Aberglaube! Das der auch nicht immer schadet (wenn man ihn vernunftsbasiert und additiv, aber nicht alternativ (!) verwendet) steht auf einem anderen Blatt. Ob man dafür so viel Geld ausgeben muss und sich belügen lassen ist dann jedem selber überlassen.

    Take care!

  • Das heisst, du setzt Homöopathie auf exakt die selbe Stufe wie Kirche und Religion: Geschickt vermarkteter Aberglaube.
    Heisst, du gestehst den Leuten zu, entweder dumm zu sein, oder sich bewusst blenden zu lassen.
    Aber ist Glaube jetzt etwas gefährliches? Schädliches? Tut es jemandem weh?
    Und an was die Leute glauben ist mir persönlich egal. Ob an Gott, Götter, Steine, Homöopathie...
    Jede Religion nimmt ja für sich in Anspruch, die allein selig machende zu sein, also was solls :winking_face:


    So long,
    Sam

  • Wissenschaft und ihre Ergebnisse sind immer beweisbar.



    Glaube ist eine Überzeugungshaltung, die ohne Beweise auskommt oder sich gegen Beweisbarkeit verwehrt.
    Das gilt für alle Pseudowissenschaften ebenso wie für Religion.
    Anhänger der einen oder anderen sind nicht zwangsweise dumm, auch wirklich kluge Leute haben sich schon in Irrglaube verrannt (z.B. Nobelpreisträger Linus Paulig zur Hochdosierung von Vitamin C).
    Sich bewusst blenden zu lassen halte ich für nicht möglich, der geblendete Mensch nimmt nur die Beweise nicht an oder ist sich ihrer nicht bewusst. Das "stehe ich niemandem zu", ich bemühe mich um Vermittlung objektiver Wahrheit.



    Ist Glaube etwas gefährliches?



    Ja! Aber sowas von!



    "Heilige" Kriege, Inquisition, ethnische Reinheit und Rasseüberlegenheit, eigentlich jede fanatische Überzeugung, haben einer unüberschaubaren Menge Menschen das Leben gekostet.
    Und dieser Zustand hält an.



    Besonders in diesem Thema, Medizin und Gesundheit, gibt es in jüngerer Vergangenheit zahlreiche Beispiele: Fehldeutung von Epilepsie als "Dämonenbesessenheit", Gesundbeten, Wundertherapien gegen allerlei Krankheiten, die sich samt und sonders als unwirksam erwiesen (Bioresonanztherapie, Neue Germanische Medizin von Ryke Geerd Hamer), der bereits erwähnte Vitamin-Hochdosierungs-Glaube und so fort.



    Jedem steht es frei, zu glauben, was ihm beliebt- aber nicht auf Kosten anderer. Der Grundsatz der Glaubensfreiheit ist nicht anwendbar, wenn Mensch und Umwelt Schaden erleiden.
    Deshalb nehme ich meine Aussage "bei Schnupfen ganz niedlich" zurück. Homöopathie ist nur auf eine Art heilsam: finanziell für die Vertreiber.



    Die Annahme, in der Religion Seligkeit zu finden und in objektiver Wissenschaft nicht ist rhetorischer Unsinn.

  • Liebe Homöopathiekritiker,
    Wissenschaft unterlag schon immer dem Wandel. Die Art und Weise, mit der Medikamente getestet werden, ist nicht in der Lage, die Wirksamkeit der Homöopathie zu beweisen, da verlangt wird, dass "eine Krankheit" mit einem Mittel behandelt, bei allen Kranken eine Besserung/ Heilung erzielen soll.
    Das Verständnis von Krankheit ist aber schon aus schulmedizinischer Sicht (die Symptome seien die Krankheit) völlig anders als bei der Homöopathie : Gesundheit = Freiheit (nicht nur von Symptomen). Für den Homöopathen sind die Symptome nichts, was man wegdrücken sollte, es wird davon ausgegangen, dass jeder Körper so gut wie möglich sein Gleichgewicht zu bewahren sucht. Nimmt man ihm das Symptom, ist er also gezwungen, ein schwerwiegenderes hervorzubringen. Das sieht man in der Praxis häufig, ein Kind hat eine Mittelohrentzündung (AB), vielleicht noch eine (AB), dann verschwinden diese und es hat statt dessen eine starke Allergie. Ist für den Schulmediziner eine neue Krankheit, die es wieder zu unterdrücken gilt, (was wieder Schwerwiegenderes hervorbringt), für den Homöopathen eine einfache Folge der Behandlung.
    Für den Homöopathen sind alle Symptome (körperlicher, geistiger und seelischer Natur) in ihrer Gesamtheit der Schlüssel zum individuellen Mittel, das nämlich beim Gesunden eben diese Symptome hervorzurufen vermag.
    Wie das chemisch-biologisch-wissenschaftlich betrachtet, funktioniert, weiss meines Wissens nach kein Mensch. Dass es funktioniert, wissen alle, die es erlebt haben. All diesen zu unterstellen, sie seien abergläubisch, halte ich für überheblich und eine Beleidigung, wenn es Erwachsene sind, für einen Witz, wenn es sich um Babies, Kleinkinder und Tiere handelt.
    Ich bin ein Mensch, der auf dem Boden der Tatsachen steht. Ich habe seit meiner Jugend mit Medizin zu tun gehabt und bin kein Fan von Hokuspokus. Als meine Mutter mit ihrer Hüftgelenksarthrose überhaupt nicht mehr laufen konnte, die Röntgenbilder eine Katastrophe waren, nichts etwas genützt hat, sie sich dann ein einen homöopathischen Arzt gewandt hat (eine Bekannte hatte dort ihren Brustkrebs "verloren") und sie im Laufe der Behandlung immer besser laufen konnte, und letzten Endes die Röntgenbilder bewiesen, dass sich Substanz wieder aufgebaut hat (eigentlich unmöglich), fing ich an, mich mit der Homöopathie zu befassen.
    Ich habe viele hochdramatische Fälle erlebt, gewöhnlich erst nach dem Scheitern schulmedizinischer Bemühungen, wenn nichts mehr ging. Menschen, die einen Hang zum Aberglauben und einer Götter-in-weiss- Anbetung haben, hätten sicher in diesen Jahren schon eine ganze Reihe an Placebo-Effekten erleben können.
    Das dogmatische Festhalten an " was nicht sein darf, kann nicht sein" ist in meinen Augen ein unreifes Verhalten.
    Ich würde empfehlen, sich nur zu Themen aus dem Fenster zu lehnen, die man durchgearbeitet hat, und zwar nicht im Sinne von einigen gelesenen Artikeln. Hilfreich ist auch eine Arzneimittelprüfung am eigenen Leibe sowie eine Mitteleinnahme bei einem einfachen Fall und einer offenen und ehrlichen Selbstbeobachtung.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut


  • Eisprung, Euer Ehren!


    Ich habe von 'Glaube' als abstraktem Konstrukt gesprochen. Definieren würde ich es als "Überzeugung von etwas, das nicht mit zur Verfügung stehenden Mitteln direkt oder indirekt beweisbar ist".
    Wovon ich nicht geredet habe war unter anderem 'Religiöser Eifer', 'Fanatismus', 'Befolgen von Doktrin', 'Extremismus jeglicher Ausprägung', 'Angst vor/Hass auf Unbekannten/m'.
    Ich muss dir leider recht geben, Religion ist keine der Erfindungen, auf die die Menschheit besonders stolz sein kann.
    Aber Glaube an sich [an mich auch ;)] ist mMn. nichts schlechtes oder schädliches.


    Um wieder den Bogen zum Thema zurück zu finden:
    Wenn es hilft, dann ist es meines Erachtens in Ordnung. Ob ich daran glaube, dass Aspirin ein modernes Wundermittel ist, was alles inklusive Beinbruch und abstürzende Börsenkurse heilt (Homo Americanus), oder daran, dass Kügelchen aus Zucker und einem µ Wirkstoff bei Krankheiten helfen... ist irrelevant. Das Ergebnis zählt.


    Ich selbst bin wie gesagt durchaus ein Freund der modernen Medizin (ohne wäre ich als Diabetiker wohl schon tot), aber ich lasse auch anderen Menschen ihre Überzeugungen/Heilmethoden. Denn ob der Glaube an ein Zuckerkügelchen den Überlebenswillen und die Selbstheilungskräfte aktiviert, oder eine Pille aus einem Plastikblister die Beschwerden "weghext": Wichtig ist nur das Ergebnis!


    So long,
    Sam

  • Zitat von Firehorse;91605

    Liebe Homöopathiekritiker,
    Wissenschaft unterlag schon immer dem Wandel. Die Art und Weise, mit der Medikamente getestet werden, ist nicht in der Lage, die Wirksamkeit der Homöopathie zu beweisen, da verlangt wird, dass "eine Krankheit" mit einem Mittel behandelt, bei allen Kranken eine Besserung/ Heilung erzielen soll.


    Hallo Firehorse,


    im Gegensatz zum "Weltverbesserungsforum" dürfen wir bei "Medizin & Chemie" schon wissenschaftliche Ansprüche stellen. Wissenschaft ist im Wandel, seit Herrn Hahnemann sind rund 200 Jahre vergangen (damals war auch noch die Phlogistontheorie und ähnliches en vogue), eine Wissenschaftstheorie als philosophische Metadisziplin, die diesen Namen verdient, haben wir eigentlich erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts (Wiener Kreis).


    Wissenschaft ist grundsätzlich hypothetischer Natur, sie ist grundsätzlich nicht in der Lage, Dinge zu beweisen, sie ist nur in der Lage, Hypothesen zu falsifizieren. "Wissenschaftlich bewiesen" sollte bei jedem den Scharlatanalarm auslösen. Beweisen lassen sich nur Existenzaussagen, etwa "Das Monster von Loch Ness existiert.". Dieser Satz liesse sich durch Vorzeigen des gefangenen Monsters beweisen. Allsätze - und hierzu gehören die meisten wissenschaftlichen Aussagen - sind grundsätzlich nicht beweisbar, sondern nur widerlegbar. Beispiel: Die Newton'sche Mechanik galt über Jahrhunderte als grundsolide wissenschaftliche Theorie, die über jeden Zweifel erhaben war. Jeder Versuch bestätigte sie. Dann kam Einstein und zeigte, dass sie nur eine sehr gute Näherung der Relativitätstheorie für den Bereich kleiner Geschwindigkeiten ist.


    Die wissenschaftliche Medizin (die pejorativ sogenannte "Schulmedizin") kann allerdings die Wirkungslosigkeit der Homöopathie zeigen, die Hahnemann'sche Hypothese also falsifizieren. Der klassische Test hierzu ist die Doppelblindstudie. Weder der Patient noch der Experimentator wissen, ob sie die Testsubstanz (das Homöopathikum) oder eine inerte Substanz einnehmen bzw. verabreichen. Der Placeboeffekt und jede Suggestion scheiden damit aus. Die "Wirksamkeit" von Homöopathika in sauberen klinischen Doppelblindstudien entspricht dem statistischen Rauschen - keinerlei Signifikanz für eine Wirkung.


    Einzelfälle - z.B. der Deiner Mutter - haben die Strahlkraft des persönlichen Erlebens und gaukeln damit eine Signifikanz vor, die statistisch nicht gegeben ist. Der deutsche Altbundeskanzler Helmut Schmidt, inzwischen 94 Jahre alt, war Zeit seines Lebens ein starker Raucher und ist es noch heute. Dürfen die Menschen aus seinem Umfeld deswegen schliessen, dass Rauchen ein langes und aktives Leben garantiert. Die Statistik - die grosse Zahl, nicht der persönlich erlebte Einzelfall - spricht eine andere Sprache.


    Zitat von Firehorse;91605

    Das Verständnis von Krankheit ist aber schon aus schulmedizinischer Sicht (die Symptome seien die Krankheit) völlig anders als bei der Homöopathie : Gesundheit = Freiheit (nicht nur von Symptomen).


    Freiheit von was denn noch? Wenn jemand ohne Beschwerden (Symptome) lebt und alt wird, dann war und ist er gesund.

    Zitat von Firehorse;91605

    Für den Homöopathen sind die Symptome nichts, was man wegdrücken sollte, es wird davon ausgegangen, dass jeder Körper so gut wie möglich sein Gleichgewicht zu bewahren sucht.


    Welches "Gleichgewicht" bitte, ausser dem, das ich durch messbare Parameter ermitteln kann?

    Zitat von Firehorse;91605

    Nimmt man ihm das Symptom, ist er also gezwungen, ein schwerwiegenderes hervorzubringen.


    Das klingt ja fast so, als besässe der Körper eine vom Gehirn unabhängige Intentionalität. Wo soll die stecken? Wieso ist der Körper "gezwungen", von wem?


    Für mich klingt das ganze ein bisschen nach Psychosomatik. Psychosomatiker gehören allerdings nicht zum wissenschaftlichen Arzt ("Schulmediziner") und schon gar nicht zum Homöopathen, sie gehören zum Psychotherapeuten.


    Zitat von Firehorse;91605

    Das sieht man in der Praxis häufig, ein Kind hat eine Mittelohrentzündung (AB), vielleicht noch eine (AB), dann verschwinden diese und es hat statt dessen eine starke Allergie. Ist für den Schulmediziner eine neue Krankheit, die es wieder zu unterdrücken gilt, (was wieder Schwerwiegenderes hervorbringt), für den Homöopathen eine einfache Folge der Behandlung.
    Für den Homöopathen sind alle Symptome (körperlicher, geistiger und seelischer Natur) in ihrer Gesamtheit der Schlüssel zum individuellen Mittel, das nämlich beim Gesunden eben diese Symptome hervorzurufen vermag.
    Wie das chemisch-biologisch-wissenschaftlich betrachtet, funktioniert, weiss meines Wissens nach kein Mensch.


    Vielleicht, weil es keinen Zusammenhang gibt, es sei denn, man geheimnisst einen herbei? Ich hoffe zugunsten der Kinder und ihres Hörvermögens, dass Eltern so einsichtig sind, eine akute Mittelohrentzündung mit Antibiotika behandeln zu lassen.


    Zitat von Firehorse;91605


    Dass es funktioniert, wissen alle, die es erlebt haben.


    Post hoc, ergo propter hoc - danach, also deswegen - ist ein seit der Antike bekannte Fehlschluss. Bei Dürre führten unsere Altvorderen Regentänze auf. Half das nicht, wurde erst eine Ziege, dann eine Kuh geopfert. Schliesslich regnete es. Dass es funktionierte, wussten alle, die es erlebt haben - post hoc, ergo propter hoc. Heute kommt es uns als eine Verschwendung von Energie und Haustieren vor. Der Blindversuch, hätte es auch geregnet, wenn Tänze und Tieropfer unterblieben wären, fand nicht statt. Also konnten die Menschen auch nicht erleben, dass ihre "Behandlungsmethoden" für eine Dürre just für die Katz waren.


    Informiere Dich bitte mal - im Internet leicht zu finden - über die Experimente mit "abergläubischen" Tauben und Ratten. Die Viecher haben aus "eigenem Erleben" darauf geschworen, dass ihr teilweise abstruses Verhalten ihnen zu Futter verhilft, obwohl abwarten den gleichen Erfolg gehabt hätte.

    Zitat von Firehorse;91605

    All diesen zu unterstellen, sie seien abergläubisch, halte ich für überheblich und eine Beleidigung, wenn es Erwachsene sind, für einen Witz, wenn es sich um Babies, Kleinkinder und Tiere handelt.


    Des Rätsels Lösung heisst Zuwendung. Welchen Effekt hätte die gleiche Zuwendung in einer Doppelblindstudie gezeigt? Vermutlich den selben.

    Zitat von Firehorse;91605

    Ich bin ein Mensch, der auf dem Boden der Tatsachen steht.


    Statistik ist häufig kontraintuitiv und führt zu Ergebnissen, die zwar korrekt, für den Alltagsverstand aber ziemlich unerwartet sind. Das ich etwas, vielleicht sogar mehrfach, erlebt habe, ist statistisch weitgehend irrelevant.


    Im Gegensatz zur wissenschaftlichen Medizin hat die Homöopathie das Zusatzproblem, dass sie noch nicht einmal eine nachprüfbare Hypothese der Arzneimittelwirkung ihrer Stoffe bieten kann. Wie sollen die auf zellulärer Ebene wirken, was sind die Wirkmechanismen, welche Biochemie steht dahinter, insbesondere bei Hochpotenzen jenseits der Avogadrokonstante?


    Dann wird von Proponenten der Homöopathie nicht nur gelegentlich Esoterisches wie "feinstoffliche Schwingungen" bemüht, durch die der "Geist" des abwesenden Stoffs wirken soll. Warum darf ein Homöopathikum nicht einfach bis zur Unkenntlichkeit verdünnt werden? Warum muss es "dynamisiert", sprich geschüttelt und verrieben werden - nach der reinen Lehre von einem Menschen und nicht von einer Maschine? Was in aller Welt soll "dynamisieren" sein?


    Fragen über Fragen ... zu denen ich mir jetzt mal langsam wenigstens eine wissenschaftlich nachprüfbare Hypothese (im Sinne der Wissenschaftstheorie) wünsche, auf statistisch signifikante Fakten wage ich ja gar nicht zu hoffen.


    Viele Grüsse


    Matthias


    P.S. Wie Wissenschaft funktioniert, hat zum Beispiel der österreichisch-britische Philosoph Karl Raimund Popper in seinem Buch "Conjectures and Refutations; The Growth of Scientific Knowledge" ziemlich auf den Punkt gebracht. Hier kann man in einem schmalen (und gut zu lesenden) Bändchen die Quintessenz der Wissenschaftstheorie kennenlernen.


    Wer tiefer einsteigen will:


    Gerhard Vollmer; Was können wir wissen? (Hirzel, Stuttgart, 2 Bände)
    Band 1: Die Natur der Erkenntnis
    Band 2: Die Erkenntnis der Natur

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    ich werde die meisten Deiner Fragen mit einem Link beantworten, sonst sitze ich hier noch die ganze Nacht und kann mich möglicherweise immer noch nicht verständlich genug ausdrücken.
    http://www.homoeopathie-allenstein.de/page3.php


    Der Fall meiner Mutter beweist, dass die Homöopathie in der Lage ist, schwere Pathologien nachweislich rückkehrbar zu machen, auch wenn dies in schulmedizinischen Sinne unmöglich ist.
    Es ist auch kein Einzelfall. Vielleicht sollte man einmal eine Befragung von 100 Patienten einer "normalen" Praxis und 100 aus einer (klassisch!) arbeitenden homöopathischen Praxis befragen, wie gesund sie geworden sind?
    Wenn Zuwendung des Rätsels Lösung wäre, würde jedes hom. Mittel heilen. Tut es aber nicht.
    Und wenn wir den Fall meiner Ziege nehmen, bin ich mir sehr sicher, dass man ein Geschöpf, was im Sterben liegt, nicht mit Zuwendung wieder ins Leben zurückbringen kann.
    Für ein besseres Verständnis kann ich "Die wissenschaftliche Homöopathie" von Vithoulkas empfehlen. U.a. dieser definiert Gesundheit als Freiheit von Schmerz, Leidenschaft und Selbstsucht und bezieht in seine Definition die körperliche, emotionale und geistige Ebene mit ein.
    Herzliche Grüße,
    Firehorse


    P.S.: Ich habe keine Ahnung von Biochemie. Das Verdünnen einer Arznei bewirkt lediglich deren Schwächung. Nähme man z.B. Arsen unverdünnt ein, vergiftet man sich unweigerlich. Verdünnt man es nur, passiert nichts. Verschüttelt man es aber, so wird offenbar (wie es passiert, weiss ich nicht und finde es auch vollkommen unwichtig) die Energie des Stoffes frei. Besonders wirksam sind eben die Hochpotenzen, ich würde bei einem heftigen Unfall sicher keine Arn. D 6 nehmen, sondern eine Hochpotenz. Nettes Beispiel: kleiner Hütehund wird vom Pferd mitten ins Gesicht getreten. Es kracht, das Hündchen liegt da wie tot, in einer Blutlache, die so groß ist wie das Hündchen. Beim Anfassen völlig starr. Arn. gegeben, nach Sekunden ist das Kleine ansprechbar, Blut läuft noch ein paar Minuten aus der Nase (vermutlich gebrochen), beim nächsten Rausgehen geht sie direkt wieder an die Pferde, eine Erfahrung reicher. Es geht sehr schnell im akuten Fall. Aber nur mit dem richtigen Mittel.
    Noch eine Anmerkung: viele Kranke (Mensch und Tier) wünschen im Krankheitsfall überhaupt keine Zuwendung, sie wollen ihre Ruhe.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Guten Abend.
    Ich stelle auch hier die Bruchkante der alten, wissenschafts- und technikgläubigen, und der neuen, geistig orientierten Welt fest.
    Ich bin seit vielen Jahren in etwas anderen Wirklichkeiten unterwegs, als denen, die ihr als alltäglich wahrnehmt.
    Ich habe gute Freunde, die heilen mit Gebeten, selbst gemachten Wässerchen, Federn und Energie.
    Da scheint mir Homöopathie geradezu wissenschaftlich.
    Es ist mir egal, ob Dinge "wissenschaftlich beweisbar" sind.
    Die Wissenschaft erfasst nur das, was sie im Paradigma der Aufklärung zu sehen befähigt ist.
    Und das ist nur ein kleiner Bruchteil aller existierenden Realitäten.


    Firehorse
    Danke für Deine Energie, wegen solchen Dingen rumzuargumentieren.


    @Holzweber, Hunted & Hinterwäldler
    Nehmt euch doch mal die Zeit, geht in einen stillen Wald, und ich meine STILL,
    und setzt euch ganz gemütlich ohne Essen und Trinken einige Tage an ein nettes Plätzchen.
    Vielleicht verliert die Welt ja ihre Schrecken.


    In diesem Sinne gute Nacht
    Meitlikh

  • meitlith, ich wünsche dir und deinen Freunden ganz ehrlich, dass niemand von euch jemals schwer krank wird oder sich verletzt.
    Ansonsten wird sich nämlich die Sterblichkeitsrate der alten Welt (euer Trip ist nämlich nichts neues, sondern im Gegenteil etwas sehr altes) eure neue besuchen kommen.
    Aber, so lange ihr das nur auf euch bezieht und andere (und eure Kinder!!) da raus haltet, sollt ihr machen und glauben was ihr wollt... wenn es euch glücklich macht.


    PS: Wenn du die Welt für so schön, glücklich und ungefährlich (irgendwie kommen mir die Worte pink und fluffig in den Sinn) befindest, warum bist du dann in diesem Forum?

    Take care!

  • Zitat von meitlikh;91709


    ... und setzt euch ganz gemütlich ohne Essen und Trinken einige Tage an ein nettes Plätzchen.


    Was hat dieser Aufruf mit Preppen zu tun? Abgesehen davon impliziert das, dass es total normal und easy ist, mehrere Tage ohne Trinken irgendwo, wenn auch schön still, herumzusitzen. Totaler Unsinn.


    LG


    Christoph

  • Zitat von meitlikh;91709

    Guten Abend.
    Ich stelle auch hier die Bruchkante der alten, wissenschafts- und technikgläubigen, und der neuen, geistig orientierten Welt fest.
    Ich bin seit vielen Jahren in etwas anderen Wirklichkeiten unterwegs, als denen, die ihr als alltäglich wahrnehmt.
    Ich habe gute Freunde, die heilen mit Gebeten, selbst gemachten Wässerchen, Federn und Energie.
    Da scheint mir Homöopathie geradezu wissenschaftlich.


    Hallo Meitlik,


    ich zitiere mal von der Portalseite unseres Forums:


    "Aber beachte, wir sind kein Propheties, Esoterik, Zombie, Panik-macher, Schauungs- oder Weltuntergangs Forum. Wir befassen uns nur mit Realitäten und Fakten, besprochen wird dies von Leuten, die im realen Leben stehen."


    Hier aufgestellte Behauptungen und Thesen sollten an der Realität orientiert und anhand von objektiv beobachtbaren Tatsachen nachprüfbar sein. Gesundbeten, heilende Wässerchen oder sonstige Spökenkiekerei sind es nicht.


    Wer sich der Überprüfung durch empirisch beobachtbare Tatsachen entziehen will, der kann letztlich beliebiges behaupten, die Existenz des "unsichtbaren rosa Einhorns" ebenso wie die des internetnotorischen "Flying Spaghetti Monster"


    Bitte zurück in die Welt der nachprüfbaren Tatsachen, die auch einem soliden Skeptizismus standhalten! Esoterikforen, wo allein der Glaube selig macht, gibt es in den Weiten des Internets genug. Hier zählen Lösungen und Verfahren, die unabhängig vom Glauben funktionieren. Chlor entkeimt auch das Wasser von Ungläubigen, ein Kompass zeigt auch einem Ungläubigen die Himmelsrichtung. Verfahren, die nur Gläubigen nach irrationaler Annahme eines Glaubenssystems zu helfen scheinen und sich skeptischer Nachprüfung entziehen wollen, gehören nicht in dieses Forum.



    Viele Grüsse


    Matthias



    Änderung: Rechtschreibfehler korrigiert.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)