Outdoor-Schlaf

  • Hallo zusammen


    Ich weiss, wir haben bereits einen Thread zum Thema Schlaf, in dem es v.a. um Rhythmus, Mindestdauer, etc. geht. Wie sich Schlafmangel auswirkt, etc.


    Hier geht's mir um Eure Erfahrungen, draussen zu schlafen. Folgende Fragen interessieren mich (und vielleicht auch andere):


    - Wie oft schläft Ihr draussen (mit oder ohne Zelt)?
    - Was ist anders als beim Schlaf zuhause im Bett?
    - Hat sich der Schlaf draussen mit der Zeit verändert? Habt Ihr Euch daran gewöhnt? Woran zeigte sich das?
    - Benutzt Ihr Oropax?


    Ich möchte zukünftig mehr draussen übernachten ("wild"). Selbst an relativ ruhigen Orten reagiere ich bisher sensibel auf die (nachts ungewohnten) Geräusche und habe deshalb bisher Oropax benutzt und damit gut geschlafen. Ich wachte nur auf, weil es nachts abkühlte und ich mich mehr einmümmeln musste. Ich frage mich z.B., ob ich einfach die Oropax weglassen soll und mich irgendwann daran gewöhnen werde. Allerdings verwende ich diese auch zuhause, da ich, seit ich auch Nachtschichten übernommen habe, auf kleinste Geräusche der Kinder reagiere.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo,
    ich komme auf rund 100 Nächte pro Jahr draußen. Mal mit Zelt, mal ohne, mal mit Hänge Matte mal auf dem Boden. Ich schlafe am Besten auf dem Boden. Die Ruhe des Schlafes ist bei mir vom Boden abhängig. Auf weichem Waldboden ist alles super, auf harten Campingplatzböden ist es eher ein rumgewälze. Hören tue ich nix, gut schlafen tue ich wenn es nicht zu kalt und nicht zu warm im Schlafsack ist. Ein Kopfkissen ist wichtig (für mich), dazu wird ein Fleece in ein Baumwoll-Tshirt oder irgendeinen Sack gestopft.


    Anders als zu hause ist, dass ich mit den ersten Sonnenstrahlen wach werde, weil es kein Rollo gibt. Da behelfe ich mir inzwischen vor allem im Sommer mit einem Tuch, das über die Augen gelegt wird.


    grüße,


    Frank

  • Moin, komme auf bis zu 150-200 Nächte pro Jahr. Ist sehr verschieden. Ich bin gerne draussen und wenn ich Teilnehmer habe, dann sowieso. Meist in einer Laubhütte oder unter einem Tarp. Niemals in einem geschlossenen Zelt.
    Das Bett zu Hause dient meist als Ablagefläche für irgendwas, ich bevorzuge den Boden. Meine Bettmatratze ist zu weich. Gibt Rückenschmerzen...


    Am Anfang, es fing vor 18 Jahren an, bin ich durch jedes Geräusch hochgeschreckt. Das hat sich mit der Zeit gelegt. Jetzt wache ich nur noch auf, wenn mein Instinkt mich warnt, das da jemand oder etwas ist.


    Keine Oropax.


    Erwachen tue ich mit dem Gesang der Vögel.


    Gruß
    DC

  • Ende RS (Rekrutenschule) konnte ich jeder möglichen und unmöglichen Stellung schlafen. Sogar wie ein S gekrümmt zwischen Felsen........und heute bin ich froh wenn ich ohne Rückenschmerzen mich aus dem Bett schälen kann.
    Hat man sich mal an eine harte Unterlage gewöhnt, ist es sehr bequem. Und auch bequemer als ein zu weiches Bett. Alles nur Gewöhnungssache.
    Angeblich hatten viele Kriegsheimkehrer zuerst Mühe wieder in einem normalen Bett zu schlafen. Sie haben den Boden vorgezogen zum schlafen.
    Wie auch viele, wohl der grössere Teil der Menschheit, schäft auf dem harten Boden. Komischerweise haben diese alle viel weniger Rückenprobleme als wir. Das wirft bei mir schon noch ein paar Fragen auf.

  • Hallo,


    also ich komme auf 0 Nächte. :grosses Lachen:


    Aber ich habe vor Jahren mal während einer Tour in TAS zwei Wochen auf Brettern geschlafen im Schlafsack aber ohne Matte darunter. Ich muss sagen ich habe nach den ersten zwei, drei Nächten wirklich gut geschlafen, ohne Probleme. Ich finde es ist wirklich nur eine Gewöhnungssache so wie Worber es sagt.


    Servus
    Stephan

  • Ich komme nur auf ein paar Nächte im Jahr. Ich mag die Geräusche draußen, das meiste ist eh nur Kopfkino, oder?
    Schlafe wie ein Bär, wecken lasse ich mich von der Sonne und/oder den Vögeln.
    Was mir allerdings Sorge bereitet, ist, dass ich mit zunehmendem Alter immer schlechter auf harten Untergrund reagiere, bin morgens krumm und schief.
    Als ich 20 war, hab ich mal 6 Wochen auf dem Boden geschlafen, weil meine Schlafcouch nicht geliefert wurde. Das machte mir gar nichts?


    Gibt es Tipps, wie man sich an harten Untergrund gewöhnen kann? Bei mir ist es immer wieder die Schulter, auch zuhause (Matratze zu hart).


    VG qittatun

  • Zitat von qittatun;84839

    Gibt es Tipps, wie man sich an harten Untergrund gewöhnen kann? Bei mir ist es immer wieder die Schulter, auch zuhause (Matratze zu hart).


    Da wird dir kaum ein Tipp helfen, solange es an deinen Schultern liegt: verkürzte Muskeln auf flachem Untergrund werden immer wehtun. Ich rate zu einem stützenden Kissen, bis Nackentraining das Problem behoben hat. [lächerliche Ferndiagnose Ende]


    Mir hat das Bogenschiessen geholfen, isometrische Übungen täglich am Unfallort (=Schreibtisch meist) sind - richtig angelernt - besser. Dazu war ich zu faul.

  • Ich komme nicht auf sooo viele Nächte draußen. Ich denke, jeder der neu an die Sache herangeht, wird es erstmal ungewohnt finden und vielleicht nicht gut schlafen können bzw. bei jedem unbekannten Geräusch aufhorchen. Was aber richtig gut dagegen hilft: Tagsüber auspowern! Wer hundemüde ist schläft auch.
    Wenn man das mehrere Tage hintereinander macht, gewöhnt man sich auch am besten an Insekten oder andere Dinge mit denen man als "Outdoor-Anfänger" vielleicht noch Probleme hat.


  • Hallo linthler,


    nicht so oft, 2-3 Wochen Urlaub im Jahr, ob mit oder ohne Zelt hängt von Gegend und Wetter ab. Auf Düne Nummer 7 im Mai in Südalgerien ohne (Achtung: aus den abgelegten Klamotten morgens vor dem Anziehen die Skorpione rausschütteln:)), im bayrischen Wald oder der Auvergne immer im Zelt oder in unserem 4x4 Wohnmobil-Kleintransporter-Universalauto.


    Dazu 2-3 Wochen Segeln, wenn Du ein dickbäuchiges, seegängiges Wohnmobil als "draussen" gelten lassen willst.


    Ich schlafe draussen gefühlt eher besser und tiefer als drinnen, die beste aller Ehefrauen meint allerdings, dass ich in der Steinzeit keinerlei Überlebenschance gehabt hätte, weil mich die Viecher im Schlaf gefressen hätten. Was natürlich nervt, besonders im Süden, draussen schlafen ist nichts für Morgenmuffel, die aufgehende Sonne treibt Dich aus dem Schlafsack.


    Wichtig: Weiche Unterlage, warm, trocken. Wenn eine dieser Voraussetzungen nicht gegeben ist, gibt es zumindest für mich keinen erholsamen Schlaf, dann wird das ein Rumwälzen zwischen einpennen und aufwachen.


    Zitat von linthler;84789

    - Hat sich der Schlaf draussen mit der Zeit verändert? Habt Ihr Euch daran gewöhnt? Woran zeigte sich das?
    - Benutzt Ihr Oropax?


    Ans draussen schlafen oder ans schlafen an Bord habe ich mich eigentlich nie gewöhnen müssen. Was ist Oropax?:face_with_rolling_eyes: Ich habe einen fetten Kapselgehörschutz, aber den trage ich nur auf dem Schiessstand.


    Wenn wir (d.h. meine Frau und ich) auf Strecke segeln und mehrere Tage auf See sind, gilt an Bord die marineübliche 4h Wacheinteilung. Meinen Schlafbedarf von etwa 7 Stunden decke ich dann eben in zwei Schichten. Auch das funktioniert recht gut.


    Es mag sein, dass jemand, der zum ersten mal oder selten draussen schläft, auf die ungewohnte Situation reagiert und deswegen häufiger wach wird, aber das gibt sich eher schnell, wenn Gewöhnung einsetzt.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Was mir im Bezug auf S&P immer wieder auffällt, ist, dass manche Leute zu sehr an der Idee einer improvisierten Notunterkunft hängen bleiben. Im Sommer mag das funktionieren und in bestimmten Ländern das ganze Jahr über. Und im Winter wenn es sein muss, auch eine Nacht oder zwei. Aber wer keine Möglichkeit hat, sich im Schlaf zu erholen (die Länge mal ganz außen vor gelassen), der wird auch nicht lange Handlungs- (oder für die anderen "Einsatz-") -fähig bleiben, sondern immer träger werden was in einer S&P-Situation langfristig den Tod bedeuten würde.
    Deswegen sollte es, wie Waldschrat sagt, wirklich warm, trocken und bequem sein! Und da sollte man auch keine Kompromisse machen, und ggfs. doch etwas mehr für einen Schlafsack ausgeben usw.

  • Zitat von Mark Wilkins;84949

    Deswegen sollte es, wie Waldschrat sagt, wirklich warm, trocken und bequem sein! Und da sollte man auch keine Kompromisse machen, und ggfs. doch etwas mehr für einen Schlafsack ausgeben usw.


    Warum dann nicht daheim bleiben, dort ist es warm, trocken und bequem !


    Wozu die ganze Planung von Fluchtrucksäcken, Anlage von Fluchtorten, Depots, Organisation von Fahrzeugen, Treibstoff, Konditions- bis Kampftraining, Übungen von Survival-Techniken, Trocken-Simulation von Feuerbedrohung, Stromausfall, Wasser- und Nahrungsmangel ... nur der Schlafsack soll bitte 100% perfekt sein. Sogar wenn er es ist, können tausend Dinge passieren, dass er seine Vorteile nicht ausspielen kann.


    Nein, ihr habt ja Recht, am Material, dem man sein Leben anvertraut, sollte man nicht an falscher Stelle sparen.


    Doch ich kann so viel lernen, falls das Material unperfekt ist: wie ich mir dann behelfen, improvisieren muss. Und es sind meiner Meinung nach nicht die perfekt, geldintensiv Ausgestatteten, die bessere Überlebenschancen haben. Sondern die (Leid) Geprüften, die schlechte, bittere Erfahrung machen mussten, die Baumwoll-Unterwäsche durchgeschwitzt, gefroren haben, den Dauerfraß nicht mehr sehen konnten, denen das Material kaputt gegangen ist und daraus lernen und
    - die Planung verbessern (nicht unbedingt mehr sondern anders)
    - die Schwerpunkte im Prepardness neu setzen (mehr Vorräte, besseres Material, mehr Trockenübung, mehr Immunsystem etc. usw. usf.)
    - andere Konsequenzen ziehen: (k)ein Depot, (k)ein Waffentraining, 4x4 Auto, Keller mit Wasser statt Heizöl u.v.a. Denkbare mehr)


    Klar, im warmen Schlafsack ist die Denkphase vor dem Einschlafen und die Tagesplanung für den nächsten Tag intensiver und länger :Gut:, statt beim Frieren oder Körperschwerzen oder vor Hunger nicht mehr denken können. Wichtig ist doch das Fazit am nächsten Morgen, ob ich meine Unterkunft mit Alternativen verbessern kann, die nächste Nacht besser geschützt bin. Oder am Ende der Tour, wieder zuhause, wo ich entscheide, was ich besser mache, wie ich besser entschieden hätte, woran ich nicht mehr sparen will. Und falls es der wärmere, nässeisolierte Schlafsack ist ... ja, dann aus tiefer und eigener Überzeugung.


    P.S. Ich habe gefroren, ihr sollt auch frieren. :)

  • Hallo Crusoe,
    das mag ja alles richtig sein was Du schreibst, aber einen guten Outdoor Schlaf - dahin sollte ein jeder erst einmal kommen. Wenn man das dann erreicht hat, mit Schlafsack, Isomatte und Zelt oder besser Plane, dann kann man eines nach dem anderen weg lassen. Klar, es soll eilige geben, die gehen direkt in die Laubhütte ohne alles, aber wie viele davon beschließen danach, das das alles nichts für sie ist? Ich denke es werden viele sein.


    Wo ich Dir allerdings absolut recht gebe, ist, dass ich auch die meisten Dinge gelernt habe, wenn es schief ging.


    grüße,


    Frank

  • Hallo,
    möchte mich an dieser Stelle Waldschrat seinen Beitrag anschließen!
    Ich wage zu sagen, dass ich mehr als genug im Freien nächtigte.
    Eine Auftragserfüllung hängt immer von einem klaren Kopf ab, temporär funktioniert man auch mit wenig/ schlechten/ keinem Schlaf.
    Faustregel war im Winter ca. 2h vor Zapfenstreich ist mit Planen/ Vorbereiten/ Aufbau einer passenden Schlafmöglichkeit zu beginnen.
    Eine windgeschützte Schneemulde war recht schnell gebaut, dazu muss ich sagen das damals die Winter gefühlt schneereicher waren.
    Furchen, Gräben oder Löcher wurde fix "Nachtfest" ausgebaut. Tannenzweige sind eine prima Grundlage als Polsterung. Ebenfalls eignet es sich gut zum Bau von Wind-, Regen- u. Schneeschutz.
    Was suboptimal war, damals musste man das ganze so bauen das es einen nicht verrät.


    Ansonsten wurde da gepennt wie es kam in Scheunen, Futterraufen, Hütten, Hochstände usw. usf.
    Zu empfehlen sei der gepresste Strohballen, die großen Runden.
    Mit dem Klappspaten wurde diese ausgehöhlt und fertig war ein super Nachtlager.
    Nachteil, beim ankleiden war oft Stroh in den Klamotten... das konnte einen zur Weißglut bringen das Kratzen u. Jucken.


    Wenn ihr hervorragende Tips zum Winterlager sucht, die Kameraden der Grenztruppen waren da sehr gut darin. In deren Forum kann man sich zu diesem Thema inspirieren lassen.
    Die waren ja regelmäßig bei Wind und Wetter draußen.


    Ich weiß nicht ob das schon genannt wurde aber meidet im Herbst/Winter Laub als Polsterung des Nachtlagers. Die Feuchtigkeit ist übel und zieht in die kleinste Ritze/ Faser. Außerdem kühlt es schleichend aus.



    Aufklärer

  • Hallo qittatun


    Ich denke das ist ein dehnbarer Begriff und hat mit dem Nutzer der Untelage zu tun.


    Der eine findet die Unterlage X einfach super, der oder die andere finden es nur einfach hart!


    Wie die Prinzessin auf der Erbse ..........


    Was zählt ist der Wohlfühlfaktor ..........


    Viele Grüsse, Ernst



    Zitat von qittatun;84969

    Waldschrat: Was bedeutet für dich weiche Unterlage?


    VG qittatun

  • Mmmh, ich hab halt nur so 'ne 08/15-Matte vom Discounter, dachte nun, dass es vielleicht auch daran liegt?


    Oder ich muss mir künftig kleine Löcher für Schulter und Hüfte graben...


    VG qittatun

  • Hallo qittatun


    Tja wie schon gesagt, das hat mit dem Wohlfühlfaktor zu tun. Generell kann man da nichts sagen.


    Ich habe zum Beispiel eine 10 mm Billigmatte, die nicht mal Löcher bekommen kann. Meine BEVA hat da so ein Ultrateil .............


    Es ist wirklich nicht einfach zu sagen was richtig ist.


    Ich denke einfach so gut wie nötig!


    Viele Grüsse, Ernst

  • Draussen und "draussen"...
    Wenn ich so zurückdenke fällt mir als erstes eine Nacht unter einem Fallschirm in der Gegend zwischen Weilheim und Altendorf ein...
    Damals hatte ich eine Liege von Räer die es schon lange nicht mehr zu kaufen gibt, auf der habe ich traumhaft geschlafen, allerdings war sie recht schwer.


    Heute bin ich jedes Jahr etwa 2 Wochen "draussen", was für mich bedeutet das ich in einem kleinen Unterstand schlafe den ich vor ein paar Jahren aus Baumstämmen gebaut habe. Ich habe dort eine Konstruktion aus 2 spitzen Dreiecken die mit 2 Stangen verbunden sind über die eine Wolldecke gezogen wird und dadurch eine Liegefläche aufspannt. Wenn es kühler ist wird diese Decke noch mit Fichtenästen ausgestopft, eine Isomatte kommt sowieso drauf. (Bilder habe ich leider keine...).


    Ich muss Mark W. und Waldschrat absolut recht geben, es gibt nichts schlimmeres als einen schlechten Schlaf.
    Man hält das eine Zeit lang aus, aber dann ist es "aus".
    Besonders bei kalter Witterung ist es wichtig das man wenigstens einen warmen/gemütlichen Rückzugsort hat, was auf Tour nun mal eben der Schlafsack ist. Das schlimmste ist es dann wenn die kälte von unten durchdrückt, Hängematten sind zumindest für mich das pure Gift.


    Als kleines Bsp.:
    Anfang März vor 2 Jahren kam hier bei uns einmal ein Trupp Pfadfinder durch die auf dem Zahnfleisch gingen, um nicht zu sagen die völlig am Ende waren. Anfang März bedeutet in meiner Gegend -17 Grad und mind. 0,5m Schnee. Warum auch immer waren sie für einen "deutschen" März gut gerüstet, aber 500km vom Polarkreis entfernt sieht das wieder ganz anders aus. Nach etwa 4 Tagen landeten sie in einer Tanke (naja, ein gut ausgestatteter Autohof, wenn ich es auf D übertragen würde) um die Ecke und wurden an mich weitergereicht (bin halt der einzige Deutsche im näheren Umkreis, man kennt sich...). Die Schlafsäcke und die Kleidung waren völlig durchnässt/steifgefroren, und das sie Müllsäcke über die eh viel zu dünn ausgelegten Schlafsäcke gezogen hatten hat das ganze auch nicht verbessert...
    Alles in allem waren sie alle, Jungs wie Mädels völlig hysterisch und am heulen. Dem Gruppenführer ging es auch nicht besser, dem ging zusätzlich noch der Hintern auf Grundeis. Klares denken war bei allen definitiv nicht mehr vorhanden (wenn einer daran scheitert die Telefonnummer der Eltern in ein Tastatur-Händy einzugeben...).
    Um es kurz zu machen, nach einer Dusche haben alle über 18h geschlafen und die Waschmaschine und der Trockner liefen im Dauerbetrieb.
    Das die keine Erfrierungen hatten war ein Wunder.


    Je schlechter die Witterung, desto schwerwiegender sind gemachte Fehler.


    Das soll jetzt kein Aufruf zu besonders hochwertigem Material sein, nur zur entsprechenden Situation passen sollte es schon (Meine 3 Schlafsäcke sind alle von Jysk/Dänisches Bettenlager d.h. no-name).



    Crusoe:


    Der dumme macht Fehler und lernt nichts dabei.
    Der kluge macht Fehler und lernt etwas daraus.
    Der intelligente lernt aus den Fehlern der anderen.
    Die arme Sau macht den Fehler und hat nicht mehr die Gelegenheit etwas daraus zu lernen.



    Gruss

  • Ich schlafe ca. 50 Nächte draussen meist mit Tarp, Biwaksack,Schlafsack und Isomatte. Mit Zelt nur in den Bergen. Am Anfang hatte ich eine dicke Thermarest dann eine dünnere und kürzere Trangoworld, beide "Selbst aufblasend" Jetzt bin ich gerade am wechseln auf ganz dünne Schaummatte und Laub darunter. Die ersten fünf Nächte waren Erfolgversprechend. Bequem und warm. Es ist mir wichtig, dass ich bequem, warm und Angst frei schlafen kann. Angst frei, das liest sich jetzt so nach Memme, wenn es überall Wildschweinespuren hat bin ich jedoch nicht ganz locker. Kam bisher nicht viel vor man kann ja meistens auch ausweichen.


    Als ich begonnen hatte draussen zu schlafen war es eher, die Nacht draussen verbringen und hatte nicht viel mit schlafen zu tun. Jedes Geräusch lässt einem aufschrecken und hört man ein Fuchs in der Ferne horcht man Löcher in die Nacht und versucht heraus zu finden ob er das Geräusch näher kommt.. Ich denke das ging jedem so den einen bereits als Kind und den anderen halt als sie erwachsen waren und mit draussen zu schlafen angefangen haben.


    Heute schlafe ich in der Regel ausgezeichnet. Wenn es ein bisschen hart ist drehe ich mich etwa zehn mal aber ich schlafe gleich wieder ein. Ohrenstöpsel möchte ich nicht, da fühle ich mich schwerhörig das mag ich nicht.


    Meistens mache ich eine Tour bei der ich draussen schlafe aber manchmal gehe ich nur irgendwo hin und verbringe das Wochenende.


    Mein Ziel ist es das Gewicht auf 12kg zu reduzieren jetzt bin ich bei 14kg inkl. vier Liter Wasser. Darum der Wechsel von komfortabler "selbst aufblasender" Isomatte zu dünner 210g leichter Isomatte mit Laub.


    Liebe Grüsse
    draussen

    Draussen zählt nur das Beste

  • Wie oft ich pro Jahr draußen schlafe kann ich nicht genau sagen, aber es werden insgesamt wohl so (inklusive Camping mit Zelt) 40-50 Übernachtungen per anno sein. Wenn ich "zivil" auf Campingplätzen oder Wiesen campiere, dann muss eine dicke Isomatte (Therm-a-rest-Klon) mit, denn sonst schlafe ich eher bescheiden. Am besten schlafe ich aber tatsächlich auf weichem Waldboden. Dann nutze ich oft meinen Biwaksack mit einer dünnen Evazote-Matte und meinem Schlafsack drin. Im Sommer und Frühjahr/Herbst nutze ich jeweils einen dünnen bzw. etwas dickeren No-Name-Schlafsack. Im Winter einen gebrauchten "Allgemein II" von Carinthia. Wenns regnet kommt ein Tarp drüber, wenns trocken ist möchte ich morgens mit Blick in die Baumwipfel aufwachen :). Die gemütlichste Nacht die ich draußen mal verbracht habe war im Sommer im Wald auf einem riesengroßen Moosbett nur mit Schlafsack. Glücklicherweise wurde es morgens nicht feucht :grosses Lachen: Das Schlimme beim draußen in der "Wildnis" schlafen (zumindest bei mir): Je öfter ich es tue, desto süchtiger werde ich danach. Es ist für einen Zivilisationsmensch ein Stück Seelenurlaub. Jedenfalls braucht es nicht viel und vor allem keine teure Ausrüstung um draußen gemütlich die Nacht zu verbringen. Meine 3 Schlafsäcke haben zusammen knapp 135 Euro gekostet, 30 der Dünne, 35 der "Zwischenschlafsack" und 70 der Winterschlafsack. Die Evazotematte schlug mit 15 und der Biwaksack mit 80 Euro zu Buche. Das Tarp war von Nordisk und kostete 90, aber da gibts auch Günstigere. Zum Biwaksack: Er ist von Mil-Tec, aber nicht mit anderen Produkten dieser Firma zu vergleichen. Der 3-Lagenlaminat ist wirklich atmungsaktiv und nennenswerte Feuchtigkeitsentwicklung gibts nur bei sehr großen Temperaturunterschieden (ergo sehr kalten Nächten).


    Fazit: Ich schlafe gerne draußen, bei Sonne machts aufwachen am meisten Spaß, bei Regen das Einschlafen. Bei Gewitter bleibt man halt wach und schaut sich die Blitze an und hofft dass einem kein Baum auf den Kopf fällt :lachen: