Optimales Nutztier / Fleischlieferant

  • Rinder sind genügsam was die Witterungsbedingungen betrifft, allerdings (grobe Richtwerte):


    Bei Freilandhaltung:
    0,8ha Weidefläche/Rind
    1-1,2ha Weidefläche/Milchkuh


    Bei Stallhaltung und im Winter kann man beim Futterbedarf
    1 Silagerundballen/Tier/Woche rechnen (etwa 1,5m^3/Ballen)


    Nicht berücksichtigt sind Kraftfutter für Milchkühe und Salzlecken.
    Was auch, selbst von Bauern oft vernachlässigt wird ist der Wasserbedarf, der kann bei einer Milchkuh an einem warmen Sommertag bei ca. 120l/Tier liegen.


    Das sind nur grobe Werte, aber so kann man sich die Mengen in etwa vorstellen.


    Gruss

  • Also wenn ich mich für eine Sorte Tier entscheiden müsste würde ich ein Schwein behalte.
    Jetzt mal völlig abgesehen davon das Schweine normalerweise nicht einzeln gehalten werden
    sollten finde ich sie sehr praktisch.


    Schweine haben keinen hohen Platzbedarf, ein bisschen freilauf ist schön aber nicht zwingend notwendig. Schweine fressen wirklich alles und sind sehr pflegeleicht.


    Einmal im Jahr habe ich die arbeit mit schlachten und dafür aber den Fleischbedarf für das ganze Jahr gedeckt.
    Schweinefleisch kann ich auch ganz prima ohne Kühltruhe haltbar machen duch trocknen,einsalzen
    einkochen oder als confit.


    Gruss
    Zauberstern

  • Ich würde wohl auf Kaninchen und Hühner setzen. Kaninchen hatte ich schon und sie vermehren sich hervorragend. Damals hatte ich die Kaninchen jedoch als Haustiere und nicht zum Verzehr. Ich würde sie wohl auf dem Balkon in einer Gruppe halten und ihnen natürlich auch einen schönen Auslauf bauen, damit sie sich wohl fühlen und reichlich Bewegungsmöglichkeiten haben. Futter findet sich in der Natur reichhaltig. Ausserdem ist ein Kaninchen einfacher (technisch, nicht moralisch) zu töten und schneller "bearbeitet" als ein grösseres Säugetier. Die "geringe" Fleischmenge liesse sich zudem einfacher und ebenfalls schneller konservieren (ich halte mir den Film "Into The Wild" vor Augen, wo der Hauptdarsteller einen Elch erlegt, aber wegen der schlechten Vorbereitung und Grösse des Tiers nicht dazu kommt, das Fleisch zu konservieren, ehe sich überall Parasiten absetzen). Natürlich müsste man mit den Kaninchen Haushalten und für eine permanente Selbstversorgung eine sehr grosse Gruppe davon halten.


    Bei Hühnern sähe es ähnlich aus, allerdings ist die Nahrung nicht ganz so einfach zu beschaffen wie bei den Kaninchen. Dafür kann man gelegentlich Eier abschöpfen.


    Als kleine Alternative für einen proteinreichen Gelegenheits-Snack gäbe es noch die Zucht von Insekten oder Spinnentieren. Ich selbst habe früher einmal Vogelspinnen gehalten. Bei der erfolgreichen Fortpflanzung kann eine Vogelspinne ca. 500 bis 2000 Jungtiere hervorbringen. In der Natur würden diese Bestände durch Fressfeinde und Kannibalismus schwinden, aber bei der Einzelaufzucht (von der Filmdose bis zum Kleinterrarium) können die Tiere überleben. Das Futter liefert die parallel geführte Insektenzucht (heimische Insekten oder eingeführte, etwa Wanderheuschrecken). Für die Spiderlinge (Baby Spinnen) könnte man Fruchtfliegen als Nahrung nehmen. Diese Plagegeister kommen wie durch Zauberei herbei, sobald mal man einen Apfel in der Küche rumliegen lässt. Eine Vogelspinne liesse sich zudem "human" töten, indem man sie tiefen Temperaturen aussetzt. Allerdings wäre so ein Vorhaben in Europa nur solange möglich, wie es Nachzuchten von Vogelspinnen an Börsen zu kaufen gäbe. Der Aufwand wäre bei der Zucht dabei auch ziemlich gross. Heuschrecken und Mehlwürmer wären da wohl eine einfachere Alternative.



    Stets gutes Gelingen


    Stefan

  • Ich selbst würde mich für Kaninchen entscheiden.


    1. Kaninchen vermehren sich schnell.


    2. Sind relativ anspruchslos im Futter. Im Prinzip genügt Grünzeug.


    3. Kaninchen sind essbar.


    4. Aus dem Fell kann man auch Pelze, Decken, etc. :peinlich: herstellen.


    Grüsse Vengard

  • @ omawa,
    Wenn Du die Weidefläche zur Verfügung hast, dann schau Dir doch mal Beefalos an. Die würden Deine Kriterien ziemlich gut entsprechen.
    Krankheitsresistent
    Genügsam
    Kein Pflegebedarf
    Kälteresistent
    Gute Reproduktionsrate
    Milch
    Fell
    Gutes gesundes Fleisch
    So ein Tier liefert auf einmal gut eine halbe Tonne Fleisch, also immer nur eins schlachten. Du weißt ja, töte nie mehr als Du auf einmal essen kannst :)


    Ähnlich wäre noch das Zubron, aber das hat sich aufgrund seiner lausigen Vermehrungsrate nicht durchgesetzt.
    LG
    Papa Bär

  • Wie wäre es mit Meerschweinchen und Gänsen?


    Gänse können auf das Grundstück aufpassen....


    Meerschweinchen vermehren sich schnell und sollen ganz gut schmecken

  • @ Smileyneu
    Ja in Südamerika werden Meerschweinchen gegessen. Allerdings sind die nicht mit unseren zu vergleichen sondern, sind größer und haben mehr Fleisch.


    Von Rindern solltet Ihr lieber Abstand nehmen. Wie oben schon geschrieben ist der Platzbedarf (Weidehaltung) ordentlich. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich pro Rind und bei ganzjähriger Weidehaltung mind 1ha ansetzen würde. Weniger geht natürlich, allerdings muss dann zugefüttert werden. Und in Jahren wie diesem, wo Gras und Heu knapp sind, wirds schwierig und teuer.
    Zudem ist es im Krisenfall mit Sicherheit kaum bis gar nicht möglich genügend Heu oder Silage zu machen um die Rinder über den Winter zu bringen. Als Beispiel, wir haben Pferde. Pro Pferd und Tag rechnen wir um diese Jahreszeit mit 10kg Heu. Ihr könnt das ja mal hochrechnen.....


    Ich würde wie oben schon geschrieben bei Hühnern und Kaninchen bleiben. Wobei ich bei den Hühnern auf alte Rassen gehen würde. Diese haben den Vorteil, dass Sie auch noch Fleisch ansetzen, was bei den modernen Legehybriden nicht der Fall ist. Der "Nachteil" sie legen nur wenige Eier, teilweise pro Rasse und Jahr nur ca. 70-80 Eier. Während Legehybride auf ca. 1 Ei am Tag kommen. Allerdins nur für ca. 1 Jahr, danach legen Sie nicht mehr.


    Grüße
    Someone

  • Zitat von Stefan;86527


    Als kleine Alternative für einen proteinreichen Gelegenheits-Snack gäbe es noch die Zucht von Insekten oder Spinnentieren. Ich selbst habe früher einmal Vogelspinnen gehalten. Bei der erfolgreichen Fortpflanzung kann eine Vogelspinne ca. 500 bis 2000 Jungtiere hervorbringen. ...


    Hallo Stefan, sind die Viecher wirklich essbar? Ich habe mal gelesen, dass Vogelspinnen als Verteidigungsmechanismus über Brennhaare verfügen, die sie ihren Feinden sogar entgegenschleudern können und die zu ziemlich unangenehmem Brennen und Juckreiz führen sollen.


    Aber Du bist ja schliesslich der Züchter, ich habe diese lieben Viecherle bisher nur im Zoo hinter Glas gesehen :)


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo an alle,


    übers Wochende hat sich hier ja einiges getan.


    Mein aktuelles Zwischenfazit (Zusammenfassung eurer Beiträge):


    Großvieh wie Rinder und Milchkühe kommen aufgrund des


    a) hohen Platzbedarfs (0,8ha Weidefläche/Rind & 1-1,2ha Weidefläche/Milchkuh) sowie


    b) des Futter und vor allem Wasserbedarfs 1 Silagerundballen/Tier/Woche + 120L Wasser am Tag wohl nur für die wenigsten in Frage.



    Bei den kleinen Tieren scheinen Hühner und Kaninchen die Nase vorn zu haben:


    zu Hühnern: Hauptkalorienlieferante bei den Hühnern dürften nicht das Fleisch sondern die Eier sein. Die Frage ist nun wie Robust sind die Legehybriden ???
    Wenn diese tatsächlich 1Ei pro Tag legen und das 360 Tage lang sind das bei ca. 100 kcal pro Ei = 36.000 kcal die ein Huhn "produziert"
    Das ist eine ganz ordentlich Menge !!!!!!


    Dies entspricht ungefähr 21 KG Schweinefleisch ( 1700 kcal pro Kilo)



    zu Kanichen: Hauptvorteil von Kaninchen ist die hohe Reproduktionsrate. Hauskanichen können wohl 2-3 Würfe á 6 Jungen pro Jahr werfen.
    Vielleicht kann noch jemand was dazu sagen wie lange die Kaninchen brauchen um das "Schlachtgewicht" zu erreichen ???




    Kann jemand konkrete Tips geben welche Kaninchen/ Hühnerrasse man am besten nehmen sollte ? (Kanichen zur Fleischproduktion/ Hühner zur Eierproduktion)



    Bitte seht es mir nach, wenn ich relativ "technisch" über die Tiere spreche. Ich bin ein großer Tierfreund aber hier gehtes ja ums "Überleben". Das die Tiere artgerecht gehalten und gut behandelt werden ist selbstverständlich.

  • Ich schlachte die Kaninchen, wenn sie zwischen 12 und 16 Wochen alt sind.

  • Die Pflichtlektüre für Kaninchenhalter ist in meinen Augen:
    "Kaninchen"
    von Ulf D. Wenzel
    Neumann - Neudamm Verlag
    ISBN: 3-7888-0573-0


    Es ist sehr ausführlich und trotz seiner Teils Wissenschaftlichen Ausdrucksweise auch für den Laien gut verständlich. Es wird auf alle Aspekte der Kaninchenhaltung (von Futter bis Zucht) eingegangen. Eine Ubersicht über die gängigsten Kaninchenrassen ist auch vorhanden.
    Wann ein Kani schlachtreif ist hängt etwas von der Rasse und der Jahreszeit ab, in der Regel 10-12 Wochen (bei Zwerkkanis), später geht aber auch.


    Ich muss dir absolut zustimmen omawa, Rinder und Schweine sind in meinen Augen nichts für den Otto-Normal-Prepper. Ich habe in meiner Aufzählung auch die ganzen Vorschriften und rechtlichen Aspekte verschwiegen (Herdbuch, Haftung etc. um nur 2 Dinge kurz zu nennen).

    Bei den Hühnern würde ich dringend empfehlen keine Hochleistungsrassen zu verwenden, wenn du es wünscht kann ich ja ein bischen Blättern und dir ein paar , in meinen Augen, brauchbare Rassen heraussuchen. Bei den Zwerghühnern gibt es da einige, und sie haben den Vorteil weniger Platz zu benötigen.


    Gruss

  • Hallo,


    mal ein kleiner Erfahrungsbericht zu den Schafen ...... Ich habe auch mit Kamerunschafen angefangen ..... die braucht man nicht scheeren und die schmecken auch gut, keine Frage.
    ABER .... das sind die absoluten Hektik- und Panikschafe. Es hat sehr lange gedauert bis die mal einigermassen zutraulich wurden und irgendwann hab ich die Faxen dick gehabt und hab mir "richtige" Schafe zugelegt :lachen: Im Nachhinein war das eindeutig die beste Entscheidung. Ich habe jetzt Rauwollige Pommersche Landschafe, die sind super pflegeleicht, zutraulich und sind auch noch eine erhaltenswerte/vom Aussterben bedrohte Rasse. Wenn ich allein daran denke das die wirklich alles fressen ... im Gegensatz zu den Kamerunnern .... also auch Brennnessel, Sauerampfer usw.
    Das Fleisch ist zum einen deutlich mehr und auch super lekker, das einezige (allerdings nicht große) Problem ist das man sie scheeren muß. Ich hab es das erste Jahr machen lassen und mich dannach entschieden das ich das auch selber kann. Ist auch nicht so schwierig wie man meint. Auf garkeinen Fall sollte man eine Handbetätigte Schere nehmen .... das braucht wohl viele Jahre Übung und mit einem elektrischen Scheergerät geht das recht flott.


    Dieses Jahr hatte ich eine sehr gute Ablammquote .... von meinen 3 Damen je 2 Lämmer .... davon ist eins übrig geblieben ... der Rest hat super geschmeckt :grosses Lachen:


    Also alles in allem möchte ich meine "Rasenmäher" nicht merh missen ...


    Gruß


    Ralf

  • Hallo Supi,


    ich glaube es würde einige hier interessieren welche Hühnerrassen sich besonders eignen!!!!

  • Ich kann rund ums Huhn nur www.huehner-info.de empfehlen.


    Die vielseitigste Seite im Netz mit einem tollen Forum (übrigens gleiche Software wie hier).


    Große Rassen die gut legen und gut schmecken sind m.E. Bresse (Bresse gauloise: 220- 240 Eier, Hahn 3 bis 3,5 kg, Henne 2,5 kg) und Marans (170 Eier, Hahn 3,5 bis 4 kg, Henne 2,5 bis 3 kg). Beides französische Rassen. Vor allem Marans legen zudem die schönsten dunkelsten Eier. Bresse legen weiße Eier und sind eine Delikatesse. Beide setzen gut Fleisch an und legen nicht schlecht. Sind aber nicht mit Masthybriden zu vergleichen. Ein mit Mastfutter und Antibiotika zwangsernährtes Spezialhuhn von Wiesenhof lebt nur 34 Tage! Dass ist pervers. Da sind meine natürlich aufwachsenden Hühner nicht mal amselgroß.

    Dann nimmt man sich noch 1-2 Hennen dazu die für ihre Brutlust bekannt sind, empfehle braune Wyandotten (eine hat dieses Jahr 3 mal gebrütet und je 6-8 Wochen ihre Küken sicher geführt) Hier kann man dann nach 4-5 Monaten die Hähne zum schlachten aussortieren, die Hennen liefern dann ab dem 5-6 Monat Eier und das locker 2 Jahre in ordentlicher Zahl. Ich schlachte meine Hennen gar nicht, bzw. nur in Ausnahmefällen. Die haben legenslanges Wohnrecht :face_with_rolling_eyes:


    Weitere Vorschläge hier


    Hier habe ich ne Aufstellung zu kleinen Rassen gefunden, was vielen sogar recht sein wird.


    Liebe Grüße
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Zitat von Waldschrat;86548

    Hallo Stefan, sind die Viecher wirklich essbar? Ich habe mal gelesen, dass Vogelspinnen als Verteidigungsmechanismus über Brennhaare verfügen, die sie ihren Feinden sogar entgegenschleudern können und die zu ziemlich unangenehmem Brennen und Juckreiz führen sollen.


    Hallo Matthias


    Das stimmt. Amerikanische Arten haben oft Brennhaare am Abdomen. Ich wurde selbst schon von einer Brachipelma Boehmi "bombardiert" und das juckt und brennt gar grauselig. Legendär ist hier ja auch die Riesenvogelspinne (Theraphosa Blondi), die beinahe so gross werden kann wie ein Essteller. Dabei ist es erstaunlich, dass gerade diese Spinne bei den dort ansässigen "Buschleuten" als Delikatesse gilt. Die Brennhaare werden beim Braten (im oder über dem Feuer) verkohlt und verbrennen restlos. Die Hämolymphe (Glibbriges Inneres der Spinne) wird dabei fest und soll sogar recht gut schmecken. So zubereitet wäre es zwar eine Überwindung, aber wenig gefährlich (Beisswerkzeuge und Giftdrüsen natürlich abschneiden).


    Mit den Spinnen habe ich allerdings vor einiger Zeit aufgehört.

  • Also... H¨uhnersorten sind gewünscht...


    New Hampshir oder Amrock (wenn du "grosse" suchst)
    Zwerg Breda oder Noord Holland (wenn es eine Zwerghuhnrasse sein soll)


    Die kenne ich zumindest von Onkels Hühnerhof und weis das diese recht robust sind. Er hat noch Kampfhuhn- und Zwergkampfhuhn-Rassen, aber das ist nichts für Anfänger. Wenn da ein paar halbstarke Hähne zusammen kommen spielt die Musik im Hühnerstall.


    Ich würde erstmal schauen an was ich überhaupt in der Umgebung ran käme. Hauptsächlich würde ich darauf achten das es keine Zierformen sind mit Federquasten an den Füssen oder iergend welche Hauben.


    Gruss

  • Ich möchte noch mal die Meerschweinchen an die Spitze loben...! Sie sind zwar kleiner als Kaninchen, aber geben auch eine ordentliche Menge Fleisch. Und in der Krise isst man, denke ich, sowieso weniger Fleisch als heute.


    Meerschweinchen ernähren sich (fast oder ganz) ausschließlich von Gras. Frisch und als Heu. Im Winter brauchen sie sonst nur Wasser und sind glücklich damit und gesund. Gras wirst du wohl überall finden, selbst in der Stadt. Das isst eher keiner von uns. Und ihr müsst nicht extra was anbauen. Sie sind auch Höhlentiere (wie Kaninchen) und in der Not mit wenig Platz gehalten. Sie kommen schon komplett behaart auf die Welt und vermehren sich wenigstens genauso wie die Kanickel. Im Winter halten sie es genauso gut aus bei uns wie diese.
    Ich denke, sie sind von den mir einfallenden Tieren die effizientesten. Auch wenn sie nicht so groß sind wie in ihrer ursprünglichen Heimat.


    Bei der Vermehrung von Meerschweinchen ist unbedingt darauf zu achten, dass die Damen nie länger als 10 max. 12 Monate nicht gebären! Das Becken dehnt sich bei der Geburt extrem. Die knorpelige Verbindung der einzelnen Beckenknochen würde ohne Geburten verknöchern und die Babys stecken bleiben.


    Große Tiere halte ich für die Anfangszeit nach einem Crash für ausserordentlich anfällig. Da kommt einer, hat hunger und tötet. Dann ist durch den Tod eines Tieres viel von eurer Existenzgrundlage verloren. Viel Arbeit einfach futsch. Ein kleines Tier kann man viel besser verbergen. Und auch entbehren.
    Außerdem ist die Haltung einer Kuh viel komplizierter als die von Kleinvieh!


    Kaninchen sind in ihrer Nahrung wesentlich anspruchsvoller. Brauchen mehr Kräuter etc. Küchenabfälle (rohe) wird es in harten Zeiten deutlich weniger geben als heute. Aber natürlich kann man das Fell toll verwerten. Wesentlich besser als bei Meerschweinchen...


    Bei der Hühnerhaltung sollte man darauf achten, dass man unbedingt einen Hahn dabei hat, dass sie sich auch vermehren. Aber der ist natürlich laut... Bei der Wahl der Rasse ist darauf zu achten, dass ihr Hühner haltet, die gerne brüten. Oder wenigstens welche dabei habt, denen ihr dann die Eier unterschieben könnt. Hier eignen sich (verallgemeinert) Zwerghühner besser. Wie Peacefool ja auch schon beschrieb.
    Hühner fressen wirlich alles. Selbst tote Mäuse. Das Schwein des kleinen Mannes! Ich finde sie als Ergänzung ganz wunderbar, vor allem wenn man gerne bäckt. Aber nur auf dem Land. In der Stadt sehe ich Fütterungsprobleme.


    Das wäre mein Plan für den Anfang. Hat sich die Lage beruhigt, können gerne größere Tiere dazu kommen. Wenn möglich.


    LG!
    Torro-Lee

  • Zitat von supi;86647

    Also... H¨uhnersorten sind gewünscht...


    New Hampshir oder Amrock (wenn du "grosse" suchst)


    Gruss


    Jo Supi, wie konnte ich New Hampshire vergessen. Waren meine ersten Hühner, neben ein paar Lege-Hybriden. Die sind groß und da ist was dran und zudem recht gute Futterverwerter. Mein Ur-Hahn Max war ne coole Socke, wurde 8 Jahre alt, bis der Fuchs ihn so schwer verletzte, dass ich ihn erlösen musste. :crying_face: Er hat seine Hennen bis er nicht mehr konnte verteidigt, aber hat leider auch nichts geholfen.


    Daher beim Thema kleiner Nutztiere draußen auch sehr wichtig: Vor Raubwild schützen, sonst habt ihr schnell nen Drive In für Fuchs, Marder und co. Stabiler dichter Stall ist unabdingbar. Gegen Raubvögel tagsüber helfen schon größere Tiere bei den Hühnern, z.B. Gänse oder ein Schaf/Ziege.


    Ich habe auch gute Erfahrungen mit Mischlingen aus Hühnerrassen gemacht. Die sind in aller Regel sehr robust, weil sich zumeist die besten Gene verpaaren. So zumindest meine Erfahrung.


    @ Torro-Lee, danke für den lehrreichen Beitrag. Werde mich im Zweifel ergänzend wohl auch eher an Meerschweinchen halten. Wenn es soweit ist.


    LG/P

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Hallo,


    ich glaube, dass es nach Möglichkeit immer optimal ist, mehrere "Standbeine" zu haben, z.B. einer Seuche, die ja oft artspezifisch ist. Für Menschen mit wenig Fläche sind Kaninchen und Hühner immer noch zu halten, mit mehr Fläche sind größere Tiere wie Schafe, Ziegen, Rinder möglich, wobei die Ziege sich am Besten anpassen kann, notfalls kann man sie noch in schwierigen Zeiten an Dornenbüschen oder Hanglagen "tüdern". Ich bin ein Fan alter Rassen, die keine Extremleistung erbringen, diese wenigere dann aber über lange Zeit und mit einer größeren Robustheit. Ich hatte lange Jahre u.a. Milchziegen, werde jetzt aber zu Pinzgauern übergehen, weil sie viel wetterfester und weniger anspruchsvoll sein sollen.
    Bei Hühnern auf keinen Fall Legehybriden, im Falle von mangelndem Strom und somit Brutmaschine, werden sich nur die wenigsten Hennen zuverlässig auf ein Gelege setzen. Wir haben Marans, Araucana und Zwergwyandotten ( von denen ich mir liebevolle Gluckies erhoffe).
    Rinder finde ich nur für Geübte ratsam, viele Menschen kommen schon bei einem pampigen Schafbock an ihre Grenzen.
    Sie sind nicht leicht zu halten, brauchen Unmengen Futter ( bis auf Highlands u. Galloways) und sind nicht leicht zu zerlegen und aufzubewahren, dafür bestimmt sehr anziehend für hungrige Mitbürger.
    Pflegeaufwand empfinde ich bei den Hühnern am geringsten ( ich lasse sie tagsüber frei laufen), am Besten zu verstecken und auch in der Wohnung zu halten und Eier und ein bisschen Fleisch liefernd sind Legewachteln.
    Über den Aufwand insgesamt will ich lieber gar nicht nachdenken, aber ich fühle mich gut dabei und hoffe, im Falle des Falles nicht zu verhungern.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zum Thema Ziegen"sorte" möchte ich gerne diesen Link einstellen: http://www.ziegenlexikon.de/ch02s05.html


    Ich für meinen Teil fand es hochinteressant zu lesen, wie lange welche Ziege was kann und macht. Auch als Landschaftspfleger kann man Ziegen gut einsetzen.


    Schwanke immer noch zwischen Ziegen und Schafen. Wie schaut es denn mit Ziegenwolle aus, hat damit jemand Erfahrung?


    VG qittatun