["15-20 Jahre sorglos"-Depot] Vorrat - Was soll rein?

  • Zitat von NoX;100714

    Natriumhypochloritlösung, die natürlich auch mit der Zeit zerfällt - zu Kochsalz + o²/Oxiden, bei Kontakt mit stärkeren Säuren auch zu Chlor


    Hallo NoX,


    das Hypochlorition ClO- hat zwei Zerfallsmechanismen:


    1) ClO- -> Cl- und O (Chloridion und besonders reaktiver naszierender Sauerstoff, der sich noch nicht zum O2-Molekül verbunden hat)


    2) 2 ClO- -> Cl2 und O2 (auch hier entsteht das Chlor erst mal als naszierendes einatomiges Chlor, das besonders reaktiv ist)


    Du nanntest jetzt Reaktionsmechanismus eins, der eher im basischen Milieu stattfindet, im sauren Milieu überwiegt Reaktionsmechanismus zwei, Mechanismus drei ist eine Folgereaktion aus eins und zwei


    3) Bildung von Chlordioxid aus naszierendem Sauerstoff und naszierendem Chlor, auch eine extrem oxidierende Verbindung



    Zitat von NoX;100714

    'Tschuldigung wenn ich versehendlich Hypochlorid (mit "d" statt "t") geschrieben hatte.


    Passiert mir auch dauernd, dann steht unter meinem Beitrag "Geändert am/um ..." drunter :)

    Zitat von NoX;100714

    Natriumhydrogencarbonat ist zur Neutralisation des Hypochlorits, statt dem schwefelhaltigen Thiosulfat, gedacht


    Das funktioniert leider nicht. Du musst einem Oxidationsmittel ein Reduktionsmittel zum Frass vorwerfen. :)


    Wie oben geschrieben, es entstehen verschiedene Zersetzungsprodukte. HCO3- zu CO3-- ist zwar auch eine Oxidationsreaktion, funktioniert aber erstens nur mit Sauerstoff, zweitens (Einsatz Natriumhydrogencarbonat) gibt Natriumcarbonat dem Wasser einen unangenehm seifigen Geschmack und es ist leicht ätzend.


    Ansonsten muss man sich um die Elimination von Sauerstoff aus der Zersetzung von Hypochlorit nicht wirklich kümmern. Der naszierende Sauerstoff lagert sich, wenn er keinen Reaktionspartner findet, relativ schnell zu Sauerstoffmolekülen (O2) zusammen, die entweder ausgasen, aber auch gelöst unschädlich und geschmacksneutral sind.


    Chlor (Reaktionsweg zwei) wirst Du auf diesem Wege nicht los. Im Falle eines Zusatzes von Natriumthiosulfat läuft der Reaktionsweg hier wie folgt:


    Na2S2O3 + 4 Cl2 + 5 H2O -> 2 NaHSO4 + 8 HCl


    Die acht Moleküle Salzsäure (HCl) müssen bei den geringen Mengen neutralisiertem Chlor nun nicht wirklich beunruhigen, schliesslich besteht unsere Magensäure aus etwa 0,6%iger Salzsäure, aber wer das nicht mag, der kann dann noch Natriumhydrogencarbonat zugeben. Dann gibt das Kochsalz.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hat eigentlich schon mal jemand darüber nachgedacht, einen Umkehr-Osmose-Filter mit ner handbetriebenen (Kolben-)Wasserpumpe zu verbinden?


    Die Idee mit dem Keramikfilter hatte ich auch schon, ich habe ja das große Glück maximal 2m tief graben zu müssen um eine Wasserquelle zu finden und im Umkreis von 5km 3 Seen mit Grundwasseranbindung zu haben.


    Und vor Urzeiten (naja, ich bin erst 23 also vor ca. 10 Jahren) hab' ich in einer halbwissenschaftlichen wissensshow ("Knoff-Hoff", glaub ich) gesehen, wie die in einer Wüste einfach eine Flache grube ausgehoben und mit einer Plane abgedeckt haben um in der Mitte der Grube des Nachts den von der plane tropfenden Tau aufzufangen. Sollte in unseren Breitengraden doch auch möglich sein und ich denke bei Tauwasser braucht man sich auch nicht mehr so viele Sorgen machen, oder? nur wie es mit der Ausbeute aussieht weiß ich nicht. Ich werd's wohl mal probieren.

  • Zitat von NoX;100766

    Hat eigentlich schon mal jemand darüber nachgedacht, einen Umkehr-Osmose-Filter mit ner handbetriebenen (Kolben-)Wasserpumpe zu verbinden?


    Hallo NoX,


    solche Produkte gibt es zum Beispiel von Katadyn http://www.katadyn.com/de/kata…onnect/katadyn-entsalzer/, allerdings nicht ganz billig und die Membran hat auch eine begrenzte Lebensdauer

    Zitat von NoX;100766


    Die Idee mit dem Keramikfilter hatte ich auch schon, ich habe ja das große Glück maximal 2m tief graben zu müssen um eine Wasserquelle zu finden und im Umkreis von 5km 3 Seen mit Grundwasseranbindung zu haben.


    Warum brauchst Du da Umkehrosmose? Da kommt doch Süsswasser raus

    Zitat von NoX;100766

    Und vor Urzeiten (naja, ich bin erst 23 also vor ca. 10 Jahren) hab' ich in einer halbwissenschaftlichen wissensshow ("Knoff-Hoff", glaub ich) gesehen, wie die in einer Wüste einfach eine Flache grube ausgehoben und mit einer Plane abgedeckt haben um in der Mitte der Grube des Nachts den von der plane tropfenden Tau aufzufangen.


    Das habe ich aus Neugier mal in der algerischen Sahara selber ausprobiert. Der Erfolg (eher Misserfolg) war ziemlich ernüchternd. Ich wäre nach dem Rezept verdurstet. Es ist da eher interessant, nach dem Pflanzenwachstum zu gehen oder sich Trockenflussbette (Wadis) zu suchen und dort in den Innenkurven von (Trocken-)Flussbiegungen zu graben.


    In vielen Survivalbüchern stehen Rezepte, die der Autor aus Sekundärliteratur abgeschrieben hat, ohne sie selber wirklich auszuprobieren. Trau also besser keinem Rezept, das Du nicht selber in der Praxis als wirksam erprobt hast.


    Viele Grüsse


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Tatsächlich scheinen die verfügbaren Informationen teilweise erheblich voneinander abzuweichen, bzw. sind so verallgemeinert, dass sie sinnentstellt sind so heisst es z.b. auf der SODIS-Seite von Wikipedia:

    Zitat

    Gewisse Arten von Glas (Fensterglas) und PVC absorbieren UV-A-Licht und sind deshalb für SODIS nicht geeignet


    dagegen auf der Wikipedia-Seite zur UV-Strahlung:

    Zitat

    Gewöhnliches Fensterglas ist für einen großen Teil der ultravioletten Strahlen undurchlässig. Das gilt besonders für UV-Strahlen mit kurzen Wellenlängen (UV-B und UV-C), für UV-A ist Fensterglas jedoch durchlässig.


    Im SODIS-manual heisst es:


    Weiterhin ist dort die Rede von der Leistung der Sonneneinstrahlung in Watt pro Stunde und Quadratmeter, die für SODIS minimal notwendig ist.


    Hier im "Flachland" wird diese Leistung nicht erreicht, wohl aber in gewissen Höhelagen.
    Und dann gibt es wieder Berichte von der erfolgreichen Anwendung hier.


    Obwohl das vielleicht erstmal in einem double-blind Versuch getestet werden sollte, man weiss ja nicht, wie hoch die mikrobiologische Belastung vor der Anwendung von SODIS war...

  • Zitat von Papa Bär;100776


    Weiterhin ist dort die Rede von der Leistung der Sonneneinstrahlung in Watt pro Stunde und Quadratmeter, die für SODIS minimal notwendig ist.


    Hier im "Flachland" wird diese Leistung nicht erreicht, wohl aber in gewissen Höhelagen....


    Ich zitiere:


    At a water temperature of about 30°C, a threshold solar
    radiation intensity of at least 500 W/m2 (all spectral light) is
    required for about 5 hours for SODIS to be efficient.


    http://www.sodis.ch/methode/an…nte_material/manual_e.pdf


    500W/m² erreicht man in unseren Breiten von Frühjhar bis Herbst bei Sonnenschein LOCKER, auch im Flachland.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die gesamte Sonneneinstrahlung beträgt in Deutschland im Mittel 1000kw/h pro m², also 2,73 kw/h am Tag, also durchschnittlich 230 Watt pro Stunde. Kann gerne mal jemand genau ausrechnen...
    Dann rechne man noch die Stunden des Tages ab, in denen aufgrund des Sonnenstandes die UV-A Apsorption zu hoch ist ... und wird feststellen, dass SODIS hier gelegentlich an einigen Tagen im Hochsommer evtl. funktionieren mag...

  • 'Tschuldigung, ich habe grad einen Knoten im Gehirn....:help:


    1000 kWh/m² bedeutet, dass statistisch gesehen auf jeden m² Fläche in Deutschland in 1 Stunde 1000 kW Leistung treffen? Also 1 Megawatt, jederzeit, an jedem Ort? Das klingt mir zu gigantisch! Wo ist da mein Denkfehler???


    Und falls das doch richtig ist, selbst wenn man Dämmerung und Nachtstunden abzieht und nur mit 8 Stunden verwertbarer Strahlungsintensität rechnet, bleiben immer noch ca. 333 kWh übrig (wir lassen jetzt mal außen vor, dass nachts keine Sonne scheint und demzufolge tagsüber eine wesentlich höhere Leistung erzielt wird, geht mir jetzt nur um den statistischen Mittelwert). Dividiert durch 8 Stunden macht pro Stunde und m² mehr als 40 kW Leistung, also 40.000 Watt.


    Jetzt können wir noch soviele Störfaktoren (Wolken etc.) dazu rechnen, dass diese Leistung um bis zu 98% reduziert wird, um auf die geforderten 500 Watt zu kommen!!!


    Somit scheint mir SODIS auch für uns im Notfall durchaus geeignet zu sein. Aber wie gesagt, ich habe selbst das Gefühl, dass ich irgendwo gedanklich falsch abgebogen bin! Wäre nett, wenn sich jemand meiner erbarmen und mich aufklären würde.


    lg

  • Hallo melusine,


    1000 kw/h ist die Jahresleistung. Wenn man die Sonneneinstrahlung auf der Fläche von einem Quadratmeter ein ganzes Jahr lang addiert, erhält man eine Leistung, die der von 1000 Kilowatt pro Stunde entspricht. Also die gesamte Jahresleistung auf eine Stunde komprimiert...

  • Zitat von Papa Bär;100814

    Hallo melusine,


    1000 kw/h ist die Jahresleistung. Wenn man die Sonneneinstrahlung auf der Fläche von einem Quadratmeter ein ganzes Jahr lang addiert, erhält man eine Leistung, die der von 1000 Kilowatt pro Stunde entspricht. Also die gesamte Jahresleistung auf eine Stunde komprimiert...


    Es sind 1000 kWh/m² und das ist keine Leistung sondern eine Energiemenge bezogen auf eine Fläche.


    Die Einstrahlungsleistung pro Fläche liegt in Deutschland zwischen 0W/m² und 1300W/m², letzteres nur in besonderen Fällen, wenn Licht an Wolkenflanken reflektiert wird. An einem klaren sonnigen Tag beträgt die Leistung bei uns ca. 800-1000W/m², ob auf 0 m üNN oder 3.000m üNN macht da nur ein paar Promille hin oder her aus.


    Wenn als SODIS ab 500W/m² funktioniert, dann tut es das in unseren Breiten an sonnigen Tagen.


    Ich halte das aber (außer für absolute Notlösungen, wenn man garnix anderes hat) bei uns für Blödsinn, im Gegensatz zu Leuten in Afrika verfügen wir über zahlreiche weitaus bessere Alternativen und außerdem gibt es bei uns eben auch reichlich trübe Tage, an denen es dann eben nicht funktioniert. Das hat aber mit der Höhenlage nichts zu tun.


    Wäre die Einstrahlung in Höhenlagen dramatisch besser, dann würde man dort die ganzen Photovoltaikanlagen hin bauen. Die Jahreseinstrahlung ist meistens tatsächlich geringfügig besser, aber das legt primär an mehr Sonnenscheinstunden und weniger Nebel im Hochland und nur im Promillebereich an der unterschiedlichen Lichtabsorption in der Atmosphäre.



    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von melusine;100812

    1000 kWh/m² bedeutet, dass statistisch gesehen auf jeden m² Fläche in Deutschland in 1 Stunde 1000 kW Leistung treffen? Also 1 Megawatt, jederzeit, an jedem Ort? Das klingt mir zu gigantisch! Wo ist da mein Denkfehler???


    Die Energiemenge 1000kWh/m² bezieht sich auf ein Jahr, nicht auf eine Stunde.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • SODIS würde auch mit 1500 W/m² nicht funktionieren, wenn der Anteil an UV-Strahlung zu gering ist. Und da ist der Unterschied von ein paar tausend Metern durchaus signifikant...

  • Zitat

    Es sind 1000 kWh/m² und das ist keine Leistung sondern eine Energiemenge bezogen auf eine Fläche


    Bitte um Entschuldigung für die ungenaue Ausdrucksweise. Ich dachte, das es sich auf eine Fläche bezieht, geht aus dem Kontext meines Beitrages hervor. Und in der Schule hatte ich mal gelernt, dass Watt die Einheit für Leistung ist. Da das aber schon viele, viele Jahre her ist, lasse ich mich gerne eines besseren belehren...


  • Du sprichst hier von Meerwasserentsalzern, bei der umkehrosmotischen Filterung von Meerwasser muss meines wissens nach auch ein ca. 10-15 mal höherer druck anliegen. Ich spreche von handelsüblichen Umkehrosmoseanlagen, die man sich vor den Wasserhahn klemmt, um Kalk, Keime, Schwermetalle ect. aus seinem Tee-Wasser zu bekommen.
    So wie es hier erklärt wird: http://www.youtube.com/watch?v=LkZ1H6y_HZk wird ab 3:10 interessant
    oder wie's hier angeboten wird: http://www.wasserhaus.de/epage…tion=ViewProductViaPortal

  • Also mir reichts zu wissen wo die nächsten Quellen bei mir im Ort sind :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von Kanada;105148

    sondern auch noch nichts an gesunden und wichtigen Vitaminen und Nährstoffen haben.. Da leiden Körper und Seele noch mehr, weil man dann noch einen Mangel an wichtigen Stoffen hat, die für die neurobiologischen Vorgänge einfach gebraucht werden.


    Also ich würde wenn es schon monoton sein muss, Getreide einlagern.
    In meinem kleinen Büchlein steht, dass Weizen unter optimalsten Bedingungen auch für 15-20 Jahre eingelagert werden kann! Nur dass der noch ein paar Stoffe in sich hat, das Dosenzeug ist nur totes Zeug.


    Dumm nur, das den Getreide ein paar wichtige Aminosäuren und Vitamine fehlen.
    Aber vieleicht hält Dich ja Dein Glaube an Dein kleines Büchlein bei Deiner Gertreidediät gesund :staunen:


    Ich bevorzuge jedenfals notfals eine Konserve statt lebenden Schimmelkulturen auf Brot, oder habe ich jetzt mit den lebenden Gerteide was nicht verstanden :confused:

  • Zitat von Kanada;105148

    Stellt euch mal vor ihr verliert euren Job, die Supermärkte sind leer und man ist dementsprechend psychisch fertig und muss dann noch diese Füllstoffe essen, die nichtnur widerlich schmecken, sondern auch noch nichts an gesunden und wichtigen Vitaminen und Nährstoffen haben.. Da leiden Körper und Seele noch mehr, weil man dann noch einen Mangel an wichtigen Stoffen hat, die für die neurobiologischen Vorgänge einfach gebraucht werden.


    Ich werd's überstehen und esse lieber BP-5 als garnix. Da bin ich mir sogar ziemlich sicher.


    Zitat


    Also ich würde wenn es schon monoton sein muss, Getreide einlagern.


    Der Mensch ist ja von der Evolution nicht gerade darauf ausgelegt, sich ausschließlich von Grassamen zu leben.


    Zitat


    Dieses ganze Notnahrungszeug würdest du ja sicher noch weniger essen, falls kein Krisenfall eintreten würde. Sprich wenn du nach 15 Jahren das Bundeswehzeug wegschmeißen musst, ist es immernoch billiger Getreide zu entsorgen.


    Da gehen die Meinungen wahrscheinlich auseinander. Ich esse lieber BP-5 als das ich ein Kilo Dinkel runter würge.


    Zitat


    Du kriegst 100kg Getreide je nach Qualität für 50-100€. Das ist doch ein Witz! Damit kommst du im zur Not bestimmt ein halbes oder kappes halbes Jahr aus. Von dem Epa und Notzeug kannst du für 100€ vielleicht einen Monat leben.


    In der Tat, der Preis spricht gegen das fertig verpackte Zeug. Auf 10-20 Jahre Lagerzeit umgelegt reduziert sich der Preisnachteil aber etwas, trotzdem kommt man nicht an die Getreide + Hülsenfrüchte + Rapsöl Variante ran.


    Zitat


    Also es ist mir echt ein Rätsel warum (nimms mir nicht übel :D) so viele so geil auf dieses Zeug sind.
    Kapier ich einfach nicht :grinning_squinting_face:


    Kauf Dir einen Packen BP-5 und 1kg Weizen. Dann isst Du mal eine Weile nix, bis Du Hunger hast. Und dann stell beides vor Dich hin und ein großes Glas Wasser dazu und überlege, was Du lieber essen willst...
    Wenn es dann immer noch der Weizen ist, dann solltest Du eben diesen einlagern.


    mfg


    PS: Was die Monotonie betrifft.Typischerweise hat man ja am Tag X noch ein bisschen was bis reichlich in der Küche herum stehen und wahrscheinlich auch nicht nur eine Packung Reis u.ä. zur Hand. Man kann also den Notvorrat durchaus mit einigen Alltagsnahrungsmittel strecken. BP-5 beispielsweise macht sich ganz passabel zu ner Suppe.


    Und wem das nicht passt, dem steht es ja frei, sich anderweitig einen Langzeitvorrat aufzubauen.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;105158

    Kauf Dir einen Packen BP-5 und 1kg Weizen. Dann isst Du mal eine Weile nix, bis Du Hunger hast. Und dann stell beides vor Dich hin und ein großes Glas Wasser dazu und überlege, was Du lieber essen willst...


    Jepp. So siehts aus. Dazu kommen dann noch so Vorteile wie besseres Packmass, fantastische Verpackung (Licht- Luft- Wasserdicht), keine weitere benötigte Zubereitung & Verarbeitung des Produkts und natürlich die wesentlich längeren garantierten Mindesthaltbarkeiten.


    Das sind für viele Leute wohl einige der Gründe, die, die folgende Frage beantworten:


    Zitat

    Also es ist mir echt ein Rätsel warum (nimms mir nicht übel :D) so viele so geil auf dieses Zeug sind.
    Kapier ich einfach nicht :grinning_squinting_face:


    Die Leute werden mit Sicherheit nicht geil drauf sein, aber einem Produkt das genau für solche Fälle entwickelt wurde und mit Erfolg weltweit eingesetzt wird, eben aus den o.g. Gründen eher den Vorzug geben.


    Gegen die ausschließliche Versorgung mit Getreide sprechen die geringere Haltbarkeit und die Tatsache dass das Getreide für Menschen unbedingt vor dem Verzehr bearbeitet werden muss, da die (meisten) Menschen (zumindestens) ernährungsphysiologisch nicht zum Vieh gehören.


    Aber wie bei allen Dingen gilt natürlich auch hier: Jeder so wie er mag... Ich persönlich streue auch in dieser Angelegenheit lieber gezielt aber diversifiziert. Bedeutet:


    • Maximale Rotation (im Rahmen der MDH) von dem was ich eh so esse
    • Maximale Rotation (im Rahmen der MDH) von Reis, Nudeln, Nüssen, Kartoffelprodukten etc.
    • Maximale Rotation (im Rahmen der MDH) von Konserven welche ich durchaus auch mal zwischendurch esse
    • Ein paar Kilo verschiedenes Getreide (nicht besonders teuer & kann nach ablaufen der MDH locker im Winter an die Vögel verfüttert werden)
    • Einen gewissen Vorrat von BP5/NRG-5



    Wenn alle anfangen zu laufen schaue ich gerne auch nochmal ob ich relativ unkompliziert noch was für "unsere Brüsseler Sloty" bekomme und würde in so einem Fall zusätzlich alles nehmen was der Markt noch hergibt. Schokolade, Studentenfutter, Salamis, Thunfisch etc. einfach alles. Zahlen tue ich dann entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten ausnahmsweise mit Karte :face_with_tongue: nur wenns sein muss auch mit X. Falls es nichts mehr gibt ist es auch ok, hab ja schon genug von allem im Rahmen des Möglichen und der MDH gebunkert. Zuzüglich zu dem was man auch in jeder WTSHTF Situation (außer nuklearer GAU) immer noch nachkaufen kann (wenn dann auch unter schlechteren Bedingungen) + dem was unser toller Staat nicht alles für uns tut; kann man dann schon eine ziemlich lange Zeit auskommen. Mein Fazit ist also dass ich jede einseitige Vorsorgestrategie für mich als unvollkommen ablehne, von daher sehe ich eine gewisse individuelle Menge an Langzeitlebensmitteln durchaus als begrüßenswerten Baustein im Gesamtpaket.


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Hallo,


    Zitat von Henning;105157

    Dumm nur, das den Getreide ein paar wichtige Aminosäuren und Vitamine fehlen.
    Aber vieleicht hält Dich ja Dein Glaube an Dein kleines Büchlein bei Deiner Gertreidediät gesund...
    Ich bevorzuge jedenfals notfals eine Konserve statt lebenden Schimmelkulturen auf Brot


    soo schlecht ist Getreide per se nicht:


    "Die verschiedenen Getreidearten haben ein ähnlich strukturiertes Korn. Das Innere, der Mehlkörper, besteht zu 70 % aus dem Kohlenhydrat Stärke und zu 8-14 % aus Eiweiß. Der nährstoffreiche Keimling enthält etwa 25 % Eiweiß, mit sehr vielen essentiellen Aminosäuren. Neben 10 % Fett, mit großteils wichtigen mehrfachungesättigten Fettsäuren, finden sich besonders B-Vitamine, Vitamin E und verschiedene Mineralstoffe wie Kalium, Eisen, Phosphor, Fluor, Magnesium, Kupfer und Mangan sowie Spurenelemente. Den Mehlkörper umgibt die Aleuronschicht, welche ähnlich hochwertig ist wie der Keimling. Die alles umschließenden Randschichten, enthalten neben vielen Mineralstoffen vor allem die verdauungsfördernden Ballaststoffe.(...)Hafer ist wiederum eine der jüngeren Arten. Er ist das eiweiß-, fett-, vitamin- und mineralstoffreichste Getreide und enthält am meisten essentielle Aminosäuren, Linolsäure, Calcium, Eisen, Vitamin B1 und E.(...)" (Quelle).


    Das mit einer Konserve zu toppen, dürfte schwierig sein!


    Die Kunst bei Getreide ist die frische Zubereitung und das möglichst schonende Mahlen mit wenig Luftkontakt und Erwärmung des Mahlguts. D.h. am besten erst Minuten vor dem Backen/Kochen sollte Getreide gemahlen werden, denn nur so lassen sich die meisten der empfindlichen Inhaltsstoffe ins Essen hinüberretten. (frei nach Getreidemühlen-"Papst" Schnitzer).


    Vermutlich die Mehrheit der Erdbewohner ernährt sich vor allem von einfachen Getreidegerichten (Hirse-/Mais-/Reis-Brei, Fladenbrot etc.). Und die ganz einfachen Völker mahlen sich das Getreide erst kurz vorm Kochen, ganz pragmatisch, weil das ganze Korn besser zu lagern ist, als Mehl. Und ernähren sich so recht gesund.


    Wenn man die Getreide"diät" ab und zu mit Gemüse, Fisch oder Fleisch aufpeppt, passt das auch mit den fehlenden Vitaminen und Spurenelementen. Und ein übersättigter Mitteleuropäer fällt nicht gleich vom Stengel, wenn er mal ein halbes Jahr "nur" getreidebasierende Kost bekommt (übrigens zählen Nudeln auch zu Getreideprodukten).


    Ich seh das durchaus wie "Kanada": 3-4 Zentner Getreide kosten keine 100 Euro und halten recht lang (Brotweizen liegt grade um 22..23 Euro/Zentner). Wenn man sich klar macht, dass man damit eine 4köpfige Familie durchaus ein Jahr lang vor Hunger bewahren kann, sind die investierten 7 Cent pro Tagesration und Person geradezu lächerlich gering.


    Zum Vergleich: da ich zur Zeit "Strohwitwer" (wg. Prüfungszeit, da brauch ich Ruhe) bin, mach ich grad ernährungstechnische Selbstversuche: heute war ich im "Erascorant" und hab mir eine Dose Chili con Carne gegönnt. 800g für 3,29 Euro. Ist als "2-Portionen" definiert und ergab auch knapp 2,5 Suppenteller voll. Geschmacklich eine "geht so"-Erfahrung - mit zwei Scheiben Brot (sic!) durchaus essbar. Allerdings für 2 Erwachsene mengenmässig an der Untergrenze des Sättigungseffekts. Aber rechnet man mal den Jahresbedarf in "Erasco"-Einheiten für eine Familie hoch, dann kommt man auf 2 solcher Dosen pro Tag mal 365 Tage. Macht 730 Dosen und kostet 2.400 Euro. Und man sollte ein stabiles Kellerregal haben, gewichtsmässig nähert man sich da schon einer Tonne. Und man sollte frostfrei lagern.


    Ein weiterer Vorteil neben den vernachlässigbaren Kosten für Getreide im Vorrat: man kann es im Alltag nutzen (ist halt Gewöhnungssache, sich frisches Mehl zu machen, statt abgepacktes zu nehmen).
    Wenn man den Getreidevorrat von sagen wir 100kg jährlich einmal erneuert (oder alle zwei Jahre), hat man stets relativ frisches Getreide, was die Gammel- und Tierchengefahr deutlich reduziert. Das überschüssige Getreide kann man ideal als Hühner- oder Schweinefutter nehmen (so man entsprechende Tiere selber oder in der Verwandschaft hält) oder notfalls bei einer Pelletheizung als Notbrennstoff verfeuern.


    Dosen sollte man alle 5 Jahre erneuern, wenn man das nicht alle 5 Jahre auf einen Schlag machen möchte, muss man Dosenfutter in die alltägliche Ernährung einbauen, damit der Bestand rotiert. Stelle ich mir eher unlecker vor - ausserdem bei berufstätigen bzw. schulpflichtigen Familienmitgliedern wird in Friedenszeiten eh überwiegend ausser Haus gegessen. Die Frage ist daher berechtigt, ob man es überhaupt schafft, die 730 Dosen aus dem Beispiel innerhalb der üblichen 5jährigen Haltbarkeitsperiode zu verbrauchen - selbst wenn man den Bestand nach und nach aufbaut und so ein gestaffeltes MHD im Vorrat hat. Ich weiss, dass es (sündteure) Langzeitkonserven gibt, die länger haltbar sind, als 5 Jahre. Meist ist es ohnehin die Dose, die vor dem Inhalt aufgibt: das Etikett abgeschimmelt, die Lötnaht durchkorrodiert, die Innenwände rostig. Und ob 5kg-Dosen mit Trocken-Ei o.ä. ein sinnvolles, gar "innova"-tives Bevorratungskonzept sind, wage ich zumindest für Privathaushalte zu bezweifeln.


    Grüsse


    Tom


    P.S. Ich lagere 150kg Getreide als "Tag-X-Reserve" für 6+ Monate Grundversorgung, 100kg davon verteilt auf zwei 55l Weithalstonnen: kühl, dunkel, trocken. Und 50kg sind in einer innen mit Holz ausgekleideten und mit zwei Fächern ausgestattete Stahlblechkiste (aus Armeebeständen) als "Gebrauchsvorrat" im normalen Vorratsraum. 100kg Weizen und 50kg Dinkel. Der ganze "Spass" hat mich einmalig 250 Euro gekostet (Getreide-Erstausstattung, die 55l-Tonnen und die Blechkiste). Im Preis inbegriffen eine leistungsfähige elektrische Getreidemühle (Elsässer Samap mit Steinmahlwerk), die ich kaum gebraucht für 40 Euro einer kleinen Bäckerei, die mangels Betriebsnachfolger dicht machte, abgekauft hatte. Klar wäre eine D525 "besser", aber bislang ist mir noch keine bezahlbare über den Weg gelaufen und bis dahin muss ich auf meine Stromerzeugungsfähigkeiten als Elektrotechniker vertrauen...
    Ein Vorteil der Plastiktonnen: sie sind mit je etwa 53kg Gewicht zu zweit noch gut tragbar und können notfalls mitgenommen werden (AKW-Sperrzonen-Szenario...)

  • Zitat von tomduly;105162


    soo schlecht ist Getreide per se nicht:
    ....
    Wenn man die Getreide"diät" ab und zu mit Gemüse, Fisch oder Fleisch aufpeppt, passt das auch mit den fehlenden Vitaminen und Spurenelementen.


    Getreide + Hülsenfrüche sind eine ganz gute Kombination.
    Ich mag Abwechslung und mir graut es vor den Gedanken, was zu kaufen, um es wegzuwerfen.
    Also habe ich vorwiegende das im Vorat, was ich auch sonst esse.
    ein paar Komprimisse mußte ich trozdem eingehen, z.B. gibt es jetzt wesentlich öfters Hülsenfrüchte,
    Dosenbrot habe ich früher nie gekauft, aber 3-4 Dosen im Jahr sind nicht das Problem und aus den
    "Rotations-Keksen" gibt es eben alle halbe Jahre einen "Kalten Hund".



    Zitat von tomduly;105162


    Ich seh das durchaus wie "Kanada": 3-4 Zentner Getreide kosten keine 100 Euro und halten recht lang (Brotweizen liegt grade um 22..23 Euro/Zentner).


    + Lagerbehälter + gescheite Mühle (und die braucht auch noch ihren Platz in der Küche)


    Schon sieht die Rechnung ganz anders aus, zumindestens für mich als Singel.


    Außerdem bekomme ich 100kg Getreide nicht rotiert, ich bin berufsbedingt alle paar Monate an einer andere Ecke und nur eine paar Stunden am Wochende zu Hause.
    Da ist nichts mit Brotbacken und Pasta selber machen, auch wenn ich da reichlich Übung habe und es mir Spaß macht.
    Also müssen ein paar Tüten Mehl, etwas Gries, Haferflocken, Couscous, reichlich Pasta und Reis reichen.



    Zitat von tomduly;105162


    Dosen sollte man alle 5 Jahre erneuern, wenn man das nicht alle 5 Jahre auf einen Schlag machen möchte, muss man Dosenfutter in die alltägliche Ernährung einbauen, damit der Bestand rotiert.


    Die paar Fertiggerichte (Erbsen, Bohne, Linsensuppe, Gulasch usw.) die ich habe, bekomme ich ganz gut auf meinen berufsbedingten Reise rotiert,
    bei Gemüse war ich auch erst etwas skeptisch, aber so schlecht sind da die Konserven auch nicht.



    Zitat von tomduly;105162


    Meist ist es ohnehin die Dose, die vor dem Inhalt aufgibt: das Etikett abgeschimmelt, die Lötnaht durchkorrodiert, die Innenwände rostig.


    Dosen sind inzwischen alle innen geschichtet, außerdem gibt es fas alles auch in Gläsern.
    Und Du lagerst Dein Getreide auch nicht ungeschützt im nassen Keller.


    Zitat von tomduly;105162


    Im Preis inbegriffen eine leistungsfähige elektrische Getreidemühle (Elsässer Samap mit Steinmahlwerk), die ich kaum gebraucht für 40 Euro einer kleinen Bäckerei, die mangels Betriebsnachfolger dicht machte, abgekauft hatte.


    Glückspilz, die kostet neu das 20-fache.

  • Bei dem Vergleich ging es darum das man eben diese Notnahrung ohne weitere Verarbeitung (Zeit- und Energieeinsatz) verzehren und somit sich vieles sparen kann. Sicherlich hat beides seine Rechtfertigung. Ich z.B. kann mit 50 kg Getreide im Moment wenig anfangen ohne vernünftige Mühle und der Zeit die ich für eine gute Verwertung bräuchte. In meinem Fall gehe ich auch noch von einem mobilen Szenario aus, da ich aus der Großstadt raus muss und spätestens dann wären Zutaten im Rohzustand absolut unpraktisch und die Konserven oder BP5 etc. vorzuziehen.
    Bei einem statischen Szenario sieht das ganze natürlich wieder anders aus, so hat jeder halt seine Bedürfnisse und muss sich darauf zugeschnitten Vorbereiten.


    Gruß KUPFERSALZ