Servus
Möchte mich langsam am Forenleben beteiligen und starte hier mal meinen ersten Beitrag.
Ein fertiges BKHW kann ich mir nicht leisten, da bin ich sicher nicht der Einzige.
Daher die Idee, aus einem alten PKW Motor einen Notstromer mit Wärmeenergie-Rückgewinnung zu bauen. Da ich meines Zeichens u.A. Kfz-Meister bin, sehe ich mich zur technischen Realisierung durchaus in der Lage.
Dieser Faden soll quasi als Brainstorming dienen, da ich mir bisher nur um den reinen Motor und die möglichst bezahlbare Umsetzung des Ganzen Gedanken gemacht habe. Das Ganze natürlich als Insellösung ohne Einspeisung ins öffentliche Netz.
Los gehts.
Mir schwebt ein hubraumschwacher Diesel älterer Bauart vor. Warum?
Sehr einfach. Moderne Diesel, also alles ab Generation Golf III etwa hat ein elektronisches Steuergerät und eine recht komplexe Sensorik. Alles mögliche Fehlerquellen die ich in einem Notstromer nicht gebrauchen kann. Ich schmeiße nur mal kurz "EMP-Sicherheit" in den Raum.
Ich empfehle daher einen alten VW Diesel aus dem Golf II oder älter, noch preiswerter zu bekommen die alten Diesel aus dem Ford Escort.
Vorteile dieser Motoren: nicht tot zu bekommen und Ersatzteile en Masse vorhanden.
BMW und Mercees Motoren sind natürlich geil, haben aber zwei Nachteile: zu viel Leistung und zu Teuer im Kauf UND, auch in frühen Baujahren, zu hoch gezüchtet.
Benziner lasse ich erst mal außen vor, DENN: ein alter Diesel läuft notfalls mit Salatöl oder gefiltertem Altöl wenn es sein muß. Einen Benziner kann man zwar mit allen möglichen Gasen füttern, ob das im Krisenfall so sinnvoll / machbar ist....
Nehmen wir also an, wir haben einen schönen alten Golf Diesel in ein selbstgeschweisstes, ggf. rollbares Gestell montiert und den Motor soweit Startbereit. Das ist, hier könnt Ihr einem Fachmann glauben, wirklich eine simple Angelegenheit.
Nun kommt der spannende Teil: die Stromerzeugung.
Sicher wäre es geil, einen Industriegenerator mit einer starren Welle direkt von der Kurbelwelle des Motors antreiben zu lassen, sowas können wohl die wenigsten finanzieren, also bleiben nur die Lichtmaschinen, die am Motor vorhanden sind . Ich schreibe Lichtmaschine im Plural, weil sich mit etwas Arbeit auch eine zweite LiMa Montieren lässt.
Haben wir also erstmal einen tuckernden Dieselmotor, der uns 12 V Gleichspannung liefert. Schon mal eine tolle Sache.
Also brauchen wir einen Wechselrichter, der auch eine stabile Wechselspannung rausgibt. Sehr wichtig, da viele Geräte sehr allergisch auf "unsauberen" Strom reagieren. Wir wollen im Notfall ja auch die Regelung unserer Heizungen betreiben und die Dinger können das überhaupt nicht ab.
Ein 2000 W Wechselrichter in brauchbarer Qualität kostet zwischen 100 und 150 Euro, das wäre vertretbar.
Nun haben wir ja auch noch die Wärme der Abgase.. hier sind jetzt die Heizungsspezis gefragt, es gibt ja Abgaswärmetauscher, nur wie werden die in die bestehende Heizung eingebunden?
Das Kühlsystem des Motors können wir nicht anzapfen, der Motor muß seine konstante Betriebstemperatur haben, um effizient zu laufen. Aber die Abgaswärme müssen wir nutzen.
Die Verbrauchswerte von so einem Motor liegen bei gemittelten vier Litern die Stunde, eher weniger.
Wenn dies jetzt jemand liest, der sich professionell mit BHKW beschäftigt wird die Hände über dem Kopf zusammenschlagen WEIL: der Wirkungsgrad eines solchen Provisoriums ist schlecht.
So ein Motor leistet ca. 40 kW / 60 PS oder mehr, von denen wir nur einen Bruchteil nutzen können, die Motoren sind also eigentlich viel zu groß um nur die 12V Lima an einen Wechselrichter anzuschließen und sich über die 2kW peak zu freuen, die wir rausholen.
Es geht aber wie gesagt um eine bezahlbare Lösung für den Notfall und keine ökologisch korrekte, effiziente Energiesparlösung für den Biologielehrer im Keller des Reihenendhauses
Bin auf Eure Eingaben gespannt !