Mal wieder ein BOB

  • Sehr gut Galahat,
    so ähnlich halte ich es auch. Was das Kochersystem anbegeht, ob wohl ich ein großer Fan des Schweizer Bordekochers gerade wegen seiner Hobo Eigenschaften bin, gebe ich für einen BOB - ein Bug-Out Rucksack ist ein Fluchtrucksack und kein Trekkingrucksack - zu bedenken, dass ich einen Hobo Kocher für ungeeignet halte. Die Erfahrung zeigt, dass es keinen besseren Weg im Wald gibt, um auf sich aufmerksam zu machen, als ein Feuer samt dem Geruch den es entfaltet. Ich bin das letzte Jahr einige Testläufe gegangen, bei denen ich aus diesem Geruchsgrund die reine Kaltverpflegung getestet habe, was aber auch nicht gut funktioniert hat. Aus Gewichtsgründen bin ich nun beim Gas angekommen. Etwas (220gr) im Rucksack den Rest dezentral gelagert.


    grüße,


    Frank

  • Hallo Frank,
    stimmt, da gebe ich dir recht, wenn ich auch das "Kochen" bei möglichem Verraten durch Gerüche ganz sein lassen würde, auch mit Gas.
    Also anders gesagt, wenn ich mich auf einer Hardcore-Flucht mit Verfolgern befinde, kann ich mir kaum vorstellen, dass ich überhaupt Zeit zum Kochen habe.
    Max. n Energieriegel zwischendurch.


    So eine "Flucht" für mich, mit Familie (zwei kleine Kinder), ist eh der worst-case und ich halte das nicht unbedingt für erfolgversprechend. Ich sollte mich dann eher mit dem Gedanken beschäftigen wie in Gefangenschaft zu überleben ist...


    Daher entspricht mein persönliches Fluchtszenario eher den befriedeten Zeiten und Gründe das Haus oder die Heimatregion zu verlassen gibt es ja noch genügend.


    Dazu sei noch erwähnt, dass es aus genannten Gründen bei mir keinen BoB gibt!
    Wenn ich das Haus verlassen muss, dann nur mit Familie und eher in einer Art Flüchtlingstrek.
    Dann heißt es, Kinder und Gepäck und weg.
    Dafür stelle ich mir grade meine Fluchtkarre zusammen, also BoK - BugOutKarre! :grosses Lachen:
    (https://www.previval.org/forum…m-Angebot?highlight=karre)



    Aber auch bei Einsatz meiner Karre (Tragkraft bis max. 140kg) wende ich den Trekking-Leicht Gedanken an.
    WENN, werden wahrscheinlich eh oft die Kinder mit obenauf sein und dann habe ich auch so genug zu ziehen.


    Also wiedereinmal schön zu sehen, wie unterschiedlich doch unser aller Ansprüche und Szenarien sind. :)

  • MEIN BOB:


    Trapperdeckenrolle mit Verpflegung und zwei Sip- Filtern sowie eine Gransförs- Axt.


    Am Mann ist ein Finnenmesser, eine Machete, zwei Sip- Filter, Stirnlampe, zwei Funkenstähle, Zunder.


    That´s it.


    LG
    DC

  • Zitat von Sidge;89302

    @galahat
    Da hast du absolut recht. Auch mich stört das hohe Gewicht enorm. Das ist einer der Gründe wieso ich es hier vorstelle. Vielleicht findet sich ja eine Möglichkeit das Gewicht zu reduzieren.


    Sind in dem Gewicht Bergstiefel und Kleidung mit drin? Das sind ja gleich mal 3-4kg, die möglicherweise vom Rucksack an dem Mann wandern.


    4l Wasser sind recht viel, da kann man auch mal was ausgießen, wenn es die Situation erlaubt.


    So ein Trangia Topfset mit 0,5l Alkohol wiegt auch einiges, stellt sich die Frage, ob's da nicht eine leichtere und kompaktere Lösung gäbe. Ich habe eine Gaskartusche mit 200g (110g Inhalt) und einen 140g(?) Titantopf + "Pfanne" und einen Gaskocher mit irgendwas um die 60g(?), macht zusammen 400g für das Kochset.


    Zum Schlafsack & Co kann man nichts sagen, wenn man nicht weiß, welchen Du eingepackt hast. Hast Du den Schlafsack dauerhaft komprimiert im Rucksack?


    Ich selber habe reichlich Geld im Notrucksack, in den meisten Szenarien dürfte das ganz nützlich sein und nur vom Gewicht her kann man in 50 Euro Stückelung einen 4-stelligen Betrag noch sehr gut tragen. (50€ Scheine sind vom aktuellen Wert-Gewicht Verhältnis in derselben Größenordnung wie Gold, hat mich erstaunt). Die meisten haben ja eh einen Bargeldvorrat zuhause, den kann ich meiner Ansicht nach auch genausogut in den Fluchtrucksack stecken.


    Was ich nicht gesehen habe ist das Thema Schutz. Schutzbrille, Atemschutzmaske, Handschuhe, evtl was zur Selbstverteidigung,...


    Für mich wäre eine Pandemie / geplante Quarantäne, irgendein mieses Gas in der Luft oder plündernde Horden ganz typische Szenarien für einen Fluchtrucksack, den man sich schnappt um Hals über Kopf den Wohnort zu verlassen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Kleine Anregung zum Thema Panzerband: Beim Bund haben wir immer ein paar Meter um die Verbandpäckchen gewickelt. Da man ohne Verbandpäckchen nie aus dem Haus (Kompaniegebäude ^^) geht, hat man automatisch auch immer Panzertape dabei :winking_face:


    Zum Leatherman: ICH persönlich würde mich bei einer Kontrolle darauf versteifen, dass ich das als Werkzeug zu beruflichen Zwecken bei mir führe. Als IT-Mensch ist das denke ich ausreichende Rechtfertigung. Und wer ein LM als Waffe einstuft, der hat echt ein Ei am wandern...


    So long,
    Sam


  • Das ist halt die Waldläufer Version, die ist ja für ganze andere Szenarien und Strategien konzipiert.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi,
    Du schreibst in deinen Anfangsbericht über ein E.H. Buch das deutet ich mal als Erste Hilfe Buch, da kann ich dir den: " Taschenatlas für den Rettungsdienst" ans Herz legen. Es sind sehr viele Notfallbeispiele aufgeführt in dem Buch mit Gegemaßnahmen. Es kostet um die 20€ und ist meiner Meinung nach jeden Cent wert!


    Gruß Forstie

  • Waldschrat & Rabe
    Die Kleidung und die Schuhe sind dafür gedacht zB auch wenn ich im Schlaf überrascht werde alles wichtige dabei zu haben. Die Wandersteifel sind mit fast 2kg aktuell noch mit im Gewicht drin werden aber natürlich angezogen.


    Was die Erste-Hilfe Ausrüstung angeht. Ein richtiges Desinfektionsmittel wär auf jedenfall sinnvoller, da hast du natürlich absolut recht. Was die Sam-Splint angeht, die hat mir schon sehr gute Dienste geleistet. Dank ihr ist es uns gelungen einen Kollegen trotz gebrochenem Arme durch nen Canyon zu bringen. Die Teile sind einfach super wenns drum geht nen Arm oder Bein zu schienen. Ginge im ernstfall natürlich auch mit nen Holzstab oder ähnlichem. Der Gedanke dahinter war im Ernstfall sich selbst das Bein schienen zukönnen um weiter humpeln zu können, übereilte Fluchten über Stock und Stein mit schwerem Gepäck sind ja gerade dazu prädestiniert sich das Bein zu brechen oder zumindest um zu knicken.


    Was die Energiebereitstellung aus Fettgewebe angeht muss ich dir leider wiedersprechen. Durch Lipolyse und ß-Oxidation (Fettverbrennung) kannst du nur sehr geringe Energiemengen bereitstellen. Die reichen zwar zum "überleben" aber nicht um körperliche Arbeit zu verichten. Und gerade wenn ein Krisenfall eintritt gehe ich davon aus das du unter Stress stehst und zum Teil körperliche Höchstleistungen erbringen musst. Das ist ohne Zufuhr von Kohlenhydraten kaum möglich. Mehr als einen Tag wirst du nicht ohne Essen leistungsfähig bleiben, spätestens dann dürften deine Glycogenspeicher in Muskeln und Leber aufgebraucht sein. Du hast zwar recht wenn du sagst das Körperfett ein guter Energiespeicher ist (ca. 7000kcal pro kilo Fettgewebe) aber es wird nur sehr sehr langsam abgebaut und der Muskulatur zur Verfügung gestellt. Daher halte ich es für sehr wichtig zumindest für 2-3 Tage genug Essen dabei zu haben um mich aus der Gefahrenszone zu bringen und im Ernstfall auch körperlich leistungsfähig zu bleiben.


    Bei Wasser wird das ganze noch extremer. Auch wenn ich im Schwarzwald eine Vielzahl an Möglichkeiten habe an Wasser zu kommen ist es zumeist kein Trinkwasser und müsste erstnoch gefiltert werden. Aber mein Hauptbedenken ist es einfach kein Wasser direkt am Weg zu finden. Ist zwar unwarscheinlich, aber würde mich dann zu Umwegen zwingen. Mit 4L kann ich ohne mir groß Gedanken machen zu müssen ganz schön weit kommen.


    Von Alkohol auf Benzin umzusteigen ist eine Überlegung wert. Der Gedanke dahinter war die Vielseitigkeit von Alkohol. Dient ja nicht nur als Brennstoff sondern dient auch zum Desinfizieren und kann wenn die moral nierieg ist auch getrunken werden:face_with_rolling_eyes:. Werde es aber wohl auf 0,25L beschränken.


    Was die Positionsbestimmung angeht, naja ich hab 1:50k Kartenmaterial der Umgebung, bzw der geplanten Fluchtroute, nen guten Kompass und in der hosentasche nen Smartphone mit GPS (kann mit Solarladegerät wieder fitgemacht werden).

    @galahat
    UL wär sicher wünschenswert. Ich mach aktuell hobbymäßig zumeist Hochtouren da sind Rucksäcke mit 20kg und mehr eher die Regel, wenn es den Mehrtagestouren sind. Aber da geht Sicherheit eben vor. Lieber 5kg mehr und zur Not nen Biwak einrichten können und nen Schneesturm unbeschadet überstehen. Trotzdem ist es sinnvoll, wo man es ohne Einbußen der Sicherheit tun kann, Gewicht zu sparen. Wir hatten zB auch schon den Gedanken, den Trangia durch nen Mini-Spiritusbrenner oder nen Hobo und Titan-Topf zu ersetzten.


    Ich würde aber niemals auf gutes, stabiles Schuhwerk verzichten. Gerade wenn es schnell gehen muss und man übermüdet und am Ende seiner Kräfte ist, können gute Schuhe ein enormer Vorteil sein. Auch wenn ich drauf vorbereitet bin, mir den Fuss verstauchen will ich trotzdem nach Möglichkeit nicht. Auch hab ich bisher noch keinen UL-Rucksack gefunden der, ein mir zuträgliches Tragesystem hat, um im Zweifelsfall auch mehr als 10kg bewältigen zu können.


    Ein Wagen erschien uns eher ungeeignet, da die geplanten Wege doch sehr schmal und zT mit Kletterpassagen sind. Im Notfall wird der Bollerwagen aus dem Keller geholt und der Rucksack reingeworfen.


    @FrankD
    Das Feuer sehr auffällig ist, damit hast du sicher recht! Das war auch einer unserer Gedanken, daher Spirituskocher. Wir gehen bei unseren aktuellen überlegungen zwar nicht davon aus das wir verfolgt werden, aber zur Not könnten wir auch BP5 kalt als Brei mit Salz oder Zucker zum aufpeppen, zu uns nehmen.


    Gruß
    Sidge

    Gruß Sidge

  • @Forstie

    Zitat von Sidge;89441


    Was das EH-Buch angeht, da einer von uns Arzt ist und die beiden anderen recht lange im Rettungsdienst gearbeitet haben sind wir da recht gut aufgestellt. Wir dachten eher an ein Nachschlagewerk für Heilpflanzen, Diagnose von Krankheiten und entsprechende Behandlung usw. der Begriff Erste-Hilfe-Buch war etwas unglücklich gewählt.


    Aber danke für den Tipp.


    @Dreamcatcher
    Das ist sicher auch ne Möglichkeit, wär mir aber zu spartanisch. Ich denke die Regle, je mehr man weiß, umso weniger muss man mitnehmen ist zwar sicher richtig, aber gerade in einer Krisensituation ist die Möglichkeit auf eine gute Ausrüstung zurück greifen zu können ein entscheidender Vorteil. Allerdings sollte man sie, wenn es den von Vorteil ist, diese auch ohne zu zögern zurück lassen können.


    @Cephalotus
    Bei meinem Schlafsack handelt es sich um nen 3-Jahreszeiten Daunenschlafsack. Aktuell lose in nem Müllsack offen aussen am Rucksack befestigt. Könnte also im Ernstfall so losrennen oder mir die 2Minuten nehmen und ihn ins Schlafsackfach stopfen. Ein neuer Schlafsack wird mit der Zeit sicher kommen, aber aktuell bin ich mit 2kg ganz zufrieden. Bis -15° komm ich mit ihm gut aus. Wenn ich mir die Zeit nehm und nen gutes Biwak errichte geht auch noch mehr.


    Bei der Schutzausrüstung hast du absolut recht, eine Atmenschutzmaske hatten wir auch schon angedacht. Mal schauen ob sich was gutes findet.
    Was die Selbstverteidigung angeht, wollen wir uns hauptsächlich auf FLucht verlassen. 2 von uns trainieren zwar seid mehreren Jahren Selbstverteidigung (Krav Maga & Jiu Jitsu) aber im Ernstfall heisst es immer Beine in die Hand nehmen und rennen was das Zeug hält und irgendwo verstecken. Daher war es uns auch wichtig im Zweifelsfall, den Rucksack zurück lassen zu können. Plünderer würden sicher von uns ablassen wenn sie dafür die Schätze aus dem Rucksack bekommen und wir hätten immer noch das EDC-Päckchen mit dem wir es im Notfall auch bis zu unseren Notlagern schaffen, auch wenn es wesentlich härter und länger wird.


    Was Zahlungsmittel angeht, spiel ich aktuell mit dem Gedanken Goldmünzen mit zu nehmen. Hab ich immer beim reisen bei mir als Notnagel und wurde bisher weltweit gern genommen.


    Danke nochmal an alle für die vielen guten Anregungen


    Gruß
    Sidge

    Gruß Sidge


  • fett & grün

  • Zitat von Sidge;89288


    Am angestrebten Zielort liegt eine der Notfallkisten vergraben, die andere steht bei mir im Keller.


    Die Kisten sind beide identisch und enthalten Nahrungsmittel für 1-2 Monate für 2 Personen, Werkzeug, Amateur-Funkgeräte, Netbook, usw.Demnächst soll auch noch ein vernünftiges Solarpanel dazu kommen, bin mir aber noch nicht ganz im klaren was für eins.


    Hallo Sidge,


    ich würde mich auch nochmal gerne nach deiner Notfallkiste auseinandersetzen. Wenn ich überlege was da alles drin steckt kommst du sicher an die 30-40 kg sehe ich das richtig? Vielleicht kannst du ja auch noch mal näher auf den Inhalt eingehen (würde mich interessieren).


    Wenn die Kiste vergraben hast hast du das in einer frostsicheren Tiefe unter 1m gemacht und würdest du es dir zutrauen sie alleine aus dem Loch wieder zu bergen? Ich selbst habe vor einigen Monaten testweise mein erstes kleines Erdlager mit Grundnahrungsmitteln angelegt:
    http://www.human-survival-proj…65.msg54288.html#msg54288
    http://www.human-survival-proj…65.msg54613.html#msg54613
    Und bin schon auf die Bergung nach einem Jahr gespannt solange sie hoffendlich nicht vorher benötigt werden sollte!


    Hast du schon Langzeiterfahrungen mit Erdlagern gemacht?



    Viele Grüße
    KUPFERSALZ

  • Das ist richtig und auch nicht. Vor allem ist das die Ausrüstung mit der ich zu meinem ersten sicheren Ort komme...- drei habe ich bis jetzt in ein Land, in das ich fliehen möchte. Dafür brauchts ein paar mehr sichere Orte... :winking_face:


    Schönes Wochenende
    DC

  • @Barfly
    Puhh hab die Hängematte schon ne weile. Ist eigentlich nicht mehr als nen Netz. Habs grade aber mal nachgewogen, sind dann doch 150g. Bücher hab ich mittlerweile alle in die Kiste gesteckt.


    KUPFERSALZ
    Die Kisten enthalten hauptsächlich Nahrungsmittel für 5 Personen (BP-5, Nudeln, Gerste, Reis, Zucker, Salz und als Bonus Gewürze) für geschätze 1-2 Monate, müsste aber im Ernstfall bestimmt durch Grünzeug oder Fleisch aus der Umgebung ergänzt werden. Zusätzlich ist noch nen Fläschchen Micropur forte ausreichend für 5000L dabei. Ausserdem sind nen Werkzeugset (Zange, Hammer, Bit-Halter mit großer Auswahl an Bits, Beil, Handbohrer, Säge, Schleifstein), ein Netbook (Werde ich wohl zugunsten eines Ebook-Readers rausschmeissen), ein altes Funkgerät (kenn ich mich leider noch nicht wirklich mit aus) und eine stabile Plane (3x4m). Das ganze steckt in einer Peli-Box und in mehreren stabilen Müllsäcken mit viel Panzertape umwickelt. Vergraben wurde das ganze an meinem "Sicheren Ort". Da ich das Glück hab das meine Familie in Besitz einer Selbstversorgerhütte mitten im Wald zu sein, welche nur zu Fuss erreichbar ist, viel die Wahl nicht schwer. Dort lagern eh schon Brennholz für nen kompletten Winter, liegt schön abseits und hat nen eigenen Brunnen. Vergraben ist es in ca 1,5m und wiegt zu viel ich schätze mal um die 60kg. Alleine bekomm ich es per Hand nicht aus dem Loch gelupft. Dafür gibt es Flaschenzüge. Erweiter werden soll das ganze noch durch ein paar Bücher, eine umfangreiche EH-Ausrüstung und noch diverse andere Kleinigkeiten.


    Gruß
    Sidge

    Gruß Sidge

  • Zitat von Sidge;89743

    @Barfly
    Puhh hab die Hängematte schon ne weile. Ist eigentlich nicht mehr als nen Netz. Habs grade aber mal nachgewogen, sind dann doch 150g. Bücher hab ich mittlerweile alle in die Kiste gesteckt.


    ...


    Die Kisten enthalten ... ein altes Funkgerät (kenn ich mich leider noch nicht wirklich mit aus)


    Hallo Sidge,


    in einer Notfallsituation, wie immer sie auch aussehen mag, stellt die Welt um Dich herum hohe Anforderungen an Dich, die nicht nur Deine körperliche, sondern auch Deine mentale Kapazität voll beanspruchen. Wenn einem - auf See vielleicht wörtlich - das Wasser bis zum Hals steht, dann hat man nicht die Musse, sich mal in aller Ruhe in die Funktion eines bisher unvertrauten Geräts einzuarbeiten, der "Mayday" samt exakter Positionsangabe ist entweder in Minuten raus - oder nie.


    Neben dem rein tecnischen bedienen können des Geräts gehört bei Funk auch das Wissen um Betriebstechnik dazu. Wen erreiche ich auf welcher Frequenz und ggf. wann? Welche Modulationsart ist auf diesem Band üblich - mein Funkgerät, wenn es ein kommerzielles, militärisches (Surplus) oder Amateurfunkgerät ist, könnte Knöpfe für CW - FSK - LSB - USB - FM haben. Was in drei Teufels Namen stelle ich ein? Relaisfunkstellen - Garanten für Reichweite - arbeiten üblicherweise im Duplexbetrieb - Senden und Empfangen erfolgt auf verschiedenen Frequenzen, Ich muss eine "TX/RX-Ablage" einstellen. Kenne ich die für das jeweilige Band? Weiss ich überhaupt wo der Relaisfunkbereich in diesem Band liegt, wo ich nach Relaisstationen suchen kann? Datenfunk, APRS, sogar Internetzugang ist über Funk möglich, wie mache ich das?


    Funk ist weit mehr als ein Paar PMR-Handfunkgeräte aus dem Mediamarkt, die "bis zu" 10 km reichen. 500m erfüllt auch das Kriterium "bis zu 10 km"


    Neben der nicht billigen aber eher preiswerten Technik für professionellen Funk - da gibt es sehr viel auf der eBucht oder im Militärsurplus (z.B. in Deutschland Singer Elektronik) zu kaufen, ist das Entscheidende das know how.


    Es hat durchaus System, dass im Militär selbst simple Handgriffe solange geübt werden, bis sie im Schlaf sitzen, weil sie nämlich selbst in ziemlich ungemütlichen Situationen quasi automatisch ablaufen müssen. Bei einem Seenotfall sollte man nicht darüber nachdenken müssen, dass über UKW (DSC) Kanal 70 das Mittel der Wahl ist und auf Grenzwelle die 2,1875 MHz. Man sollte auch nicht darüber nachdenken müssen, wie ein korrekter "Mayday" betriebstechnisch abgewickelt wird.


    Wer ein Amateurfunkgerät in der Ausrüstung hat und im Notfall auf weitreichenden Betrieb über Relaisstationen (oder gar Amateurfunksatelliten) setzt, Datenfunk oder Videoübertragung machen will, der sollte die Bandpläne http://www.darc.de/referate/vus/bandplaene/ kennen.


    Ich kann auch mit einer guten Funkausrüstung, die ich technisch beherrsche, mich bis zur Erschöpfung der Batterie "zu Tode funken" ohne einen anderen zu erreichen, weil ich die Betriebstechnik nicht gelernt habe.


    My two cents:


    Ich würde nur in Ausrüstung investieren, die ich im Notfall mit schlafwandlerischer Sicherheit bedienen kann.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Guter Einwand, Waldschrat. Wenn ich vielleicht auch noch etwas hinzufügen dürfte.
    Ich habe die Rucksäcke für meine Familie (und auch für mich) ganz bewusst nicht über ca. 13 kg gepackt. Warum? Ich bin körperlich ausgesprochen fit und würde wohl auch 25kg ohne Probleme über eine weite Strecke tragen können. Aber wer sagt, dass ich auf einer Flucht gerade ausgeschlafen bin und mein Magen gefüllt ist? Vielleicht bin ich auch gerade etwas erkältet oder habe mir beim aus dem Haus rennen den Fuss angeschlagen?
    Ein Fluchtrucksack ist immer ein Kompromiss, der zugunsten von geringem Gewicht und im Halbschlaf oder mit zittrigen halb eingefrorenen Fingern anwendbaren Werkzeugen/Hilfsmitteln ausfallen sollte.

  • Zitat von Cyrioz;89778


    ...
    Ich habe die Rucksäcke für meine Familie (und auch für mich) ganz bewusst nicht über ca. 13 kg gepackt. Warum? Ich bin körperlich ausgesprochen fit und würde wohl auch 25kg ohne Probleme über eine weite Strecke tragen können. Aber wer sagt, dass ich auf einer Flucht gerade ausgeschlafen bin und mein Magen gefüllt ist? Vielleicht bin ich auch gerade etwas erkältet oder habe mir beim aus dem Haus rennen den Fuss angeschlagen?
    Ein Fluchtrucksack ist immer ein Kompromiss, der zugunsten von geringem Gewicht und im Halbschlaf oder mit zittrigen halb eingefrorenen Fingern anwendbaren Werkzeugen/Hilfsmitteln ausfallen sollte.


    Hallo Cyrioz,


    auch wenn da im Zweifel vieles potentiell Nützliche zurückbleibt: Ich halte mich ebenfalls ziemlich strikt an die Regel ideal 15% bis maximal 20% des Körpergewichts, mit der auch ein normal trainierter Mensch im Mittelgebirgsgelände über die Runden kommt. Bei Hochgebirge mit 1000m+ Aufstieg am Tag würde ich eher auf 10 - 15% zurückschalten.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Naja ich schlepp das Funkgerät ja nicht mit mir herum, sondern es ist eingelagert in meiner Notfallkiste die an meinem "Sicheren Ort" verbuddelt ist. Aber du hast sicher recht damit dass man alles was man im Notfall braucht auch blind beherrschen sollte. Allerdings gehört für mich bisher dazu noch kein Funkgerät, es ist sicher nützlich, da steht denk ich ausser Frage, dazu muss man nur schauen was Amateurfunker zB bei Fukushima geleistet haben. Allerdings kommt unser Plan bisher ohne Funk aus und auch der Inhalt der Kisten wird aktuell noch überarbeitet. Ich bin aber der Meinung ein Funkgerät ist immer besser als kein Funkgerät.


    Auch ist ein Fluchtgepäck von 20kg in meinen Augen vertretbar, das kann ich auch noch mit verstauchtem Fuss (einer der Gründe für die Trekkingstöcke) und im Halbschlaf mitnehmen. Wir haben in den letzen Tagen unser System noch einmal, dank der vielen guten Anregungen hier, überarbeitet und ich komme aktuell bei meinem Flcuhtrucksack auf ca 20,8 Kilo. Mir fehlen aktuell noch 1-2 Dinge aber in den nächsten Tagen sollte wieder alles komplett sein. Der Vorteil ist denk ich das ich selbst im Schlafanzug nur mit dem Rucksack flüchten könnte und eine meiner Anlaufstationen reichen könnte. Auch könnte ich innerhalb von ca 30sek. das Gewicht um ca 5kg veringern, je nach Szenario. Und wenn alle Stricke reisen schnapp ich mir mein EDC-Päckchen das ca 1kg wiegt und kann damit immer noch bis zu einem Depot kommen.


    Zusätzlich haben wir uns heute entschieden noch weiter Nahrungsmittel-Depot anzulegen, die an strategisch günstigen Punkten auf unseren geplanten Fluchtrouten deponiert werden. Die Depots sollen Nahrung für ca 1 Monat für 2-3 Personen enthalten und ohne Metall auskommen (Man lernt auch aus dem Unglück anderer :)). Vergraben in 1,5m Tiefe sind das gute Anlaufstationen um auch mit Mehrern den Weg zu unserem "Sicheren Ort" zu schaffen.


    Gruß
    Sidge

    Gruß Sidge

  • Zitat von hamster;89797

    EDC 1 Kg? Das ist für viele schon eine Überlebensausrüstung.


    Genau das soll es ja auch sein! Nur nach Möglichkeit um den Fluchtrucksack erweiterbar. Der Gedanke ist ja möglichst vielseitig vorereitet zu sein, dass man je nach Szenario best möglich Überlebenschancen hat.

    Gruß Sidge

  • Zitat von Barfly;89647

    Der BW Poncho z.b. eignet sich hervorragend um damit auf die schnelle ein Dach über dem Kopf zu haben. Ich selbst nutze am liebsten die Variante Schrägdach.


    Sind die BW Ponchos heute größer? Der meine ist (aus der Erinnerung raus) als Plane nur etwas über 2m lang, das ist eigentlich zu wenig für ein brauchbares Dach, wenn es mal regnet.


    Außerdem wiegt mein BW Poncho aus Gummi grob 1,1kg, das ist schon sehr viel Gewicht für einen Poncho. Ich habe mittlerweile einen dunkelgrünen aus Silnylon, der ca. 2,60m lang ist und irgendwas um die 250g wiegt. Ist natürlich nicht so stabil und das hauchdünne Material knistert, aber man hat eben sehr viel Gewicht eingespart.


    Ausprobiert habe ich den aber noch nie, ich Weichei nimm mir halt doch immer ein Zelt mit :)

    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.