Obdachlosigkeit...

  • Hallo Leute,


    dass man in D überall verscheucht wird ist schon nervig, aber der Übervölkerung geschuldet. Dennoch: als ich mit meinen Kumpels vor über 25 Jahren mit Survivaltouren begann haben wir uns öfters irgendwo aussetzen lassen und sind mit Minimalgepäck zu Fuß über mehrere Tage zurück nach Hause. Da mussten wir - natürlich - auch im Wald übernachten.


    Zur sportlichen Aufgabe gehört es dann eben, sich nicht erwischen zu lassen, also entsprechende Wahl des Lagerplatzes, Tarnung etc. Und wir hatten auch IMMER ein Feuer an für Tee, Brühwürfel oder sonstiges. Außerdem war der Abend am Lagerfeuer mit Zigarillo und Tee mit einem Schlückchen Rum immer der Höhepunkt des Tages.


    Gruß
    Skipper

  • nur darf man seinen "abenteuerurlaub" nicht mit dem alltag eines obdachlosen verwechseln

    ich hab solche spielchen früher auch schon öfter durchgezogen das ist aber was anderes als "auf platte sein"

    von manchen dieser typen kann man sogar noch was lernen

    grüßle
    kelte

  • hallo,


    @kelte1964:
    das jeder einzelne von ihnen ein überlebenskünstler par excellence ist, das glaube ich auch. ich bin mir auch sehr sicher, das die art von leben bestimmt kein zuckerschlecken ist - keine frage!


    ich versuche halt nur mich in diese situation zu versetzen. dabei stelle ich immer wieder fest, das mich mein weg wohl eher als tramp quer durch die lande treiben würde, anstatt in den großstadtjungle!


    grusss
    doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Ist das Leben als Obdachloser hart? Sicherlich!
    Wissen die meisten wie man in einer Wohlstands- und Überflussgesellschaft überlebt? Ja!
    Sind die (meisten) Obdachlosenüberlebenskünste relevant in einem Crash? Wohl eher nicht!

    Folgendes Sprichwort dürfte sicherlich jedem bekannt sein:
    Gib einen Menschen einen Fisch und er wird einen ganzen Tag lang satt; lehre ihn das Angeln, und er wird sein ganzes Leben lang satt.

    Mich erinnern die meisten Obdachlosen eher an den Fischkonsument als an einen Angler. Als Survivor sollten wir doch besser Angeln lernen oder zumindest jemand kennen der sich damit auskennt.

    Mit der zunehmenden Verschlechterung einer Versorgung dürften geschenkte Fische recht selten werden! Um das Ganze mal bildlich zu beschreiben.

    Gruß
    Nachtfalke

  • hallo,


    Nachtfalke:


    wenn alle obdachlosen "angeln" könnten, hätten wir keine mehr - da gebe ich dir recht!! :lachen:


    allerdings -jetzt wo ich so darüber nachdenke- könntest du recht haben. so gibt es bei uns in der gegend einen haufen vereine und organisationen, die sich darauf spezialisiert haben, den obachlosen zu helfen. und in den wintermonaten werden hier sogar die u-bahnhöfe nicht verschlossen um ihnen einen warmen schlafplatz anzubieten. vielleicht haben sie doch nicht soviel "know-how" wie ich zuerst vermutete... :confused:


    dennoch, ich denke das diese menschen vom (über)leben fernab er geheizten 4 wände deutlich mehr erfahrung aufzuweisen haben, wie wir... die sich hier zumidest schonmal "theoretisch" mit solchen situationen auseinandersetzen. über den rest der wohlstandsbevölkerung schweige ich mal ganz bewusst.


    gruss
    doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Hallo Dok.


    Ich kann dir den Roman http://autorin.eva-marbach.net/emp.htm
    nur wärmstens empfehlen. Er spielt nach einem Globalen EMP Schlag und veranschaulicht mit was für Gefahren bei einem Crash in der Großstadt, dem Land und dem Wald zu rechnen sein kann. Wirklich ein sehr gelungenes Buch um einem die Gefahren zu veranschaulichen. Nahrung, Wasser, Mord, Plünderer....
    Jeder Schauplatz vom Militär geführte Lager, Wald, Hof auf dem Land und eine Wohnung in der Stadt hat andere Vor und Nachteile.

  • hallo wiper,


    danke für den tip, habe gerade die ersten beiden kapitel gelesen und werde mir das buch besorgen - falls noch nicht geschehen, solltest du den link in unserer liste eintragen! :lachen:


    gruss
    doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • Man sollte auch bedenken das oft, wenn nicht sogar meistens, nicht Armut sondern psychische Erkrankungen oder/und Alkoholismus die Ursachen für die Obdachlosigkeit sind. Da taugt der Obdachlose irgendwie nicht so ganz als Survival-Held. Auserdem ist erfolgreiches Survival immer situationsbedingt und wer das Szenario "Normalfall" mit Obdachlosigkeit bestreiten muss ist wohl alles andere als erfolgreich. Gut, vielleicht hat er im C-Fall einen kleinen Erfahrungsvorsprung, der dürfte aber schnell dahin sein sobald gewieftere Leute gezwungenermaßen in seine Nische drängen.

  • Zitat von Dr.Snuggles;6084


    dennoch, ich denke das diese menschen vom (über)leben fernab er geheizten 4 wände deutlich mehr erfahrung aufzuweisen haben, wie wir...


    Hallo.


    Ich denke dass genau das Gegenteil der Fall ist.
    hungry sagt es doch schon recht deutlich. In einer Zeit, wo Dir zur "Not" die 4 geheizten Wände von der übrigen "Wohlstandsgesellschaft" bezahlt würden hat das Schlafen im Pappkarton unter einer Brücke eher was pathologisches als was "survivalmäßiges".


    Was die Jungs da betreiben ist "Gesellschaftsverweigerung" und ein Leben in "Pseudofreiheit" um sich dann, wenn es eben mal richtig kalt wird und keiner nen Euro für ein Tetrapack Wein hat springen lassen in einen geheizten Bahnhof oder die Suppenküche zu flüchten.
    Mich stören sie nicht. Genausowenig wie die 19 jährigen Punks, die mit zwei Hunden vorm Supermarkt lungern und rumbetteln.
    Sie bekommen von mir aber auch nix.
    Ich muss für jeden Cent in meiner Börse was machen, also bekommt von mir niemand etwas einfach so. Ist ganz simpel.
    Die einzige Ausnahme sind Kinder die aus eigenem Antrieb auf mich zukommen oder wo ich die Not sehe.
    Ein 5jähriger, dem an der Kasse 10Cent für das billigste Eis aus der Truhe fehlen. Da zahle ich schon Mal das Eis uns sage ihm, er soll noch ein bißchen sparen bis er sich selber eins kaufen kann.


    Ich habe schon etliche Tramps kennengelernt. Sie werden von großen Pfadfinderlagern angelockt wie Fliegen von einem Kuhfladen.


    Und sie erzählen die spannendsten Geschichten und schwadronieren vom freien Leben auf der Strasse und eigentlich wollen sie sich bloß für lau den Bauch vollschlagen.


    Die belügen sich selber. Und das 24 Stunden am Tag.
    o.K. Das macht ein Börsenhändler auch:lachen:, aber der riecht besser und zahlt in die Krankenkasse ein.


    Gruß
    chamenos

  • Zitat von hungry;6107

    Man sollte auch bedenken das oft, wenn nicht sogar meistens, nicht Armut sondern psychische Erkrankungen oder/und Alkoholismus die Ursachen für die Obdachlosigkeit sind.


    Stimmt.
    Die Ursachen für Obdachlosigkeit sind vielfältig.
    Die häufigsten sind tatsächlich Mietschulden und Zwangsräumungen, Scheidung, Arbeitslosigkeit u./o. Krankheit, Suchtverhalten, fehlende Resozialisierung nach Inhaftierung und psychische Störungen.
    Abgesehen von Mietschulden und Zwangsräumungen ist Armut tatsächlich nur selten der Grund für Obdachlosigkeit.


    Übrigens: Nach einer hamburger Studie haben wohnungslose Menschen nur innerhalb der ersten sechs Monate nach Eintreten der Wohnungslosigkeit eine realistische Chance, dieser Situation dauerhaft zu entkommen. Für alle anderen gilt: Je länger die Wohnungslosigkeit dauert, desto geringer die Chance.


    Die meisten resignieren und bleiben deswegen Obdachlos. Mit Survival oder einer (vielleicht zu Anfang angestrebten Freiheit) hat das dann wirklich nichts mehr zu tun.


    Lg
    kafro

  • Zitat von Dr.Snuggles;6084

    vielleicht haben sie doch nicht soviel "know-how" wie ich zuerst vermutete... :confused:


    Zu wissen das man nach drei Tage ohne Essen nicht gleich verhungert und dass ein trockener Schlafplatz Gold wert ist sind sicherlich Infos (Know How) die von Vorteil sind.
    Aber ohne Spenden und Suppenküche etc. werden Obdachlose die gleichen Probleme bekommen wie jeder andere.


    Was auf deine Vorstellungen wohl besser passt, sind wohl Rentner in armen Landstriche aus Osteuropa. Die schlagen sich mit etwas Eigenversorgung und kleinen staatlichen Renten durch.
    Aufgrund der Armut gibt es auch selten öffentliche Hilfe. Von solchen alten Hasen könnte man bestimmt eine Menge lernen.


    Gruß
    Nachtfalke

  • hallo,


    Zitat

    zitat chamenos:
    Die belügen sich selber. Und das 24 Stunden am Tag.
    o.K. Das macht ein Börsenhändler auch, aber der riecht besser und zahlt in die Krankenkasse ein.


    :grosses Lachen::grosses Lachen::grosses Lachen: das ist ein grund, warum ich dieses forum so liebe :grosses Lachen::grosses Lachen::grosses Lachen:


    Zitat

    zitat kafro:
    Die meisten resignieren und bleiben deswegen Obdachlos. Mit Survival oder einer (vielleicht zu Anfang angestrebten Freiheit) hat das dann wirklich nichts mehr zu tun.


    und deshalb sitzen die in der city mit der offenen hand und nicht im wald mit der angel - das kann ich nachvollziehen!


    gruss
    doc

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • kleiner schwenk (sorry)


    ihr kennt ja alle ÖffÖff:verärgert:
    er ist Gesellschaftsverweigerer (Begriff wurde hier genannt)
    was passiert wohl wenn es keine Mülltonnen mehr geben würde
    woraus Öffie seine halbfaulen Äpfel bezieht?


    er hat keine gerätschaft zum jagen nicht mal eine Angel soweit ich weiß
    Also Fisch kann er sich denn auch abschminken.


    für mich sind Tippelbrüde (ich hätte andere Begriffe auf Lager)
    keine Surviver und von ihnen kann man sich nix abschauen.


    Ich sehe kein Problem darin in Deutschland ja nicht mal in Europa zu überleben. Mülltonnen sind voll mit energiereichen Nahrungsmiteln
    man kann wenn man glück hat sogar ein kleine Vorratskammer für den Winter zusammenstellen (verbäulte oder abgelaufene Konserven).


    Das ist wirklich keine Kunst:devil:


    Ja selbst Edelstahltöpfe kann man aus dem Sperrmüll holen
    Baumaterial vom Wertstoffhof schnorren (oder dafür den Hof fegen)


    Wer sagt was er will, wer seine dienste anbietet kann hier mehr oder weniger frei leben auch ohne 4 Wände
    wenn man sich ein Unterschlupf (oder mehrer versteckt in zB Wald) gebaut hat. (kein Thema)


    meine Güte
    Thema hatten wir ja schon
    selbst ein Fahrrad mit Anhänger kann man heute kostenlos bekommen

  • @ Sandra
    Guter Link. Wer im Bereich "urban survival" was lernen will, muss mal ne Woche oder so unter die Obdachlosen gehen. Das sind die "toughesten" Survivors, und sie wissen genau, was es braucht und was nicht. Die haben meinen Respekt, denn soziale Spannungen und Repression kommen noch dazu.


    Übrigens, In Amerika werden jeden Tag 7000 arbeitslose Menschen ausgesteuert. Die Obdachlosen sind also eine wachsende Zunft


    Grüsse
    Doomer

    Don't be scared, be prepared!

  • Leider kommt meistens alles aus Amerika etwas später auch bei uns hier an :-(. Zeit dass ich mit der Vorbereitung beginne. Nützliche Tipps und Anweisungen gibt's hier auf dieser Internetseite teilweise mehr als ich verarbeiten kann :)

  • Gestern habe ich zum ersten Mal einen Mann gesehen, der sein Hab und Gut an einem Stock gebunden über die Schulter gelegt hatte und damit vorantrabte.
    Aber im allgemeinen habe ich das Gefühl, dass es bei uns mehr werden...


    Grüße

  • Zitat von Stickstoff;12749


    Aber im allgemeinen habe ich das Gefühl, dass es bei uns mehr werden...


    Grüße


    Ist mir auch schon aufgefallen das es immer mehr werden die in Mülleimern nach Pfandflaschen oder essbarem suchen.


    @alle die einfach so irgendwo angeln wollen: Tut euch selbst den Gefallen und macht es nicht das kann richtig teuer werden.


    Selbst wenn man einen Angelschein (Staatliche Fischerprüfung) hat darf man noch lange nicht an jedem See oder Fluß die Angel auswerfen.


    Man brauch dafür auch noch eine Erlaubnis für das entsprechende Gewässer entweder vom Besitzer (Fischerverein, Privatperson oder von der Gemeinde/Stadt). Man löst eine sogenannte Tageskarte (es gibt oft auch Monats und Jahreskarten) die einen dazu berechtigt in dem Gewässer zu fischen.


    Wenn man den Angelschein und die Tageskarte hat darf man noch lange nicht so fischen wie man möchte.
    Man muss sich an die geltenden Bestimmungen und Gesetze halten (Schonmaß der Fische und Schonzeiten....)
    Der Besitzer hat meist auch noch bestimmte Regeln auf der Rückseite der Tageskarte vermerkt z.B. maximal Anzahl der Fische die gefangen werden dürfen, das bestimmte Köder verboten sind, längere Schonzeiten und Schonmaße.


    Macht euch auch nicht zu viele Hoffnungen das ihr in Notzeiten einfach an einem See mal schnell ein paar Fische fangt die gorß genug sind um euch satt zu machen.


    Selbst wenn es anfangs noch viele Fische gibt kann es sein das das Gewässer nach einiger Zeit leer gefischt ist. Viele Gewässer haben nur so einen Reichtum an Speisefischen weil dort regelmäßig neue Fische nachgesetzt werden. Der neue Fischbesatz wird meist von dem Besitzer durch den verkauf der Tageskarten oder Vereinsbeiträge finanziert. In Notzeiten wird da wohl nichts mehr nachgesetzt werden und die Gewässer sind dann lange nicht mehr so ertragreich wie sie es zu "Normalzeiten" mal waren.


    Gruß



    DosenBurger

  • Davon kann ich dir ein Lied singen, mache gerade meinen Angelschein.


    Erstmal den Kurs machen, dann die Prüfung, dann mit der Prüfbescheinigung zum Amt und den X-Jahres-Fischereischein holen, damit kannst du dir dann Tageskarten/Monats- oder Jahreskarten kaufen, oder man tritt gleich in einen Verein ein und darf dort nach belieben oft an den Vereinsgewässern fischen.


    Es stimmt, viele Verein haben nochmal Extra-Maße zu den Mindestmaßen.
    An manchen Gewässern darf man sogar mit einer Tageskarte nur zu einer bestimmten Uhrzeit fischen.


    Grüße