Was macht Sinn: Beil / Tomahawk / Machete / Bowie

  • Hier soll es um "großes" Werkzeug gehen. Was haltet ihr für das beste große Werkzeug? Womit habt ihr Erfahrung?
    und wie viele von den Geräten sollte man besitzen?


    Egal ob Beil / Tomahawk / Machete oder Bowie alle Teile sind recht sperrig und nicht gerade leicht, insbesondere wenn man mehrer mit führt.


    Ich wollte mich zwischen Axt bzw. Beil und Tomahawk entscheiden. Doch noch bin ich unschlüssig.


    Was meint ihr?

  • Hallo Jo


    Das ist eine offene Frage!


    Die kann man nicht einfach beantworten wenn man nicht weiss was DU damit möchtest.


    Wenn Du Zwiebeln schälen und schneiden möchtest ......., dann sicher ein anständiges Messer.


    Geht sicher auch mit der Machete ........, aber ...........


    Viele Grüsse, Ernst

  • Ich habe ein 1000er Beil, ein kleines feines Beil, eine Machete mit Sägerücken, ein feststehendes Messer und ein Taschenmesser und ich kann bereits bei der Feuerholzbeschaffung jedes davon einsetzen.


    Angefangen habe ich mit dem feststehenden Messer. Damit kann man schneiden, schnitzen, hobeln, spalten (ist damit verbunden wie ein Verrückter mit einem Holzprügel auf den Messerrücken einzudreschen) und stechen (im Sinne von Bohren, im Sinne von Handwerk, nicht der "Romantik").


    Wenn du grobe Arbeiten mit (beispielsweise) Holz erledigen willst, würde ich dir bei deiner Auswahl aber dennoch zum einfachen Küchenbeil raten. Damit kannst du Holz spalten, kleinere Bäume fällen, Äste abschlagen, hobeln und ähnliches. Wenn du das Werkzeug aber auch für feines, wie etwa die "Verarbeitung" von tierischer Nahrung benötigst, ist das starke Messer besser geeignet. Ich kenne niemanden, der einen Fisch mit einer Axt ausnimmt.


    Ich möchte hier nicht zwingend auf Bear Grylls verweisen, aber die Einsatzmöglichkeiten eines guten Messers sind vielfältig. Ausserdem ist es leicht und kompakt. Allerdings sollte es schon aus einem guten Stahl sein, einen stabilen Schliff besitzen und einiges einstecken können.


    Wenn du dich aktiv mit dem Handwerk beschäftigst, wirst du dir im Laufe der Zeit wohl ähnlich wie viele andere und ich, verschiedene Werkzeuge für verschiedene Arbeitsschritte beschaffen. Sinn macht der Erwerb jeder Art von Gerätschaft nur dort, wo selbige auch angewandt werden kann.



    Stets gutes Gelingen


    Stefan

  • @Frei's Petrollampen
    Mir ginge es jetzt weniger um meine Auswahl sonder viele eher um die persönlichen Ansichten der Foren Mitglieder zu den jeweiligen Werkzeugen.


    Mich würde interesieren ob es möglich ist ein Tomahawk als Beil einzusetzen oder ob er unter der Belastung nachgibt (Stielbruch). Bei etwa Arm dicken Hölzern hat man mit Bspw. einer einhändigen Kukri Machete viel zu tun.

  • @Stefan
    Danke das klingt gut.


    Nur was hältst du von der Tomahawk Sache. Klingt doch eher nach Indianer-Film oder?

  • ZU jedem von dir genannten Teil kann man ein Buch schreiben. Also präziser in der Frage oder mehr Suchfunktion.
    Die Frage könnte lauten: Ich möchte 2 Wochen in Alsaka unterwegs sein. Ich will mit Holz kochen. Wozu ratet ihr?

  • Als Historikbegeisterter gefällt mir die Tomahawk ganz gut. Wenn ich mich jedoch auf ein Beil vergangener Tage verlassen wollte, würde ich mich an den grössten Handwerkern und Schiffsbauern des alten Europas orientieren: Den Wikingern. Die mittelalterlichen Skandinavier waren nämlich nicht nur plündernde Piraten, sondern besassen ein unglaubliches Geschick bei der Fertigung von Werkzeugen und deren Einsatz im Bau. Sie hatten Spaltäxte, Bartäxte, Doppelohräxte, Dänenäxte, Wurfäxte, Plankenbehauäxte, Holzfälleräxte und eben noch mehr Äxte. Aber im Gegensatz zur eher filigranen Tomahawk waren die Werkzeuge der Wikinger roh und massiv. Ein Gutes Werkzeug muss durch seine Einfachheit und seinen Wirkungsgrad bestechen. Ergonomie, Funktionalität, und Effektivität entscheiden, ob man eine Gerätschaft beim Tagewerk gebrauchen kann. Bei Äxten und Beilen würde ich mich jedoch auf die lange und eiserne Erfahrung Europas verlassen. Die Tomahawk scheint mir eher als Nahkampfwaffe konzipiert zu sein, denn als Werkzeug, allein schon wegen der zugespitzten Hammerseite (ähnlich einer Hellebarde, nur kleiner)

  • Hallo Jo_Fetz,


    also meiner Meinung nach wär eine kleinere (kürzere) Machete oder ein massiveres Messer am vielseitigsten.
    Wenn ich mich in der Wildnis aussetzen lassen müsste und mir ein Werkzeug aussuchen müsste, würde ich eins von beiden wählen.


    LG
    Günter

  • Hallo
    Ich habe schon einen 17cm Baum mit meinen Kukrie umgehauen. Man muss sich erst an die Form Gewöhnen. Sobald man das raus hat kein Problem.
    Durch die breite Klinge kann man diese gut im ersten drittel greifen und bedingt Feinarbeiten durch führen.


    Als Messer Groß sind mir zum arbeiten Das Buck Blackhawk und das USMC Messer die liebsten.
    Dazu noch ein Taschenmesser.


    @Stefan Die von dir angesprochen Tomahawk ist eine Kriegstomahawk es gibt unzählige Varianten und Fantasie Stücke. Ein guter Stiehl soll bei den Amis aus Hickorieholz (Schreibweise ? ) sein.
    Also bei meiner Kriegstomhawk (Made in China) die habe ich stark belastet Schlagen, Werfen sogar zum hebeln und vieles Mehr. Halt immer noch.


    Hier mal ein Link über Kriegstomahawks


    http://www.knifecollector.net/TomahawksAndWar.html


    Wikinger Axt bzw. Beil damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Da kenne ich nur die aus den Filmen und da bin ich immer Skeptisch wegen der Originalität.
    Besitzt du eine Wiki Axt ?

    Gruß Brumbaer

  • Nein, ich habe ein einfaches Küchenbeil. Das genügt mir auch vollauf, an der Seite meiner anderen Werkzeuge. Ich besitze jedoch eine Wikinger Spatha, ein Kurzschwert, aber dieses benötige ich natürlich nicht zum arbeiten. Wenn ich mich für eine wikingische Axt entscheiden müsste, dann würde ich wohl eine kleine Bartaxt wählen, da diese ein "Leichtgewicht" ist und dennoch eine breite Schneidefläche aufweist.

  • Also wenn ich das alles mal ganz platt und pragmatisch beurteilen soll, dann läßt sich das einfach definieren:


    Eine Axt ist ein Werkzeug, welches man zur Not auch mal als Waffe benutzen kann.


    Ein Tomahawk ist eine Waffe welche zwar auch zur Not als Werkzeug benutzt werden kann, aber bei weitem nicht so viel aushält.


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    Mein Favorit :)

  • Hallo
    @Stefan Bei der Bartaxt gibt es ja unzählige Varianten. (Im Indernet mal Bilder geschaut)
    Mir gefällt die mit der fast geraden Schneide. Mehr in die Richtung Behaubeil und Breitbeil
    Etwas runter Scrollen im Link
    http://www.atelier-funkenflug.de/de/axe.html


    Denke mal die ist gut zur Holzbearbeitung und wenn man die Hand ganz oben ansetzt denke ich mal kann man da bedingt auf Feinarbeiten machen.
    Kommt mit auf meine haben möchte / brauch ich noch Liste.


    Spatha bzw. diese Richtung hat ich auch mal ins Auge gefasst. Habe mich aber doch dann für die Ochsenzuge entschieden. Siehe Bild zum großen vergleich habe ich eine Einwegfeuerzeug dazugelegt.

    Gruß Brumbaer


  • Die Bartaxt ist auch mein Faworit, aber wenn man die "Liebhaberei" mal weglässt ist die kleinste von Fiskars (aber mit langem Stiel)am effizientesten.
    Kosten-Nutzen effekt spricht aber eher für ein Küchenbeil (das kann man auch ohne Gewissensbisse mal etwas Härter rannehmen !).

    Carpe diem ! (Der schlafende Mann erringt keinen Sieg !)

  • Ich trage IMMER ein Messer mit feststehender oder feststellbarer Klinge bei mir. Je nach Situation bzw. Vorbereitung entweder eine kleine Machete oder eine Axt/ ein Beil...


    DC

  • Wie es die Vorschreiber auch schon meinten. Kommt immer auf den Gebrauch, das Vorhaben an. Bei mir dabei ist immer das Taschenmesser, zusätzlich würd ich dann noch zu einem stabileren Messer raten. Fürs gröbste kommst Du damit hin. Ansonsten würde ich ebenfalls zur Bartaxt bzw. günstigen Küchenaxt raten. Gilt eben immer abzuwägen Funktion gegen Gewicht.


    Gruß Thomas

  • Da ich zu wenig Erfahrung mit einer Machete habe, bin ich beim kleinen Beil geblieben. Aber das mag ich dafür auch so sehr, daß ich es nicht weggeben möchte.

  • Ich will mal auch noch ein Bisschen Senf dazu geben.
    Als Beil kommt für mich eigentlich nur das Tischlerbeil in Betracht. Diese Beile haben ebenso wie Behaubeile der Zimmerleute einen einseitigen Anschliff. Das heißt, das sie auf der einen Klingenseite vollkommen flach sind und auch nur von einer Seite geschärft werden. So ein Beil kann alles was ein normales Beil auch kann. Aber zusätzlich kann es hervorragende glatte Flächen erzeugen (je nach Können des Benutzers). Deswegen ist es eben nicht nur ein Baum-umhau-beil sondern eignet sich auch gut zum Bogenbau und was weiß ich nicht alles.
    Die meiner meinung nach besten Äxte stellt heute die Firma gransfors bruks aus Schweden her. Wenn ich mal genug Geld habe.....
    Bester Gruß
    Holger


  • Hey K.Knilch, Die Axt auf deinem Bild gefällt mir gut. Ist die den Handgeschmiedet?, sieht zumindest so aus.
    Und wo hast du die den Herr. Es gibt nur wenige Hersteller die einem zusichern ein stabiles Werkzeug zu verkaufen. :)

  • Jap, ist eine selbstgeschmiedete und auch der Stiel ist selbst gefunden, ein passendes Stück Esche. :lachen:


    Die Axt ist höllisch scharf geschliffen, habe mir damit mal in den linken Zeigefinger bis auf den Knochen geschnitten, als ich kleines Spaltholz zum Feuermachen gemacht habe.


    Die Schneide fiel aus ca 5 cm Höhe auf meinen Finger, nur Eigengewicht als Schwungmasse...
    5mm näher zur Hand und ich hätte mein letztes Fingergelenk getroffen und ich geh mal davon aus, dass dann meine letztes Fingerglied ab gewesen wäre...:staunen:


    Am Anfang war das alles nicht sooo schlimm, tat kaum weh... Aber als ich dann mal hinein geschaut habe in den Schnitt und etwas helles schimmern gesehen habe, bin ich fix rein und hab mich von meiner Frau verarzten lassen!
    Mir war auch echt blümerant als es angefangen hat zu pochen und das Blut sich langsam in meiner Handfläche gesammelt hat...


    Hab mir laut Aussage meiner Frau auch den Knochen angeritzt, da ich da nun Kallusgewebe gebildet hab... aber alles funzt noch und nun hab ich eine Narbe mehr.


    Ein Mann ohne Narben ist ein Säugling! :Zunge raus:


    Wo bekommt man so eine Axt nun her?
    Tja, besuch doch einfach mal einen Schmiedekurs in deiner Gegend, da kannst sowas bestimmt mal anfertigen. Äxte werden eigentlich immer gerne genommen um als Beispiel zu dienen, da viele verschiedene Techniken benötigt werden zur Herstellung.


    Ansonsten fällt mir nur noch das Internet ein...


    Wenn ich mal wieder die Möglichkeit zum schmieden habe, werd ich mal wieder welche machen, also Axtköpfe, dann kann ich ja mal ein paar hier unter "Biete/Suche" oder so einstellen.

  • Also einen Tomahawk würde ich Dir nicht empfehlen, da ich darin auch am ehesten eine Nahkampfwaffe sehe. Nicht das du mit einem wircklich gut gemachten zur Not nicht auch ein Stöckchen bearbeiten könntest. Doch sind die in der Regel, wenn sie ausnahmsweise etwas wert sind, teurer sogar als eine richtig gute Schweden Axt.


    ...und für eine echte Gränsfors würde ich, in einer Notsituation ein kleinen Finger hergeben! Für einen Tomahawk nicht mal einen Zeh.... :winking_face:
    Eine echte Gränsfors ist bei richtiger Handhabung eine Axt fürs Leben. Sehr zu empfehlen aus meiner Sicht ist die Seite http://www.feinewerkzeuge.de/grans.htm . sehr gute Produkte und gut beschrieben!


    Auch die Japanischen Aexte von da sind ihr Geld echt wert, also ich benutze immerhin sehr gerne die Axt eines Kumpels ( eine Warikomi ) aus dieser Serie http://www.feinewerkzeuge.de/japaneseaxes.html


    Historische wie z.b. Aexte der Wikinger- Franken- Merrowinger Zeit oder auch anhand vorbildern der Unabhängikeitgskriegen können sehr gute Alternativen sein.
    Aus meiner Erfahrung heraus ist es aber echt nicht immer leicht hervorragende Qualität zu finden, da nur die wenigsten historischen Schmiede, heute so viele übungsstunden haben wie ein dazumaliger Schmied und wenn schon sind solche Werkzeuge meist ziemlich teuer und oft auch sehr schwer. Doch können sie einem durch ihre Gestaltung und Wertigkeit sehr lange freude bereiten. Geschmackssache, sie können nichts was eine Moderne Axt nicht kann! Das aber oft sehr gut!!!


    Auch der Winkel des Axtkopfes sollte man sich jeh nach Anwendung gut überlegen. Denn es gibt Beile die perfekt sind um ein Reh zu verarbeiten mit leicht gewölbter Klinge, die schon genannten abgeflachten Tischleräxte, Trekkingäxte für jeden zweck irgendwie zu gebrauchen und eben auch die schweren Spaltäxte.
    Aus diesem grund gibt es auch diese Monster Aexte mit zwei Schneiden. Nicht als eine, "ich bin ein Barbar Waffe", sondern weil bei einer guten, beide Seiten in einer anderen konischen Form geschliffen sind und man so 2 verschiedene Werkzeuge bei sich haben konnte.


    Aus eigener Erfahrung gesagt braucht man aber verdammt viel Kraft um mit einer Doppelaxt was zu bewerkstelligen und erst recht fürs Axt werfen damit. Geht zwar super aber ja so ab ca. 120 Kilo Muskelmasse. :winking_face: ebenso ist das mitnehmen alles andere als praktisch.


    Ebenso ist nicht jede Axtform gleich geeignet für grünes Holz ( eher runde formen ), wie trockenes, auch eine frage der Form und des Winkels des Klingenkopfes.


    Also vor dem Axt kauf, sich einlesen und gut überlegen was man wirklich braucht. Dann nicht am falschen ende sparen und sich ein gutes Geschäft oder einen Schmied suchen. So wird man lange daran freude haben.


    Oder eben in einen Kurs gehen und selber mal eines Schmieden, finde ich auch eine schöne Idee.


    Im Macheten Thread wurden sonst auch noch die Gertel besprochen, ein ebenso sehr oft ausreichendes Waldwerkzeug, das viel weniger kostet als eine gute Axt,
    oder auch das Sax oder Haumesser. https://www.previval.org/forum/showthread.php/1925-Machete-!-Machete/page4?highlight=machete eine Europäische Variante ähnlich einer Machete oder eines Matrosen Tau-messers.


    und wie bei jedem Werkzeug, viel damit üben und sich damit vertraut machen, das wenn es mal schnell gehen muss man sich nicht damit verletzt!


    Auch können ein paar gute Handschuhe mit allfälligen Schneidschutz und evtl. eine Schutzbrille, als Anfänger eine gute Investition sein. Sogar bei historischen Aexten!!!


    Ausser natürlich im Reenactment Lager, da ganz klar nicht! :winking_face: schliesslich sind abgehackte Finger Historisch belegt :lachen:



    Klar Narben sind schon cooler als Tattoos, aber echte bodymodification ist halt nicht jedermans sache. :face_with_rolling_eyes:


    auf ein frohes Hacken
    Wataru


    und wenn doch ein Tomahawk sein muss dann einer von Gränsfors Schweden geschmiedet :winking_face: [ATTACH=CONFIG]7214[/ATTACH]