Schwangerschaft in Krisenzeiten

  • Hallo Irene!


    Ich hätte meine beiden Schwangerschaften ohne Sectio auch nicht überlebt. Das macht mir Kopfkino. Auch für den Fall des Krankenhauswegfalles. Sterilisation als Alternative jetzt? Oder hoffen, einen Arzt organisieren zu können? Hast du dich entschieden?


    Liebe Ärzte!


    Wie groß stehen die Chancen, einen Kaiserschnitt im vorbereiteten Wohnzimmer gut zu überstehen?


    Liebe Grüße!
    T-L

  • Huhu Torro-Lee,
    ich habe in dem Fall das Glück, dass ich inzwischen meinen Körper so gut kenne, dass eine natürliche Empfängnisverhütung seit Jahren wunderbar klappt. Zudem bin ich jetzt auch nicht mehr die Jüngste somit hat sich das Kindr bekommen für mich eh erledigt.
    Meine letzte Sectio (bin jetzt sozusagen ein Zustand nach Re-Re-Sectio :winking_face: hatte ich in einer anthroposophischen Klinik, da durfte ich gleich nach der OP aufstehen und am Morgen darauf nach Hause, war fast wie eine Hausgeburt....wennda nicht der Schnitt gewesen wäre...;-)


    Viele Grüße Irene

  • Zitat von hinterwäldler;93488


    Es wäre ohnehin wünschenswert, wenn nicht nur Saatgut, sondern auch die genetische Reserve unserer Haustiere dezentral in demokratischen nichtkommerziellen Genbanken geschützt würde. Da kann das menschliche Saatgut gleich mit gehütet* werden.
    *


    Da Ihr hier teils eh so schön vom Thema abdriftet, darf ich an dieser Stelle, thematisch und vom Titel her durchaus passend, letztmals auf den Anmeldeschluss für den Samentausch im Kettenbrief hinweisen - Sozusagen den Samenfaden :grosses Lachen:


    *duckundwech*

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Zitat von galahat;93431

    beschäftigt ihr euch eigentlich auch mit dem Nachwuchs, dem Schwangerwerden bzw. NICHT Schwangerwerden?


    Selbstverständlich, eigentlich tut das jeder sexuell Aktive. Das mit dem nicht schwanger werden scheint vor allem bei den Pubertierenden ein Problem zu sein.


    Der leichteren Beantwortung wegen nummeriert:

    Zitat
    • Was macht ihr denn, im besten Alter eine eigene Familie zu gründen?
    • Kinder ja? Kinder nein?
    • In der Historie waren Kinder tatsächlich immer eine bzw. DIE Altersvorsorge. Kommen diese Zeiten wieder?
    • Verhütung und Schwangerschaft im Zivilisationsausfall?
    • Preppt jemand für diesen Fall?


    zu 1: Aus dem besten Gründungsalter sind wir raus.
    zu 2: Nein.
    zu 3: In Zeiten von Hartz4-Einkommen scheint Kinderkriegen eine sichere Einnahmequelle für die betreffene Klientel.
    zu 4: Verzicht auf Geschlechtsverkehr, nicht auf Sex.
    zu 5: Tatsächlich sollte man bestimmte Sexualpraktiken, die zivilisatorischen Klimbim benötigen, einüben wie Feuermachen ohne Feuerzeug. Zeitgenossen machen einen Sport daraus. How to have sex in the wood u.ä.


    Kinderkriegen ist heutzutage ein finanzielles Risiko. Ausser man hat einen kreativen Steuerberater. Solange man andere Prioritäten hat (Karriere, Kapitalbildung, Immobilien, finanzielle Unabhängkeit usw.) In Krisenzeiten sogar ein existentielles Risiko. Die Wiedervereinigung hat interessante Einblicke in die Lebensplanung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gezeigt: der Nachholeffekt, Verzicht auf Kindern zugunsten von Konsum.


    Kindern gehört trotzdem die Zukunft, für viele Eltern wie Erwachsene mit Kinderwunsch sind sie Motivation und zentrales Element der (gemeinsamen) Lebensplanung. Das gilt in der Vorsorge wie in der Lebenspraxis, in Normalzeiten wie in Krisenzeiten, die Sorge um und für jemand vom eigenen Blut - wie anderenorts erwähnt - kann ein wichtiges Überlebensmotiv sein.


    Um es anders zu formulieren: eine Zukunft ohne Kinder, in denen Erwachsene um die Ressourcen und den eigenen Selbsterhalt kämpfen, stelle ich mir unmenschlich vor. Wie im richtigen Leben sollte es aber m.E. Phasen geben, in denen man sich auf das jeweilig Wichtige konzentriert. Ein Leben im Wald, nachdem die Hütte gebaut, das Winterlager für Mensch und Tiere gefüllt ist und Mann und Frau aufatmen können - dann kommt die Entspannung und der Sexualtrieb ins Spiel. Je elementarer die Lebenssituation, desto unverhüllter leben wir unser Triebleben aus. Das zeigen die Kriegserfahrung von Not und Wiederaufbau. Oder siehe DDR, die hatten es scheinbar raus gg. dem Westen.


    Doch nicht jedem ist es gegeben, die Kinderlosen mögen in der gegenwärtigen Zivilisation einen zusätzlichen Obulus ob ihrer Verweigerung von nachkommenden Steuerzahlern (bzw. Einzahlern in die Sozialsysteme) zu entrichten haben, in Krisenzeiten sind die Kinderlosen im Vorteil. Weniger Münder zu stopfen, dafür volle Arbeitskraft, flexiblere Alltagsplanung, höhere Mobilität. In größeren Siedlungen kann sich dieses Blatt schnell wenden, sobald die Zeitspanne zunimmt, Kinder für Aufgaben herangezogen werden können, die soziale Stabilität profitiert und letzten Endes die Motivation aller Mitglieder.


    Deshalb halte ich die Kinderfrage für nur differenziert zu betrachten, in akuten Überlebensphasen stösst sie an Grenzen der Ethik, in entspannteren Phasen wird sie zum bestimmenden Faktor für die positive Zukunftseinstellung. Dafür ein persönliche Anekdote: meine Mutter wurde nach dem Krieg von meiner Großmutter an ein Kinderheim abgegeben, sie konnte sie nicht ernähren, meine Mutter sah sie nie wieder. Diese Chance auf solche Einrichtungen zurückzugreifen sind nicht in jeder Krise zu erwarten. Mein eigenes Dasein basiert auf vielen Unwägbarkeiten aus Krisenzeiten, könnte ich mich ob dieser Gefahren ernsthaft gegen das Kinderkriegen aussprechen ? Natürlich nicht.


    Verantwortung ist ein anderes Thema.


    • Ob man der eigenen Frau eine Schwangerschaft zumutet, in Krisenzeiten verbunden mit gesundheitlichen Risiken bis zur Lebensgefahr, nur um seinen Sexualtrieb zu befriedigen ? Rhetorisch gefragt.
    • Ob man der eigenen Frau ein Kind verweigert, nur weil man den Glauben an eine gemeinsame Zukunft und Überlebenswahrscheinlichkeit verloren hat ?


    Aus diesen beiden Extremen kann man keine pauschalen Antworten generieren, es wird eine situationsabhängige Entscheidung zu finden sein. Eines aber sollte (uns) Männern klar sein, die entzückt gebilligte Samenspende sollte auf Gegenliebe stossen, zumindest als freiwillige Proteinabgabe. Um den schlüpfrigen Gehalt dieser Diskussion nicht völlig zu vernachlässigen.


    P.S. Kinderbetreuung mit Geschichten erzählen, Spiele spielen und sich ausdenken, Kurzweil wie Aufmerksamkeit erzeugen können - das alles gehört zur echten Prepper-Kompetenz. Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Fähigkeiten in allen Lebenslangen nützlich sind. In echten Gefahrensituationen können sie sogar die gesamte Gruppe retten, falls es notwendig wird, die (lauten) Kinder mit dem Wenigen an Vorhandenen zufrieden (und still) zu stellen. Deshalb: Kindermesser verschenken, Waldspaziergänge organisieren, selber Lernen um die Fragen von Kindern beantworten zu können. Solange man die Nerven dazu hat ... :)

  • Ich und meine Frau hatten immer einen Kinderwunsch. Auch wollten wir nicht erst in den 40ern Kinder kriegen. So war das bei uns immer ein fettes JA. Wir haben auf den richtigen Moment gewartet, und sie wurde zweimal sofort Schwanger nach Absetzung der Pille (nach meinem Geschmack hätte die "mach mir ein Baby" Phase durchaus länger dauern können :grosses Lachen:)
    Meine Frau hatte zwei traumhafte, unkomplizierte Geburten.

    Jedes mal wenn ich bei meinen Kindern eine Windel wechselte dachte ich mir: „Jetzt wechsle ich deine, im Alter wirst du dann meine wechseln!“:grosses Lachen:

    Verhütung. Im Moment nimmt meine Gattin noch die Pille. Ich wollte mich eigentlich schon beschnippeln lassen, aber wir sind uns noch nicht ganz einig ob die Familienplanung schon abgeschlossen ist. Sollte die Krise vorher einschlagen, müssen wir wohl was überlegen. Am besten noch schnell in einen Shop und alle Kondome aufkaufen, während die anderen noch die letzten Nahrungsmittel zusammenhamstern.:face_with_rolling_eyes:

    Ich könnte mir ein Leben ohne meine Kids gar nicht vorstellen.
    Eigentlich hab ich mit der ganzen Preppersache überhaupt erst wegen meinen Kindern begonnen. Denn sollte es irgendwann mal kriseln, will ich das Maximum an Sicherheit und Vorsorge für meine Kids.
    Gerade Eltern wachsen oft wegen den Kids über sich hinaus.
    Da wird die Mutter bei Gefahr zur schützenden Furie, Der Vater lammzahm wenn ihn sein Kind mit grossen Augen anschaut.

    Grüsse

  • Was ich mal spannend finden würde zu hören, von den kinderlosen unter uns, die die noch Kinder planen: Würde eine Krise diese Pläne zunichte machen? Oder anders gefragt, legt ihr euch einen Windelvorrat an? Oder beschäftigt euch mit dem Gebrauch von Baumwollwindeln?


    Wenn ich nun auf insgesamt 6 Jahre Windelwechseln, sämtliche Ernährungsstufen bei Kindern, Kinderkrankheiten, Kleidung und sonst was zurückblicke, dann muss ich feststellen, dass wenn man das Preppen wollen würde / und man müsste es ja eigentlich, dann bedürfte es alleine logistisch schon einer ganzen Lagerhalle..... :frowning_face:


    Oder back to the roots, wie wir es hier schon gehört haben, auf alles natürliche setzen?


    Wenn ich mir das so auf der Zunge zergehen lasse, dann muss ich frei von Polemik und bewusster Provokation feststellen, dass ich froh bin das Säuglings- und Kleinkindalter bei meinen Kids erledigt zu haben.
    Wenn ich so darauf rumdenke...., glaube ich, wäre ich kinderlos, würde ich nicht preppen und mit Beginn / Dauer einer Krise oder Zivilisationsausfall akzeptieren, dass für mich das Thema eigene Kinder erledigt wäre. Diese Art der Verantwortung, die Sorgen, zwar auch die Freude, aber eben diese tierische Arbeit die mit dem aufziehen eigener Kinder verbunden ist, ich denke ich würde mir das nicht antun. Es ist ja in normalen Zeiten schon keine einfache Aufgabe, wie soll das erst im Krisenfall sein?!


    Ich denke auch, in Krisenzeiten werden wir global bzw. in der Krisenregion einen starken Geburtenrückgang feststellen und je nach Krise wird die Säuglings- und Alterssterblichkeit wohl auch immens steigen. Traurig, wohl aber ein natürlicher Mechanismus....

  • Socken statt Kondome?


    Entschuldigt bitte, passt auch unter Witz des Tages, aber irgendwie musste ich den jetzt einfach hier verlinken:


    http://de.webfail.at/ffdt/heut…k-winfail-des-tages-.html


    Es geht um peinliche Kommentare bei Facebook, bitte Link anklicken, hier nur die Einleitung:


    Zitat

    Die Freundin ist nicht gerade die Hellste indem sie Ihrem Freund so etwas auf die Pinnwand postet. Jedoch ist der Kommentar vom Vater einfach nur genial. Eltern bei Facebook machen webfail.at eben spannender


    Ob sich Socken allerdings zur Verhütung eignen? Ich denke, man kann sie höchstens beim Onanieren sinnvoll einsetzen um Sauerei zu vermeiden - Und in der Krise sollte man ja auch an die Singles denken :grosses Lachen:

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Also wenn ich den engeren diskussionsverlauf bis jetzt richtig aufgenommen habe, dann es es sich in die richtung zu bewegen:
    - Was machen wir bloß in sachen kinder in der Chaos situation? Schwangerschaft beeinträchtigt die leistungsfähigkeit der Mutter, Geburt gefährdet mutter und Kind und Kind ist im chaos ein absoluter Unsicherheitsfaktor???


    - Die beiden Lösungsalternativen, die hier umfassend ausdiskutiert werden, sind: Schnippschnapp - Problem gebannt und der gummiunterstützte Interruptus...


    Wenn das die einzige Linie ist, die in nem Prepper Forum zu dem thema ddiskutiert werden soll, dann müsste man sich Gedanken darüber machen, ob maln dann als problembewusster Prepper nicht lieber Selbstmord begehen sollte - denn das Leben im Chaos könnte sich ganz schön lebensgefährlich entwickeln... wer weiß, ob man das überhaupt überlebt???


    leute:
    Ja, eine Schwanngerschaft ist eine zusätzliche Belastung, eine Geburt verlangt eine Riesenleistung von Mutter und Kind. Ja, es sind auch schon Menschen gestorben dabei.... Aber das ist nunmal der Weg, den uns die Natur vorgegeben hat!
    Jede Spezies muss sich nun einmal fortpflanzen, sonst hört sie irgendwann auf zu existieren!
    Macht Euch lieber Gedanken, wie ihr Probleme löst, statt eure eigene Existenz zu verleugnen!


    Gruß vom bastler
    ... in dessen Planungen Kindern (auch den drei eigenen) definitiv großer Raum eingeordnet ist...

  • Zitat von bastler;94049

    Jede Spezies muss sich nun einmal fortpflanzen, sonst hört sie irgendwann auf zu existieren!
    Macht Euch lieber Gedanken, wie ihr Probleme löst, statt eure eigene Existenz zu verleugnen!


    Was willst du eigentlich sagen: dass jeder zeugungsfähige Mann, jede gebärfähige Frau in ihrem Leben abliefern sollen ? Ein oder zwei Pflichtkinder ? Können wir bei dieser Frage wenigstens verhandeln ? :face_with_rolling_eyes: Reichen zwei oder drei Fehlversuche und Totgeburten aus - wo liegt da deine existenzsichernde Grenze ? :staunen:


    Weltweit haben wir enorme Zuwächse, was die Reproduktion unserer Spezies angeht, schon vergessen ? Ist m.E. eines der Kernprobleme, dass die Überlebensfähigkeit unseres Planeten angeht, jede Wirtschaft soll wachsen, beutet gnadenlos unsere Ressourcen aus, für Chemie in Lebensmitteln, neue Handies und Kinderspielzeug ? Etwas zugespitzt, gebe ich zu.


    Regulierung über alle Kulturen hinweg klappt nicht, weder über Kondome, AIDS-Aufklärung, Steuervorteile oder Steuerbelastung der Kinderlosen, über die Kinderobergrenze (China etc.), an den guten Willen oder über gute Gründe, Werte etc. zu appellieren klappt nicht. Im Sinne eines "wir steuern das jetzt mal".


    Verleugne ich meine Existenz, wenn ich im Bekannten- und Freundeskreis die Kinderbetreuung übernehme, deutlich und klar die Mitverantwortung über nehme für das Kinderkriegen und eine sinnvolle Erziehung ? Aber wenn´s nach dir geht, sind wir als Kinderlose inhuman=Existenzverweigerer des spezifisch Menschlichen.


    Ich sage nur: die Zeiten haben sich geändert. Lieber die (länderspezifische) Gesellschaft drosselt ihrer nackte Reproduktionsrate, hebt die Nachkommen dafür auf eine überlebensfähige Stufe (Wohlstand, Bildung, Zukunftskompetenzen).


    Erstaunlich: Mit höheren Ansprüchen an das Kinderhaben wachsen die Hürden, selber welche zu bekommen. Die bewusste Entscheidung für ein Kind - kommt vor, jedoch kenne ich zuviele Paare, bei denen das erste oder ein späteres Kind ein "Zufalllsprodukt" (unterschiedlichste Gründe) war. Ist das etwa die beschworene Existenzwahrung, sich auf den Zufall zu verlassen ? Möchte ich nicht hoffen.


    Probleme lösen durch Nicht-Kinderkriegen ? Diejenigen, die solche Pläne anvisieren, glauben vielleicht anfangs tatsächlich, dass das funktioniert (alle die ich kenne, haben später welche bekommen). Ich denke eine Famillienplanung für eine Gemeinschaft muss stets - in jeder Generation neu - gefunden werden, nicht allein aus finanzieller Alterssicherung oder zugunsten der Sozialversicherung. Kinder sind m.E. nicht die Lösung, sondern "gesunde" Partnerschaften und Gesellschaften innerhalb deren Randbedingungen die Biologie des Menschen ihre Trümpfe ausspielt: unter günstigen Perspektiven die Entscheidung für Kinder, ganz von selbst, aus Liebe gezeugt.

  • Hallo zusammen


    So ........, STOPP!


    Dieser Thread ging am Anfang um die Probleme der Schwangerschaft bzw. deren Verhinderung im Krisenfall!


    Sofern erwünscht bzw. nicht erwünscht.


    Es geht hier ganz klar nicht um die Familienplanung in Normalzeiten.


    Denn da ist jeder seines Glückes Schmied ......, jeder wie er möchte, kann und die Möglichkeit hat sich zu reproduzieren.
    Wenn wer möchte ....., so soll er! Wenn nicht, so soll er es lassen!


    Darum zurück zum Kernthema.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Hallo Matthias


    Danke für Deine guten Argumente.


    Zitat von Waldschrat;93495

    die Populationsentwicklung einer Spezies auf der "Roten Liste" sieht so nicht aus: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/World-pop-hist-de-2.png


    Das war auch nicht meine Aussage. Ich sagte nur, dass eine Gesellschaft, die zu schnell schrumpft, Probleme bekommt. Insbesondere, wenn sie in einem System lebt, das auf Wachstum ausgerichtet ist (inkl. Sozialsysteme). Ebenso, wie eine Gesellschaft Probleme bekommt, wenn sie zu schnell wächst und dann bisher ihren "Jugendüberschuss" mit Massenauswanderung "exportiert" oder in Bürgerkriegen, Kriegen oder Genozid vernichtet hat (siehe Youth Bulge, Gunnar Heinsohn).


    Dass wir insgesamt als Homo sapiens sapiens nicht am Aussterben sind ist klar. Interessant ist bei Deiner Grafik die untere. Das Bevölkerungswachstum ist am Abklingen. Aber das stimmt auch nicht für alle Regionen:


    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20070827121415


    Während Europa als erstes schrumpfen wird (inkl. Bedeutungsabnahme in der Weltpolitik) wächst Afrika weiterhin rasant. Bloss Kinder als Altersvorsorge ist da eine enge Sicht. Da gibt es Vodoo-Vorstellungen, vernünftige Frauen ohne Rechte, Männer mit Angst vor Untreue, Papstgläubige, andere religiöse Verpflichtungen zum Kinder haben, usw.


    Zitat von Waldschrat;93495

    Wir sind meines Wissens die einzige Spezies seit Beginn der Evolution, die eine echte "Chance" hat, an ihrem eigenen Reproduktions"erfolg" global auszusterben. Für lokale Aussterbeereignisse durch Überbevölkerung (Inseln) gibt es Beispiele.


    Ja. Andererseits hat der Mensch auch die grüne Revolution geschafft. Produziert heute Lebensmittel effektiver, usw. Aber auch Übernutzung, usw. Global aussterben muss auch nicht gleich sein, eine massive Reduktion ist auch möglich. Unsere Gene und auch Verhaltensweisen sind sehr divers, die Überlebensversicherung jeder Spezies.


    Zitat von Waldschrat;93495

    Gerade Mitteleuropa ist gnadenlos überbevölkert.


    Kommt auf die Definition an. Selbstversorgermässig vermutlich weitgehend ja. Mit Handel nein.


    Zitat von Waldschrat;93495

    Eine Senkung der Bevölkerungsdichte sehe ich sowohl ökologisch als auch im Hinblick auf unser psychisches Wohlergehen für wünschenswert an. Ich halte es übrigens für nicht zufällig, dass es eine beobachtbare Korrelation zwischen Kriminalität, asozialem Verhalten, psychischen Auffälligkeiten und Bevölkerungsdichte gibt.


    Teile ich teilweise/tendentiell. Aber arm = böse/kriminell/gewalttätig ist mir zu einfach. Es gibt auch noch menschliche Werte, Kultur, Moral/Ethik. Z.B. auch die Kultur der Verantwortungslosigkeit, die erst mit dem modernen (ausufernden?) Sozialstaat möglich wurde. Natürlich spielt bei Gewalt auch mit, ob jemand in einem "failed state" lebt oder einem funktionierenden Rechtsstaat. Was wieder mit Wohlstand zu tun hat und umgekehrt. Was zur spannenden Frage führt, wie ein "failed state" zu Rechtstaatlichkeit/Sicherheit und Wohlstand kommt. Nicht mein Fachgebiet und nicht einfach. Vermutlich müssen genügend Leute es wollen (also eine Kultur dafür entstehen), so dass sie irgendwann die Regimes stürzen und nicht mehr durch ein neues ersetzen, sondern eine neue Form des Zusammenlebens. Aber wie gesagt, nicht einfach, und wahrscheinlich ein Prozess über Jahrhunderte. Der auch mit Bildung zusammenhängt, usw. Zum Zusammenhang Bevölkerungsdichte und Kriminalität finde ich Singapur ein schönes Beispiel, das wiederum den Einfluss der Kultur nahelegt.


    Zitat von Waldschrat;93495

    Ein Fortschritt der Humanität?


    Eine schwierige ethische Frage. Manchmal mag es von aussen klar sein und einiges können wir für uns selbst beantworten. Aber die Betroffenen können sich in vielen Fällen nicht mehr dazu äussern.


    Zitat von Waldschrat;93495

    dann müssen wir sie halt wettbewerbsfähig bezahlen.


    Das ist natürlich der andere Teil, klar. Wettbewerb hat sein Gutes. Aber Brain Drain ist nicht lustig. Das ist ja auch mit ein Grund, warum die "failed states" bleiben, wo sie sind. Für die intelligentesten/gebildeten Leute ist es einfacher, in bessere Länder zu flüchten und dort gut zu leben als mitzuhelfen, ihr eigenes Land aufzubauen. Ausserdem sind zuhause die lukrativsten Jobs für sie beim Zoll, der Polizei, usw. (halt überall dort, wo die Schmiergelder am höchsten sind).


    Zitat von Waldschrat;93495

    Kriege werden schon lange nicht mehr mit überlegenen Kopfzahlen gewonnen, das gilt bereits für den zweiten Weltkrieg.


    Jein, der Personaleinsatz und -verlust der Russen im zweiten Weltkrieg war massiv. Die demografischen Spuren davon sind bis heute sichtbar.


    Überlegene Technik macht aber noch lange keinen Sieger. Z.B. in Vietnam. Und Afghanistan scheint mir auch alles andere als gewonnen. Technik ist zudem sehr teuer (die Fliegerdiskussion in der Schweiz lässt grüssen). Und eine schrumpfende Gesellschaft reagiert auf Verlust von Söhnen ziemlich empfindlich.


    Dies nochmals zum Exkurs, wie eine Schwangerschaft oder nicht-Schwangerschaft in zu grosser Zahl zu einer gesellschaftlichen Krise führen kann. Je nachdem, ob man dazu beiträgt, dass eine Gesellschaft zu schnell wächst oder schrumpft.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Was mir persönlich im Bezug auf "Verhütung und Schawangerschaften in einem Kriesenfall" mehr Sorgen machen würde, sind die mit Sicherheit während der akkuten Phase stattfindenden Vergewaltigungen der Frauen. Das dies in solchen Fällen leider immer wieder passiert, hat die Geschichte ja schon oft genug gezeigt. Dann ist ungewollt Schwanger werden von einem geliebten Menschen während der Kriese, nähmlich wohl noch das kleinere Übel. Aber generell würde ich mich auch für das "mit allen Mitteln versuchen zu verhüten, bis die Zeiten besser werden" aussprechen.


    Lg Blue80

  • Ist ja schon viel gesagt worden, aber eine simple Methode zur Verhütung in Krisen- und Friedenzeiten ist NFP (= natürliche Familienplanung). Es braucht im Prinzip nicht mehr als ein Blatt und ein Thermometer (Das sollte ja jeder Prepper eingelagert haben *g*) Damit werden fruchtbare und unfruchtbare Tage sicher bestimmt, und schon hat sich die Verhütungsfrage erledigt *g*.


    Zitat von Satras;93458

    Aber das sollte nur nötig sein,wenn die Mutter nicht ausreichend Muttermilch hat.
    Das kann übrigens leicht geschehen,wenn die Mutter unterernährt ist!!! Also die liebste immer ordentlich versorgen und nicht auf Sparflamme essen lassen.


    Und das mit Verlaub gesagt ist BLÖDSINN ! Die vorhandene Milchmenge hat nichts, aber auch garnichts mit der Ernährungslage der Mutter zu kriegen. Die Milchmenge generiert sich aus Angebot und Nachfrage!


    Nicht umsonst ist es in Gebieten mit Versorgungskrisen die beste Lebensversicherung für einen Säugling wenn die Mutter nach Bedarf (!) stillt. Die Zusammensetzung der Muttermilch ist immer gleich.


    Entschuldigt bitte das OT, aber das liegt mir am Herzen, es gibt so viele Ammenmärchen über das Stillen, da finde ich es wichtig solche Sachen richtig zu stellen....


    LG
    Wolf
    (ausgebildete Stillberaterin)

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    Und alles was wir brauchen ist Draht, für 50 Pfennig alter Draht!

  • Als Frau NOCH im gebärfähigen Alter und Mutter von 2 Kindern bin ich der Meinung, dass ich ganz viele andere Probleme hätte im Fall einer wie auch immer gearteten größeren Krise, als über Verhütung nachzudenken. Oder, deutlicher gesagt, ich hätte sowas von gar keine Lust auf Sex und insofern auch kein Verhütungsproblem. :face_with_rolling_eyes:
    Ansonsten dürften Frauen, die eine Weile keine Pille mehr genommen haben, nach und nach wieder genügend Kenntnisse über ihren Zyklus und Gespür für ihren Körper bekommen ( zb wann der Eisprung kommt, wann die "Tage" wieder beginnen) um einigermaßen sicher sagen zu können ob's grade gefährlich ist, oder nicht. Wenn man es denn wissen will und drauf achtet, sag ich mal.
    Ich würde eine Schwangerschaft unter allen Umständen vermeiden, denn die Sorge um ein kleines Baby und die Angst es nicht genug beschützen zu können bräuchte ich zusätzlich zu den Kindern die ich schon habe, nicht.
    Dass das Stillen über Angebot u Nachfrage funktioniert, ja. Allerdings sind Gesundheit und Psyche mE schon auch wichtige Faktoren und ob der Körper in einer echten Hungsnot wirklich noch genug Milch produziert und sich so selbst noch mehr schwächt....? Ich hätte Zweifel. Sonst würden ja keine Babies und Kleinkinder verhungern ! Wenn auch halbverhungerte Mütter noch genug Milch hätten, oder?


    LG
    Emil

  • Auf die natürlichen Verhütungsmethoden (Temperatur, gewohnter Zyklus, Eisprung spüren) würde ich mich in Krisensituationen definitiv nicht verlassen.


    Als "Erzeuger von fünf Schwangerschaften mit vier geborenen Kindern" erlebte ich es mehrfach.
    - Bei meiner Ex verschoben sich der Zyklus und Temperaturkurven auch nur schon bei kleinen Spannungen / Stress / Krankheiten massiv. Deshalb verliessen wir uns nie auf natürliche Methoden
    - das Gleiche bei meiner jetzigen Frau
    (beide Frauen sind sonst übrigens sehr robust und absolut keine "Nervenbündel", meine Ex kam aus einer Bergbauernfamilie mit recht viel Bodenhaftung)
    - Bei einer sehr engagierten Sportlerin fiel die Mens teilweise während Monaten aus, um dann sehr unerwartet zu kommen, da fand also vorher ein Eisprung stat, ohne dass sie dies bemerkt hätte.
    Gerade in Krisen- und Stresssituationen halte ich dieses Szenario für durchaus relevant.
    Berichte von Frauen, die bspw. in Gefangenschaft waren (Entführungen) scheinen das ebenfalls zu bestätigen.



    Keine Lust auf Sex
    - Sex gilt gerade auch bei Sportlern als DAS Mittel zur Entspannung. Da passiert es allenfalls doch mal, dass weniger Lust als einfach das Bedürfnis durchschlagen.
    Nicht umsonst werden an olympischen Spielen Unmengen an Kondomen gratis an die Sportler verteilt. Es scheint nach den Wettkämpfen da "jeweils recht viel Entspannugn notwendig zu sein"
    http://www.urbia.de/archiv/for…aben-die-nix-anderes.html (Ähnliche Artikel finden sich auch auf Dokus etc.)




    Beste Grüsse
    Bernie

  • @ SaintHas
    Nur mit dem Thermometer ist es nicht getan *g*, dazu kommt die eigene Körperbeobachtung...., das zusammen macht es aus. Worauf ich eigentlich hinaus wollte, man braucht außer dem Thermometer kein zusätzliches Equipment, damit es funktioniert.


    @ Emil, sicherlich sind schon Babys verhungert, aber die meisten sterben weil sie nicht gestillt werden.


    Quelle und weitere Informationen: http://www.babynahrung.org/archiv.html#katastrophenfaellen


    Mehr habe ich auf die schnelle nicht gefunden, das meiste habe ich in gedruckter Form hier liegen.


    LG

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  • also ich kann nur bestätigen, dass eine Frau sehr sehr viel Milch haben kann, so viel wie man erst mal garnicht denkt... ich habe das sog. Tandemstillen praktiziert, das hat wunderbar funktioniert und beide Kinder wurden locker satt. Von daher bin ich der Überzeugung, dass es für ein Kinder immer, egal was für eine Situation, reicht.


    Ich kenne so viele Mütter, denen allerdings bereits während der Schwangerschaft eingeredet wurde, dass das Stillen die Figur schädigen würde, dass sie nie wieder so aussehen würden wie vorher und ncoh mehr solch Unfug... das waren dann die Mütter, gleich garnicth richtig versucht haben zu stillen und dann war da natürlich auch nicht genügend Milch. Wenn ich erst mein Baby mit der Flasche vollstopfe, dann hat das keine Lust an der Brust zu saugen (ist wirkliche Arbeit) und so kommt es auch nicht zu einem Milchfluss. Habe ich aber ein hungriges Baby an der Brust, dann setzt sich die ganze Oxitozin-Milchanwerf-Maschine in Gang und das sicherlich so lange, wie es benötigt wird.
    Bei einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr denke ich dürfte das alles keinerlei Problem sein.

  • Ob es in der Krise wirklich weniger Kinder gibt ist fraglich, oder kann mir jemand erklären warum gerade Afrika der am meisten wachsende Kontinent ist?
    Obwohl in Afrika teilweise Hunger, Aids-Epidemien, Kriege etc. grassieren, werden munter weiterhin Kinder gezeugt.
    Die Bevölkerung von gewissen Staaten in Afrika ist immer in einer Survival & Krisensituation.
    Klar könnte man hier die mangelnde Bildung und den tiefen Status der Frauen als einen Grund nennen, aber ich denke die sehen ihre Kinder als ihre Vorsorge im Alter.

    Ich hoffe nur es verzichtet niemand, in unseren Gegenden, bewusst auf Kinder, weil er Angst vor einer Krise hat.

    Ich kenne jemanden in meinem Umfeld der war in den 60er Jahren (Kubakrise) im Militär in der ABC-Schutz Truppe. Er war sich sehr sicher dass ein nuklearer Krieg bevorsteht, er wollte bewusst keine Kinder kriegen, um seinen Nachkommen ein Leben im Fallout zu ersparen.
    Er ist jetzt in seinen 70ern, seine Frau ist bereits verstorben, er ist bis auf ein paar Freunde ziemlich alleine, es gab nie einen Nuklearkrieg… ob er seine Entscheidung von damals immer noch richtig findet? – ich hab keine Ahnung, er redet nicht darüber.

    Es ist sicher so das wenn eine Krise einschlägt, Menschen mit Kleinkindern viel mehr Bürde haben und es einiges schwerer ist zu überleben, aber ich denke das es falsch ist sich aus Angst vor der möglichen Krisensituation vom Kinderwunsch abbringen zu lassen. – Afrika macht es uns vor.

    Ausserdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau nichts Schlimmes passiert ebenfalls da!

    Allerdings muss ich ehrlich auch zugeben, während einer Krise, vor allem im Anfangsstadium, ich ebenfalls mit allen Mitteln probieren würde keine Kinder zu kriegen.
    Zu Verhütungsmitteln. Sollten die Kondome, Pillen, etc ausgehen, und man das Risiko einer natürlichen Verhütung vermeiden will. Würde ich am ehesten auf Geschlechtsverkehr verzichten.
    Es gibt’s ja auch andere sexuelle Praktiken ausser der Penetration, und die machen ja auch mächtig Spass! :Gut::grosses Lachen:

    Jeder der eigene Kinder hat, wird mir sicher recht geben wenn ich sage, dass wenn man seine Kinder aufwachsen sieht, das einen mit tiefster Zufriedenheit erfüllt.

    Ausserdem sind unsere Kinder tatsächlich unsere Vorsorge auch im S&P Szenario.
    Was ist wenn eine Krise erst in unserem Alter passiert. Wenn ich zum Beispiel 68 Jahre bin.
    Dann ist doch die Chance höher für mich, dass meine Kinder zu mir schauen und mich versorgen, als für jemanden der keine hat. Oder sehe ich das zu optimistisch?

    Grüsse