Schwangerschaft in Krisenzeiten

  • Moin Kollegium,


    beschäftigt ihr euch eigentlich auch mit dem Nachwuchs, dem Schwangerwerden bzw. NICHT Schwangerwerden?
    Ich bin selbst tatsächlich mit dem Thema durch. Zwei Kinder und ein chirurgischer Eingriff lassen mich persönlich recht entspannt an die Sache rangehen.
    Aber was, wenn meine Kinder soweit sind....?
    Und ein Thread soll ja nicht nur eigennützig sein....



    • Was macht ihr denn, im besten Alter eine eigene Familie zu gründen?
    • Kinder ja? Kinder nein?
    • In der Historie waren Kinder tatsächlich immer eine bzw. DIE Altersvorsorge. Kommen diese Zeiten wieder?
    • Verhütung und Schwangerschaft im Zivilisationsausfall?
    • Preppt jemand für diesen Fall?


    Vielleicht lässt sich hier einiges zusammentragen, womit dem einen oder der anderen geholfen sein kann.
    Planungen, Ideen, Tatsachen, Philosophien...

  • Geht mir ähnlich: zwei Kinder, einmal Eingriff und das Thema war durch. Und gottseidank hab ich Jungs, so dass dieses Thema sich mir nicht direkt stellt.
    Ansonsten ist weder Schwangerschaftsfürsorge noch Geburtshilfe Themen, die man so im Vorbeigehen lernt. Bleibt einem meistens nichts weiter übrig, als auf die natürlichen Funktionen des weiblichen Körpers zu vertrauen. Hat ja immerhin auch schon einige Jahrtausende lang funktioniert.

  • Ja, interessantes Thema.


    nun, nicht jeder wird hier intime Details ausplaudern wollen, jedoch hat "Frau" normalerweise, sofern "stabile Blutung", die Tage an denen es ungefährlich ist, ganz gut im Griff. Insofern muss man auch ohne Gummis (die ja bei längeren Krisenzeiten aufgebraucht oder nicht tauglich sein könnten) nur 1-2 Wochen maximal auf ordentlichen Sex mit entsprechendem Abschluss verzichten. Ansonsten ist/wäre auch in dieser Zeit, zwar nicht 100% safe, aber doch relativ gut zu händeln, der Coitus Interuptus mein Mittel der Wahl. In meiner Partnerschaft klappt das seit 10 Jahren sehr gut.


    Was die Zukunft angeht so ist die abhängig von den Szenarien. Worst case würde bedeuten, die Mehrzahl der jungen Männer ist im Krieg gefallen, hoher Frauenüberschuss. Nicht das ich mir das wünschen würde :face_with_rolling_eyes:, aber die Vielweiberei könnte dann sogar gewünscht sein. Und ja, im Grundsatz sehe ich Kinder, in vernunftbegabten Zeiten ohne dieses kranke Wirtschaftssystem, als Teil der Altersversorgung. Weniger wegen der Kohle, eher wegen der wechselseitigen Unterstützung. Die Alten betreuen die Kleinen, und die Eltern pflegen irgendwann die Großeltern.


    Das Prinzip der Großfamilie wird definitiv wieder eine Renaissance erleben. In manchen Gemeinden wird es ja auch bereits in entsprechenden Mehrgenerationenhäusern gelebt.


    Wann und wo flächendeckend steht in den Sternen.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Ich lach mich wech...wenn "Frau" hier so mitliest, erfährt sie ja doch recht intime Details über den einen oder anderen "Hengst".
    Äh, Entschuldigung, ich meine natürlich über die männlichen Mit- Glieder.


    Sorry, die Anmerkung konnte ich mir net verkneifen.
    :grosses Lachen:


    @Herr Peacefool: Während der von dir 1 -2 genannten Wochen hat "Frau", also in dem Fall ich ( da ich hier ja nicht für alle sprechen kann ), aber durchaus ordentlichen Sex mit entsprechenden Abschluss, sogar ohne männliche "Hilfestellung"...hi,hi.
    Ansonsten nimm halt Schweinedarm....


    Kinder halte ich für wichtig, da wir sonst keine Zukunft haben, ich sehe auch wieder die Großfamilie auf dem Land in einer Dorfgemeinschaft.


    Alternativ die Gemeinschaft auf einer Burg, weil sie besser zu verteidigen ist, als ein Dorf.


    Ehrenburg 2012,
    by seven.


    :winke:


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  • Zitat von Peacefool;93437

    Ansonsten ist/wäre auch in dieser Zeit, zwar nicht 100% safe, aber doch relativ gut zu händeln, der Coitus Interuptus mein Mittel der Wahl. In meiner Partnerschaft klappt das seit 10 Jahren sehr gut.


    Davon würde ich abraten, ausser bei krisenbedingtem Mangel von Verhütungsmitteln.
    Auch das Vortröpfchen kann Spermien enthalten. Zudem sind unsere tapferen Schwimmer im Gebärmutterhals bis zu sieben Tage (!) überlebensfähig. In Kombination mit einem unregelmässigen Zyklus, was bei jüngeren Frauen oft der Fall sein kann, sollte der Coitus interruptus keinesfalls eine Verhütungsoption sein.

  • Ich denke hier sind viele sehr erfinderisch, also sollten sich doch noch passende Verhütungsmethoden finden lassen.
    Einmal Handschuhe ?
    Wie oft kann man eigentlich ein Kondom ausspülen und wieder verwerten ??
    :Aua:

  • Zitat von galahat;93431

    beschäftigt ihr euch eigentlich auch mit dem Nachwuchs


    Täglich. :grosses Lachen: Nicht mehr ganz 24h, aber immer noch ordentlich. Insbesondere, da die Tochter Entwicklungsdefizite hat, die sie lebenslang begleiten werden.


    Zitat von galahat;93431

    Aber was, wenn meine Kinder soweit sind....?


    Das ist die Verantwortung meiner Kinder, ich hab schon genug mit meinen Entscheidungen zu tun.


    Zitat von galahat;93431

    Verhütung und Schwangerschaft im Zivilisationsausfall?


    Was meinst Du mit Zivilisationsausfall? Kinder wurden und werden in allen möglichen und unmöglichen Situationen geboren. Während Kriegen, Hungersnöten, Epidemien, Entführungen (wie gerade in Pakistan), in Gulags und KZs, usw. An so üblen Orten wie dem Kongo und sonstigen Stellen auf der Welt, wo es absolut hässlich zu und her geht.


    Zitat von galahat;93431

    Preppt jemand für diesen Fall?


    Kinder auf Vorrat? Tiefgefrorene Embryos? Nächtliche Trockenübungen? :grosses Lachen:


    Hm, rückblickend glaube ich nicht, dass man sich auf Kinder vorbereiten könnte. Sie kommen und stellen das Leben auf den Kopf. Wenn alle Eltern im Vornherein wüssten, was auf sie zukommt, so hätte ich grosse Zweifel, dass es noch genügend Kinder gäbe... (weltweit, nicht als Wohlstandsfolge wie bei uns)


    Was ich vor dem Eltern werden nicht wusste und mich überraschte:
    - Heute sind fast 20% der Kinder chronisch krank.
    - Jede sechste Frau zwischen 30 und 40 leidet an Inkontinenz, meistens seit einer Geburt.


    Während in den meisten Geburtsvorbereitungskursen die postnatale Depression wenigstens kurz gestreift wird (kurz, damit die angehenden Eltern nicht zu sehr beunruhigt werden), immerhin sind 10 bis 15% der Mütter betroffen, so ist die Inkontinenz, die auch mit bestens trainiertem Beckenboden nicht mehr weggeht, eines der letzten Tabus. Da redet keine Frau mit der besten Freundin darüber. Jede sechste Frau zwischen 30 und 40... kann man mal zählen im Zug oder Bus.


    Was mich auch erstaunt hat ist, wieviele Schwangere trotz moderner Medizin ein Kind verlieren oder tot gebären müssen. Ich glaube nicht, dass mein Umfeld speziell belastet ist und es sind doch einige davon betroffen gewesen.


    Trotz tiefer Kindersterblichkeit, moderner Medizin und vielen komplikationslosen Geburten habe ich nachträglich noch viel mehr Respekt vor einer Geburt und Kinder haben. Kann doch einiges passieren, womit man nachher sehr lange oder ein Leben lang zu kämpfen hat.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Krise hin oder her, ich finde, Kinder sind das wichtigste und schönste im Leben. Viele Grüße

  • Hallo,Zusammen!


    Also wenn es soweit ist, das Gummis alle aufgebraucht sind oder porös werden ist wohl schon einige Zeit verstrichen seit Beginn des MadMax Scenarios.


    Wenn dann alle übriggebliebenen noch ans Verhüten denken wird es wohl sehr schnell Ruhig auf unserem Planeten...aber das ist ein andere Thema...


    Mut macht mir hierbei, das selbst in Nichtkriesenzeiten einige das mit dem Verhüten nicht so ganz auf die Reihe zu bekommen scheinen :)


    Aber zurück zur eigentlichen Frage:


    Als Vorbereitung denke ich sind einige BP5 als Vorrat nicht falsch. Auch wenn ich diese erst als Nahrung verwenden würde wenn echt nix mehr anderes da ist kann man damit ab 6 Monate alten
    Schreihälsen einen ordentlichen Brei servieren. Nährstoffe und Energie sind darin ja ordentlich vorhanden. Aber das sollte nur nötig sein,wenn die Mutter nicht ausreichend Muttermilch hat.
    Das kann übrigens leicht geschehen,wenn die Mutter unterernährt ist!!! Also die liebste immer ordentlich versorgen und nicht auf Sparflamme essen lassen.


    Ansonsten sind die Vorräte (zumindest Lebensmittel) für Erwachsene durchaus auch für Kleinkinder geeignet (auch wenn uns die Industrie da gerne etwas anderes erzählen will).



    Ich bin selbst Vater einer 5 jährigen Tochter und meine Frau ist schwanger. Wenn man zu viele Ängste hat, sollte man das mit dem Kinderwunsch meine ich nochmal gründlich überdenken.


    Wenn alle unsere Vorfahren so ängstlich gewesen wären gäbe es uns heute gar nicht.


    Die zu klein gewordene Kleidung unserer Tochter wird übrigens eingelagert. Aus verschiedenen Gründen, die wohl die meißten Eltern verstehen werden.


    Das Problem mit den Windeln ist ein anderes. Ein Jahresvorrat an Einwegwindeln nimmt schon massig Platz weg.


    Davon lagere ich nicht für mehr als einen Monat ein. Einige Baumwollwindeln sind aber vorhanden. Ich hoffe nur niemals darauf angewiesen zu sein :winking_face:



    Gruß: Andreas

  • Hallo zusammen


    Das mit der Verhütung ist eine sehr wichtiges Thema.


    Auch wenn sich einige darüber lustig machen mögen ......., egal!


    Weitblick zeigt der, der weiter denkt.


    Wir haben nichts am Hut mit "Bälgen" ........, unsere Einstellung!


    Nach vielen Jahren der chemischen Verhütung haben wir (ich) den Schlussstrich gezogen.


    Wir sind daher sehr entspannt in dieser Hinsicht.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von ID 2;93465

    "Bälgen"


    Zitat

    Bedeutungen:


    [1] umgangssprachlich, abwertend: verzogenes, freches Kind;
    [2] sehr abwertend: (meist ungewolltes, nicht erwünschtes) Kind


    http://de.wiktionary.org/wiki/Balg


    Ich hoffe, es gibt nicht viele Bälger im zweiten Sinne. Und dass diejenigen, die es sind, hoffentlich (nach nicht allzu langer Zeit) genauso geliebt werden wie gewünschte (gedacht sowohl für das Kind wie auch die Gesellschaft, die es sonst evtl. über Sozialkosten ausbaden muss). Dass es auch verzogene, freche Kinder gibt, dafür können die Kinder nichts und verdienen deshalb auch keine abwertenden Begriffe (genauso wenig wie "Tyrann", Kinder haben keine Macht, Eltern hingegen schon, auch die Macht, Verantwortung und Führung nicht wahrzunehmen). Die verantwortlichen Eltern, die diese Entwicklung steuerten oder falls überfordert, zu stolz waren, sich Unterstützung/Beratung/Hilfe zu holen, würden hingegen schon gewisse Begriffe verdienen (wobei das niemandem hilft).


    So gesehen teile ich auch als Vater Deine Einstellung. Mit "Bälgen" habe ich auch nichts am Hut!


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo Linthler


    Danke für Deine Antwort ........!


    Aber wenn man sich gegen Kinder entschieden hat ........., aus welchen Gründen auch immer!


    Dann ist auch die Tolleranzgrenze gegenüber des Nachwuchses (bzw. der Eltern) auch etwas kleiner.
    Habe da bitte ein wenig Nachsicht!


    Denn was ich heute in meinem Umfeld beobachte ......., was so Pseudoeltern mit ihrem Nachwuchs veranstalten so wird mir Angst und Bange!


    Ich kann Dich aber beruhigen .........., ich war sehr lange im pädagogischen Bereich der Nachwuchsbetreuung tätig.


    Und wir haben immer die Kids in Empfang genommen wenn die Väter und Mütter keinen Bock mehr hatten.


    Sagen wir mal den erweiterten Kinderhord!


    Und da wir nicht ind er Lage waren DAS richtige für den Nachwuchs zu tun .........., liessen wir es bleiben.


    Und seit kurzem definitiv!


    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von Altenpfleger;93457

    Krise hin oder her, ich finde, Kinder sind das wichtigste und schönste im Leben. Viele Grüße



    Zitat von Satras;93458

    Hallo,Zusammen!


    ….
    Wenn alle unsere Vorfahren so ängstlich gewesen wären gäbe es uns heute gar nicht.



    Hallo an Euch beide,


    Tiere haben da manchmal ganz interessante Strategien. Bei Rehwild halten die Embryonen zunächst mal Keimruhe. Wird der Winter hart, "entscheidet" der Körper der Ricke je nach Ernährungszustand, ob die Embryonen ausgetragen oder vom Körper resorbiert werden. Wir verfügen über solche schlauen Mechanismen nicht.


    Der Körper einer Frau steckt sehr viel Energie und Reserven in eine Schwangerschaft. Das in ein Kind zu "investieren", das mangels Ressourcen nicht durchzubringen ist, ist von einem rein biologischen Überlebensstandpunkt aus nicht schlau, zumal das auch die Mutter das Leben kosten kann.


    In früheren Jahrhunderten ist übrigens genau das passiert. Frauen hatten bis zu 14 Kinder, um vielleicht zwei bis vier durchzubringen, die meisten davon starben im Säuglings-. und Kleinkindalter, die Mütter waren mit Mitte 30 "verschlissen" und starben - wenn sie das nicht schon viel früher taten, weil von Schwangerschaft und Geburt entkräftet, nicht ausreichend zu essen, kein Heizmaterial, ....


    Wir haben da inzwischen humanere Möglichkeiten. Einerseits können wir Sexualität und Empfängnis entkoppeln, andererseits sollte selbst in einem Szenario ohne Pillen und Gummis soviel Intelligenz, Verantwortungsbewusstsein und auch Kreativität :) walten, dass beide auch ohne die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft zu ihrem Vergnügen kommen.


    Gerade in Krisenzeiten sollte sich meiner unmassgeblichen* Meinung nach jedes Paar überlegen, ob es das Kind auch in gesunden und halbwegs sicheren Verhältnissen aufziehen kann.


    * unmassgeblich deshalb, weil wir (gewollt) keine Kinder haben


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von galahat;93431

    Tatsachen


    Ich würde sagen, dass es eine Tatsache ist, dass eine Gesellschaft, die aus welchen Gründen auch immer (wie z.B. eine Krisenzeit) die Reproduktion zu weit unter das Erhaltungsniveau drosselt, in eine demografische Krise rutscht (genauso wie eine, die deutlich mehr Kinder als zur Selbsterhaltung nötig hat, Stichwort Youth Bulge). Das werden wir vermutlich in den kommenden Jahren immer stärker spüren. Vor allem dann, sollten nicht mehr genügend (oder von der Qualifikation/Kompatibilität zu wenig passenden) Ausländer in unsere Länder strömen und den Bevölkerungsschwund nicht länger ausgleichen. Angenommen, jedes Paar hat nur noch 1 Kind. D.h. eine 50%-Reduktion pro Generation! Nach jeder Generation! Das ist kein linearer Prozess, sondern ein exponentieller. Zwar langsam für das Gefühl des Einzelnen, aber insgesamt exponentiell. In der Schweiz sind wir bei ca. 1.4 Kinder pro Frau (Schweizerinnen 1.2).


    Ab ca. 2017 wird ein erstmaliger Rückgang der Beschäftigten prognostiziert. In einem System, das auf Wachstum ausgelegt ist (nicht nur die Wirtschaft, auch die Sozialsysteme). Das wird spannend werden.


    Es wird zwar viel geschimpft über die Ausländer. Aber ohne sie wäre die Schweiz längst in einer deftigen Krise. Man ziehe mal all das ausländische Personal in Alters- und Pflegheimen, bei der Spitex, in Spitälern, usw. ab, was würde noch funktionieren? Wie lange würden die Patienten und Betagten überleben? Natürlich ist es bei den Ärzten auch so, dass die Schweiz Deutschland die Ausbildung zahlen lässt und dann die Ärzte abwirbt (und viele Milliarden damit spart). Aber selbst wenn es ausgebildete Schweizer wären, dann würden sie halt woanders fehlen.


    So wie in Afrika alte Leute hoch geschätzt werden, weil es in der Regel nur wenige von ihnen gibt, so werden nach meiner Einschätzung zukünftig bei uns die Kinder höher geschätzt werden, da immer seltener. Und wenn die älteren Semester den jungen zuviel der demografischen Last aufbürden wollen, so werden die immer wenigeren Jungen wohl gehen (es haben ja auch andere Länder das gleiche Problem, welche diese mit Begeisterung aufnehmen werden). In China ist die Entwicklung der höheren Wertschätzung der wenigeren Kinder als Folge der Einkindpolitik übrigens bereits sichtbar. Sie heissen dort "kleine Kaiser". Die gesellschaftlichen Folgen davon sind wieder ein anderes Thema.


    Dass Kinder auch heute noch die Altersvorsorge sichern werden auch diejenigen bald wieder einsehen, die es heute ignorieren. Da muss man nur schauen, wieviele Rentner (und Kinder) früher von einem Erwerbstätigen mitversorgt wurden und wie sich dieses Verhältnis entwickelt. Natürlich spielen auch Produktivitätsgewinne eine Rolle, aber die haben auch ihre Grenzen. So gesehen sollte jeder, der keine Kinder möchte, dankbar dafür sein, dass andere auch für seine Altersvorsorge welche zur Welt bringen und grossziehen. Was sie ja auch sind, sie finanzieren auch als Kinderlose die Schulen, usw. mit.


    Übrigens war/ist in archaischen Gesellschaften die Altersvorsorge nicht die einzige Motivation für viele Kinder. Der Stamm mit vielen Kindern hat auch viele Jungen, ergo Krieger und kann damit sein Gebiet besser sichern oder sogar ausdehnen. Das wird in friedensverwöhnten Gesellschaften gerne vergessen (aber nicht vom System, das die geringe Zahl mit Hightech ausgleicht, siehe z.B. Kriegsroboterentwicklung). Als illustrierendes Beispiel (die effektiven statistischen Zahlen findet ihr evtl. mit Youth Bulge/Gunnar Heinsohn): Stirbt ein Taliban, so haben seine Eltern noch 3 Söhne (neben 4-5 Töchtern), die sie in den Krieg oder auf das Feld schicken können. Stirbt ein GI, so verliert eine US-Familie ihren einzigen Sohn und evtl. sogar ihr einziges Kind und damit stirbt auch die Familie aus (und all die potentiellen, wiederum sehr wenigen Nachfahren werden nie geboren).


    Dies als grösserer Rahmen zum Thema Schwangerschaft, Kinder und Krisen, der von den vielen Einzelentscheiden zusammengesetzt ist. Auch in einer individualisierten Gesellschaften sind wir nicht nur Individuen, sondern steuern das Kollektiv mit.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo Ernst


    Zitat von ID 2;93479

    Denn was ich heute in meinem Umfeld beobachte ......., was so Pseudoeltern mit ihrem Nachwuchs veranstalten so wird mir Angst und Bange!


    Danke für Deine Ergänzungen. Ich hab auch schon einiges gesehen. Vierjährige, die bestimmten, wann sie mit der Mutter einkaufen ging, usw. Ich mag es einfach nicht, wenn dann die Kinder im Fokus stehen und irgendwelche Titulierungen bekommen wie z.B. den "Tyrann", welche völlig verschleiern, wie die Verantwortung, Machtverteilung, etc. effektiv aussieht. Natürlich sind Kinder keine unschuldigen Wesen, aber die Verantwortung dafür, dass die Kinder z.B. die Führung innehaben, liegt alleine bei den Eltern. Also sollten die im Fokus der Kritik stehen, nicht die "Problemkinder" (die nur mit der Situation kooperieren, die sie vorfinden). Wenn man solche Situationen durchschaut, dann tut es nur weh zu sehen, wie die Kinder die Grenzen pushen, um endlich Führung und damit auch Sicherheit/Orientierung/Geborgenheit zu finden. Wie sie eigentlich völlig mit der Führungsposition überfordert sind, die ihre Fähigkeiten übersteigt. Usw.


    Beruhigen brauchst Du mich nicht. :face_with_rolling_eyes: Ich weiss, dass auch Leute ohne eigene Kinder viel Gutes für Kinder tun können. Und dass man ohne Kinder an einen anderen Lärmpegel, usw. gewöhnt ist und die Geduld nicht das kindliche "Nerven-aus-Stahl-Programm" durchlaufen hat ist auch klar.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von Waldschrat;93482

    Der Körper einer Frau steckt sehr viel Energie und Reserven in eine Schwangerschaft. Das in ein Kind zu "investieren", das mangels Ressourcen nicht durchzubringen ist, ist von einem rein biologischen Überlebensstandpunkt aus nicht schlau, zumal das auch die Mutter das Leben kosten kann.


    Guter Punkt. Es gibt ja nach wie vor auch bei uns doch immer noch zahlreiche Fälle, in denen Schwangere das Kind verlieren. Manchmal bemerken sie das gar nicht, wussten nicht mal, dass sie schwanger waren. Die meisten dieser Embryos/Föten/Kinder waren gar nicht überlebensfähig gewesen. Missbildungen, nicht funktionierende Organe, usw. Selektion in der Evolution, so hart das ist.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zunächst mal sind Kondome so klein und preiswert, daß es keine Probleme geben sollte, große Mengen davon zu bevorraten.
    Wie es mit der Alterung des Materials bei langer Lagerdauer aussieht, weiß ich freilich nicht.


    Andererseits werden sie aus Naturlatex hergestellt - warum soll das ein auf Dauer unlösbares Problem sein?
    Es soll eine sehr latexreiche sibirische Löwenzahn-Art geben - wäre doch eine Geschäftsidee, wenn es mit dem globalen Handel nicht mehr so läuft...


    Bei abgeschlossener Familienplanung halte ich die Sterilisierung des Mannes für die sicherste, wirtschaftlichste, gesundheitlich und ökologisch vorteilhafteste Lösung:


    Nicht nur, daß mann seiner Partnerin jahrelange Hormongaben erspart, sondern auch der Umwelt, deren Bewohner, vor allem Wassertiere, durch die Verhütungshormone sehr beeinträchtigt werden.
    Vor allem ist man unabhängig von der Pharmaindustrie...


    Die Entscheidung für einen solchen Eingriff könnte evtl. leichter fallen, wenn mann sich durch die Konservierung einer eigenen Samenspende eine Hintertür offenhalten könnte: etwa für den Fall des Sterbens der Kinder/der Partnerin oder einer neuen Partnerschaft...


    Es wäre ohnehin wünschenswert, wenn nicht nur Saatgut, sondern auch die genetische Reserve unserer Haustiere dezentral in demokratischen nichtkommerziellen Genbanken geschützt würde. Da kann das menschliche Saatgut gleich mit gehütet* werden.

    In einer akuten, unabsehbaren Versorgungskrise sollte Fortpflanzung aufgeschoben werden, weil für eine gesunde Entwicklung die Versorgung der Schwangeren und des Ungeborenen sowie des Kleinkindes entscheidend ist.
    Schwere Mangelernährung verursacht nicht nur vermeidbares Leid, sondern auch irreparable Schäden an Körper, Geist und Psyche.
    Dadurch können die Nachkommen oft nicht mal für sich selbst sorgen, geschweige denn für ihre Eltern.


    Das Kalkül von Kindern als Altersvorsorge wird auf einem übervölkerten und ausgeplünderten Planeten immer häufiger nicht aufgehen.
    Die Nachkommen werden im harten Konkurrenzkampf größte Mühe haben, sich selbst und ihre Kinder über Wasser zu halten, für die Alten bleibt da nichts.
    Häufig müssen die Großeltern die Enkel mit durchfüttern, weil die Eltern irgendwelchen Jobs nachjagen oder Kriegen und Krankheiten zum Opfer gefallen sind.

    Gut möglich, daß Gesellschaften, in denen ein wesentlicher Teil auf eigenen Nachwuchs verzichtet und als "Helfer am Nest" Eltern beim Großziehen der Kinder unterstützt, letztlich erfolgreicher sind.
    Dafür gibt es sogar im Tierreich zahlreiche Vorbilder.


    *

  • Hallo Linthler


    Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich sehe Du machst Dir viele Gedanken.


    Ein Stichwort möchte ich aufgreiffen: Grenzen!


    Kinder wie Erwachsene brauchen Grenzen um in der Gesellschaft Fuss zu fassen.


    Und da sind in der Tat die Eltern gefordert diese aufzuzeigen. NUR so wird was aus der Erziehung ........!


    Wenn das aber nie gegeben wurde (durch das Elternhaus) so wird das immer schwieriger.


    Die einen kapieren es, die anderen stranden an der Gesellschaft ..............


    Wir sind jetzt doch ein wenig abgeschweift ........, aber hat doch was mit dem Kernthema "Familie oder deren Planung" zu tun.


    Viele Grüsse, Ernst

  • so meinen Senf geb ich auch mal dazu:


    1. Ich hätte keine meiner Schwangerschaften überlebt :frowning_face: leider leider leider, aber die Kinder wären nicht aus mir raus gekommen und ne Sectio (Kaiserschnitt) in der Wildnis, möchte ich mir nicht vorstellen.... da überlebt dann vielleicht das Kind, ...... ok ... lassen wir´s, sonst bekomm ich Kopfkino


    2. dafür kann ich ganz deutlich sagen, dass eine Frau ihr Baby ganz ohne Hipp, Milupa, Alete oder was auch immer mind. 12 Monate satt bekommt ganz alleine mit Muttermilch (je mehr Not herrsch und man nicht auf das künstliche Zeugs zurückgreifen kann, desto weniger "Stillversager" gibt es)


    3. Die kleinen Würmchens sind stabiler als man so denkt... sprich, schaut euch Naturvölker an, da werden die kleinsten Babys überall mit "hingeschleift", da braucht es keinen Spezialsitz, kein Softshelwasauchimmer, die kleinen sind einfach nah an der Mama, ne Decke drum und fertig.


    4. auch Pampers braucht man keine, es gibt bei verschiedenen Naturvölkern die sog. Abhaltemethode, funktioniert bestens, sehr Materialschonend :)


    5. In Notzeiten (zu wenig Nahrung) und auch unter Panic schüttet eine Frau Hormone aus, bzw. bleibt der Östrogenspiegel niedrig, somit gibt es keinen Eisprung und auch kein Baby.


    6. Die Säuglingssterblichkeit wird wieder rauf gehen, ebenso die Rate der sog. Abgängen ... oft wird eine Frau ohne Vor vor vor Schwangerschaftstest garnicht wirklich wissen, dass die Eizelle befruchtet gewesen wäre und einfach mit 14tägiger Verspätung abgegangen ist, heutzutage werden ja schon oft vor der 12. Woche (ab da ist eine Schwangerschaft eher stabil) die kompletten Kinderzimmer eingerichtet (soll übrigens Unglück bringen)


    7. Manch eine Frau hätte es sicherlich nicht wirklich einfach aus einer modernen, verhätschelnden Zivilisation sozusagen hart auf dem Boden der Tatsachen aufzuschlagen... Ja, eine Schwangerschaft ist evtl. beschwerlich, vor allem zum Ende hin, jep, Senkwehen machen keinen Spass und jep, da nimmt man kein Schmerzmittel dagegen...


    8. Ein Kind zu empfangen und austragen zu können ist das wundervollste Erlebnis, auch in schwersten Zeiten kann einem das so viel Wärme und Glücksgefühl geben. Ein weiblicher Körper schafft es in 40 Wochen einen perfekten kleinen Lebenskünstler auf die Welt zu bringen, kann dieses kleine Wunder dann mind. 12 Monate voll nähren und noch weitere 2-5 Jahre unterstützend nähren,....


    Ei Leute, was will man mehr?




    P.S. als Erklärung: vielleicht sollte ich anmerken, dass ich drei Kinder habe (17, gerade 8 und 6 Jahre alt) ich hab meine Kinder jeweils 12 Monate Voll- und dann nochmal mind. 2 Jahre Teilgestillt. Und es hat keinem von uns geschadet :)

  • Zitat von linthler;93483

    Ich würde sagen, dass es eine Tatsache ist, dass eine Gesellschaft, die aus welchen Gründen auch immer (wie z.B. eine Krisenzeit) die Reproduktion zu weit unter das Erhaltungsniveau drosselt, in eine demografische Krise rutscht


    Hallo linthler,


    die Populationsentwicklung einer Spezies auf der "Roten Liste" sieht so nicht aus: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/8a/World-pop-hist-de-2.png


    Wir sind meines Wissens die einzige Spezies seit Beginn der Evolution, die eine echte "Chance" hat, an ihrem eigenen Reproduktions"erfolg" global auszusterben. Für lokale Aussterbeereignisse durch Überbevölkerung (Inseln) gibt es Beispiele.


    Gerade Mitteleuropa ist gnadenlos überbevölkert. Eine Senkung der Bevölkerungsdichte sehe ich sowohl ökologisch als auch im Hinblick auf unser psychisches Wohlergehen für wünschenswert an. Ich halte es übrigens für nicht zufällig, dass es eine beobachtbare Korrelation zwischen Kriminalität, asozialem Verhalten, psychischen Auffälligkeiten und Bevölkerungsdichte gibt.

    Zitat von linthler;93483


    Es wird zwar viel geschimpft über die Ausländer. Aber ohne sie wäre die Schweiz längst in einer deftigen Krise. Man ziehe mal all das ausländische Personal in Alters- und Pflegheimen, bei der Spitex, in Spitälern, usw. ab, was würde noch funktionieren?


    Hier sehen wir aber vor allem auch den Januskopf der modernen Medizin. Wir haben nicht nur einen unstrittigen Zugewinn an Lebensqualität zu verzeichnen, sondern auch einen Zuwachs an Lebenszeit ohne oder mit fragwürdiger Lebensqualität. Menschen, die noch vor 30 Jahren einfach gestorben wären, werden heute buchstäblich mit allen Mitteln am Sterben gehindert. Wenn beispielsweise ein Demenzpatient im Endstadium das Essen und Trinken vergisst und auch keine diesbezüglichen Bedürfnisse mehr äussert, dann ist er früher gestorben. Heute erhält er eine PEG-Sonde und wird über Jahre in einem vegetativen Zustand am Leben erhalten, treten Atemprobleme auf, auch mit künstlicher Beatmung. Ein Fortschritt der medizinischen Möglichkeiten. Ein Fortschritt der Humanität?


    Ich habe jedenfalls mit einer Patientenverfügung dafür gesorgt, dass mir das erspart bleibt.


    Zitat von linthler;93483

    Natürlich ist es bei den Ärzten auch so, dass die Schweiz Deutschland die Ausbildung zahlen lässt und dann die Ärzte abwirbt (und viele Milliarden damit spart).


    Das sehe ich als Deutscher durchaus als legitim an. Das Gehalt eines deutschen Krankenhausarztes ist unterirdisch niedrig, dafür darf er 36 Stunden Dienste schieben. Wenn es ihm in der Schweiz besser geht, wäre er dumm, nicht dahin zu gehen. Wir verlieren übrigens mehr Ärzte nach GB und selbst ins Hochsteuerland Schweden, weil selbst da unter dem Strich noch mehr netto rauskommt. Wenn wir die Ärzte hier halten wollen, dann müssen wir sie halt wettbewerbsfähig bezahlen.


    Zitat von linthler;93483

    ....


    Übrigens war/ist in archaischen Gesellschaften die Altersvorsorge nicht die einzige Motivation für viele Kinder. Der Stamm mit vielen Kindern hat auch viele Jungen, ergo Krieger und kann damit sein Gebiet besser sichern oder sogar ausdehnen. Das wird in friedensverwöhnten Gesellschaften gerne vergessen (aber nicht vom System, das die geringe Zahl mit Hightech ausgleicht, siehe z.B. Kriegsroboterentwicklung). Als illustrierendes Beispiel (die effektiven statistischen Zahlen findet ihr evtl. mit Youth Bulge/Gunnar Heinsohn): Stirbt ein Taliban, so haben seine Eltern noch 3 Söhne (neben 4-5 Töchtern), die sie in den Krieg oder auf das Feld schicken können. Stirbt ein GI, so verliert eine US-Familie ihren einzigen Sohn und evtl. sogar ihr einziges Kind und damit stirbt auch die Familie aus (und all die potentiellen, wiederum sehr wenigen Nachfahren werden nie geboren).


    Das letzte, was der Taliban sieht, könnte eine Predator-Drohne sein. Kriege werden schon lange nicht mehr mit überlegenen Kopfzahlen gewonnen, das gilt bereits für den zweiten Weltkrieg. Die Amerikaner haben beispielsweise das Leben ihrer Soldaten schon damals soweit irgend möglich geschont. Wenn aus einem Häuserblock Scharfschützenfeuer kam, dann zog sich die Infanterie zurück und forderte Artillerie oder Luftunterstützung an. Wenn es in dem Block (oder was davon übrig blieb) ruhig war, rückte die Infanterie wieder vor.


    Oder ein aktuelles Beispiel: Wie viele NATO-Soldaten hat Gaddafis Soldateska auf Schusssweite zu sehen bekommen?



    viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)