Hossa an alle hier,
ich habe mich in letzter Zeit recht ausführlich durchs Forum gelesen. (Zumindest in die für mich einsehbaren Bereiche)
Was ich bisher noch NICHT gefunden habe, das sind irgendwelche Ansätze, zweckgemeinschaftliche Zellen zu organisieren?!
Es gibt ja eine Karte, auf der die User sich eintragen können - das sollte eigentlich ein erster Schritt sein, zu erkennen, wer alles in meiner unmittelbaren Nähe lebt und ein Interesse am "preppen" hat.
Da sollte es doch auf der Hand liegen, dass man sich mal zusammen findet (und wenn auch nur virtuell) und gegenseitig "beschnuppert".
Und im Idealfall dann finden hier einzelne User zusammen, die dann beschließen, für den Fall der Fälle "Überlebens"-Teams zu bilden.
Beispielsweise ich selbst. Ich lebe in Frankfurt am Main. Was auch immer für ein "Notfall" eintritt - es stehen dann fallspezifische Entscheidungen an, wie ich am besten vorgehen sollte, um mit heiler Haut aus der Situation heraus zu kommen.
1. Frage: Bleibe ich Zuhause und verbarrikadiere mich oder verlasse ich die Stadt?
2. Frage: Falls ich die Stadt verlassen will. Was nehm ich mit? (Diese Frage stelle ich mir natürlich jetzt schon - aber auch da gibts ja fallspezifische Varianten)
3. Frage: Auf welche Weise komme ich weg? (Ich besitze kein Auto. Das würde mir im ungünstigsten Fall auch kaum helfen, wenn etwa alle Ausfahrtstraßen verstopft oder gesperrt sind. Bleibt also nur die "Flucht" zu Fuß oder mit dem Rad. Im Moment steht mir da nur ein funktionstüchtiges, aber unspektakulär wirkendes Standardrad zur Verfügung. Ich liebäugele jedoch mit einem "Mundo". Davon versprech ich mir eigentlich den optimalsten Effekt)
4. Frage: Wohin gehe ich? (Auch hier kommt es auf das jeweilige Szenario an. Kann ich auf den Straßen bleiben oder muss ich Feldwege nutzen oder mich gar durch den Wald schlagen? Muss ich nur die Stadt verlassen, um in eine "sichere" Position zu gelangen oder habe ich ein spezielles Ausweichziel, dass ich unbedingt erreichen muss)
5. Frage: Dauert meine "Flucht" länger? (Wenn ja, muss ich relativ viel Camping-Zeugs dabei haben, um eventuell auch unter ungünstigsten und spartanischsten Bedingungen durch zu halten?)
6. Frage: (und hier gehts an den Titel des Threads) Beabsichtige ich, alleine durch zu kommen oder treffe ich mich mit anderen, deren Ziele mit meinen identisch sind?
Man wird es vermuten - gerade bei einer längeren Flucht ist eine Gruppe immer im Vorteil. Vorausgesetzt, die Gruppenmitglieder verstehen sich miteinander und es kommt nicht etwa zu Diskussionen über das "Fluchtziel" oder gar irgendwelche Kompetenzrangeleien.
Optimalerweise weiß man schon im Voraus, wie die eigentlichen Ziele definiert sind. Bei uns in Frankfurt/Main bzw. dem erweiterten Rhein-Main-Gebiet, könnte dies etwa darin aussehen, dass man gemeinsam versucht, entweder in den Schutz der Gebirgslandschaft des nahen Taunus zu gelangen oder etwa bis nach Rheinland-Pfalz, also auf die andere Seite des Rheins. Das war früher im drohenden Weltkrieg-Drei-Szenario die magische Barriere, hinter der man vor "dem pöhsen Russkie" sicher gewesen wäre (zumindest nach den damaligen NATO-Planspielen).
Alternativ wäre ein mögliches Ziel aber auch das private Anwesen (etwa auf dem Land) eines "Zellenmitgliedes", in dem man eine gewisse "Notsituation" eventuell gemeinsam "aussitzen" könnte.
Die psychologische Frage nach einem "Alphatier" innerhalb der Gruppe ist nicht gering zu schätzen.
Ich weiß diesbezüglich, wovon ich rede. Ich selbst bin Mitbegründer eines kleinen Projektteams, dass sich mit der Erforschung sogenannter "paranormaler Phänomene" befasst. Wir waren mal acht Leute und arbeiteten streng nach demokratischen Prinzipien. Das war in Einzelfragen schwer, aber jedes Teammitglied war damals dazu bereit, eigene Positionen teilweise aufzugeben, um sich mit anderen auf gemeinsamen Nennern zu treffen.
Dann kam ein neuntes Teammitglied dazu und von da an gings bergab.
Denn das war ein echtes Alphatier, das nach dem Motto vorging: Meine Meinung zählt - also ist mein Wille Gesetz - Und wer mich nicht unterstützt, der ist mein "Feind", den ich das zukünftig spüren lasse.
Mit der Aufnahme dieses Teammitgliedes gab es keine Kompromissbemühungen mehr - sondern nur noch endlos dauernde Konflikte über Einzelfragen, die zu reinen Machtproben wurden.
Die ursprünglichen Fragen wurden dadurch mehr und mehr verschleppt und auf diese Weise teilweise niemals endgültig geklärt. Es sei denn, man war bereit, einzuknicken und die Meinung des neuen, neunten Teammitgliedes endlich zu akzeptieren.
Ich selbst war nie ein typisches Alphatier. Ich bin ein Teamplayer und solange unser Projekt als echt demokratisches Team geführt wurde, gab es keine internen Probleme und wir waren relativ produktiv.
Nun jedoch erkannte ich, dass sich da jemand in ein "gemachtes Nest" gesetzt hatte und dieses mehr und mehr als seine persönliche Spielwiese betrachtete. Da mir viele der nun getroffenen Entscheidungen falsch erschienen und ich bemerkte, wie unser Projekt sich immer mehr ins kontraproduktive Aus katapultierte, zog ich irgendwann die Notbremse und fing an, zu protestieren.
Ich MUSSTE mich nun auf gewisse Alphatier-Fähigkeiten besinnen und versuchen, die anderen davon zu überzeugen, dass die Gesamtsituation unseres Projektes mittlerweile falsch sei.
Damit löste ich jedoch nur einen noch radikaleren Machtkampf aus zwischen mir und dem Neuen, der nun einzig danach trachtete, mich aus dem Rennen zu werfen, um das Team hinter sich zu binden. Seine Argumente waren gut: Er hatte Geld, konnte viel technisches Equipment vorweisen (was in unserem Hobby leider von großer Bedeutung ist) und er hatte ein sehr bestimmtes, dominantes Auftreten, auch wenn er nicht immer genau wusste, was eigentlich zu tun sei.
Aber da die wenigsten Menschen nach einer Führungsposition streben, sondern lieber dahin gehen, wo andere ihnen sagen, was sie zu tun haben, gingen ihm ein paar von uns auf den Leim.
Das Team splittete sich, vier wanderten ab, wir blieben zu fünft zurück. Das hat uns arbeitstechnisch sehr zurück geworfen, denn nur durch unsere einzelspezifischen Fähigkeiten waren wir als Team ursprünglich erfolgreich und produktiv gewesen.
Die Zersplitterung ließ nun also zwei kleinere Teams zurück, die beide nicht mehr dazu in der Lage waren, so erfolgreich weiter zu arbeiten, wie es vor dem Split der Fall gewesen war.
...und (auf diesen Erfahrungen basierend) jetzt wieder zurück zum Thema "Survival":
Wenn sich also ein gemeinsames Team bilden will, dessen Ziel es ist, in einer möglichen Krisensituation GEMEINSAM zu überleben bzw. zu "fliehen", dann sollte vorab wenigstens ungefähr geklärt sein, wie man die Rollen bzw. gewisse Fähigkeiten im Team zu verteilen gedenkt?
Gibt es ein bestimmtes dominierendes Alphatier oder kann man seine gemeinsamen Ziele auch in einer demokratisch aufgebauten Struktur erreichen?
Um sowas ausloten zu können, bieten sich krisenunbelastete Friedenszeiten ja geradezu an.
Bitte nicht erst ausloten, was zu tun ist, wie eine eventuelle Rollenverteilung ist, wenn es schon "geknallt" hat, die Geschäfte geschlossen haben, die Banken kein Geld mehr ausgeben oder gar "barbarische Plündererhorden" durch die Lande ziehen!
Ich frage mich nun, wo der Grund dafür zu finden ist, dass sich etwa die hier im Forum angemeldeten User des Rhein-Main-Gebiets (oder eben die User aus anderen Regionen) nicht mal zusammen finden und versuchen, Richtlinien zu einer gemeinsamen Zusammenarbeit auszuarbeiten?!
Wollen wir´s mal angehen?
Das erste wäre sicher der Versuch, zu eruieren, wer an so einer Form von Zusammenarbeit überhaupt Interesse hat?
Ich würde mich über entsprechende Antworten hier oder PNs freuen. In meinem spezifischen Einzelfall natürlich erstmal aus Frankfurt / Main bzw. dem (erweiterten) Rhein-Main-Gebiet.
Dann vielleicht Austausch von E-Mail-Addies, Telefonnummern und später dann vermutlich direkte Treffen, um sich gegenseitig zu beäugeln?
Eine "Arbeitsgruppe" hier im Forum wäre natürlich auch eine nicht zu verachtende Option.
Und eine übergreifende Zusammenarbeit mit anderen Projekten ähnlicher Ausrichtung steht natürlich auch auf der Tagesordnung.
Aber man sollte vielleicht wirklich mal den ersten Schritt gehen, bevor man weiter denkt?!
Ich würde mich über Resonanz freuen.
Und..., äh..., ja, ich habe zur Kenntnis genommen, dass es da demnächst eine Veranstaltung gibt innerhalb des "Rhein-Main-Gebietes", zu der noch Mitwirkende gesucht werden. Aber ganz ehrlich, mal eben bin ich nicht dazu bereit, locker so viel Asche hinzu blättern, um einen derartigen Kurs zu buchen. Im Moment jedenfalls NOCH nicht. Weniger kann aber auch mehr sein. Das ist ne Aussage, hinter der ich jederzeit stehe. Zwanglose und nicht kommerziell ausgerichtete Treffen sind da im Moment noch mehr mein Ding.
Liebe Grüße, Andreas (alias "Aspergillus")