Und alle machen mit (Eigenes Haus wunschgerecht ausstatten)

  • Hallo zusammen,
    bei meiner Frau und mir ist es vermutlich bald soweit das wir uns ein Häuschen im Grünen kaufen. Da wir uns leider der Realität beugen müssen wird es kein Resthof, irgendwo in der Pampa, gerne Fachwerk mit netten aber unaufdringlichen Nachbarn in passender Entfernung, dazu eigene Quelle usw. Es wird ein schönes Einfamilienhaus, Baujahr Ende fünfziger, mit einer Öl- und einer Holzheizung, am Rande eines Wohngebiets einer kleinen Gemeinde. Das Haus verfügt über ca. 120qm Wohnfläche + 500qm Garten. Es hat zwei Stockwerke, wobei im zweiten Stock durch die Dachschräge schon einiges an Platz verloren geht. Es gibt einen Keller mit ca. 60 qm, aufgeteilt in drei Räume, bestehend aus einem Bastelraum, einem Abstellraum und einem Raum für die Tanks. Des Weiteren gibt es einen Dachboden mit ca. 35qm. Die Heizung ist von 96, Tanks müssen auf jeden Fall getauscht werden, Heizung bleibt aus Kostengründen erst mal drin. Möchte versuchen möglichst viel mit Holz zu heizen, mache bereits jedes Jahr mit Freunden Holz, allein weil es mir Freude bereitet, bald hoffentlich für das eigene Haus. Fenster sind in guten Zustand, Dachboden könnte isoliert werden, ist aber erstmal auch nicht zwingend notwendig. Eine Erweiterung um Solar oder ähnliches steh aus Kostengründen leider auch nicht zur Debatte.
    Im Garten gibt eine kleine Hütte mit ca. 25 qm. Diese ist zweigeteilt, im einen Teil lagern die Gartengeräte, im anderen wollen wir uns ein Gartenhäuschen zum draußen sitzen und drin feiern einrichten. Des weiteren führt die Regenrinne des Gartenhäuschens in einen unterirdischen Hohlraum, hierin wird das Wasser gesammelt und für den Garten genutzt.
    Unsere Situation derzeit zwei Erwachsene, Kinder zwei bis drei geplant, dazu zwei Hunde und zwei Katzen.
    So, jetzt möchte ich Euch bitten einfach mal los zu spinnen was Ihr an unserer Stelle Survival und Prepper mäßig so anstellen würdet. Würde Euch bitten es auch zu begründen und im Hinterkopf zu haben das wir keine zigtausend zusätzlich investieren können, ebenfalls wird es nicht gehen Hühner, Schafe und Schweine in einem Wohngebiet zu halten.
    Bin schon gespannt, danke im voraus,
    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,
    na dann mach ich mal den Anfang.


    Holzheizung ist möglich also ist ein Schornstein vorhanden, besorge Dir einen Kochherd z.B. den von Wamsler für 699Euro und Du kannst Kochen und Backen ohne Strom.


    Eine Pumpe wäre auch nicht schlecht. Brunnen spülen und ins Haus führen, mit entsprechenden Absperrventilen kann auch eine Handpumpe angeschlossen werden - Brauch und Nutzwasser.


    Sind Umbauten im Haus notwendig, dann führe Rohre vom Keller zu den Bädern, damit du die Toiletten und Waschmaschine mit Pumpenwasser versorgen kannst, wenn Du dies mal möchtest.


    Eine Garage (Doppelgarage) schützt nicht nur Deinen Wagen, auch andere Dinge lassen sich vor anderen Augen verbergen z.B. ein Großeinkauf, der später ungesehen ins Haus soll. Auch kann dort die Verarbeitung (Putzen, Waschen, Schnippeln) von größeren Mengen an Früchten erfolgen.


    Ein paar schöne Bäume wären sicher auch nicht schlecht und bringen in wenigen Jahren frisches Obst oder Nüsse...


    Lege Dir wenn nicht vorhanden von Deinem Verteilerkasten Starkstromkabel in Deinen Bastelraum und in die Garage.


    Für weitere Tipps bräuchte man Grundriss und Lageplan (wo sind die Nachbarn, was haben die wo gebaut und was können diese einsehen).
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Dann mach ich weiter,
    Zur Dachschräge:
    Das ist kein verlorener Raum. Dachschrägenregale kann man sich sehr einfach selber bauen.
    Bei Bedarf mach ich kurz ne Skizze von einem.
    Im Garten:
    Komposthaufen, blickdichte Hecke ( evtl. mit Maschendrahtzaun dahinter), Beete...


    Dachboden ausbauen, wenn nicht schon erfolgt.
    Wie sieht das Fundament des Gartenhauses aus?
    Vielleicht darunter einige Hohlräume ausheben und als Verstecke nutzen.
    Balkon vorhanden? Wenn ja- mit Blauregen leicht überwuchern lassen, als Blickschutz.


    Welches Höhenniveau bzw. nähe zu Gewässern oder sonstiges?
    Gib doch mal bitte mehr Fakten zu Topografie, Grundstücksschnitt und sowas:)
    mfg
    Sam

  • Hallo, klasse da kam ja bereits einiges zusammen!
    Kochherd finde ich sehr gut, Werden ihn wohl nicht standardmäßig einsetzen aber als Backup bringt er einiges an zusätzlicher Sicherheit. Den Brunnen für Toilette u. ähnliches verwenden finde ich auch eine sehr gute Idee, es sind allerdings keine Aufstemmarbeiten vorgesehen, behalte ich allerdings im Hinterkopf.
    Garage habe ich vergessen, ist bereits vorhanden. Liegt allerdings am anderen Ende des Gartens. Bäume und Büsche werden auf jeden Fall gepflanzt. Müssen mal schauen was schnell wächst, lecker schmeckt, flott Ertrag bringt und dabei noch schön aussieht (c;
    Mit den Starkstromkabeln müssen wir noch warten, das Haus ist sowieso etwas unterversorgt was Sicherungen betrifft aber wie gesagt, erst mal wird nichts aufgestemmt. Kommt aber ebenfalls in den Hinterkopf zusammen mit dem Brunnen.
    Eine Skizze für Dachschrägenregale wäre klasse! Würdest mir damit sehr auf die Sprünge helfen.
    Komposthaufen ist geplant, ein paar Gemüsebeete kommen sowieso in den Garten. Hecke muss in den Garten, da wir zwei Hunde haben welche sich von einem lächerlichen Zaun nicht aufhalten lassen. Habe keine Lust die zwei in der Siedlung zu suchen. Von daher muss die Hecke dann eher den Zweck erfüllen zu verhindern das jemand aus dem Grundstück raus kommt als umgekehrt. Dafür mache ich mir wegen Einbrechern eher keine Sorgen
    Das Gartenhäuschen hat ein sehr flaches Fundament, werde Vorräte eher im hauseigenen Keller lagern. Vermutlich kommen noch ein Paar Kaninchen in die Nähe des Häuschens.
    Zur Topografie usw. Der Ort heißt Hettstadt, liegt auf knapp über 300 Metern, 10 km von Würzburg entfernt. Gewässer oder ähnliches gibt es nicht wirklich in der nähe. Das Haus ist ein Eckhaus, hat somit nur an einer Seite einen direkten Nachbarn. Auf der anderen Seite schließt sich ein Gemüsebeet an, welches durch eine über zwo meter hohe Hecke vom Grundstück abgetrennt ist. Die Hecke verläuft aber nur auf dieser Seite, was für Hecken kennt ihr welche möglichst schnell möglichst dicht wachsen? Grundstücksmaß ist ca. 40 x 12,5meter. Das anschließende Nachbarhaus ist somit locker 50 Meter von unserem zukünftigen Haus entfernt.
    Der einzige Haken ist das AKW Grafenrheinfeld, in nicht einmal 50 km Entfernung aber da wir uns entschlossen haben hier in der Ecke zu leben müssen wir nun mal in diesen sauren Apfel beißen.

  • Bitte Absätze einfügen


    Moin, moin,


    ich BITTE höflichst, Absätze usw. zu nutzen. Ich kann obige Texte leider nur nach Nacharbeit in Word flüssig lesen. Mein Sohnemann würde für solch eine Struktur in der 7.ten Klasse eine glatte 5 (=mangelhaft) erhalten.


    Bitte meine Meinung als Verbesserungsvorschlag sehen. Danke.


    Herzliche Grüße
    zero

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Also die Skizze:


    [ATTACH=CONFIG]8217[/ATTACH]


    [ATTACH=CONFIG]8211[/ATTACH]
    Das mittlere ist auf Rollen, dann hast du Zugriff auf den Raum dahinter- kannst ja dahinter noch ein kleineres Regal bauen:)
    Böden bzw Stange kannst du ja nach Bedürfnis einsetzen.
    Für die Hecke würde ich zu immergrünen Scheinzypressen raten.
    Ich wollte keine Vorräte im Fundament verstecken :winking_face: aber ich glaub nicht, dass du arg viele Goldbarren zu verstecken hast, wenn du am Häuslebauen bist.^^
    Das Nonplusultra bei der Hecke wäre ein 30 cm hoher Betonsockel davor bzw. dahinter.
    Bei unserem Nachbarn in der Kurve wurde oft die Hecke von Lkws umgefahren- jetzt hat er nen 25 cm Sockel und genau unter dem Zaun Nägel eingegossen- wenn jetzt noch einer seinen neuen Zaun mitnimmt, wird das mit der Fahrerflucht nichts:devil:


    Baum und Strauchtechnisch:
    Apfel und Johannisbeeren sind PFLICHT! Gibt ne leckere Marmelade:)


    mfg
    Sam

  • etwas OT, aber doch irgendwie passend: Ich bin schon lange am überlegen, ob ich mir ein Eigenheim anschaffe. Zur Auswahl steht eine Eigentumswohnung, ein neues Einfamilienhaus oder ein älteres "gebrauchtes" Haus.
    Alles hat irgendwie seine Vorteile...


    Eigenheim: Mich betrifft es nur anteilig wenn Dach oder Fassade erneuert werden müssen, leicht vermietbar
    Neubau Einfamilienhaus: Ist so geplant wie ich es will, etwas Luxus ist leicht zu integrieren
    "Gebrauchtes" Haus: Man kauft Geschichte und (meist) bewährtes. Basteln am Haus möglich (notwendig)


    Irgendwie kann ich mich noch nicht entscheiden.


    Zum Thread zurück: Keller hat schon was. Wenn es ein richtiger Keller ist, der zur Gänze im Erdreich liegt, wird er entsprechend kühl sein. Lagerung von Lebensmittel ist somit optimal (Trockenheit vorausgesetzt). Z.B. Kartoffeln - die halten um ein vielfaches länger als in der Küche aufbewahrt. Auch würde ich meine (kleine) Weinsammlung im Keller lagern.


    Ich würde mir bei Altbestand alternative Energiequellen ermöglichen. Solar, Holzgas, etc. Ideen hierzu findest du sicherlich im Forum auch genügend.


    In die Garage würde ich mir eine kleine Bastlerecke einrichten. So wäre der Bau des Offroad-Anhängers (Gruppe im Forum vorhanden) um einiges leichter.


    Lg.

  • zero-error: Danke, gebe Dir recht, war heute früh schnell dahin geschrieben und wurde von mir nicht bedacht.
    Den Zusatz mit deinem Sohn hättest Du Dir sparen können, somit kommt das ganze mehr als arrogant herüber. Trotzdem danke!
    @ Realist. Vielen Dank für deine Mühe. Den Link kann ich leider nicht öffnen, habe mal den Webmaster angeschrieben. Vielleicht liegt es auch an meiner Kiste :peinlich:
    Nach immergrüne Scheinzypresse erde ich mich mal schlau machen, danke dafür! Betonsockel hört sich auch gut an, mal schauen wie es mit der Ausführung aussieht.
    Ja, Apfel und Johannisbeeren sind definitiv Pflicht, an Stachelbeeren und Walnüsse hät ich noch gedacht. Und Heidelbeeren, die Wachsen wie sonst was.

  • Hallo Cabell,
    das Problem kann ich komplett nachvollziehen. Vor der selben Entscheidung standen wir auch, wie wohl alle die sich mit der Entscheidung einer Immobilie tragen. Als kleine "OT" Entscheidungshilfe meinerseits.
    Bei uns war ausschlaggebend das wir ein Haus und keine Wohnung wollten, schon allein wegen unserer Hunde und Katzen. Dazu kommt noch das wir beide eher vom Land kommen und wir uns gesagt haben wenn wir schon raus ziehen wird es auch günstiger also können wir uns für dasselbe Geld mehr Platz leisten. Außerdem finde ich es schön die Nachbarn nicht direkt auf der Pelle zu haben. Bin zwar Nichtraucher aber wie ein Arbeitskollege von mir so schön meinte: "In nem Reihenhaus gehst Du zum Rauchen auf die Terrasse und der Nachbar beschwert sich weil es bei Ihm rein zieht!"
    Neubau ist hier in der Gegend teurer als gebraucht kaufen, außerdem wollten wir uns den Baustress ersparen. "OT Ende"
    Das mit der Garage ist eine klasse Idee nur haben wir zwei Autos, brauchen also den Platz. Ein Hobbykeller ist ebenfalls schon vorhanden, wenn ich jetzt auch noch die Garage besetz meldet sich wahrscheinlich meine bessere Hälfte zu Wort
    Der Keller wird definitiv zur Kühlung herhalten, bei mir wird allerdings eher Bier gekühlt
    Alternative Energiequellen sind auch ein Thema, nur eben erst später. Dafür reicht das Budget dann wohl doch nicht ganz.

  • Hallo Thomas H.,
    Glückwunsch zu Eurem Eigenheim.


    Da bei uns Kurz- bis Mittelfristig die gleiche Entscheidung ansteht hab ich mir natürlich auch schon meine Gedanken gemacht.


    Je nach dem was das Budget noch zulässt ist folgendes geplant:


    - Zaun oder Mauer, so hoch wie möglich,
    - Blickdichte Hecke (keine Mauer)
    - Zwei Garagenstellplätze
    - Solar- bzw. Photovoltaikanlage
    - wasserführender Kaminofen, großer Pufferspeicher, Fußbodenheizung
    - Notstromaggregat
    - kleine Werkstatt
    - Starkstromleitung (400V)
    - Sicherung von Türen, Fenstern, Rolladen, evtl. Kellerzugang
    - möglichst große Wasserzysterne mit Handpumpe
    - Bäume und Stäucher pflanzen
    - vllt. noch Beete anlegen


    Hätte ich fast vergessen falls kein Keller vorhanden ist, einfach ein paar Seecontainer vergraben :Cool:


    Grüße buchemer


    OT: Wir suchen auch eine "gebrauchte" Massiv gebaute Immobilie. ISt meiner Meinung nach günstiger als Neu zubauen.

  • Zitat von Thomas H.;99870


    Alternative Energiequellen sind auch ein Thema, nur eben erst später. Dafür reicht das Budget dann wohl doch nicht ganz.


    Holzgas Energie aufzurüsten kostet fast nix. Wenn die Garage als "Bauplatz" dafür herhalten könnte, wärs perfekt zum Selberbauen :grosses Lachen:

  • Zitat von cabell;99876

    Holzgas Energie aufzurüsten kostet fast nix. Wenn die Garage als "Bauplatz" dafür herhalten könnte, wärs perfekt zum Selberbauen :grosses Lachen:


    Stimmt schon, nur dass wir nicht in einem Industriegebiet wohnen werden. Außerdem ist das ja dann nicht mehr unbedingt unauffällig :face_with_rolling_eyes:
    Noch eine Frage, weshalb empfehlen alle Starkstromleitungen? Irgendwie steh ich da gerade auf der Leitung? Bin allerdings, was Strom betrifft, jemand der zugegebenermaßen keine Ahnung hat.
    Die Idee mit dem Wasserführenden Kaminofen finde ich klasse. Wusste gar nicht dass es so was gibt. Da das Haus über relativ kleine Zimmer verfügt hatten wir vor das Erdgeschoss hauptsächlich über einen Holzofen zu heizen, d. h. ein Beistellofen kommt in die Küche und von dort verteilt sich dann die Wärme im Erdgeschoß. Das obere Stockwerk wird dann normal über Öl geheizt. Finde die Idee aber sehr verlockend!
    Notstromaggregat ist auch noch wichtig! Leider gehört das Haus noch nicht uns. Hoffe das ändert sich im laufe des nächsten Monats!

  • Hallo Thomas,


    ich fasse mal zusammen:


      Ortsrandlage, Dorf


      500qm Garten


      120qm Wohnfläche


      60qm Keller


      separates Gartenhaus


      separate Garage


      Zisterne


      Öl-ZH, Holzöfen


    Klingt schon mal recht gut, damit lässt sich ein ganz guter Grad an Unabhängigkeit/Selbstversorgung hinbekommen. Da träumen hier die meisten von.


    Wir haben 2005 ein ähnliches Projekt durchgezogen und es nicht bereut.


    Ich würde mir aber allen finanziellen bedenken zum Trotz ein paar Gedanken darüber machen, ob es nicht sinnvoll wäre, neben dem Kauf auch noch die eine oder andere Sanierungsmassnahme zu finanzieren. Vor allem, wenn ihr vor habt, langfristig selbst drin zu wohnen. Im Regelfall sind bei derartigen Gebrauchtimmobilien (Nachkriegs- bzw. "Flüchtlingsbau") mindestens diese Gewerke modernisierungsbedürftig:


    - Dach
    - Fenster
    - Elektrik
    - Heizung
    - Wasser-/Abwasserleitungen


    Ein dichtes Dach ist die Grundvoraussetzung für ein sorgenfreies Wohnen. Die Dachfläche dürfte überschaubar sein, schätze mal unter 200qm. Wenn es ein gerade geschnittenes Satteldach ist, ist eine Erneuerung nicht besonders aufwendig: abdecken, Sparren "aufrippen", 50mm-Holzweichfaserplatten drauf, Lattung, neu eindecken, fertig. Bei der Gelegenheit gleich die Verwahrungen um die Kamine und die Dachrinnen neu machen (lassen). Und wenn man schon dabei ist: pro Dachseite 2-3 Dachfenster einsetzen, das wertet das Dachgeschoss auf. Die Holzweichfaserplatten haben eine dreifache Funktion: Wärmedämmung, "Unterspannbahn", also Wind- Flugschnee- und Schlagregenschutz und Aussteifung des Dachstuhls. Beim Dachdecken kann man prima Eigenleistung einbringen, nämlich das eigentliche Eindecken mit Ziegeln. Das ist reine Fliessarbeit.


    Fenster sind bei Altbauten meist verzogen, unschön, neigen dazu, blind zu werden und und und. Und der Austausch gar nicht mal so teuer. Unbedingt zwei drei Angebote von Fensterbauern einholen und bloss nicht glauben, im Baumarkt sei es günstiger. Der Fensterbauer misst selber aus, lässt die Fenster auf Mass fertigen, setzt sie ein und nimmt die alten mit. Ist unterm Strich günstiger, als es selbst oder schwarz von Bekannten machen zu lassen.


    Elektrik kann man wunderbar selber machen (übrigens "stemmen" ist seit langem out und waagerecht sogar verboten, weil es die Statik der Wand schwächt). Am besten, man entscheidet sich zu einem Innenausbau mit Gipskarton- oder besser Gipsfaser-Platten. Die schraubt man auf eine auf die Wand gedübelte Unterkonstruktion aus Latten oder Metallprofilen (Geschmacksache). So gewinnt man ganz nebenbei den Installationsraum hinter der Wand für alle Leitungen (Strom, Wasser, Heizung). Die Grundregeln fürs Elektrik-Verlegen sind schnell erlernt und im Baumarkt (z.B. Bauhaus) gibts komplett "Hauspakete", die alles enthalten was man braucht, inkl. Anleitung und Anschluss"gutschein" für den Service durch einen konzessionierten Elektromeister, der die Eigenarbeit dann abnimmt und den Anschluss zum Zähler bzw. öff. Netz vornimmt.


    Die Heizung ist so eine Sache. Irgendwann muss sie ausgetauscht werden, entweder weil die Zulassung der Anlage ausläuft (da gibts Fristen) oder weil sie den Geist aufgibt und es keine Ersatzteile mehr gibt. D.h. um diese Investition kommt man früher oder später nicht herum. Öl dürfte tendenziell immer teurer werden und ggf. ist langfristig auch mit Versorgungsproblemen zu rechnen. Besser sieht es da mit Erdgas aus und auch mit LPG. Erdgas setzt aber ein Gasnetz voraus und bei LPG muss man sich nen Tank in den Garten stellen bzw. einbuddeln lassen. Holzheizungen entsprechen zwar mehr der Prepper-Romantik, aber ob man mit Anfang 60 noch Freude dran hat, Holz in Mengen fällen, sägen, spalten, stapeln etc. zu müssen, damit man im Winter nicht bibbert ist die Frage und bei Abwesenheit im Winter kühlt das Haus sehr schnell aus. Stückholzheizungen sind was für Haushalte, in denen tagsüber und auch sonst immer jemand da ist, der Holz nachlegt. Wir haben uns aus diesen Überlegungen für die leider auch teuerste Variante entschieden: Pellets-Zentralheizung. Die Verfügbarkeit ist gut, der Preis einigermassen stabil und die Heizung läuft fehlerfrei, vollautomatisch, Ascheleerung 1x im Jahr.
    Wenn ihr schon drüber nachdenk, den Öltank auszutauschen, würde ich mir den Schritt zu einer neuen Heizung überlegen. Die Erfordernis kommt so oder so.


    Wasserleitungen und Heizungsleitungen lassen sich in einem Arbeitsgang verlegen. Mit den Kunststoffverbundrohren und den heute üblichen Stecksystemen ist es auch keine Geheimwissenschaft mehr. Ideal ist es, wenn man im ganzen Haus die Unterkonstruktion für die Gipsplatten schon montiert hat. Dann können alle Elektro-, Wasser- und Heizungsleitungen mit minimalem Aufwand verlegt werden.


    Abwasserleitungen sind ein gerne verdrängtes Thema bei Altbausanierungen. Aber auch hier kommt der Druck wie bei den Heizungen vom Gesetzgeber: Haus- und Grundstücksbesitzer müssen in absehbarer Zeit nachweisen, dass die Abwasserleitungen auf ihrem Grundstück mängelfrei sind, d.h. dicht sind. Lebt man auf dem Dorf und freundet sich mit einem örtlichen Bauunternehmer an, ist der Aufwand für einen mit dem Minibagger gezogenen Stichgraben und eine neue Abwasserleitung vom Wohnhaus bis zum öffentlichen Sammler meist nicht teurer als die Videobefahrung der alten Leitung durch eine Spezialfirma, die i.d.R. immer irgendwelche Schäden entdeckt.


    Was den Elektroanschluss des Gartenhäuschens (und wenn schon, dann auch der Garage) betrifft: das ist kein Hexenwerk, auch da muss nicht gestemmt werden, da reicht eine 25er Bohrung durch die Wand. Ich würde jeweils ein 5x2,5qmm Erdkabel vom Haus zu Gartenhäuschen und Garage verlegen. Am besten in 50-80cm Tiefe unter dem Weg im Garten, dann läuft man nicht Gefahr, das Kabel irgendwann mal bei Gartenarbeiten zu beschädigen.


    Generell würde ich bei der Elektroinstallation etwas im Voraus planen: Photovoltaik wird in naher Zukunft eine wesentliche Komponente der privaten Stromversorgung(ssicherheit) sein. Auch wenn Du es jetzt noch als nicht finanzierbar siehst. D.h. ein Kabelschacht oder mehrere grosszügige Leerrohre vom Verteilerschrank bis unters Dach und runter in den Keller, ggf. auch zwei dicke Leerrohre vom Keller zu Garage und Gartenhaus würde ich auf jeden Fall einplanen und verlegen. So hat man alle Optionen offen und wenn es nur ein Windrad auf dem Dach der Garage am Ende des Gartens ist und ein Stromspeicher im Keller des Hauses, der vom Windrad und von Solarzellen auf dem Hausdach geladen wird.


    Dann würde ich mich noch erkundigen, wie es bei Euch mit der "gesplitteten Abwassergebühr" aussieht. Versiegelte Hofflächen und Dachentwässerung in die Kanalisation kosten bei uns schon Aufpreis bei der Abwassergebühr. Billiger wirds, wenn man das Regenwasser auf dem eigenen Grund versickert oder in die Zisterne leitet (deren Überlauf dann wiederum versickert werden muss).



    Grüsse


    Tom

  • Hi Thomas,


    ich gratuliere Dir zu Deiner Entscheidung, ein eigenes Haus zu erwerben.


    ...aber.....


    wenn Du den Begriff Survival, also Überleben, wortwörtlich nimmst und dabei nicht nur an Dich denkst, würde ich Dir zu folgenden Dingen raten:


    vergiss eine Zypressen- oder Thujahecke, die ist ökologisch tot.
    Mit einer Hecke aus heimischen Gehölzen schaffst Du Lebensraum für Wildbienen, die Deine Obstbäume und Gehölze befruchten sollen, für Vögel und Schmetterlinge die in unseren bereinigten Ortschaften kaum noch Platz finden, und ganz nebenbei bietet eine Hecke aus stachelbewehrten Zweigen mehr Schutz vor ungewolltem Besuch.


    Ihr wollt mit Katzen leben?


    Hast Du schon einmal eine geliebte Mieze trotz 30er Zone in einem ruhigen Dorf totgefahren von der Strasse aufsammeln und im Garten beerdigen müssen.....ich schon!
    Wenn Survival auch für Katzen gelten soll - sichert das Grundstück mit Katzennetz ab, geht schnell und preiswert, Tipps per PN.


    Ansonsten sind Eure Ideen echt prima, ich lebe in einem gemieteten Häuschen und beneide Euch ein bisschen!


    Lieben Gruss, Itchy

  • Wow, also erst mal vielen Dank für den vielen Input.
    Wir haben das Haus bzgl.
    - Dach
    - Fenster
    - Elektrik
    - Heizung
    von unserem Schwager durchgehen lassen. Er ist Sachverständiger bei einer Versicherung und hat somit weitaus mehr Ahnung von der Materie als ich. Zudem hat er ein Haus bauen lassen/mitgebaut und saniert gerade ein eigenes.
    Das Dach ist Top. Wurde vor zwei Jahren von einem Zimmermann geprüft und als tadellos klassifiziert. Unser Schwager kam zum selben Ergebnis. Isolieren werden wir es, das geht prima in Eigenleistung, Dachdecken ist glücklicherweise nicht nötig. Das hab ich im Sommer erst bei nem Freund :anxious_face_with_sweat:
    Die Fenster sind noch keine fünf Jahre alt und somit sehr gut isoliert.
    Von Strom habe ich, wie schon gesagt, nicht wirklich Ahnung und auch ne gehörige Portion Respekt vor. Deine Argumente stimmen voll und ganz, Danke übrigens für die Aufklärung bzgl. stemmen, wir werden uns das ganze mal durch den Kopf gehen lassen.
    Bei der Heizung, den Wasserleitungen usw. hast Du ebenfalls Recht, ist eben alles eine Frage der Mittel an Zeit und Geld. Da kommen schnell mehrere Zehntausend zusammen.
    Über Photovoltaik werde ich mich mal genauer informieren, Gartenhäuschen und Garage haben bereits Strom.
    Bezüglich "gesplittete Abwassergebühr" mache ich mich auch noch schlau.
    Nochmals Danke für die vielen guten Tipps!

  • Hallo Itchy

  • Hallo Thomas,


    wenn ich eine Hecke neu gestalten sollte, würde ich mich vermutlich für Schlehe, Weissdorn und/oder Sanddorn entscheiden.


    Wie schnell diese wachsen hängt vom Standort ab, aber auch Thuja und Kirschloorbeer brauchen ja ihre Zeit, bringen aber nicht so viele Vorteile.


    Zypresse finde ich auch irgendwie kalt und abweisend, die anderen Gehölze blühen wenigstens schön.
    Ausserdem...
    Zypressen bringen ausschliesslich ein mal jährlich Heckenschnitt, den man kostenpflichtig entsorgen muss weil das Zeug im Kompost "ewig" nicht verrottet.
    Die heimischen Gewächse bringen zur Blüte auch noch verwertbare Früchte...geht nix über selbst angesetzten Schlehenschnaps!


    Ich wünsche Euch viel Freude mit dem eigenen Zuhause,


    Itchy

  • Hallo Thomas,



    bei den absolut blickdichten Hecken würde ich immer noch bedenken, ob nicht die Nachbarn auch von weiter weg, nicht doch von oben in den Garten schauen könnten . Nicht nur ökologisch , sondern auch "ökonomisch" aus Preppersicht wäre eine Nutzhecken , zb mit Haselnüssen oder Schlehen (haben auch nette Stacheln , ebenso wäre zB an Brombeeren, Hundsrose/Hagebutten )zu denken . Etwas innerhalb der Grundstücksgrenze wäre auch an Spalierobst zu denken , möglicherweise in der unteren Etage Beerensträucher . (Das Spaliergerüst könnte ja etwas widerstandsfähiger sein)


    Wenn Du nicht gerade ein großes Schweißgerät, Tischkreissäge, Ständerbohrmaschine oder ne Drehbank im Keller hast, wäre ein Starkstromanschluss eher im Garagen- oder Schuppen (?) bereich für ne Holz-kreissäge/spaltmaschine sinnvoll .

  • Danke für die Heckentipps, ist einiges dabei was sich gut anhört!
    Zum Starkstrom. Ich bin nicht soo der Bastler, soll heißen ich besitze weder Schweißgerät noch Drehbank oder ähnliches. Holzkreissäge funktioniert mit Normalstrom bzw. nutze ich sowieso hauptsächlich die Kettensäge. Gespalten wird von Hand. Wobei ich mir da wohl auch noch ne Maschine für kaufen werde.
    Aber so wie ich das sehe habe ich keinen Bedarf für Starkstrom.

  • Zitat von tomduly;99881


    (übrigens "stemmen" ist seit langem out und waagerecht sogar verboten, weil es die Statik der Wand schwächt).


    Möglicherweise habe ich ja einen Denkfehler, aber tragende Wände sind dick genug um nicht "aus versehen" durchzubrechen. Und einfache Trennwände tragen wiederum nichts. Zudem werden doch die Leitungen nur unter Putz verlegt, und nicht mitten in der Wand. Mit der Schlitzfräse ist sowas schnell gemacht.