DER TAG X – Euer Ernstfall

  • Hallo SP-Mitglieder, (Teil 1. von 2.)



    beim Lesen der Kommentare – was es auch sei - ist mir immer wieder aufgefallen, dass sich jeder von uns ganz individuell auf „den Ernstfall“ vorbereitet bzw. dass jeder sein persönliches Szenario gedanklich durchgespielt hat.



    Diese konträre Vorbereitung des Einzelnen trifft auch dann noch zu, wenn Person A. in Frankfurt lebt und Person B. lebt nur drei Straßen weiter!




    Wie kommt dass?


    Man sollte doch annehmen, dass innerhalb von drei Straßen die gleichen Rahmenbedingungen herrschen….?!



    Ich denke, der Hintergrund ist der, dass jeder seine eigene Vorstellung hat, wie sich der mögliche „Erstfall“ für ihn entwickelt bzw. welcher ökonomische Hintergrund besteht.


    Mit anderen Worten:


    Für einen schwerreichen Bankier oder Unternehmer könnte der „Ernstfall“ so aussehen, dass die gesamte Wirtschaft und das Geldsystem zusammenbricht, was ihn dazu veranlasst, riesige Vorräte anzulegen und sein Haus zu einer Festung auszubauen, um sich gegen Einbrüche und Plünderungen seiner Mitmenschen zu schützen.


    Dieser Mensch denkt weniger an Flucht als an massive Ansicherung seines Eigentums.



    Nur drei Straßen weiter lebt ein junger Bio-Gärtner , der dort seinen Bio-Laden betreibt und der davon überzeugt ist, dass die gesamte Umwelt in naher Zukunft dermaßen gift- und gen-technisch verseucht sein wird, dass es kaum noch möglich ist, umbelastete Nahrung zu finden.


    Dieser Bio-Gärtner hat seinen Fluchtrucksack immer griffbereit, um im „Ernstfall“ einen Ort zu erreichen, der ihm „möglichst giftfrei“ erscheint, um sich gefahrlos zu ernähren.


    Würden wir innerhalb dieser drei Straßen noch die 200 anderen Mitbürger nach ihren Schauplätzen des „Ernstfalls“ fragen, so hätten wir sicher 202 verschiedene Ernstfälle bzw. 202 Szenarien, die individuell empfunden und gestaltet werden würden.


    Damit meine ich, dass es bezüglich Vorsorge und Bereitschaft eigentlich unmöglich ist, ein übergreifendes Konzept zu finden, dass die Bedürfnisse und Befürchtungen aller Menschen zugleich abdeckt.

    Jeder hat intuitiv seine Prioritäten, die nicht allgemeinverbindlich sein können.



  • Teil 2. von 2.



    Was mich betrifft, so habe auch ich natürlich meine Prioritäten, um mich auf einen „Ernstfall“ einzustellen, der mir in meiner gegenwärtigen Lebenssituation am wahrscheinlichsten erscheint.



    Da ich in Thailand lebe, ist für mich persönlich das größte Risiko ein entflammender Bürgerkrieg. Bereits 2010 hatten wir in Thailand schwerste Unruhen. Allein in Bangkok hat das Militär damals 91 Menschen erschossen und mehr als 1000 Menschen schwerstverletzt, die für demokratische Reformen demonstriert hatten.


    Selbst die Deutsche Botschaft hat mir per Mail Evakuierungspläne zu gesendet, die ich ausfüllen musste, damit eventuelle Rettungsmaßnahmen leichter zu koordinieren sind.



    Diese Unruhen sind bis zum heutigen Tag in gewissen Regionen des Landes zu spüren, da die Anhänger der Demokratiebewegung auch weiterhin demokratische Strukturen fordern.


    Aufgrund dieser Konstellation habe ich meine Vorbereitungen dieser Situation angepasst.



    1. Für mich/uns wäre es eher gefährlich, ein großes Lebensmitteldepot anzulegen, da wir in einem traditionellen Holzhaus leben, dessen Wände mit einer Axt in einer Minute durchbrochen sind.


    Sollte es hier zum Bürgerkrieg kommen, so werden die Einheimischen ebenso ihre Lebensgrundlage verlieren und versuchen, in ihrer Not Lebensmittel zu finden.


    Wenn wir dann als gut genährte Ausländer öffentlich „spazieren“ gehen oder anderweitig „gesegneten“ Wohlstand signalisieren, werden die Konsequenzen schrecklich sein.

    Denn ich lebe hier zu lange, um nicht zu wissen, dass die Menschenrechte in Asien „in einem anderen Licht gesehen werden“ wie in West-Europa.


    Was in West-Europa als Menschenrechtsverletzung geahndet wird, kann hier „nur Notwehr“ sein…!




    Von daher liegt mein persönliches Szenario im Entkommen aus einer gefährlichen Situation und nicht im Ausharren.



    2. Ich messe somit Survival weitaus mehr Gewicht bei als das Anlegen eines Lebensmittelkellers.


    In den letzten Jahren habe ich mich sehr bemüht, im reinen Survival-Bereich Fertigkeiten und Wissen zu erlernen, um im Dschungel durchzukommen. Denn ich würde im Notfall versuchen, mich (uns) über die grüne Grenze zu Kambodscha, Laos oder Burma durchzuschlagen.


    Aber selbst mit geschulten Survival-Fähigkeiten und einer guten Ausrüstung ist es nach meiner Auffassung nicht getan!


    Denn die fundamentalsten Fähigkeiten und die teuerste Ausrüstung sind nicht hilfreich, wenn der Körper die Strapazen eines Dschungelmarsches nicht gewachsen ist!

    Von daher absolviere ich nahezu täglich Kraft- und Konditionstraining, sei es in meinem privaten „Dschungel-Gym“ oder mit dem Mountainbike in den Bergen.


    Dass ich nicht rauche, nicht trinke und kein Übergewicht habe, ist für mich ebenso selbstverständlich wie meine mental-psychologische Vorbereitungen auf ein mögliches Szenario.


    Ich habe hier im Groben mein persönliches Szenario geschildert und würde mich freuen, wenn Ihr mitteilt, wie Ihr Euch vorbereitet habt bzw. wie Ihr Euch im „Ernstfall“ verhalten würdet.



    Denn jeder kann von jedem lernen...! :gratuliere:




    Gruß sagt der Jörg

  • Mahlzeit,


    in einem Punkt möchte ich gerne Widerspruch einlegen:


    Damit meine ich, dass es bezüglich Vorsorge und Bereitschaft eigentlich unmöglich ist, ein übergreifendes Konzept zu finden, dass die Bedürfnisse und Befürchtungen aller Menschen zugleich abdeckt.


    Ich weiß jetzt nicht, ob man es als Konzept bezeichnet aber die Grundbedürfnisse (Schutz vor Nässe und Kälte; essen und trinken) sind meiner Meinung nach szenariounabhängig immer dieselben.
    Also, egal, ob deine Strategie bleiben oder abhauen ist, du wirst immer zusehen, dass Du:


    a. ein Dach über dem Kopf hast
    b. ein Feuer machen kannst
    c. nicht verdurstest oder verhungerst.


    Auch in einem Fluchtrucksack sollten sich stets Dinge befinden, mit denen du, zumindest kurzzeitig, diese Grundbedürfnisse befriedigen kannst. Um gleich mal bei Deiner Vorbereitung zu bleiben, wenn Du mit Deiner Frau den ganzen Tag durch den Dschungel geflüchtet bist, was ich mir schon sehr schwierig vorstelle, wirst Du mit Sicherheit froh sein, wenn Du nur den Rucksack öffnen musst, um an eine Decke, ein Feuerzeug, Trinkwasser und Nahrung zu kommen.


    Ich denke, dass das der kleinste gemeinsame Nenner ist, auf den sich alle unsere Vorbereitungen bringen lassen. Die grundsätzliche Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Alle was darüber hinaus geht, ist entweder "Luxus" oder den persönlichen Ängsten aber auch Fähigkeiten geschuldet (so Sachen wie Medikamente, Ausrüstung zur Jagd etc.)


    lg

  • Für mich sind die meisten Szenarien eher unwahrscheinlich, da ich in einem recht ländlichen Gebiet in RP lebe, wo Naturkatastrophen (Erdbeben, Stürme, extreme Winter etc) recht unwahrscheinlich sind.
    Die Szenarien auf die ich mich am meisten vorbereite sind daher militaristische, also z.b. Terrorismus, Bürgerkrieg und so, außerdem Versorgungslücken (die Gegend hier lebt von Wein, Spargel und Wald, Nahrung wird kaum angebaut). Meine Vorbereitung besteht darin, selber Nahrung anzubauen (aktuell tut sich da noch nicht soviel, bloß ein paar Kartoffeln, Bohnen und Erbsen). Außerdem erkunde ich immer wieder die Umgebung (um im Ernstfall abhauen zu können und eventuell in den Kleinkrieg überzugehen).
    Ansonsten trainiere ich noch mit allen möglichen Waffen und improvisierten Waffen, von der Fernsehzeitung, Jacken und anderen Alltagsgegenständen über Klingen- und Wuchtwaffen in allen Formen bis hin zu exotischen Waffen wie z.b. Speerschleuder und Großkaliberblasrohr.


    Ansonsten kann ich Jörg nur zustimmen, die beste Ausrüstung nutzt nichts wenn man nicht in Form ist. Daher trainiere ich auch auf Ausdauer (Märsche im Bereich 15 - 25 km im Gelände) und Kraft (Speertechniken mit der Langhantel).


    Gruß Ulfhednar

  • Hallo Survival Asia !


    Erst einmal hoffe ich für dich, dass es in Thailand zu keinem Bürgerkrieg kommt, damit du in diesen schönen Land weiterleben kannst. Natürlich ist es verständlich dass es Demokratiebewegungen gibt, aber ob diese den Thailändern das grosse Glück bringt sei dahin gestellt. Frag doch den Großteil der ehemaligen "Russen" ob sie sich nicht den Kommunismus zurückwünschen würden. Da hatten alle zu Essen, Arbeitsplätze, Schulen, Heizmaterial usw. und jetzt leben sehr viele an der Armutsgrenze. Natürlich gibt es auch die Oligarchen, denen es sehr gut geht und jene die nach Europa kommen und sich einfach Sachen "holen" damit es ihnen besser geht.


    Wir haben die Demokratie und uns geht es sehr gut, ja meiner Meinung nach zu gut. Wir aber jammern und jammern, da wir die wahren Werte des Lebens nicht mehr kennen. Damit meine ich, dass der Buddhismus eine sehr friedliche Religion ist und mir die Thailänder als sehr genügsam vorgekommen sind. Die geben auch noch etwas ab, wenn sie selbst nichts haben.


    Damit meine ich, dass es sicherlich schrecklich ist wenn es wieder zu Ausschreitungen kommen wird, aber ich denke nicht, dass die Thailänder nachher, wenn sie Hunger haben und Essen suchen, so reagieren wie wir Europäer. Ich lebe in einer für österreichische Verhältnisse Großstadt :lachen: und hier überfallen sie dich schon um nur an dein Handy zu gelangen oder € 10.- zu bekommen. Auch wenn dies von der Politik und Polizei mit gefälschten Statistiken bestritten wird. Also glaube ich, dass es bei einem etwaigen hier im Forum zitierten Szenario "danach" sicher ärger zu gehen wird als in Thailand. Auch die enorme Zahl an Einbrüchen wird jetzt schon nur mehr verwaltet und dann wird es interessant wenn Plünderungen nach einem Szenario erfolgen.


    Nun zu mir bzw. meinen Vorbereitungen:


    Ich bin ein absoluter Survival-Anfänger und für mich kommen nur folgende Szenarien in Frage: Stromausfall, Finanzcrash, Wirtschaftskrise, Inflation, Deflation, Plünderungen und ich bereite mich deshalb erst seit ca. 1/2 Jahr darauf vor, dass es mir dann besser geht als jene die nicht preppen. Dabei nehme ich es aber nicht ganz so ernst, wie einige hier im Forum. (obwohl ich auch die respektiere)


    Im Falle eines Atomkrieges od. Supergau eines Atomkraftwerkes bzw. einem richtigen Krieg, glaub ich nicht, dass ich unter diesen Umständen, in dieser dann verseuchten Welt noch weiterleben möchte.
    Ist aber wie gesagt nur meine Meinung und wenn sich andere auf so etwas vorbereiten wollen ist das auch ok.


    Also ich habe begonnen länger haltbare Lebensmittel wie Konservendosen, Wasser usw. einzulagern, was ich vorher nicht gemacht habe. Ebenso Gaskocher, Gaslampen, Schlafsäcke, Zelt usw. um autarke Koch- Heiz- und Lichtmöglichkeiten zu haben, wenn nichts mehr geht. Leider steht noch vieles auf meiner Liste was ich noch brauche (zb. Petroleumofen Fösti od. so) aber besser jetzt anfangen als nie. Bei meinen Anschaffungen wurden nur Lebensmittel gekauft, welche wir auch sonst ab und zu essen wenn wir zu faul zum Kochen sind (meist nach einer Feier und anschließendem Kater :lachen:). Bei den restlichen Sachen schau ich schon teilweise auf Qualität, aber es muss sicher nicht das beste Messer oder der beste Kocher sein, da wir uns auch jetzt noch schöne Urlaube leisten wollen. Denn meiner Meinung nach bringt es mir nichts wenn ich schon wie einige hier seit 2008 das ganze Geld in teure Anschaffungen stecke und mir sonst nichts gönne. Da ich aber halt jetzt aufgrund der derzeitigen Finanzkrise einen Crash befürchte, hab ich nun auch begonnen "im Kleinen Stil" zu preppen. Dies insofern, da ich mir sicher bin, dass es bei einer Geldentwertung zu Plünderungen kommt. Wenn die ersten Anzeichen dann da sind, werde ich dann mit meinem restlichen Geld, welches ohnehin nicht mehr auf der Bank liegt, Gross zuschlagen. Ich weiss, dass jetzt einige sagen werden, dann ist es zu spät, ich glaub das aber nicht.


    Dies glaub ich deshalb nicht, da ich bei jetzigen Gesprächen mit Bekannten festgestellt habe, dass diese sehr "blauäugig" sind, wenn man dieses Thema anschneidet. So nach dem Motto es wird schon nicht so arg werden und der Staat wird es schon richten. Darum bin ich der Meinung, dass die meisten Menschen sicher nicht am ersten oder zweiten Tag loslaufen werden um einzukaufen, wenn man aus dem Radio hört, dass es Morgen den Euro nicht mehr gibt oder wenn der Strom ausfällt. Darum werde ich dann den Rest mit meinem Bargeld einkaufen.


    Dann werde ich abwarten ob es zu starken Plünderungen kommt und wenn ja, raus aus der Stadt zu meiner Mutter auf's Land. Vorher werde ich dann noch meinen Bruder, die Neffen anrufen und sie auffordern nun vielleicht doch auch einiges einzulagern (was sie halt noch kriegen). Dann alle zusammen ins Haus und unauffällig verhalten bzw. Haus und Lebensmittel verteidigen.


    Natürlich ist mir klar, dass jetz einige Survival-Spezialisten meine Meinungen vielleicht für "kindlich" oder naiv halten werden, aber ich bin wie gesagt am lernen und bereite mich wenigstens etwas vor. Deshalb glaub ich, dass einige sicher mich lieber bei ihrer Gruppe haben wollen, als wenn eine ganze Familie kommt, die nichts dazu beitragen können, als ihr Wissen oder nicht einmal das. Natürlich ist Wissen auch wichtig, aber ob es mich ernähren wird, bezweifle ich.


    Dabei geh ich aber nur von einem Szenario von ca. einem halben Jahr aus und wenn es länger dauern sollte, werde ich auch in dieser Zeit mein Wissen aufgebessert haben.


    mfg


    Chilliout

  • Hallo Chillout,





    Dies glaub ich deshalb nicht, da ich bei jetzigen Gesprächen mit Bekannten festgestellt habe, dass diese sehr "blauäugig" sind, wenn man dieses Thema anschneidet. So nach dem Motto es wird schon nicht so arg werden und der Staat wird es schon richten. Darum bin ich der Meinung, dass die meisten Menschen sicher nicht am ersten oder zweiten Tag loslaufen werden um einzukaufen, wenn man aus dem Radio hört, dass es Morgen den Euro nicht mehr gibt oder wenn der Strom ausfällt. Darum werde ich dann den Rest mit meinem Bargeld einkaufen.


    Der Staat, wie du so schön sagst, wird gar nichts richten! Jeder ist seines Glückes eigener Schmied, besagt ein so genanntes bekanntes Sprichwort! Hör auf deine innere Stimme, und die hat bekanntlich immer recht!


    Bis dahin, hast du genau das Richtige getan, un daher wünsche ich dir viel Glück auf deinem weiterem Weg, der sicher gelingen wird.
    :face_with_rolling_eyes:



    Schönen Gruss


    Dani
    Chilliout[/QUOTE]

  • Moinsens allerseits,


    Schließe mich dem an, die meisten Leute denken bei solch einer Meldung ersteinmal an Fake und die meisten vertrauen blind darauf, dass jemand sie rettet.



    Mein Tag X beinhaltet eigentlich hauptsächlich einen Ausfall von Elektronik, sei es durch großflächigen Stromausfall, EMP, Computervirus,...Die Liste ist lang.


    Zudem möglich wären "Alltagsprobleme", beispielsweise Bombenfund in der Nähe und folgende Evakuierung oder Schneechaos. Bei letzterem wäre auch der Nachschub an Gütern nicht mehr vorhanden.
    Starke Inflation und ähnliches interessiert mich nicht viel, als armer Student hat man eh kein Geld, dafür etliche der Sorte Bekannte " der wen kennt der wen kennt"...


    Soziale Unruhen usw. sind ein Punkt, den ich unvermeidlich kommen sehe, allerdings wird es damit noch ein wenig auf sich warten lassen, ein Blick auf das alltägliche Fernsehprogramm verrät wieso... Der Pastor meiner Gemeinde ist nicht der einzige der seine Schäflein führt...


    Also zur Not(Mietverzug, usw) komm ich irgendwo unter, im ärgsten Fall geht's mit dem Rad ein paar hundert Kilometer zu Verwandten, ist zu schaffen und man kann auch mal querfeldein.



    Ein weiteres Szenario wäre ein größerer (oder kleinerer) Terroranschlag,ähnlich Oslo oder Bombay, aber das ist zeitlich doch stark begrenzt.


    Bei Nuklearen Dingen war's das, Kriege werden eher an anderen Fronten geführt, nicht mehr in Kerneuropa.




    Leider fehlen mir momentan die Mittel für alles andere als Sackhüpfer, "Basics" sind grade im Aufbau (3 Monate Vorrat als Ziel, momentan ca 3 Wochen, Ausrüstung vorhanden aber nicht systematisch sortiert, BOB-Inhalt greifbar, aber nicht fertig gepackt, da (noch) kein extra Rucksack dafür,...Dafür zumindest Wissen reichlich vorhanden).


    Hauptsächlich versuche ich aber mein Umfeld zu sensibilisieren. Freundin und beste Freunde sind schon im Notfallplan integriert und haben erste Anweisungen für entsprechende Szenarien (Erste Maßnahmen, Treffpunkte,...) .


    Aber der Weltuntergang ende des Jahres wurde ja zum Glück verschoben :p


    Revedere

  • Hallo zusammen


    Was macht eine Situation zum Tag X?


    Wenn diese Frage zehn Leute beantworten sollten bekämen wir sicher elf verschiedene Aussagen. Ich will damit sagen; die Einstufung fällt sicher bei jedem anders aus.


    M.M.n. sollte es jedoch nie soweit kommen, daß man sagen muss "Nichts geht mehr" (ich tu mich mit frz. recht schwer).


    Und mal ehrlich; so viele Szenarien, die einen Tag zum Tag X machen können, kann niemand "durchspielen".


    Ich habe für mich daher etwas aus einer D-Max-Doku übernommen: 5 Schwerpunkte, deren Umsetzung (vlt. in unterschiedlicher Priorität) das Überleben sichern:


    - Unterkunft: ob Festung, eigene Wohnung, Nachbars- Bekannten- oder Freundeswohnung, Bunker, Höhle, Unterstand, Zelt oder Tarp hängt von der Situation ab (bin ich auf der Flucht oder will / kann / muss ich an dem Ort bleiben, wo ich gerade bin),


    - Nahrung: gibt dem Körper Energie,


    - Trinkwasser: selbstredend,


    - Feuer / Wärme (ggf. auch Kühlung für Lebensmittellagerung) und


    - Sicherheit (aktive u. passive) schützt vor unliebsamen Situationen, behebt diese und trägt zum Überleben bei.


    Alle Handlungen in einer Krisenzeit werde ich auf die Sicherstellung dieser Schwerpunkte einrichten und zwar je nach Situation angepasst.
    Klar kann man immer wieder Einzelelemente durchdenken und durchspielen; ich mache dazu jedes Jahr 3 bis 4 Wochenenden "im Wald" dabei auch mal tageweise ohne Rucksack .... und man kann ja auch nie genug üben / trainieren ...
    Letztlich läuft aber alles wieder auf diese 5 Themen hinaus.


    Beste Grüße aus dem Wald


    CanisLupusGray

  • Hallo ihr lieben,


    Momentan wohne ich mit meiner Family in Bosnien & Herzegowina. Leute hier kennen auch kein anderen Zustand
    als die Kriese. Und die began nicht in den 90ern als hier krieg wahr, sondern weitaus Frueher. Industrialization hat erst
    in den 60gern (im groesserem Mase) stadtgefunden, und probleme die damitverbunden wahren wurden nie ueberwunden.
    Jetzt gibt es Defacto keine Industrie mehr. Zumindest nix nennenswertes.


    1.) Vor einem Jahr roch es hier (zumindestens fuer mich) nach Buergerkrieg. Mitllerweile hat es sich kleinwenig beruhigt.
    von einem politischen Konzensus kan aber keine Rede sein.


    2.) Letzten Winter hatten wir unwetter das hier niemand erlebt hatt. Alle Strassen dicht (kein "Nachschub" an grundnahrungsmitteln) fuer ein - zwei Wochen.


    3.) Was sich desweiteren Abbzeischnet sind ausgetrocknette Fluesse diesen Fruehling (Spaetziel die Neretva und ihr Tal)


    4.) Als dann bei dem Unwetter alles am zusammenbrechenwahr, kuendigte man uns an, das es nur noch El. Strom fuer ein par Tage gibt... Gott sei dank, ist dieser Fall nicht eingetretten das wir kein Strom hatten. Alles ausser Kochen (Gas), machen wir mit Strom


    Das ist meine realitaet. Sich darauf vorbereiten gestaltet sich Schwierig. Zumahl meine Frau und ich nich absolut einer meinung sind.
    Sie wuerde unsere resourcen gerne anders nutzen. Da sie das meiste Geld nachhause bringt, ist es noch schwieriger.


    Aber ich klage nicht. Ich Kaempfe! :devil:


    Mfg

  • Hallo Jorjan,



    zunächst möchte ich Dich herzlich in unserem SP-Forum begrüßen! :gratuliere:



    Nun zu Deinem Kommentar:



    vielen Dank für Deinen Bericht.

    Ich war zum ersten und letzen Mal 1986 in Jugoslawien an der albanischen Grenze und habe dort 4 Wochen Urlaub verbracht.

    Von „echten Urlaub“ konnte man eigentlich nicht sprechen, weil wir stets die Empfindung hatten, dass es in der Bevölkerung gefährlich brodelt. Selbst in den Lokalen sprachen wir Touristen darüber, und ob der andere diese unterschwellige Verbitterung auch verspürt hat.

    Nie wieder in meinem Leben habe ich Länder kennen gelernt, in denen die spürbaren Aggressionen und die Gewaltbereitschaft so dicht unter der Oberfläche der Gesellschaft kochten.

    Da wir jedoch die Sprache nicht verstehen konnten und auch kein politisches Hintergrundwissen hatten, blieben uns die Gründe dieser latenten Wut- und Hassgefühle innerhalb der Bevölkerung verborgen.

    Nur wenige Jahre später brach der Krieg aus,….

    …..das war kein Zufall…


    Noch nicht einmal in Kambodscha, dass „Schlachthaus Asiens“, habe ich so einen extremen Hass in der Bevölkerung verspürt.

    Als ich mich Jahre später mit der Geschichte Jugoslawiens beschäftige und die Hintergründe der kulturellen Zerrissenheit des Landes näher kannte, ging mir ein Licht auf!

    Gruß nach Jugoslawien sagt der Jörg
    PS: Du hast aber dennoch Glück, denn das Internet funktioniert offenbar. Oder hast Du Satelliten-Telefon mit I-Phone?

  • Hallo lieber Jörg
    Danke fuer deine Wilkommensgruesse.


    Hier haben wir ADSL, mobilfunk und den ganzen anderen teschnichen Schnickschnack wie alle Mitteleuropaeher.
    Und das ganze ueber 10 jahre


    Unsere ehemalige gemeinsame heimat war schon damals nicht so rueckstaendig wie der restliche Ostblock.


    Du has wahrscheinlich das (un)glueck in den rueckstendigsten regionen ehemalig Jugolands urlaub gemacht zu haben.


    Was den Bruderhass betrift: wir sind wahrscheinlich nur etwas spaet drann, den in mitteleuropa (z.B Deutschland) erledigte (und lies hintersich)
    mann sich dessen wehrend des Mittelalters (30 und 100 jehriger krieg usw) oder der Gruenderzeit (Bismark und Consorten).
    Zu der zeit wahren wir unter Osmanischem und Oesterreich / Ungarischem reich verteilt.


    LG Jorjan

  • Hallo zusammen,


    ich weiß nicht genau, was mein Ernstfall ist. Aber ich kann glaube ich in den meisten Fällen in meiner gewohnten Umgebung (kleines Nest mit nicht einmal 150 Einwohnern, rundherum Wald, Felder etc.) bleiben. Aber was passiert wirklich, wenn die Versorgung flach fällt? Dazu zähle ich auch die medizinische.
    Das Wichtigste zum Punkt S&P ist selbst vorbereitet zu sein. Aber man kann nicht alles können. Daher bin ich dabei ein Team zusammen zu stellen. Welche Spezialisten brauche ich für ein Team im Worst case.
    1. mich und meine Familie
    2. jemanden der sich mit Metallbearbeitung auskennt (wir werden Werkzeuge anfertigen und instandhalten müssen).
    3. jemand der sich mit Holzbearbeitung auskennt (wir werden Unterstände oder Unterkünfte bauen müssen)
    4. jemand der sich mit medizinischer Versorgung auskennt (Arzt, Notarzt Sani)
    5. jemand der sich mit landwirtschaftlichen und/oder jagdlichen Inhalten auskennt (Getreide, Obst, Viehzucht, Jagd, Fischerei Aufbereitung und Haltbarmachung der Nahrungsmittel)
    6. wahrscheinlich brauchen wir auch Mechaniker, und ein paar allgemeine helping hands.


    Jeder von den Speziallisten braucht sein Spezialwerkzeug dabei. Das ist eine große Menge und kann vom einzelnen wahrscheinlich im Fluchtrucksack nicht transportiert werden. Die Flucht muss dann im Team organisiert werden. Transportmittel spielen dann bereits eine große Rolle. Wieviel Reservebetriebsmittel kann ich mitnehmen, wie weit komme ich damit?
    Das Team muss vor dem Worst case gebildet sein und muss über alle Ziele informiert sein. Schwer realisierbar. Aber ich glaube der einzige Weg um später eine funktionierende Zivilisation wieder aufzubauen.


    Die Punkte 2-6 sind sicher nicht vollständig und auch nicht der Wichtigkeit nach gereiht.


    lg


    menatarms

    Train hard, fight easy

  • Mein persönliches Szenario mitten in Deutschland spiegelt sich zumindest kurz bis mittelfristig in den Worten "plötzlich" und "Katastrophe" wieder.
    Was ich erwarte sind ein GAU, ein größerer Anschlag (ggf. mit CBRN Komponente), eine größere nachhaltig einwirkende Naturkatastrophe und ähnliche schlecht vorhersehbare Szenarien.
    Daher liegt mein Schwerpunkt auch in Überleben und (in eine sichere Zone) Durchschlagen. Wichtig sind mir daher Kentnisse, Fertigkeiten und Ausrüstung, die es mir ermöglichen so etwas zu überleben - zumindest wenn man mittelbar betroffen ist, unmittelbar ist eher Glückssache - und das Weite suchen zu können.
    Und zwar koordiniert. In meinen Augen ist es aber nicht nur damit getan Ausgangspunkt A und Zielpunkte X, Y und Z zu haben, sondern sich auch unterwegs behaupten zu können. Das bezieht sich in dem Fall weniger auf Angeln, Jagen und Pilze sammeln, als viel mehr mit unkoordinierten und panischen Menschen(mengen) klar zu kommen. Ebenso darf man nicht vergessen, dass evaige Evakuierungspläne, Sperrzonen u.ä. der Obrigkeiten nicht unbedingt mit den eigenen Plänen und Routen übereinstimmen müssen. Auch hier sollte man sich Mittell und Wege überlegen, wie man trotzdem sein "Ding" durchziehen kann. Für mich als Einzelperson wahrscheinlich einfacher, als für eine Familie oder Gruppe.


    Ganz in die andere Richtung bewegen sich meine Gedanken, wenn es zwischen mir und meiner Familie, meinen besten Freunden "geknallt" hat, bzw. genau dort geknallt hat wo diese leben. Rettungsaktion? Und wenn ja wie? Flucht ist für mich als Sozialwesen nicht alles....


    Das soweit knapp zusammengefasst...


    LG
    Hunted

    Take care!

  • Zitat von Hunted;105173

    Mein persönliches Szenario mitten in Deutschland spiegelt sich zumindest kurz bis mittelfristig in den Worten "plötzlich" und "Katastrophe" wieder.
    Was ich erwarte sind ein GAU, ein größerer Anschlag (ggf. mit CBRN Komponente),


    Hallo Hunted,


    mein Szenario, und auf das steuern wir ja dank "Energiewende" mit Volldampf drauf zu, ist ein längerer Blackout. CBRN habe ich eigentlich 1990 zu den Akten gelegt. Wo siehst Du hier ein aktuelles Szenario?

    Zitat von Hunted;105173

    Und zwar koordiniert. In meinen Augen ist es aber nicht nur damit getan Ausgangspunkt A und Zielpunkte X, Y und Z zu haben, sondern sich auch unterwegs behaupten zu können. Das bezieht sich in dem Fall weniger auf Angeln, Jagen und Pilze sammeln, als viel mehr mit unkoordinierten und panischen Menschen(mengen) klar zu kommen.


    Da hast Du sehr recht und darüber (Menschenmassen) machen sich leider die wenigsten Gedanken.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;105175

    Hallo Hunted,


    mein Szenario, und auf das steuern wir ja dank "Energiewende" mit Volldampf drauf zu, ist ein längerer Blackout. CBRN habe ich eigentlich 1990 zu den Akten gelegt. Wo siehst Du hier ein aktuelles Szenario?


    Hallo Matthias,


    warum ist CBRN für dich nicht mehr aktuell? Ich denke, dass wir sowohl im Falle eines GAUs - und dafür haben wir ja noch genug aktive AKWs in D, bzw. an unseren Grenzen -, als auch bei einem terroristischen Anschlag mit so einer Problematik konfrontiert werden könnten. Hinzu komm natürlich die nicht ganz unrealistische Gefahr einer echten Epedemie/Pandemie. Wenn man unseren Mikrobiologen/Epidemiologen glauben darf eher eine Frage der Zeit als der Wahrscheinlichkeit.
    Schlussendlich sind immer wieder Gefahguttransporte auch mit CRN Material unterwegs - ein entsprechender Unfall könnte zumindest lokal genau so katastrophal wirken.


    Der Blackout ist aber natürlich auch eine Variante. Ich glaube zwar nicht, dass die Energiewende daran schuld sein wird, aber das ist ein anderes Thema :face_with_rolling_eyes:
    Das hingegen ist dann ein Szenario bei dem Flucht nicht die erste Priorität ist. Gezieltes Abwandern vielleicht, aber dafür hat man ein paar Tage zur Vorbereitung (zumindest in meinem Konzept). Auf autarkes Leben vorbereitet zu sein schließt sich für mich so oder so nicht aus. Da ich eh möglichst ländlich leben will (soweit das der Job später zulässt) passt das gut als Vorbereitung, bzw. Ergänzung zu einem "normalen" Lebensstil. Nächstes Halt für mich: Jagdschein :)

    Take care!

  • Zitat von Hunted;105187

    Hallo Matthias,


    warum ist CBRN für dich nicht mehr aktuell?




    Hallo Hunted,


    Chemieunfälle stehen bei mir nicht auf der Tagesordnung, da ich fernab chemischer Werke und Strassen mit Gefahrguttransport lebe. Chemische Kriegsführung ist für mich seit dem Zusammenbruch des Ostblocks kein Thema mehr. Obwohl ich dennoch halogenierte Phosphorsäureester mit einem Schnelltest nachweisen könnte :)


    Radioaktivität? Ein Nuklearangriff ist für mich ebenfalls seit 1990 kein Thema mehr. Auch nicht ein GAU eines Kernkraftwerks. Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache, die deutschen Kernkraftwerke gehören zu den sichersten Kraftwerken dieser Welt. Die Wahrscheinlichkeit, als überzeugter Nichtraucher elend an einem durch Passivrauchen ausgelösten Lungentumor zu sterben, ist um viele Zehnerpotenzen grösser.


    Biologie? Auch hier glaube ich nicht an einen B-Waffeneinsatz. Wer hat die Fähigkeiten, wer sollte es tun, in Anbetracht der erwartbaren drastischen Reaktionen der internationalen Staatengemeinschaft? Die natürlichen Schweine- Geflügel- Elch- und Riesenfaultiergrippen? Weltweit kommen im Jahr rund eine Million Menschen an Malaria Tropica (Plasmodium Falciparum) um und kein Mensch redet drüber.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)