Hallo SP-Mitglieder, (Teil 1. von 2.)
beim Lesen der Kommentare – was es auch sei - ist mir immer wieder aufgefallen, dass sich jeder von uns ganz individuell auf „den Ernstfall“ vorbereitet bzw. dass jeder sein persönliches Szenario gedanklich durchgespielt hat.
Diese konträre Vorbereitung des Einzelnen trifft auch dann noch zu, wenn Person A. in Frankfurt lebt und Person B. lebt nur drei Straßen weiter!
Wie kommt dass?
Man sollte doch annehmen, dass innerhalb von drei Straßen die gleichen Rahmenbedingungen herrschen….?!
Ich denke, der Hintergrund ist der, dass jeder seine eigene Vorstellung hat, wie sich der mögliche „Erstfall“ für ihn entwickelt bzw. welcher ökonomische Hintergrund besteht.
Mit anderen Worten:
Für einen schwerreichen Bankier oder Unternehmer könnte der „Ernstfall“ so aussehen, dass die gesamte Wirtschaft und das Geldsystem zusammenbricht, was ihn dazu veranlasst, riesige Vorräte anzulegen und sein Haus zu einer Festung auszubauen, um sich gegen Einbrüche und Plünderungen seiner Mitmenschen zu schützen.
Dieser Mensch denkt weniger an Flucht als an massive Ansicherung seines Eigentums.
Nur drei Straßen weiter lebt ein junger Bio-Gärtner , der dort seinen Bio-Laden betreibt und der davon überzeugt ist, dass die gesamte Umwelt in naher Zukunft dermaßen gift- und gen-technisch verseucht sein wird, dass es kaum noch möglich ist, umbelastete Nahrung zu finden.
Dieser Bio-Gärtner hat seinen Fluchtrucksack immer griffbereit, um im „Ernstfall“ einen Ort zu erreichen, der ihm „möglichst giftfrei“ erscheint, um sich gefahrlos zu ernähren.
Würden wir innerhalb dieser drei Straßen noch die 200 anderen Mitbürger nach ihren Schauplätzen des „Ernstfalls“ fragen, so hätten wir sicher 202 verschiedene Ernstfälle bzw. 202 Szenarien, die individuell empfunden und gestaltet werden würden.
Damit meine ich, dass es bezüglich Vorsorge und Bereitschaft eigentlich unmöglich ist, ein übergreifendes Konzept zu finden, dass die Bedürfnisse und Befürchtungen aller Menschen zugleich abdeckt.
Jeder hat intuitiv seine Prioritäten, die nicht allgemeinverbindlich sein können.