Vorwarnzeit für Krisen

  • Hallo Leute!


    Ähnliche Themen hat es hier vermeintlich schon gegeben, aber meist nur sehr wage und unkonkret.


    Aber jeden der sich ernsthaft mit Krisenvorbereitungen beschäftigt, wird auch interessieren, wie viel Zeit ihm bleibt um ggf.s zu seiner Bug Out Location, seinen Vorräten oder seiner Familie zu kommen um überhaupt auf diese Dinge zurückgreifen zu können.
    Es dürfte klar sein, dass ein mit Vorräten vollgestopfter Bunker im bayrischen Wald nichts nützt, wenn man zur Zeit eines ´s / Erdbebeben / Unruhen /Szenario XY... in Hamburg auf Städtereise ist und nun nicht mehr zurück kommt weil "die Krise" schon im vollen Gange ist.


    Wenn man bestimmte Zeiträume wenigstens einschätzen kann, kann man auch seine Vorbereitungen besser planen, seine Angehörigen zusammentrommeln, sein Haus noch mit letzten Maßnahmen versehen usw.


    Bitte nennt einfach mal ein Szenario mit entsprechendem Zeitraum von dem ihr meint das man diesen dann noch zur Verfügung hat um wie o.g. zum Bug Out Place, nach Hause zu kommen, flüchten oder sich abzusetzen usw. Bitte nennt dazu auch eine kleine Begründung. Das dies alles diskutabel ist, ist selbstverständlich.
    Jegliches Szenario ist interessant für diesen Thread, aber versucht bitte so konkret wie möglich zu sein.


    Ich hoffe dieser Thread stößt auf ein gewisses Interesse, denn diese Fragen beschäftigen mich im Zusammenhang mit Preparedness am meisten.





    Fange mal mit einem ersten Szenario an:


    Tornado


    Vorwarnzeit: 1-3 Tage
    Begründung: Es ist heute realtiv früh möglich Tornados vorauszusehen. In diversen Artikeln im Internet, in der Presse sowie in den Nachrichten wird meist bereits Tage vorher gewarnt, dass sich Tornados bilden könnten oder sicher bilden werden.
    Die "Tornadosaison" fing 2012 in den USA bereits im März an, so das man diese Vorlaufzeit bereits merhmals erfahren konnte.

  • Hallo Mark,


    ich denke schon, dass Interesse an dem Thema besteht. Aber eben auch eine Menge Unwissenheit. Also warten hier sicher viele auf Antworten, damit sie Wissen anhäufen können und ihre eigene Flucht / Vorsorge planen können.
    Vielleicht ist eben deshalb der Thread auch noch so leer.


    nashua

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Na Gut!


    Ich hatte mich geziert, weil es doch etwas unspezifsch ist. Ich habe also meine Szenarioliste genommen und um die Spalte Vorwarnzeit ergänzt.


    Ich habe aber nur Einschätzungen vorgenommen und grob in 0=keine Vorwarnzeit; Stunden = wenige Stunden bis 1 Tag Vorwarnzeit und so weiter eingeteilt.


    Aber seht selbst:previval.org/f/index.php?attachment/9132/


    Beste Grüße

  • @ nashua: Klingt verständlich. Es ging mir aber auch nicht um wissenschaftliche Analysen sondern um logische und begründbare Einschätzungen. Bei meinem Beispiel habe ich ja z.B. einfach einen Erfahrungswert genommen. Ähnliche Werte gibt es ja mit Sicherheit. Die Begründungen geben ja Aufschluss warum ein bestimmter Zeitraum angegeben wurde.


    @ harmlos: Deine Liste kenne ich! Gefällt mir auch - und war auch mit ein Anstoß für den Thread. Aber mir fehlt hier leider die Begründung zu den einzelnen Zeiträumen. Warum sind Unruhen mit z.B. ohne Vorwarnzeit bzw. mit ein Paar Stunden als Vorwarnzeit angegeben, Bürgerkrieg aber mit Monaten und eine Ausgangssperre mit Tagen?
    Finde ich alles okay. Aber wie kommst Du zu diesen zeitlichen Angaben?

  • Hallo Mark,


    das sind meine persönliche Einschätzungen unterlegt mit verschiedenen Dingen, welche ich zu historischen ereignissen gesehen habe.


    Wann eine Mai-Demo zu einer Unruhe wird kann mit Vorlauf nicht genau gesagt werden. Mal gehts rund und Mal kann die Polizei das gröbste Verhindern. Auch die Unruhen in London begannen spontan und hielten dann 4 Tage an.


    Ein Bürgerkrieg ist das Ergebnis eines politischen Prozesses. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht wird sehen, wann die Massen aufgehetzt werden und welcher Zwietracht gesäht wird. Das dauert und irgendwann knallt es, aber eben mit Vorwarnung.


    Das Gleiche gilt für eine Ausgangssperre die entweder einen restriktiven Staat benötigt, oder unbeherschbare Unruhen über mehrere Tage. wenn es also in einem restiktiven Staat zu anhaltenden Demonstrationen, oder in einem "normalen Staat zu anhaltenden Unruhen kommt, dann sind Ausgangssperren durchaus vorhersehbar.


    Wie gesagt: Es sind meine Einschätzungen und jeder mag für sich zu anderen Zeiträumen kommen. Ich würde jetzt beim zweiten Lesen beispielsweise die Finanzsachen, wie Hyperinflation und Zusammenbruch des Wirtschaftssystems auch mit etwas längeren Vorwarnzeiten ausstatten.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Also dann werd ich hier auch ma meinen Senf zugeben:


    Stromausfälle: Keine Vorwarnzeit
    Wetterereignisse: i.d.R. etwa 12-24h vorhersehbar
    Hochwasser: Wenn kein Deich oder ne Talsperre bricht mindestens 2-3 Tage vorhersehbar (speziell gefährdete Bereiche wie HH-Hafen z.B. sind hier ausgeschlossen)
    Bürgerkrieg: Denke auch hier sind es mehrere Wochen
    Krieg im herkömmlichen Sinne: Keine Vorwarnzeit (Wenn heute noch wer die NATO angreift wird er das vorher kaum ankündigen)
    Wirtschaftsprobleme: Keine Vorwarnzeit.... Warum? --> Wir sind mitten in einer Wirtschaftskrise!!! Wann die Politiker die große Katze ausm Sack lassen oder die Ratingargenturen den Sack zumachen ist nicht absehbar aber wenn wird es plötzlich kommen


    Soviel erst mal zu meinen ersten Einschätzungen

  • Zitat von TheHamster;107329


    Wirtschaftsprobleme: Keine Vorwarnzeit.... Warum? --> Wir sind mitten in einer Wirtschaftskrise!!! Wann die Politiker die große Katze ausm Sack lassen oder die Ratingargenturen den Sack zumachen ist nicht absehbar aber wenn wird es plötzlich kommen


    Schöne Liste TheHamster, nur bei den Wirtschaftsproblemen teile ich deine Meinung nicht.
    Aus der Wirtschaftskrise zum Zusammenbruch mag es ja plötzlich und schnell gehen, aber die eigentliche Krise zieht doch deutliche Spuren bzw. kündigt sich länger an.
    Anders gesagt, welcher Grieche wäre denn jetzt noch überrascht, wenn es bei denen richtig rummst? Keiner.


    Ich denke Krieg, auch Bürgerkrieg, Wirtschaftszusammenbrüche gehören immer auch zu einer Großpolitischen Lage / Situation und sind auch für den Laien vorhersehbar.
    Zeit: Mindestens Tage, eher Wochen, wenn nicht sogar Monate.
    Ein Beispiel welches ich aus der eigenen Familie kenne (Großeltern), "der WK 2 kam für niemanden überraschend".
    Meine Oma hat Wochen vorher die Vorräte ausgeweitet. Zumindest hat sie uns das erzählt.



    Umweltkatastrophen.
    Ich denke hier gibt es regional deutliche Unterschiede in den Vorwarnzeiten. Erdrutsche, Erdbeben, Lawinen, Überschwemmungen, Vulkane, ...
    Wer in einem solchen Gebiet lebt, der weiß um die Gefahr. Leider neigen wir Menschen dazu Gefahren zu verdrängen. Beispiel: Neapel und der Vesuv


    Wenn aber in der norddeutschen Flachlandebene ein Vulkan ausbrechen würde, DANN käme das ganz schön unverhofft. :winking_face:
    Was ich damit sagen will, Umweltkrisen sind zwar nur kurz bis gar nicht vorhersehbar, die meisten jedoch regional bekannt und somit gut preppbar (Flucht, bauliche Vorkehrungen, etc.)


    Ich finde am fiesesten und ohne Vorwarnung sind Industrie Unfälle (inkl. AKW) und Stromausfall.

  • Das Problem ist nicht die Vorwarnzeit, sondern das Ereignis bzw. den Moment zu bestimmen, der die Vorwarnzeit auslöst.


    Ich meine damit: Wenn eine Kerze umstürzt und einen Entstehungsbrand auslöst, wird euer Brandmelder piepsen.
    Ihr hört das, wacht auf - Vorwarnzeit = 0,00. Das Problem besteht bereits. Notruf und Brandbekämpfung müssen augenblicklich stattfinden. Bis zum Verlassen des Gebäudes bleiben vielleicht noch max. 3-5 Min.


    Ein Erdrutsch verschüttet euer Haus. Ihr wacht von merkwürdigen Geräuschen auf. Vorwarnzeit ebenfalls 0,00. Sofort raus.


    AKW-Unfall, Chemie-Unfall, usw. usw. alles ohne Vorwarnzeit. Ihr könnt froh sein, wenn ihr es überhaupt mitbekommt.


    Eine Vorwarnzeit gibt es meiner Meinung nach z. B. Hochwasser, Unwetter, o.ä. Auch bei Wirtschaftskrisen, Finanzkrisen, Bankenkrisen, EuroKrise oder wie auch immer das dann im Einzelfall genannt wird.


    In einer solchen Vorwarnzeit leben wir im Augenblick.
    Das Fass ist randvoll, und der nächste Tropfen kann das Fass zum überlaufen bringen. Diesen Zeitpunkt kann niemand (außer ein hypothetischer mysteriöser Mister X, der vielleicht die Fäden in der Hand hält) genau voraussagen. Ich persönlich rechne schon seit 2 Jahren damit. Und jeder muß zugeben, daß es in dieser Zeit jeden Tag soweit hätte sein können.


    Ich bin mir sicher, daß das Problem das auf uns zukommt, in einem ganz ungünstigen Augenblick vielleicht am späten Abend in den Nachrichten zum ersten mal erscheint.
    (z.B. Geldautomaten europaweit ausgefallen. und: Griechenland erpresst .....oder: Reisefreiheit eingeschränkt und Grenzkontrollen wiedereingeführt wegen TerrorAngst. oder: massive Proteste gegen Steuererhöhungen und Sozialkürzungen in Berlin und Hamburg und Köln nehmen zu. oder: Türkei marschiert in Syrien ein. oder: US Flugzeugträger von iranischen UBooten getroffen. oder israel.Luftwaffe bombardiert AKW im Iran. oder Griechenland tritt aus der EU aus und kündigt an keine Verbindlichkeiten anzuerkennen.... oder Norkoreas Test-LangstreckenAtomrakete kommt von Kurs ab und trifft LosAngeles. oder, oder oder,....



    So, und jetzt mal bitte alle einschätzen was das im einzelnen bedeutet. - Mmh, tja, genau, unmöglich. Vom plötzlichen totalen Crash, Chaos, großflächiger Verseuchung, Bürgerkrieg, Krieg, bishin zu weiteren 2-3 Jahren bla bla bla und Spannungen und EuroDebakel hin und her und schließlich Auflösung in Wohlgefallen, oder Fehlalarm ist einfach alles möglich.


    Merke:
    Wenn ich heute etwas nicht besitze, von dem ich glaube, daß ich es in einer Krisensituation dringend brauche, muß ich davon ausgehen, daß ich in der Krise ohne diesen Ausrüstungsgegenstand auskommen muß.



    Klingt hart, ist aber so.
    Nur ganz wenige Dinge lassen sich noch kurzfristig besorgen. Am ehesten Dinge, an die die Masse nicht denkt (und da hat sicher jeder so seine Favoriten)



    Merke:
    Wenn ich mich heute aufgrund einer Nachricht (gleich welcher) zur Flucht/Rückzug in meinen Ausweichwohnsitz/Refugium etc. entscheide, kann das entweder noch gerade rechtzeitig sein, oder aber ich muß morgen meinem Chef oder wem auch immer die Story vom schwangeren Einhorn auftischen. Und wie oft kann ich das noch, nach vielleicht schon 2 oder 3 "Fehlalarmen" oder Fehleinschätzungen?





    Verdammt ich habe auch keine Formel zur Berechnung der Stunde X oder der Vorwarnzeit. Leider.


    ....bin nachdenklich geworden. Bin ich wirklich bereit?




    Arni
    McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Vorwanrnzeit??? für was?


    Ich bereite mich auf ereignisse vor die mich für Kurz/Mittelfristig an meinen Standort binden, oder eine Flucht voraussetzen. Wenn in den Nachrichten von einem evt. starken Sturm die Rede ist, Springen alle gleich zum Nächsten Supermakt, und weil die Heutigen Läden meist nur ein sehr kleines Lager haben... Da brungt mir die Vorwarnzeit nicht viel.


    Klar für die Sicherung des Hauses kann man sich vorbereiten, wie Sandsäcke und ähnliche sachen. Aber da habe ich das System welches schon meine Grosseltern in Spanien hatte: Halterungen für Bretter fix montiert, wenn das Wasser kommt, ist in weniger als 10min das Haus "sicher"


    Für Preeper ist die Vorwarnzeit die gemütlichste Zeit, weil wir nicht in der Gegend herum schreien und panik machen. Sondern in den Keller gehen, Vorräte anschauen und den selber entworfenen Plan befolgen.


    PS zu Lager in Supermärkten: Ich habe zu Hause mehr Wasserflaschen auf Vorrat, als der Markt in der Nachbarschaft am abend im Lager.

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • @ Gnomkeller: Herzlichen Glückwunsch dass das alles bei Dir so ist...


    Dennoch gibt es Leute die z.B. beruflich nicht immer zu Hause sind und denen eine Vorwarnzeit durchaus noch die Möglichkeit gibt im Falle des Falles auch zu Hause zu sein, oder Familien, die nicht alle in einem Haus wohnen, sondern bei denen Eltern noch die Kinder holen oder umgekehrt, oder Leute die vielleicht die Möglichkeit haben, ihr Haus zu verammeln, dies aber in "ruhigen Zeiten" nicht wollen, oder Leute die ggfs. die Vorwarnzeit bereits zur Flucht / zum Standortwechsel nutzen wollen(!) usw.


    Ich denke, je mehr Informationen man über eine Krise / eine Katastrophe hat, desto einfach kann man sie durchstehen. Da ist das WANN nicht unentscheident.

  • Mit Naturkatastrophen kenne ich mich nicht so aus, bei Aufständen und Bürgerkriegen ist die Vorwarnzeit zwischen mehrere Monate und wenige Stunden.


    Die längeren Zeiten sind eher für im voraus angekündigte Sachen die eskalieren, wenn z.b. eine Demonstration zu einem Aufstand der Autonomen wird wie es in Frankreich und Griechenland immer wieder passiert.


    Die kürzeren Zeiten sind eher bei bereits im Untergrund bestehenden Spannungen die durch irgendetwas an die Oberfläche kommen, so wie z.b. im Film "Der Wilde" (der Film ist glaube ich bekannt genug das ich nicht erklären muss was ich meine. Falls doch: http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Wilde )


    Gruß Ulfhednar

  • nochmal ganz kurz:
    D i e Vornwarnzeit gibt es nicht. Sie ist entweder vielleicht gerade 30 Minuten oder es sind 2-3 Jahre. - So wie gerade jetzt.
    Wir leben in einer Vorwarnzeit. Und wir sollten Sie wirklich nutzen. Wir machen uns sonst später einmal selbst Vorwürfe, wenn wir trotz aller Euro-Krisen-Nachrichten und Syrien,Iran,etc.etc.Nachrichten, keine Vorbereitungen getroffen haben.


    Wichtig ist meines Erachtens, daß man nicht erst mit der alles "klarmachenden" Nachricht im TV anfängt zur Tankstelle zu schlendern, sondern heute abend bereits eine Liste macht, für die Einkäufe und Besorgungen von Morgen.


    Also: Ich kaufe mir morgen früh:
    Dachlatten für den Vorrat (habe ich heute in dieser einen Stärke alle verbraucht - immerhin 24 Stck. a 5 oder 6m),
    80 er und 100er Nägel
    20 Einmal-Overall als "Primitiv-Kontaminationsschutzanzug"
    2 x 20 l Blechkanister
    20 l Spiritus
    20 l Petroleum
    und Tanken muß ich auch (nur noch halb voll)
    dabei wird selbstverst. am Auto alles grob durchgesehen und ggf. nachgefüllt, halt so wie ihr das sicherlich auch macht



    Also, überlegt nicht wie lange die Vorwarnzeit noch dauert, nutzt sie!



    Viel Erfolg


    Arni
    McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Ja genau so sehe ich das auch... Wir leben IN der vieldiskutierten Vorwarnzeit. Was mich aber nicht veranlasst in den "Restless-Chicken-Mode" überzugehen.


    Im Gegenteil. Ich plane, lese, organisiere, bereite vor, und klar kaufe ich auch ein und sehe dass ich nen Polster bekomme... Aber ich plane auch meinen Urlaub und denke dass es ncih so heiss gegessen wird wie gekocht. Da die EZB heut erst ma gebremst hat gibt es doch noch Hoffnung das nich alle verrückt sind.


    Und egal was ich heute vorbereite... Morgen kommt ne ganz andere Krise


    PS: Falls noch wer 20l Kanister hat die er nich braucht nehm ich gern :grinning_squinting_face:

  • Noch mal... Es ging nicht darum, wann wer mit Preppen beginnt oder was ihr für Vorräte habt!! Das setze ich in diesem Forum mal voraus...


    Es ging darum mal zu überlegen, wie lange vor Katastrophen Anzeichen oder auch Warnungen bekannt werden.
    Z.B. die angesprochene Tornadowarnung oder Tsunami-Warnungen - oder was auch immer!
    Wird z.B. ein Mega-Tornado in 24 Stunden vorausgesagt, habe ich eben noch 24 Stunden Zeit, mich zu entscheiden, bleib ich hier bei meinen Vorräten, haue ich ab, hole ich noch meine kleine Schwester zu mir, die 3 Stunden entfernt wohnt und andere, ähnliche Dinge.
    Was ist dass den sonst, wenn keine Vorwarnzeit?


    Wenn ihr die derzeitige Zeit als Vorwarnzeit seht, ist das ja okay... Aber dann werdet auch konkreter. Was soll passieren und (geschätzt + begründet) wann?

  • Mit ganz wenigen Ausnahmen (z.B. Hochwasser oder Tsunami) ist die Vorwarnzeit stets Null. Man bekommt die Krise dann mit, wenn sie im Gange ist.


    Was nutzt es mir, wenn im Wetterbericht am Vorabend ein heftiger Sturm angekündigt wird? Ist das eine Vorwarnzeit? Ich meine nein, denn ich gehe ja nach wie vor meinem Alltag nach. Alles schon Dutzend Mal dagewesen...


    Als Krise erkenne ich es erst dann, wenn mir das Dach weg fliegt...


    Jeden 13. Februar marschieren hier die Nazis und Polizei Hundertschaften durch die Stadt. Weiß man auch lange vorher. Würde es mal eskalieren weiß man's dann, wenn es passiert.


    Wenn eine Pandemie ausbricht erfährt man das in den Medien. Ernst genommen wird es dann, wenn es bereits zur Krise geworden ist, davor macht man sich darüber lustig.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Also in den USA gibts sicherlich dieses Tornado-Vorwarnzeit-Szenario. Das Risiko durch einen Tornado geschädigt zu werden ist dort relativ hoch. Aber bei uns da kommt mal ein heftigerer Gewittersturm, und das wars dann. In Ordnung, Vorwarnzeit ist dann Wetterbericht abends nach den 20.00 Nachrichten, und dann grübelst du schon wieder, ob es denn wirklich so schlimm wird, oder einfach gar nichts passiert wie die letzten 3 mal. In dieser Vorwarnzeit von vielleicht 5 Stunden kannst Du dann die Blumentöpfe und die Gartenmöbel in Sicherheit bringen. Gut. - Das hat aber nur wenig mit Preparedness zu tun.


    Die Natur-Ereignisse die hier in Mitteleuropa wirklich bedrohlich werden können, können nicht vorhergesagt werden. (Erdrutsch, Muren , Erdbeben, Schlagwetter, glaube ich nennt sich das (bergbaubed.Erdbeben),


    Halt. Eine Ausnahme: Hochwasser bzw. Sturmflut! Sind gut vorausberechenbar. Betrifft meist Anwohner von fließenden Gewässern bzw. der Küsten. Die sind das aber in der Regel gewohnt. Und haben sich entsprechend vorbereitet. Vorwarnzeit: In der Regel schon einige Tage bekannt, daß die Pegel steigen und weiterer Regen vorhergesagt ist....


    Alle anderen Krisen oder einschneidenden Ereignisse brechen urplötzlich über uns herein. Auch wenn schon z.B. seit 2 Jahren darüber geredet wird. Und da muß man dann eben diesen Zeitraum schon als Vorwarnzeit betrachten.


    hamster hat es wirklich treffend formuliert: Ich bereite mich vor, weil ich nicht an Vorwarnzeiten glaube.


    Ich verstehe aber natürlich schon auch was du meinst: AKW-Störfall, 100 km von mir entfernt. Windrichtung und Geschwindigkeit ergibt dann vielleicht 2 Stunden. - rein theoretisch. Denn Nach Eintritt der Katastrophe bis zur Wahrnehmung der Nachricht vergeht wahrscheinlich ....
    Oder ein Unfall mit Gefahrgut und einer Giftwolke die in deine Richtung zieht..... Wenn Du es erfährst, dann durch den Polizisten oder den Feuerwehrmann vor Deiner Tür bzw. Lautsprecherdurchsage oder auch Radiodurchsage (Sofort raus hier!!)


    Vorwarnzeit = 0,00



    Ich glaube jeder ist gut damit beraten, wenn er davon ausgeht , daß die Vorwarnzeit stets 0,00 ist.
    Hat man Glück und man hat vielleicht doch noch 30 min. kann man sich freuen.




    Grüße


    Arni
    McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Zitat von arni;107804

    Ich glaube jeder ist gut damit beraten, wenn er davon ausgeht , daß die Vorwarnzeit stets 0,00 ist.
    Hat man Glück und man hat vielleicht doch noch 30 min. kann man sich freuen.


    Von diesem Prinzip gehe ich auch aus. Besser ist das.


    Gerade was Vorwarnzeit durch Medien angeht, wäre ich vorsichtig.....


    1962 Sturmflut Hamburg: Die Küsten waren gewarnt, das es Hamburg treffen könnte, hatte niemand auf dem Schirm. Als die Flut auf Hamburg zurollte, war niemand auf dem Posten, dem man überhaupt hätte Bescheid sagen können...


    1986 Tschernobyl: Kam auch erst raus, als in Skandinavien (?) erhöhte Radioaktivität gemessen wurde


    2004 & 2010 Tornado Duisburg: Vorwarnzeit = 0, nichts im Radio, erst um Mitternacht, als schon alles vorbei war. Gut, da sind keine Häuser zu Bruch gegangen, aber abgedeckte Dächer und reihenweise entwurzelte Bäume, und das mitten in der Stadt.


    Das Gegenteil: vor einigen Wochen wurde großräumig stundenlang im Radio und auf den Karten des DWD vor Sturm, orkanartigen Böen und massiven Regenfällen gewarnt. Was ist passiert? Nichts. Noch nicht mal ein Schauer bei uns. Und laut der Karte des DWD waren wir mittendrin.....


    LG
    Wolf

    Die schönsten Torpedos in den Rohren, Stück für 25 Tausend Mark.
    Und alles was wir brauchen ist Draht, für 50 Pfennig alter Draht!

  • Aber als 2007 Kyrill über NRW fegt, sind wir rechtzeitig gewarnt worden. Unser damaliger AG schickte alle seine Mitarbeiter vormittags nach Hause, damit noch alle sicher heim kamen.


    Aus Wiki hierzu:
    Das Tiefdruckgebiet, aus dem sich der Orkan entwickelt hat, entstand am 15. Januar 2007 über Neufundland und zog danach Richtung Osten. Es erreichte Mitteleuropa am 18. Januar 2007. Bereits zwei Tage zuvor waren erste Unwettervorwarnungen herausgegeben worden, später wurden für viele Teile Mitteleuropas amtliche Unwetterwarnungen veröffentlicht.



    nashua

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -