Kinder und Enkel - Allergien möglichst vorbeugen

  • Hallo,


    ich bin über das Thema Allergien bei Kindern gestolpert.
    Da werden Kinder von Geburt an peinlichst sauber gehalten, Hygiene bis sonstwohin,
    bloß nicht draußen oder - Gott bewahre - im Dreck gespielt.


    Unerbittliche Konsequenz: Allergien.
    Ich habe mal von einer erfahrenen HNO-Ärztin gehört, dass "jedes Kleinkind im Jahr ein, zwei Löffel
    aus der Pfütze essen" solle, dann würde sich das Immunsystem mit echten Feinden befassen
    und nicht verrückt spielen. Es sind eben nicht die angeblich verunreinigten Lebensmittel, die allergen wirken.
    Ein fittes Immunsystem würde damit im Leerlauf fertigwerden.
    Also Hygiene ja, aber kein wandelndes Steri-Labor.


    (Fast) Jeder hier hat Kinder oder Enkel. Geht mit denen raus! Querfeldein!
    Damit gebt ihr ihnen das beste Rüstzeug für mit: eine robuste Gesundheit!


    Grüße
    Tom

  • ...na da bin ich ja froh, dass mein Sohn immer so verdreckt vom spielen kommt...


    aber Spaß beiseite, ganz so pauschal kann man das auch nicht sagen, - sicher ist ein Sagrotankind keine gute Lösung, aber die Veranlagung zu vielen Allergien wird auch vererbt, und da kann man, gerade was Lebensmittelunverträglichkeiten angeht schon auch ein wenig darauf achten die Kinder nicht gerade mit dem zu füttern was die Eltern nicht vertragen.


    Gruß
    Papa Paddy

  • Kurz zu Allergien und Dreck:


    Bauernkinder haben signifikant weniger Allergien als andere. Das weiss man schon lange, nur der genaue Grund war nicht bekannt.


    Vieles wurde, in X Studien, untersucht. Es wurden sogar Abstriche bei den Stallwänden gemacht und Heu getestet.


    Das Resultat war überraschend, denn es ist nicht wie angenommen der Dreck der Allergien vorbeugt, sondern der Konsum von roher, unbehandelter Kuhmilch (bzw. eines bestimmten Stoffes darin welcher bei der Erhitzung zerstört wird)!


    Bauernkinder welche keine rohe Kuhmilch getrunken haben, haben die selbe Allergierate wie alle anderen Kinder.


    Ich persönlich bin dennoch überzeugt, dass ein bisschen Dreck nicht schadet!



    Grüsse, Gresli



    (Quelle: GEO)

  • @Greseli, wenn man seine Kinder das erste Jahr voll stillt ist das Allergierisiko nur noch sehr gering. Ich bin selber Neurodermittikerin und habe div. Allergien und Asthma. Mein Mann ist ebenfalls Allergiker. Alle drei Kinder wurden von mir mind. 1 Jahr voll gestillt (nur Muttermilch und evtl. mal etwas Wasser aber sonst NICHTS) und dann noch 2 Jahre langsam abgestillt. Keines meiner Kinder hat Allergien, Neurodermittis oder Asthma :)

  • Hallo,


    so habe ich das in meiner Jugend erlebt, ich bin auf dem Land gross geworden, Bauerdorf mit 130 Seelen, wie haben in Feld, Wald und Kuhstall gespielt, Kontakt zu Tieren aller Art war die normalste Sache der Welt. Wenn wir mit unseren Hunden von einem Nachmittag im Wald nach Hause kamen, hat meine Mutter erst mal Kindern wie Hunden die Zecken abgelesen und uns dann unter die Dusche gestellt (nur die Kinder, nicht die Hunde:face_with_rolling_eyes:)


    Zur Schule ging ich in die nächste "Grossstadt" (6.000 Einwohner), aus die in weitem Umkreis Landkinder mit Schulbussen gekarrt wurden. In meinem Jahrgang (4 Klassen `a ca. 30 Schüler) gab es genau einen Pollenallergiker und der war bekannt wie ein bunter Hund, weil er so eine seltene Krankheit hatte und jeden Winter eine Serie von Spritzen zu Hyposensibilisierung bekam (schauer, eine Horrorvorstellung, als Kind habe ich Spritzen gehasst ....:anxious_face_with_sweat:) Er war übrigens ein Kind dieser "Grossstadt" (innerstädtische Mietwohnung ohne Garten, keine Tiere, Stubenhocker) und ohne Kontakte zum Land.


    Und ich erfreue mich noch immer eines äusserst robusten Immunsystems.



    Antiallergische Grüsse



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • An dem Spruch:
    Ein Kind braucht 7 Pfund Dreck um groß zu werden.
    ist viel wahres dran.

    - Der wichtigste Vorrat ist Wissen, den können selbst Plünderer nicht mitnehmen -

  • Ich wurde gestillt und habe 90% meiner Nachmittage im Wald verbracht. Ich habe eine Kindheit mit Neurodermitis hinter mir. Hausstaub ist auch dabei und seit kurzem reagiere ich auf Äpfel, Pflaumen, Pfirsiche usw.

  • nashua:
    Du meinst nicht den abgewaschenen Dreck, stimmts?
    Die Menge hab ich nämlich locker getoppt, wenn ich den Erzählungen meiner Eltern glaube ... :grosses Lachen:


    Grüße
    Tom

  • Meecrob: Bist du dann wirklich ein ganzes Jahr durchgestillt worden ohne dass irgendetwas zugefüttert wurde? Es nutzt nichts nur etwas gestillt zu werden, auch nicht nur die ersten 6 Wochen... die Meisten beginnen zu früh mit dem Zufüttern ab spätetens einem halben Jahr, das kann dann eher zum gegenteiligen Nutzen führen.
    Darum hab ich die vollen 12 Monate (erst dann habe ich ganz langsam angefangen allergenarme Kost zuzufüttern) gestillt und die Kinder haben nichts.

  • Hallo Irene,


    Darf ich dich fragen wie alt deine Kinder jetzt sind, oft treten Allegien auch erst später auf (mich plagt der Heuschnupfen z.B. erst seit Ende 30, und meine Frau entwickelte ein paar Lebensmittelunverträglichkeiten, z.B. auf Nüsse während der 1. Schwangerschaft - ist leider danach geblieben).


    Lange voll stillen ist sicher gut für das Kind (hat meine Frau bei unserem großen auch gemacht, und bis jetzt haben wir bei Ihm keine Allergien erkannt), aber es als Vorsorgeallheilmittel propagieren? Ich denke da spielen mehr Faktoren eine Rolle.


    Gruß
    Paddy

  • Das mit den Allergien und dem Dreck ist bislang nicht bewiesen, aber das Kinder, die viel draußen sind eine glücklichere Kindheit haben glaube ich sofort.


    Zu den Allergien gibt es verschiedenste Theorien:


    Umweltgifte ==> Die Konzentration von Umweltgiften hat abgenommen,während die Anzahl von Allergien und Autoimunkrankheiten gestiegen sind.
    Hygiene ==> zu viel Waschen zerstört die hauteigene Schutzschicht und kann durchaus Probleme erzeugen
    Dreck und Erreger ==> Ein Imunsystem, welches mit der Abwehr von körperfremden Stoffen beschäftigt ist hat wenig Zeit sich gegen sich selbst zu wenden.
    Vererbung ==> noch nicht klar, da sich die Studien widersprechen. Es ist auch noch kein Gen Schalter gefunden worden.
    Stress ==> Es wird oft unterschätzt, dass einige Menschen auf Stress mit Hautproblemen reagieren. Das geht mir auch so und ich habe meine Neurodermitis durch autogenes Training in den Griff bekommen. Google zu dem Thema Mal Gelsenkirchener Model! Wir waren dort und es hat uns und unsere Tochter viel gebracht.


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Hallo,
    Allergien... Ein Endlosthema :)
    Ich bin zum Glück, bis heute, nicht betroffen!


    Ich habe gelesen, dass die weitläufige Meinung, Kinder die im Dreck spielen durften zu weniger Allergien neigen, zwar stimmt, jedoch nichts mit dem Dreck an sich zu tun hat, wichtig dabei wäre wohl, dass die Kinder von Klein auf, immer mal wieder Krank werden.
    Die neuesten Meinungen gehen dahin, dass das Immunsystem, wenn ein Kind erkrankt, einfach viel zu sehr mit dem bekämpfen der Krankheit zu tun hat und einfach keine "Zeit" hat, sich ein paar fiese Allergien zu überlegen.


    Aber ich denke, egal wie sehr man darauf bedacht ist sein Kind "abzuhärten", alle Allergien kann man einfach nicht ausschließen.


    Ich sehe es an meinem Partner- Bauernhofjunge und wirklich den lieben langen Tag nur "Draußen" gewesen.
    Hat auch so keine Allergien- bis zu seinem 3. Bienenstich! (Nicht der Kuchen, sondern das Insekt) Auf einmal hat sein Körper drauf reagiert und er musste ins Krankenhaus, weil sein gesamtes Gesicht extrem angeschwollen ist. Seit dem reagiert er zudem extrem auf Glutamat- Migräneanfälle.



    Meine Mutter beispielsweise hatte auch nie Allergien, bis sie mit Mitte Dreißig spontan einen Heuschnupfen bekam und diesen zu allem Übel noch verschleppte- Asthma die Folge.


    Was ich also eigentlich sagen möchte, ich denke man kann, in dem man seine Kinder nicht Klinisch sauber hält, durchaus dazu beitragen, dass sich Allergien nicht übermäßig ausbilden. Kleine Krankheiten und Wehwehchen nicht immer sofort, mit der Chemiekeule im Keim ersticken, sondern auch mal das Immunsystem selbst die Arbeit machen lassen.


    Aber ein "Allheilmittel" scheint es wohl nicht zu geben.


    Liebe Grüße

  • Also ich weiß das ich mega dreckig immer nach Hause kam, jedoch kam bei mir zu beginn der pupertät alles erdenkliche an Allergien, nun muss ich dazu sagen das ich nie einen STOP habe vor Pollen, da ich auch Hundebesitzer bin und mit Hunden aufgewachsen bin.
    Ich habe mich 7Jahre lang Desensibilisieren lassen, hat bedingt was gebracht aber nicht wirklich so deutlich das ich danach ohne oder mit schwächeren Medikamenten umgehen musste...
    Als mein letzter Hund gestorben ist, hatte ich gut 1Jahr keinen mehr, wärend dieses Jahres hatte ich keine Allergien, ich ging im Sommer bei totalem Pollenflug sogar Joggen.
    Seit 1,5 Jahren habe ich wieder einen Hund, und letzten Sommer hatte ich wieder 2 Wochen lang Symptome... Ich denke es hängt einfach auch damit zusammen wer wieviel und wie lange den ganzen sachen ausgesetzt ist, wir wohnen in einer Kleinstadt, direkt am Feld..


    Lieben Gruß
    Prydae