Beratung Multimeter gesucht

  • Guten Morgen, zusammen.


    Obgleich ich ziemlich unbedarft in Dingen Elektronik / Elektrik bin, spiele ich doch mit dem Gedanken, meinem Werkzeugkasten ein vernünftiges Multimeter hinzuzufügen.
    Der komplette Anwendungsumfang erschließt sich mir auch noch nicht, spontan würde es zunächst einmal bei Haushaltsreparaturen zu Prüfzwecken herhalten, z.B. Durchgangsfähigkeit von Leitungen als Fehlerquelle ausschließen, Spannungen bis Netzspannung messen, Ausgangsleistung SEA überwachen, Temperaturen messen.


    Meine Frage an die hier zweifellos vorhandenen Fachleute:
    Welchen Funktionsumfang muss so ein Gerät haben, was sollte es an Zubehör mitbringen, gibt es empfehlenswerte Geräte, die ihr auch gerne in einem erweiterten Werkzeugkoffer für haben wollt?
    Vielleicht besonders gehärtet? Staub-/ Wasserabweisend o.ä.
    Irgendwelche idiot-proof-Fähigkeiten, wie Verpolungsschutz, Sicherungen, wenn man an Nachbars Not-Elektrozaun mit 20.000 A zur Plündererabwerhr fühlen will, o.ä?


    Wenn es Strom braucht (vielleicht gibt es so etwas auch als gutes Analog-Gerät?), sollte der Betrieb mit AA oder AAA erfolgen, das passt in mein Akku-System.


    Danke für eure Ratschläge. :)


    Gruß,
    Maro
    (Qualifikationsgrad Glühbirnenwechsler)

  • Hallo!


    Bevor ich dir zu einem teurem Fluke oder so rate.... günstige tun auch , meisst besser als erwartet....


    Ein konktetes Modell kann und will ich dir nicht nennen, aber wichtig finde ich, das es True RMS messen kann, eine Stromzange, die es evtl aber auch zusätzlich gibt ist manchmal auch nicht weg.
    Drehzahlmesser können auch manche, da habe ich von der Motorsäge bis zu Stromerzeuger auch Verwendung für, allerdings selbst grade ein eigenständiges Gerät gekauft...


    Zusätzlich würde ich mir noch einen "Duspol" gönnen, der ist deutlich einfacher zu bedienen als ein Multimeter, und hat noch Vorteile im Bereich der Unterdrückung von Leckströmen, Drehrichtung und FI-Test (Je nach Modell) - ich hab den hier, und bin gut zu frieden:
    http://www.amprobe.eu/de_DE/sh…6/2000_%C3%9F_%28beta%29/


    Ansonsten schau mal bei Beha Amprobe oder Benning....


    Bei den Multimetern wirst du eine so riesige Auswahl finden, da kann ich dir zu nix raten, aus meiner Erfahrung würde ich sagen, das du ab 50€ verwendbares bekommst....


    Gruß Endzeitstimmung

  • Hi, meins hat 2 Euro auf dem Flohmarkt incl. Batterien gekostet. Seinerzeit gab es dies bei Lidl oder Aldi für 15 €.
    In jeder größeren Stadt gibt es kleinere Elektrokramläden, die für max. 10 € ausreichende Geräte zur Verfügung stellen.
    Es muss nicht immer das teuerste sein. Zu testen gerade im Bereich von Batterien und 230 Volt reicht das schon.


    Durch die Bedienungsanleitungen wird einem Laien vieles von allein klar. 230 Volt nur dann testen, wenn eine zweite
    Person den Saft abstellen kann. Respekt vor Strom verlängert das Leben.

  • @ Endzeitstimmung
    Vielen Dank! Da sind für mich Laien schon viele wertvolle Tipps dabeigewesen, z.B. kannte ich die Möglichkeit einer "verletzungsfreien" Messung per Stromzange noch gar nicht :peinlich:.
    AC und DC-Fähigkeit ist wohl auch wichtig für ein wirklich multifunktionales Teil.
    Mal sehen, was jetzt die Marktrecherche ausspuckt...


    Gruß,
    Maro

  • Ich benutze im Hausgebrauch ein altes ABB M2004, welches von den Funktionen her mein Wissen und Können mehrfach übersteigt. (Liegt wohl eher an meinem mangelnden Wissen über Hauselektrik.)
    Ich habe es vor vielen Jahren mal geschenkt bekommen und somit ist es nun da.


    Im KFZ Bereich nutze ich es allerdings regelmäßig und hier kann ich auch eher mit Wissen glänzen.
    Widerstände messen, Stromabgabe LiMa prüfen, etc.


    ABER, auch, wenn ich im KFZ Bereich zwar viel mehr damit anfangen kann, würde aber wohl dennoch auch ein 20 EUR gerät aus dem Baumarkt genügen!



    Lustig ist, dass ich mir vor einiger Zeit die gleiche Frage wie du gestellt habe.
    Und obwohl ich bereits ein Multimeter besitze, habe ich für mich folgende Lösung gefunden.


    Ich habe mir in der Bucht für ca. 6 EUR einen berührungslosen Phasenprüfer / Stromprüfer gekauft.
    Dieser ist etwa so lang wie ein Kugelschreiber und ca. daumendick.
    Leider jedoch benötigt das Gerät 2x AAA Battterien. Dieses "Problem" lässt sich aber m.E. mit Lithium batterien ganz gut im Griff halten.


    Ich habe im BoB so eine kleine Tasche, ich nenne sie urban-survival-kit.
    Darin steckt der Stromprüfer.


    Hintergrund meiner Überlegungen ist, dass ich mir gut vorstellen kann, wenn ich auf der Flucht im urbanen oder halburbanen Chaos lande,
    ich mir vielleicht nie sicher sein kann welche Leitungen Strom führen und welche nicht.


    Vielleicht muss man sich mal in einem baufälligen oder parziell zerstörten Haus Unterschlupf suchen.
    Ein paar Grundmauern können ja besser sein als nichts. Und wer weiß nicht, ob es irgendwo Leitungen gibt, von denen ich wissen muss ob "was drin" ist.
    Auch ohne großes Wissen kann ich mir nun "relativ" sicher ein Bild davon machen....bei Bedarf!
    Und mein Multimeter (welches ein ganz schöner Klopper ist), wollte ich nun nicht mitschleppen.


    Sicher, auch wenn der Prüfer nicht anschlägt, muss ich dennoch vorsichtig mit mir unbekannten Leitungen und / oder Fehlern umgehen.
    Aber WENN er denn anschlägt, DANN weiß ich sicher Bescheid.


    Für 6 EUR und 40gramm (inkl. Batterien) ein überaus nützliches Tool zum Dabeihaben....wie ich finde!
    Ach ja, und eine kleine LED Lampe ist auch noch drin, als kleine Redundanz. :winking_face:


    Hier noch Bilder:
    [ATTACH=CONFIG]10238[/ATTACH]



    Er zeigt optisch und akustisch an, wenn eine Leitung Spannung hat. Aufliegen muss der Messkopf nicht unbedingt, aber viel mehr als 1cm Abstand schafft er auch nicht.


    [ATTACH=CONFIG]10239[/ATTACH]



    Kleine Lampe an Bord
    [ATTACH=CONFIG]10240[/ATTACH]



    Ahoi
    galahat



    p.s. Was mich mal interessieren würde und vielleicht hat einer von den Fachleuten einen Hinweis für uns,
    als Kinder haben wir gelernt, dass man mit einem Grashalm Spannung in stromführenden Weidezäunen prüfen kann. Ok, anfassen wäre auch da nicht uuuuunbednigt schlimm, aber wenn es sich doch vermeiden lässt.


    Gib es ohne Multimeter oder Phasenprüfer im 230V Bereich eigentlich auch Tipps, wie man verletzungsfrei prüfen kann ob eine Leitung unter Spannung steht?

  • Hallo,


    vor dem Kauf eines Multimeters würde ich sichergehen, dass das Gerät die Sicherheitsnorm IEC-1010-1 bzw. EN61010-1 erfüllt. Die gilt seit 2004 und hat strengere Schutzmassnahmen innerhalb des Gerätes zur Folge, um den Anwender bei Netzspannungen u.ä. besser zu schützen.


    Will man mit dem Multimeter z.B: auch mal im Elektro-Verteiler-Schrank (Sicherungskasten) der Wohnung/des Hauses was messen, dann muss das Multimeter mindestens der Sicherheitskategorie "CAT III" entsprechen. Ist in der Regel im Bereich der Steckbuchsen aufgedruckt.


    Von ganz billigen Multimetern würde ich die Finger lassen, insbesondere, wenn die Messleitungen fest angebaut sind oder die Messleitungen berührbare Steckerenden haben.


    Bei Stromzangen ist zu beachten, dass es preiswerte AC-Zangen gibt, die messen aber nur Wechselstrom und teurere AC/DC-Zangen, die auch Gleichstrom können.


    Grüsse


    Tom

  • Ich bin viel im Gleichstrombereich (<48V) unterwegs (Akku und Solarmodule, KFZ) ich habe mir ein Multimeter mit 10A-Messbereich gekauft. Das braucht man häufiger mal zur Leistungsermittlung. 200 oder 500 mA ist da einfach zu wenig. Ein Durchgangsprüfer mit Piepfunktion ist auch dran. Ich glaube es waren so 30€.

  • @ Galahat
    Der Hinweis zu dem Phasenprüfer ist prima!
    Für das Fluchtgepäck bzw. meine etwas umfangreichere EDC-Tasche ist das genau das Richtige. So kann man mit kleinem Aufwand / Gerät mal eben Leitungen oder Zäune auf anliegende Spannung testen - werd ich meiner Ausstattung auch hinzufügen.


    Das Multimeter wandert dann in die Werkzeugausstattung. Die ist hauptsächlich auf dauerhaftes, ausschließlich manuell zu bedienendes Gerät / Werkzeug ausgelegt und dienst für das kleine Handwerk im Spannungsfall. Sollte uns die Lage irgendwann mal aus dem Haus treiben, wandert die Box ins Auto.


    Beide Geräte gehören in den Haushalt und finden auch im Alltag Anwendung - das gefällt mir!


    Gruß,
    Maro

  • Das Gerät ist ja echt der Hammer ! Wie funktioniert das ? Elektromagnetisch ?

  • Zitat von galahat;116525

    Gib es ohne Multimeter oder Phasenprüfer im 230V Bereich eigentlich auch Tipps, wie man verletzungsfrei prüfen kann ob eine Leitung unter Spannung steht?


    Mit einem zurechtgebogenen Draht den Polleiter und den Schutzleiter kurzschliessen. :devil:
    Wenn es funkt, ist/war die Leitung Spannungsführend.
    Bei einem anständig abgesichterten (mit FI-Schalter) Netz ist die Leitung danach bestimmt freigeschaltet.


    Natürlich ist darauf zu achten, dass man den Draht nicht berührt, damit die Aktion zumindest für den Prüfer verletzungsfrei verläuft.
    Bei Installationen ohne FI-Schalter wird allerdings die Schmelzsicherung gekillt, oder es könnte zu einem Kabelbrand kommen, wenn keine Sicherung vorhanden ist.


    Gruss
    Josua

  • Zitat von galahat;116525


    Sicher, auch wenn der Prüfer nicht anschlägt, muss ich dennoch vorsichtig mit mir unbekannten Leitungen und / oder Fehlern umgehen.
    Aber WENN er denn anschlägt, DANN weiß ich sicher Bescheid.


    Und wenn du einen unisolierten Leiter beiseite schieben musst, bei dem du dir über seine Spannungsfreiheit nicht 1005ig sicher bist: Nicht anfassen, sondern mit dem Hand/Finger-Rücken beiseite schieben. Würdest du zugreifen und der Leiter unter Spannung stehen, würde sich ansonsten deine Hand verkrampfen und du nicht loslassen können.


    Am besten nie die 5 Sicherheitsregeln außer Acht lassen:
    Freischalten
    Gegen Wiedereinschalten sichern
    Spannungsfreiheit feststellen
    Erden und Kurzschließen
    Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken

  • Moin,


    Wir haben meistens "Voltkraft VC 250" in der Lehre benutzt. Er hat viele verschiedene Messbereiche und kann sich teilweise automatisch an den zu prüfenden Messbereich einstellen. Somit ist das auch für Laien von Vorteil.


    Nachteil: Vergleichsweise Groß

  • Zitat von Marodeur;116511

    Guten Morgen, zusammen.


    Obgleich ich ziemlich unbedarft in Dingen Elektronik / Elektrik bin, spiele ich doch mit dem Gedanken, meinem Werkzeugkasten ein vernünftiges Multimeter hinzuzufügen.
    Der komplette Anwendungsumfang erschließt sich mir auch noch nicht, spontan würde es zunächst einmal bei Haushaltsreparaturen zu Prüfzwecken herhalten, z.B. Durchgangsfähigkeit von Leitungen als Fehlerquelle ausschließen, Spannungen bis Netzspannung messen, Ausgangsleistung SEA überwachen, Temperaturen messen.


    Gruß,
    Maro
    (Qualifikationsgrad Glühbirnenwechsler)



    Hallo Marodeur,


    es kamen sehr viele Beiträge aus dem professionellen Bereich, die auch entsprechende Kriterien anlegten, um die es Dir vermutlich gar nicht geht. Wo z.B. die Einhaltung gesetzlicher Standards oder Normen, die den Stand der Technik beschreiben, mit kalibrierten Prüfmitteln nachzuweisen ist.


    Für Deine Anwendung geeignete Multimeter gibt es eigenlich im Bereich 20 - 30 € bei den üblichen Verdächtigen (Pollin, Reichelt, Conrad, siehe Internet), oft mit interesssanten Zusatzfunktionen, wie eben einem Temperatursensor.



    Ich vermute auch mal, dass Du nicht Überspannungstransienten in einem Stromnetz nachweisen willst - eventuell sogar gerichtsfest für einen Schadenersatzprozess, sondern schlicht nachmessen willst 230V da oder nicht da? Dafür reicht ein Messgerät der 20 € Klasse bestens aus.


    Ich besitze (Beruf Elektroingenieur) zwar einen ganzen Zoo teilweise hochspezialisierter Messgeräte, aber wenn ich privat mal ein paar elektrische Messungen im Haushalt auf die Schnelle erledigen muss, reicht mir eigentlich zu fast 99% mein 30 € Multimeter


    Viele Grüsse


    Matthias


    Änderung: Tippfehler (hoffentlich) entfernt

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    bei Pollin gibt es neuerdings ein vielversprechendes preiswertes Multimeter mit Stromzange für Gleich- und Wechselstrom. Es bietet als Besonderheit neben einer integrierten LED-Beleuchtung der Mess-Stelle, USB-Buchse & PC-Software und einer kontaktlosen Spannungsprüfung auch die in diesem Preissegement seltene Funktion der Anlaufstrom-Messung (inrush current). Das ist für alle interessant, die z.B. mal den Anlaufstrom ihrer Kühlgeräte ermitteln wollen, um z.B. einen passenden Wechselrichter auszuwählen, wenn man eine Kühltruhe o.ä. per Solarstrom oder Notbatterie weiterbetreiben möchte.
    Ich werde mir das Teil mal besorgen und dann testen und berichten.


    Grüsse


    Tom

  • In meinem Multimeter (auch nur um die 30 €) ist statt der Batterie ein Kondensator drin, 10 sec. aufladen
    reichen dem Ding dann fast den ganzen Tag - und nie wieder Batterie alle wenns gebraucht wird.


    Beste Grüße, Olaf

    &#8203;- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Bevor man sich ranmacht überhaupt irgendwas zu messen sollte man sich die Grundlagen der Elektronik anschauen(Wer misst misst Mist).Daran denke ich an Dinge wie was ist Strom,Spannung Widerstand und Watt.Wie füge ich das Messgerät in bestimmten Stromkreisen ein z.b darf man bei einer Strommessung (Ampere) das Multimeter nicht parallel schalten,da sonst ein Kurzschluss entsteht.Laien würde ich generell raten nur eine Spannungsmessung durchzuführen manchmal kann man Bauteile auch kaputt messen.Und noch das Ohmsches Gesetz zu Gemüte führen Spannung(U)=Widerstand(R) x Stromstärke(I) . Ich sag nicht das man Experte sein muss aber man sollte doch schon wissen was man da überhaupt macht.Hier noch ein paar Werte ab wann es gefährlich bzw tödlich werden könnte für den Menschen: 50volt Wechselspannung,120volt Gleichspannung und 50mA.


    Mfg Die Tunnelratte