Weizen ohne Mühle

  • Eine Ode an den Weizen. :Gut:


    Gekochter Weizen


    • Eine Tasse Weizen waschen und mit Wasser im Topf abdecken, diesen über Nacht in den Kühlschrank stellen.
    • Am nächsten Tag den Topf auf den Herd stellen, mit genug Wasser einmal ordentlich durchkochen, dann für etwa 30 bis 60 Minuten (je nach Wasserhärte) bei kleinster Hitze stehen lassen oder in eine gute Isolierkiste stellen. Am Ende nochmal 5 Minuten gut durchkochen.
    • Überschüssiges Wasser abgießen.


    Der Weizen ist jetzt fertig und kann gegessen werden. Reste werden im Kühlschrank neben dem nächsten Einweichtopf geparkt.


    • Als Eintopf mit Gemüse und Rindfleisch/Suppenhuhn/Sojaflocken.
    • In der Pfanne mit Gemüse und Hackfleisch/Tofu/Sojaflocken.
    • Als Sättigungsbeilage bei allen anderen Gerichten.
    • Als Süßspeise, z.B. mit gezuckerter Kondensmilch.


    Überall wo man Reis, Nudeln oder Kartoffeln einsetzt kann man gekochten Weizen einsetzen.


    Weizensprossen


    • Weizen 10 Stunden in Wasser einweichen
    • Bei Raumtemperatur drei Tage keimen lassen


    Essen kann man die Sprossen roh. Z.B. im Müsli, aufs Brot, im Joghurt, auf die Hand. Oder eben als Gemüse in die Pfanne.


    Wo bekommt man Weizen?


    • Onlinehandel. Z.B. hier oder hier.
    • Im Reformhaus.
    • Beim lokalen Bauern.


    Welchen Weizen sollte man kaufen?


    Ich bevorzuge Qualitätsweizen (A). Der niedrigere Proteingehalt gegenüber Eliteweizen (E) ist zu vernachlässigen, es ist aber immer noch deutlich mehr als bei Brotweizen (B) oder Futterweizen (C). Bio kann man nehmen, muss man aber nicht, ich mache es nicht. Ein Kilo Weizen sollte nicht mehr 1,50 Euro kosten. 25 Kilo sollten nicht mehr als 14 Euro kosten.


    Sonstiges


    • Gelagert wird trocken in der Papiertüte bei Verbrauch innerhalb eines oder zweier Jahre, sonst in Kunststoffverbundfolie mit Sauerstoffbarriere und Sauerstoffabsorber. Dann ist die Haltbarkeit praktisch unbegrenzt.
    • Wer sonst nur Weizen als Mehlspeisen kennt wird Blähungen kriegen. Die Darmflora muss sich an die Extra-Ballaststoffe erst anpassen.
    • Ich bevorzuge Qualitätsweizen (A). Der niedrigere Proteingehalt gegenüber Eliteweizen (E) ist zu vernachlässigen, es ist aber immer noch deutlich mehr als bei Brotweizen (B) oder Futterweizen (C).
    • Bio kann man nehmen, muss man aber nicht, ich mache es nicht.
    • Ein Kilo Weizen sollte nicht mehr 1,50 Euro kosten. 25 Kilo sollten nicht mehr als 14 Euro kosten.


    So, hab ich was vergessen? Achja, Weizen kann man mahlen und rösten! Aber zu dem Thema gibt es schon Threads.

  • Kannte ich zwar alles schon, aber immer wieder gut daran erinnert zu werden!


    Die nächsten Tage mal wieder Korntage ausrufen... :lachen:


    Zitat

    Wer sonst nur Weizen als Mehlspeisen kennt wird Blähungen kriegen. Die Darmflora muss sich an die Extra-Ballaststoffe erst anpassen.


    Ha! Ich bin gewappnet! Mein Darm ist bohnengestärkt :lachen:


    PS: Kümmel (gemahlen, bissel mit in die Speisen) lindert die Beschwerden wenn der Darm sich an neue Kost gewöhnen muss. Verhindert nicht die Blähungen aber macht sie für den "Blähenden" erträglicher...

  • Zitat von Kartoffelknilch;117187

    Ha! Ich bin gewappnet! Mein Darm ist bohnengestärkt :lachen:


    Ich bin nicht sicher ob die Zuckerarten und Ballaststoffe in Bohnen und Weizen die gleichen Darmbakterien füttern. Kann also sein das man zwar eine gesunde Population hat für Bohnen, die für Weizen aber erst heranwachsen muss.


    Aber wie sagt man so schön? Ist noch keiner erstunken. :kichern:


    Das mit dem Kümmel ist gut zu wissen.

  • Zitat von tecneeq;117184
    • Ein Kilo Weizen sollte nicht mehr 1,50 Euro kosten. 25 Kilo sollten nicht mehr als 14 Euro kosten.


    Vor nicht allzulanger Zeit gab es das Kilo Mehl beim Discounter für 0,29 Euro.
    Und für ein Kilo Mehl beötigt mehr als ein Kilo Getreide.


    Ausgehen von den heutigen Mehlpreisen müßte das Kilo Weizen unter 0,50 Euro beschaffbar sein.
    Wer also eine günste Quelle kennt, bitte posten.

  • Zitat von tecneeq;117184

    Eine Ode an den Weizen. :Gut:


    Gekochter Weizen


    • Eine Tasse Weizen waschen und mit Wasser im Topf abdecken, diesen über Nacht in den Kühlschrank stellen.
    • Am nächsten Tag den Topf auf den Herd stellen, mit genug Wasser einmal ordentlich durchkochen, dann für etwa 30 bis 60 Minuten (je nach Wasserhärte) bei kleinster Hitze stehen lassen oder in eine gute Isolierkiste stellen. Am Ende nochmal 5 Minuten gut durchkochen.
    • Überschüssiges Wasser abgießen.


    Der Weizen ist jetzt fertig und kann gegessen werden. Reste werden im Kühlschrank neben dem nächsten Einweichtopf geparkt...


    Sollte man vor dem Kochen nicht das Wasser wechseln? (Sofern man genügend davon hat...)


    VG

  • Henning: Im Beitrag ist ein Link zu einem Ebayer der A-Weizen im 25kg Sack zu 8 Euro verkauft, das sind 0,32 Euro pro Kilo. Natürlich treibt das Porto den Preis wieder nach oben. Eventuell kann man ja abholen oder sich mal lokal umsehen.


    hspler: kannst du machen. Oder wie ich, nicht. Man muss da keine Wissenschaft draus machen, denn Weizen kochen ist sehr einfach. Durch das vorherige Wässern will man nur die Kochzeit etwas verkürzen.

  • Zitat von tecneeq;117282

    Durch das vorherige Wässern will man nur die Kochzeit etwas verkürzen.


    Machen wir mit unserem Naturreis auch immer so. Ich komme jetzt nicht darauf wie es genau heisst, aber beim Einweichen können auch unliebsame Stoffe gelöst werden, die man lieber nicht drin hat. Jedenfalls habe ich gerade ein paar Rezepte mit Weizenkörnern gefunden, bei denen das Wasser nach dem Einweichen immer abgegossen werden soll. Womit ich aber nicht sagen will, dass Du es falsch machst. Jeder wie er will...

  • Hallo tecneeq
    Danke für die Tipps mit dem Weizen.


    @all ...kann mir jemand eine Tipp geben, wo ich Weizen in der Region Hannover käuflich erwerben kann... Danke.
    Es gibt zwar einen Bauern in der Nähe der Weizen ab Hof verkauft, aber wenn mich daran zurück erinnere wie oft er dieses Jahr mit dem Spritzwagen übers Feld fuhr, tue ich mir schwer dort was zu kaufen.
    Heiko

    Wer die Zukunft als Gegenwind empfindet, geht in die falsche Richtung.

  • Zitat von heiko23;117700


    Es gibt zwar einen Bauern in der Nähe der Weizen ab Hof verkauft, aber wenn mich daran zurück erinnere wie oft er dieses Jahr mit dem Spritzwagen übers Feld fuhr, tue ich mir schwer dort was zu kaufen.
    Heiko


    Wenn Du jetzt den Weizen essen willst, dann kaufe Bioware.
    Willst Du ihn für "schlechte Zeiten" einlagern, besorge Dir einen IBC-Container (1000 Liter), putze ihn ordentlich und fülle ihn schön mit dem Weizen von dem Bauern auf. Oben noch Holzkohle (o.ä. Wasserabsorber) drauf und schön zuschrauben. Was kostet nochmal die Tonne Weizen zur Zeit? 270€? (Im Sommer waren es noch ca. 210€...).


    VG

  • Um den Umgang mit Getreide zu "Testen" nehmen wir zur Zeit Bio-Ware (ich versuche meine bessere Hälfte davon zu überzeugen das der Preis nicht das einzige Argument für Qualität ist, wie gesagt ich versuche...)
    In der Not würde ich auch den Weizen vom oben genannten Bauern verarbeiten. Was mich aber zur Zeit daran stört, das mir keiner sagen kann was er mit seinem Spritzwagen auf´s Feld gebracht hat.

    Wer die Zukunft als Gegenwind empfindet, geht in die falsche Richtung.

  • Hier in Rumänien hab ich mich in folgendes Rezept verfressen:


    http://www.kochbar.de/rezept/3…aenische-Roggentorte.html


    Die Seite ist nicht sehr elegant übersetzt wird aber verstanden.
    Geht natürlich mit jedem Getreide und sieht dann so aus:


    [ATTACH=CONFIG]10376[/ATTACH]


    Dieser "Tortenpuding" wird traditionell zum Gedenken
    der Verstorbenen serviert. Mir schmeckt der immer.


    Mahlzeit und guten Appetit.

  • Zitat von heiko23;117700

    Es gibt zwar einen Bauern in der Nähe der Weizen ab Hof verkauft, aber wenn mich daran zurück erinnere wie oft er dieses Jahr mit dem Spritzwagen übers Feld fuhr, tue ich mir schwer dort was zu kaufen.


    Dazu mal ein Beitrag von der SZ:


    http://www.sueddeutsche.de/ges…ift-im-getreide-1.1406344


    Es wird die These aufgestellt das Glyphosat (aka Roundup von Monsanto) sich entgegen der Herstellerangaben nicht schnell abbaut, sondern in der Nahrungskette anreichert. Es gibt wohl Messungen an Journalisten und Anwälten, also einer Berufsgruppe die nichts damit zu tun hat, in deren Urin Glyphosat nachgewiesen wurde. Auch in Brötchen und entsprechend allen Weizenprodukten findet sich Glyphosat.


    In Brasilien sollen da auch Klagen laufen weil es angeblich gehäufte Todesfälle von Anwohnern an Sojafeldern gibt. Dort wird Roundup großzügig eingesetzt. Gleichzeitig verkauft Monsanto/Pioneer (größter Saatguthersteller) den Bauern Soja das Gentechnisch gegen Glyphosat immunisiert wurde.


    Laut Monsanto ist da aber nichts dran, hier beziehen sie sich direkt auf den Bericht der SZ:
    http://www.monsanto.com/global…ews-release-7-7-2012.aspx

  • Hier eine Stellungnahme zur Belastung von Getreide:
    http://www.chemlin.de/news/dez…offbelastung-getreide.htm


    Welche Mittel zu welchem Zweck?


    - Herbizide:
    Totalherbizide wie Roundup können nur vor der Saat herkömmlicher Getreidesorten eingesetzt werden.
    Während der Wuchsperiode nur selektive Mittel gegen zweikeimblättrige Unkräuter wie z.B. das extrem hinderliche Klettenlabkraut oder stark konkurrierende Problemungräser wie Windhalm, Quecke und Windhafer.
    - Insektizide
    hauptsächlich gegen Blattläuse, die Viruskrankheiten übertragen
    - Halmverkürzer
    vehindern das Umknicken der zu langen Halme und infolge davon verstärkten Pilzbefall und vorzeitiges Keimen der Ähren in Bodennähe
    - Fungizide
    gegen Pilzbefall vor allem bei feuchter Witterung, der sehr gesundheitsschädlich für Mensch und Tier ist (z.B. das sehr giftige Mutterkorn)

  • Glyphosat (Roundup) wird aber entgegen deinem Postings bevorzugt nochmal hochdosiert vor der Ernte eingesetzt, besonders wenn die Pflanzen nicht so dicht stehen. Schau dich mal in den Landwirtschaftsforen um, da stehen dir die Haare zu berge.


    Auch die Verkaufsmengen von Glyphosat (da es mittlerweile Patentfrei ist bieten es viele Billighersteller auch an) steigen kontinuierlich.


    Dazu kommt das die Untersuchung auf die du dich beziehst auf Daten vor 2006 basiert, also schon ziemlich alt ist.


    Ich kann mir vorstellen das die Allgemeinbelastung sinkt, aber spezielle Belastungen steigen. Zum einen ist das Uran, pro Tonne Dünger werden etwa 250g Uran auf dem Acker verteilt. Das andere ist eben Glyphosat. Ersteres weiß die Regierung seit Ende der 80er, es gibt aber wenig was man tun kann. Letzteres ist relativ neu.

  • Und was kostet eine Tonne Dünger?
    Bei momentan 130-150$ pro Kilo Uran (Tendenz steigend) könnte es sich doch glatt lohnen, den Dünger zu kaufen um Uran zu gewinnen...