Hallo,
ich hab die freien Tage zwischen den Jahren nebenbei mal genutzt, um mich mit dem Thema Offline-Nutzung von Internet-Datenbanken zu befassen.
In einem Krisenfall (oder einem totalitär regierten Staat) kann es schnell passieren, dass das Internet entweder gar nicht oder nur zensiert verfügbar ist.
Mit den heute preiswert erhältlichen riesigen Datenspeichern (USB-Sticks, Festplatten) und einem halbwegs schnellen Internetanschluss kann man diverse Internet-Datendienste auch offline nutzbar machen.
Wikipedia ohne Internetanschluss nutzen:
1. Den Offline-Browser KIWIX mit der gewünschten Wikipedia-Version HIER auswählen und herunterladen. KIWIX läuft unter Windows, Mac OSX und diversen Linuxen. Ich hab z.B. die deutschsprachige Variante mit Windows-Option ausgewählt. Der Download ist etwa 20 GB gross, dauert also u.U. ein bisschen.
2. Auf einem Windows XP Rechner, auf den ich die zip-Datei kopiert hatte, konnte ich die Datei mit dem windows-eigenen Entzipper nicht öffnen ("Das Archiv ist entweder unvollständig oder beschädigt"). Das war aber nicht der Fall, sondern Windows kommt offenbar nicht mit dem Entpacken so grosser Archive zurecht. Problemlos ging es dann mit dem Freewaretool 7zip. Aus dem zip-Archiv wird eine etwa 24 GB grosse Dateistruktur.
3. Die entpackte Dateistruktur habe ich anschliessend komplett auf einen 32GB-USB-Stick gezogen.
4. Den KIWIX-Browser ruft man unter Windows durch Ausführen der Datei kiwix.exe im Unterordner /kiwix auf dem Stick auf. Eine Installation ist nicht nötig.
Mit einem vernünftigen Stick (Corsair Survivor USB3.0) an einem schnellen Büro-PC (Win 7, USB3.0) läuft KIWX dann auch recht flott, man merkt eigentlich keinen Geschwindigkeitsunterschied zur Online-Version. Auf einem Mini-PC mit 4 GB RAM, 2x1.8 Dualcore Atom und USB2.0 dauert der Start von kiwix.exe ein paar Sekunden, ab dann ist das Programm genauso fix wie an einem USB3.0-fähigen Rechner.
Demnächst werde ich eine Prozedur für die offline Nutzung von Open Street Maps schreiben. Ist ein klein wenig kniffliger, vor allem muss man da aufpassen, dass einem die Datenmengen nicht um die Ohren fliegen: der gesamte Datenbankbestand (planet.osm) ist zwar "nur" ein Download von 26 GB, aber das ist nur die Datenbank. Man braucht dann noch ein Programm, das daraus dann die gewünschte(n) Landkarten erzeugt (rendert). Für den gesamten Globus sind das je nach Renderer über 300 GB Daten...und entsprechend Rechenzeit.
Grüsse
Tom