Erster Asteroid fliegt an der Erde vorbei

  • Zitat von Cephalotus;123288


    Apophis hingegen hat nur eine Energiemenge von 510MT TNT oder 34.000 Hiroshima Bomben.


    [...]


    Wie richtig bemerkt wurde wird beim Aufprall ein großer Teil der kinetischen Energie in Wärme umgesetzt. Diese Wärme kann dann aber nicht mehr in der Bewegungsenergie das Wasser stecken.


    Ach "nur"... das wären ja "nur" um die 100 "Zaren Bomben" (http://de.wikipedia.org/wiki/AN602)


    Die Wärme kann aber Wasser verdampfen. 1 Liter Wasser = ~1700 Liter Dampf. Und dieser kann Wasser bewegen.
    Die Energiemengen zu betrachten ist zwar schön und gut, man muss aber auch den Wirkungsraum ansehen(sowas wie J/m²).


    Klar Apophis wird keine Weltweiten Auswirkungen haben(ausser vielleicht Wirtschaftliche) aber da wo er Einschlagen würde steht nix mehr.

  • Ich stelle mir vor, daß ein großer Brocken, der durch die Lufthülle nicht total verglüht werden konnte, trotzdem an seiner Oberfläche sehr heiss sein muss. Schon dadurch wird sehr viel Meerwasser schlagartig verdampft werden. Dazu noch die Energie aus Masse und Geschwindigkeit. Bei entsprechender Größe und je nach Meerestiefe kann so ein Ding auf den Meeresboden durchschlagen und tief eindringen = weitere enorme Wasserverdrängung, -verdampfung und nochmal Hitzeentwicklung durch Einschlag in die Erdkruste. Mit Sicherheit löst das eine Riesenwelle aus. Müßig, darüber zu streiten, wie hoch sie sein kann...


    Eine weitere Frage ist, aus was der Brocken besteht. Könnte radioaktiv sein oder giftige Schwermetalle und Gase mitbringen...

  • Zitat von melusine;123190

    Doch was wird man mit diesem Wissen anstellen? Die Menschen in dem betroffenen Gebiet warnen, gar evakuieren? Die Gefahr runterspielen oder vielleicht sogar versuchen, es zu verschweigen?


    Die Öffentlichkeit werde bei einem erwarteten Einschlag nicht informiert, da man grössere Verluste durch die Panik erwartet als durch den Einschlag.
    Das ist, laut dem Leiter der Sternwarte Uecht, eine bereits getroffene politische Vereinbarung (nicht erst jetzt in Bezug auf diesen Asteroiden).
    Ausserdem wäre es sowieso sehr schwierig den genauen Einschlagsort zu bestimmen.


    MfG, Gresli

  • Zitat von Luftikus;123298


    Eine weitere Frage ist, aus was der Brocken besteht. Könnte radioaktiv sein oder giftige Schwermetalle und Gase mitbringen...


    Meist aus Silikaten / Olivin, bei Meteoriten aus dem äusseren Weltraum ggf. auch Eisen/Nickel/Cobalt.


    Radioaktive Elemente sind eher selten und selbst wenn. Die Erdkruste, also so etwa die obersten 15-16 km, bestehen zu rund 3 ppm aus Uran. Da machen ein paar zehntausend Tonnen mehr oder weniger den Kohl auch nicht fett. Wirklich hässliche Nuklide, wie etwa 60Co oder 238Pu sind so kurzlebig, dass sie eine Weltraumreise nicht überstehen.


    Die Dinger wirken nicht durch ihre Zusammensetzung, sondern schlicht - E= 1/2 * m * v² - durch ihre kinetische Energie, die bei einigen Kilometern pro Sekunde irrsinnig sein kann.



    Giftige Schwermetalle? Arsen 5,5 ppm der Erdkruste, Thallium 0,3 ppm. Auch da wären einige zehntausend Tonnen nicht kriegsentscheidend.


    Die wirklich giftigen Sachen sind meist Organika - und die sind meist zu komplex, um im Weltraum entstehen zu können - selbst wenn, sie würden die Hitze des Eintritts nicht überleben.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Allenfalls zu berücksichtigen:
    Aufgeworfener Staub, der zu Verdunkelungen und Abkühlungen und damit Auswirkungen auf das Klima, Landwirtschaft etc. haben kann.
    Man kann dazu allenfalls auch grosse Vulkanausbrüche zum Vergleich heranziehen, die - wahrscheinlich - auch schon zu Hungersnöten und damit allenfalls sogar zur Französischen Revolution führten.


    Falls da jemand auf die Schnelle bessere Angaben hat, schon mal danke :gratuliere:

  • Zitat von Bernie;123316

    Allenfalls zu berücksichtigen:
    Aufgeworfener Staub, der zu Verdunkelungen und Abkühlungen und damit Auswirkungen auf das Klima, Landwirtschaft etc. haben kann...


    Nicht bei dem kleinen Brocken, das wird wohl erst so ab 1500m Durchmesser zum Problem



    Zitat von Wildclaw;123297

    Ach "nur"... das wären ja "nur" um die 100 "Zaren Bomben" (http://de.wikipedia.org/wiki/AN602)


    10 Zaren Bomben, die hatte ja 50MT.


    Das ist trotzdem für einen Tsunami recht wenig, auch mit Wasserstoffbomben kann man direkt keine nennenswerten Tsunamis auslösen, dazu reicht die Energiemenge nicht aus.



    Zitat


    Die Wärme kann aber Wasser verdampfen. 1 Liter Wasser = ~1700 Liter Dampf. Und dieser kann Wasser bewegen.


    Der Meteorit hat eine kinetische Energie. Alles was dabei beim Eintritt und beim Aufprall in Hitze umgewandelt wird, wird NICHT mehr in Bewegungsenergie des Wassers umgewandelt. Jeder Otto oder Dieselmotor funktioniert nach dem Explosionsprinzip, das man nutzt, um am Ende Bewegungsgenergie zu erhalten. Dabei geht stets eine großer Teil der eingesetzten chemischen Energie als Abwärme verloren, es entsteht keine zusätzliche Bewegungsenergie durch die Explosion.


    Ich denke auch, dass der vorher gebrachte Badewannenvergleich sehr hinkt. Die kinetische Energie eines Meteoriten steckt vor allem in seiner hohen Geschwindigkeit, nicht in seiner Masse.
    Ein brauchbarerer Badenwannenvergleich scheint mir zu sein, einmal mit dem Gewehr hinein zu schießen und einmal ein großes versenktes Brett darin mit einem sehr kräftigen Ruck anzuheben. In beiden Fällen betrachte man, wieviel Wasser über den Rand schwappt.


    Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass bei den verglichenen Energiemengen das gewöhnliche Gewehr eigentlich der falsche Vergleich ist und einem weitaus größeren Meteoriten entspricht. Eigentlich müsste man mit einer Airsoftpistole rein schießen, damit die Relationen stimmen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Genau das was Wildclaw schrieb meinte ich damit,
    dass die Hitze des Meteoriten das Meerwasser verdampft
    und somit wesentlich mehr Wasser verdrängt wird als
    durch sei eigentliches Volumen.
    Im Raumfahrer.net bekam ich noch einen Link darüber:


    http://archiv.raid-rush.ws/t-33762.html


    Vor etlichen Jahren, vor dem www, las ich in einem
    Magazin einen Artikel über ein Einschlags-Szenario.
    Ein postulierter "Sintflut-Meteorit" traf genau den nördlichen
    mittelatlantischen Rücken, dort ist die Erdkruste besonders
    dünn. Das austretende Magma verstärkte den
    Verdampfungseffekt um ein vielfaches.
    Muss mal danach suchen.


    Mit einschlägigen Grüssen

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]