Laderegler für Solaranlage - Empfehlungen

  • Ich bin nach diversen Versuchen immer noch auf der Suche nach einem wirklich effizienten MPPT-Laderegler. Bisher habe ich den Laderegler von IVT und den Toyo-Laderegler (jeweils in der 30A Version), sowie diverse PWM-Regler ausprobiert.


    Der Regler muss folgendes können: Eingangsspannung: 45-55V/10A, dies möglichst optimal umgesetzt auf Ausgangsseite in Ladeschlussspannung 14,8V oder frei einstellbar.


    Wichtig ist die optimale Ausbeute, natürlich sind zusätzliche Features wie einstellbarer Unterspannungsschutz, Display mit AH-Zähler, Log-Files und so weiter schön...das kann ich aber auch alles anders hinbekommen (und dann nur das was ich brauche).


    Im Moment liebäugle ich mit dem Morningstar (ist halt Ars...teuer) - wenn er sein Geld wirklich Wert ist, dann wärs aber ok. Hat den jemand im Betrieb und kann Erfahrungen dazu teilen?


    Gibts sonst Empfehlungen?


    Danke & Gruß
    Ole

  • Zitat von Ole O Malley;123379


    Wichtig ist die optimale Ausbeute


    Muß es den unbedingt ein Laderegler sein, der zwar 0,5% mehr bingt, aber das doppelte kostet?
    Wäre mehr Solarfläche nicht preiswerter zu haben?


    Oder den Akku nur zu 80-90% volladen, für die restliche Prozent geht der Ladewirkungsgrand steil in den Keller.

  • Auch mir stellt sich die Frage nach dem warum. PV-Module sind heute so billig, dass es weitaus effizienter ist, einfach noch ein Modul zu kaufen als irgendwelches Geld in 2-3% bessere Effizienz des Wechselrichters zu stecken. Nur bei den großen Verbrauchern zahlt sich Effizienz (fast) immer aus bei einer PV Anlage

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Den Akku unnötig oft nicht voll aufladen kommt nicht in Frage, da das die Lebensdauer zu stark beeinflusst (um so tiefer die Entladezyklen sind, desto weniger Zyklen macht er).


    Mehr Fläche geht auch nicht, da die Anlage auf einem LKW installiert ist. Effizientere Panels sind auch nicht drin. Sind neu und genau das was ich wollte (Monokristalline Markenmodule aus einer +Sortierung). Mehr Panels haben keinen Platz, da auf dem Dach noch eine weitere Solaranlage installiert ist (komplett unabhängig von der ersten, aber etwas weniger Leistungsstark mit eingenem Regler und eigenen Akkus), daneben brauche ich noch Platz für die Warmwasserbereitung auf dem Dach. Noch ein paar Dachboxen, Abgasrohr von Ofen, etc...da ist einfach kein Platz mehr. Die Panels sind auch schon stufenlos bis zu einem Winkel von 90° aufstellbar (können also exakt auf die Sonne ausgerichtet werden).


    Im Sommer hab ich da so viel Strom drin, den kann ich nie verbrauchen - aber im Winter muss man sich halt schon extrem einschränken. Daher die spezielle Frage nach dem Regler.

  • Zitat von Ole O Malley;123417

    Den Akku unnötig oft nicht voll aufladen kommt nicht in Frage, da das die Lebensdauer zu stark beeinflusst (um so tiefer die Entladezyklen sind, desto weniger Zyklen macht er).


    Du sollst ihn nicht tiefentladen, sondern Deinen Akku z.B. bei Blei-Säure so auslegen, das er zwischen 50 und 90% Ladezustand betrieben wird.


    Zitat von Ole O Malley;123417


    ...
    aber im Winter muss man sich halt schon extrem einschränken


    Allerdings bekommst Du bei uns im Winter vieleicht 10% des Ertrages vom Sommer.
    Wenn du Deine Anlage für den Winterbetrieb auslegst (kansnt Du da nicht heizen mit Stromerzeugung kombinieren?), nützt Dir
    3/4 des Jahres der etwas höhere Wirkunsgrades des Reglers nichts.


    Vieleicht lädst Du Dir dann im Winter ein paar transportble Module in Deinen LKW ?

  • Hm...das mit dem heizen und Strom produzieren find ich auch interessant (Thermo-Elektrischer-Generator) und verfolge den Thread dazu interessiert. Allerdings ist das alles noch zu unausgereift für den Preis finde ich. Langfristig wäre es aber interessant über die Abwärme des Ofens Strom zu produzieren.


    Für bestimmte Dinge benötige ich den Strom halt grad im Winter, insbesondere für die Umwälzpumpe der Heizung (Fetsstoff mit Wärmetauscher und Pufferspeicher)...mit einer Übrproduktion im Sommer zu leben ist ja kein Problem.


    Grundsätzlich bin ich mit meinem Setup auch recht zufrieden. Und wenn der Toyo-Regler gehalten hätte was der Prosekt verspricht wärs gut gewesen...hat er aber nicht (ist durchgebrannt) Und auch der IVT bringt grad im Winter keine 30% mehr als z.B. Mit einem PWM-Regler. "Bis zu 30%" sagt halt gar nichts über den Mehrertrag aus. Daher die Frage nach den Erfahrungswerten mit Reglern, die besser sind.


    Alternativ wären noch Panels mit niedrigerer Spannung aber höherem Strom denkbar...die Off-Road-Tauglich zu verstärken ist aber ein Mords-Aufwand. Ist bei Panels die für Häuser konstruiert sind schon nicht so ganz einfach, aber die Teile die für mobile Lösungen gedacht sind sind halt auf wenig Gewicht getrimmt.


    Naja...wenn noch'n konkreter Tip (am besten mit selbst gemessenen Werten über den Mehrertrag) vorhanden ist, würde das meine Suche ev. abkürzen.


    danke bisher und Grüße

  • Hallo,


    aus Sicht des Elektrotechnikers: die Verluste im Laderegler entstehen hauptsächlich über die Spannungsdifferenz zwischen Eingangsspannung (USolarmodul) und Ausgangsspannung (UBatterie). Wenn z.B. von der Modulseite 55V kommen und die Batteriesystemspannung 12V beträgt, ist das ungünstig, da hilft dann auch der MPPT-Laderegler nicht viel. Die Differenz zur höchsten vorkommenden Ausgangsspannung (z.B. 14,8 V) sollte so gering wie möglich bzw. wie technisch sinnvoll sein. Man kann sich da an der Mindesteingangsspannung des Ladereglers orientieren.


    Ein zweiter, oft vernachlässigter Punkt ist der ohmsche Widerstand auf der gesamten Leitungsstrecke zwischen Ausgang Solarmodul und Eingang Laderegler. Hier kommt es auf bestmögliche Verbindung an. Ein Leitungswiderstand von z.B. 0,2 Ohm bedeutet bei 30A Stromfluss einen Spannungsabfall von 6 V, was einer Verlustleistung von 180 W gleichkommt! Bei 10A fallen auf einer 0,2 Ohm-Leitung immerhin noch 20W Leitungsverluste an. Zum Vergleich: eine 10m-Kupfer-Leitung mit 4qmm Querschnitt kommt etwa auf 0,1 Ohm Widerstand, allein für die Leitung. Übergangswiderstände an Steckverbindern, Sicherungen und Klemmstellen müssen auch mit berücksichtigt werden.


    Für meine (stationäre) Solar-Insel-Anlage mit knapp 4kWp und einem 48V Batteriesystem habe ich die Sammelleitung von der String-Box zum Laderegler mit 35qmm ausgelegt. Der Laderegler ist ein FLEXmax 80 von Outback Power, der Bestandteil unseres FLEXpower ONE - Systems ist.


    Die Solaranlage auf unserm Reiselaster besteht aus 8x50W Mono-Modulen, die unter Last jeweils 17,8 V liefern (im Leerlauf 22 V). Das ganze in 4 x 2er-Strings verschaltet, die dann je max 3 A liefern (und auf einen simplen SCD-30 Laderegler von IVT gelegt, der ein 24V-Bordnetz bedient. Das funktioniert im Sommerhalbjahr sehr gut, im Winterhalbjahr nutzen wird den Unimog nicht für Touren. Von Leuten, die ganzjährig unterwegs sind, kenne ich daber das Winter-Solar-Problem. Und da hilft IMO alles nichts, selbst wenn man die Solarfläche verzehnfachen würde. Die nehmen alle einen Stromerzeuger mit, heizen stromunabhängig mit WoWa-Gastherme oder Feststoff-Ofen oder suchen sich einen Stellplatz mit Landstrom. Sinnvoll kann es sein, die "Wohnbatterien" warm zu halten, d.h. den Batteriekasten frostfrei einzuplanen. Dann ist die die nutzbare Kapazität nicht auch noch deutlich geringer, als im Sommer. Man kommt dann u.U. damit aus, den Stromerzeuger nur alle 2-3 Tage für ein paar Stunden laufen lassen zu müssen. Neben dem Stromerzeuger brauchts dann aber auch ein passendes leistungsfähiges Ladegerät (oder gleich einen Batterie-Ladegenerator, wir haben das Dieselaggregat SEA1,9kW silent aus BW-Beständen, das lädt 24V-Batterien mit 68 A).


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von Ole O Malley;123482

    Hm...das mit dem heizen und Strom produzieren find ich auch interessant (Thermo-Elektrischer-Generator) und verfolge den Thread dazu interessiert. Allerdings ist das alles noch zu unausgereift für den Preis finde ich. Langfristig wäre es aber interessant über die Abwärme des Ofens Strom zu produzieren.


    Schlechter Wirkungsgrand und nicht ganz unproblematisch (Temperaturfestigkeit). Kenne da aber den aktuellen Stand nicht.


    Ich dachte eher an einen von einen Verbrennungsmotor getriebenen Generatur, mit der Abwärme wird geheizt.


    Oder Brenstoffzellen, da fällt auch Abwärme an. Die sind aber immer noch verhältnismäßig teuer, brauchen hochreinen Brennstoff und die Membranen
    haben eine begrenzte Lebensdauer.

  • Vielen Dank für die Antworten, insbesondere für die ausführliche Antwort von Dir Tom. Die meisten Info's daraus sind für mich leider nicht neu. Die Kabel habe ich mehr als ausreichend dimensioniert, kurz gehalten und hochwertige Kabel und Stecker benutzt. Die Akkus stehen im beheizten Raum.


    Generell komme ich mit dem Strom auch hin, aber wenn man sehr viel im Wagen ist (habe einige Jahre drin gewohnt und werde das "Teilzeitmäßig" weiter tun) will man auf manchen Komfort nicht verzichten. Der Ofen ist ein Feststoffofen, kann aber über einen Wärmetauscher in einen Speicher puffern sowie Warmwasser bereiten und den Alkoven heizen. Bisher klappt das aber nicht als reine Schwerkraftheizung. Die Pumpe dafür dürfte dann im Winter zu Strommangel führen.


    Ich komme mit meinem Strom gut aus wenn es sein muss - mir geht es darum das vorhandene Potenzial der Solaranlage optimal zu nutzen, denn den Strom bekomme ich kostenfrei und für den Notfall auch dauerhaft ohne Brennstoff. Zur Optimierung wird es das sinnvollste sein, die Akkus des Wohnraumes auch auf 24 oder gar 36v zusammen zu schließen und die 12v-Verbraucher über einen DC-DC-Wandler laufen zu lassen, bzw noch besser auszutauschen, so dass sie ohne Wandler laufen. Das hatte ich auch schon überlegt, Deine Ausführungen (Tom) bestärken mich darin.


    Einen zusätzlichen Generator möchte ich nicht, hatte ich schon - aber der ist nur autark so lange ich Treibstoff habe. Das gefällt mir nicht. Gleiches gilt für die Brennstoffzelle (wobei die in ein paar Jahren bei weiter fallenden Preisen) trotzdem interessant sein könnte...ist wenigstens nicht so laut und stinkig :winking_face:


    Vielen Dank auf jeden Fall!

  • Hi!


    Leider noch nicht, ich wollte mir auch eine Inselanlage bauen, da ist der mir unter gekommen....


    Schön finde ich aber diese Modulbauweise für Hutschiene, und die Möglichkeit mehrere auch verschiedene Module untereinander zu vernetzen und auszuwerten...
    Da gab es glaub ich auch Lastrelais für Generatorsteuerung und so weiter.... ist aber auch schon eine Weile her, das ich mir das angeschaut habe!


    Es gibt zu dem System auch passende Digital Anzeigen aus der günstigeren Serie, die kannst du dir dann zusätzlich irgendwo hin schrauben...


    Gruß Endzeitstimmung

  • Hallo Zusammen,


    in diesem Zusammenhang hätte ich eine Frage - und entschuldige mich gleich, wenn es nicht 100% zu diesem Thema paßt - aber ich habe das Gefühl, dass sich hier Experten unterhalten.


    Ich habe eine 6KW Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach und ja, ich verkaufe den Strom meistbietend an die E.on (verzeiht mir). Gibt es eigentlich die Möglichkeit, dass ich den Strom bei Bedarf selber verwende und nicht in das Netz einbringe ? Ich stelle mir vor, dass der Strom eben ausfällt, ich super Strom produziere, an diesen aber nicht rankomme - ich würde mich grün und blau ärgern. Kann man da zwischen dem Gleichrichter und Stromzähler etwas einbauen, womit ich den Strom selber nutzen kann (z.B. um Wasser aufzuheizen, Heizlüfter zum Wärmen, etc.) ? Ich denke das geht, aber wahrscheinlich muß dass eine Fachfirma einbauen, oder ? Nach was genau muß ich da fragen/verlangen ?


    Danke Euch schonmal
    Jo

  • Hallo,

    Zitat von Jogo;128244

    Kann man da zwischen dem Gleichrichter und Stromzähler etwas einbauen, womit ich den Strom selber nutzen kann (z.B. um Wasser aufzuheizen, Heizlüfter zum Wärmen, etc.) ? Ich denke das geht, aber wahrscheinlich muß dass eine Fachfirma einbauen, oder ? Nach was genau muß ich da fragen/verlangen ?


    spontan fallen mir diese beiden Nachrüstlösungen ein


    SMA Sunny Backup


    Nedap Powerrouter


    Grüsse


    Tom

  • Hallo Jogo!


    Herzlich willkommen hier im Forum!


    Eigentlich ist das hier nicht ganz das passende Thema....bitte mal die Suchfunktion benutzen, da gibt es zutreffendere Themen!


    Grundproblematik:
    Kein funktionierendes Stromnetz = Keine Stromerzeugung durch deine PV Anlage!
    Die Wechselrichter schalten nicht ein, solange kein passendes Netz da ist, bzw. solange man ihnen das Netz nicht ordentlich vorgaukelt - was sehr kompliziert ist!


    Hier wird ganz gut beschrieben wie und ob du zumindest im Normalbetrieb deinen Strom selbst verbrauchen kannst (PV Eigenverbrauch)


    http://www.photovoltaik-web.de…verbrauch-solarstrom.html


    Nützt dir aber bei Stromausfall immer noch nichts....


    Alles was dann in Richtung Batterielösung geht dürfte funktionieren - siehe zb. das SMA Sunny Backup oder SMA Sunny Island, allerdings kostet das richtig geld!


    Wirtschaftlich ist das im Moment noch keinesfalls!


    Du erkaufst dir halt Versorgungssicherheit für Geld, alternativ könnte man dann auch über einen Stromerzeuger nachdenken, der macht rund um die Uhr Strom, auch im Winter, wenn die Sonne mal nicht da ist....und ist wahrscheinlich günstiger....


    Meine 8,8KWP Anlage macht an einem trüben norddeutschen Wintertag irgendwas zwischen 175 und 500W, damit bekommst du nicht mal deine Dose Ravioli ordentlich warm..... und trübe ist es hier im Winter meisstens...


    Gruß Endzeitstimmung

  • Hi, danke - sehr hilfreich, wenn gleich frustrierend, aber werde mir dann wohl doch einen Generator holen, macht wirklich mehr Sinn - und hier in Bayern liegt im Winter halt selbst bei Sonnenschein Schnee auf der Anlage - also nix Strom.


    Danke Euch beiden für die Tips
    Jogo