Alte Lebensmittel und Rezepte neu entdeckt

  • Habe in einem alten österreichischem Kochbuch viele einfache Rezepte, wie sie vor hundert Jahren Gang und Gäbe waren, entdeckt die auch im Heute noch gültigkeit haben.
    Die Zeiten damals waren geprägt von viel Arbeit, Entbehrungen und wenig Nahrung was sich natürlich auch in der damaligen Küche wiederspiegelt.


    " Machet" kommt aus dem Kärtnerraum und war vielleicht ein Vorläufer unseres Suppenbrühwürfels um 1860.
    Machet besteht aus Mehl, Grammelfett (Schweinegrieben) und als Abwandlung noch gehackte Grammeln dazu.


    Dieser fester Teig wurde als Ei geformt, getrocknet und bei Bedarf mit einem Reibeisen in eine zu dünn geratene Suppe oder nur in heißes Wasser gerieben.


    LG
    Fischer

  • Grammeln=Grieben oder liege ich da falsch ?? Wie lange soll das haltbar sein und wie trocknet man Fett ?????


    Gruß
    Loge

  • Moin Fischer,


    die regionalen Rezepte für ein "Mus" http://de.wikipedia.org/wiki/Mus würden mich sehr interessieren..?


    Ich finde diese Eintopf-, oder auch Einpfannengerichte sehr wichtig, ich habe diese in meinen Ferien in den Bergen immer wieder essen dürfen. Ganz einfache Kost, sehr gut, sehr sättigend und schmackhaft.


    Rezepte bitte her, aus dem Alpenland..! :lachen:


    Gruß



    Michel

  • @Loge
    Fett auskochen und abkühlen lassen. Bei Speisekammertemperatur oder gekühlt bleibt es auch fest.


    MfG

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Hallo Loge,


    Ja Grammel=Grieben:)


    Grammeln sind in Würfel geschnittenes rohes Fett vom Schwein, das in einer Pfanne/Topf solange erhitzt wird bis sich der flüssige Teil ( Schweineschmalz) vom Fettgewebe absetzt und die verbliebenen Grieben abgeschöpft werden können.


    Es wird nicht das Fett getrocknet, sondern das Ganze insgesammt(Fett+Mehl ) trocken gehalten.


    Haltbarkeit bei kühler,trockener Lagerung nehme ich an,Monate. In den früheren Bauernküchen kam es in einen Leinensack zu Aufbewahrung.
    Kühl aufbewahrt hält sich Schweineschmalz bis zu 6 Monate .


    Es gibt auch Abwandlungen dieses Grundgemisches, so können auch getrocknete Kräuter untergemischt werden, was jedoch auch die Haltbarkeit verringern würde.
    Ebenso kommt kein Salz dazu, da dieses ja Feuchtigkeit anzieht.


    LG
    Fischer

  • Von mir auch 2 Gerichte (Suppen)
    Schnell fertig, wenig Zutaten, beide sehr sättigend und lecker!


    Eilaufsuppe (Eistichsuppe mit Mehl):
    Zutaten:
    -Wasser
    -Brühe
    -Ei
    -Mehl
    Zubereitung:
    Wasser mit Brühe zum Kochen bringen.
    Ei mit Mehl zu einer sämigen Masse verrühren und mit einem Kochlöffel in die kochende Brühe unterrühren.
    Kurz aufkochen lassen. Fertig.

    Millinockerl (Milchnocken):

    Zutaten:
    -Wasser
    -Milch
    -Mehl
    -Salz
    Zubereitung:
    Wasser zum Kochen bringen.
    Mehl mit etwas Wasser zu einer dicken Masse verrühren und mit einem Löffel portionsweise in das kochende Wasser geben.
    Kurz aufkochen (wenn die Nocken oben schwimmen sind sie fertig).
    Die Nocken in einem Sieb abschütten.
    Milch erhitzen, fertige Nocken in die heisse Milch, mit etwas Salz abschmecken. Fertig.


    MfG und bon appetit:face_with_rolling_eyes:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Ich koche Reis und Nudeln auf "Vorrat" für den Tag...


    Die kleinen Vorräte liegen hier, und ich esse seit Monaten aus diesem Bestand. Sehr schwere wasserhaltige Konserven werden hier seit Wochen verbraucht, ich kaufe nur noch wenig frische Ware.


    Ich sehe erst jetzt, wie sehr viel Mist ich gelagert habe, der mir gar nicht schmeckt... :traurig:


    Ich werde sehr viel wegwerfen, z.B. die fertigen Linseneintöpfe, die ich nicht mehr sehen kann, geschweige denn auch noch essen.


    Schlecht vorbereitet... :)



    Michel

  • Nochmals zu den Grammeln
    Bei uns wurde früher Grammelschmalz hergestellt, ist in Schraubgläser 1 Jahr haltbar.
    Die fertigen schon kalten Grammel werden durch den Fleischwolf gedreht, anschließend mit
    dem Schweinefett vermischt. Durch leichtes erwärmen vom Fett wird das mischen erleichtert.
    Aber beim Abfüllen ins Glas sollte das Grammelschmalz fast kalt sein , sonst setzten sich die Grammel
    ab und das Fett ist oben.
    Mit Salz und Pfeffer würzen, aber wegen der Haltbarkeit erst bei Gebrauch.
    Verwendung als Brotaufstrich, sowie für Suppen, Soßen...
    mfG. Sigerl

  • Zitat von Maggi56;124274

    Ich werde sehr viel wegwerfen, z.B. die fertigen Linseneintöpfe, die ich nicht mehr sehen kann, geschweige denn auch noch essen.


    Wenn die prinzipiell noch essbar sind, frag doch mal bei der Tafel, oder bei einer Suppenküche in Deiner Nähe nach.
    Vielleicht freuen die sich über die Dosen, und Du mußt sie nicht wegwerfen.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Grammelschmalz/Griebenschmalz mache ich auch manchmal selbst. In der Nähe ist ein Fleischer, der einen tollen Speck macht, doppelt geräuchert. Klein schneiden, im Topf auslassen und kross werden lassen, danach auskühlen lassen im Keramiktöpfchen.
    Den Schmalz auf ganz frisches Brot mit etwas Salz, köstlich. Ist aber kein Diätessen.
    Ich mach das immer im Freien weil ich von dem Dunst Hustenreiz bekomme und bei einem Fettbrand wäre es auch leichter zu händeln. Den Schmalz hatte ich auch immer bei meinen Touren mit zum Braten und um dünne Suppen aufzuwerten, damit nicht mehr Augen in den Topf reingucken als raus. Bei dem Käuflichen Griebenschmalz ist immer Zwiebel drin, das mag ich nicht so, wird süsslich.


    Roman

  • @Rotato
    Wirf mal ein oder zwei Zweige Rosmarin und ein wenig Knoblauch (halbierte Zehen) mit in den Topf beim Fett auslassen und lass es etwas mit"schmoren"...vor dem Abfüllen die Stücke wieder rausfischen, aber der Geschmack bleibt drinne...

  • Es gibt ein wirklich gutes Kriegskochbuch aus dem 2.WK, da findet man z.B. dieses:


    Mehl andünsten (wenn man hat dann in etwas Fett ) so lange bis es braun/dunkelbraun wird.
    Dann schnell bevor es verbrennt mit Wasser aufgießen (gut rühren, sonst gibt es Klümpchen)
    So viel Wasser nehmen, dass eine Suppe entsteht.
    Würzen mit Nelken, Lorbeer, Wachholder, Salz und wenn man hat einem Schuss Essig


    Alles ca. 30Minuten köcheln lassen (wird eine sämige Suppe)


    - In die Suppe kann man rohe Eier vorsichtig eingeben, die dann kurz mitkochen lassen (typisches Karfreitagessen in Oberschwaben)
    - man kann diese Mehlsuppe als Grundlage für ganz viele schwäbische Essen verwenden (saure Linsen, saure Nierle, saure Bohnen....)

  • Kennst du jemand der Hühner hält,die freuen sich auch über diese Art des Zusatzfutters.Wegschmeisen muß nicht sein,wenn schon entsorgen dann doch bitte nachhaltig.

  • Hallo Maggi,

    Zitat

    Ich koche Reis und Nudeln auf "Vorrat" für den Tag...
    Die kleinen Vorräte liegen hier, und ich esse seit Monaten aus diesem Bestand. Sehr schwere wasserhaltige Konserven werden hier seit Wochen verbraucht, ich kaufe nur noch wenig frische Ware.
    Ich sehe erst jetzt, wie sehr viel Mist ich gelagert habe, der mir gar nicht schmeckt... :traurig:
    Ich werde sehr viel wegwerfen, z.B. die fertigen Linseneintöpfe, die ich nicht mehr sehen kann, geschweige denn auch noch essen.
    Schlecht vorbereitet... :) Michel


    das würde ich mir gut überlegen
    und ich meine nicht schlecht, sondern gut vorbereitet.


    Jetzt geht es Dir gut (gesundheitlich gesehen), da schmeckt manches nicht.
    Geht es Dir schlecht, schmecken die Dinge, die Du jetzt nicht magst.


    Die fertigen Bohnen-, Hühner-, Linseneintöpfe, usw. brauchst Du z.B. bei einer "guten" Magen und Darmgrippe.


    Wir hatten alle 4 vor einem Jahr den Norovirus (oben und unten alles raus mit einer Vorwarnzeit von 40Sek.), da waren die Eintöpfe alles was ging. Auch die Milchzwerge behielten davon was drin, die Milch kam raus sobald sie im Magen war... Keiner, trotz 3Tagen Abstand bei Erkrankung, konnte lange am Herd stehen (leichter Schwindel und Schwächegefühl)...


    Nicht wegwerfen, hoffen, dass Du nicht richtig krank wirst... ne olle Dose warm machen, geht immer und gerade das leicht versalzene Futter brauchst Du dann.
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Ich hab heut zum ersten mal das "Unkraut" aus meinem Garten verkocht. Es gab Maultaschen mit einer Giersch / Bärlauch Füllung. Giersch wächst wie blöd in meinem Garten und ich hab mich bislang immer drüber geärgert. Der schmeckt jung sehr aromatisch - auch als Salat, wie Spinat oder Pesto verwertbar. Gestern bin ich durch Zufall mitten im Wald auf ein fußballfeldgroßes Bärlauch Reservoir gestoßen. Der ganze Wald roch nach Knoblauch :lachen: Die Blätter hab ich teilweise zu Pesto verarbeitet, einen Teil hab ich eingefroren, eine ganze Menge in Essig eingelegt und dazu noch einen Bärlauch-Senf angesetzt. Heute gab´s dann die vegetarische Maultaschen-Variante. Das war sehr, sehr lecker! Meine Kinder waren auch ganz begeistert!!!

  • Hallo
    Ein Rezept für Hungrige wurde in meiner Region im Winter zum Holzfällen und Draußen Arbeiten mit genommen.
    Gibts Heute bei mir nur noch auf der Treibjagd.



    Mann nehme,
    Kuchenteig selbstgemacht oder gekauft.
    250 g Mehl
    250 g Zucker
    250 g Butter oder Schweineschmalz oder ein anderes Fett
    Eine Prise Salz
    Vermenge das ganze und verteile es auf dem Kuchenteig.


    Bei 220 Grad 30 Min in den Offen.


    Kann noch mit Honig verfeinert werden


    Natürlich ganz Kalorienarm....


    (Denke kriegt man auch aus dem Vorhat hin)


    Gruss SAP

  • Meine Fresse!!!:staun: Da kriegste aber schon 'ne Horde mit satt, oder?


    Hauptsache, man verwechselt nicht die Mengenangaben von Zucker und Salz... :brech::grosses Lachen:


    lg
    melusine