Warmwasserbereitung über Solar auf LKW-Dach

  • Ich möchte in meinem LKW im Sommer Warmwasser bereiten.



    Im Winter funktioniert das über einen Abgaswärmetauscher im Feststoffofen, welcher über einen geschlossenen Kühlflüssigkeitskreislauf einen 45L Pufferspeicher speist. Aus diesem wird dann das Warmwasser (Entkeimtes Trinkwasser) entnommen.



    Im Sommer würde ich das Warmwasser gern über Sonnenenergie erzeugen. Dazu stehen ca. 4 qm Dachfläche zur Verfügung. Die Dachfläche muss danach begehbar sein. Sind die Absorber nicht begehbar, so stehen nur 3qm zur Verfügung.



    Dazu fällt mir bisher nur diese sinnvolle Lösung ein, aber ganz zufrieden bin ich damit noch nicht:



    zwei begehbare und frostsichere HDPE-Solarabsorber, die eigentlich zur Erwärmung von Schwimmbecken gedacht sind. In denen steht permanent Wasser, welches über den Hahn im inneren abgerufen werden kann. Der Pufferspeicher wird hierbei nicht genutzt. Mit zwei Absorbern stünden so bei längerem Sonnenschein ständig 12L warmes Wasser parat. Nachteil: funktioniert nur bei direkter Sonneneinstrahlung und die Temperatur des Wassers ist ungleichmäßig, daneben wird das Wasser stärker zur Verkeimung neigen. Vorteil: kostengünstig, einfache Installation, kaum Teile die kaputt gehen können



    ich meine so was:

    http://www.ebay.de/itm/Solarabsorber-Solarheizung-Solar-Absorber-Poolheizung-/250650009070?pt=Pool_Zubehör&hash=item3a5be79dee#ht_3414wt_992


    (ich kenne den Anbieter nicht, will nur klar machen was ich meine)


    Lieber wäre mir eine Lösung bei der das Wasser im eh vorhandenen 45L Pufferspeicher gleichmässiger erwärmt und eine Weile warmbehalten wird (z.B. Abends)

    Mit herkömmlicher Solarzthermie wird das Gewicht auf dem Dach wahrscheinlich sehr hoch und ich denke ich käme ohne Umwälzpumpe nicht aus. Außerdem ist das ganze vergleichsweise teuer und wahrscheinlich erschütterungsempfindlich.


    Optimalerweise sollte in der Anlage auch eine Kühlflüssigkeit eingesetzt werden, wie sie in Fahrzeugmotoren zum Einsatz kommt. Diese muss bei Frost nicht abgelassen werden und ist sowohl zum Motor Kühl/Heizkreislauf wie auch zum Kreislauf im Ofen und Wärmepuffer kompatibel.


    Gibt es vielleicht noch eine andere Lösung mit einem Gesamtgewicht von unter 35kg, robust (offroadtauglich) und nicht zu teuer...? Selbst bauen oder zweckentfremden ist mir dabei meist lieber als schlechte Plug&Play Qualität zu überteuerten Preisen zu kaufen :winking_face:


    Die klassischen Lösungen, Gasdurchlauferhitzer/Boiler schließe ich aus. Ich will alles bis auf den Motor unabhängig von externen flüssigen und gasförmigen Brennstoffen betreiben können. Ein elektrischer Durchlauferhitzer wäre bei der montierten Photovoltaikanlage zwar gut möglich, aber ich würde den Strom ungern so verheizen.


    habt Ihr Ideen?

  • Ich würde das sehr wohl mittels Photovoltaik machen. Strom verheizen ist nicht schlimm, wenn 1 kWh Solarstrom heute schon billiger zu produzieren ist als 1 kWh Solarwärme. Außerdem ist die Anbindung weitaus besser, das Gewicht niedriger und quasi "nebenbei" erhöhst Du auch noch die Solarstromleistung im Winter, wo man's ja eh nötig hat.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo!


    aus den 3-4qm die ihm zu Verfügung stehen wird er niemals eine vernünftige Leistung zur Warmwasserbereitung mittels PV bekommen!


    ausserdem ist dafür die Effizienz von PV zu gering!


    Wenn es zumindest semistationär sein dürfte dann würde ich auf eine kleine Thermosiphon Anlage setzen:


    https://www.previval.org/forum…light=autarke+solaranlage


    Aufbau in ca. 45Minuten und kostet unter 600€! Leider sind die Röhren recht bruchgefährdet, dafür sind sie billig und sehr effizient.


    Als 2. Option käme für mich dann ein Durchlauferzitzer für Gasflaschen oder so eine Truma Gaslösung in den LKW


    https://www.previval.org/forum…light=autarke+solaranlage


    Im Zweifel kannst du dein Wasser ja immernoch mit dem Festbrennstoffofen warm machen!


    Gruß Endzeitstimmung

  • Hallo Ole o Malley,


    schreib doch auch was über die folgenden Parameter:


    Wieviel Zeit nach Abstellen des Lkw-Antriebsmotors soll
    das Wasser noch welche Temperatur haben?
    Könntest Du einen größeren Pufferspeicher montieren?


    Ich denke an 100 Liter, anständig isoliert, durch das
    Kühlsystem auf 80° bis 85° Celsius aufgeheizt.
    Wenn die Fuhre ungünstig auf dem zB Zollhof steht ist
    mit Solarenergie auch nicht viel los.


    Grüße, Karpatenwolfes.

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]

  • Zitat von Endzeitstimmung;126374

    Hallo!


    aus den 3-4qm die ihm zu Verfügung stehen wird er niemals eine vernünftige Leistung zur Warmwasserbereitung mittels PV bekommen!


    ausserdem ist dafür die Effizienz von PV zu gering!


    3,5m² PV mit 15% Wirkungsgrad ermöglicht eine installierte Nennleistung von über 500Wp.


    Bei waagerechter Montage sind das an einem durchschnittlichen Sommertag rund 2kWh Ertrag. (wers genauer kalkulieren will nimmt PV GIS 4.0)


    Um 45l Wasser von 20°C auf 60°C aufzuheizen benötigt man 2kWh. (ohne Verluste, den Pufferspeicher sehr gut zu dämmen wäre anzuraten, weitere Verluste treten bei einem PV Wärmesystem nicht auf)


    Q.e.d.




    Die Vorteile der PV Anlage sind weiterhin:


    Im Winter, wenn das Warmwasser anderweitig bereitet wird steht zusätzlicher Solarstrom zur Verfügung.


    Aufbauzeit: 0 Minuten


    Bruchgefahr: vernachlässigbar


    Gewicht: gering im Vergleich zur anderen Optionen


    Wartungsaufwand: minimal


    Frostschutz: nicht relevant


    Stagnationsprobleme: System bedingt nicht vorhanden


    Lebensdauer: Sehr hoch


    Technischer Anspruch: Gering (abgesehen von der Steuerung)


    Preis: Je nach Modultyp



    Nachteil: Bei einem verregneten Sommertag reicht die Leistung auch nicht und es braucht ein Backupsystem, aber das Problem haben alle Solarlösungen. PV produziert bei Regenwetter dann wneigstens noch einen Teil nutzbarere Wärme, ST Lösungen garnichts mehr.


    Was zum Wirkungsgrad: Die PV Anlage hat ihre 12-16% in einem sehr weiten Bereich, auch bei wenig Einstrahlung und Kälte. Unabhängig von der Temperatur des Wassers im Speicher! Simple solarthermische Lösungen wie schwarze Schläuche dürften solche Werte nur unter optimalen Bedingungen erreichen, die meiste Zeit des Jahres ist deren Wirkungsgrad eher nahe Null. Auch Thermosyphonsysteme glänzen im Jahresschnitt keineswegs mit sonderlich guten Werten (einfach mal die Einstrahlung auf die geneigte Fläche ausrechnen und das mit der Energie, die dann abends im heißen Wasser steckt, vergleichen)

    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Vielen Dank. Denke es wird zusätzliche PV. Man ist halt manchmal Betriebsblind.


    Der Wagen hat schon 500wp (im Winkel von 0° bis 90° aufstellbar), da war für mich immer klar, die PV ist fertig. Bei dem Gedanken dass ich das Wasser elektrisch erwärmen könnte waren mir die 500wp aber immer zu wenig, zumal da im Sommer auch der Kompressorkühli dran hängen wird.


    Dass ich bei einem elektrischen Durchlauferhitzer aber keinen Platz mehr für die Solarabsorber brauche und statt dessen zusätzliche 400 wp PV installieren kann ist mir nie wirklich aufgefallen. Mit insgesamt 900wp und einiger Speicherkapazität wird das reichen. Wäsche waschen gibt's dann hält nur an Sonnentagen :winking_face: Und im Winter gibt's zusätzlichen Strom...immer gut!


    Danke! Für weitere Anregungen bin ich aber weiterhin offen.

  • Das mit 500 WP PV-Zusatzleistung ist schon nicht ohne und ein elektrischer Heizer ist sicher einfacher zu handhaben, als ein Heizkreislauf. Das gibt auch ordentlich Reserve bei bedecktem Himmel.


    Ich denke auch schon von PV-Thermie-Kombi-Modulen gelesen zu haben. Es gibt immer wieder Firmen, die Strom und Wärem gleichzeitig erzeugen wollen, das geht jedoch größer PV-Leistung meist wirtschaftlich nach hinten los. (PV-Zellen wollen kühl gehalten werden und nicht Heiz-Wasser im Rücken haben)


    Ansonsten gibt Es es nichts von der Stange, was Fahrzeugspezifisch optimiertist. Es bleibt nur selber bauen.
    Dazu brauchst du aber wahrscheinlich eine Pumpe (photovoltaisch?)


    Mattes-Schwarzes Blech hinten mit Endlos-Kopferrohrschlange belegen. und dann isolieren.
    ...oder direkt die Schlange aufs Dach verteilen, wie bei einer Pool-Heizung.
    Anleitungen zum Thermie-Selberbau sollte es zuhauf im Netz geben, dass war mal eine richtige Mode unter Häuslebauern.

  • Solarwind:


    das mit dem Matten schwarzen Blech und dem Kupferrohr war mein erster Gedanke. Aber die von mir verlinkten Poolheizungen arbeiten nach dem gleichen Prinzip, sind dabei aber günstiger, leichter und stabiler.


    Bei genauerer Recherche hat sich eben auch rausgestellt, dass Durchlauferhitzer ja eine derartig hohe Leistung haben, dass der Wechselrichter min 10kw Spitze haben müsste. 12v und 24v Durchlauferhitzer dürfte es aufgrund der benötigten Kabelanschlussquerschnitte für derartige Ströme nicht geben.


    So ein Elektroboiler nimmt mir zu kontinuierlich Strom auf, dafür benötige ich zu unregelmäßig warmes Wasser. Man könnte in den vorhandenen 45L Pufferspeicher einen elektrischen Heizstab aus dem Wohnmobilzubehör einbauen und den Speicher nur bei Bedarf Aufwärmen. Das stärkste was ich da gefunden habe hat 70 Watt. Wenn ich richtig gerechnet habe, brauche ich damit optimistisch gerechnet ca. 11h um von 20 auf 35 Grad aufzuheizen...dann bin ich wieder beim Warmhalten.?!


    Damit bin ich wieder recht nah am Anfang.


    hspler: Foto rein stellen geht grad nicht weil ich nur am Pad online bin, da geht das scheinbar nicht ohne weiteres.


    @karpartenwolf: Ich habe lange nach einem so kleinen (und trotzdem günstigen) Pufferspeicher gesucht. Größer stellt ein Platzproblem dar. Da ich schon einen 400L Trinkwassertank im Innenraum habe und auch noch ein kleiner Abwassertank
    in den Innenraum kommt wird es da bei 8m2 Grundfläche sonst ungemütlich. Die Abwärme des Motors stellt ein Nebenprodukt dar, da das Fahrzeug nicht so oft hintereinander bewegt wird. Wichtig ist mir dass es einen Kreislauf gibt, der über Ventile in unterschiedliche Richtungen betrieben werden kann. Motor mit dem Feststoffofen vorheizen, Warmwasser mit verschiedenen Wärmequellen herstellen, Wagen während der Fahrt beheizen, Wärme des Ofens im Wagen regulieren und verteilen können.

  • Zitat von Ole O Malley;126467

    Man könnte in den vorhandenen 45L Pufferspeicher einen elektrischen Heizstab aus dem Wohnmobilzubehör einbauen und den Speicher nur bei Bedarf Aufwärmen. Das stärkste was ich da gefunden habe hat 70 Watt. ...


    z.B.: http://www.mbw-electronic-onli…12V-AC-DC-300W-500W-1000W


    Die Steuerung ist noch eine Herausforderung. Ich würde wahrscheinlich auf einen "dump load Controller" setzen, wo Dir die 900W PV ertstmal den Akku voll machen und der Überschuss dann verheizt wird.
    Da dran dann einen 1000W Heizstab.


    Das hier ist ein Beispiel: http://www.morningstarcorp.com…S.DAT.Datasheet.01.EN.pdf


    Das ist jetzt keine Empfehlung. Geh dazu lieber ins photovoltaikforum.com und frag Leute, die Erfahrung mit Inselsystemen haben.


    Ich halte das für eine elegante und billige Lösung. Vor allem kann man sehr gut abschätzen, ob es funktionieren wird.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.