Bauplan für ein autarkes Leben!?

  • Und wie funktioniert das mit der Schwerkraft? Ich kann mir ja vorstellen, der Ofen ist im Keller, Wärme/heißes Wasser steigt bekanntlich auf (kaltes Wasser im Rücklauf sinkt), und somit braucht man keine Pumpe. Aber wie hast du es ebenerdig gemacht?


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    Und wie funktioniert das mit der Schwerkraft? Ich kann mir ja vorstellen, der Ofen ist im Keller, Wärme/heißes Wasser steigt bekanntlich auf (kaltes Wasser im Rücklauf sinkt), und somit braucht man keine Pumpe. Aber wie hast du es ebenerdig gemacht?

  • @ Selbstversorgerin


    Das mit der Schwerkraft funktioniert bei uns, da der Ofen ebenerdig und der Speicher im 1.OG steht. Das hat sich beim Bau so ergeben und wir haben es ausgenutzt. Der Rohrduchmesser ist hier 40mm.
    Viel kleiner sollte er für Schwerkraftzirkulation nicht sein.

  • Halloo,.. Herr und Gebieter von ....?


    So ne reine Nummer, ...? ....gut. ....


    Ich hätte da einen Link, der da Deine Interessen streifen könnte.
    Streifen deshalb, sie sind eben sehr anders, als was ich denke was Du Dir so vorstellst.
    Aber sie haben doch teilweise recht nette Ideen, die sie auch gut umsetzen.
    Anschauen schadet ja nichts, und eventuell hilft es Dir, oder giebt Anregungen.


    http://experimentselbstversorgung.net/


    Schöne Gruesse aus dem Land der Freiheit


    Mike


  • Also ich weiss nicht was du für einen Holzverbrauch dir vorstellst. Bei 10 Ha kannst du nachhaltig in zwischen 60-80 Festmeter Holz raus holen.


    Zu den Zahlen: Seite 12 http://www.bafu.admin.ch/wald/…m162epYbg2c_JjKbNoKSn6A--


    Moléson

  • Salü,


    interessantes Thema!


    Aus der Praxis möchte ich von 2 Beispielen erzählen:


    1. Beruf: Handwerker (Sanitär / Heizung),
    eigenes Haus mit grossem Grundstück im dörflichen Raum,
    grosse Familie, 3 Generationen, praktische Berufe
    Selbstversorgungsgrad fast 100% (Gemüse, Obst, Nüsse, Hasen, Hühner, Ziegen, Pferde, Brunnen, eigener Schnaps...)
    wenn Geld (Steuern, Strom...) benötigt wird, übernimmt ein Handwerker einen Auftrag von aussen gegen Geld,
    so lange Geld gebraucht wird, kann es zu jeder Zeit von aussen durch Leistungen erwirtschaftet werden.
    ansonsten: hoher Anteil an Tauschhandel


    2. Beruf: er Handwerker (Elektriker), sie Heilberuf,
    eigenes Haus mit grossem Grundstück im dörflichen Raum,
    Kleinfamilie, aber sehr gut vernetzt,
    Selbstversorgungsgrad fast 90% (Gemüse, Obst, Nüsse, Hasen, Hühner, Solarthermie, Solarstrom, eigener Brunnen, Holz ist extrem billig und im überfluss vorhanden)
    er hat einen Nebenjob für die nötigsten Ausgaben (Steuern, Strom, Internet..), sie arbeitet frei als Therapeutin,
    so lange Geld gebraucht wird, kann es zu jeder Zeit von aussen durch Leistungen erwirtschaftet werden,
    ansonsten: hoher Anteil an Tauschhandel



    Ich persönlich kenne diese Menschen, sie sind gesund und zum Teil weit über 30 Jahre alt :)


    Gruss
    's Hörnli

  • Hallo Hörnli,


    das hört sich auch alles sehr gut an, aber mir persönlich wäre der " Fleisch Anteil " zu gering.
    Es soll und muss aber auch jeder selber entscheiden wie er leben will.
    Und der Treadsteller ( heisst das so? ) hat es auch unter dem Punkt Viehzucht aufgeführt.


    Und ich weiss auch, gerade als Quereinsteiger was Ackerbau und Viehzucht heisst.
    Dass jeder dabei um sein Lehrgeld nicht herum kommt habe ich auch spüren dürfen!


    Gerade auch wegen den möglichen Alternativen habe ich ja den Link reingestellt.


    Bei der Geschichte mit den Wald weiter oben angeführt blicke ich aber nicht ganz durch, da
    würde doch auch noch was wie Umtriebsplantagen für Hackschnitzel und Pellets, oder schnell wachsendes Wertholz wie Paulonia, manche nennen es auch Kiri , in Frage kommen.
    Eventuell sogar Weihnachtsbäume.


    Sicher braucht das alles auch seine Vorlaufzeit, das ist mir schon bewusst, aber von heute auf morgen geht es eben nicht.


    So weit so gut erstmal.


    Schöne Gruesse Mike

  • Zitat von mikehemsley;148563

    Hallo Hörnli,


    das hört sich auch alles sehr gut an, aber mir persönlich wäre der " Fleisch Anteil " zu gering.


    Meinst Du jetzt die Tier/ Fleischarten?


    Zitat

    Und ich weiss auch, gerade als Quereinsteiger was Ackerbau und Viehzucht heisst.
    Dass jeder dabei um sein Lehrgeld nicht herum kommt habe ich auch spüren dürfen!


    Bitte berichte doch mal, interessiert mich sehr !!


    Zitat

    Bei der Geschichte mit den Wald weiter oben angeführt blicke ich aber nicht ganz durch, da
    würde doch auch noch was wie Umtriebsplantagen für Hackschnitzel und Pellets, oder schnell wachsendes Wertholz wie Paulonia, manche nennen es auch Kiri , in Frage kommen.


    Das interessiert mich ebenfalls, müsste in PY nicht das Holz wachsen wie Gras? Ich habe auf Fotos Euka- Plantagen gesehen, die waren 3-5 Jahre alt und riesig !

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Kurzumtriebsplantagen lohnen sich zur Selbstversorgung nur aufgrund der geringen Stückmasse wenn sie im mittleren Umtrieb bewirtschaftet werden (10-15 Jahre). Dann kann man sie motormannuel Berernten. Als durchschnittlichen Ertrag in Deutschland kann man bei Pappelhybriden Ca. 10 t Trockenmasse pro Jahr annehmen, was getrocknet ungefähr 4000 Liter Heizöl entspricht.
    Etabliert in Deutschland haben sich nur Pappeln und Weiden wobei die Weide sich für die manuelle Ernte nicht eignet, da sie buschig Wächst.
    Ich hoffe etwas weiter geholfen zu haben, wenn jemand noch Fragen zu KUP hat nur raus damit.
    Gruß Kupfersalz

  • Hallo Firehorse,


    schön dass Du hinterfragst, dann kommt man sich auch nicht überlesen vor.


    Und ja, ich würde da schon noch einiges mehr an Tierarten mit hinzunehmen, ist aber auch eine Frage der Möglichkeiten. Jedes Tier will ja auch Versorgt sein.


    Da Du ja schon auf meiner Vorstellungsseite warst, hast Du bestimmt auch schon so ne Vorstellung was ich mir so unter Selbstversorgung/Autark so denke.
    Da habe ich auch schon ein wenig über mein Lehrgeld geschrieben.


    Interessant finde ich auch Puten, und Strauss/Nantu.


    http://www.straussenparadies.at/startseite-straussenparadies


    Aber wenn ich es vermeiden kann, nichts mit Pferden, vor denen habe ich höllischen Respeckt.



    Mit Eukalyptus hast Du Recht, giebt es hier sehr viel. Ist in meinen Augen aber schon sehr fragwürdig, da Eukalyptus meines wissens nach den Grundwasserspiegel sehr stark beeinflusst.
    Ich ziehe da Paulownia und vor allem Moringa Oleifera vor.
    Der heisst auch nicht ohne Grund der Baum des Lebens. Ob der allerdings in Europa wächst kann ich nicht sagen.
    Da das Forum aber weltweit seine Anhänger hat habe ich ihn mit aufgeführt.


    http://de.m.wikipedia.org/wiki/Meerrettichbaum


    Wenn ich mal richtig Zeit, Lust und Laune habe, werde ich da auch mal extra etwas darüber schreiben da ich Moringa doch als sehr wichtig einschätze.


    Ja auch Hallo Kupfersalz, die Kurzumtriebsplantagen hatte ich nur deshalb mit hinzugenommen, weil es eben schneller geht, als einen vernünftigen Wald über Generationen weiter zu reichen.


    Zum verheizen wäre doch bestimmt auch dieser Link mit Miskanthus interessant.


    http://www.miscanthus-dierdorf.de/3.html


    Ich hatte es als Viehfutter und auch als Einstreu.


    So genug erst mal wieder, hoffentlich sind da auch für den einen oder anderen brauchbare Anregungen dabei.


    Schöne Gruesse Mike

  • Zitat von mikehemsley;148622

    Hallo Firehorse,


    schön dass Du hinterfragst, dann kommt man sich auch nicht überlesen vor.


    Schön:) Ist allerdings nicht ganz uneigennützig, da ich ernsthaft darüber nachdenke, nach PY zu kommen. Ich möchte nicht den Rest meines Lebens frieren, im Fall einer bösen Krise nur noch Kartoffeln, Möhren, Äpfel und Kohl aller Art zur Auswahl haben und von meiner Rente (wenn es sie dann überhaupt noch gibt) nur noch die Stromrechnung begleichen können :face_with_rolling_eyes:...


    Zitat

    Und ja, ich würde da schon noch einiges mehr an Tierarten mit hinzunehmen, ist aber auch eine Frage der Möglichkeiten. Jedes Tier will ja auch Versorgt sein.


    Das stimmt. Wir haben hier z. Zt. Pferd, Ziegen, Schafe, Hühner, Gänse, Enten, Puten, Kaninchen...und diverse Hunde. Man rennt den ganzen Tag, um alle zu versorgen, ist aber zu schaffen.
    Ich stelle mir das in PY etwas leichter vor, da die Vegetationszeit ja (fast?) 12 Monate andauert und man somit keine Wintervorräte wie in D einlagern muss, die Tiere können ganzjährig draußen sein, keine einfrierenden Tränken etc.


    Puten sind toll- ich habe dieses Jahr meine ersten, es sind Kupferputen, völlig anders als andere Hühnervögel, sehr viel intelligenter und sehr liebenswert. Wenn das so weitergeht, werde ich noch Vegetarier...


    Zitat

    Mit Eukalyptus hast Du Recht, giebt es hier sehr viel. Ist in meinen Augen aber schon sehr fragwürdig, da Eukalyptus meines wissens nach den Grundwasserspiegel sehr stark beeinflusst.


    Das stimmt, ist z.B. in Portugal ein großes Problem.
    Ich habe aber eine Untersuchung gelesen (weiß leider nicht mehr wo), dass es in Ost-PY kein Problem sein soll, wegen der regelmässigen großen Niederschlagsmengen.
    Ich überlege, ob es Sinn machen würde, ein paar ha mit einem Euka/Edelholzmix zu bepflanzen.


    Ich hätte übrigens vor Straußen größeren Respekt als vor Pferden; wenn sie nicht völlig verdorben sind, "funktionieren" sie recht einfach-sie sind nette Tiere, die Menschen nicht angreifen und mit denen man nur ruhig, bestimmt und sanft umgehen muss.
    Bei Straußen bin ich mir da nicht so sicher... habe aber auch noch nie welche kennengelernt.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Hallo Firehorse,


    Ist ja schon einmal, nach meiner Meinung der richtige Weg.
    Ich stehe Dir auch gerne mit meinen Wissen und Erfahrungen zur Verfügung so weit ich kann.
    Aber!!! ... wir sollten aus Respeckt auf diesen Thread dann endweder auf meiner Vorstellungsseite, oder wenn Dir das lieber ist mit P.N. verkehren.


    Denn hier geht es ja nicht um Paraguay oder Auswandern.


    Wenn Du Lust oder Fragen hast, wie gesagt gerne.


    Schöne Gruesse Mike

  • Das Ziel "autarkes Leben" ist wie Cephalotus bereits anmerkte nicht sinnvoll, da es meine Lebenszeit vermutlich drastisch reduziert.
    Ausserdem ist "autarkes Leben" auch nur in ca. der Hälfte der Lebenszeit (15-65 Jahre) für die Masse möglich. Sollten Kinder im Spiel sein, hört die "Autarkie" in D spätestens bei der Kinderfürsorge auf.


    Man sollte also zwischen "Wohlstandsgesellschaftaussteigern" im mittleren Alter und Menschen die nach Selbstbestimmung streben unterscheiden.


    Die Masse der "Gesellschaftsaussteiger" experimentiert heute in einer Sonnenschein-Sozialwelt herum, die jederzeit eine Rückkehr-Option ins Sozialsystem bietet. Egal woran die Pläne der "Selbstversorger", "Aussteiger" oder "Auswanderer" auch scheitern, solange sie nach Rückkehr in die Gesellschaft den Weg zum Amt finden, gibt es die bedingungslose warme Wohnung, Essen und den Arzt. Als Gegenleistung wird lediglich verlangt, dass man evtl. noch vorhandene Arbeitskraft zur Verfügung stellt, falls diese lokal benötigt wird.


    Sobald eine wirtschaftliche Krise eintritt verändert sich aber die Welt.


    Der "autarke Aussteiger" wird plötzlich mit Themen wie neuen Vermögenssteuern, erhöhten Grundsteuern und Lastenausgleichgesetzen konfrontiert. Er tut gut daran sich in den Sonnenscheinzeiten zu überlegen, wie er als "Vermögender" im Mieterland Deutschland 1-2% jährliche Grundsteuern aufbringen würde. Oder 25 Jahre lang 2% Lastenausgleich. Bitte auch berücksichtigen, dass es evtl. zu behördlich vorgenommenen Neubewertungen von Immobilienbesitz kommen kann, damit die Steuern nicht zu niedrig ausfallen.
    Selbstverständlich sinkt in der Krise die Arbeitskraftnachfrage und es kommt zu Massenentlassungen und sinkenden Reallöhnen. Das betrifft auch die Tauschgeschäfte in der "Nachbarschaftshilfe" und Schwarzarbeitnachfrage. Mangels verfügbarem Material oder fehlender Energie ist sogar das Arbeiten auf dem eigenen Grund oft erschwert.
    Man sollte auch nicht damit rechnen Kredite zu bekommen oder bestehende Kredite verlängern zu können. Geld wird besonders in Wirtschaftskrisen sehr ungern an Leute mit Immobilienbesitz verliehen. Schließlich kann man als Geldverleiher diesen Besitz evtl. günstig erwerben, falls es nicht zum Kredit kommt. Der Staat unterstützt dann tendenziell denjenigen, der in Aussicht stellt als Besitzer seine Steuern zu bezahlen und unterstützt die Vertreibung der nicht Steuern zahlenden Altbesitzer.


    Weitet sich die Wirtschaftskrise zur richtigen Depression aus sinkt die Sicherheitslage. Sowohl eingelagerte als auch angebaute Lebensmittel müssen dann mit zusätzlichem Aufwand versteckt oder bewacht werden. Es wird geklaut was nicht niet- und nagelfest ist. Solarzellen, Brennholz oder Kupferbleche finden noch mehr Abnehmer als heute im Sonnenschein. Feldarbeit wird erheblich erschwert, wenn man sich nicht mehr sicher bewegen kann. Isolierte Höfe können sowieso kaum selbst gegen Plünderung verteidigt werden. Weitet sich die Depression zum (Bürger-)Krieg aus droht zusätzlich noch Vertreibung.
    Ich kann dazu nur jedem empfehlen, mal das Stadtzeitungsarchiv aus dem Jahr 1923 zu lesen. Ich phantasiere nicht herum, sondern beschreibe Alltagsrealität vor 90 Jahren. Angezündete Höfe um Spuren nach Plünderungen zu verwischen, aus Rache oder Neid gab es schon damals.


    Die Basis für ein selbstbestimmtes Leben liegt im Erhalt von Gesundheit, möglichst weit nachgefragter Qualifikation, hoher Flexibilität und gutem Leumund der eigenen Person. Letzteres ist besonders für Auswanderer wichtig.


    Zur Qualifikation gehört nicht nur die aktuell beruflich ausgeübte Tätigkeit. Man sollte die Welt in der man lebt verstehen. Dazu gehören Sprachkenntnisse, benutzte Alltagsgegenstände wie ein Auto oder IT genauso wie Gesetze. Wer gesellschaftliche Entwicklungen regional und global nicht versteht, Wirtschaft, Finanzen und Politik nicht interpretieren kann, wird sein "selbstbestimmtes Leben" vermutlich nur bei Sonnenschein leben können.


    Vorbereiten (Preppen) bedeutet nicht sich im Krisengebiet möglichst gut einzuigeln und auf das Ende der Krise zu warten. Krisen wüten selten weltweit in derselben Intensität, aber sehr oft an einem Ort über viele Jahre. Fast immer ist vorbereitetes Absetzen in das langfristig zuvor auserkorene Fluchtland besser, als das Aussitzen im Krisengebiet. Egal ob es sich um Krieg, Hunger, Naturkatastrophen oder Verfolgung handelt.


    Die Gewichtung im Forum liegt sehr stark auf dem BOB oder dem Bauernhof. Die Qualifizierten in Rumänien oder Griechenland setzen nicht auf "autarke Bauernhöfe" und brauchten auch selten den vorgepackten BOB. Es war wichtiger als erster Verkaufender noch einen guten Preis für die verkaufte Wohnung zu bekommen, bevor die Preise fallen und im Zielland als Erster eine der wenigen offenen Stellen zu bekommen, bevor die Masse nachziehen will.