Ernstfall eingetreten!

  • Schönen Sonntag Abend an Alle,


    heute Vormittag hatte ich ein Erlebnis,
    ich muß euch das unbedingt erzählen.


    Ich war in der Küche, der Fernseher lief vor sich hin, das Licht
    war eingeschaltet, meine Freundin quälte im Wohnzimmer
    den Staubsauger und mein Laptop spielte Tennis mit dem Bilschirmschoner.
    Es gab einen Stromausfall, nichts besonderes, und ging für eine Minute ins Wohnzimmer.
    Zurück in der Küche nahm ich das Handy um einen Bekannten anzurufen, ob das in der ganzen Stadt wäre.
    Das Handy war tot. Ein Blick auf den Monitor des Laptops, auch tot.
    Ich strich über das Mauspad, nichts.
    Enter, enter, enter.......NICHTS !!!!!


    Es dauerte 5 Minuten, dann war der Strom wieder da.


    Das Handy war wohl schon die ganze Nacht entladen,
    die Akkus des Laptops so lausig daß nach einigen Sekunden wohl schon Schluss war.


    Was glaubt Ihr, was in diesen 5 Minuten in mir vorging?
    Strom weg, Handy und Laptop tot, Worte wie , ,
    undsoweiterundsofort krochen mir heiß und kalt
    den Rücken rauf und runter.


    Was mich total stutzig macht, bei den ganzen Gefühlen war auch
    eines so ungefähr wie Freude dabei. Jetzt kommt was Neues,
    jetzt das ganze Zeug ins Fluchfahrzeug und ab aufs Land.
    Echte Freude, als ich den ganzen Blödsinn dem ich aufsaß verstand. Vor 5 Jahren hätte mich das kaltgelassen.
    Ich wusste nichts darüber.


    Schlimm, was sagt ihr dazu?


    Mit lieben Grüßen.

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]

  • Zitat von karpatenwolfes;129306

    ... was sagt ihr dazu?



    Genau das ist mein Szenario


    Viele Grüsse


    Matthias


    Der jetzt hoffentlich mit Dir über Amateurfunkrelais und Amateurfunksatelliten kommunizieren könnte...

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von karpatenwolfes;129306

    Schlimm, was sagt ihr dazu?


    Was findest du jetzt schlimm, dass du so gedacht hast? Dein Denken hat sich verändert, ist nur eine logische Folge der Vorsorge (oder sollte es sein?!)


    Aber ich bin immer noch die Einführung einer Blackout-Liste. :)

  • Was ich darüber denke?


    Bleib locker! Befülle dein Radio mit frischen Batterien aus deinem umfangreichen Vorrat und schalte es ein. Sorge dafür, dass keine Elektrogeräte eingeschaltet bleiben, sie könnten zum Problem werden, wenn der Strom wieder da ist.
    Beobachte die Umgebung und nimm Kontakt mit deinen Nachbarn auf.
    Koche dir einen Tee oder Kaffee mit deinem Gaskocher und.....


    keep cool!


    Tsrohinas

  • Danke, Tsrohinas.
    Nein, es dreht sich nicht um die weitere Vorgehensweise.
    Interessehalber, das sich die Denkweise verändert ist klar.


    Mich befremdet das "fremde, anders gefühlte Freudegefühl".
    Ein bisschen wie damals bei der Einschulung. Ja, das trifft es.
    Eine Vorfreude auf etwas Unbekanntes, vielleicht sogar etwas
    Bedrohliches. Wie bei der Einschulung.
    Darum schrieb ich hier unter "Psychlogie".


    Am ersten März gab es erhöhte solare Aktivität
    mit unruhigem Erdmagnetfeld, das war auch noch im Hinterkopf.


    Matthias, ja Du hast recht, das steht jetzt wirklich an. Amateurfunker
    kenne ich hier in Rumänien einige.
    Dein Zitat:
    Der jetzt hoffentlich mit Dir über Amateurfunkrelais und Amateurfunksatelliten kommunizieren könnte...
    Für dieses Thema bin ich schon längere Zeit offen, jetzt erst recht.


    Viele Grüße und nen schönen Abend noch.


    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]


  • Aber ist es nicht zugleich auch befreiend, so empfinden zu können? Nicht voller Panik durch die Gegend zu laufen, sondern denken zu können: jetzt fängt etwas Neues an? Bei meinem ersten Stromausfall seit meiner Kindheit vor ein paar Jahren war ich panisch und dachte, jetzt habe ich die Leitungen mit meinem PC zerfetzt, weil der erst gezuckt und gemuckt hat und dann plötzlich der Strom ganz weg war (lag aber nicht an mir, stellte sich dann raus). Beim letzten dachte ich dann: dann habe ich heute eben einen freien Tag und warte ab, bis der Strom wieder kommt. Falls er wiederkommt.

  • Ich kann dein Gefühl nachempfinden, da ich das auch schon paar Mal so erlebt habe. Im Kopf spielt man man die Szenarien und Handlungschemata durch. Mich beruhigt es dann immer sehr auch nur zu wissen, wo die Schublade mit der Notbeleuchtung ist.


    Befreiend empfinde ich die Momente des Stromausfalls meistens, weil mehr alltägliches tun kann und sich "stormlosen" Aufgaben widmen muss.


    Blöd nur, wenn man wie ich gerade fürs Examen lernt und den Stromausfall nicht mitbekommt, weil man eh über Büchern sitzt und den 2 Stunden Ausfall gar nicht wahr nimmt.

  • Hallo,

    Zitat von karpatenwolfes;129306

    Was mich total stutzig macht, bei den ganzen Gefühlen war auch eines so ungefähr wie Freude dabei. Jetzt kommt was Neues,
    jetzt das ganze Zeug ins Fluchfahrzeug und ab aufs Land.


    das ist das gefährlichste am Preppen, meiner Meinung nach. Man sehnt sich fast nach einer Krise, um endlich! mal das Equipment ausprobieren zu können. So wie diverse Religionen die Erlösung und das Himmelreich bis hin zur Ausstattung mit diversen Jungfrauen etc. predigen. Ich halte das allerdings für ein schon fast romantischen Trugschluss. Ab dem Ernstfall wird nichts besser. Die Zeit ab dem Ernstfall ist erfahrungsgemäss schlimmer und schlechter als alles, was vorher war. Natürlich hat eine Katastrophe auch das Potenzial zu einem Neuanfang. Ich fühle mich aber im Diesseits bzw. in der jetzigen Situation ziemlich wohl und fiebere überhaupt nicht auf einen Ernstfall hin.


    Es gibt natürlich noch eine abgemilderte Form der "Ernstfall-Euphorie" - das ist das Gefühl "Die Zeit des Wartens und der Untätigkeit ist endlich vorbei". Das kennen Soldaten, bevor sie zum Gegenschlag ausrücken oder auch ganz banal, Rettungskräfte nach tagelangem ereignislosen Schicht- oder Bereitschaftdienst. Als ich Zivi war, gabs in unsererm kleinen Alb-Krankenhaus mit angeschlossener Rettungswache immer diesen Running Gag: die ganze Schicht der diensthabenden Rettungssanis und Notärzte sitzt mit uns Zivis beim Mittagessen, als die Piepser allesamt gleichzeitig Alarm schlagen. Immer sagte dann einer "Das ist garantiert der Reisebus mit den 30 Schwerstverletzten" bevors los ging. Das ist aber auch eine Art Galgenhumor (meine Ex war Rettungsassistentin und hatte mal bei einem echten Busunglück mit 20 Toten Dienst - und musste die zur Leichenhalle umfunktionierte Dorfturnhalle betreuen. Das hat sie so traumatisiert, dass sie 3 Jahre lang Therapien brauchte, um wieder richtig schlafen und einen Einsatz fahren zu können, das nur nebenbei).


    Erst letzte Woche habe ich erlebt, wie schnell aus Normalität ein Ernstfall werden kann - ohne Vorankündigung: wir waren bei Freunden zu Besuch und kehrten mit den Kindern grad von einem Spaziergang mit Schlitten zurück. Kurz vor dem Einbiegen in die Strasse, wo mein Freund wohnte, sahen wir, wie sich ein Geländewagen eine steile schneebedeckte Nebenstrasse zu uns hochquälte. Die Rampe hatte bestimmt 20-25% Steigung. Der 4x4 schaffte es bis auf den letzten Meter, dann endete der Vortrieb und die elektronischen Helferlein spielten dem Fahrer einen üblen Streich und gingen von der "Anfahren-am-Berg"-Situation aus. Was zur Folge hatte, dass die Elektronik die Bremsen blockierte, damit der Fahrer im ersten Gang anfahren kann. Der Fahrer wollte aber kontrolliert zurückrollen und seitlich in seine Hofeinfahrt zurück. Die Elektronik verhinderte dies erfolgreich und der Fahrer vergass in der Situation, ESP&Co. abzuschalten. So rutschte das Fahrzeug unlenkbar mit blockierten Rädern rückwärts die Rampe runter, an der Einfahrt vorbei, auf eine steil abfallende Bergwiese zu, rutschte auf die Wiese und wurde in letzter Sekunde von einem Baum gestoppt, an dem das Fahrzeug hängen blieb. Wäre der Baum nicht gewesen, hätte das Fahrzeug sich vermutlich ins Tal hinab überschlagen. Der Fahrer stieg bleich zitternd aus und wir beratschlagten,w as zu tun ist. Ein Traktor mit Winde wäre das Optimum gewesen, stand aber nicht zur Verfügung. So beschlossen wir, die vereiste steile 20m lange Rampe von Hand freizuschippen, was zunächst sehr schwierig war, weil man auf den Rutschspuren des Fahrzeugs auf der Rampe kaum stehen konnte. Dann streuten wir 25kg Salz und als die Rampe eisfrei war, konnten wir das Fahrzeug mit einem VW Touareg und einem Bergegurt sichern und auch bergen. Das ganze ging glimpflich aus, hätte aber auch für den Fahrer tödlich enden können, wir wären mit unseren Kindern Augenzeugen gewesen. Der Ernstfall ist also näher, als man denkt. In diesem Fall eine simple unbedachte Handlung des Fahrers kombiniert mit den hässlichen Effekten elektronischer Assistenzsysteme moderner Autos auf Eis und Schnee.


    Nichtsdestotrotz ist so ein Schreck wie ihn karpatenwolfes mit dem Stromausfall erlebt hat, auch ganz hilfreich. Allein schon, um seinen Grad des tatsächlichen Vorbereitet-seins mal zu hinterfragen. Wäre die Fluchtausrüstung denn wirklich bereit gewesen? Wäre das Auto vollgetankt oder wenigstens genügend Reservesprit da gewesen? Wie hätte man seine Abreise konkret organisiert? Kinder in Schule oder Kindergarten Partner/in bei der Arbeit und geht nicht ans Telefon? Und was, wenn es gar kein echter Ernstfall ist? Riskiert man, sich lächerlich zu machen? Oder doch warten und Radio hören, bis man zur Evakuierung aufgefordert wird? Hätte man bei einem AKW-GAU z.B. die aktuellen Wetterdaten und die -Prognose des Wetters rund ums AKW zur Hand? Auch ohne Internet, TV Telefon- und Stromnetz? Oder würde man ziemlich kopflos einfach mal losrennen? Aber genau das will der informierte "wissende" Prepper ja vermeiden. Nur wie hält mans dann im Ernstfall? Grau ist alle Theorie...


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von karpatenwolfes;129306...


    Was mich total stutzig macht, bei den ganzen Gefühlen war auch
    eines so ungefähr wie Freude dabei. Jetzt kommt was Neues,
    ...


    Schlimm, was sagt ihr dazu?


    Mit lieben Grüßen.


    Hallo Karpatenwolfes,


    das mag jeder ein wenig anders empfinden, aber was bei Dir da vermutlich angesprungen ist, das ist das uralte evolutionäre Notprogramm "kämpfe oder flüchte" und das setzt einen ganzen Hormoncocktail frei und mobilisiert Leistungsreserven.


    Ich habe so was ähnliches mal in einer etwas unangenehmeren Situation erlebt. Ich musste allein erste Hilfe bei einem Unfall mit Schwerverletzten auf einer nächtlichen Landstrasse leisten. Da kam natürlich keine Freude auf, aber ich habe gefühlsmässig praktisch abgeschaltet, da lagen keine Menschen mehr, sondern zu erledigende EH-Massnahmen und wie ein "Erste Hilfe Roboter" mein Programm abgespult. Letztlich eine andere Version von "Kampf oder Flucht" und genauso stresshormongesteuert.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Freunde


    Im vergangenen Sommer 2012 gab es in meiner Region einen wirklich heftigen Sturm. Weil ich total auf Gewitter abfahre, habe ich mich schon gefreut auf etwas Donnerwetter und mich auf dem Sitzplatz mit einem Bier Richtung Horizont hingesetzt, samt Kind und Kegel (Mein Sohn fährt auch auf Gewitter ab, Thor sei Dank). Und dann, als wäre die Druckwelle einer Bombe entsprungen, kommt dieser hässliche Regensturm, ein Supersturm der die Bäume bis zum Bogen bog. Was eben friedlich begann wird zur Herausforderung. Als erstes wird die Familie evakuiert. Ich rufe ihnen zu, nach Innen zu gehen und dort zu bleiben. Meiner Frau rufe ich zu, sie soll alle Fenster schliessen (sie schlagen inzwischen nicht mehr, sie hämmern gegen die Rahmen). Auf dem Sitzplatz fliegen mir die Spielsachen meines Sohnes genauso um die Ohren wie die Stühle. Nach wenigen Sekunden bin ich durchnässt, zittere vor Kälte und stehe in 10cm Wasser. Mit Riemen sichere ich die losen Objekte, während um mich Regen, Sturm und Blitze dominieren. Beim schliessen der Tür wird meine Hand eingeklemmt, aber ich komme unbeschadet davon.


    Selten habe ich mich so lebendig gefühlt.



    Gutes Gelingen


    Stefan

  • Zitat von karpatenwolfes;129306


    Schlimm, was sagt ihr dazu?


    Mit lieben Grüßen.


    Servus;


    nun kurzfristig Kerzen aufstellen und die Taschen- bzw. Campinglampe bereitstellen. Wenn sich nach Stunden auch noch nichts tut, dann einfach mal die Umgebung checken - was treiben die Nachbarn, wissen die mehr?
    Sollte sich auch nach einem Tag nichts tun, auch Nachrichtentechnisch, dann kann man nicht theoretisch sondern auch praktisch mal die Magazine füllen beginnen.
    Wenn bei mir mal der PC nicht läuft, ist das ganz gut so. Ich würde bei einem BugOut Fall sowieso nur das Handy und Tablet bzw. Netbook mitnehmen.

  • Zitat von Stefan;129382

    Hallo Freunde


    Im vergangenen Sommer 2012 gab es in meiner Region einen wirklich heftigen Sturm. Weil ich total auf Gewitter abfahre, habe ich mich schon gefreut auf etwas Donnerwetter und mich auf dem Sitzplatz mit einem Bier Richtung Horizont hingesetzt, samt Kind und Kegel (Mein Sohn fährt auch auf Gewitter ab, Thor sei Dank). Und dann, als wäre die Druckwelle einer Bombe entsprungen, kommt dieser hässliche Regensturm, ein Supersturm der die Bäume bis zum Bogen bog. Was eben friedlich begann wird zur Herausforderung. Als erstes wird die Familie evakuiert. Ich rufe ihnen zu, nach Innen zu gehen und dort zu bleiben. Meiner Frau rufe ich zu, sie soll alle Fenster schliessen (sie schlagen inzwischen nicht mehr, sie hämmern gegen die Rahmen). Auf dem Sitzplatz fliegen mir die Spielsachen meines Sohnes genauso um die Ohren wie die Stühle. Nach wenigen Sekunden bin ich durchnässt, zittere vor Kälte und stehe in 10cm Wasser. Mit Riemen sichere ich die losen Objekte, während um mich Regen, Sturm und Blitze dominieren. Beim schliessen der Tür wird meine Hand eingeklemmt, aber ich komme unbeschadet davon.


    Selten habe ich mich so lebendig gefühlt.


    Ähnlich ging es mir vor ein paar Jahren... Nur etwas größer. Ich war als Betreuer auf einem Jugendzeltlager in der Eifel und wir hatten auch schon gehört das der Abend ungemütlich werden sollte.


    Naja, sollte mir ja nix machen, alle Zelte mit den anderen Betreuern noch mal abgespannt, Sturmverankerungen in den Boden gehauen, Kinder und unerfahrene Gruppenleiter gebrieft das man nicht an die Zeltstangen packt usw, Petromax ins Leitungszelt, Gaslampe in mein Zelt, Taschenlampe am Gürtel und eine in der Hand, Klappspaten bereit gelegt, Boonie-Hat aufm Kopp also kann ja kommen was will.... Dachte ich...


    Kinder waren alle im Bett mit je einem GL vor bzw im Zelt und wir von der Lagerleitung saßem im Schein von Lagerfeuer und Petromax mim Bier da und guckten in den Himmel. Mit einem mal brach die Hölle los. Sofort wurde die Wiese zu Schlamm, Es blitze und krachte als ob der Liebe Gott Bohnensuppe mit Zwiebeleinlage zum Abendbrot hatte ^^, alle Kinder schrien und als wir grad versuchten einen Graben um das Küchenzelt zu graben flog ein SG30 einer 13 köpfigen Kindergruppe quer über den Zeltplatz....


    Also es ist nicht immer Gold was glänzt, auch wenn ich Gewitter trotz dieser Aktion und dem Einsatz in St. Augustin Hangelar 2007 immer noch liebe...

  • Ich hoffe daß das nicht so rüber kam daß ich ein Panikbabe wäre.
    Bei jeder bisher eingetretenen Notfallsituation rauschen mir
    die diesbezüglichen maximal möglichen Negativgedanken
    durchs Denken. Ich meine das ist auch gut so. Nach kurzer Zeit
    setzt dann das normale, kontollierte, Denken ein.
    In diesem angedachten Total-Blackout Szenario hätte ich dann
    das Haus verlassen und mich auf die Suche nach Symptomen
    begeben: Strassenverkehr, Passanten mit Handy in Betrieb,
    den Amateurfunker besuchen..............


    Was mich umtrieb diesen Thread zu starten war dieses
    vollkommen unerwartete und unbekannte Gefühl: Freude,
    Erwartung und Spannung. Das hielt nur ganz kurze Zeit an,
    dann begann ich normal zu denken.


    Bei anderen, bisher erlebten und echten, Notfällen empfand
    ich nie so.


    Liebe Grüße und einen schönen Tag.

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]


  • Bei mir kam das nicht so rüber! :) Unsere Reaktionen und Gedanken in solchen Fällen sind interessant und auch lehrreich. Gerade weil sich durch die Vorsorge ja auch einiges ändert und nicht gleich Panik ausbrechen muss. Bricht sie dann doch aus, haben wir vielleicht ein paar Dinge nicht bedacht, die wichtig sind. Oder wir haben vom Kopf her Panik. Oder wir freuen uns einfach, weil wir gut vorbereitet sind und uns deshalb das Ganze erstmal am Allerwertesten vorbeigehen kann.


    Obwohl Panikbabe ein cooler Spitzname wäre. :grosses Lachen:

  • Ich denke eher das du dich nicht darüber gefreut hast das der Strom weg war und es los geht sondern das du wusstest ok ich bin gut vorbereitet.


    Hm mir ist in der letzten Woche folgendes passiert meine Nachbarn klingelten bei mir Sturm, die sahen aus als wenn die jetzt in die Arktis fahren würden.


    Ich erfuhr das die Heizungen schon seit dem Vortag Mittags ausgefallen waren.


    Wir hatten davon nichts mitbekommen weil wir es uns angewöhnt haben die Temperatur in der Wohnung niedriger zu halten.


    Bei uns herrschen meist immer nur zwischen 16 und 17 Grad und da laufen wir locker in T-Shirt und kurzen Hosen rum.


    Wir haben uns dran gewöhnt und unser Stoffwechsel gleicht die Temperatur gut aus.


    Ich erführ an der Tür das die Heizung wahrscheinlich erst in 3 Wochen repariert werden würde ,weil beide Kessel kaputt sind.


    Ich dankte den Nachbarn dafür das sie mir bescheid gegeben hatten ,die liefen wie die aufgescheuchten Hühner wieder in ihre Wohnungen ganz aufgeregt wie sie die Tage lebend überstehen sollten;-) ich musste grinsen und dachte mir egal ich kann wenn es blöd läuft gut ein halbes Jahr meine Wohung mit den Teelichten und Kerzen beheizen.


    Gestern fiehl die Temperatur abends wirklich unter 14 Grad und wir bekamen eine kalte Nase:-) und anstatt wir uns was anziehen :) habe ich ein paar Kerzen/ Teelichter in jedem Raum angemacht es war nicht nur romantisch sondern in null komma nichts hatte ich 18Grad in der Wohnung.


    Da soll mal jemand was gegen die Licht -Heizung was sagen:-)


    Ich hab mich innerlich auch gefreut ,weil zum einen das auseinandersetzten mit dem Thema jetzt die Früchte trug die ich erwartet hatte.


    Ich denke natürlich freut man sich im ernstfall , dass man gut versorgt ist und eigendlich alles seine gewohnten Bahnen geht:-)


    Außerdem gehen wir ja nicht immer gleich vom schlimmsten aus und stellen uns einen Weltuntergang vor.


    lg

  • Bei uns im Wohnzimmer herrst abends eine Temperatur von ca. 22 - 24 Grad, alles was darunter ist, wird von meiner Familie als kalt empfunden! Die können sich nicht vorstellen bei 17 Grad zu wohnen!


    Wir heizen mit Holz und der Ofen im Wohnzimmer muss das ganze Haus beheizen, für den Notfall stehen aber in jedem Zimmer eine Zentralheizung!

    "Another nice kettle of fish you've gotten me into!"

  • Ich saß neulich an einer Hotel-Bar und schlüfte einen Cocktail mit meiner Freundin. Etwa 10 Meter entfernt waren "lounge-mäßige" niedrige Sofas und passende Tische. Unter anderem ein junges Ehepaar mit zwei kleinen Kindern. Auf einmal sah ich, dass die kleine in Flammen stand. Die Haare hatten an der Kerze auf dem Tisch Feuer gefangen und die Flamme war relativ groß. Haare brennen recht ungewöhnlich, also mehr ein Flackern als Brennen. Jeder kennt das vom "Faden abbrennen". Die Eltern waren mit dem Sohn beschäftigt und haben die Kleine nicht gesehen. 1. Sekunde: Nur gucken und verstehen. 2. Sekunde: Oh Ernstfall - ja es brennt tatsächlich. In der gefühlt dritten Sekunde wahr ich schon da und hab die Haare mit der Hand "gelöscht". Keine Ahnung natürlich, wie ich so schnell dahin gekommen bin. Dann kurz geschnackt, alle ein bisschen verwirrt und "Danke Danke" usw. und zurück an die Bar. War zum Glück auch nur die Frisur, die gelitten hat. Dann so langsam realisiert, was passiert ist. Total tolles Gefühl. Musste mich zurückhalten nicht vor Freude Luftsprünge zu machen. Klingt natürlich komisch, aber der Körper ballert einen eben voll mit dem, was die Natur so zu bieten hat.
    Das selbe passiert auch in so einer Situation wie du oben beschrieben hast. Oder dem Soldaten, der "endlich" kämpfen darf. Oder dem Sani, der "endlich" seinen Notfall bekommt.

  • Hallo Meecrob,


    erst mal herzlichen Glückwunsch für Dein beherztes Einschreiten. Aber das passt in mein Bild, unser Hormonsystem funktioniert in Notfällen meist blendend. Erst die Ausschüttung von Stresshormonen, die schnell machen und Emotionen - besonders negative wie Angst, Furcht, Ekel - abschalten, anschliessend die Ausschüttung von Endorphinen (Glückshormonen), die dafür belohnen wie guter Sex.:lachen:


    Gerade gegenüber Kindern funktioniert das besonders gut. Genetisch sind wir immer noch Steinzeitjäger, die in kleinen Gruppen lebten. Das Kind, das da in Flammen steht, ist entweder mein eigenes oder das eines Verwandten, es trägt also auch einen guten Teil meiner Gene, sagt der Höhlenmensch in uns. Gene, die zur Rettung von Kindern - auch unter eigener Lebensgefahr - beitrugen, hatten einen ganz starken Vorteil weitervererbt zu werden - in den geretteten Kindern zum Beispiel. Auch wenn das manche "Gutmenschen" nicht hören mögen, Altruismus, wie in Deinem Fall beschrieben, ist angeboren und trägt wenig kulturelle Züge. im Gegenteil, es braucht eher kulturelle Konditionierung, um ihn abzuschalten. Für das Soldatenbeispiel - Verteidigung des eigenen Clans - gilt ziemlich analoges. hier ist die erforderliche Aggressivität aber eher den Männern gegeben, weil die für das Fortbestehen einer Kleingruppe und das Überleben kleiner Kinder eher entbehrlich waren als die Frauen. Dass Mann aggressiver ist, sieht man übrigens auch im Negativen. Welches Geschlecht bevölkert unsere Gefängnisse zu über 90%?


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Letzten Sommer fiel durch einen Verkehrsunfall abend gegen 21 Uhr der Strom aus,Zum Teil wirres umher laufen der Nachbarschaft,mehr oder weniger hilflos fragend auf der Straße stehen und versuchen die Situation zu verstehen und was zu tuen wäre.Ein paar ältere Leutchen hatten ihre Kerzenbeleuchtung recht schnell zur Hand.O Ton;Das haben wir im Krieg gelernt,das du immer alles griffbereit hast wenn mal was ist.Wir unsere Kurbeltaschenlampen genommen und nachgesehen ob jemand Hilfe braucht.O Ton eines Nachbarn;Jetzt versteh ich was du gemeint hast........,seither zeigt er mir immer mal was er jetzt so angeschaft hat,wenn mal wieder was ist.Ichmirinnerlichaufdieschultergeklopft.

  • Bei 24 Grad würden wir knall rot im Gesicht werden und dampfen was das zeug hält:-)))) letztens in der Arztpraxis war es auch sehr warm ich habe richtig Atemnot bekommen, ich denke das ist alles eine sache der Gewöhnung:-)


    Was willst Du uns damit jetzt sagen?


    meint


    Matthias