Wie mache ich meine Ölheizung vom Stromnetz unabhängig?

  • Ich möchte gerne meine Heizungsanlage im Notfall undabhängig vom Stromnetz machen.
    Problem:
    Ich bin was Elektrik angeht unbewandert... Also abgesehn von den Basics, Dosen anschließen Kabel ziehn, Lampen anschließen u.s.w.


    Versorgt werden Muss:


    Heizungsanlage Elco Klöckner Unon (braucht laut Typenschild 800w)
    3x Grundfos Pumpen (laut Typenschild ca 60w je)
    3x Mischer. leider kein Aufdruck


    1x Steuerung im Wohnzimmer für Wasserführenden Ofen TA ESR21-R
    1x Fernsteuerung Für Heizung im Wohnzimmer


    Problematik hier ist das die Komponenten ins Hausnetz eingeschleift sind also muss ich tatsächlich wol das ganze Haus mit Strom versorgen...


    Möchte quasi ein Notsromsystem was an den Hauptsicherungskasten angeschlossen wird.
    Soll über Solarenergie laufen, was braucht man da?


    Reicht da schon sowas:


    http://www.ebay.de/itm/Solar-S…lagen&hash=item416dd95d51


    +
    Wechselrichter auf 230v


    ???
    100AH sind ja nicht die welt wie Lange würde da die Heizung noch laufen wenn ich mal davon ausgehe das ich 1500 watt brauche?


    Zusätzliche Akkus sind ja teuer
    200AH gel z.b 500€


    Nun braucht man die Heizung ja vorwiegend im Winter, genau dann wenn die Sonne nicht scheint lohnt sich sowas dann überhaupt?

  • Zuerst Verbrauch optimieren bzw. messen. Heizungspumpen ggf. austauschen, 60W erscheint mir auf den ersten Blick arg viel.


    Das was Du da vermeintlich sparst zahlts Du u.U. über die Stromrechnung 5fach und über die Batterieanlage 20fach.


    Dann würde ich mir überlegen, ob man die Systeme nicht über normale Steckdoesen anschlißene kann. Kabel dran und Stecker dran und gut isses.
    Dann reicht eine "normale" USV, das allerdings nur für Szenarien, bei denen der Strom nach der Überbrückungsdauer dann wieder verfügbar ist.
    man würde in solchen Szenarien die Heizung eher nicht 24h/Tag durchlaufen lassen, sondern meinetwegen nur 3-4h/Tag, evtl. auch noch weniger. Dann hat's halt mal nicht 25°C im Badezimmer... (es sei denn natürlich, das ist Dir sehr viel Geld wert)


    Wenn Du für das Haus eine USV mit Solaranlage willst und das zum nachrüsten, dann ist hier wohl SMA mit dem Sunny Backup System der Marktführer. Für den Geldbeutel wäre es sehr angenehm, wenn Du Dich dabei auf eine Phase im Haus konzentrierst und das sollte dann auch die sein, wo hoffentlich ALLE Komponenten der Heizung auch drauf laufen (und dann künftig noch die Gefriertruhe und evtl. das Licht in den Hauptzommer)


    Bleiakkus sind für diese Zwecke (nur Einsatz in Notsituationen, ansonsten ständig voll herum stehend) auch ganz gut geeignet.


    Solche Systeme zumindest 1x im Jahr testen, ob auch alles funktioniert und auch alle Akkus ok sind.


    Ach ja, mit 500 Euro bist Du da aber noch lange nicht dabei und die PV Anlage nutzt Dir nur was, wenn es auch halbwegs hell ist. Dieser Winter z.B. war 'ne Einstrahlungs-Katastrophe, da wärst Du in vielen Wochen nicht wirklich weit gekommen.


    mfg


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Sebi1987;130151

    +
    Wechselrichter auf 230v


    Das geht natürlich NICHT. Du brauchst einen speziellen Wechselrichter, der dem Netz nicht in die Quere kommt, aber sehr schnell auf Inselnetz umschalten kann (ohne das öffentliche Netz zu beeinträchtigen, wenn Du da bei Stromausfall was zurück speist landest Du u.U. vor Gericht wegen Totschlag) und auch sehr schnell wieder zurück schalten kann, sobald das Netz wieder anliegt und das ganze auch noch, ohne dass es Dir teure Elektronik im Haus zerlegt.


    Zitat


    ???
    100AH sind ja nicht die welt wie Lange würde da die Heizung noch laufen wenn ich mal davon ausgehe das ich 1500 watt brauche?


    Eine Ölheizungsanlage die sich im EFH durchschnittlich 1500W el. Leistung gönnt würde ich hochkant raus werfen nd durch was ersetzen, was noch keine 35 Jahre alt ist.



    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    hast Du richtig erkannt: eine solarbetriebene Heizungsstromversorgung macht keinen Sinn, weil die Saison der Solarstromproduktion nicht mit der Heizungs-Saison zusammenfällt.


    In Deinem Fall könnte Dir ein Elektriker einen [URL="http://www.eibmarkt.com/dwde/products/Umschalter-4p_-63A,22KW,IP65-T5B-4-8902_I4.html"]Netzumschalter[/URL] nach dem Stromzähler einsetzen, mit dem man das gesamte Hausnetz vom öffentlichen Netz abschalten und auf eine alternative Stromeinspeisung umschalten kann. Die alternative Einspeisung kann der Elektriker mit einem Drehstrom-Wandstecker vorbereiten.


    Dann kaufst Du Dir ein ausgemustertes Bundeswehr-Stromaggregat und stöpselst es am Wandstecker ein.


    Das ist IMO die konsequenteste Lösung, mit dem wenigsten Gebastel und würde ich heute jedem "Häuslebauer" raten, einzuplanen.



    Es geht natürlich auch ein paar Nummern kleiner, mit einem Inverter-Stromerzeuger der 1.000W oder 2.000W-Klasse. Dann aber in Deinem Fall mit dem Nachteil, dass man alle elektrischen Heizungsbestandteile umverdrahten muss und auf eine gemeinsame trennbare sichere Steckverbindung legen muss.
    Bei unserer Heizanlage sieht das praktischerweise so aus, dass von der Heizkesselsteuerung alle elektrischen Komponenten der Heizung mit versorgt werden, d.h. Pumpen, Mischer etc. laufen alle am Klemmenkasten des Heizkessels auf. Da der Heizkessel (KWB Easyfire USB) ohnehin schon über eine trennbare Steckvorrichtung (Wieland-Stecker) verfügt, war ich so frei und hab die Zuleitung zu diesem Stecker als flexible Anschlussleitung mit einem 3poligen 230V-CEE-Stecker ausgeführt. Bei Stromausfall muss ich nur diesen Stecker aus der Wanddose aus- und in einen Stromerzeuger umstöpseln. (Parallel baue ich seit vergangenem Jahr eine teilautarke Solarstrom-Diesel-Notstrom-Versorgung fürs Haus auf, mit 4kWp Solarmodulen und 12kWh Akkuspeicherkapazität und einer Flexpower-One-Einheit von Outback, aber das ist eine andere Baustelle und dient v.a. zur möglichst hohen "Eigenstromproduktion" für ein Teilnetz meiner Hausinstallation, das als Insel geschaltet werden kann).


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von Sebi1987;130151

    100AH sind ja nicht die welt wie Lange würde da die Heizung noch laufen wenn ich mal davon ausgehe das ich 1500 watt brauche?


    Rein theoretische Rechnung: 12 V x 100 Ah = 1200 Wh


    Wenn die Batterie länger als ein paar Zyklen überleben soll, darfst aber nur ca. die Hälfte davon tatsächlich entnehmen, also 600 Wh.


    Das gibt dann eine Betriebszeit 600 Wh / 1500 W = 24 Minuten.


    Unter Berücksichtigung von Verlusten und der geringeren Akku-Kapazität bei schneller Entladung vielleicht noch 15 Minuten. Das ganze wie gesagt rein theoretisch. Funktionieren wird es wahrscheinlich eh nicht, weil ein kleiner Gel-Akku kaum die erforderlichen Ströme liefern kann.


    Langer Rede, kurzer Sinn: das wird so nix. Wenn du ernsthaft 1500 W längere Zeit über Batterie betreiben willst, bräuchtest du Akkus mit etlichen 1000 Ah. Da lohnt sich wahrscheinlich eher die Investition in eine andere Heizung oder ein Notstromaggregat.


    Zitat von Sebi1987;130151

    Nun braucht man die Heizung ja vorwiegend im Winter, genau dann wenn die Sonne nicht scheint lohnt sich sowas dann überhaupt?

    Das ist natürlich das nächste Problem. Du bräuchtest eine entsprechend große PV-Anlage, die teuer wird, aber auch zur Einspeisung genutzt werden kann. Nur wenn grad Schnee auf der Anlage liegt, liefert sie halt gar nichts, und du brauchst trotzdem einen Notstromer.

  • Notstromer hab ich...dachte nur das eine Solaranlage die "elegantere" Lösung wäre. Mit nem Notstromer musste wieder Sprit rannschaffen... :frowning_face: Aber ok ich sehe schon das das Finanziell uninteressant wird. Dann doch lieber die Notstromaggregat-variante und entsprechend Kanistervorrat aufstocken...


    1500watt war auch nur so nen worst case Gedanke wenn alles läuft. Wie ich geschrieben hab braucht die Heizung an sich max 800watt. Und die Grundfos Pumpen gehen von 20-60 watt je nachdem was an Fördervolumen gefragt ist.

  • Das dein Ofen ständig 800 W zieht ist eher unwahrscheinlich. Es wird vermutlich die Maximalleistung sein, die er braucht. Das ist nur der kurze Moment in dem er zündet.
    Ich hoffe es ist nicht so ein Uraltmodell, bei dem der Brennstoff noch elektrisch erhitzt wird.
    Heizungspumpen die 60 Watt ziehen solltest du umgehend rausschmeißen. Falls die Dinger einen Schalter an der Seite haben, sprich mit deinem Heizungsbauer, meist
    ist es nicht nötig, das die volle Last laufen. Kannst du sie auf Stufe 2 oder 1 drosseln, wird die Leistungsaufnahme schon erträglicher.
    Die bessere Wahl sind aber Effizenzpumpen. Die brauchen im Maximalbetrieb um die 20 Watt, im Normalfall aber eher 5 bis 10 Watt, sie rechnen sich also nach kurzer Zeit schon.
    Auf jeden Fall würde ich an deiner Stelle erstmal mit dem Amperemeter losziehen und messen (Strom in A X Spannung in V ergibt die Leistung in W)


    Deine Heizung sollte irgendwo einen Notausschalter haben. Das ist im Normalfall die einzige Verbindung zum Stromnetz.
    Wenn du eine USV einsetzen willst um den ersten Ausfall problemlos zu überstehen, achte penibel darauf, das die dann auch Sinusspannung rausgiebt. Die Meisten USVs
    machen nur eine Sinusähnliche Spannung. Das vertragen Heizungspumpen nicht. Eine APC 1500 USV kann ich, nach Optimierung der Leistungsaufnahme, empfehlen.
    Ich habe so eine bei mir verbaut, das reicht rund 30 - 90 Minuten, je nachdem ob der Ofen grad startet und was an Pumpen alles läuft. Die Warmwasserversorgung bleibt
    bei mir aber aus. (Zirkulationspumpe und Ladepumpe).


    Die Zeit reicht aber damit der Diesel in die Gänge kommt.


    Die USV ist aber auch nicht frei von Problemen. Die Leistungsaufnahme der USV im Ruhebetrieb schlägt mit 30 Watt zu Buche und der Lüfter in dem Gerät ist ständig an. Dafür nimmt sie aber auch alle Spannungsschwankungen zwischen 170 und 280 Volt aus der Zuleitung zur Heizung raus.


    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • ansich wurde ja schon alles gesagt,- erstmal schauen dass die Verbraucher möglichst sparsam werden, und dann schauen wie die ohne Netz versorgt werden könnten.


    Varianten:


    - Generator mit Umsteckmöglichkeit am Hausanschlußkasten der die Vollversorgung des Hauses übernimmt. Sicher die einfachste Lösung.


    - alternativ: beschäftige Dich mal mir richtigen PV Anlagen. Passt Dein Dach für 20-50m2 Module oder gar mehr? Ausrichtung Süd, S/W, S/O oder O/W kann man gut verwenden. Es gibt mittlerweile die Möglichkeit die Anlage so zu bauen, dass man nur den Überschuss der Anlage ins öffentliche Netz einspeist, und den Hauptteil selbst verbraucht. Das ist von daher spannend, da die Anlagen mittlerweile recht günstig sind, und Du dir den ständig steigenden herkömmlichen Strompreis von X sparst. Zzgl. natürlich der Einspeisevergütung für den nicht benötigten Strom den Du verkaufst. Im falle eines Stromausfalls übernimmt einfach die Anlage. Wenn Du diese groß genug machst, kommt da auch im Winter was bei rum. Und die Banken fördern immer noch großzügig zu sehr günstigen Krediten. Wir haben für unsere Anlagen nur sehr wenig Eigenmittel gebraucht. Zahlen sich durch erspartes und den verkauften Strom schön selbst ab.
    Sollte es hart auf hart kommen, kann man an einige Anlagen auch noch eine weitere externe Energiequelle anschließen wie z.B. nen kleinen Generator um die Batterie nachzuladen.


    Beispiel für so Geräte wurden ja schon genannt, SMA Backup, oder Island, oder z.B. ein Komplettsystem wie http://www.knubix.com/produkte/energiespeicher/ gibt da mittlerweile recht viele Anbieter von.


    Viele Grüße

  • Ich habe auch eine Photovoltaik-Anlage die eine Leistung von maximal 8.4 kWp hat.
    Ich verbrauche direkt den Strom der produziert wird, alles andere wird eingespeist!
    Ich spare so Kosten von ca. 1500 kWh im Jahr! Haubtsächlich wird der Strom verkauft.

    "Another nice kettle of fish you've gotten me into!"

  • Hallo an die Stromprofis,
    was kann ich tun, dass aus dem Notstromer, Chinakracher, ein sauberer Strom kommt, der auch von elektronischen Geräten und modernen Heizungen vertragen wird? Aus der Frühzeit des Fernsehens gibt es manchmal noch die Spannungsregler, ist so etwas geeignet?
    Dank im voraus.
    Roman

  • Zitat von mrsued;130203

    Im falle eines Stromausfalls übernimmt einfach die Anlage...


    Üblich sind netzgeführte Wechselrichter und da ist nix mit Eigenversorgung bei Stromausfall. Wenn das Netz weg ist kommt auch kein Wechselstrom aus dem Wechselrichter, egal ob das eine Eigenverbrauchsanlage ist oder eine reine Einspeiseanlage. Inselfähigkeit ist eine Spezialanforderung und nicht trivial.


    Trotzdem rate ich auch zu einer herkömmlichen PV Anlage, weil man damit schlichtweg den großen Solargenerator prima abbezahlt bekommt. Die Inselfähigkeit inkl Akkus muss man dann größtenteils aus der eigenen Tasche bezahlen, ein kleiner Teil dieser Ausgaben refinanziert sich ggf. über die höhere Eigenverbrauchsquote, aber das muss man von Fall zu Fall genau durchrechnen.


    ---


    PS: Generell sollte man sich noch fragen, was wohl die Ursache eine solchen gravierenden Blackouzt über viele Tage hinweg sein könnte (wegen drei Stunden blackout braucht man wohl keine Notstromversorgung) und ob die Wahrscheinlichkeit nicht hoch ist, dass es dabei z.B. zu Überspannungen im Netz kommt. Auch dagegen muss man sich absichern, denn das Notstromgerät nutzt nichts, wenn vorher die Elektronik der Heizungsanlage durchgeschmort ist...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von hildiman;130206

    Ich habe auch eine Photovoltaik-Anlage die eine Leistung von maximal 8.4 kWp hat.
    Ich verbrauche direkt den Strom der produziert wird, alles andere wird eingespeist!


    Kannst du eine Größenordnung für die Investition nennen ? Speicher in Form von Batterien sind demzufolge keine integriert ?


    Zitat von hildiman;130206

    Ich spare so Kosten von ca. 1500 kWh im Jahr! Haubtsächlich wird der Strom verkauft.


    Nehme ich mal 1500 kWh x 0,25 Euro/kWh = 375 Euro, dann können das kaum deine gesamten gesparten Kosten sein ?! Dafür nimmt man doch kein Kapital in die Hand, oder ?

  • Hallo Crusoe
    Ich habe die PV-Anlage gute 3 Jahre, gekostet hat das Ganze ca. Euro 22.000!


    Den meisten Strom verkaufe ich ja, und das rentiert sich auf jeden Fall! Zusätzlich kann man jedes Jahr die Anlage von den Steuern absetzen!
    In 10 Jahren ist die PV-Anlage komplett bezahlt, Strom sollte Sie aber mindestens 20 Jahre liefern.
    Für Stromausfall ist die Anlage versichert!
    Ich habe da ein separates Konto, alle Kosten gehen von diesem Konto weg und auch wieder drauf, somit häuft sich jedes Jahr immer mehr an!
    Speicherbatterien sind nicht integriert!

    "Another nice kettle of fish you've gotten me into!"

  • Hallo,

    Zitat von hildiman;130250

    Ich habe die PV-Anlage gute 3 Jahre, gekostet hat das Ganze ca. Euro 22.000!
    Den meisten Strom verkaufe ich ja, und das rentiert sich auf jeden Fall! Zusätzlich kann man jedes Jahr die Anlage von den Steuern absetzen!
    In 10 Jahren ist die PV-Anlage komplett bezahlt, Strom sollte Sie aber mindestens 20 Jahre liefern.
    Für Stromausfall ist die Anlage versichert!
    Ich habe da ein separates Konto, alle Kosten gehen von diesem Konto weg und auch wieder drauf, somit häuft sich jedes Jahr immer mehr an!


    ich würde mich darauf nicht verlassen. Stichwort "Strompreisbremse" - das Diskussionspapier des dt. Umweltministers sieht unter anderem die Möglichkeit vor, dass in die Vergütungsmodelle bestehender PV-Anlagen eingegriffen wird. So sollen PV-Stromproduzenten mindestens 10% ihres Stroms selbst verbrauchen (müssen) und darauf EEG-Umlage zahlen. Ausserdem sollen Bestandsanlagenbesitzer für eine noch festzulegende Zeit auf ein Teil der Einspeisevergütung verzichten. Sollte auch nur einer dieser Vorschläge Zustimmung finden, dann dürfte so manches Finanzierungsmodell von "Altanlagen" gewaltig ins Wanken geraten. Im PV-Forum schlagen momentan die Wellen hoch, was Altmaiers Pläne betrifft.


    Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, "Wie mache ich meine Ölheizung vom Stromnetz unabhängig?":


    Ein Aspekt bei einer Ölheizung wurde noch nicht angesprochen: es ist (zumindest in D) zulässig, einen "ortsfesten" Stromerzeuger mit Heizöl zu betreiben. Damit wäre das Treibstoff-Problem gelöst.


    Eine Minimal-Anlage kann so aussehen:


    - 1,9kW/28V-Stromaggregat aus BW-Beständen "SEA1,9kW silent" mit Hatz-Dieselmotor und Sauganschluss für externe Tanks (= Dauerbetrieb). Werden zur Zeit in Massen auf dem Markt angeboten, weil die BW hunderte, wenn nicht tausende davon ausmustert. Gebraucht-Preis 500-600 Euro, Zubehörsatz (Stromkabel, Abgasschlauch, Betankungsschlauch etc.) für 100 Euro
    - ein Batteriekasten ebenfalls aus BW-Beständen für 2 "NATO-Batterien", Vorteile: 24V-Standardsteckdose 150A und Hochlastsicherung bereits integriert, gebraucht für 70 Euro zu bekommen
    - zwei neue Blei-Gel-Batterien im Nato-Würfel-Format, 12V/110Ah, zusammen für 500-600 Euro
    - ein Wechselrichter mit echtem Sinus, 24V DC in, 230V/600W AC out, gebraucht um 100 Euro, neu um 400 Euro


    Angenommen, die gesamte Heiztechnik kommt im Mittel mit 100W aus (nach Optimierung der Pumpen), kann man mit den beiden Nato-Batterien und dem Wechselrichter (20W Eigenverbrauch angesetzt), die Ölheizung sogar eine Zeit lang allein mit Batteriestrom betreiben: 2x 12V x 110Ah = 2640 Wh -> bei 100% Entladung kann man 22h lang 120W entnehmen, bei 80% Entladung knapp 18h, bei 50% 11h lang. Mit dem 1,9kW-Aggregat lädt man die Batterien dann in etwa 1-2h wieder auf. Genauso könnte man die Batterien natürlich auch mit Sonnenenergie aufladen, als weitere Option. Etwa mit 1-2kWp installierter Solarleistung dürften dann 3-4h Sonnenschein ausreichen, um die Akkus wieder voll zu bekommen.


    Hier ein Bild zu den beschriebenen Geräten SEA1,9kW und BW-Batteriekasten:


    [ATTACH=CONFIG]11943[/ATTACH]


    Grüsse


    Tom

  • Ich hab mir in diesem Winter mal die Leistung meiner PV-Anlage unter dem Aspekt einer alternativen Stromversorgung angeschaut. War nicht so besonders. Hätte vielleicht ein bißchen was gebracht, auf dem Dach rumzuturnen und Schnee zu schnippen. Bin in meiner Ansicht bestärkt worden, als ich die aktuellen monatlichen Abrechnungen einer großen Anlage gesehen haben . Um hier eine permanente Versorgung sicherzustellen, sind riesige Flächen und entsprechende Batterien notwendig.Bei Hausversorgungsanlagen sind für die Akkus zur Zeit wohl 10.000 € aufwärts zu rechnen.


    Bei der gegenwärtigen PV-Situation wären große Akkukapazitäten dann sinnvoll, wenn man viel Strom verbraucht und den Großteil des erzeugten Stroms auch selbst verbraucht, vergütet bekommt und damit seinen gesamten Stromverbrauch decken würde. Hierzu müsste man allerdings den tagsüber erzeugtemn und nicht verbrauchten Strom für den Verbrauch in den Abendstunden und Nacht "zwischenlagern".



    Sinnvoll erscheint es , die Stromversorgung im Notfall über Batterien sicherzustellen, die bei Sonnenschein über die PV-Anlage geladen werden und bei fehlendem Sonnenschein mit nem Generator. Hängt man an einen benzingetriebenen "China-cracker" ein Batterieladegerät erhält man für die Batterie "sauberen" Gleichstrom . Die "ordentliche" Spannung für die Heizungsschaltung liefert dann der Wechselrichter. In der Zeit ,in der Generator läuft , könnte man andere robuste Geräte wie Wasserpumpe, elektrische Säge, Radio , Glühlampen betreiben.


    Bei der preiswerten Hausmacher-Notstrom-Lösung müsste man die PV-Anlage vom Versorgernetz trennen und manuell mit einem entsprechenden Laderegler an die Batterie angeschlossen werden .


    wolpi

  • Ich habe mir in der letzten Woche einen 2KW-Inverter Generator gekauft, um damit die Ölheizung zu betreiben, wenn's mal dicke kommt. Vom Not-Aus-Schalter geht eine Leitung zur Heizung, von der wohl auch die Pumpen betrieben werden. So brauche ich mich nur "zwischen" den Schalter und den Kessel einklinken und dann sollte es laufen. Einziges Manko ist, dass der Generator mit Benzin läuft und nicht mit Diesel...:traurig:

  • Hallo zusammen


    Hier: https://www.previval.org/forum…romer-am-eigenen-Hausnetz


    Zitat

    Einziges Manko ist, dass der Generator mit Benzin läuft und nicht mit Diesel...:traurig:


    Mache es genau so. Bei der Oelheizung, die Stromversorgung Steckbar gemacht. 2000 w reichen für die Heizung, Tiefkühler und etwas Licht.


    Gibt heute auch kleinere Diesel-Generatoren, leider sind die meistens lauter als ein Inverter mit Benzin.


    Werde mir aber trotzdem noch ein Diesel-Agregat zulegen. Mit 5500 l Heizöel im Keller ist, einfach mehr möglich.


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Hallo sebi, also ich habe ein Notstromaggegat angeschafft und mir nach dem Not Aus Schalter für die Heizung, eine CE Steckdose mit Stecker setzen lassen. Dazu dann ein passendes Kabel für an das Aggregat und somit ist die Heizung Notstrom fähig[ATTACH=CONFIG]30776[/ATTACH]

  • Zitat von combat;252797

    Hallo sebi, also ich habe ein Notstromaggegat angeschafft und mir nach dem Not Aus Schalter für die Heizung, eine CE Steckdose mit Stecker setzen lassen. Dazu dann ein passendes Kabel für an das Aggregat und somit ist die Heizung Notstrom fähig[ATTACH=CONFIG]30776[/ATTACH]


    Ja, Combat, so habe ich mir das auch vorgestellt. :Gut: Aber warum hast Du nicht einfach einen "normalen" Stecker und eine normale Dose genommen? Hast Du das von einem Elektriker machen lassen oder kann man das auch alleine hinbekommen (ich bin zwar kein Elektriker aber zwei Stecker montieren bekäme ich sicher noch hin...).


    Und noch ein paar Fragen an jemanden der sich gut auskennt:
    Wenn ich den Generator doch direkt an die Hauptleitung anschließen möchte, um da ganze Haus zu versorgen, dann brauche ich also einen Schalter, der das Hausnetz vom öffentlichen Netz trennt und dahinter eine Steckdose für den Generator. Den Schalter muss dann wirklich ein Profi legen (ist klar!). Aber ist das legal? D.h. kann ich da einfach den normalen Elektiker fragen oder muss man da schon "jemanden kennen" bzw einen "guten Freund haben", der so etwas macht? Und was ist mit der Steckdose? Kann ich da nicht einfach irgend eine der vorhandenen Steckdosen nehmen? Ist doch egal, wo der Strom in das (abgetrennte) Hausnetz kommt, oder?

  • Zitat von Arnsburger;252812

    JUnd was ist mit der Steckdose? Kann ich da nicht einfach irgend eine der vorhandenen Steckdosen nehmen? Ist doch egal, wo der Strom in das (abgetrennte) Hausnetz kommt, oder?


    Eine Steckdose ist für 16A einphasig ausgelegt, ein Hausanschluß hat heute 3 Phasen mit 35-63A.


    Normgerecht wird eine Stecker zum Einspeisen montiert. Das sieht so aus https://www.reichelt.de/?ARTICLE=74913&PROVID=2788&wt_mc=amc141526782519998&gclid=CjwKEAiAstCyBRDiqu75hvnX82kSJACgYI_QN6WIuGf4_w1rB2wOrDXNsQfeu4FmluE4BgyZmdBsUhoC-WLw_wcB


    http://"https://www.reichelt.de/?ARTICLE=74913&PROVID=2788&wt_mc=amc141526782519998&gclid=CjwKEAiAstCyBRDiqu75hvnX82kSJACgYI_QN6WIuGf4_w1rB2wOrDXNsQfeu4FmluE4BgyZmdBsUhoC-WLw_wcB"Kabel mit 2 Steckern an beiden Seiten sind murks.


    Davon mal abgesehen, wenn der Netzbetreiber das Netz wengen Kabelarbeiten abschaltet und Du vergießt, abzuschalten
    und dann Deinen Genarator anschließt, wird schlimmstenfals jemand gegrillt, bestenfals fliegt Dir der Generator um die Ohren,
    weil der Netztbetreiber wieder einschaltet und die Phasenlage nicht stimmt. Mit einen einfachen Schalter ist es also nicht getan.

  • Hallo,

    Zitat von Arnsburger;252812

    Wenn ich den Generator doch direkt an die Hauptleitung anschließen möchte, um da ganze Haus zu versorgen, dann brauche ich


    einen leistungsstarken und schieflastfähigen Stromerzeuger. Das findet man nicht im Baumarkt. Die einfachen Drehstromgeneratoren aus dem Baumarkt liefern nur dann eine stabile und saubere Spannung, wenn sie auf allen drei Phasen gleichmässig belastet werden. Hat man z.B. einen 5kW-Generator, der 3x1500 VA (bzw. Watt) Ausgangsleistung liefern kann und schliesst an die erste Phase einen 1.500W-Heizstrahler und an die zweite das Treppenhauslicht mit einem Bedarf von 0W (Licht aus) bzw. 100W (Licht an) und an die dritte Phase den Fernseher, Laptop und ein Handyladegerät mit zusammen vielleicht 120W, dann hat man eine ungleiche Belastung des Generators: eine Wicklung muss 1500W Volllast liefern, eine mal nichts, mal 100W und die dritte auch nur wenig Last. Das sorgt für ungleich hohe Spannungen auf den Phasen (vor allem für Überspannung!) und einen unruhigen Lauf des Generators. Ob das die angeschlossenen Elektrogeräte lange mitmachen, ist dann vor allem Glückssache.


    Zitat

    also einen Schalter, der das Hausnetz vom öffentlichen Netz trennt und dahinter eine Steckdose für den Generator. Den Schalter muss dann wirklich ein Profi legen (ist klar!). Aber ist das legal?


    Wenn der Schalter für diesen Zweck zugelassen und richtig dimensioniert ist und von einer Elektrofachkraft hinter dem Zähler und der Hauptsicherung montiert wurde: ja.


    Das ist z.B. ein dafür geeigneter Netzumschalter: KLICK. Denn kombinierst Du mit Hennings verlinktem Einspeisestecker. Das Problem mit dem ausreichend grossen und schieflastfähigen Generator musst Du aber auch noch lösen. Das geht z.B. mit den "Duplex"-Stromerzeugern der Fa. Endress. Dort findet man auch ein ganz nettes Heftchen zum Thema Notstromversorgung und -einspeisung ins häusliche Stromnetz.


    Grüsse


    Tom