Zypern: Bankenschließung

  • Ich möchte hier nicht über die politische Seite der momentanen Finanzkrise in Zypern reden und erst recht nicht über die EU und was jeder Einzelne von uns darüber denkt. Auch das Thema Edelmetalle sollte hier außen vor bleiben, da es dafür einen eigenen Thread gibt


    Ich möchte aber einen Thread starten, darüber wie eine Schließung der Banken für z.Z. 5 Tage das öffentliche und private Leben beeinflusst. Weder sind die EC-Automaten aktiv, noch die Möglichkeit per EC-Karte zu bezahlen, oder eine Überweisung zu tätigen.


    Das heißt 5 Tage nur mit Bargeld leben, welches du zu Hause hast. Dein Bargeldvorrat wird mit jeder Ausgabe kleiner, da du nur ausgibst und nichts einnimmst.
    Wie viele könnten das in DACH?
    Wo würden Engpässe auftreten?
    Haben wir alle ein solches Szenario in unseren Vorbereitungen abgedeckt?


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Also ich denke das hier sogut wie jeder Nahrungsvorräte daheim hat. Und einen gewissen Bargeldvorrat sollte an auch sein eigen nennen. Von daher Essen brauch man nicht kaufen und das was ich kaufen muss(ja was denn?) bezahle ich Bar.
    Man sollte in der Zeit vielleicht nicht gerade nen neuen Fernseher kaufen, ansonsten halte ich 5 Tage für absolut harmlos...(fast schon so harmlos das der Thread hier nicht lohnt).
    Also wer 5 Tage in seiner Vorbereitung nicht abgedeckt hat sollte hier noch einmal ne weile lesen. Wie viele das können? Hm ich denke 5 Tage sind noch nicht kritisch für ~70%, klar die die Sonntags für Zucker zur Tanke gehen sind angeschmiert, aber schlichtweg selber Schuld.

  • Mit dem täglichen Bedarf würde ich schon über die Runden kommen. Wie sieht es aber z.B. im Berufsleben aus? Ich muss viel reisen, meist mit dem Auto, und übernachte dann in Hotels. Sowohl Sprit, als auch Zimmer zahle ich in der Regel unbar. Wenn ich jetzt überlege, dass die Banken mal einige Teg schließen, und weder Bargelsautomaten noch elektronischer Zahlungsverkehr funktionieren, bedeutete das für mich:
    Ich muss nicht nur einen angemessenen Bargeldvorrat zuhause haben, sondern auch entsprechende Reserven auf Reisen mit nehmen. Von dieser Warte aus hatte ich das noch nicht betrachtet - danke für den Denkanstoß.


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • Nun bei mir würde es so sein, das ich im Normalfall nicht viel davon merke, ich gehe nur einmal pro Monat einkaufen,
    dann aber richtig.
    Ich wüßte aber auf Anhieb nicht, was ich dringen brauchen würde. Das normale Leben ohne Einschränkungen kann
    ich zur Zeit 3 Monate bestreiten. Wie das Beispiel aber zeigt, werde ich weiter aufrüsten müssen, denn offensichtlich
    geht alles den Bach runter.


    Wer jetzt noch nicht aufgewacht ist, der wird es wohl erst wenn es auch bei uns so weit ist. Spätestens dann sollten wir
    aber mit unseren Vorbereitungen fertig sein.


    Einziger Ausweg scheint mir im Moment die neugegründete Partei zu sein, deren Gründungsmitglieder und und Unterstützer
    haben offensichtlich mehr Ahnung von der Wirtschaft als unsere derzeitigen Rechtsanwälte, Lehrer und Theologen.




    Beste Grüße, Olaf

    ​- Vorbeugen ist besser als nach hinten fallen -

  • Eine Reserve von mindestens 100€ sollte man eh in jedem Auto haben, damit kann man Benzin für einmal quer/längs durch Deutschland bezahlen (okay, je nach Auto).
    Für diesen Ernstfall braucht es überhaupt keine Bankenschliessung. Schon mal an einer Autobahntanke ohne Bargeld gestanden und die EC-Karte will nicht? :anxious_face_with_sweat:


    Und auch zuhause sollte genug liegen, um im Notfall nicht nur einkaufen zu können sondern vielleicht auch den Tierarzt bezahlen zu können oder eine Autoreparatur. Also selbst wenn man viele Vorräte hat und nur von einer Bankschliessung von wenigen Tagen ausgeht, unter 1000€ ist fahrlässig.



    Das Interessante an Zypern ist übrigens nicht, wer nun wieviel Prozent seines Vermögens abgibt, sondern der rein technische bzw verwaltungstechnische Aspekt, dass mehrere Banken auf Befehl von "oben" einfach den Schalter umlegen, ohne dass der Normalbürger was davon mitbekommt.

  • Zitat

    Das Interessante an Zypern ist übrigens nicht, wer nun wieviel Prozent seines Vermögens abgibt, sondern der rein technische bzw verwaltungstechnische Aspekt, dass mehrere Banken auf Befehl von "oben" einfach den Schalter umlegen, ohne dass der Normalbürger was davon mitbekommt.


    Da muss ich dir absolut zustimmen. Ich finde es auch interessant mit welcher Ruhe die Regierung und die Opposition dort die Abstimmungen von Tag zu Tag verschieben.
    Zum Theman keine Geldautomaten. Hm da ich eh nur in gewissen Abständen Geld hole und bis jetzt "ALLES" in Bar bezahle sollte ich da auch ein oder zwei oder fünf Wochen hinkommen. :lachen: Und ja ein Verkäufer im Autohaus schaut seltsam, wenn man aus der Hosentasche ein riesen Bündel Bargeld zieht und den Neuwagen damit bezahlt. Aber der Blick war es wert. :kichern:

  • Ich glaube viele von uns hier aus dem Forum haben für den recht überschaubaren Zeitraum von 5 Tagen vorgesorgt, sowohl Nahrung/Wasser als auch Bargeld. Wer noch nicht so weit ist, hat einen weiteren Punkt auf seiner Liste. :face_with_rolling_eyes:



    Aber ob das der durchschnittliche Deutsche auch hat? Ich würde mir nicht zutrauen, da eine Prozentzahl zu schätzen. Ich kenne Menschen, die fast nie Bargeld im Portemonnaie haben und selbst kleine Beträge mit Karte zahlen. Wenn dann noch "von der Hand in den Mund" gelebt wird, also jeden 2. Tage einkaufen, weil liegt ja auf dem Weg oder vor der Haustür, dann wird es sicherlich für den ein oder anderen etwas eng.


    Wenn es "nur" um eine Bankschließung geht, ohne weitere Krise werden die meisten das schon irgendwie überstehen. Aber wenn das ganze mit einem Szenario zusammentrifft, wo Fluchtbewegungen einsetzen oder das gewohnte Leben aus der Bahn gerät, dann wird es sicherlich in manchen Gegenden etwas ungemütlich.

  • Ich kann sicherlich 3 Monate ohne Zugang zum Bankautomaten problemlos nur mit Bargeld einkaufen, wenn mans auf notwendige Dinge (also im Wesentlichen Essen oder Treibstoffe) begrenzt vermutlich mehr als ein Jahr. Ohne Berücksichtigung irgendwelcher Vorräte. Dafür braucht es nicht übermäßig viel Geld, beim Essen reichen im Notfall vermutlich auch 100€/Monat und Person, Treibstoffe brauche ich z.B. gar keine.


    Nicht eingeschlossen ist dabei die Mietzahlung oder die Mietnebenkosten oder sowas wie Strom oder Telefon, aber warum sollte ich das jetzt in bar entrichten, wenn es sonst auch niemand im Land bezahlen kann?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich denke mal, dass wir deshalb hier im Forum sind, damit uns soetwas nicht passieren kann bzw. sollte. Wer dann trotzdem nicht genug Geld hat um 5 Tage zu überstehen hat sich hier nicht richtig eingelesen. Die Frage müsste man in anderen Foren stellen und da würde dann die Sache schon anders aussehen.

  • Hi All,


    da hätte ich noch kein Problem damit und würde mich auch noch nicht beunruhigen.
    Habe alles Zuhause, wie auch reguläre Bevoratung und dannach den Notvorat. Benzin habe ich auch immer
    Minimum den halben Tankinhalt drin oder mehr, im Versteck nochmals einen ganzen Tankinhalt. (Würde TAXI spielen für Mitarbeiter) :Cool:


    LG

  • Das Problem, welches ich primär sehe ist, dass diejenigen, welche kein Bargeld oder Vorräte haben, dann versuchen werden dich anzupumpen. Deswegen die Frage, wieviele Bürger hier über ausreichend Barreserve verfügen. Meine Schätzung liegt so bei 40%. Das bedeutet, das 3 von 5 Bürgern nicht ausreichend auf diese Eventualität vorbereitet ist. Die werden zwar nicht verhungern in der Zeit, aber einige werden bestimmt Randale machen, wenn sie kein Babybrei für ihr Kind kaufen können. Und einige werden auch nicht zur Arbeit kommen, weil sie keinen Sprit mehr im Tank haben werden.


    Und auch die Lieferketten werden leiden, wenn Handwerker und Spediteure ihren Sprit in Bar bezahlen müssten, aber keine Mittel dafür haben.

    5 Tage sind mit Sicherheit nicht die Welt, aber hier erleben möchte ich das auch nicht.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Deshalb geht man mit seinen Vorbereitungen ja nicht hausieren. Dann kommen die "EC-Karten-Junkies" nicht auf die Idee, dass andere besser vorbereitet sind.

  • An der Entwicklung in Zypner finde ich faszinierend , wie kreativ die EU zum Schutz der Banken mit dem Privateigentum der Bürger umgeht.
    I)ch hab mich ja früher immer gefragt, was manche mit der Einführung von Zwangshypotheken gemeint haben . Mittlerweile ist mir klar, daß auch sowas geht, zwangsweise Abgabe auf Grundstücke, so wie in Zypern jetzt auf Bankeinlagen . Mir ist jetzt nicht bekannt, ob die Banken auf Staatsanweisung geschlossen haben - wäre noch zusätzlich ein Eingriff in den Gewerbebetrieb - möglicherweise nur vorauseilender Gehorsam der Banken , oder die Angst vor dem run auf die verbleibenden Guthaben. Unabhängig von der Höhe derZwangsabgabe soll sich diese ürignes nach dem Kontostand vom letzten Montag richten, da wäre also Umbuchungen heute auch nicht mehr relevant.


    Angesichts der jetzt anscheind möglichen Eingriffsrechte der EU in Vermögenswerte vor der eigentlichen Landesgesetzgebung , erinnere ich mich an die Ausssage einer Bankerin, die die Einlagerung im Bankschließfach auch nicht für ganz ungefährlich hielt.

  • Zitat von wolpi;131028


    Angesichts der jetzt anscheind möglichen Eingriffsrechte der EU in Vermögenswerte vor der eigentlichen Landesgesetzgebung , erinnere ich mich an die Ausssage einer Bankerin, die die Einlagerung im Bankschließfach auch nicht für ganz ungefährlich hielt.


    Die Eigenbeteiligung ist eine Bedingung für das EU Rettungspaket, nichts sonst. WIE und woher man diese Eigenbeteiligung generiert ist Sache der Regierung in Zypern.


    Zypern muss das auch nicht tun, dann gibt es halt kein Rettungspaket. Wenn ich jetzt schon höre, dass wir Deutsche wieder die Buhmänner sein sollen, obwohl wir Geld geben, dann bin ich der Ansicht, dass man wegen mir dort gerne einen Präzendenzfall schaffen kann. Lasst die Zyprioten aus dem Euro aussteigen und meinetwgeen auch aus der EU und lasst sie auf das Rettungspaket verzichten, wenn sie das wirklich wollen.


    Das wäre doch eine sehr anschauliche Lektion.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Etwas Bargeld als Reserve zu haben und nicht ran zu gehen, weil´s grad so "einfach" ist, bedeutet eine gewisse Disziplin und Selbstbeherrschung zu haben. Damit meine ich nicht, dass man sich am Ende des Monats noch etwas leisten "muss", obwohl das Konto bereits leer ist, sondern solche alltäglichen Momente... Beispielsweise die Nachberin, die an der Tür steht und (nach Wochen!) endlich daran gedacht hat, einem 2 Stangen Zigaretten mitzbringen, der gemütliche Abend aufm Sofa, bei dem man spontan entscheidet, sich selbst und die Familie mit ner gelieferten Pizza zu beglücken, oder der plausch am Nachbarszaun, bei dem man erfährt, dass der Herr Nachbar doch tatsächlich sein Gewächtshaus verkaufen möchte...
    Vorhandenes Geld, auch wenn das Konto noch so gut gedeckt ist, verleitet einem immer dazu, mal eben schnell ran zu gehen... Natürlich mit dem Gedanken:"Am Mittwoch muss ich eh zur Bank, dann füll ich es wieder auf...etc." Am Mittwoch in der Bank, denkt man dann an Alles, außer an die Geldreserve zu hause...


    Das sehe ich zudem als Problem an...


    Vorallem wenn man (wie ich) das Geld in kleinen Scheinen Zuhause hat.

  • Zitat von Cephalotus;131032

    WIE und woher man diese Eigenbeteiligung generiert ist Sache der Regierung in Zypern.


    Sagt Schäuble. Die Nachricht, dass die EU nun Zypern doch erlauben würde, einen Freibetrag einzurichten, spricht aber dagegen.
    Ist aber für das Prepping nicht relevant. Klar ist nur: Mit dem Geld, was man auf der Bank hat, können Dinge passieren die man vor kurzem noch für unmöglich hielt.


    Und das ist doch auch das bemerkenswerte am bisherigen Verlauf der Eurokrise: Fast alles, was geschieht, wurde Monate oder Wochen zuvor noch ausgeschlossen bzw für unmöglich gehalten. Das macht es so schwer, den weiteren Verlauf vorherzusagen.


    Und überhaupt: Wem hier geht es denn darum, nur für Fälle vorzusorgen, die auch sehr wahrscheinlich eintreten? Jodtabletten im Schrank, aber kein Bargeld, weil Merkel sagt "die Einlagen sind sicher"? :face_with_rolling_eyes:

  • Hallo,


    soweit ich gehört habe funktionieren die Bankomaten weiterhin und man kann bis zur Tageslimite Geld beziehen.
    Nur die Schalter sind geschlossen und das Onlinebanking wurde ausgesetzt.


    Ob leere Automaten wieder aufgefüllt werden ist (zumindest mir) noch nicht klar.


    Nur der voraussichtliche Betrag (6.75% bzw. 9%) des Vermögens am Stichtag (Freitag Nacht) ist eingefroren. (Wie das Technisch / Logistisch in so kurzer Zeit möglich war ist eine andere Frage.


    Denke auch Kreditkarten werden weiterhin funktionieren.


    Grüsse, Gresli

  • Hallo,


    wer kennt sich denn damit aus, welche "elektronischen" Zahlungsmittel bei einer Bankschliessung/Bank Holiday trotzdem funktionieren?


    Nach meinen Verständnis gibt es diverse Zahlungsmittel, die sich wie Bargeld verhalten:


    - Geldkartenfunktion: ein auf den Chip einer EC-/Bankkarte aufgeladenes Guthaben kann an entsprechend ausgerüsteten Kassen verwendet werden. Es ist auch keine Datenverbindung der Kasse zu einer Bank zur Autorisierung nötig. Die erfolgt allein durch die Anwesenheit der Karte, des Guthabens darauf und ggf. der Eingabe der Karten-PIN ins Bezahlterminal (muss aber nicht). Ich nutze diese Funktion an Kantinenkassen und Fahrscheinautomaten.


    - ELV - Elektronisches Lastschriftverfahren: von den Banken nicht geliebt (bringt weniger Provision), aber z.B. in vielen Baumarktketten die bevorzugte Zahlungsweise: die Karte wird nur zur vereinfachten und fehlerfreien Ermittlung der Kontodaten benötigt, der Kunde willigt dann mit einer Unterschrift zu einem einmaligen Zahlungsvorgang per Lastschrifteinzug ein. Die Lastschrift ist rechtsgültig, auch wenn die Bank gerade zu hat. Dass sie ein paar Tage lang wg. Bankschliessung nicht eingelöst werden kann, passiert auch ohne Bankfeiertag regelmässig: kaufe ich im Baumarkt am Freitagabend vor dem Pfingstwochenende ein und bezahle auf diese Weise, dann kann die Lastschrift frühestens vier Tage später, am Dienstag, ausgeführt werden.


    - was mir bislang nicht bekannt war: das Zahlungsverfahren "electronic cash chip" ist wohl auch auf den meisten der üblichen Bankkarten implementiert. Die ausgebende Bank stattet in diesem Fall die Karten mit einem eigenen kleinen Limit (z.B. 500 EUR/Woche) aus. Solange der Zahlbetrag innerhalb des noch verfügbaren Limits liegt, wird die Zahlung lokal nur zwischen Karte und Terminal abgewickelt. Funktioniert also wie die Geldkartenfunktion innerhalb des Limits ohne Bank bzw. Verbindung zu einer Bank.


    - Klassische Kreditkartenzahlungsweise mit "Ritsch-ratsch-Gerät", in das man die Karte einlegt und dann die geprägte Kartennummer mit einer Walze und Durchschlagpapier auf den Zahlungsbeleg überträgt. Ein zunächst komplett offline arbeitendes Verfahren zur Zahlung. Der Händler kann die Zahlungsbelege auch Tage später noch bei der Bank einreichen.


    Es hängt bei den drei letztgenannten Zahlungsmethoden wohl nur vom Verkäufer ab, ob er sie zulassen will. Eine erreichbare Bank braucht er zum Zeitpunkt des Bezahlvorgangs nicht und auch keine Internetverbindung zu einem Bankrechenzentrum oder so was ähnliches.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo,

    Zitat von Gresli;131036

    Nur der voraussichtliche Betrag (6.75% bzw. 9%) des Vermögens am Stichtag (Freitag Nacht) ist eingefroren. (Wie das Technisch / Logistisch in so kurzer Zeit möglich war ist eine andere Frage.


    Banken bewegen keine grossen Datenmengen. Pro Kunde sind das nur wenige Kilobyte in den Datenbanken. Grosse Datenbestände kann heute jeder PC bewältigen, man erinnere sich nur an das Erscheinen der ersten Telefonbuch-CDs vor vielen Jahren: damals waren viele noch ganz ehrfürchtig, dass auf einem einzigen Datenträger zig Millionen Telefonkunden in einer in Sekunden durchsuchbaren Datenbank verfügbar waren.


    Dazu kommt, dass das pauschale Belasten von Kontoständen aller Bankkunden einer Bank mit prozentualen Anteilen eine der Königsdisziplinen der Finanzindustrie ist: Guthabenzinsen werden gutgeschrieben, Sollzinsen werden belastet, Steuern auf Zinserträge werden automatisch belastet - warum sollte man nicht auch per Mausklick von allen Kunden 6,75% oder 9,9% von den entsprechenden Konten belasten und auf ein Sonderkonto abführen können? Dito was das Einfrieren der prozentualen Beträge betrifft.


    Interessant finde ich, dass die Geschichte in Zypern echt drehbuchmässig abgelaufen ist: Wochenende, Banken zu, unfreiwilliger "Solidarbeitrag" der Kontoinhaber eingefroren. Fertig. Wobei ich das vom Grundsatz her korrekt finde, da nun erstmals 100% der Kontoinhaber am Schlamassel der Banken beteiligt werden und nicht nur die meist nur 30-35% Steuerzahler der Bevölkerung.


    Grüsse


    Tom