Was gehört ins Auto?

  • Hallo zusammen,


    ich bin jetzt schon seit knapp 9 Monaten stolzer:partying_face:Besitzer eines VW Polo 9n3 (mit 60 PS :crying_face:). Mir ist natürlich auch klar, dass das Auto nicht der ideale Survival-PKW ist, darum soll es ja aber auch nicht gehen..... Vielmehr beschäftige ich mich mit der Frage, was jetzt alles in mein Auto soll. Ich habe mir eine Munitionskiste gekauft :


    - Aussenmaße: 35 cm x 14,5 cm x 36,5 cm; Innenmaße: Länge = 30 cm, Breite = 26 cm, Tiefe = 10 cm; Gewicht: 4,56 kg
    Ist die schwarze US-Munitionskiste aus Kunststoff. Habe mich für diese Kiste entschieden, weil sie genau zwischen die 2 Haltepunkte im Kofferaum ( sind Metallösen) vermutlich für die Befestigung von Gurten der Kindersitze und da die Kiste auch nicht so breit ist ( wie z.B. die Schweizer Kiste für 105 12,7mm Panzerbrandpatronen)

    Bis dato in der Kiste:


    - Energieriegel und Wasserflasche
    - Klappspaten von Fiskars
    - Messer von Fiskars
    - Kombizange von Knipex (VDE-Version)
    - Taschenlampe (kleine LedLenser)
    - Isolierband



    Im Auto ist sonst noch:


    - Ersatzrad
    - Wagenheber
    - Verbandzeugs und Warndreieck
    - reichlich Warnwesten
    - Handschuhe



    Anschaffen werde ich mir bald noch:


    - Ratschenset für Reifenwechsel
    - Abschleppseil/ Abschleppstange
    - Starthilfekabel
    - Axt ??? Hab ich schon, aber soll die auch ins Auto?
    -...


    Vielleicht gibts ja von euch noch Tips was fehlt (will aber mein nutzbares Kofferaumvolumen nicht weiter minimieren), sollte also jetzt wenn mit in die Kiste passen :face_with_rolling_eyes: und was auch super wäre: von welchen Herstellern soll ich das Zeugs, welches ich noch haben will, kaufen? Wichtig noch ist, dass ich bei Werkzeug nur ungern Kompromisse eingehe,
    muss ja nicht alles Hazet sein, aber auch kein Ratschenset für 20€, das bei der Benutzung mehr kaputt macht als es richtet:peinlich:...



    LG unimog

  • Ein Feuerlöscher.


    ich habe zwei Leute bei einem Unfal verbrennen sehen. Einer im ungekippten Auto der andere eingeklemmt unter seinem Motorrad. Mindestens den MotoradFahrer hätte ich retten können wenn ich einen Feuerlöscher dabei gehabt hätte. Denn in beiden Fällen hat sich das Feuer recht langsam verbreitet bevor alles in Flammen aufging.


    Seitdem habe ich in jedem Fahrzeug einen erwachsenen Feuerlöscher dabei.


    Und sonst habe ich noch zwei EPA's der französischen Armee, Hält ewig. Im Winter eine Schlafsack falls ich irgendwo stecken bleibe in der Pampa und einen Tarp oder ähnliches.



    Moléson

  • Hallo Unimog,


    es ist jetzt natürlich unfair die Ladekapazität eines Polo mit einem Dreieinhalbtonner zu vergleichen, aber mein Pannenset ist eine Zargesbox (Alubox).


    Der Wagenheber ist nicht Bestandteil der Box, da der herstellerseitig in einem separaten Staufach im Heck steckt.


    Was ist nicht in der Box?


    2 Warnwesten
    1 EH-Kasten
    2 Warndreiecke
    1 Taschenlampe
    1 Feuerlöscher
    1 Rescue-Tool


    Das liegt zugriffsbereit im Fahrer/Beifahrerbereich (Mittelkonsole, Ablagetaschen, Handschuhfach bzw. hinter den Sitzen). weil man das im Notfall evtl. ganz schnell braucht.


    Ansonsten Kleinkram im Handschuhfach wie USB-Ladegerät, Kartenmaterial D- CH - F, Tempotaschentücher (auch als Toilettenpapier verwendbar), Eiskratzer, Notizblock und Stifte ...

    Was steckt in der Alu-Box?


    Arbeitshandschuhe
    gelbe Regenjacke Typ "Ostfriesennerz" mit Kapuze
    Teleskop-Radmutternschlüssel, 1 m Hebelarm verleihen Bärenkräfte, wo ein Radkreuz bei mit dem Schlagschrauber zugeknallten Radmuttern versagt
    Abschleppseil
    Starthilfekabel
    Pannenleuchte (Blinkleuchte orange)
    Klappspaten
    Handbeil
    kleine Bügelsäge mit je ein Sägeblatt Holz und Metall
    Wapu-Zange, Kombizange, Seitenschneider, Crimpzange für Kabelschuhe
    Steckschlüsselsatz 6-24 mm, Satz Maulschlüssel
    Bithalter mit Bits (Schlitz, Kreuzschlitz, Innensechskant ...)
    Satz Schlüsselfeilen
    Schraubenausdreher
    Ersatzlampenkasten, Ersatzsicherungen, Kleinteile (Kabelschuhe, Lüsterklemmen, ...)
    mechanische Kleinteile, je einige gängige Schrauben, Muttern, U-Scheiben
    einige Meter Kfz-Kabel 2,5 mm²
    Kabelbinder, diverse Grössen
    kleines Multimeter (die 4,95 € Ausführung vom Conrad)
    24V-Lötkolben 30W; Lötzinn
    Schlauchschellen (die Sorte zum Abschneiden von der Rolle und Selbstanfertigen beliebiger Durchmesser)
    je eine Rolle Panzertape und Isolierband
    2l Motoröl, 5l destilliertes Wasser
    Pannenspray (Reifenpanne), Kühlerdichtmittel


    ...wahrscheinlich habe ich jetzt noch einen Haufen Zeug vergessen:)


    In einer Zusatzbox "Bergung" , die im Alltag allerdings nicht an Bord ist, stecken ein Greifzug und Bergegurte.


    In einer anderen Zusatzbox "Reifen", die ich mir mal anlässlich einer Saharatour gegönnt habe, stecken drei Montiereisen, Vulkanisier- und Schlauchflickzeug (jau, mein LKW hat Schlauchreifen:)), ein Ersatzschlauch, Ersatzventil und ein kleiner Kompressor. (Auch diese Box ist im Alltag nicht an Bord)


    Sonst noch an Bord: Eine Decke und eine Notration. Als Trinkwasser taugt auch das destillierte Wasser für Batterie und Kühler.


    Brauche ich das alles?


    Ja!


    In den seltensten Fällen für mich, aber sehr oft für andere. Typische Dialoge:


    "Darf ich Ihnen Starthilfe geben?" "Ja, haben Sie denn ein Starthilfekabel?"
    "Darf ich Sie abschleppen?" "Ähm, ich habe aber kein Abschleppseil."


    ... oder mal einen geplatzten Kühlerschlauch mit Panzertape flicken (hält erstaunlich gut) und Wasser + Kühlerdichtmittel nachfüllen. ich habe schon oft genug "ADAC Pannenhilfe" gespielt. Hinterher fühlt man sich wie der Pfadfinder, der gerade seine gute Tat für den heutigen tag getan hat.:)


    Auf meiner Tour durch den Erg Oriental (algerische Sahara) war mein Koffer einmal vermutlich lebensrettend - nicht für mein Leben.



    Auf was verzichte ich im Alltag? Auf einen Reservekanister. Bei 1000 km Reichweite und einer Warnlampe, die angeht, wenn ich noch eine Restreichweite von ca. 150 km habe, eher verzichtbar.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also eine Decke würde ich unbedingt reinpacken. Die ist im Kofferraum ausgebreitet bei mir. So wird der nicht dreckig. Die Decke kann man leicht ausschütteln. Im Notfall hält die warm. Gerade bei einem Unfall kann man jemanden mit Schockzustand damit warmhalten.
    Bei Schockuständen frieren die Leute sogar im Sommer!

  • @Unimog


    Ratschenset für Reifenwechsel? Ich persönlich habe schon zwei Ratschen bei sowas das Gnick gebrochen, vielleicht ne Preisfrage aber jetzt nehme ich ´n Radkreuz bzw. ´n ausziehbaren Radmutternschlüssel, kann man zur Not auch nehmen um sich zu verteidigen, habe mal gesehen, wie jemand damit damit einem Passanten zur Hilfe gekommen ist der von einem Hund angegriffen wurde


    ich habe ´n faltbaren Pylonen mit Blinklicht als Extra,


    Ersatzrad, Wagenheber, Tape, Schellen, Glühlampen, Rohrstücke für Schlauch flicken, Handschuhe, Handlampe, Kompressor, Abschleppseil, Starterkabel, Feuerlöscher,Decke gehören zum normalen Inventar


    ne Winterbox mit allerlei Ausrüstung


    unter anderem ein 5L Kanister mit Streusand/Salz/Granulat Gemisch, habe damit letztens Erstaunen und Beifall geerntet

  • Leser


    natürlich hab ich da in meinem Beitrag einen Fehler gemacht: Ratschenset für Reifenwechsel ist natürlich schwachsinnig :peinlich:. Meine natürlich einen Drehmomentschlüssel, den man auch zum "normalen" Reifenwechsel gebrauchen kann und nicht nur im Notfall.

  • @Unimog


    das hört sich schon anders an, so was habe ich in der Garage, braucht man nicht so häufig unterwegs, da habe ich auch ´n großen Wagenheber, die originalen KFZ Teile sind echt nur für den Notfall

  • Zitat von unimog;132507

    Leser


    natürlich hab ich da in meinem Beitrag einen Fehler gemacht: Ratschenset für Reifenwechsel ist natürlich schwachsinnig :peinlich:. Meine natürlich einen Drehmomentschlüssel, den man auch zum "normalen" Reifenwechsel gebrauchen kann und nicht nur im Notfall.


    Hallo Unimog,


    ich vermute, Du missverstehst da etwas. Radmuttern werden beim Reifenwechsel in der Werkstatt meist mit einem Druckluft-Schlagschrauber festgedreht (zugeknallt). Die sitzen dann wirklich bombenfest und sind mit einem Radkreuz mit vielleicht 30 cm Hebelarm bei durchschnittlichen Körperkräften im Pannenfall nicht mehr loszukriegen. Auch eine Ratsche (1/2") hat nur etwa 25-30 cm Hebelarm. Wenn Du da Gewalt ausübst, zerbrichst Du eher ein billiges Werkzeug, als dass Du die Radmutter losbekommst. Ein Drehmomentschlüssel dient ganz anderen Zwecken, etwa Schrauben, z.B. am Zylinderkopf definiert sanft anzuziehen, mit vorgeschriebenem (eher niedrigem) Drehmoment. Es geht in diesem Fall darum, Schraubverbindungen und Material vor zu hohen Drehmomenten zu schützen.


    Was Du brauchst, ist ein Teleskop-Radmutternschlüssel. Die Dinger sind eingezogen relativ handlich, wenn man sie auszieht, ist da in der LKW-Version problemlos ein Meter Hebelarm drin. Da gilt dann das alte Sprichwort "Gewaltig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft.":) Da geht es im Gegensatz zum Drehmomentschlüssel eher darum, "brutalstmögliche" Drehmomente auszuüben.


    Meint


    Matthas


    Änderung: So etwa ein halbes Dutzend ärgerliche Tippfehler entfernt

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • ich kenn es so,


    Rad ran, Bolzen handfest mit Werkzeug anziehen, Fahrzeug vom Wagenheber nehmen und dann mit Drehmo anziehen, bei meinem Auto 120nM Klack Klack


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    da fällt mir ein Beitrag aus einem anderem Forum ein,


    der User wollte eine Mutter mit 130NM anziehen, aber sein Drehmo ging nur bis 100NM,


    nun wollte er wissen, ob er erst mit 100Nm anziehen soll und dann noch mal mit 30NM hinterher oder andersrum...

  • Hallo Unimog,


    ich hab hinter dem Fahrersitz ein ca. 45 cm langes Eisenrohr. dient natürlich nur als Verlängerung fürs Radkreuz:) .
    Schau mal in der Suchfunktion unter Autorüstung nach , oder ganz interessent Auto-Bag , coming-home-bag. Vergiss nen Rucksack oder Umhängtasche nicht, damit du mit Deiner persönlichen Ausrüstung weiter/heimkommst, wenns mit dem Auto mal nicht mehr weiter geht.


    wolpi

  • Hi Waldschrat,


    das mit den Unterschieden zwischen Drehmomentschlüssel, Ratsche, Radkreuz & Co. ist mir bekannt :lachen:, nur ich tendiere mangels einem gescheiten (-> ordentlichen) Drehmomentschlüssel zum Kauf von einem, da dieser auch eine Ratsche bzw. ein Radkreuz ersetzen kann. Denn für den "normalen", hoffentlich bald anstehenden Reifenwechsel benötige ich sowieso noch einen Drehmonetschlüssel.
    Recht hast du, dass der geringe Hebelarm oft ein Problem ist, aber bei den Ratschen von z.B. Proxxon ist es möglich eine Verlängerung zu montieren. Ich erkundige mich mal, in wie weit das auch bei den Drehmomentschlüssel dieser Firma funktioniert. Aber ein Drehmomentschlüssen und vielleicht noch ein Radkreuz (mit Verlängerung) steht jetzt schon mal auf der "To Buy" -Liste :lachen:


    LG unimog


    P.S. schon mal Danke für die schnelle Resonanz :Gut:

  • Zitat von wolpi;132512

    Hallo Unimog,
    ich hab hinter dem Fahrersitz ein ca. 45 cm langes Eisenrohr. dient natürlich nur als Verlängerung fürs Radkreuz:) .
    wolpi


    würde ich aber vorsichtig sein, bei einer Verkehrskontrolle kann das anders ausgelegt werden, gerade weil das Rohr unterm Fahrersitz liegt und nicht im Kofferraum beim restlichen Werkzeug...


    lieber ´n Maglite 6D, das ließe sich noch im Fahrgastraum erklären....


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]




    ich glaube aber, dass eine richtig festsitzende Radmutter einen Drehmo verzweifeln lässt, denn zum lösen fester Muttern ist der nicht gedacht,

  • Hallo,

    Zitat von unimog;132513

    das mit den Unterschieden zwischen Drehmomentschlüssel, Ratsche, Radkreuz & Co. ist mir bekannt :lachen:, nur ich tendiere mangels einem gescheiten (-> ordentlichen) Drehmomentschlüssel zum Kauf von einem, da dieser auch eine Ratsche bzw. ein Radkreuz ersetzen kann. Denn für den "normalen", hoffentlich bald anstehenden Reifenwechsel benötige ich sowieso noch einen Drehmonetschlüssel.
    Recht hast du, dass der geringe Hebelarm oft ein Problem ist, aber bei den Ratschen von z.B. Proxxon ist es möglich eine Verlängerung zu montieren.


    Ratsche und Drehmomentschlüssel sind zum lösen festsitzender Radschrauben komplett ungeeignet, ja sogar gefährlich.


    Was das Verlängern von Proxxon-Ratschen betrifft, hab ich diesen Hinweis gefunden:


    "Mit Innenvierkant in der Stirnseite des Griffes. Zum Aufstecken einer Verlängerung. Mit viel Gefühl kann hier auch ein Hebel eingesetzt werden (Ratsche, T-Stück). Die zu übertragenden Kräfte sind jedoch auf max. 27 Nm begrenzt."(Quelle)


    27 Nm ist etwa ein Viertel des heute üblichen Anzugsmoments beim Festziehen der Radschrauben an PKW-Rädern. Das Lösemoment einer wie es Matthias schon genannt hat, mit dem Schlagschrauber festgeknallten Schraube ist ein meist ein Vielfaches höher (wenn man sich mit 1m Hebellänge mit einem grossen Teil seines Körpergewichts reinhängen muss, dürften es meist über 300 Nm sein). D.h. man riskiert den Bruch der Ratsche bzw. das Auseinanderrutschen/Versagen der Steckverbindung zw. Ratsche und Verlängerung. Verletzungsgefahr! Und deshalb gerade aus "Prepper-Sicht" nochmals völlig ungeeignet, weil man im Krisenfall alles, aber auch wirklich alles vermeiden sollte, was zu Verletzungen führt.


    Einen Drehmomentschlüssel zum Lösen von Radschrauben zu missbrauchen ist auch Murks: der typische Drehmomentschlüssel im PKW-Bereich geht bis etwa 210 Nm Maximalwert. Muss man ihn höher belasten (was bei festsitzenden Schrauben der Fall ist, s.o.), riskiert man, dass man ihn innerlich verbiegt und auf jeden Fall die Kalibration verloren geht. Man ruiniert sich also mindestens die Messgenauigkeit, auch wenn der Schlüssel so schön lang und robust aussieht.


    Deshalb unbedingt Matthias' Rat folgen und einen ausziehbaren Radmutternschlüssel für sowas verwenden: ist sicher und mit dem geringsten Verletzungsrisiko. Ausserdem ist er als Werkzeug eigentlich nur fürs Radschrauben lösen geeignet, was die Chance erhöht, dass er auch immer brav im Auto verbleibt und nicht irgendwann mal zum Fahrradschrauben o.ä. rausgeholt wird und dann nicht mehr zurückfindet ins Auto und im entscheidenden Fall unterwegs bei einer Reifenpanne nicht mehr an Bord ist.


    Für Unterwegs würde ich keinen Drehmomentschlüssel einpacken, mit dem (eingeschobenen!) Radmutternschlüssel kann man die Radschrauben nicht überlasten: damit so fest wie möglich anziehen (nicht gerade draufspringen, eher mit dem Körpergewicht satt draufstützen), das passt dann schon. Wichtig ist, nach einigen Kilometern die Schrauben nochmal nachziehen.


    Allgemein würde ich das an Bordwerkzeug einpacken, was ich auch beherrsche bzw. mir an Arbeiten am Auto (unterwegs!) auch zutraue. Ein kompletter Steckschlüsselkasten ist nur Ballast, wenn man schon an der Frage scheitert, wie rum denn nun die Radschrauben auf- und zugehen. Fährt man ein halbwegs "neumodisches" Auto, sollte man sich überlegen, ob man nicht ein kleines Lesegerät für die OBDII-Schnittstelle einpackt, die kosten heute nicht mehr die Welt (die billigsten, die ich kenne, um 35 Euro). Das erleichtert die Fehlersuche manchmal ungemein: Auto ruckelt, nimmt kein Gas mehr an, spuckt schwarzen Qualm aus. Jetzt ohne Ahnung drauflos zu schrauben, kann alles eher verschlimmern, vor allem am Strassenrand. Ein Blick aufs Display des Diagnosegeräts verrät: Fehler xy, Luftmassenmesser: kein Signal oder Fehler yz, Ladedruck zu niedrig. Im ersten Fall liefert der LMM kein Signal und die Gemischberechnung im Steuergerät klappt nicht mehr. Ist es nur ein Kabelproblem, kann man den Fehler schnell einkreisen, ist der LMM defekt (und hat man einen Ersatz dabei, bei Fahrern von tdi-Motoren aus dem VAG-Konzern empfehlenswert) ist das Teil mit wenigen Handgriffen gezielt ausgewechselt. Imzweiten Fall mit zu niedrigem Ladedruck hat man es meist mit einem Riss/Loch im Druckschlauch der Ansaugluft zwischen Turbolader/LLK und Zylinderkopf zu tun. Hier wirkt das bereits genannte Panzertape/Gaffatape auch wahre Wunder.


    Nach meiner Erfahrung genügt als Bordwerkzeug neben dem ab Werk vorhandenen Radschlüssel, Umsteckschraubenzieher etc. noch den ausziehbaren Radschlüssel, eine gute Kombizange, ein kleiner Kreuzschlitz- und ein Schlitzschraubendreher, etwas stabiler Draht (1-2m, mind 1mm Durchmesser), eine Rolle gutes(!) Panzertape, z.B. das von Tesa. Eine Auswahl Kabelbinder und ein Auspuffreparaturset (findet man bei ATU), bestehend aus einem Blech und zwei grossen Schlauchschellen. Ein OBD-Lesegerät. Dazu ein paar "feinfühliger" Arbeitshandschuhe (dünne aus Baumwolle/Nitril, nicht diese grauen dicken Lederlappen) und eine helle Arbeitslampe. Für Pannen kommen noch der Original-Wagenheber, ein mind. 20x20cm grosses, 2cm starkes Sperrholzbrett (kein normales Brett und keine Spanplatte) als Unterlage für den Wagenheber, ein gutes Abschleppseil,(nur) im Winter noch ein gutes Starthilfekabel, Schneeketten, Schneeschaufel, Wolldecke, Ersatzeiskratzer und ein Liter Scheibenfrostschutzkonzentrat.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo "Unimog",


    ich denke Tom und die anderen Kollegen haben Dich schon prima mit Tips versorgt.


    Bei so einem kleinen Auto wie dem Polo musst Du aufpassen, dass Du die Radmuttern nicht abreisst ...., wenn Du mit Rohr- Verlängerungen arbeitest ! Nach "zu" kommt "ab" !


    Für Unterwegs ist es eher wichtig die Radmuttern, vor allen bei Aluminiumfelgen, gleichmäßig anzuziehen. Dies am besten in mehreren Durchgängen an allen Schrauben machen.


    Wichtig erscheint mir auch, dass die Radmuttern ab und zu bewegt werden und nicht festrosten.
    Radmuttern, die mit Schlagschraubern in einer Werkstatt festgezogen wurden, bekommst Du meistens mit einem mitgelieferten "Radschlüsselchen" nicht auf.


    Zum Thema Werkzeug: Wenn das bei Dir ein finanzielles Problem ist, geh mal auf den Flohmarkt und besorge Dir ganz gezielt die Nüsse die Du brauchst (wenn Du was zum "Kraft machen" brauchst, am besten Nüsse mit 6 Kant, nicht mit Vielzahn). Dazu einen festen 1/ 2 Zoll 4- Kant und dazu ein Stück Wasserrohr als Verlängerung. Mit diesem "Prügel" aber vorsichtig sein mit so Kleinwagen wie dem armen Polo... Diese Nüsse können ruhig ein bisschen angerostet sein, dann sind sie billig. Die kannst Du putzen.


    Wenn Du dann mal zu Geld kommst kauf Dir einen schönen Ratschenkasten, aber bitte keinen Schrott, ein schöner Crom Vanadium Stahl tut es da, das muss kein wirklich "sautteures" Profiwerkzeig sein wie Hazet usw. . MAnchmal findet man sowas auch gebraucht bei Werkstattauflösungen...
    Dazu einige 6-Kant Nüsse, wie schon geschrieben, damit hast Du eine Grundausrüstung.
    Sowas habe ich auch noch aus meiner Studentenzeit, der hat lange überlebt und tut noch gut seinen Dienst, obwohl ich inzwischen en meiner "alten Kiste" so große Dinge bewegen muss, so dass sich nur noch ein 3/4 Zoll Ratschenkasten bewährt... (Radmutter 370 Nm...)


    Drehmomentschlüssel ist sicher nicht verkehrt, damit bekommt man auch ein Gefühl "wie fest" sich welches Drehmonent "anfühlt".


    Das ist ja schade, dass ihr "modernen Studenten" heute kein richtiges Praktikum mehr machen müsst, bei dem man (früher) einige sehr gute mechenische und andere Grundfertigkeiten gelernt hat.
    Das war mir für meine ganzen "Basteleien" sehr nützlich (Feilen, Drehen, Fräsen, Schweißen, Schleifen usw.)


    Viel Spaß bein Preppen und zukünftig Polo basteln.

    "Polo" war bei mir damals ein Renault 4 :winking_face:



    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Zitat von Udo (DL 8 WP);132600


    ...
    Das ist ja schade, dass ihr "modernen Studenten" heute kein richtiges Praktikum mehr machen müsst, bei dem man (früher) einige sehr gute mechenische und andere Grundfertigkeiten gelernt hat.
    Das war mir für meine ganzen "Basteleien" sehr nützlich (Feilen, Drehen, Fräsen, Schweißen, Schleifen usw.)


    Hallo Udo,


    das ist wirklich mal eine spannende Frage, die uns vielleicht die hier mitlesenden heutigen Studenten beantworten können.


    Ich bin sowieso übers Basteln und Experimentieren zum Ingenieurstudium gekommen. Damals vorgeschrieben war das Grundpraktikum Metall, wo Feilen, Drehen, Fräsen , Schweissen zur Grundausbildung gehörte. Hilft mir heute noch privat, hilft mir aber auch beruflich, weil ich einer Konstruktion schnell ansehe, ob die fertigungsfreundlich und kostengünstig herstellbar ist.


    Dann ein Praktikum bei einem Energieversorger, wo ich sehr viel über das Management von Stromnetzen und dessen Risiken gelernt habe - weshalb ein nationaler Blackout für mich ein Preparedness-Szenario ist. Ich durfte sogar mal - wenn auch unter kritischer Aufsicht - ein kleines Wasserkraftwerk ans Netz fahren.:)


    Dann ein Praktikum bei einem grossen Chemiekonzern in Ludwigshafen, so ziemlich alles von Behälterbau, Galvanik, Kunststoffchemie.


    Dazu war ich als Student permanent finanziell ziemlich klamm, wollte aber Auto fahren. Also Gebrauchtwagen in der 1000 DM Region gekauft und notgedrungen die Autoschlosserei erlernt.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    dann kennst Du wohl auch die BASF :winking_face:



    Also meinen Söhnen habe ich ein kleines Privatpraktikum "verpasst".


    DIe haben von mir zum Führerschein jeweils ein kaputtes Auto bekommen das wir selbst wieder hergestellt haben.... (1 x Motorschaden, 1 x Getriebeschaden.


    das sah dann wochenlang in unserer Garage so aus:


    [ATTACH=CONFIG]12162[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]12163[/ATTACH]


    der jüngere hat dann Spaß an solchen Projekten gefunden und hat das hier durchgezogen :


    [ATTACH=CONFIG]12164[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]12165[/ATTACH]


    aber dafür braacht man vielleicht einen "etwas verrückten " Vater ?


    [ATTACH=CONFIG]12166[/ATTACH][ATTACH=CONFIG]12167[/ATTACH]



    Praktika bei Siemens und MTU... und viele Jahrzehnte BASF...


    :winking_face:



    Vy 73 der Udo (DL 8 WP)

  • Hallo Unimog,


    vieles wurde von den Vorschreibern schon sehr professionell erklärt.
    Deshalb von mir nur einige kleine Ergänzungen:


    Handschuhe: Ich empfehle 2 Paar. Einmal Arbeitshandschuhe, ich habe da die gefütterten (die schützen nicht nur sondern sind auch noch warm wenn man im Winter einmal Schnee schaufeln muss).
    Und einmal enganliegende mit denen man auch noch etwas Gefühl hat (ich habe da gestrickte mit einer Gummierung an Fingern und Handfläche aus dem Baumarkt).
    Schneeketten montieren ist mit den Ledernen Arbeitshandschuhen fast unmöglich.


    Taschenlampe: Neben einer starken ist auch eine kleine, handliche sehr praktisch. Kartenlesen mit der Innenbeleuchtung mit der Leuchtkraft einer sterbenden Kerze ist sehr mühsam.
    Ich habe dafür die Petzl Zipka Plus 2. Dank dem genialen Aufrollmechanismus kann man sie wunderbar am Innenrückspiegel befestigen.


    Auch noch sehr praktisch: Eine Stange Epoxi-Harz (Knetmasse) und zum verarbeiten Einweghandschuhe (Epoxi ist giftig und sehr Hautreizend)



    Noch etwas finde ich wichtig: Die volle Kiste wird ja auch ihr Gewicht haben. Damit diese bei einem Umfall nicht zum Geschoss wird sollte sie gut befestigt sein (an den Ösen die Du beschrieben hast).
    Weiter empfiehlt der TCS die Kiste ganz an der Rückbank zu platzieren und die hinteren Sicherheitsgurte zu schliessen, da die Gurte für wesentlich höhere Kräfte ausgelegt sind als die Befestigungsösen.


    Grüsse, Gresli

  • Mein Vater, ein sogenannter Schlosser zu DDR Zeiten hat auch immer alles mitgehabt, was man so benötigen könnte und das riet er mir auch immer.


    Mein erstes Auto ein VW Jetta, auch schon ein paar Tage alt. Er riet mir zu allerhand Werkzeug, aber eins werde ich nie vergessen. 13er, 17er Maulschlüssel und Keilriemen.


    Und was soll ich sagen, eines Tages leuchtete die Ladekontrolllampe. Angehalten, Motorhaube auf, Keilriemen weg.... wo auch immer, er war weg, bestimmt gerissen und unten rausgefallen


    schnell mal an den Kofferraum gegangen, Werkzeug und Ersatzteil raus.


    13er zum lösen, Keilriemen rauf, 17er zum spannen, 13er zum festziehen


    Kontrolle und weiter ging es


    da fällt mir auf, Papa war ein Prepper:face_with_rolling_eyes:

  • Hallo ! Auch auf die Gefahr hin jetzt verbal gelyncht zu werden : Ich habe immer einen mindestes 20 L grossen Reservekanister (gefüllt) im Auto,auch hier in unseren Gefilden. In der Wintersaison kann das recht wichtig sein wenn man mit leuchtender Reservelampe "an die nächste Rastsätte" fahren wollte und in einen Stau gerät !
    Kein Sprit = Motor aus-->Heizung aus-->--Triefnase+Husten-->miese Stimmung-->im schlimsten Fall noch Erfrierungen !


    Je nach Fahrzeug hat man mit 20 L dann für die nächsten 10 - 30 Std bei Standgas einen warmen Fahrzeuginnenraum :winking_face:


    Kleiner Hinweis noch zu Starthilfekabeln..Was da so alles auf dem Markt ist erzeugt bei mir -allein schon aus beruflichen Gründen- das grosse Kopfschütteln !


    Konstuktionen aus Plastikzangen mit Dünnblecheinlagen,Asien-Ware mit 15mm Kabelaussendurchmesser und 1,0 mm "Klingeldraht" im Inneren,"Profi" - Starthilfesets mit Polzangen die auf Grund ihrer Grösse nicht sicher draufpassen,Dünnblechkonstruktionen die bei grosser Belastung schmelzen und einen Regen aus glühendem Blech auf den Benutzer schiessen !


    Absolut die Finger weg von dieser "29,90 Ware" !


    Kauft euch diese Hier : http://www.amazon.de/Winkel-La…=1-5&tag=httpswwwaustr-21


    Der ganze Auftritt kostet dann -je nach Kabellänge- die man dazukauft- deutliche 100 Euro,aber das kauft man halt nur einmal und dann nie wieder,es hält ein (Menschen) Leben lang :winking_face:


    Die Brandspuren von aufgerauchten Billigkabeln dann von einem Autolackierer beseitigen lassen wird viel teurer,ein Besuch beim Augenarzt erst recht und unangenehm ist es auch noch !


    in diesem Sinne : frohe Ostern :)))

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet