Wohin soll das alles nur führen!?

  • Das ist alles nichts neues mehr irgendwann werden wir fürs Atmen auch bezahlen müssen:-(


    Ich hab mal einen Film gesehen da musste man sich Lebenszeit erkaufen hattest Du kein Geld bist Du gestorben.


    Wer weis vielleicht müssen wir auch irgendwann unsere Lebenszeit erkaufen.


    Ein großes Beispiel für die Macht der Konzerne ist die Macht der Düngemittelkonzerne in Frankreich wo es mitterweile für Bauern verboten ist Brennesseljauche einzusetzen oder gar herzustellen.


    Die sollen gefälligstens die Düngemittel kaufen.


    Ich hab hier mal einen Interessanten Film dazu, vor allem finde ich Ihn sehr informativ was die Brennessel angeht.


    Ab der 28 minute geht es direkt um Brennesseljauche


    http://www.youtube.com/watch?v=dGfbTZf6JeE


    lg

  • Hallo zusammen,


    ich durfte ja nun für meine Beiträge einiges an Kritik einstecken, aber das ist völlig okay. Konträre Argumente führen dazu, dass ein Thema gründlich ausgeleuchtet wird.


    Meine Frau und ich kaufen im Bioladen oder bei Hofläden von uns bekannten Landwirten ein, unser eher geringer Fleischkonsum kommt von Viechern aus artgerechter Haltung, von der wir uns bei Hoftagen überzeugen durften. Nur was sagt das alles? Wir sind eine deutsche Mittelschichtfamilie, der es verdammt gut geht und die nicht auf den Euro gucken muss. Bio ist ein Luxusphänomen. Sieben Milliarden Leute wären so nicht zu ernähren.


    Wenn ich mir da mal den "Durchschnittsinder" anschaue, von den Bewohnern südafrikanischer Townships mal gar nicht zu reden - ich habe in beiden Ländern gelebt - die haben ganz andere Probleme, was Lebensmittel angeht.


    Und genau deshalb sage ich auch, dass sich berufliche Auslandsaufenthalte lohnen. Wir Österreicher, Schweizer, Deutsche, wissen oft gar nicht, wie unsagbar gut es jedem von uns geht. Wenn wir jammern, dann jammern wir auf einem verdammt hohen Niveau.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • Dem wiederum ist nichts hinzuzufügen!:Gut:
    Uns gehts es viel zu gut, was allerdings in meinen Augen nicht unbedingt gut ist. Wir verlieren den Blick fürs Wesentliche, beispielsweise gesunde Nahrung usw. In deinen Hofläden kann wohl Bio produziert werden, die sind allerdings auch sicher nochmal ne Ecke teurer als die gängigen Supermarktbiosachen. Wobei du die Qualität sicher schmeckst, wir hatten lange Zeit Hühner, über so ein "echtes" Hühnerei geht einfach nix drüber. Und das ist sicher nur ein Beispiel...

    Gruß, Rantanplan_387

  • @ Matthias:
    Ich kann keine genauen Daten nennen, aber "wir" betreiben erst seit vielleicht 60 Jahren industrielle Landwirtschaft, nicht seit 12.000 Jahren. Man hat planmässig (mehr oder weniger) Kulturpflanzen und Tiere gezüchtet, und zwar mühselig über Generationen hinweg, dabei entstanden Arten, die genau zu den jeweiligen Bedürfnissen oder Gegebenheiten passten.
    Industrielle Landwirtschaft wurde erst möglich durch Traktoren und Maschinen.


    Neben dem Hunger gab es noch einige Bevölkerungsregulative, die auch heute teilweise vorhanden oder "im Kommen" sind: Naturkatastrophen, Kriege und Seuchen.
    Empfängisverhütung gab es überall, wo die Kirche keinen Einfluss hatte. Auch bei uns, bis zur Zeit der "Hexen"verfolgungen.


    @ tomduly:


    Ich schleiche um nichts herum. Ich frage die Leute, die besser informiert sind als der Normalbürger.
    In dem von Dir verlinkten Text steht nichts, was meiner Info widerspricht.
    "will, schlägt vor, soll und möchte". Es ist noch nichts beschlossen.


    Zur regionalen Versorgung. Versuch doch mal, auf einem Wochenmarktstand ein paar Eier, oder gar Marmelade zu vermarkten. Dann weißt Du, was ich meine. Dass die Kommission Begriffe liebt, glaube ich gern.


    Dass Kleinlandwirte unter Druck stehen und nach und nach aufgeben, ist doch hinreichend bekannt. Mein "Betriebchen" ist so klein, dass ich mich gar nicht dazuzähle. Da ich aber seit über 40 Jahren an wechselnden Standorten immer Kontakt zu Landwirten hatte und habe, erlebe ich viele "Freuden" hautnah mit.
    Die Sorgen der Landwirte haben sich tatsächlich kaum verändert, allerdings ihre Anzahl.
    In einem weiterführenden Link von der von Dir verlinkten Seite geht es um die gemeinsame Agrarpolitik (GAP).
    Dort erfährt man u.a., dass das Einkommen von Landwirten im Vergleich zu nichtlandwirtschaftlichem Einkommen bei nur 40% zu 100% liegt. Dass die Landwirte immer älter werden. "Die EU hat erkannt, dass die Altersstruktur der Landwirte zur Sorge Anlass gibt.":grosses Lachen:
    Und dass eine Durchschnittsfamilie in der EU heutzutage 15 % des Einkommens für Lebensmittel ausgibt, während es 1962 noch 30 % waren.
    Ich glaube nicht, dass die 120 € Steuern pro Kopf dies ausgleichen :face_with_rolling_eyes:


    "Die Landwirte bewirtschaften den ländlichen Raum zu unser aller Nutzen. Sie stellen öffentliche Güter bereit.Das Wichtigste hierunter ist die gute Pflege unserer Böden, unserer Landschaften und unserer biologischen Vielfalt. Der Markt bezahlt nicht für diese öffentlichen Güter. Um die Landwirte für diesen Dienst an der ganzen Gesellschaft zu entlohnen, unterstützt die EU die Landwirte mit Einkommensbeihilfen."


    Die wenigsten Landwirte erwirtschaften einen Gewinn, der so hoch ist, dass sie sich eine autarke Stromversorgung leisten können. Ich habe von Technik keinen Schimmer, ich weiß nicht, wieviele qm Photovoltaik man benötigt, um in einem Winter wie dem letzten genug Strom für Melkmaschinen, Be- und Entlüftung, Beheizung etc. produzieren zu können.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von Firehorse;134545


    Und dass eine Durchschnittsfamilie in der EU heutzutage 15 % des Einkommens für Lebensmittel ausgibt, während es 1962 noch 30 % waren.


    Unser materieller Wohlstand liegt heute um ein Vielfaches über dem des Jahres 1962 (trotz all dem Gerede über Inflation und wei schlecht wirs doch haben), während die Menge am Lebensmitteln, die man essen kann, doch irgendwo begrenzt ist. Teilweise war noch Wachstumspotenzial, bei dem WAS man isst (gigantische Mengen ursprünglich mal kostbaren Fleisches, Früchte aus aller Welt, etc...)


    Zitat


    Ich glaube nicht, dass die 120 € Steuern pro Kopf dies ausgleichen :face_with_rolling_eyes:


    Das Katastrophalste an der ganzen EU dürfte das System der Agrarsubventionen sein, aber das war auch bei den Vorgängern schon so. Ich habe da auch keine Lösung bereit, aber so wie es heute läuft ist das ein furchtbar schlechter Witz, wo einem leider das Lachen im Hals stecken bleibt, wenn man überlegt, wieviele Milliarden da vernichtet, wieviel Lebensraum zerstört und wieviele Menschen (in anderen Nationen) daran schon gestorben sind.
    Nicht, dass es in anderen Ländern bessere wäre, ein Blick Richtung USA genügt.


    Zitat


    "...Das Wichtigste hierunter ist die gute Pflege unserer Böden, unserer Landschaften und unserer biologischen Vielfalt..."


    Und das sehen auch mehr als 1% der Landwirte so???


    Wo ist die biologische Vielfalt und die Kulturlandschaft bei den derzeit so beliebten Maismonokulturen?
    Ich kann es den Landwirten nicht verdenken, sie sind auch nur Menschen, aber außer dem maximalen Profit interessiert 99% nicht die Bohne, ob sie irgendwelche Aufgaben für die Gesellschaft wahr nehmen.
    Das mache ich denen nicht zu Vorwurf, aber verarschen kann ich mich auch selber.


    Zitat


    Der Markt bezahlt nicht für diese öffentlichen Güter. Um die Landwirte für diesen Dienst an der ganzen Gesellschaft zu entlohnen, unterstützt die EU die Landwirte mit Einkommensbeihilfen."


    Im Grunde genommen gehts bei der EU darum, die heimische Landwirtschaft gegen ausländische Konkurrenz abzuschotten (zum Zwecke der Ernährungssicherung) und darüber hinaus, die Exporte in andere Länder zu unterstützen. Man sieht, dass die beiden Dinge konträr liegen, wenn das alle so täten und genau deswegen sieht die landwirtschaftliche Welt heute so aus, wie sie aussieht.


    Ginge es bei den EU Subventionen tatsächlich um Artenvielfalt oder Landschaftsbild oder andere öffentliche Güter, dann sähen die VÖLLIG anders aus, dann würde man wohl kaum Millionen an Steuergeldern in stinkreiche Produzenten von Puten- oder Schweinefleisch in gigantischen Industriekomplexen/Tierkonzentrationslager in Niedersachsen stecken.
    Dann würde die Lufthanse nicht EU (Export-)Subventionen für das Essen in den Flugzeugen bekommen.


    Zitat


    Die wenigsten Landwirte erwirtschaften einen Gewinn, der so hoch ist, dass sie sich eine autarke Stromversorgung leisten können. Ich habe von Technik keinen Schimmer, ich weiß nicht, wieviele qm Photovoltaik man benötigt, um in einem Winter wie dem letzten genug Strom für Melkmaschinen, Be- und Entlüftung, Beheizung etc. produzieren zu können.


    Das hat nichts mit Geld zu tun, sondern mit diesbezüglich wenig adäquater Technik und generell der Frage nach dem Nutzen. Unter Landwirten gibt es arme Schlucker und stinkreiche Multimillionäre, genauso wie bei normalen Leuten auch. Der durchschnittliche Landwirt investiert sich arm, da ist der Mercedes eine betriebliche Investition und muss daher auch nicht aus dem "Einkommen" finanziert werden wie bei normalen Arbeitnehmern. Er wäre ja blöd, wenn er's nicht täte.


    Von daher sind die Einkommensstatistiken bei Landwirten noch nicht mal die 5 Bytes in der Datenleitung wert, sie zu zitieren.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Waldschrat;134463

    Bio ist ein Luxusphänomen. Sieben Milliarden Leute wären so nicht zu ernähren.


    Ich hatte mal für Deutschland überschlagen, ob man die Bevölkerung ohne fossile Brennstoffe (und auch damit Kunstdünger, Schädlichsbekänfungsmittel usw.) ernähren kann.
    Dann landet man automatisch bei Bio ohne Esoterik (wie http://de.wikipedia.org/wiki/Demeter_%28Marke%29)
    Ich denke, das funktioniert auch Weltweit.


    Nur unseren Welt wäre dann eine andere. Heute entfällt ein Großteil der landwirtschaftlicher Produktion auf eine geringe Anzahl von Pflanzenarten.
    Um die Bodenfruchbarkeit ohne künstliche Düngemittel zu erhalten, bräuchte man eine weite Fruchtfolge, müßte speziell Stickstoffsammelnte Pflanzen und Gründüngung anbauen usw.
    Um große Ausfälle durch Planzenkrankheiten, Pilz- und Schädlingsbefall vorzubeugen, müssten die Landwirstschaft viel kleinteiliger sein.
    Trotzdem würden die Hektarerträge gegenüber den heutigen Hochleistungssorten zurückgehen und man hat viele Planzen in Kultur, die weniger für den Menschen nutzbare kcal pro Hektar liefern. Der Arbeitseinsatz dürfte auch größer werden. Für Futterplanzen wäre dann kein Platz mehr. Fleisch würde also ein absoluten Luxus.
    Gülle/Mist als Düngemittel in größeren Maßstand gäbe es dann auch nicht.


    Blieben die Fäkalien, die heute in DACHS erst mit viel Wasser, Haushalts- und Gewerbeabwässern gemischt werden, um dann im Klärwerk so mit Schadstoffen versetzt sind, das
    der Schlamm oft als Sondermüll entsorgen werden muß (in der Schweiz ist die Verwendungvon Klärschlamm als Düngemittel ganz verboten)
    Man bräuchte also eine neue Infrastruktur. Selbst Fäkalien von Menschen, die bestimmte Medimente nehmen oder Krankheitsereger auscheiden, sollen man besser dann getrennte sammeln.


    Die Folge wäre nicht nur eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten, sondern auch der Anteil des Einkommen, welches wir für Nahrungsmittel ausgeben, würde
    kräftig steigen.


    Die gesammte Weltwirtschaft würde sich dramatisch ändern (einer Näherin in Bangladesh muß man mindestens soviel zahlen, das sie sich dafür Lebensmittel und Unterkunft für sich kaufen kann --> sehr vieles würde in Vergleich zu unseren heutigen Stundenlöhnen teurer)
    Selbst die Bevölkerungsverteilung (immer größere Konzentration in Großstätten, regionale Verteilung) paßt dann nicht besonders dazu.


    Das sind sicherlich nur einige Teilaspekte.


    Satt bekommt man wahrscheinlich die 7 Milliarden Menschen. Aber wieviele von uns wollen jetzt weltweit nur noch Bio?

  • Ein jeder kann aber selbst dazu beitragen wie es weitergeht,jede Kartoffel,Tomate u.ä. die selber angebaut wird ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.Selbst wer nur einen Balkon hat kann seinen Beitrag leisten.Mit einem Kartoffel-/Salatturm und anderen alternativen Anbaumethoden kann auch der einzelne schon für sich viel erreichen.

  • Cephalotus:
    Bis auf die von Dir zitierten Passagen 1 und 5 sind die anderen der wunderbaren EU- Seite entnommen.
    Zu Zitat Nr. 1: Früher haben die kostbaren Güter entsprechend gekostet, daher die Prozenteverschiebung. Heutzutage ist man ja offenbar der Ansicht, dass es für die Grundversorgung jedes Bürgers unabdingbar ist, Berge von Fleisch und exotischen Nahrungsmitteln zu verspeisen.
    Würden die Bürger wie früher dem Direkterzeuger für die Produkte das geben, was sie tatsächlich wert sind, bräuchte es keine Subventionen. Dann sieht der Speisezettel allerdings etwas anders aus.


    Zu Zitat 3 : Ich glaube, dass die biologische Vielfalt den meisten (Groß)landwirten herzlich gleichgültig ist. Den meisten ist, wie in anderen Berufen auch, der bestmögliche Verdienst wichtig. Daher wird angebaut, was am meisten einbringt.
    Z.B. Mais. Da Biogasanagen gefördert wurden, gingen die Pachtpreise sprunghaft in die Höhe, so dass nicht- Mais Anbauer die Flächen nicht bezahlen können.


    Um das alles zu ändern, müsste man willigen Landwirten unter die Arme greifen, bis ihr Bio- Direktvermarkter- Angebot gut läuft, und die industrielle Landwirtschaft so knapp halten, dass sie sich umorientieren muss.
    Es ist ja so gelenkt worden, dass es so ist, wie es heute ist, kleine und mittelgroße Landwirte wurden verdrängt. Nun wundert man sich, dass junge Leute keine Lust auf den Beruf haben.
    Wenn man wollte, könnte man das alles wieder ändern. Offenbar will man nicht.


    @ Henning:
    "Das Volk" will- bequem, ständig verfügbar und billig. Das wird aber mit einer gesunden Landwirtschaft nicht funktionieren. Läge alles in den Regalen zum gleichen Preis und wäre bio, würden es auch alle kaufen. Die meisten von uns zahlen ja auch Unsummen für Benzin und Strom- weil es nichts Anderes gibt.
    Und natürlich würde es auch mit Biolandwirtschaft Nutztiere geben. Viele Flächen sind gar nicht anders als mit Beweidung zu bewirtschaften (Hanglagen, Unland etc.). Es würde eben nicht jeden Tag Fleischberge auf dem Teller geben; Fleisch, Eier, Milchprodukte wären wieder kostbar.
    Sind sie ja auch- ich sehe die Arbeit jeden Tag, und das, was dabei herauskommt...es ist billiger, es im Supermarkt zu kaufen, als es selbst zu produzieren.

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  • Zitat von Firehorse;134576

    Läge alles in den Regalen zum gleichen Preis und wäre bio, würden es auch alle kaufen.


    Ich bin in meinen Beitrag davon ausgegangen, das es weltweit nur noch Bio gibt.

  • Wenn man mal im betrachtet wie sich die Rahmenbedingungen ändern müssen (ohne Verbraucher)

    -Die Politik steht hier in der Verantwortung denn die ist eigentlich, wenn man es genau nimmt, die Lobby der Bürger.
    Das Thema Ernährung sollte endlich mal die Priorität bekommen die sie verdient.
    Allerdings müssten dann die Regierungen wieder anfangen für die Menschen zu arbeiten was ja auf dem besten Weg ist genau andersrum zu laufen.


    -Dann mussen die Bauern sich wieder rückbesinnen auf ihren eigentlichen Beruf. Mit hilfe der Verbände und der Politik.
    Stabile Preise, gute Preise, regionaler Handel. Regionale Preisfestlegung nach Qualität.


    -Die Diskounter müssen ebenfalls umdenken denn die haben das Zügel in der Hand was die Volksversorgung betrifft.
    Hier werden die Preise gemacht, diktiert und an den Verbraucher weitergegeben. Es werden 5 stellen nach dem Komma berechnet aber das Produkt ist eher Nebensache.


    -Der Handel auf den weltweit agierenden Rohstoffmärkten muss begrenzt werden um die Preise vor allem für 3. Welt Länder stabil und bezahlbar zu halten.
    Es kann nicht sein das ein Börsenhändler mit ein paar Handbewegungen über Leben und Tod am anderen ende der Welt entscheiden kann indem er den Preis nach oben treibt.


    -und zu guter letzt ein Verbot der Aggrogentechnik und Pflanzengiften
    Wenn man in dieser Rechnung die ganzen, nennen wir sie mal "Fehlerquellen", entfernt werden könnte es was werden. Andernfalls sehe ich eher schwarz...


    Kleine Lichtblicke gibt es immerwieder, nur hoffe ich das die große Erleuchtung noch lange auf sich warten lässt...



    Anbei noch ein paar Videos die ich sehr informativ und gelungen finde:
    -Interview mit Jörg Bergstedt
    -Vortrag zum Thema (schon etwas älter. 2009 oder so...)



    MfG
    Andre:face_with_rolling_eyes:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Es ist wieder mal jeder andere Schuld,nur bei sich suchst sie keiner.Jeder trägt mit seinem Konsumverhalten dazu bei was produziert/angeboten wird.Wenn keine Bananen mehr gekauft werden,bestellt der Discounter irgendwann keine mehr,dann der Großhändler und wenn der Produzent nur noch regional verkauft wird er seine Produktion auch um/einstellen müßen.Denkt nur mal an Shell und ihre Bohrinsel Brend Spar,die Kleine haben Shell für die geplant Sauerei boykotiert und den Riesen so in die Knie gezwungen.Wenn man der Masse begreiflich macht das sie eben durch ihre Masse die eigentliche Macht hat ist es gleichgültig wie groß der Gegner ist.Bringt die Masse dazu nächste Woche nur ihr Geld von der Bank zu holen und schon ist der Euro,Rettungsschirme usw Geschichte.

  • ja das ist schon sehr perves. ich denke früher war es genauso, nur heutzutage wird es halt alles viel mehr
    beobachtet und die öffentlichkeit informiert. in welcher qualitität ist natürlich unterschiedlich.


    ich finde es pervers mit rohstoffen und lebensmitteln an der börse zu handeln.
    wenn ich die dinge so sehe, das kinder stundenlang arbeiten müssen auf den plantagen, z.b für kakao,oder
    in sachen seltene erden, das unsere altcomputer in afrika von den kinden ausgeschlachtet werden,
    und der rest verbrannt wird, und jeder atmet die luft,


    das strände vermüllen,das meer, plastikmüll,das ganze familien auf den müllhalden leben,
    das organisierte banden bettler ausnützen, sie in kleinsten zimmern zu vielen einsprerrt, und zur "arbeit" zwingt,


    das menschenhandel hoch im geschäft ist, das menschen ausgebeutet werden, entführt werden, und
    zur prostitution gezwungen werden, auch kinder,


    das geld mehr macht hat als menschlichkeit, es ist schon ne perverse welt.


    was hat man früher ein bohei gemacht um ein menschenleben zu retten, heute sterben so viele,
    mal eben abgeknallt, abgestochen, gewürgt,vergiftet, weggeworfen.


    aber es gibt nicht nur diese seite der menschheit.


    es gibt viele weise menschen, die uns menschlich begegnen, die repekt voreinander haben, die sich schätzen,
    freundschaft pflegen, zusammen wohnen und arbeiten,und nicht nur tag und nacht an sich selber denken..


    viele menschen können nix mit sich anfangen und öden sich selber an im leben.
    es gibt so viele einsame menschen..wo es doch eigentlich genug menschen gibt......


    wir können dankbar sein, das wir es gut haben, auch wenn es uns schlecht geht.
    aber mensch kann auch mit wenig leben,
    wir können die sachen auch gebraucht kaufen, das finde ich verschwendung alles einfach wegzuwerfen..
    man kann sachen weiterschenken, wenn sie nicht mehr persönlich gebraucht werden,
    oder tauschen....


    wir haben das internet, den funk,die kommunikation.
    das verbindet uns, wir stehen pratisch 24h miteinander in kontakt,
    skype und co machts möglich, das wir quer durch die welt quatschen können, ohne weitere gebühr..


    aber es ist auch oft erdrückend, die ständige präsenz und erreichbarkeit.


    nun, so hat alles zwei seiten.


    was mich nur ärgert, es aber nix nützt, geld regiert die welt. und wenn die herrschenden von der lobby
    gut geschmiert werden, dann kann sich so manche sache in eine grässliche fratze der gier und des gehens
    über leichen entwickeln.


    nun es ist, glaube ich ,trotz aller widrigkeiten besser auch die wenigen possitiven sachen zu sehen.
    die sich aber dann auch schnell vermehren können, weil vor lauter starren auf die missstände
    vieles übersehen haben, was auch gut läuft.


    denn obwohl ich oft nen dicken hals habe,gefrustet bin, das alles so kompliziert ist, das ich nicht so kann
    wie ich möchte, mal aus der haut fahre, kräftig fluchen kann,


    bin ich dankbar für das leben welches ich führen kann, das ich so viel zu tun habe, auch ohne job,
    und wenns nur lesen ist so manchen tag. aber ich kann lesen, auch wenn ich sonst keine kraft mehr hab
    ich kann telefonieren, und andere beraten...und die freuen sich, und später ergänzt man sich.


    kann weg fahren,auch wenn ich dann drei tage brauche um wieder fit zu sein..aber trotzdem fahre ich gerne.
    wenn ich immer nein sagen würde, das kann ich nicht mehr..dann hätte mein leben keinen sinn.


    ebbes geht immer :-)))))


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von urbanrolli;13462

    ...


    ich finde es pervers mit rohstoffen und lebensmitteln an der börse zu handeln.


    Hallo urban-rolli,


    auf den ersten Blick liegt der Gedanke nahe, Warentermingeschäfte mit Lebensmitteln und lebenswichtigen Rohstoffen verwerflich zu finden. Sind sie es wirklich?


    Folgende alternative Argumente aus Sicht eines fiktiven Hirsebauern aus dem Sahel, in dessen Rolle ich jetzt gerade mal schlüpfe.


    Die reichen Industrieländer, allen voran EU-Land und USA, leisten sich eine gigantische Überproduktion an Lebensmitteln, zu Preisen, die auf Exportmärkten nie zu erlösen wären. Also stützen die Regierungen ihre Bauern vor einem ruinösen Preisverfall auf ihren nationalen Märkten, indem sie ihre nationalen Märkt gegen Importe meiner Agrarprodukte abschotten, dagegen die Überschüsse ihrer Bauern zu Preisen weit über Weltmarktpreis aufkaufen und dann zu Schleuderpreisen auch auf meinen Markt werfen.


    Meine Hirse, die zwar bestens an meine trockene Gegend angepasst ist und lange Dürreperioden ohne grosse Ernteausfälle verträgt, also auch Hungerkatastrophen vermeiden könnte, liefert aber nur einen deutlich geringeren Hektartertrag als Hochleistungsweizen aus dem Wheat Belt der USA, der zu subventionierten Kampfpreisen auf meinen Markt geschwemmt wird. Ich kann von meiner Landwirtschaft nicht mehr leben und muss den Hirseanbau aufgaben und in die Slums der Grossstädte abwandern um dort mein Leben als Tagelöhner zu fristen.


    Andere Hirsebauern haben keine andere Wahl, als den Hirseanbau, von dem sie nicht mehr leben können, ebenfalls aufzugeben. Mein Land verliert ein gutes Stück Autarkie in Sachen Lebensmittelversorgung, die es früher einmal hatte und wird nun zunehmend von Importweizen abhängig und damit auch von den Preisspekulationen auf den internationalen Märkten. Wenn sich dann mal eine Spekulationsblase aufbaut, gibt es Hunger in meinem Land, denn meine lokale Produktion einer robusten und klimaangepassten Nutzpflanze gibt es ja nicht mehr ..


    Was würde ich mir also als malischer Hirsebauer wünschen? Erstens, dass die Agrarsubventionitis in der ersten Welt endet, oder als zweitbeste Lösung, dass internationale Warenterminspekulanten den Preis für Importweizen soweit in die Höhe treiben, dass sich mein Hirseanbau, der für meinen Grossvater und Vater retabel war, auch für mich wieder lohnt.


    Ähnliches passiert übrigens auch mit den sogenannten Altkleidercontainern, die in Deutschland gefühlt an beinahe jeder zweiten Strassenecke aufgestellt sind und in die Menschen ihre nicht mehr getragenen (oft neuwertigen, aber halt aus der mode gekommenen) Klamotten für einen angeblich guten Zweck einwerfen können. Was passiert mit der Kleidung? Wer schon mal auf einem afrikanischen Markt war (ich war auf einigen), wird sie dort wiederfinden. Als billige Ramschware. Was man kostenlos bekommen hat, kann man freilich mit Gewinn billig verramschen, die lokale Textilindustrie und der lokale Textilhandel wird ruiniert.


    Ich stelle mal eine bewusst provokante These in den Raum: Was z.B. Armut in Afrika verursacht, das ist nicht Kapitalismus und Marktwirtschaft, sondern vielmehr das Fehlen derselben, u.a. der real existierende Agrarsozialismus in EU (CH eingeschlossen) und USA. Was wäre z.B., wenn die EU ihre Märkte für die Agrarprodukte der 3. Welt ohne Zoll- und Importschranken öffnet und auf Exporte von Subventionsbeständen verzichtet, oder wenn Spekulanten die Weltmarktpreise für Hochleistungsweisen aus USA in so schwindelerregende Höhen trieben, dass ich, der fiktive Hirsebauer aus dem Sahel, wieder ebenso mein wirtschaftliches Auskommen mit meinem Produkt auf meinem Heimatmarkt fände, wie meine Ahnen Generationen vor mir.



    Ich habe jetzt ganz bewusst schwarz-weiss gemalt um einmal gezielt eine extreme Gegenposition herauszuarbeiten, wohl wissend, dass die Wahrheit in der Regel um Längen komplexer ist. Ich habe zumindest noch keinen Wirtschaftswissenschaftler gelesen, der mir eine überzeugende Theorie geboten hätte, meist ist da eher Ideologie im Spiel.



    Könnten unsere Bauern in dem von mir gezeichneten Szenario freier Märkte überleben? Sicher nicht alle, insbesondere nicht die grossen Agrarfabriken, die auf Massenproduktion eingestellt sind. Den Klein- und Mittelbetrieben könnte es dagegen wieder eine Marktnische durch Spezialisierung öffnen. Etwa, Bioprodukte, Eier und Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, oder Gourmetprodukte wie leckere schweizer Käse oder gutefranzösische Rotweine, die ja auch heute schon problemlos gegen Massenware bestehen können - trotz erheblich höherer Preise.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Es ist wieder mal jeder andere Schuld,nur bei sich suchst sie keiner.Jeder trägt mit seinem Konsumverhalten dazu bei was produziert/angeboten wird.


    Soweit in der Theorie richtig nur.
    Du wirst nie alle Verbraucher unter einen Hut bekommen. Weil es den meisten schlichtweg Sch....egal ist was sie essen. Hauptsache billig, viel und der Wanst ist voll.


    Ausser sie werden gezwungen oder haben richtige Angst sich zu vergiften. Beispiel Ehec...


    Die Macht liegt nicht "nur" beim Verbraucher. Wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, ändert das reine Konsumverhalten des einzelnen auch nichts...


    Ausserdem geht es hier nicht um einzelne Produkte. Das Ursprungsthema war soweit ich weis Gentechnik!?


    MfG
    :langweilig:

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«

  • Zitat von urbanrolli;134624


    ich finde es pervers mit rohstoffen und lebensmitteln an der börse zu handeln.


    Was ist daran pervers, das eine Bauer einen Liefervertrag auf einen Teil seiner zukünftigen Weizenernte an der Börse verkauft,
    weil er das Geld benötigt, um sein Saatgut und den Diesel für seinen Tranktor zu bezahlen?


    Oder ich als Müller solch einen Liefervertrag kaufe, weil ich dann schon heute weis, zu welchen Preis ich den Weizen im Herbst bekommen
    werde und mir der Bauer das Getreide auch noch etwas preiswerter verkauft als Ausgleich für den Zinsgewinn und das Restrisko, wenn er
    dann doch nicht liefern kann?


    Und damit nicht beide ständig mit hunderten von Partner verhandeln müssen, um für beide den besten Preis zu finden, hatte man
    mal die Warenterminbörsen geschaffen.

  • na das glaub ich nun mal gar nicht......von wegen verhandeln......was glaubst du was in fast jedem türischem landen mache,
    handeln...sogar in der apotheke.....also ich kann mir nicht vorstellen, das das den handel vereinfachen soll..
    mir ist egal welche preise xy in der nachbarstadt verlangt, ich kann nur die preise verhandeln, dort wo ich einkaufe.
    oder tausche..



    nee irgendeiner wird dabei reich, und leute mit sehr niedrigem einkommen können sich nix leisten.
    und der hunger in afrika ist politsch gewollt. da der westen an die rohstoffe ran will... so einfach ist das.


    ich habe reperotagen über den kleiderhandel in afrika gesehen.. die ganze textilindustrie ist bei denen kaputt gegangen....
    die sehen jetzt alt aus. nun wenn einer reich wird, wird zwangsläufig woanders wieder arm..woher kommt denn
    sonst das geld????


    kaufen auf ziel ist doch oki, wenn der händler das mitmacht....wenn ich genau weiss die preise steigen,
    würde ich das auch machen....ist doch schlau.


    nun da können wir vieles beleuchten von allen seiten, irgentwas stimmt nicht, sonst würden nicht so viele
    menschen verhungern.das sich so viele menschen dort umbringen, wo der "rettungsschirm" aufgespannt wurde,
    weil sie keine zukunft sehen.......da läuft was ganz gewaltig verkehrt.


    nun letztendlich weiss ich nicht namentlich wer schuld ist, aber der der das geld hat, hat das sagen.
    mal einfach gesagt.natürlich muss mensch dies und das noch beleuchten und hin und her......


    und nun sollen wir unser wasser bei privatfirmen kaufen..... na dann guten durst.


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Hallo zusammen


    Viele Ansichten und viele Meinungen prägen das Bild des Landwirten.


    Sei es in D, A oder der CH!


    Folgender Punkt wurde auch angesprochen!


    Wie ist das Bild vom gängigen "Konsumenten"!


    Ist es nicht der Konsument der vieles was den Produzenten angelastet wird verursacht?


    Alles muss billigst sein ....., und dann wundert sich wer wenn wieder mal Mist auftaucht. Nicht länderspezifisch .........., allgemein!


    Ich bin nach wie vor der Meinung ......., man bekommt was man für etwas bezahlt!


    Das tönt in änglisch besser ....., sagt aber das selbe aus.


    Ernst

  • nun ist es ja so, das nicht jeder durchschnittsbürger im supermarkt einkauft, wo es etwas teurer, aber legetim wäre...
    drücke mich mal vorsichtig aus.


    es fällt mir auf, das viele menschen, immer die belastenden gedanken von sich fern hält, ach ja uns gehts ja gut,
    und wer koch heute schon selber usw....nun so ist das bei vielen so.keiner denkt drann was ist wenn.
    immer schön reality tv und sich für dumm verkaufen lassen.


    wir können froh sein, das es uns möglich ist, von selber auf solche gedanken kommen und sagen,
    wie können wir als konsumenten was verändern???...
    oder wie kann ich als konsument etwas beinflussen.
    oder mal über den tellerrand zu gucken was kann ich tun, wo kaufe ich was esse ich überhaupt.


    nun leider bekommen viele arbeitnehmer nicht den lohn den sie verdienen um zu bezahlen was sie bekommen


    lg urban-rolli

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    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von urbanrolli;134739

    nun leider bekommen viele arbeitnehmer nicht den lohn den sie verdienen um zu bezahlen was sie bekommen


    lg urban-rolli


    Hallo urbanrolli


    Ich weiss, dass es ein grosses gesellschaftliches Problem ist.


    DAS ist auch bei uns in der CH zu spüren!


    Es gibt immer einen der es billiger macht, sei es eine Arbeitsleistung oder den Verkauf irgend eines Gutes.


    Und das zu ändern ist mit der momentanen Stimmung / Einstellung der Mehrheit in keinster Weise mehr zu ändern.


    Dazu bräuchte es mehr .........., viel mehr!


    Aber wer weiss was alles noch kommt.


    Ernst

  • Hallo,


    vor allem bei uns in D- ich kann die Quelle grad nicht nennen, es war eine Reportage der Öffentlich-Rechtlichen im Zuge der ersten (!) Pferdefleisch Enthüllungen, dort wurde aufgeführt, dass D, bzw. die Deutschen im Vergleich zu anderen EU-Staaten mit am wenigsten für Nahrungsmittel ausgeben ( gemessen am Anteil des Bruttoeinkommens).


    Dies bestätigt nochmal die Aussage, dass man das bekommt wofür man zahlt.


    Es leuchtet aber ein, die Preise müssen am Minimum sein/ bleiben, aber die Betriebe/ Lieferanten können solche Preise auf dauer nicht halten, und beginnen aufs gröbste zu tricksen.


    LG Julius

    „Ich weiß woher der Hase weht!“