Wohin soll das alles nur führen!?

  • Monsanto ist so ziemlich das übelste was uns passieren kann! Hab mehrere Dokus gesehen und mir kam jedesmal eine Mischung aus Wut und Abscheu in mir hoch...

  • Hallo Rantanplan_387,


    ich halte die von Dir verlinkte Organisation- sehr zurückhaltend ausgedrückt - für nicht unbedingt objektiv und neutral. Warum zeichnen unsere Geschichtsbücher teilweise noch heute ein so übles Bild von den Karthagern? Weil beinahe alles, was wir von ihnen wissen, aus schriftlichen Überlieferungen ihrer Feinde stammt, der Römer. Könnte es auf dieser seite ähnlich hergehen? Ich habe zu Zeiten des kalten Krieges oft auch den (englischsprachigen, ich kann kein Russisch) Kurzwellendienst von Radio Moskau gehört, wo über die schrecklichen Zustände berichtet wurde, die angeblich auch in meinem Land herrschen sollen... und konnte nur ungläubig den Kopf schütteln.


    Audiatur et altera pars - man möge auch die andere Seite anhören - ist übrigens ein anerkannter Rechtsgrundsatz.


    Meint


    Matthias


    Der zu diesem Thema mangels Detailinformationen keine explizite Meinung hat, aber eine tendenziöse Schreibweise nach dem zweiten Satz als solche erkennt. Das haben wir doch wohl mal alle im Deutschunterricht beim Thema Erörterung gelernt. Man führt erst mal alle Argumente pro und contra auf und bewertet sie dann. Wer nur mit dem dicken schwarzen Pinsel ein Horrorgemälde zeichnet - Thema verfehlt, ungenügend.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hi Segler,


    Ja genau so geht es mir auch, aber fast alle Grosskonzerne gehen über Leichen wenn
    es ums liebe Geld geht.
    Ich hatte mal eine Doku gesehen über den Milliardär der saureich wurde mit Zucker, aber auf der riesen Farm sind Kinder, von arbeitenden Eltern die derb ausgebeutet werden, am hungern während der Boss an einer Pressekonferenz aus einem fetten Cadillac stieg.


    Lg


  • Halo Waldschrat,
    du magst an sich Recht haben, aber was Monsanto betrifft, hat man ja durchaus in der Vergangenheit das ein oder andere mitbekommen, nicht nur von dieser -von mir aus fragwürdigen- Organisation.
    Oder meinst du wir sollten uns Monsanto anhören? Die werden uns vielleicht erzählen dass es für das Überleben der Menschheit zwingend nötig sein wird, dass wir ihre Sachen verwenden, so wie ihre Herbizide, Pestizide, Fungizide usw. die unsere Böden auslaugen auch... In dem Fall spare ich mir den Rechtsgrundsatz die andere Seite zu hören.


    Bei bestimmten Themen, und dieses gehört da für mich persönlich definitiv dazu, reicht mir die eine Sicht. Wenn Berlin beispielsweise eine "kleine" Zwangshypothek auf deutsche Häuser legen wollte (inoffiziell um den (Alb)Traum vom Euro weiter am Leben zu halten) würdest du glaube ich auch keine zweite Seite hören wollen. Gewisse Dinge können einfach nicht angehen und das Geschäftsgebaren dieses Konzern gehört da zweifelsohne dazu. Ein Bekannter von mir hat das mal in Paraguay mitbekommen wie die agieren, das ist wirklich nicht lustig...

    Gruß, Rantanplan_387

  • nun was ich am verwerflichsten halte an dieser firma, diese samen, die man nur einmal aussähen kann.
    wie viele kleinbauern verhungern daran??? wenn die ernte zu klein war, die samen haben ja dann monopolrecht.


    wer weiss das und sammelt fleissig samen??? denkt mal darüber nach.....
    in ein paar jahren gibts nicht anderes mehr...


    und gentechnik halte ich persönlich für sehr bedenklich.


    es ist eine anmassung des menschen, andere nur mit guten eigenschaften zu
    klonen; mensch und tier und planzen?????


    wer hat dann eine lebensberechtigung???? blond, baluäugig, ohne jeden makel...
    na ich weiss ned....


    also chemie käse und schinken gibbet ja schon, aber das klonen find ich abartig. vor allem
    weiss mensch noch gar nicht welche langzeitergebnisse oder hindernisse oder probleme kommen.


    traue keinem, jeder will von uns das beste........


    lg urabn rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt doch, dass immer weniger Menschen immer mehr (genormte) "Lebensmittel" und deren "Schutz" produzieren.
    Wie viele Landwirte nutzen denn eigenes Saatgut? Wie viele können ihre Masttiere von ihren eigenen Anbauflächen satt bekommen? Nur wenige Biobetriebe tun das, es ist eine Auflage. Die anderen produzieren bereits jetzt in vollständiger Abhängigkeit.
    Die Sortenvielfalt schwindet, die Selbstständigkeit auch.


    Ich war heute auf der Landwirtschaftskammer, wo kleine und große Landwirte z.Zt. gerade ihre Flächen/ Bewirtschaftungspläne einreichen, fragte eine Mitarbeiterin, in welche Richtung die EU Pläne wohl gehen; man will angeblich Bio besser fördern... aber dass regional angebaut und vermarktet wird, dass gesunde Lebensmittel entstehen- ist politisch nicht gewollt.


    Als Kleinlandwirt wird man dermaßen drangsaliert und verdient so wenig, dass die Letzten nach und nach die Flinte ins Korn werfen.
    M.E. ein ernsthaft bedrohlicher Zustand.
    Bei Versorgungsengpässen (z.B. längerfristiger großflächiger Stromausfall) können weder die Mast- und Nutztiere noch versorgt werden, noch die Äcker bestellt werden etc.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Guten Abend,
    ich beziehe mich mal etwas mehr auf den Titel, da ich zu dem oben genannten nicht viel sagen kann ( zu schlechte Verbindung für Videos).


    Vor ca. einem Monat kam eine Reportage zu den Machenschaften von Nestle
    ( Es ging um das Produkt „ Pure Life“ ( normales sauberes Trinkwasser, das für umgerechnet einen € in Afrika usw. verkauft wird).


    Beängstigend, scharmlos, menschenverachtend und in höchstem Außmas grausam (mir kommt die Galle hoch wenn ich an den Bericht denke).


    Die Reportage kam im ZDF / ARD ( möglicherweise Frontal 21).
    Wenn ihr den Bericht gesehen habt, dann wünscht man ein „Neustart“!
    Ich versuche Morgen etwas dazu heraus zu finden, vielleich gibt es den Beitrag noch in der Mediathek.


    LG Julius

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Zitat von Rantanplan_387;134380

    Halo Waldschrat,
    du magst an sich Recht haben, aber was Monsanto betrifft, hat man ja durchaus in der Vergangenheit das ein oder andere mitbekommen, nicht nur von dieser -von mir aus fragwürdigen- Organisation.
    Oder meinst du wir sollten uns Monsanto anhören?



    Ich meinte etwas ganz anderes. Wir - homo sapiens - betreiben seit etwa 12.000 Jahren industrielle Landwirtschaft und Gentechnik. Zunächst ziemlich ungezielt, aber dennoch wirksam. Aus dem Wolf wurde der Hund, aus dem Wildschwein das Hausschwein, aus Wildgräsern Dinkel, Weizen, Gerste, Hafer und Roggen.


    Im 20. Jahrhundert haben wir - als klassische Pflanzenzüchtung - noch viel unkontrolliertere Gentechnik betrieben. Wir haben ein paar Säcke Samen unter einen Cobalt60 - Strahler geschoben, um Mutationen zu erzeugen. 90% des Saatguts ist hinterher steril und tot, 9% zeigten unerwünschte Mutationen, mit dem interessanten 1% wird weitergezüchtet. Oder wir verwenden chemische Radiomimetika wie Colchizin. Das war und ist heute noch klassische Pflanzenzucht. Wir hatten und haben absolut keine Ahnung, was eventuelle Nebenwikungen dieser ungezielt herbeigeführten Muationen sein könnten. Es soll doch keiner glauben, dass klassische Pflanzenzucht so läuft wie bei Gregor Mendel, wo jemand mit dem Pinsel durchs Gewächshaus läuft und Stempel der Pflanze A mit Pollen von den Staubblättern der Pflanze B bestäubt. So - und wenn wir jetzt per "grüner Gentechnik" ein recht ut verstandener Eingriff stattdindet, wo etwa ein "Frostschutzgen" aus einem arktischen Fisch in eine Pflanze transplantiert wird, dann soll das auf einmal übel sein?



    Dass wir heute mit über 7 Milliarden Individuen auf diesem Planeten überleben können, haben wir der Agrarchemie zu verdanken, dem Kunstdünger, den Pestiziden, den Herbiziden.


    Ich würde auch lieber in "Natur pur" leben, nur das wäre eine Welt mit deutlich weniger als einer Milliarde Menschen auf ihr, mit den 25 Einwohnern pro Quadratkilometer des US-amerikanischen Bundesstaates Montana statt den 250 Einwohnern pro Quadratkilometer von Deutschland. - wie wir sie übrigens hatten, bevor Justus von Liebig die chemische Düngung erfand. Allerdings war damals - Empfängnisverhutung gabs noch nicht - das knüppelharte Bevölkerungsregulativ der Hunger.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Oh, mein Lieblingsthema ... Hallo Waldschrat ! :)


    urbanrolli: Wer das weiß und Samen sammelt, bzw aufhebt, um sie selber wieder auzusäen, der darf dafür Nachbaugebühren bezahlen. Da gibts natürlich Widerstand http://www.ig-nachbau.de , aber wieviele Bauern haben wir und wer in der Normalbevölkerung weiß davon? Entsprechend gering ist also der Erfolg.


    Aber selbst, wer als Bauer all das tut und über sich ergehen läßt, hat trotzdem keine Ruhe:


    "Kein Bauer kann vor Monsantos langem Arm sicher sein. Bauern wurden verklagt, nachdem ihr Feld mit Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen eines anderen Landwirts verunreinigt wurde."
    Quelle: http://www.bauernstimme.de/fil…santo-neuauflage09-01.pdf Seite 7


    Und ja, dazu würd ich gern mal Monsanto hören. Ich glaub nämlich, wenn die sich mal öffentlich äußern müßten und nicht hinter verschlossenen Türen die Gesetzgebung beeinflussen könnten ...


    Aber nein, das kann nicht sein, sowas macht Monsanto bestimmt nicht, wer das behauptet ist doch nur ein esoterischer Verschwörungstheoretiker, ähem.


    Grüße

  • Hallo SP-Mitglieder,


    der amerikanische Konzern MONSANTO hat nicht nur weltweit unzählige Kleinbauern in den Selbstmord getrieben, Millionen von Klein-Farmern in ihre Knechtschaft gebracht, gigantische einst natürliche Getreideflächen auf ewig gen-technisch verseucht, sondern auch das Horrorgift ….


    …..AGENT ORANGE entwickelt und gnadenlos vermarktet!

    Quellenangabe:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Agent_Orange

    http://de.wikipedia.org/wiki/Monsanto




    Diese Agent Orange Gift, (welch zynischer Name für dieses bestialische Gift!) wurde in Vietnam von den amerikanischen Streitkräften massiv eingesetzt, um das gesamte Blattwerk im Dschungel abzutöten, damit die Nord-Vietnamesische Armee keinerlei Deckung gegen die Bombenangriffe mehr finden konnten.

    Bis zum heutigen Tag werden in Vietnam Kinder mit schrecklichen Missbildungen geboren, weil das Erbmaterial der Eltern durch dieses Gift total verseucht/generiert wurde.


    Ich habe in Vietnam diese Kinder gesehen,….

    Würde ich sagen, es ist schrecklich, wäre das noch eine unverschämte Untertreibung!


    Manchmal weiß ich persönlich nicht, was schlimmer an diesen Verbrechen ist:

    Diejenigen, die diese Gifte entwickeln, produzieren und gewinnbringend vermarkten,…..


    ….oder Diejenigen, (Bevölkerung) die um diese bestialischen Verbrechen genau Bescheid wissen, aber nicht den Mumm haben, ordentlich auf den Tisch zu hauen und zu sagen:



    „WIR SIND NICHT MEHR LÄNGER BEREIT, EURE VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHLICHKEIT ZU TOLERIEREN!!!!“



    Gruß sagt der Jörg



    Weitere Infos!



    Wer Video-Informationen wünscht: (Textauszug)

    Zitat

    Monsanto, einer der größten Nahrungsmittel-Konzerne der Welt, hat in den 1960er und 1970er Jahren viele Millionen verdient, als er dem Pentagon u. a. das Herbizid Agent Orange verkaufte. In der Zeit nach dem Krieg hat er sich auf die Produktion von genetisch manipuliertem Saatgut und chemischen Substanzen verlegt, die bei landwirtschaftlichen Nutztieren eines Steigerung der Produktivität bewirken sollen -- mit gefährlichen Risiken und Nebenwirkungen.




    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.




    Und hier sind die beiden anderen Teile der Dokumentationen:


    http://www.youtube.com/watch?v=rTMzIwKpmGE



    http://www.youtube.com/watch?v=Fgj-Zc8dt1U

  • Hallo im Thema :)


    Leider hab ich jetzt nicht die Zeit ausführlicher zu schreiben (Arbeit)


    Waldschrat
    Sorry aber..... NEIN!!!


    Zitat

    Dass wir heute mit über 7 Milliarden Individuen auf diesem Planeten überleben können, haben wir der Agrarchemie zu verdanken, dem Kunstdünger, den Pestiziden, den Herbiziden.


    Allerhöchstens das es "nicht mehr" als 7 Milliarden sind.....


    Es gibt nichts, aber auch rein garnichts auf der Welt was den Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, Fungiziden, Kunstdünger geschweige denn die EXISTENZ von Konzernen wie Monsanto, Syngenta und Bayer (die Agrochemiesparte) uvm. Rechtfertigen würde. NICHTS!


    Nicht nur das diese Firmen dauerhaft wichtige Ackerböden zerstören. Sie greifen in natürliche Kreisläufe ein, zerstören durch ihre Panscherei wichtiges Erbgut (beim Mensch und der Natur) und stehen auf ganzer Bandbreite gegen alles was man als Natur und Biodiversität bezeichnen kann.


    Diese Konzerne haben sich ein gutes Geschäftsfeld gesucht denn sie sind nicht nur "die Ursache des Problems sondern haben auch gleichzeitig die Lösung Parat."


    Sorry für meine etwas "bösen Worte" aber mit diesem Thema wurde bei mir echt ein Nerv getroffen :verärgert:


    Nach der Arbeit wird nachgeschenkt...:drinks:


    MfG
    Andre

    Die größte Verwundbarkeit ist die Unwissenheit. Sun Tzu »Die Kunst des Krieges«



  • Sorry Matthias,


    aber auch das kann ich so nicht stehenlassen. Der Agrarchemie/industrie haben wir das nicht zu verdanken. Ich hab neulich gelesen/gehört, dass weltweit Nahrung für 14 Milliarden Menschen hergestellt wird. Wie du weißt, sind wir noch unter 8 Milliarden, also geht Essen für 6 Milliarden in die Tonne. Wenn unsere lobbygesteuerten "Volksvertreter" mal ihr Hirn einschalten würden beim Entscheidungen treffen, dann hätten wir keinen Maisanbau für E10 Benzin und wenn die Teile der Welt in denen Überfluss herrscht etwas vernünftiger mit dem Gut Lebensmittel umgehen würde (nur soviel produzieren wie gebraucht wird/weniger wegschmeißen), dann bräuchten wir beispielsweise schon nicht soviel chemische Schei$$e auf die Äcker spritzen. Die Natur hat sich über tausende von Jahren immer selbst reguliert. Wenn wir glauben, dass sie das auch in 20, 50, 100 Jahren noch tut, dann irren wir vermutlich gewaltig, wenn diese Entwicklungen so weitergehen. Man sieht ja bisweilen, was der Einsatz von dem ganzen Zeug schon bewirkt. Gut ist das nicht für die Böden.


    Weiterhin geht es nicht rein um die Züchtung der Samen, mal davon abgesehen, dass ich mir eher alte Sorten anbaue (deren Anbau teilweise schon verboten ist) als so gentechnisch veränderten Mist, sondern um das mafiöse Auftreten dieses "Vereins". Es kann nicht sein, dass alles verschwindet, die Vielfalt in der Natur die gibts ja nicht aus langeweile, alles beeinflusst sich. Stell dir einfach mal ein paar Fragen, woher beispielsweise die ganzen Krebsfälle kommen? Vermutlich kennt mittlerweile fast jeder jemanden in seinem persönlichen Umfeld, der Krebs hat. Das gabs vor 50 Jahren noch nicht. Die Natur wird daran nicht schuld sein, sonst hätte der Krebs vor Jahrhunderten schon alles dahingerafft.


    Ich glaube nicht, dass wir mit "herkömmlichen" und natürlichem Anbau nur 1 Mrd. Menschen ernähren könnten. Aber selbst wenn! Wäre es nicht besser die 1 Mrd stärksten Menschen zu haben als 7 Mrd. mit sich (subjektiv) immer weiter verschlechternden Erbgut? Darüber kann man mal nachdenken. Es ist schon wahnsinn, zu was auch die Medizin heute imstande ist, aber mit natürlicher Auslese hat das alles nur mehr wenig zu tun. Ich bin mir aber selbst nicht sicher, ob es nicht anders rum besser wäre...

    Gruß, Rantanplan_387

  • Zitat von Waldschrat;134406

    Dass wir heute mit über 7 Milliarden Individuen auf diesem Planeten überleben können, haben wir der Agrarchemie zu verdanken, dem Kunstdünger, den Pestiziden, den Herbiziden.


    Das mag zum Teil stimmen. Fakt ist es aber auch, dass, unter Anderem durch unser Konsumverhalten, ca. 50 Prozent der industriell hergestellten Lebensmittel auf dem Müll landen. Es gibt da also durchaus Potential zur Optimierung ohne weitere Chemie und Gentechnik.


    Ansonsten ist Gentechnik (nicht Züchtung) für den Laien nicht nachvollziehbar. Hier mal ein Beitrag des Bayerischen Telekolleg zum Thema.


    Was an Monsanto so erschreckend ist, dass sie versuchen ein Monopol an der Basis unserer Nahrungsproduktion zu erreichen. Und hierfür sogar, zumindest in den Staaten, eine rechtliche Grundlage geschaffen haben. Und man kann davon ausgehen, dass Monsanto nicht das Wohl der Menschen am Herzen liegt. So will Monsanto z.B. an der gesamten Wertschöpfungskette teilhaben und nicht nur an dem Verkauf von Saatgut.


    Na ja. Ein sehr komplexes Thema, bei dem mir mehr als unwohl ist.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von Rantanplan_387;134411


    Ich glaube nicht, dass wir mit "herkömmlichen" und natürlichem Anbau nur 1 Mrd. Menschen ernähren könnten. Aber selbst wenn! Wäre es nicht besser die 1 Mrd stärksten Menschen zu haben als 7 Mrd. mit sich (subjektiv) immer weiter verschlechternden Erbgut? Darüber kann man mal nachdenken. Es ist schon wahnsinn, zu was auch die Medizin heute imstande ist, aber mit natürlicher Auslese hat das alles nur mehr wenig zu tun. Ich bin mir aber selbst nicht sicher, ob es nicht anders rum besser wäre...


    Sorry Rantaplan - soweit ich Deinen Ansatz und auch weitgehend den Rest Deines Posts nachvollziehen kann: Aber das hier find ich nicht in Ordnung! Das liest sich gefährlich nach Eugenik - das kannst Du doch nicht wirklich propagieren?! Und wenn, dann distanziere ich mich hiervon!
    Ansonsten bin auch ich für den bewussten Umgang mit chemischen Düngemitteln\Pestiziden - und die Genpatantierungs-Politik der Firma Monsato halte ich durchaus für kriminell!
    Allerdings halte ich auch nicht viel davon BIO-Tomaten (etc...) aus Spanien\Afrika mit dem Lkw nach Deutschland zu karren - oder andersherum.

  • Zitat von Thrawn;134423

    Sorry Rantaplan - soweit ich Deinen Ansatz und auch weitgehend den Rest Deines Posts nachvollziehen kann: Aber das hier find ich nicht in Ordnung! Das liest sich gefährlich nach Eugenik - das kannst Du doch nicht wirklich propagieren?! Und wenn, dann distanziere ich mich hiervon!
    Ansonsten bin auch ich für den bewussten Umgang mit chemischen Düngemitteln\Pestiziden - und die Genpatantierungs-Politik der Firma Monsato halte ich durchaus für kriminell!
    Allerdings halte ich auch nicht viel davon BIO-Tomaten (etc...) aus Spanien\Afrika mit dem Lkw nach Deutschland zu karren - oder andersherum.


    Hallo Thrawn,
    du darfst dich natürlich von allem distanzieren, was du nicht so siehst. Die Gedanken sind frei, noch.


    Ich möchte allerdings zwei Dinge deiner Aussage richtigstellen. Ich habe nirgends etwas propagiert! Ich habe es hinterfragt, ob es nicht besser wäre und dabei durchaus weitergedacht als man meinen könnte (Rentenproblem, Gesundheitssystemskosten usw. usf.) Auch habe ich gesagt, dass ich ja selbst nicht sagen kann, ob ich den Fortschritt in der Medizin für gut heiße oder nicht.
    Eines steht aber, ganz sachlich fest, die natürliche Auslese findet nicht mehr in dem Maß statt, wie das in der Vergangenheit war.
    Damit propagiere ich aber nichts, sondern lediglich den (eventuell vermeintlichen) Fortschritt in Frage gestellt/zum Nachdenken angeregt.


    Weiterhin bin ich nicht für den bewussten Umgang mit chemischen Mitteln, sondern tendenziell komplett dagegen, es gäbe ja genügend natürliche Mittel.

    Mit den Bioimporten gebe ich dir allerdings vollends recht. Mal davon abgesehen, wieviel Bio ist unser Bio? Bio in seiner jetzigen Form (Massenprodukt) kann streng genommen überhaupt kein Bio sein. Was industriell hergestellt wird wird nie biologisch oder nachhaltig sein. Natürlich noch weniger, wenn wirs aus Ägypten importieren...
    Ausnahmen wirds geben, ich fürchte aber, dass sie in der Unterzahl sind.


    Schöner Bericht hierzu habe ich demletzt in der Mediathek gesehen, finde ihn aber nicht mehr.
    Hier findet man aber das ein oder andere interessante und zum Nachdenken anregende...


    http://www.ardmediathek.de/dos…-ende?documentId=13429892



    Doch noch gefunden:
    http://www.ardmediathek.de/das…-sein?documentId=12394932

    Gruß, Rantanplan_387

  • Ich glaube nicht das das Problem mit Monsanto ist das sie etwas verbessern wollen, sondern das WIE.


    Klar mag die moderne Gentechnik besser sein als nen Sack Saatgut unter etwas Strahlendes zu stellen. Aber wenn ich mit Patenten versuche den Markt zu monopolisieren und alles andere ausser meine Produkte zu verbieten wird die kapitalistische Gewinnabsicht von Unternehmen auf verbrecherische Art und Weise ausgeschöpft.
    Sie kreiren ihre "Produkte" so das man ihr Zusatzzeug dazu kaufen muss oder noch besser das die Pflanzen nur eine Generation verwertbar sind, sprich keine benutzbaren Samen abgeben. So muss man nämlich nächstes Jahr wieder bei Monsanto kaufen, geschickt geschickt.
    Weiterhin sind die Folgen durch Verzehr der Sachen oder die Verbreitung der Pollen in der Umwelt und deren Folgen nicht hinreichend erforscht.


    Bei dieser ganzen Patentiererei wird mir schlecht... ist nur der Frage der Zeit bis das Menschliche Genom(oder bestimmte "Arten") patentiert werden und dann dürfen wir zahlen wenn man reproduziert... vielleicht sogar schon den Versuch :kichern::Ironie:

  • Hallo,

    Zitat von Firehorse;134394

    Ich war heute auf der Landwirtschaftskammer, wo kleine und große Landwirte z.Zt. gerade ihre Flächen/ Bewirtschaftungspläne einreichen, fragte eine Mitarbeiterin, in welche Richtung die EU Pläne wohl gehen; man will angeblich Bio besser fördern...


    warum schleichen alle immer um die EU herum, wie die Katze um den heissen Brei? Warum eine Kammer-Mitarbeiterin nach Hörensagen-Wissen befragen? Das ist mir ein Rätsel. Einerseits lamentieren die Landwirte permanent, wie bedroht ihre Existenz sei, andererseits verharren sie in einer Angststarre vor dem was da wohl aus Brüssel alles kommen mag.


    Wieso nicht selbst aus erster Hand informieren? Geht ganz einfach, tut nicht weh, kostet nichts. Wenn die EU-Kommission eines kann, dann reden und publizieren. Das sollte man nutzen. Irgendwie steckt diese Obrigkeitshörigkeit noch verdammt tief in den Knochen der Menschen. Immer schön die Hierarchien abarbeiten, nie direkt fragen.


    Kleine Anekdote: Als wir unser Wunsch-Bauernhaus gefunden hatten, schaute ich mich nach Fördermöglichkeiten für die Sanierung um. Beim Rathaus winkte man ab: "Sie können im Prinzip nen Antrag stellen, aber dieses Jahr wird das nichts mehr. Und sie dürfen halt nicht vorher mit den Maßnahmen anfangen, bevor sie nicht eine Förderzusage haben. Kaufen Sie das Haus erstmal und waren bis nächstes Jahr mit der Sanierung." Wollten und konnten wir nicht. Also hab ich mich selbst hingesetzt, ein zwei Tage intensiv im Web recherchiert, dann war die Taktik klar: Fördermittel aus dem EU-Topf "Entwicklung ländlicher Raum" (ELR) stünden uns prinzipiell zu, geht aber nur über die Kommune. Die wiederum muss das beim Regierungspräsidium anfordern, das wiederum bei einem EU-Regionalfond. Also die Hierarchie mal eben auf den Kopf gestellt und beim Regionalfond angefragt: "Kein Problem, Haushaltsmittel sind noch da." Dann beim RP: "Oh, Sie wissen Bescheid? Ja wenn die sagen, da sind noch Mittel da, dann ist es kein Problem, füllen Sie schon mal Ihren Antrag aus und grüßen Sie die Kommune von uns." Mit dem vorbereiteten Antrag und der E-Mail-Korrespondenz dann zum örtlichen Rathaus und gesagt, was Sache ist. Grosse Augen beim Kämmerer: "Aha. Ja, wenn Sie meinen. Wenn das so ist. Also gut, geben Sie den Antrag her, ich reiche ihn ein." Vier Wochen später hatten wir unsere Mittelzusage (30% der Sanierungskosten bzw. max. 20.000 Euro als "nicht rückzahlbarer Zuschuss"). Wäre ich brav nur zum Rathaus gedackelt, hätten die mich abgewimmelt. Soviel zur Eigeninitiative und EU.


    Zurück zur Agrarpolitik der EU: hier gibts konkrete Infos, was wann kommt und was sich ändert und was nur dumme Gerüchte sind:


    EU Agrarförderung ab 2014 (http://www.eu-kommission.de)


    Zitat

    aber dass regional angebaut und vermarktet wird, dass gesunde Lebensmittel entstehen- ist politisch nicht gewollt.


    Halte ich für ein Gerücht. Die Kommission liebt den Begriff "Europa der Regionen" geradezu abgöttisch.


    Hier die Einstiegsseite der Kommission zur Regionalpolitk mit allen Links zu Fördermitteln, Regulierungen usw. usf.


    Hier eine Seite über das mächtigste Instrument der EU zur Regionalentwicklung, EFRE den europäischen Strukturfonds zur regionalen Entwicklung


    Und hier noch eine (von der EU unabhängige) Seite zur Regionalentwicklung (www.regionalentwicklung.de), die sich auch um Regionalwährungen kümmert und auch dem Thema Peak Oil gegenüber aufgeschlossen ist.


    Zitat

    Als Kleinlandwirt wird man dermaßen drangsaliert und verdient so wenig, dass die Letzten nach und nach die Flinte ins Korn werfen.
    M.E. ein ernsthaft bedrohlicher Zustand.


    Woran liegts? Ist das mehr eine gefühlte Drangsalierung oder weil man sich heutzutage auch als Landwirt auf dem laufenden halten muss und auch um lästigen Verwaltungskram kümmern muss?
    Ich war einige Jahre in der Landjugen als Mitarbeiter aktiv, mein "Hauptquartier" war die Bauernschule Bad Waldsee. Die Sorgen der Landwirte haben sich in den letzten 30 Jahren eigentlich kaum geändert. Häufig ist es so, dass Landwirte die "guten Taten" der EU als selbstverständlich und ohne grosse Dankbarkeit annehmen, ja schon erwarten. Andererseits aber bei jeder Regeländerung oder Bürokratisierung sofort auf die Barrikaden gehen. Ist ein wenig unfair, finde ich.


    Die EU gibt mit 60 Mrd. Euro pro Jahr 42% ihres Gesamtbudgets als Subvention für den Agrarsektor aus. Bei 500 Mio. Bürgern macht das 120 Euro pro Nase, die aus Steuergeldern an Landwirte fliessen. Interessant war, wie sich die Bauernverbände mit Händen und Füssen dagegen gewehrt haben - zum Glück erfolglos - als die EU begann, die Agrar-Subventionsempfänger mit Namen und Zahlen zu benennen.


    Zitat

    Bei Versorgungsengpässen (z.B. längerfristiger großflächiger Stromausfall) können weder die Mast- und Nutztiere noch versorgt werden, noch die Äcker bestellt werden etc.


    Das zu lösen, liegt IMO einzig in der Verantwortung des Betriebsinhabers, den Gewinn aus seinem Unternehmen streicht er ja auch ein. Er kann z.B. mit seinem Stromversorger vertragliche Vereinbarungen treffen, die auch ein Notfallkonzept für Versorgungsunterbrechungen beinhalten oder er kann sich Gedanken über eine Netz-Ersatz-Anlage machen.
    Oder er macht es clever, packt auf die riesigen Dachflächen seiner Mastställe Photovoltaik und lässt sich eine inselfähige Wechselrichterlösung installieren, dann hat er z.B. in sommerlicher Hitze kein Belüftungsproblem bei Ausfall des öffentlichen Netzes. Und neben den Stallbetrieb stellt er eine Biogas-Anlage, die mit der Gülle der Mastviecher betrieben wird, dann hat er ganzjährig Strom und Wärme im Überschuss und kann nebenbei noch Energie verkaufen.


    Sieht bei uns in der Region dann so aus (typischer Vollerwerbs-Familienbetrieb <50ha auf der Alb): [ATTACH=CONFIG]12292[/ATTACH]



    Was die Dominanz der Agrarchemie-Konzerne und Saatgutindustrie angeht: da gibt es nicht nur einen Schuldigen. Die Landwirte gehen diesen oft faustischen Pakt mit Monsanto und Co. aus freien Stücken ein. Nur zu gerne lassen sie sich die neuesten Turbo-Ertrags-Sorten auf Demofelder säen und lassen sich von den Vertrieblern der Konzerne einwickeln.
    Es menschelt halt überall: ähnlich wie Ärzte, die nur die Medikamente verschreiben, deren Hersteller sie besonders aufmerksam über ihre Pharmavertreter versorgen ("Ich hätte da noch eine interessante 'Fortbildungsveranstaltung' für Sie - wenn Sie teilnehmen, gibts nen LCD-Fernseher und ne Kreuzfahrt gratis..."), ähnlich agieren auch Landwirte, die sich sehenden Auges in die Fänge der Monsanto-Vertreter begeben. Sie werden nicht gezwungen, sondern gelockt.


    Unabhängig kann man sich davon IMO nur durch lokale Vereinigungen (Genossenschaften, Maschinenringe, Betriebsgemeinschaften) machen, das erfordert aber, dass so mancher Landwirt vor Ort auch über seinen Schatten springen muss und mit den beiden anderen Bauern im Ort an einem Strang ziehen. Da tun sich viele Landwirte erfahrungsgemäss schwer.


    Grüsse


    Tom


    P.S. Zum Thema Weltbevölkerung und Ernährungsproblematik sag ich nix. Das ist mittlerweile ein Minenfeld wie Erderwärmung/Treibhauseffekt geworden: rationale Argumente und objektive Beobachtungen sind rar, es werden nur aufgeblähte Studien gegeneinander in Stellung gebracht, deren Wahrheitsgehalt nur schwer abschätzbar ist. Einzig den Zusammenhang Lebenserwartung und Geburtenrate halte ich für beobacht- und nachvollziehbar: in Ländern mit niedriger Lebenserwartung (Sub-Sahel-Afrika: 49 Jahre) ist die Geburtenrate exorbitant hoch (Nigeria >7) hingegen ist sie in Ländern mit hoher Lebenserwartung (Europa: 79 Jahre) extrem niedrig (EU 1,x). Unter den Top 5 der bevölkerungsreichsten Ländern der Welt ist übrigens kein afrikanisches und auch keines mit akuter Hungerproblematik.