Angelausrüstung? Pro und Kontra:

  • Angel, Zubehör und Literatur sind bei den Dingen eingelagert, die ich hoffe nie benutzen zu müssen. Fische ausnehmen - kein Problem (mach ich im Urlaub täglich). Angelerfahrungen - gering, deswegen die Literatur. Für alle zeitlich überschaubaren Szenarien brauch ich nicht zu angeln um durchzukommen.

  • Hallo zusammen,


    wiegt nicht viel und kostet nicht die Welt. Bei der Tragkraft mancher Angelschnüre kann man ruhig mehr einpacken (0,8 mm geflochtene Wallerschnur kann eine Tragkraft von 100kg aufweisen) 250 m von der Kosten knapp 30 Euro.
    So starke Schnüre brauchst aber nicht unbedingt. Aber wie gesagt, kann einiges und kostet nicht viel.
    Bei mir ist eine komplette Ausrüstung dabei.


    Auch wenns oft lange dauert bis einer beißt, mit wenig Aufwand (Eigenverbrauch) kann ich viele Kalorien fangen und Entspannung ist in Extremsituationen oft auch ganz angenem.


    lg


    menatarms

    Train hard, fight easy

  • Zitat von Papa Bär;134801

    Und ein ganz wichtiger Grund noch:
    Fische sind nicht zum Essen da!
    (Hui, schon beim Gedanken daran schüttelt es mich:anxious_face_with_sweat:)


    Also Papa Bär - Survival ist doch ne Einstellung dachte ich?! Wenn Du schon bei Fischen aufgibst, ohohoh - :devil:
    Angelhaken, Blinker, Schnur und paar Bleiperlen kommen bei mir definitiv mit. Grund Fischfalle...
    Wiegt ja nix das Zeug!
    Mein BOB muss auch Survivaltauglich sein - nicht nur für 3-5 Tage.

  • Zitat von wiki;134877

    Man muß ja nicht immer fischen:
    http://www.youtube.com/watch?v=foL-UIJQE4o


    Ich hab mich mal an dieser Falle versucht.
    Und das Ding ist nicht gerade Leicht zu bauen. So wirklich funktioniert hat sie bei mir nie.
    Dann muss man noch das Glück haben das sich ein Vogel auch noch gerade auf diesem Ast nieder lässt und die Falle auch tatsächlich auslöst.
    Selbst wenn du damit was fängst (Amsel, Spatz,...), da ist doch kein Fleisch dran :crying_face:


    Zum Thema:
    Angeln bringt sehr wohl was, mann muss allerdings auch wissen welche Fische sich im jeweiligen Gewässer aufhalten.
    In meinem Revier (60km) fang ich locker 10 Fische in einem Vormittag.
    Aber das geht auch nur weil die Wasserquallität sehr gut ist, wenige Karten ausgegeben werden, gut nachbesetzt wird und ich die Richtige Ausrüstung (Köder) nutze.
    50km Flussabwärts muss man Glück haben auch nur einen Fisch zu erwischen weil einfach der Wasserstand abnimmt, der Revierpächter zuviele Karten vergibt und zuwenig nachsetzt.
    Ausserdem ändern sich obwohl es sich um den gleichen Fluss handelt die Fischarten.
    Wärend ich in meinem Revier (Ursprung des Flusses) haupsächlich Forellen mit Blicker, Spinner und Köderfischen angle, sind im Nachbarrevier aufgrund vom Wasserstand, frische und temp. des Wassers eher Karpfen und Weisfische unterwegs.
    Diese schlagen wieder eher auf Mais, oder Kirschen an.

  • Hallo,

    Zitat von evo86;136213

    , gut nachbesetzt wird.


    Genau das vergessen viele, bzw. wissen es gar nicht!


    (Das heisst so viel wie Jungfische werden geschützt aufgezogen und ausgesetzt)


    Grüsse, Gresli


  • Hallo Gresli,


    so ist es und das ist der Job der Anglervereine. Ich bin Mitglied in einem. Nur wenn die Welt um mich herum vor die Hunde geht, dann würde ich mich um unser Überleben kümmern und nicht um Besatzmassnahmen für unsere Gewässer. Dagegen würde die Anzahl der Schwarzangler dramatisch zunehmen, weil die Fischereiwarte der Vereine auch besseres zu tun hätten, als die Gewässer zu begehen und zu kontrollieren, ob jeder der da angelt eine Angelkarte hat und die Schonzeiten und Schonmasse sowie die Regeln zur maximalen Entnahme einhält.


    Die Folgen kann sich jeder ausmalen ...


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Moin im Thema,


    ich selbst bin kein Angler hier am Zwischenahner Meer, mein Schollenfilet paniert tausche ich gegen Geld im Supermarkt. :)


    Sobald hier die Damen und Herren vom hiesigen Fischereiverein im dortigen Vereinsheim allabendlich einen mal wieder einen heben, kriechen die Raubangler zu Dutzenden aus ihren an den Ufern des Meeres gelegenen nicht einsehbaren Verstecken, und Angeln, was nur hergeht...


    Da parken dann dutzende Autos (Kombis...) in der Nähe der bevorzugten Angelplätze, wo es sich "lohnt", darunter Nummernschilder größtenteils von polnischen Haltern dieser Fahrzeuge.


    Und, es gibt hier rund um unser Zwischenahner Meer ganze Lagerplätze, an denen diese Raubangler in kleinen Zeltdörfern mittlerweile lagern, direkt am Ufer des Meeres.


    Hinzu kommt extremer Alkoholmissbrauch, Belästigung der Wanderer, Spaziergänger, Radfahrer, dort. Schlägereien sind an der Tagesordnung. Die Raubangler sind sehr agressiv, wenn denn immer wieder die Flasche Wodka im Spiel ist, was leider immer der Fall ist.


    Gruß



    Michel

  • hmmm - ich hab mir vor einiger Zeit eine Angel gekauft - letztes Jahr Urlaub im Ferienhaus an Privatsee mit Angelerlaubnis - mehrere Tage stundenlang Würmer gebadet - wer noch nie geangelt hat (wobei als Jugendlicher war ich einigermaßen erfolgreich) wird nach meiner Erfahrung wenig Petriheil haben.


    Frage: wer von Euch (der eigentlich zu den Nichtanglern gehört) hat seine Angelausrüstung schon einmal erfolgreich ausprobiert?

  • Hallo Lorenz,


    ich angle zum Beispiel, besonders beim Segeln. Da haben wir eigentlich immer ein bis zwei Schleppleinen am Heck, an denen wir allerdings keine Würmer baden (die wären auch schnell ab), sondern Raubfischköder, also Blinker, Spinner oder Gummifische, die müssen noch nicht einmal natürlich aussehen, ich habe beste Ergebnisse mit einem neongelben Gummioktopus erzielt. Die wirken natürlich bei 6 - 7 Knoten wie auf voller Flucht. Das reizt einen Raubfisch. Für ein Abendessen für zwei hat es meist gelangt.


    Wenn wir in einer Bucht vor Anker liegen, lohnt es erst mal eine Runde zu schnorcheln. Dann sieht man schnell, ob Fische drin sind und ggf. welche Sorte. Danach kann man den Köder ausrichten. Meist sind es Friedfische, da kann je nach Geschmack der Viecher z.B. ein Brotwürfel, ein Maiskorn, oder ein Stück gekochte Karoffel fängig sein. Es ist auch wichtig zu wisen, in welcher Höhe die Fische ihre Nahrung suchen. Oberflächennah, dann kommt eine Pose (Schwimmer) zum Einsatz, wenn die Fische ihre Nahrung am Grund suchen, dann ein Grundblei.


    Für Süsswasser gilt ziemlich das gleiche. Wenn Du den Fischen nicht das Futter ihrer Wahl an dem Ort anbietest, an dem sie danach suchen, dann wirst Du nichts fangen.



    Petri Heil


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Angelschnur ? Ja.
    Haken etc.? Nein.


    Angelschnur an sich seh ich als recht nützlich an.
    Angeln zur Nahrungsbeschaffung sehe ich ohne das entsprechende Hintergrundwissen nicht als Alternative um an tierisches Eiweiß etc zugelangen. Dann würde ich lieber einen Haufen Fallen aufstellen, wobei die Angelschnur hilfreich sein könnte.

  • wieso ned?
    ein kg- oder htrohr für ne rute zum stecken und den zerlegbaren recurvebogen, hat keine 2 kilo und hat leicht platz, mit nem packriemen der bw am rucksack und gut ists.
    so'n rohr steht bei mir im eck und wartet........auf was auch immer!


    die ganzen jahre vor 2001 habe ich relativ gut gefangen, aber ab 2001 bin ich faul geworden und ging nur noch auf plätze, die jeder benützt, und da wars auch mit dem "beutemachen" aus!
    warum? ganz einfach, hab 2001 den angelschein gemacht und durfte von da an offiziel fischen.............
    gehen wir mal von einer " normalen" survivalsituation aus, dann wird keiner an einem gut einsehbaren platz ne gepflegte 4m karpfenrute auswerfen.......


    natürlich gibts viele die sagen, fische haben "kein hirn", aber die erfahrung zeigt, hoher anglerdruck-wenig fische, niedriger anglerdruck- mehr oder gar viele fische!!
    bei ner familie ist das alles mit der gewichtssache das kleinste problem, da ist es eher das grössere problem, nen 8jährigen zu erklären, das es passieren könnte, das man von heute auf morgen nimma das wasser aus dem hahn, den strom aus der dose und die paella ausm aldi bekommen oder holen kann!!!

  • wirklich ein sehr interessanter Thread. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob all die Leute, die Fischereiartikel mit sich rumschleppen (z.T. sogar im EDC) überhaupt irgend eine Ahnung haben, was sie damit anfangen wollen... Bitte, falls ich Beispiele nenne und jemand fühlt sich angegriffen, soll er/sie unten kommentieren,damit wir eine gute Diskussion führen können, dann lerne ich bestimmt auch noch was dazu.


    Also, wenn man keine Ahnung hat und denkt im SHTF-Fall würde man sich einlesen können... Vergesst es! Fischen ist eine Erfahrungssache, es gibt so viele Variablen zu berücksichtigen, die können Büchergar nicht abdecken. Dazu kommt: Kennt ihr die Fische? auch vom Land aus bei einem Blick ins Wasser (sofern sichtbar?) Welche Arten bevorzugen welche Gewässer? Wann und was fressen sie? Wie beissen sie zu? Es bringt z.B. nichts, einfach zu denken: "Ein grosser Wurm wird mir einen grossen Fisch einbringen". O.K. tendenziell schon, aber: Schleien, um ein Beispiel zu nennen, nehmen lieber feinere Köder, auch die grossen Exemplare!


    An gewissen Tagen ist es ein leichtes, z.B. kleinere Rotaugen am Gewässerrand mit einem kleinen! Wurm zu fangen, wobei keine super Ausrüstung nötig ist: Ein Stecken, Angelschnur, ein kleiner! Haken, bestückt mit einem kleinen! Wurm, als Schwimmer (immer hilfreich) ein Stückchen Korkzapfen oder ein kleines Stück Holz. Im Hochsommer, gegen den späteren Nachmittag fängt ihr so locker in 1h 5-6 kleine Rotaugen (>15cm). Das ist nicht viel, aber immerhin... (aber Achtung, das ist meine Erfahrung in den mir bekannten Seen. Je nach Gewässer und Tagesform der Fische, könnt ihr 10h dort "hängen" und habt keinen Biss. Diese Methode, die ich hier beschrieben habe, funktioniert wirklich gut "auf Sicht". Aber: Wie manches mal sah ich, dass ein Fisch den Köder immer und immer wieder, diesen ignorierend, umschwamm? Glaubt mir: hundertemale)


    Wisst ihr, wie man Fische waidgerecht tötet (in CH, gem. Tierschutzgesetz: Betäuben und Kiemenschnitt)? Nein? Lasst es euch zeigen! Auch im SHTF-Fall finde ich sowas wichtig (ich bekommen Krämpfe, wenn ich - besonders die Freiangler - sehe, dass jemand einen Fisch fängt und ihn kaum richtig halten, geschweige denn kurz und schmerzlos töten oder ggf. wieder freilassen kann


    So, welche Dinge bräuchtet ihr? Schnur und Haken, der Rest lässt sich improvisieren. O.K. die Schnur und der Haken auch, ist aber etwas schwieriger. Was ich schon versucht habe: Eine Nähnadel (wegen der Öse) mit dem Feuerzeug zum Glühen bringen und dann einen Haken formen. Falls ihr sowas machen wollt: Bitte, bitte, probiert das Zuhause in Ruhe aus, dann merkt ihr auch, ob ihr z.B. den noch glühenden Haken einfach auskühlen lassen solltet, oder ob er in kaltem Wasser abgeschreckt werden muss etc. (Sprödheit vs. Flexibilität des Materials etc.).
    Nehmt bitte keine Blinker, Wobbler, Twister und andere Kunstköder mit, ausser natürlich ihr habe eine gute Rute, Rolle und alles drum und dran dabei. Oder wie soll ich mit einem Blinker, einer Schnur und einem Stecken was fangen?


    Bleigewichte sind nützlich, aber nicht unbedingt notwendig. Wenn ihr wollt, nehmt welche mit, aber bei der oben beschriebenen Methode genügt der Haken mit Wurm als Gewicht... Zudem sind die Fische dann weniger misstrauisch...
    Misstrauische Fische, das führt zum nächsten? Wisst ihr, wie man einen Wurm (oder sonst einen Köder auf den Haken aufzieht? Nein? lasst es euch zeigen. Meiner Meinung nach ist es das Beste, den Wurm so aufzufädeln, dass der Haken komplett verschwindet und evtl. ein kleines "Schwänzchen" über bleibt, das sich etwas bewegt. Das ist, gerade bei kleinen Haken und kleinen Würmer, recht schwierig. Auch hier wieder: Üben.


    Vorerst als Letztes: Lernt die wichtigsten 2,3 Knoten, die beim Angeln benötigt werden. Angelschnur, meist aus Nylon (oder was das ist) reisst, bei "normalen" Überhandknoten recht schnell. Es ist sehr ärgerlich, wenn deswegen der Fisch verloren (und wahrscheinlich auch qualvoll ein)geht und ihr steht mit leeren Händen, resp. mit der leeren Schnur in der Hand da. Aber, auch das ist kein Hexenwerk: Gerade Haken mit einer Öse lassen sich z.B. mit einem Achterknoten gut festmachen. Macht einen Überhandknoten und ihr werden den Fisch verlieren.


    Ich möchte hier nicht überheblich sein oder sonst was, sondern zur Diskussion anregen. Gerne beantworte ich auch Fragen. Grundsätzlich habe ich einfach einen Rat: Wenn ihr ernsthaft vorhabt, gerade im SHTF-Fall zu Fischen, geht wenigestens mal mit jemandem mit, der euch die elementarsten Dinge zeigt. Ihr müsst keine Sportfischerprüfung machen, aber es erspart einiges an Lehrgeld, wenn man das mal live erlebt hat. Natürlich würde man es im SHTF-Fall auch von alleine ausknobeln können, aber habt ihr dann wirklich auch die Geduld dazu? Ausserdem: Wenn ihr wisst, wie die Fische schmecken und wie man sie am besten zubereitet, wisst ihr auch, dass ihr mit 5-6 Rotaugen <15cm nicht sehr weit kommen werdet, da die v.a. aus Gräten bestehen. Sind geschmacklich (finde ich) i.O., aber z.B. gegrillt, echt mühsam zu essen...

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Hallo hjoggel,


    erst mal ganz herzlichen Dank für diesen Top-Beitrag. Da spricht erkennbar der Angler!



    Zitat von hjoggel;175263

    Dazu kommt: Kennt ihr die Fische? auch vom Land aus bei einem Blick ins Wasser (sofern sichtbar?) Welche Arten bevorzugen welche Gewässer? Wann und was fressen sie? Wie beissen sie zu? Es bringt z.B. nichts, einfach zu denken: "Ein grosser Wurm wird mir einen grossen Fisch einbringen". O.K. tendenziell schon, aber: Schleien, um ein Beispiel zu nennen, nehmen lieber feinere Köder, auch die grossen Exemplare!


    Da erlebst Du sogar ständig Deine Überraschungen, da hilft Dir auch die Sportfischerprüfung, die ich auch habe, nur bedingt, da hilft nur Erfahrung am jeweiligen Gewässer und zum Sammeln der Erfahrung, ausprobieren.


    Beispiel 1: Angeln von Bord beim Segeln im Mittelmeer, während der Fahrt nachgezogene Schleppleinen. Blinker, Wobbler, Gummifische gingen gar nicht. Neongrüne Oktopusse waren fängig "wie die Sau".


    Beispiel2: Angeln in einem Wildwasserfluss in Südfrankreich (der Gardon). In tiefen Gumpen hausten sehr gut sichtbar grosse Cypriniden, die genaue Art konnte ich nicht bestimmen. Die gängigen Methoden wie Brot, Mais, gekochte Kartoffeln blieben erfolglos. Ein völlig atypischer Versuch mit einem kleinen Gummifischchen an einer Spinnangel bescherte uns binnen 5 Minuten ein Abendessen.


    Zitat von hjoggel;175263


    An gewissen Tagen ist es ein leichtes, z.B. kleinere Rotaugen am Gewässerrand mit einem kleinen! Wurm zu fangen, wobei keine super Ausrüstung nötig ist: Ein Stecken, Angelschnur, ein kleiner! Haken, bestückt mit einem kleinen! Wurm, als Schwimmer (immer hilfreich) ein Stückchen Korkzapfen oder ein kleines Stück Holz. Im Hochsommer, gegen den späteren Nachmittag fängt ihr so locker in 1h 5-6 kleine Rotaugen (>15cm).


    Das kann ich bestätigen. Wobei klassische Weissfische wie Rotaugen und Brachsen in Flüssen nach meiner Erfahrung auch gern an eine Grundangel gehen, wo der Köder so 30-50 cm über Grund angeboten wird,

    Zitat von hjoggel;175263


    Wisst ihr, wie man Fische waidgerecht tötet


    Genau hier ist der Angelkurs hilfreich. Ich setze einen gewissen Respekt vor dem Mitlebewesen Fisch voraus, auch wenn es mir zur Nahrung dienen soll.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Ciao Waldschrat


    Danke für deinen netten Kommentar!


    Zitat

    Angeln von Bord beim Segeln im Mittelmeer, während der Fahrt nachgezogene Schleppleinen. Blinker, Wobbler, Gummifische gingen gar nicht. Neongrüne Oktopusse waren fängig "wie die Sau".


    Solche Dinge sind ein richtiges Phänomen. Es kann sogar sein, dass du je nach Laune des Fisches einen Wels im Rhein auf diese Art erwischst. Ist aber eine reine Hypothese, ich selbst habe noch nie einen Wels gefangen. Habe es aber auch nie darauf angelegt, die sind mir eine Nummer zu gross:nono: Je nach dem, wenn die Fische in Beisslaune sind, kann man sich vor Bissen kaum retten. Andrerseits kann man den ganzen Tag am Wasser sein und meinen, es sei niemand zuhause.



    Zitat

    Beispiel2: Angeln in einem Wildwasserfluss in Südfrankreich (der Gardon). In tiefen Gumpen hausten sehr gut sichtbar grosse Cypriniden, die genaue Art konnte ich nicht bestimmen. Die gängigen Methoden wie Brot, Mais, gekochte Kartoffeln blieben erfolglos. Ein völlig atypischer Versuch mit einem kleinen Gummifischchen an einer Spinnangel bescherte uns binnen 5 Minuten ein Abendessen.


    Da dürfte es sich um Alet (Döbel) gehandelt haben, sind zwar Karpfenartig, aber räubern, was für Weissfische tatsächlich ziemlich aussergewöhnlich ist (zumindest so weit ich weiss, ist der Alet der einzige Weissfisch in DACH, der das tut...). Habe mal einen mit Brot gefangen, ist aber schon über 10 Jahre her. Ich kann mich nur noch erinnern, dass der ziemlich gekämpft hat und doch eine schöne Grösse hatte, also mit der von mir oben beschriebenen Montage wäre man schnell am Anschlag:anxious_face_with_sweat:


    Im Grunde genommen reicht es auch vom Land aus die Fischfamilie (Cypriniden, Salmoniden, etc.) zu bestimmen, einzelne Arten genau zu bestimmen ist häufig recht schwer (v.a. bei diesen zwei Familien). Je nach Lichteinfall kann man eine Bach- kaum von einer Regenbogenforelle (die ja eigentlich gar keine Forelle ist *klugscheiss*) unterscheiden. Hechte, um ein Beispiel zu nennen, sind meist einfacher zu identifizieren, sind aber, meines Wissens sowieso die einzigen Vertreter ihrer Familie (Hechte) in DACH....
    Jaja, die Brachsmen (wir CHler nennen Brassen so :face_with_rolling_eyes:) ziemlich einfach zu fangen, sind auch meist recht gross, aber auch hier: Gräten wo man hinschaut, die Zubereitung ist entscheidend. Ausserdem habe ich jetzt noch Brassenschleim im Kescher, der Fang liegt aber über ein Jahr zurück, furchtbar mühsam, aber - wie ich meine - haben alle Fische ihre "intrinsischen" Werte (oh Gott, wie pathetisch). Darum habe ich auch das mit dem waidgerechten Töten extra noch erwähnt, es ist wirklich schrecklich anzusehen, wie manche Fischer die gefangenen Tiere behandeln. Auch dass manche Tiere regelrecht zurückgeworfen werden, wenn man sie nicht will, anstatt sie ganz sachte, mit nassen Händen, zurück ins Wasser zu legen.


    Eigentlich wollte ich, nachdem ich den ganzen Threat gelesen habe, mich auch mal in einem Gebiet äussern, von dem ich was verstehe und so versuchen den Nichtanglermitforisten zu zeigen, dass es ohne Erfahrung und Wissen kaum was bringt zu angeln. Andererseits würde ich gerne Tipps geben, vielleicht hilft es irgendjemandem irgendwann mal...


    Darum noch ein kleiner Nachtrag:
    Früher, als ich vor allem in Bergbächen geangelt habe, verwendete ich folgende Ausrüstung:
    6m Teleskoprute, keine Spule, keine Ringe, nur zuvorderst einen kleinen
    an diesem Ring so ca. 1.5-2m grüne geflochtene Schnur (ich weiss aber nicht, ob die Hechtschnur genannt wird, ich erkenne sie aber, wenn ich sie sehe) mit einem Wirbel.
    Am Wirbel jeweils ein Vorfach, daran ein 6er Haken (in etwa) und 2-3 Bleikügelchen. Köder: Wurm, Holzwurm, Heuschrecke, etc.
    Gab immer wieder schöne Bachforellen und manchmal sogar Saiblinge (Bachsaiblinge, werden aber mittlerweile nicht mehr sehr häufig eingesetzt, da Neozoon)
    Ich habe es nie versucht, aber könnte mir vorstellen, dass das auch mit einem entsprechend langen und stabilen Haselstecken o.ä. klappen könnte. Ich würde es im SHTF-Fall sicher versuchen, aber im Moment habe ich keine Lust mich mit den Fischereiaufsehern anzulegen (manche sind in solchen Dingen - eigentlich zu Recht - streng...)


    lg
    hjoggel


    - - - AKTUALISIERT - - -


    ahja, Waldschrat:


    Wenn ich schon die Gelegenheit habe, einen erfahrenen Meerangler zu fragen (ich habe ja noch nie im Meer gefischt):


    Unterscheidet es sich sehr im Meer zu fischen von z.B. einem grösseren Binnensee (z.B. Bodensee)? Kann ich dort auch einfach eine Zapfenmontage reinhauen, Brot als Köder rantun und hoffen, dass irgend ein Meeresweissfisch anbeisst? Oder verwendet ihr da ganz andere Montagen?

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Zitat von hjoggel;175296

    Da dürfte es sich um Alet (Döbel) gehandelt haben, sind zwar Karpfenartig, aber räubern, was für Weissfische tatsächlich ziemlich aussergewöhnlich ist (zumindest so weit ich weiss, ist der Alet der einzige Weissfisch in DACH, der das tut...). Habe mal einen mit Brot gefangen, ist aber schon über 10 Jahre her. Ich kann mich nur noch erinnern, dass der ziemlich gekämpft hat und doch eine schöne Grösse hatte, also mit der von mir oben beschriebenen Montage wäre man schnell am Anschlag:anxious_face_with_sweat:


    Hallo hjoggel,


    danke für den Hinweis. Ich habe damals nur beim Ansehen aus dem ausstülpbaren Maul und beim Ausnehmen aus der zweikammrigen Schwimmblase auf einen Cypriniden geschlossen, aber der Döbel könnte passen. Wobei ich da meine Reiseangel mit einem 0,18 mm multifilen Faden und einem Wurfgewicht von 30g dabei hatte. Die hat den Job eigentlich getan.


    Meeresfischen: Eigentlich ganz problemlos. Wir binden ein bis zwei Leinen mit Montagen an das Achterstag (also ohne Rute) und kontrollieren die regelmässig. Bissanzeige ist eigentlich ganz einfach. Die bisher ruhige Leine fängt an zu singen wie eine gespannte Saite. Ein Fisch, der an Bord kommt, erhält einen Schlag mit der Winschkurbel ins Genick, wird sachgemäss getötet, gschuppt und ausgenommen und landet erst mal in der Kühlbox. Zubereitet wird er als Abendessen.


    Petri Heil


    Matthias


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von hjoggel;175296


    Jaja, die Brachsmen (wir CHler nennen Brassen so :face_with_rolling_eyes:) ziemlich einfach zu fangen, sind auch meist recht gross, aber auch hier: Gräten wo man hinschaut, die Zubereitung ist entscheidend.


    Hallo hjoggel,


    was mache ich mit den Viechern, ähnlich wie ebenfalls grätigen Organismen wie Hechte?


    Die werden nach dem Ausnehmen und grob entgräten (die Y-Gräten in den Muskeln kriegst Du freilich nicht weg) mit dem feinsten Messer durch den Wolf gedreht und auf Fischklösschen (Suppe) oder Fischfrikadellen verarbeitet.


    Ich bin da ziemlich bodenständig unterwegs und habe nur zwei Gründe, ein Tier zu töten


    der erste Grund lautet Nahrungsbeschaffung
    der zweite Grund lautet Schädlingsbekämpfung



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo, hjoggel!
    Natürlich sollte man über diese grundlegenden Dinge bescheid wissen!
    Aber es wäre auch wenig sinnvoll, einem "Anfänger" einen Blut-, bzw Tönnchenknoten bei zubringen!
    Meiner Meinung nach sollte sich mit der Fischerei jemand befassen, der zumindest ein Sargblei von einem Birnenblei und einen Ösenhaken von einem Blättchenhaken
    unterscheiden kann!
    Auch die unterschiedlichen Einstände der verschiedenen Fischarten sind für ein Forum zum Teil zu umfangreich....
    Hier in der Donau, ganz in der Nähe die Rott, da bietet sich natürlich eine "Legangel" am besten an, aber der Tierschutz und das Fischereigesetz...........
    Denke nicht, das in einer "Krisensituation" noch die Zeit und der Wille da sind, gesetzestreu zu bleiben, vor allem dann nicht, wenn man vor Hunger kotzt und
    die Schnitzel einem bereits vor den Augen rum flattern!


    Meiner Meinung nach wird da der eine oder andere sogar auf das gute alte Karbidfischen zurück greifen!!




    Grüsse, Roland

  • Hallo Roland


    Zitat

    Meiner Meinung nach sollte sich mit der Fischerei jemand befassen, der zumindest ein Sargblei von einem Birnenblei und einen Ösenhaken von einem Blättchenhaken
    unterscheiden kann!


    Einverstanden! Eigentlich wollte ich ja auch genau das sagen, wenn ich schrieb:

    Zitat

    Eigentlich wollte ich, nachdem ich den ganzen Threat gelesen habe, mich auch mal in einem Gebiet äussern, von dem ich was verstehe und so versuchen den Nichtanglermitforisten zu zeigen, dass es ohne Erfahrung und Wissen kaum was bringt zu angeln. Andererseits würde ich gerne Tipps geben, vielleicht hilft es irgendjemandem irgendwann mal...


    Aber, wie im Zitat angedeutet, kann es kaum schaden, ein, zwei kleine Tipps für den absoluten Notfall, damit meine ich vorallem eine Survivalsituation (verlaufen in einem einsamen Gebiet oder sowas in der Art, zu geben. Es ist nicht meine Absicht, hier ein Fischerforum zu eröffnen oder jemandem das Fischen von Grund auf beizubringen, aber ich finde, wenn man Angelzeug im EDC, BOB oder wo auch immer mitführt, sollte man sich ein Bisschen damit beschäftigen. Und genau dazu wollte ich den Anstoss und dazu kleine Tipps geben, damit ein blutiger Anfänger weiss, was das absolute Minimum an Wissen ist.


    Zitat

    Aber es wäre auch wenig sinnvoll, einem "Anfänger" einen Blut-, bzw Tönnchenknoten bei zubringen!


    Finde ich nicht. Ich bin nicht wahnsinnig feinmotorisch begabt und sogar ich kann solche Knoten, darum habe ich ja geschrieben

    Zitat

    Vorerst als Letztes: Lernt die wichtigsten 2,3 Knoten, die beim Angeln benötigt werden. Angelschnur, meist aus Nylon (oder was das ist) reisst, bei "normalen" Überhandknoten recht schnell. Es ist sehr ärgerlich, wenn deswegen der Fisch verloren (und wahrscheinlich auch qualvoll ein)geht und ihr steht mit leeren Händen, resp. mit der leeren Schnur in der Hand da. Aber, auch das ist kein Hexenwerk: Gerade Haken mit einer Öse lassen sich z.B. mit einem Achterknoten gut festmachen. Macht einen Überhandknoten und ihr werden den Fisch verlieren.


    Wenn man im SHTF-Fall angeln will, sollte man schon die 2-3 wichtigsten Knoten kennen, sonst passiert eben das, dass man den Fisch verliert, wenn man das Glück hatte, das einer angebissen hat.


    Dieses Forum ist ja dazu da, einige Tipps und Tricks auszutauschen oder nicht? Findest du etwa, wir Fischer sollten auf unserem "Geheimwissen" hocken und die anderen sollen hald schauen?O.K. es wäre mehr für uns da:grosses Lachen:


    lg
    hjoggel

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.

  • Da wollte ich Dir ja auch nicht widersprechen, hjoggel, denke aber, es wäre am sinnvollsten, mit jemanden, der die Fischerei ausüben darf, sich das, wie Du meintest, zeigen lässt!
    Dennoch so ein paar Garnituren herrichten lassen und einpacken!
    Denn wenns brennt, auch wenn mans schon ein paar mal versucht hat, das alles hin zu bekommen....naja, ich weiss nicht, ich würd mich da nicht drauf verlassen!!
    Grüsse, Roland

  • Ja, natürlich, zeigen lassen wäre das Beste, hab ich glaube ich auch geschrieben. Ich wollte nur nicht mit etwas anfangen und dann sagen: "haha, ich weiss wie und ihr nicht, dann lernts doch". Weisst du, was ich meine?:Cool:
    Aber eigentlich wollten wir wohl dasselbe sagen, und haben aneinander vorbei geredet... Sowas kommt vor:lachen:


    ***
    OT on
    Ich hatte ganz am Anfang auf die Freiangler Bezug genommen, bei uns in der CH gibt es in einigen Kantonen einzelne Gewässer, in denen jeder (mit gewissen Einschränkungen in der Ausrüstung) ohne Prüfung, Patent, oder sonst einem Zettel fischen darf. Das nennt sich Freiangelrecht und hat seinen Ursprung soweit ich weiss im allemanischen Jedermannsrecht, das hier auch weitgehend in Wäldern und auf Allmenden gilt. Will nicht zu weit ausholen, nur als Anmerkung, dass in der Schweiz bei weitem nicht jeder Angler auch wissen muss, was er tut...
    OT off

    Fortuna praeparatum potissimum diliget - Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist.