Angelausrüstung? Pro und Kontra:

  • Hi aus meiner Mittagspause !


    Es wird wärmer, es drängt einen nach draussen und was macht der Survivler? Er kontrolliert seine Ausrüstung, schraubt dran rum etc.


    Und so schau ich auch bei denen über die Schulter, was die so alles mitschleppen.
    und EDC, Checklisten bauen sich auf etc.


    Und immer wieder les ich Angelschnur und Angelhaken...


    Jetzt bin ich passionierter Angler und denk an die Stunden des erfolglosen Fischens.



    jetzt mal meine Frage an die werte Community:


    "Wer hat schon mal draussen in einer Survivalsimulation geangelt und davon was ausser Fust gehabt? "


    Meine persönliche Meinung vorab: Aus meiner Sicht ist die Wahrscheinlichkeit einen Fisch zu angeln recht gering, die Energieausbeute in der Regel klein, der Aufwand hoch. Es geht nicht während des Laufens (im Gegensatz zum Sammeln von Früchten) und deswegen halte ich es für romantisch aber wenig zielführend.


    Wie ist eure Meinung dazu?

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Sehe ich ähnlich.
    Zu Beginn meiner "Laufbahn" hatt ich auch immer noch Angelzeug mit bei - wahrscheinlich, weil es auch jedem Survivalset beiliegt.
    Inzwischen ist es komplett rausgeflogen, da vollkommen überflüssig.
    An Ufern werde ich während einer Fluchtsituation mich sowieso nicht lange aufhalten, da man dort sehr gut beobachtbar ist.
    Unterwegs zu Fuss ist mir der Zeitaufwand zu hoch - da könnte ich mit dem gleichen Aufwand auch Fallen stellen.
    Mit dem Fahrzeug - nun, mein bevorzugtes Fluchtfahrzeug ist eh ein Boot, da ist Angelzeugs an Bord und man kann die Leine hinter sich herschleppen, bis etwas beißt -da muss ich das Zeug nicht noch vorher spazieren führen.
    Und außerdem gibt es hier eh mehr Wild als Fische:grosses Lachen:, und das schmeckt auch besser

  • Also ich würde auf keinen Fall aktiv angeln, sondern eine Mehrfachleine behaken, in den Bach hängen und dann andere Dinge wie: Fallenbau, Bärensammeln, Früchtesammeln... Ausrüstungspflege/Verbesserung, tun.
    Ebenso wär aktive Jagd kaum sinnvoll, wohl eher Fallenstellen.
    Aktive Jagd würd ich nur dann machen, wenn ich direkt vorm Wild stehe, also nicht Stunden/Tage irgendwelchen Spuren folgen.


    Wie Du schon sagtest: Der Energieaufwand steht in einem zweifelhaften Verhältniss.
    Ok, ein Jäger der sein Revier genau kennt, die Zeiten und Plätze vom Wild weiß - der hat reele Chanzen, aber nicht wir (ich) Ungeübte.
    Zweifelsohne ist der Jäger bei der Jagd eben der Spezialist.


    Also ich lass meine Leine und Angelhaken in meiner Ausrüstung, man kann damit ja auch Vögel fangen, werd die aber nur als "Falle" verwenden.

  • Hallo Doc,


    meine Angelerfahrungen sind recht spährlich, aber ich gebe Dir da selbst mit diesen absolut recht (ausser an Fischteichen).


    Aber was meinst Du zu (wahrscheinlich illegalen) Methoden wie Schnur über den Bach mit mehreren Angelschnüren, mehrere Ruten platzieren etc. , welche regelmässig kontroliert werden? (wie Fallen)


    Natürlich nur für stationäre Aufenthalte geeignet.


    Grüsse, Gresli

  • Ich selber habe das auch nicht in der Ausrüstung. Ich habe nicht mal einen Fischereischein.


    Aber: Ein paar Haken und ein paar Meter Schnur, Schwimmer und Blei. Nimmt keinen Platz weg und wiegt fast nichts. Und kann den Speiseplan bei Bedarf bereichern.


    Ich denke, dass ich das mit aufnehmen werde.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von Papa Bär;134801

    Und ein ganz wichtiger Grund noch:
    Fische sind nicht zum Essen da!
    (Hui, schon beim Gedanken daran schüttelt es mich:anxious_face_with_sweat:)


    Wenn man keinen Fisch mag benötigt man natürlich auch keine Ausrüstung. :kichern:

    I feel a disturbance in the force...

  • Naja, ich sehe hier eher das Konzept der "Fischfalle" und weniger das aktive Angeln.


    De Amerikaner sind recht zufrieden mit den YoYo-Reels, hab schon mal überlegt, mir sowas für den Notrucksack zu kaufen, muss man aber wohl importieren oder kennet einer einen Anbieter innerhalb der EU?

    Vielleicht nützt das alles nichts, aber schaden tut es auch nicht wirklich.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo,


    ich bin kein Angler, aber ich denke Schnur und Haken sind nicht falsch ( hab ich auch dabei ).


    Ich denke, dass man zwischendurch auch Pause macht, oder wenn irgendwo in der Nähe von Wasser das Camp errichtet wird, kann diese ( zugegeben geringe) Chance auch genutzt werden.


    Außerdem sind es doch nur ein paar Gramm - also Ja.


    LG Julius

    „Ich weiß woher der Hase weht!“

  • Man kann Angelsehne und Haken ja auch gebrauchen, um durch Ritzen gefallene Gegenstände wieder rauszuhangeln. Angeln habe ich als Kind ein paarmal probiert, bin aber grandios gescheitert. Also eigentlich bräuchte ich es eher nicht, würde es mir aber auf Grund des vernachlässigbaren Gewichts wohl trotzdem einpacken. Gemäß dem Preppergrundsatz: Besser haben und nicht brauchen...


    lg
    melusine

  • Hallo
    Ich habe bis jetzt auch keine Angelschnur, spiele aber mit dem Gedanken mir auch ein paar Meter zu kaufen. Ich finde wie schon die anderen geschrieben haben, dass es mehr Vort. statt Nachteile hat. Angeln wehre auch die zweite Option. Ich würde z.Bsp. an der Angelschnur eine Dose oder änliches ranmachen und in Radius von ca. 10m um meinem Tarp/Camp oder Notunterkunft aufstellen. Wiegt fast nichts, wird nicht sofort endeckt wie ein Seil oder Paracord.


    LG Deju

    Usque ad finem

  • Angelerfahrung: 0
    Geduld zum warten: gering
    Nylonschnur, Gwicht, Haken: trotzdem dabei (im INCH)


    Wieso?
    Beeren, Nüsse und andere Pflanzen sammeln ist super (fehlt mir aber auch noch die Erfahrung)
    Klar hat es nicht in allen gewässern Fische, und sollte jemand ein 'weit weg aber stationäres' INCH Ziel haben, sollte man im Vorfeld schon geklärt haben ob es beim 'Ziel' Gewässer hat, und ob diese Fische beherbergen.


    Des weiteren, und hier muss jeder zu sich selbst ehrlich sein:
    Einen Fisch kann ich ausnehmen ohne das mir übel wird (getestet) beim Wild bin ich mir nicht so sicher, werd dieses Jahr mit meinem Onkel wieder einmal auf die Jagd gehen (zuletzt vor über 20 Jahren).


    Zudem, wenn ich ein Wild (Reh, Hirsch, Wildschwein, o.ä.) gejagt hätte, und es denn doch ausnehmen konnte, was mache ich mit dem ganzen Fleisch?
    Das muss konserviert respektive haltbar gemacht werden, hast du die nötigen Mittel, die nötige Erfahrung das zu bewerkstelligen?
    Und die Wild-Haut wegwerfen wäre auch schade drum...


    Den Fisch kann ich (vergleichsweise) ganz und zur Not auch roh Essen, und gut ist.
    Kleines Tier, wenig (effektiver Arbeits-)Aufwand, wenig Balast, und trotzdem Chance zum Sattwerden



    BOB & EDC : Angeln.. wozu?
    Für die 3-5 Tage hab ich Essen eingepackt, und Notreserve ist auch immer um die Hüften rum :grosses Lachen:

  • Ich habe zwar keine Angelerfahrung, halte es aber nicht für verkehrt, ein kleines Angelset einzupacken, weil es quasi keine Nachteile mit sich bringt:


    Ein Set mit Haken, Nylonschnur und etwas Kleinkram hat vielleicht die Größe eines Zigarettenpäckchens, ist extrem leicht und der Nutzen ist im Erfolgsfall groß.
    Kleinere Fische kann man sicher mit einem Primitiven Staudamm in die Enge treiben und fangen, das macht aber erstens nicht satt und kostet zweitens unverhältnismäßig viel Energie und Zeit.
    Mit einem Angelset kann man aber auch während einer Pause oder über Nacht eine kleine Mahlzeit fangen, und das sogar ohne Energie- oder Zeitverlust.
    Der geringe Aufwand ist für den eventuellen Erfolg meines Erachtens nach in jedem Fall einen Versuch wert.


    Man sollte auch das dadurch ganz nebenbei erzeugte Erfolgserlebnis in seiner Wertigkeit nicht unterschätzen, denn das ist der wahre Antrieb in Extremsituationen.

  • Angelsehne ist ein sehr universieller Gegenstand. Davon etwas dabeizuhaben ist eigentlich nie verkehrt.


    Die Haken nehmen kaum Platz weg. Sie sind bestimmt super geeignet um Kinder zu beschäftigen, oder vielleicht auch als Tauschgegenstand.


    Ich habe momentan kein Angelset dabei. Ich glaube nicht, dass es wirklich benötigt wird und wollte dafür bisher kein extra Geld ausgeben.

  • Ne Rolle (geflochtene) Angelschnur dabei zu haben ist sicher keine schlechte Idee. Der Rest (Haken, Blei, Bojen usw.) sind nur mit Rute eventuell effektiv. Eine Rute aus nem Stück Holz selbst basteln ist zwar möglich, das Angeln damit auch, aber der Fang von Fischen in essbaren Größen funktioniert nur in Survivalbeschreibungen.
    Wenn also Angelkram, dann mit Rute und das kostet Platz.

  • Ich habe normale Schnurr, Grundschnurr, einige Haken und ein Blei dabei. Wiegt nicht viel und nimmt nicht viel Platz weg.
    Auf der Flucht zu Angeln kommt wohl eher nicht in Frage, aber man könnte es über Nacht in einen Baggersee hängen und vielleicht hat man Glück. Vielleicht liegen auch Fischweiher auf der Fluchtroute, oder aus der Schnurr wird eine Falle für Kleintiere gebastelt.
    Wegwerfen kann ich es unterwegs immer noch. Aber grundsätzlich ist es mal eine Möglichkeit an etwas essbaren zu gelangen ohne das ich dafür viel Energie aufwenden muss. Die Erfolgsrate dürfte natürlich nicht die beste sein. Wobei es sicher auch hilfreich ist wenn man sich über empfehlenswerte Angelstellen in den Bereichen der Fluchtroute informiert.


  • Hallo DocAlmi,


    in einer Survivalsituation nicht, aber beim Segeln bringen wir am Heck meist ein oder zwei Schleppleinen aus. Ein Abendessen ist da immer drin. Besonders fängig sind die quietschneonfarbenen Plastikoktopusse. Irgendwie scheinen Fische darauf zu stehen.


    Mein fettester Fang? Das war beinahe wie Hemmingway, Der alte Mann und das Meer. Wir segelten mit rund fünf Knoten bei schönem Wetter und ruhiger See. Plötzlich ging ein Ruck durch das Schiff, die Angelleine (eine sehr robuste multifile Schnur) sang wie eine Gitarrensaite und die Logge zeigte nur noch 4,5 Knoten. Ich brülle zu meiner Frau rüber: "Übernimm das Ruder, dreh bei", was sie auch tut. Ich renne zur Angelleine und beginne, den Fisch meines Lebens reinzukurbeln. Erste Erfahrung, es ging verdammt schwer, obwohl nun die Fahrt aus dem Schiff war, zweite Erfahrung, das Biest kämpfte nicht. Dann tauchte der Fisch meines Lebens auf: ein altes Fischernetz.:traurig:


    In Survivalsituationen? Kommt drauf an. Wenn ich auf der Flucht bin, ist Angeln reine Zeitverschwendung. Wenn ich dagegen irgendwo ein Refugium gefunden habe und knapp an Lebensmitteln bin, lohnt es. Ich gestehe allerdings, dass Rute und Rolle dann möglicherweise nicht das Mittel meiner Wahl wären ...


    Angelschnur und Haken kann man auch dazu nutzen, Leinen mit Mehrfachhaken an Seitenschnüren (evtl. mit Auftriebskörpern) und Grundbleien auszulegen und die dann mal alle paar Stunden kontrollieren. Da fängt sich der Fisch, während ich etwas anderes tue.(Hinweis: In D meines Wissens in allen Landesfischereirechten verboten, ist nur ein Notfalltip.)


    Meint


    Matthias (Angler)

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Angelzeug im BOB ist hierzulande (D) überflüssig, denn bei kurzfristigen Fluchten (Feuer, Chemieunfall oder Bombenfund) braucht man es nicht. In diesen Fällen ist Cash oder eine Scheckkarte besser geeignet.
    Im SHTF-Fall werden alle zugänglichen Gewässer Ruckzuck leergefischt sein. Schonzeit, Mindestmaß oder Angelschein, who cares. Das Fressen kommt vor der Moral.
    In einem Bericht über Angeln (DMAX) in Polen wurde gesagt das praktisch alle nicht gesicherten Teiche und Seen frei von grösseren Fischen sind. Und wenn man mal gesehen hat wie manche "Angler" aus dem Ex-Ostblock hier in D Fische fangen wundert´s mich nicht. Dort wurde zur Ernährung geangelt und weniger zum Spass.
    Man sollte auch nicht vergessen, dass alle Besatzmassnahmen zum Erliegen kommen.
    In einer richtigen Wildnis z.B. Alaska, Kanada, Skandinavien könnte eine kleine Ausstattung (Schnur, Haken, Pose) das Leben retten.
    Ich gehe ab und zu Angeln, nur so zum Spass und nicht um mich zu ernähren. Aber klar ich esse ich auch was ich fange, falls ich etwas fange. :peinlich:


    Grüsse Cosmo

    "Lächle, denn es könnte schlimmer kommen!" Ich lächelte und es kam schlimmer!

  • Zitat von Cosmo;134841


    In einem Bericht über Angeln (DMAX) in Polen wurde gesagt das praktisch alle nicht gesicherten Teiche und Seen frei von grösseren Fischen sind.


    Hallo Cosmo,


    in 95% aller Punkte gebe ich Dir recht, in diesem nicht. Bei uns wurde vor einigen Jahren ein 2m-Waller aus einem ziemlich überschaubaren See gezogen. Und von irgendwas hat der gelebt, um so fett zu werden. Der Waller war definitiv nicht den Besatzmassnahmen des zuständigen Anglervereins geschuldet, eher hat er sich an deren Besatzmassnahmen fettgefressen, plus gelegentlich eine junge Ente oder ähnliches.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)