Kellerabteilproblem: Geruch und Feuchtigkeit

  • Hallo zusammen


    Wir können nun ein grössere Kellerabteil haben in unserem MFH.
    Leider ist es sehr feucht und der Geruch ist nicht so toll.


    Ich habe jetzt mal das Fenster repariert (schrauben angezogen) und nun das Fenster geschlossen. Hab gelesen im Sommer wichtig die Kellerfenster zu schliessen wegen der feuchten Luft.


    Habt ihr eine idee woher der Geruch kommt? Es ist Erde mit einfach Kies drauf...
    habe mir überlegt das Kies auszuwechseln. Denkt ihr das könnte das Problem lösen?
    Eine Hauptstrasse ist vor dem Haus könne von daher der Geruch kommen?


    Was könnte ich sonst noch tun?

  • Hallo outlaw


    Die Leiche ausgraben und gut ist.


    Da Du nicht mehr zum "Geruch" schreibst können wir hier nichts dazu sagen.


    Ich nehme mal an es ist einfach Moder oder die Reste eine undichten Abwasserleitung.


    Grundlegend sind so nasse Keller kaum ohne bauliche Massnahmen trocken zu legen. Da die Feuchtigkeit von untenn und durch die Wände kommt.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Vielleicht mineralisches Katzenstreu (nicht das klumpende, sondern diese weißen Lava/Porotonbrösel) zwischen den Kies streuen - oder, damit man es wieder entfernen kann, in flachen Schüsseln aufstellen?

  • Hallo outlaw15,


    das ist ja einerseits wirklich erfreulich, wenn sich dein/ euer Kellerraumangebot erweitert, aber unterschätz das nicht mit der Feuchtigkeit und dem Geruch!


    Ich habe nach dem Auszug aus einer Wohnung mit ebenfalls feuchtem/ modrig-geruchsintensivem Keller, nahezu alles Gelagerte entsorgen müssen:crying_face:, da der Geruch partout MIT umziehen wollte und absolut nicht zu ertragen war. Gruselig!


    Nahrungs- und Verbrauchsmittel geht dann schon gar nicht, selbst wenn du nicht so 'ne Geruchsmimose bist wie ich!


    Die Tipps aus dem Thema hier: https://www.previval.org/forum…%C3%A4rrucksack-entfernen reißen's dann leider auch nicht mehr raus...


    Beste Grüße,
    Möchtegern

    in necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

  • Hallo outlaw,



    Mehrfamilienhaus mit naturbelassenem Boden scheint wohl älteren Baujahrs zu sein . Wahrscheinlich werden die Kellerwände auch gemauert sein.
    Schau mal, ob Du zB in einem Baumarkt ein Geräte zur Feuchtemessung in Wänden ausleihen kannst. Wenn die Wände feucht sind , hast Du auf-steigende Feuchtigkeit.
    Entweder drückt von außen Wasser in die Wand oder unten fehlt eine Feuchtigkeitssperre, die verhindert , daß Feuchtigkeit hochsteigt.


    Sollte die Wand feucht sein , lohnen sich im Mietshaus keine Trockenlegungsmaßnahmen . Im Zusammenhang mit Hochwasserschäden hört man ja oft, daß die Kellerwände schimmeln.
    falls Du das Problem nicht hast, kommt das Mauerwerk mit der Feuchtigkeit klar. Früher war zur Lagerung von Wintervorräten an Gemüse eine gewisse Luftfeuchtigkeit sinnvoll.


    Wenn der Keller relativ kalt ist, kanns sein, daß warme Sommerluft von draußen an den Wänden und auch an den Bodenkieseln kondensiert. Kannst Du die Luftfeuchtigkeit messen ?


    Falls Dein Keller durch Mauern von den anderen Kellern abtrennt ist , könntest Du einen kleinen Raumentlüfter mieten und mal schauen , ob sich an der Feuchtigkeit und damit am Modergeruch was wesentlich ändert . .


    Wenn nicht, würde ich mal eine Weithalstonne mit Spannring besorgen und die mal probefüllen : Packung Salz, Packung Mehl, Packung Nudeln, Konservendose, Klopapier offen , und ein paar frisch gewaschene Kleidungsstücke . Nach ein Paar Wochen würde ich mal den Inhalt kontrollieren .


    Ansonsten würde ich ein Metallstück in zwei Teile schneiden , jeweils zwei Flächen blank flexen und ein Stück in Keller und eins in der Wohnung aufheben . nach ein paar Wochen dann die Oberflächen vergleichen.



    frieder

  • Hallo Outlaw, Du bist mit Deinem Problem nicht zu beneiden. Aber die Situation ist nicht ganz hoffnungslos: 1. Hygrometer außen am Gebäude und im Keller aufstellen. Damit kannst Du die Luftfeuchtigkeit messen und entsprechend reagieren. 2. richtig Lüften. D.h. im Sommer, (warme und meist feuchte Luft) = Fenster zu! Winter, (kalte und meist trockene Luft) = Fenster auf! Lüften im Sommer nur in kühlen Nächten mit möglichst niedriger Luftfeuchtigkeit. (Deshalb die Messgeräte) Das wäre mal das Grundlegendste zum Lüften. - (leider funktioniert meine Zeilenschaltung und einiges andere hier im Forum seit einiger Zeit nicht mehr, sorry, wohl ein Treiber oder Softwareproblem?) Aber weiter im Text. So wie Du die Situation im Keller beschreibst kann die Feuchtigkeit durch die Kellerwände (waagerecht) kommen oder (senkrecht) von unten in den Wänden hochsteigen. Am wahrscheinlichsten scheint mir aber doch zu sein, daß die Feuchtigkeit zumindest a u c h direkt durch den Boden aufsteigt. Der ist ja wohl einer reiner Erdboden mit Kiesschüttung?! Wenn Du das dauerhaft und richtig lösen willst, mußt Du Geld in die Hand nehmen (und hergeben:face_with_rolling_eyes:) Eine einzige, halbwegs preiswerte Möglichkeit wäre noch die Kellertüre und ggf. sonstige Verbindungen (Lattenverschläge) luftdicht zu schliessen also Trockenbau oder Holzwand und eine richtige Türe einbauen. (Damit verhinderst Du ein Nachströmen weiterer feuchter Luft aus den übrigen Kellerabteilen.) Anschließend macht dann der Einsatz eines elektrischen Luftentfeuchters sinn. (Hersteller z.B. REMKO, ca. 270,-€?) Kann evtl. im Baumarkt auch mal für ein paar Tage ausgeliehen werden. (den Erfolg mit dem Hygrometer verfolgen, der Wassertank des Entfeuchters sollte sich eigentlich recht schnell füllen.) Zu beachten wäre noch die Gerätebeschreibung. Abhängig von der Raumtemperatur funktioniert das Gerät nämlich mehr oder weniger gut - je wärmer desto besser. Alternativ könnte man natürlich auch auf die "Lufttrennung" verzichten und gleich den ganzen Keller entfeuchten. Evtl. legen alle zusammen. Das Gerät braucht auch Strom... Natürlich wäre es nicht eine einmalige Aktion sondern eher eine dauerhalte Entfeuchtung des Kellers womit dann (durch eingeb. Hygrostat) der Kellerraumluftfeuchte auf einem bestimmten Niveau gehalten werden kann. 4. Die baulichen Lösungen nur noch der Vollständigkeit halber: Aufbaggern der Kelleraußenwände, Trockenlegen und Verpressen mit Kunstharz, oder eine Metallfeuchtesperrblech mit Spezialmaschinen einbringen, Fußboden (je nach Höhe) Kies und evtl. etwas Erdreich raus, Kies, Folien, Isolierung, Folie, Beton wieder rein. Selbermachen ist grundsätzlich möglich (bis auf das Verpressen und das Einschiessen der Bleche) ist aber viel Arbeit und man sollte wissen was man tut... oder einen Fachmann im Freundeskreis haben. Im Moment fällt mir zu Deinem Fall sonst nichts mehr ein. Viel Glück Arni McGyver


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    Ergänzung: Die Gerüche werden durch Reduzierung der Luftfeuchtigkeit ebenfalls geringer. Evtl. Mauern reinigen, ggf. Putz abschlagen, neu verputzen, neu weissen (mit Kalk- oder Silikatfarbe, vorher aber Voranstrich und Putzmaterial prüfen). Eine andere Wohnung bzw. anderer Kellerraum sind keine Option für Dich? Viel Glück Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Vielen Dank für die Antworten!


    Also der Geruch ist Muffig zum Teil auch beissend... einfach sehr unangenehm! Es hat 2 Grosse kellerabteile und 4 kleine, wir haben jetzt ein grosses. Die grossen und kleinen sind noch räumlich getrennt.
    Ich werd mal die Feuchtigkeit messen... aber is glaub ich nicht mehr nötig. Das Haus is Baujahr 1930. Der Keller, bzw. das Kies is am Eingang trocken je weiter zur "Mauer" desto dunkler und Feuchter wird es. Ich hab da noch ein Kommentar gelesen das alles um diese Zeit gebaut wurde net so toll war. Es wurde alles was irgendwie nach Stein aussah als Rohstoff für die Wände genommen. Daher wären die Gebäude jetzt wie ein Schwamm und sagen die Feuchtigkeit auch auf... die einzige Lösung wäre neuere Wände.


    Jetzt is meine Freude über ein grosses Keller Lager dahin...


    Aber ich denk ich werd einfach Dosen dort Lagern und Wasserflaschen.

  • Hallo Outlaw, im Prinzip ja, aber....... Dosen = Blech + hohe Luftfeuchtigkeit = Oxidation/Rost = undichte Dosen + Nahrungsmittelinhalt = Biomüll + Alteisen ...... Du brauchst einen anderen Lagerraum, sonst wirst Du nicht glücklich. Arni McGyver

    Geht nicht - gibt´s nicht! - Jedenfalls nicht für mich.

  • Ich hab in meinem Haus (Bruchstein, 1912) auch einen Keller mit feuchtem Erdboden.


    Hab mich damit beholfen, alle gammeligen Holzabteile für Kartoffeln, Kohlen etc. rauszuwerfen und den buckeligen Boden ca. 5-10 cm mit sauberem Quarzsand zu überdecken, das Ganze dann zu egalisieren und mit einem passend zurechtgeschnittenen Stück sauberer weißer Siloplane vom Bauern abzudecken.


    Jetzt bleibt der Muff unter der Plane und das Klima ist ok, obwohl ich schon seit vier Jahren gar nicht gelüftet habe.
    Hab nämlich alle Kellerfenster wegen Frostgefahr für die Wasserleitungen meterhoch mit Strohballen zugestapelt und wetterfest eingepackt, das wäre ne tierische Arbeit, das wieder aufzumachen.


    Wenn Du deine Dosen u.a. Vorräte noch in Müllsäcke einwickelst oder in dichte Kunststoff-Boxen tust, müßte es zur Not gehen.

  • Müllsäcke bringen gegen eine hohe Luftfeuchtigkeit oder generell feuchte Umgebungen leider gar nichts. Erfahrungswerte kann man hier beim Geocaching sammeln. Sämtliche Caches die mit Müllsäcken "geschützt" werden saufen sprichwörtlich ab.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Hallo,


    ein Kellerabteil, das nur durch einen Lattenverschlag zum restlichen Keller abgetrennt ist, lässt sich nicht sinnvoll sanieren. Wenn dann müsste man den kompletten Keller angehen. Da das vermutlich nicht realistisch ist, würde ich ganz pragmatisch vorgehen: feuchtigkeitsdichte Lagerbehälter. Was ganz gut funktioniert, sind so genannte "Auflagenboxen" . Die kann man innen rundum an den Ritzen ganz gut mit Gaffa-Tape abdichten. Wer ganz sicher gehen will, kann den Schlitz zwischen Deckel und Korpus auch noch zukleben, ist aber meist nicht nötig. Wichtig ist, dass man da drin 1. nur wirklich trockene Sachen lagert (bei Wäsche hat man oft noch eine Restfeuchtigkeit drin und dann muffelts auch ohne Kellerfeuchte) und 2. nur Sachen, die nicht selber Wasser anziehen (Salze z.B.). Ausnahme sind extra Trockenmittelpäckchen mit Silica-Gel. Diese "Feuchtigkeitskiller" mit salzgefülltem Beutel und Tropfschale darunter haben eher einen gegenteiligen Effekt, wenn man nicht ständig das Schwitzwasser unter dem Beutel entfernt.


    Was die Sanierung des kompletten Kellers betrifft, den ersten richtigen Schritt hast Du ja schon gemacht: im Sommer die Fenster zu. Warme Luft kann physikalisch mehr Wasserdampf speichern. Kommt nun warme Luft in den kühlen Keller, sinkt die Wasseraufnahmefähigkeit der Luft, weil sie abkühlt und gibt das Wasser ab: an den Keller. Liegt dann noch die Boden- und Wandtemperatur unter dem Taupunkt, dann bildet sich sogar sichtbares Schwitzwasser.


    Feuchte Wände und Böden sind meistens ein Zeichen eines technischen Defekts an einer (Ab-)Wasserleitung oder baulicher Mängel, wenn z.B. nach starken Regenfällen Wasser aussen an der Kellerwand durchs feuchte Erdreich "ansteht" oder gar richtig dagegen "drückt". Häufig gelangt Regenwasser gerade bei mehrgeschossigen Häusern auf dem Boden direkt bis an die Hauswand, weil der Dachüberstand nicht mehr wirkt. Auch ungünstige Gefälle auf Gehwegen (und wenn es nur gekippte Platten des Bodenbelags sind) können Niederschlagswasser zur Hauswand hin leiten. Alte Häuser haben meistens auch keine wirksame Drainage an der Aussenseite der Kellerwand bzw. wirkt sie nicht mehr. Früher hat man Fundamentwände aussen mit Teer/Bitumen angestrichen, ein Drainagerohr verlegt und dann mit grobem Kies oder Schotter ohne Feinanteil aufgefüllt, so dass im Prinzip gar kein Wasser an der Wand stehenbleiben konnte: mit den Jahrzehnten gelangt aber Erde in die Schotterfüllung und macht sie so speicherfähig.


    Die berühmt-berüchtigte "aufsteigende Feuchtigkeit" ist IMO vor allem ein Verkaufsargument der Bauchemie- und Sanierungsbranche. Das ist wie bei den Anti-Kalk-Magnetanlagen, der Glaube hilft.
    Wenn dann dringt die Feuchtigkeit eher quer durch eine Wand als dass sie vertikal aufsteigt. Es gibt Jahrhunderte alte Backsteinbauten, die mitten in Flüssen stehen, mit trockenen Mauern. Ebenso halten gemauerte Brückenpfeiler locker zig Jahrzehnte und länger mitten im Fluss stehend.


    Der Modergeruch in einem Keller kommt aber meistens von Mikroorganismen und Pilzen. Will man den erfolgreich bekämpfen, müsste man den Keller komplett leer räumen und alles, auch die Latten-Trennwände entsorgen. Dann mit Bautrocknern forciert die Feuchtigkeit entziehen. Kostet allerdings ein paar KWh. Wir haben einen feuchten Kellerraum 4x3x2m)auf diese Weise ganz gut trocken gekriegt:
    - Lüftungsweise umstellen (Fenster waren im Sommer auf und im Winter zu, es kostete einiges an Überzeugungsarbeit, dass das genau falsch ist)
    - Einen Monat lang mit einem Adsorptionstrockner (ausgemustertes Armeegerät) getrocknete Warmluft eingeblasen und feuchte Raumluft abgesaugt. Das von uns verwendete Gerät verbrauchte dabei rund 650kWh und hatte eine Entfeuchtungsleistung von 12l/Tag, was bei 30 Tagen immerhin 360l entsprach. Ein Kompressor-Bautrockner hätte evtl. effektiver getrocknet, nur machen die ganz ordentlich Lärm, während der Adsorptionstrockner nur vor sich hinbrummt wie ein Heizlüfter.


    Grüsse


    Tom

  • [INDENT] Vielen Dank für euere zahlreichen Antworten!


    Ich hab über Nacht mal gemessen... habe alle Türen und Fenster zugemacht... heute morgen waren da ca. 80% Luftfeuchtigkeit :frowning_face: Es ist nichts mehr drin auch den grossteil des dreckigen und feuchten Untergrund hab ich rausgebracht...
    war sehr überrascht das jetzt so eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht... grrr


    da muss ich nicht mal Brennholz lagern...
    [/INDENT] [h=2][/h]

  • So konnte das ganze ein bisschen verbessern... Lüften in der Nacht von 00:00 bis ca. 06:00 und heut bin ich nur noch bei 55% Luftfeuchtigkeit.
    Evtl. wirds noch ein bisschen besser... aber sonst sicher gut soweit... Altes Kies und Holz (war schon hinüber) raus und jetzt is auch der üble Geruch weg.


    War aber auch ein Stück arbeit :winking_face: mal schauen ob's so positiv weiterläuft!
    Brauch aber noch überzeugungsarbeit beim Onkel... damit unter dem Tag im Sommer die Fenster wirklich zu bleiben :frowning_face: