Meine Gedanken zum Thema "Selbstverteidigung"...

  • Zitat von Opa;148447


    eine Geschichte:
    Als ich noch ein Kind war, wurde in unserem Dorf eine Frau vergewaltigt, die in Karate den 3.Dan hatte (dritter schwarzer Gürtel, also ziemlich gut).
    Tools und Skills waren offensichtlich vorhanden, aber warum die nicht zugeschlagen hat, lag vermutlich an der fehlenden psychischen Vorbereitung.


    Es kann auch sein das die "richtigen" Skills nicht vorhanden waren. Ich habe früher als Jugendlicher selbst Karate gemacht(in einem eher härteren Verein). Richtige Wehrfähigkeit und Kämpfen ist keine Vorrausetzung für den 3. Dan. Es gibt Leute die kommen dort hin nur mit Katas. Die Frage ist auch welcher Stil. Karate ist nicht gleich Karate.(Semikontakt oder Vollkontakt) Es gibt viele Leute die sich auf Urkunden ausruhen.(3.Dan).
    Meiner Meinung hat das Karate Training versagt wenn sie den Angriff nicht abwehren konnte.


    Ich empfehle jedem der Wehrfähig sein will sich mit Vollkontakt zu beschäftigen.(Boxen,Krav Maga, Thaiboxen, MMA). Man muss den Schmerz selbst erleben(im Training) damit man eine Chance im echten Leben hat.
    Das wichtigste meiner Meinung nach ist ein Szenarientraining.



    1)Mindset
    2)Skills
    3)Tools

  • Ähnliche Diskussionen laufen ständig in allen Kampfsportforen. Deshalb will ich mich dazu hier kurz fassen.


    Von Bruce Lee ist bekannt, dass er Straßenkämpfe bestritt bevor er zum Film kam. Dort hatte er anfangs das Problem, dass er gemäß seiner Erfahrungswerte Techniken einsetzte, die den Kampf schnellstmöglich beenden sollten. Er musste erst lernen, dass im Film die Kämpfe für die Zuschauer in die Länge gezogen werden müssen. Dass niedergeschlagene Gegner nicht wie in der Realität liegen bleiben, sondern wieder aufstehen. Dass die gegnerische Übermacht der Reihe nach angreift. Er wurde im Film zu spektakulären High Kicks gezwungen, obwohl er nach eigenen Aussagen in einem SV-Szenario nur Knie oder Hoden mit Tritten attackieren würde.


    99% von dem was man im Film sieht ist realitätsfremd. In der Wirklichkeit bekommt man einen Schlag mit dem Kantholz auf den Kopf und verstirbt dann im Krankenhaus.


    Genauso wie viel Training in Kampfsportarten nichts mehr mit SV für die Realität zu tun hat. Dort werden nicht nur die effektivsten Techniken ausgeblendet, sondern man teilt auch noch in Gewichts-, Fähigkeits-, Geschlechts und Altersklassen ein. Fingerstiche in die Augen sind zwar das effektivste SV-Mittel, werden aber in 99,9% der Zeit nicht trainiert. Ellenbogenstösse gegen den Kopf sind z.B. im Muay Thai nicht erlaubt, weil für die "Kämpfer" zu "lebensgefährlich", zu schwer abzuwehren und daher die "Schaukämpfe" außerordentlich verkürzend.
    Teile ich der 2. DAN "Karatekämpferin" mit 55 kg Kampfgewicht für einen 30 Sekunden-KO-Kampf den 110 kg Ringer zu, geht das große Gejammer wegen "Fairness" los. Klar. 10 Jahre lang sechs mal die Woche ins Training gerannt, aber keine 10 Stunden echte Bodenkampferfahrung gesammelt. Keine 20 Stunden Erfahrung mit Gegnern über 1,90 cm und mehr als 100 kg. 80% der Zeit mit dem gleichen Partner und traditionellen Formen vertrödelt. Man gewöhnt sich oft in den Kampfsportarten Verhaltensmuster an, die im realen Kampf eher schädlich sind.


    Was ich aus dem militärischem Messerkampftraining mitgenommen habe ist, dass ich in der Realität unbewaffnet mit 90%-iger Sicherheit verletzt werde. Da helfen mir weder WT noch Krav Maga, sondern nur ein unerfahrener Angreifer. Die guten Trainer geben das auch zu. Selbst mit Messer habe ich kaum mehr als eine 50%-Chance selbst unverletzt zu bleiben.
    Das Standard-Prozedere gegenüber einem mit Messer bewaffneten Angreifer beim KSK lautet "Dublette oder wenn möglich Ausweichen". Das Meiste was im Einzeltraining bei abgesprochen Angriffen auf der Matte noch toll aussah, ließ sich in realitätsnäheren Simulationen kaum noch anwenden. Das wissen auch die Polizisten, die bei einem Angriff mit dem Messer sofort zur Schusswaffe und nicht mehr zu Reizgas oder Schlagstock greifen.



    In einem Prepper-Forum sollte man allerdings sauber zwischen heute und einer Umwelt mit sich verschlechternder inneren Sicherheit unterscheiden, wenn man über sinnvolle SV-Vorbereitung spricht.


    Wer seine Hausaufgaben gemacht hat, weiß dass in den 1920ern in D nicht nur Geschäfte in Städten von den Hungernden und Verarmten geplündert wurden, sondern auch Banden hungernder Städter aufs Land zum Plündern der Bauernhöfe zogen. Es gibt Berichte nach denen angekettete Kühe noch im Stall geschlachtet wurden.


    Oft wurden die Höfe nicht nur geplündert, sondern auch noch angezündet oder das nicht mitgenommene Vieh getötet. In Notzeiten das wenige Vorhandene noch extra zu zerstören, scheint das Ergebnis der Hass-Propaganda gegen die "Anderen" zu sein.


    Der hier oft diskutierte gefüllte Lebensmittel-Keller auf dem abgelegenem Bauernhof hilft also nur bedingt. Die überlebenswichtigen Vorräte müssen dezentralisiert versteckt gelagert werden. Eine Zentralisierung ist nicht nur wegen behördlicher Beschlagnahme kontraproduktiv. Die Familie muss sich auch dem Zugriff der Plünderer durch Fluchtwege und -verstecke entziehen können. Man muss mit Folter der Gefangenen zur Preisgabe der Verstecke rechnen, genauso dass die Kriminellen keine lebenden Zeugen wünschen und Spuren durch das Legen von Bränden vernichten wollen.

    Wer Gelegenheit dazu hat sollte mal die örtlichen Zeitungsarchive von 1923 durchblättern. Und die Erlasse lesen nach denen das Horten von Lebensmitteln unter Strafe gestellt wird und mit Beschlagnahmung gedroht wird.

  • Zitat von Silverdragon;151778


    Ellenbogenstösse gegen den Kopf sind z.B. im Muay Thai nicht erlaubt, weil für die "Kämpfer" zu "lebensgefährlich", zu schwer abzuwehren und daher die "Schaukämpfe" außerordentlich verkürzend.


    Muss dich verbessern. Ellbogenstoß zum Kopf ist erlaubt.


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  • Hallo zusammen


    das Problem ist nicht das nicht wissen wie man sich wehrt, sondern dass man es einfach nicht will. Selbst jemand mit nur 2h Schiessunterricht im Schützenhäuschen ist in der Lage einen Gegner auf 5m kampfunfähig zu machen.
    Die Frage aber ist will er das? Die meisten Personen wollen das Gegenüber einfach nicht verletzen und das nützt der Abschaum einfach aus. Meistens schlägt das Gesindel ohne Vorwarnung zu.
    Es gibt Leute die dank Ueben in der Lage sind diesen Angriffen auszuweichen und zu kontern aber vergessen so lange weiter zu kontern bis das Ziel sicher nicht mehr angreifen wird. Nach der ersten ordentlichen Strassenschlägerei von denen habe ich von Leuten gehört, dass diese nun sicher mehrfach kontern werden. Aber ehrlich gesagt bin ich froh dass die meisten Personen das nicht verletzten wollen immer noch nicht aus Ihrem Verhaltensmuster rausgeschmissen haben. Lieber ein blaues Auge und dem Gegenüber einige Zähne weniger als selbst Abschaum auf dem Gewissen zu haben.


    Im Normalfall reagieren diese Leute erst wenn es zu spät ist oder wenn man ihnen sehr ordentliche Gründe dafür gibt. Ganz nebenbei das abtrainieren von solchen "falschen" Verhaltensmustern geht ehrlicherweise nur auf der Strasse (mehrfache Strassenprügelei). Aber wer will das schon? Ein sauberes Gewissen ist eben auch nicht ohne. Das hat nichts mit katholizismus zu tun oder Sientology sondern mit menschlicher normalität...

  • Das Problem heutzutage ist halt, dass das Opfer zum Täter gemacht wird. " Ja er/sie war halt am falschen Ort zur falschen Zeit. Er/sie hätte es doch sehen müssen. Der Schläger hatte eine schwere Kindheit" Blabla.


    z.B Fall Carlos in der Schweiz (leider kein Einzelfall)


    Der Täter wird verhätschelt, und das Opfer ist egal.


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    Für die die es nicht wissen: Carlos hat jemand niedergestochen und auch mehrfach vorbestraft etc.


    Als Strafe, weil Gefängnis nichts genützt hat, bekam er eine Kickboxausbildung von einem Weltmeister. Ein zehnköpfiges Betreuerteam (rund um die Uhr). Eine 4,5 Zimmer Wohnung und ein Privatlehrer. Und das für knapp 30 000 Franken im Monat vom Steuerzahler bezahlt.
    Und das Opfer leidet sein Leben lang....

  • Hallo zusammen


    Ja die Geschichte ist bekannt und der Penner in der Zwischenzeit ordentlich im Knast.


    Aber wir sind im Moment auf einer Ebene ........., bin immer wieder sprachlos!


    Aber lassen wir das, ich lasse mich auf OT Aussagen meinerseits ein!


    Ernst


  • Zum Eingangsthreat muss ich nun auch mal was schreiben da ich seit einiger Zeit mal wieder unruhiger schlafe.


    Ich habe eine sehr gute und harte Ausbildung bei der Bundeswehr genossen sowie etwas über 20 Jahre KB. http://de.wikipedia.org/wiki/Muay_Thai
    Tja und was was ist mit dem Rest der Familie?????
    Und nun wurde ein unserem Dorfe 300 Meter von unserem Haus eine Frau vergewaltigt. Die Jogginstrecke meiner Frau 2x in der Woche.


    Sie läuft nun seit dieser Zeit nicht mehr! Zum kotzen !!! Ich laufe nun bewusst abends durch den Park meine Laufstrecke.


    http://www.wn.de/Muensterland/…aehrige-Frau-vergewaltigt


    P.S. Gas und Handy hat zumindest meine Frau immer griffbereit.


    Edit ..
    Was tun ???

  • Hallo Flywheel


    Sicher eine Jet Protector für die Tierabwehr: Gutes Teil


    Das Teil ist für das genau richtig, zur Abwehr von Tieren.


    Solche Typen sind nichts anderes ........, Sorry!


    Wer was anderes behauptet soll es mir melden!


    Ernst



    PS: nichts gegen Bestien, aber der Mensch ist die schlimmste dieser Art!

  • Zitat von ID 2;151823


    PS: nichts gegen Bestien, aber der Mensch ist die schlimmste dieser Art!


    Hallo Ernst,


    Die meisten "Bestien" töten um zu essen. Homo "sapiens" ist eine der wenigen Ausnahmen.


    Meint


    Matthias


    P.S. Marder, Iltis und Wiesel sind auch Ausnahmen, die können - einmal in den Hühnerstall eingedrungen - in einen regelrechten Blutrausch jenseits allen Appetits verfallen.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Flywheel


    Besser als ein Spray etc. wäre Krafttraining (Selbstbewusstsein) oder ein Krav Maga Kurs für deine Frau. Viele haben einfach Angst sich zu wehren. Nur schon ein Kubotan würde viel helfen, Übung vorausgesetzt.
    Im Krav Maga lernt man sich mit jeglichem Gegenstand zu Verteidigen, sei es ein Handy, Kreditkarte oder ein Cap.


    Auch wenn man vieles wieder vergisst, einiges kommt automatisch wieder wenn es soweit ist.

  • Wenn es einen eigenen Bereich für das Thema "Selbstverteidigung/Techniken" geben würde, würde es vielleicht auch mehr Fragen dazu geben. Für solche "Tiere" ist so ein Spray noch viel zu harmlos... aber darf man hier drastischere Abwehrmaßnahmen öffentlich posten, ohne Gefahr zu laufen, die memberschaft aufs Spiel zu setzen?

  • Der Jet Protector ist schon sehr interessant. Möcht ich wohl für meine Frau haben. Die diversen Filmchen
    bei YT zeigen immer Personen die steif auf einer Stelle stehen. Ob man da mit zwei Schuss trifft wenn sich jemand bewegt?


    Dann muss man auch noch die Abmessungen beachten. Beim Joggen kann man das Teil unmöglich tragen.


    .....bzw. weil sie die richtigen Fachleute kennen, die sie entsprechend kompetent beantworten können........


    Es gibt so viele angebliche Fachleute und Tipps, die man in der Realität einfach nicht anwenden kann. Ich kenne auch viele Frauen
    die in ihrer riesigen Tasche irgendwo vergraben ihre Pfeffersprayflasche haben.


    IMMER SCHÖN WACHSAM UND AUFMERKSAM SEIN.


    Das muss man immer wieder trainieren und über diese täglich auftretenden Situationen und Angriffe sprechen.
    Wir sind uns aber einig das es nicht sein kann, das man jetzt seine persönliche Freiheit einschränkt und nicht mehr läuft.


    Das ist jedenfalls ihr Pflichtsetup beim laufen:


    [ATTACH=CONFIG]14435[/ATTACH]

  • Zitat

    IMMER SCHÖN WACHSAM UND AUFMERKSAM SEIN.


    Ich glaube das ist ein ganz wesentlicher Punkt der heute mehr und mehr nicht angewandt wird! Man schaue sich nur mal die Jung's und Mädels heute an (meine 18J. Tochter gehört da auch dazu), montieren sich diese RIEEEEEEESIGEN Kopfhöhrer und sind dann wirklich im wartsten Sinn des Wortes von der Aussenwelt abgeschnitten und nehmen praktisch nichts mehr von der Umgebung war. Die Erwachsenen sind da nicht viel besser. Viele haben nur noch das Handy in der Hand und tippeln darauf rum während sie in der Gegend rumlaufen. Wie soll ich denn da merken wenn es einer auf mich abgesehen hat?


    Wenn ich Abends/Nachts noch unterwegs bin und ich merke es ist jemand hintermir nehme ich mitlerweilen meinen Schlüsselbund in die Hand und wechsle Strassenseite um zu Testen ob es diese Person auf mich abgesehen hat. Aber wie sollte ich das merken wenn ich nicht aufmerksam bin und die Augen und Ohren offen halte?


    Aus diesem Grund ist für mich Aufmerksam ein wesentlicher Punkt um eine Konfrontation überhaupt nicht erst entstehen zu lassen.

  • Moin Siverdragon, moin @ll,

    Zitat von Silverdragon;151778


    ... Das wissen auch die Polizisten, die bei einem Angriff mit dem Messer sofort zur Schusswaffe und nicht mehr zu Reizgas oder Schlagstock greifen...


    Sorry, aber das sehe ich anders. Nach etlichen Kursen, die ich sowohl bei der BPOL (damals noch BGS) der POL und dem ZOLL halten durfte, sind die Kollegen da auf einem ganz anderen Stand! Man unterhält sich in den Pausen ganz einfach über diese Themen, denn auch wir Rettungsdienstler sind ja leider nicht mehr von der Bedrohung ausgeschlossen...


    Dort ist in erster Linie Prävention angesagt:
    Erstens möglichst gute Aufklärung der Lage
    Zweitens Beobachtung der Situation und ihrer Entwicklung
    Drittens möglichst immer einen Fluchtweg offen halten und ggfs. durch einen Kollegen sichern lassen


    In unübersichtlichen Situationen ist die Hand bereits an der Waffe bzw. die Waffe wird vorgehalten. Und das aus gutem Grund:


    Ein Angreifer mit einem Messer legt in der Zeit, in der der Beamte zur Waffe greift, sie dem Holster entnimmt, durchlädt & entsichert sowie das Ziel anspricht nicht weniger als 7m zurück! Das bedeutet, dass der Angegriffene in der Regel ein chirurgisches Problem hat, bevor er oder sie sich überhaupt zur Wehr setzten konnte! Und wir reden hier ausschließlich über Situationen, in denen der / die Angegriffene ja bereits mit einer Eskalation rechnet. Im normalen Leben kommt noch der Überraschungsmoment zu unseren Lasten hinzu...


    Es bleibt einfach nichts anderes, als sich darauf zu "eichen" immer aufmerksam zu bleiben. Interessanter Weise ist dies - neben noch einigen sinnvollen Verhaltensmassregeln - die Quintessenz aller Sicherheitslehrgänge, die ich für meine Auslandsarbeit mitmachen musste bzw. eigentlich ja durfte. :face_with_rolling_eyes:


    Es ist für mich heute alltägliche Einsatzpraxis, dass mein Blick beim Betreten einer Wohnung immer zwischen Tür und Zarge streift - und falls die Tür nicht gegen eine Wand schlägt, oder nicht richtig auf geht, dann blicke ich auch "rein zufällig" immer hinter die Tür. Ich sehe auch immer nebenbei rechts und links in die Räume einer Wohnung, wenn die Tür offen steht. Ich stehe oder kniee nie - falls irgendwie vermeidbar - mit dem Rücken zur Tür. Es sei denn hinter mir sind noch ein oder zwei Kollegen...
    Nach dem Dienst - die Parkplätze hinter unserer Wache heben gelegentlich "merkwürdigen" Publikumsverkehr - gehe ich auch immer "irgendwie" einmal um mein Auto herum.


    Die Liste ist noch gut erweiterbar. Alles eine Frage des Trainings und der inneren Einstallung! :Gut:


    Bleibt wachsam!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von ksbulli;151876


    Ein Angreifer mit einem Messer legt in der Zeit, in der der Beamte zur Waffe greift, sie dem Holster entnimmt, durchlädt & entsichert sowie das Ziel anspricht nicht weniger als 7m zurück!


    (Unterstrichen von Occam)


    Hi, ksbulli!


    Ich bin ja so prinzipiell Deiner Meinung...
    ...nur 2 kleine Sachen aus der Praxis:


    Die Waffen werden durchgeladen geführt, und weil Du als Deinen Standort Nähe Köln angibst,
    in Nordrhein-Westfalen wird die P99 DAO geführt, in Rheinland-Pfalz die P99 Q.
    Sind beides Waffen mit einem Abzugszüngel, so einer Art Safe-Action-System in Anlehnung an Glock,
    allerdings mit einer anderen Vorspannung, heißt: die Beamten müssen nur den Abzug drücken.


    Die Schulungen, welche Du ansprichst, unterscheiden sich von der Handhabung in der Praxis.
    Kommt natürlich auf die jeweiligen Einsatzkräfte und die jeweilige gesonderte Ausbildung an,
    aber ich darf Dir sagen, daß hier in Österreich, wenn jemand ein Messer in der Hand hat und
    damit eine Bedrohung für jemanden oder die Polizei selbst darstellt...
    ...Pfefferspray und Schlagstock das Mittel der zweiten Wahl darstellen.
    (Außer es ist nur so ein Herumgefuchtel und Drohgebärde, die Situationen können ja stark unterschiedlich sein.
    Nur, weil jemand ein Messer in der Hand hat, heißt das ja noch gar nix. Aber wenn er eben, wie oben geschrieben,
    bedrohlich ist...dann muß er damit auch rechnen nicht nur Pfeffer abzubekommen.)


    Edit:
    Aber vielleicht habe ich gerade den Grundtenor von Deiner Meinung falsch verstanden...
    weil Du ja eigentlich bekräftigst, daß die Beamten die Schußwaffe gleich in der Hand haben.
    Nur verstehe ich nicht, was Du dann mit "Sorry, das sehe ich anders" in Bezug auf die Aussage von zb. Silverdragon meinst?
    :face_with_rolling_eyes:



    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Zitat

    Wenn es einen eigenen Bereich für das Thema "Selbstverteidigung/Techniken" geben würde, würde es vielleicht auch mehr Fragen dazu geben. Für solche "Tiere" ist so ein Spray noch viel zu harmlos... aber darf man hier drastischere Abwehrmaßnahmen öffentlich posten, ohne Gefahr zu laufen, die memberschaft aufs Spiel zu setzen?


    Zum Ersten: Gibt es...ab Status Member einsehbar.
    Zum Zweiten: Nein, siehe Forenregeln

  • Hi Occam,


    die Schulungen waren die Pflichtschulungen Erste Hilfe für die Waffenträger. Thema also: ...und was mache ich nach dem Treffer? :face_with_rolling_eyes:


    Aber herzlichen Dank für Deinen Hinweis und die Ergänzungen. Ich bin im Thema Schusswaffen nur insoweit drin, dass ich die Folgen der Anwendung einschätzen kann und eines sicher weiss: Ich möchte gerne meinen Platz hinter dem Anwender haben... :unschuldig:
    Da hat sich in der Zeit doch wieder etwas weiterentwickelt. Und wenn es der Sicherheit der Beamten dienst: Gut so!!!



    Ich denke, wir sind uns einig, dass jeder Beamte - sieht er die Gefahr vorher - rechtzeitig geeignete Gegenmassnahmen ergreifen wird. Und da sind die wirkungsvollsten gerade die richtigen.
    Es geht mir eher um die trügerische Sicherheit und den überraschenden Angriff. Und da kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass noch Zeit bleibt eine Schusswaffe wirkungsvoll einzusetzen.


    Aber selbst wenn das durchladen und / oder entsichern weggefallen ist, bleibt doch nur eine geringe Varianz in der Tatsache, dass ein unerwarteter Messerangriff dann vielleicht nach Überwindung von "nur noch" fünf Meter Distanz ausgeführt werden kann. Aber auch das ist in Innenräumen mehr als fatal, oder?


    Da das Gewaltpotential gerade in den Großstaädten reichlich zugenommen hat, gilt es in meinen Augen um so mehr, dieselben offen zu haben.


    Gehen wir damit dacor?


    Beste Grüße


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von Papa Bär;151902

    Zum Ersten: Gibt es...ab Status Member einsehbar.
    Zum Zweiten: Nein, siehe Forenregeln


    Prima, dann warten ja doch noch ein paar spannende Bereiche.
    Danke!

  • Ich bin der Meinung, wenn man "was" zur SV dabei hat, sollte man auch wirklich damit umgehen können. Zur Verdeutlichung ein zusammengefasstes Gespräch zwischen mir und einer guten Freundin.


    Sie: Seit ich abends öfter mal lang in der Kanzlei sitze, habe ich immer Pfefferspray einstecken.
    ich: Prima, Gute Idee. Hast Du es schon mal ausprobiert?
    Sie: Wie meinst Du das?
    ich: Naja, weißt Du wie mans benutzt, wie weit es spritzt und wie lange was raus kommt?
    Sie: Öh, nein. Aber dann würd ich ja eins völlig umsonst benutzen...
    ich: :staunen:


    Hat irgendwas von Jägern, die nie auf dem Schießstand üben, weil die RWS-Muni so teuer ist und man ja vor 20 Jahren Schießen gelernt hat....