Selbstversorger - Die Angst vor dem Crash

  • Zitat

    Ich glaube du bist ein gutes Beispiel. Es sollen die anderen machen. Ich bin mir nicht sicher das die Versicherung in deren Wohnhaus du wohnst noch jemand vorbei schickt


    Damit ist wohl eher gemeint, dass er es jetzt nicht versuchen wird, um sich keinen Ärger zu bereiten.


    Zitat

    Und was die Motorsäge betrifft, warum soll ich mir Mühe geben dem Medizinstudenten Holz zu schneiden


    Weil er dich im Gegenzug behandeln kann, wenn du krank wirst oder dich verletzt hast?


    Zitat

    Als Medizinstudent im dritten Jahr bist du zur Zeit für nichts zu gebrauchen, ausser....


    Ich weiss ja nicht, was bei euch die Leute im Studium so lernen...aber nach fünf oder sechs Semestern Medizin kann man schon eine ganze Menge...

  • Zitat von moleson;151194

    Als Medizinstudent im dritten Jahr bist du zur Zeit für nichts zu gebrauchen,...


    Made my day, eigentlich wäre ich beleidigt aber er hat Recht, wenn ich mir meine Kommilitonen anschaue, die haben null Ahnung von Medizin. Wir haben die letzten 3 Semester wirklich "nur" naturwissenschaftliche Grundlagen gemacht und Anatomie auswendig gelernt. Im Besten Fall haben meine Mitstreiter als bessere Putzkraft für einen Monat im Pflegepraktikum ein Krankenhaus von innen gesehen und einen normalen Erste Hilfe Kurs gemacht. Zu meinem Prepper Glück habe ich schon über 10 Jahre Krankenhaus und Rettungsdienst auf dem Buckel, daher fühle ich mich nicht ganz so unnütz.


    Ich beschreib es mal weiter aus meiner Sicht, ich werd zwar nie ein eigenes Feldlazarett auf machen, obwohl ich das im KatSchutz schon mal geübt habe aber meine Gedanken gehen in die hier angedachte Richtung, wenn es mal aus irgend welchen Gründen dick kommen sollte, nehmen wir mal an, Strom und damit auch Telefon fallen länger aus, man kann keine Hilfskräfte mehr erreichen würde ich mir überlegen ein gut Sichtbares Rotes Kreuz in der Nähe meiner Wohnung an zu bringen, dazu ein Metallrohr mit Schläger und eine Erklärung, so das ich es höre.
    Wenn jmd. Hilfe bräuchte könnte er mich so alarmieren, die Leute würden aber nicht direkt bei mir klingeln und wüssten nicht sofort ob es was zu holen gibt, somit könnte ich für mein Umfeld ggf. als Spezialist eine Hilfe sein und würde im Gegenzug hoffentlich auch nen Handwerker oÄ. finden.
    Ist zwar nur ein Gedankenspiel aber nicht ganz unrealistisch.


    Was ich z.B. mache ist Material horten, es ist erschreckend was alles in dt. Krankenhäusern weg geworfen wird. ein paar Beispiele:
    Halskrausen und SamSplint (Schienen für Brüche) sind Einmalmaterial, wenn diese optisch gut aussehen und nicht verschmutzt sind desinfiziere ich diese und nehme sie mit nach Hause, z.Zt. habe ich 5 davon in einer Kiste im Keller.
    Normales Verbandmaterial (Kompressen) wird nicht weggeschmissen wenn es abgelaufen ist sondern optisch kontrolliert, und (i.d.R. ein Jahr vor Ablauf) in Folie eingeschweißt und eingelagert.
    Abgelaufene Tabletten (Schmerzmittel/Antibiotika) schmeiße ich auch nicht direkt weg sondern verwahre sie bei sehr guten Lagerbedingungen noch ein Jahr über das Verfalldatum.


    Über diese und ähnliche Aktionen hab ich, neben den aktiven Erste Hilfe Sets und dem Notfallrucksack eine Box von ca. 20x50x120cm als eigenes "Katastrophenschutz-Lager" mag übertrieben erscheinen aber mich kostet es nichts und vielleicht hilft es mal jemand. Würde ich aus haftungsrechtlichen Gründen aber nur in einer extremen Bedrohungslage oder bei mir selbst anwenden.


    So, jetzt ist es doch wieder ein halber Roman geworden...

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;151235

    Zu meinem Prepper Glück habe ich schon über 10 Jahre Krankenhaus und Rettungsdienst auf dem Buckel, daher fühle ich mich nicht ganz so unnütz.


    [...], neben den aktiven Erste Hilfe Sets und dem Notfallrucksack eine Box von ca. 20x50x120cm als eigenes "Katastrophenschutz-Lager" mag übertrieben erscheinen aber mich kostet es nichts und vielleicht hilft es mal jemand.


    Und genau das ist die Mischung die man meiner Meinung nach braucht, Vorrat UND Skills.


    Danke für dieses Beispiel.


    Frank

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;151181

    Ich geh noch mal auf mein Beispiel des notgedrungen in der Großstadt lebenden Medizinstudenten zurück:


    Ich hab keine Ahnung wie man ne Heizung entleert


    Hallo Frequenzkatastrophe,


    meist Du Entlüften???


    Vierkantschlüssel für 45 Cent aus dem Baumarkt.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Also im Ernst, nen Heizkörper entlüften kann ich auch, den Schlüssel hab ich auch hier, ggf Wasser nachfüllen kann ich auch... aber es ging in dem Beitrag irgendwie darum Wasser aus einer Heizung ab zu lassen um Frostschäden zu vermeiden - davon hab ich keine Ahnung, bin halt nur Medizinstudent im 3. Semester :face_with_rolling_eyes:

    IN LIBRIS LIBERTAS

  • ...Nebenbei ist der Vierkant auch oftmals geschlitzt, sodass man da auch mit einem einfachen Schlitzschraubendreher drankommt. Wenn nicht, tut es notfalls auch eine Zange, nachdem man die Plasteverkleidung desselben abhebelt.
    Edith: Wenn du die Anlage Füllen kannst und weißt wo und wie das geht, geht Ablassen auch genau da. ...Besonders chlevere Konstrukte ausgeschlossen. Nebenbei aber nicht vergessen sämtliche Heizkörperentlüftungsventile aufmachen und die Schnüffelstücke nicht vergessen...

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;151267

    , bin halt nur Medizinstudent im 3. Semester :face_with_rolling_eyes:


    Hallo Frequenzkatastrophe,


    an Mediziner im dritten Semester habe ich - damals Student der E-Technik - unangenehme Erinnerungen. Sie sassen neben uns uns der Mensa und plauderten bei Mittagessen mal locker über ihren Anatomiekurs und die Paräparation von Leichen.:)


    Wasser ablassen bei der Heizung geht übrigens unten im Keller. Man sollte es nur nicht zu lange tun. In Heizungssytemen herrscht normalerweise eine sauerstofffreie Umgebung. In dem Moment, wo ich Luft rein lasse, herrscht eine oxidierende Umgebung, die beliebigen Schaden anrichten kann.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Frequenzkatastrophe;151267

    Also im Ernst, nen Heizkörper entlüften kann ich auch, den Schlüssel hab ich auch hier, ggf Wasser nachfüllen kann ich auch... aber es ging in dem Beitrag irgendwie darum Wasser aus einer Heizung ab zu lassen um Frostschäden zu vermeiden - davon hab ich keine Ahnung, bin halt nur Medizinstudent im 3. Semester :face_with_rolling_eyes:


    Um mal bei dem Beispiel zu bleiben.


    Warum musst Du die Heizung entleeren. So kalt, dass es bis zu den Heizungsrohren friert wird es in Leipzig vermutlich nur während 2-3 Wochen im Jahr und auch da geht das nicht von heute auf morgen.
    "Das Ereignis" muss also schon mal während einer heftigen und anhaltenden Frostperiode auftreten.


    Dann kannst Du erstmal warten und hast zwei Optionen:


    1. Die Krise geht in den nächsten Wochen wieder vorbei: -> Danach gibt es auch Leute, die eine defekte Heizung wieder instand setzen können, wird aber vermutlich lange dauern, da man nicht der einzige mit dem Problem ist


    2. Die Krise geht in den nächsten Wochen nicht wieder vorbei: -> Danach gibt es auch keinen Brennstoff für die Heizung, es ist also egal ob die funktioniert oder nicht.


    In beiden Fällen kannst Du also nicht wirklich viel falsch machen.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das geht sehr schnell, eine Nacht Fenster leicht offen und mein Heizkörper (zu gedreht)sah wie eine Banane aus. Schlecht isoliertes Wasserrohr in die obere Etage und es war eingefrohren bis zum Frühling. Glücklicherweise ist es nicht geplazt. Nacht Frühfrost und ich konnte alle 3 Aussen Wasserhäne und Rohre ersetzen lassen. Ab dem Moment wo Wasser nicht mehrt sich bewegt friert es ganz schnell.

  • Bei uns ist im Winter just während einer heftigen Frostperiode mit ca. -20°C in der Nacht die Heizungsanlage für den ganzen "Wohnblock" ausgefallen. Dabei fiel die Temperatur in rund 24h von den bei uns typischen 17°C (wir heizen wenig) auf ca. 14°C ab, ab da hab ich dann etwas mit dem Elektrofen in der Küche geheizt.


    Bis es da auf 0°C absinkt müssten wohl schon ein paar Tage vergehen.


    Ok, unsere Wohnungen sind vor ca. 10 Jahren gedämmt worden und haben Wärmeschutzverglasung, in Kombination mit geringer Außenfläche ist das sicherlich nützlich. Ich schätze, dass ein paar Kerzen, Gaskocher und die Wärme der Bewohner ausreichen würden, die Wohnungen in allen, außer vielleicht den extremsten Wetterbedingungen frostfrei zu halten. Frost in der Wohnung wäre ja generell recht ärgerlich.


    Die Heizungsanlage befindet sich in meinem Fall übrigens noch nicht mal in dem Bereich, wofür ich einen Schlüssel habe, sondern zwei Hausnummern weiter.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Den Raum, in dem der Heizungskessel hängt, kann ein paar Tage mit Kerzen frostfrei gehalten werden.
    Die Leitungen, die an der Außenwand im Fußboden verlegt sind, machen mir Sorgen. Halten die Plasterohre
    ein Einfrieren aus? Mir schwebt eine Lösung mit Solar, Batterien und Konverter vor um die Heizung zu betreiben.
    Das Gas reicht 2 Jahre. Ich muss mich mal schlau machen, was die Heizung und Pumpe für einen Strombedarf haben.
    Roman



    Entschuldigung, ich wollte es hier posten. Ich bin wohl durcheinander gekommen.
    https://www.previval.org/forum…izung?p=151354#post151354


  • Man kann auf eine Gewisse Art alles zerreden und aus allem einen Einzelfall machen wo es nichts nützt. In deinem Fall würde übrigens die Anlage nach ein paar Tagen einfrieren, weil du nicht mehr als ein Zimmer über null halten werden kannst.
    In meinem Fall würde die Kosten die Wasser und Heizanlage (Sonne + Zentralheizung) zu reparieren über 100'000.- kosten, mal die Wasser Schäden nicht eingerechnet. Bei vielen vermutlich auch, besonders wenn noch Bodenheizungen drin sind.


    Ich habe als Kind jeden Winter in unserem Ferien Haus (altes Bauernhaus) die Wasser Rohre geleert. Und weil diese ungedämmt waren mussten wird den ganzen Tag in kalten Zeiten ein bisschen Wasser laufen lassen damit es über Nacht nicht zufriert.
    Im übrigen fakeln bei jedem Frost ein paar Leute ihr Haus ab weil sie versuchen gefrorene Rohre mit der Lötlampe wieder frei zu kriegen. Auch einen Skill den man haben muss, zu wissen was nicht tun.



    Die ganze Anfrangsfrage war ja Skills vs Material ansammeln.


    Wenn man Preppen auf Konserven Dosen horten reduziert und die skills auf Dosen öffenen und warm machen, dann endet effektiv die Disskussion sehr schnell. Aber preppen ist für mich ein Kontinuum das von dem 1 Wöchigen Stromausfall zum SHTF Fall geht über und dies ist das wahrscheinlichste eine graduelle Verschlechterung der Situation. Und wenn es länger dauert oder für lange Zeit es abwärts geht, dann werden skills wichtig und besonders wertvoll.
    Rein was mich betrifft muss ich wenn ich meine Familie über mehrere Monate durchbringen will über ein bisschen mehr skills verfügen als was ich als Kardiologe kann. Und gleich geht es 75% der Bevölkerung die im tertiairen Sektor arbeitet und Fähigkeiten hat die niemand braucht in einem SHTF Fall.


    Wenn ich die mal Aufzähle:
    - Haus in stand halten und kleine Reparaturen selber machen.
    - Wasser Installation in Stand halten
    - Holz vorbereiten und notfalls meine Bäume fällen können.
    - Kochen und Brot backen können
    - Einfachen Motor reparieren
    - Schreinern, Metall bearbeiten so alles was man ab und zu braucht. Wenn ich es übrigens nicht selber machen würde, wäre ich ruiniert.
    - Gemüsegarten bearbeiten (das braucht Jahre bis man es hinkriegt)
    - Kleintiere halten
    - Verteidigung organisieren


    usw....


    Die Liste ist lang, aber Schlussendlich eignet man sich vieles an indem man mit Handwerkern arbeitet und zu schaut. Vieles selbst macht und das Lehrgeld zahlt in einer Zeit wo man es sich noch leisten kann.


    Dazu kommt dann noch die ganze Sparte BOB und draussen überleben, die wieder ein Kapitel für sich ist das die wenigsten praktisch ausprobiert haben.


    Ich finde den Ansatz von Frequenzkatastrophe genau richtig. In seinem Rahmen (Grossstadt, Mietwohnung) skills zuhaben die nicht jeder hat und die bitter nötig sind, sowie das nötige Material dazu.

  • Hallo!


    Nur eine kleine Anmerkung meinerseits... Von mir wurde nie ein "Skills VS Material" beschrieben.


    Es wurde nur ein "vs Material ohne Skills" beschrieben und gemeint, und dies auch immer betont.


    Viele Grüße,


    Mark Wilkins

  • Hier noch die Beschreibung für "getarntes" Preppen:
    Ausflug ins Stadtzentrum. Aber statt Kaffee bei irgendeinen modernen Superladen zu holen gabs halt den Essbitkocher, eine Metalltasse und Fertigkaffee. Vorteil Geld gespart und etwas gelernt.
    1. Wo finde ich eine geschützte Ecke in der Stadt (vor Wind und Leuten)
    2. Wie ist Seewasser (Flusswasser) trinkbar zu machen
    3. Wo war der letzte Brunnen
    4. Wie funktioniert der Essbitkocher
    5. Wie verbrenne ich mir nicht die Finger an den Griffen der Metalltasse (für mich persönlich wird das heissen Silikonschläuche über Griffe der Metalltasse montieren --> leichte und sichere Lösung).
    Ich gebe zu dass dies nicht besonders Krisenreich ist, aber schlussendlich wurde die ganze Sippschaft beübt. Wie gesagt dauert etwas länger aber wurde das Material erfolgreich benützt.
    So betreiben wir prepping zu Hause. Immer wieder kleine Schritte bringen das gewünschte Ziel näher:


    Genau so haben wir das
    mit dem Tarp gemacht im Freibad (kamen dafür extra früher--> daraus gelernt das Tarp nicht UV-Dicht ist)
    mit dem Zelt im Garten (Sollte jedes Jahr mindestens einmal gemacht werden)
    mit dem Trockenfutter (Trangiakocher mit Alkohol oder Meta-Kocher mit Notkocher / Geschmack fraglich)
    mit der Würstchenbraterei im Wald ("Funkenspritzer" von Primus)
    mit dem etwas sehr längerem Fussmarsch (Notfallapotheke mit den komischen Laufpflastern)
    mit dem Schutzmasken als Vorbereitung für den Fasching
    Natürlich wäre es auch super die Sippschaft zum jährlichen Volksschiessen freiwillig zu motivieren (sanfter Druck hilft hier gut, ansonsten "rohe" Gewalt).
    Aber mit der Zeit sind die meisten "Ausbildungsziele" damit erreicht.
    Heute wird wieder einmal der Katadyn-Wasserfilter zum Einsatz kommen (die motivierte Belegschaft weiss aber noch nichts davon, die Rede war nur von einem Museumsbesuch...)

  • Das nenne ich mal gelungenes "jeden Tag" - preppen.
    So kann das ganze auch noch richtig Spaß machen.


    Vielen Dank für die Ideen,


    Gruß Boris

    Don't Panic

  • ja sandra find ich auch
    mit kleinen schritten kommt man auch ans ziel
    ich und meine leute machen es auch so
    ab in den wald,schauen wo gibs wasser,wie kann ich"wir"es trinkbar machen
    unterkunft bauen,orientierung mit und ohne kompass,katenlesen usw.
    man soll es nicht glauben das macht sogar unserer jugend spass(die sind 15,16 2x12 und 2x10 jahre alt) die finden es cool
    wir verbinden geocaching mit kreuterkunde was und welche kan man davon essen,was ist giftig und was nicht usw.
    muss sagen ist echt super


    mfg franz