Wer lässt sich impfen?

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  • Zitat von Wolfshund;158316

    ........Warum impft man "Bürohengste" und Menschen die nie raus gehen gegen Tetanus und FSME?


    Weil auch "Bürohengste" mal durch den Stadtpark flanieren und dort eine böse Zecke lauern könnte.


    Weil auch Menschen, die nie raus gehen, sich mit dem Tetanuserreger anstecken könnten. Z.B. wenn sie den guten Kompost für die Topfpflanzen umfüllen.
    Hier ist zwar die Warscheinlichkeit gering, die Auswirkungen aber umso grausiger.


    Tsrohinas

  • Ich habe vor heuer das erste mal eine Grippeimpfung über mich ergehen zu lassen. Hunderte Kunden täglich, ständig das Geld angreifen
    und jünger bin ich ja auch nicht geworden.


    LG Wolfgang

  • Mich überzeugen die Pseudo-Informationen aus Medien und Impfindustrie nicht.


    Heute gelesen auf http://ooe.orf.at/news/stories/2626988/
    Insgesamt gab es im Vorjahr 32 gemeldete FSME Fälle in Oberösterreich.
    -
    Zwei Monate lag ein 53-jähriger Mühlviertler nach einem Zeckenbiss im Koma, bevor er dann im Oktober an mehrfachen Organversagen gestorben ist. Der Mann war nicht geimpft und dürfte bei einem Spaziergang von einem Zecken gebissen worden sein. Bei einem zweiten Toten ist nicht gesichert, ob FSME letzten Endes der Grund war.
    Zitat Ende.


    Ist der Verstorbene nun nachweisbar von einer Zecke gebissen worden?
    Es wird ja oben formuliert "er dürfte von einem Zecken gebissen worden sein" - das hört sich für mich nicht eindeutig an.
    Und wenn, hat diese Zecke auch das FSME übertragen?
    Das ist alles andere als wissenschaftlich exakt.
    Und dann noch Todesfälle, wo die Ursache nicht eindeutig geklärt werden konnte...

  • Habe nun also am Dienstagmorgen mir eine kombinierte Tetanus-Diphterie- Impfung abgeholt und bis jetzt einwandfrei vertragen.(Sie wird auch Kleinkindern verabreicht.)
    Gleich einen neuen Impfpass ausgestellt bekommen, weil mein alter aus Kindertagen längst verschütt gegangen ist.


    FSME steht dann in den nächsten Wochen zur Auffrischung an, bevor die Zecken-Invasion wieder losgeht.
    In dem trockenen Laub, wo ich an warmen Frühlingtagen im Wald rumkrieche, wimmelt es nur so von diesen ganz winzigen Biestern, die man kaum sieht.


    Und ich hab keine Lust, temporär im Rollstuhl zu landen, wie eine Tochter von Bekannten in ihren Zwanzigern nach einer FSME-Infektion.


  • Tetanus kommt überall vor und kann bei Befall einer Wunde sehr fürchterliche Auswirkungen haben. Das sollte man wirklich impfen.


    Wer impft 70J gegen Gebärtmutterhalskrebs? ist das in der Schweiz Usus?
    FSME ist bestimmt so ein Thema, ist ja auch die Empfehlung je nach Risikoprofil zu impfen, Waldarbeiter sind ein Klientel, bei dem es Sinn macht.


    Jonn

  • Zitat von Tsrohinas;157931

    ..........
    Hab nächste Woche einen Termin :anxious_face_with_sweat:


    Ich habs geschafft!


    Linker Arm: Kombination Tetanus, Diphterie, Keuchhusten, Polio....
    Rechter Arm: Influenza


    FSME muss ich mir demnächst auch wieder auffrischen lassen.
    Dann habe ich wieder eine Zeitlang meine Ruhe.


    Tsrohinas

  • Gegen Grippe lass ich mich nie impfen, die Tetanus Impfung ist noch die einzige die ich regelmässig machen lasse, das hat berufliche Gründe wegen Rostigen Nägeln u.s.w. Polio hab ich in der vergangenheit 6 gemacht und muss sie eigentlich nicht wieder machen. Momentan wäre bei mir die Tetanus Impfung wieder fällig, da ich aber momentan grössere Gesundheitliche Probleme habe muss die mal noch warten.


    Mit freundlichen Grüssen


    Soldat

  • Soldat, nicht viele Erkrankungen sind ein Hinderniss für eine Impfung und die meisten Krankheiten sind ein Grund für eine Impfung. Also lass dich doch am besten mal von deinem Arzt beraten, ob es nicht sinvoll ist trotz - oder gerade wegen - deiner Erkrankung jetzt zu impfen. Gute Besserung!

    Take care!

  • Hunted
    Eine Impfung hört ja nicht nach zB genau 10 Jahren auf zum Wirken. Ich persönlich habe für z.B. mind. 15 Jahre genügend Antikörper gegen Tetanus.
    Einige Monate früher oder später machen bei einer Impfung normal nichts aus. Jede Impfung zählt! Es gibt Länder in denen geht man von 5 (oder waren es 6?) Impfungen für einen lebenslangen Schutz gegen Tetanus aus.


    Es stimmt aber auch, das eine leichte Erkältung kein Hindernis fürs nicht impfen wäre.


    FSME wäre für Survival Interessierte sicher empfehlenswert. Wenn man im freien schläft dann steigen die Chancen das man eine Zecke abbekommt.

  • Smileyneu
    Damit hast du selbstverständlich Recht. Ich wollte mit meinem Beitrag auch vielmehr ausdrücken, dass eine akute (aber auch chronische Erkrankung) viel Häufiger Grund für eine Impfung (in der Erkrankung) ist, als gegen eine Impfung. D.h. ein Grund, aber kein Hinderniss.
    Wir impfen z.B. sogar schwerstkranke Patienten auf der Intensivstation (wenn sie nicht gerade eine Immunparalyse haben).

    Take care!

  • Zitat von Hunted;160030

    Soldat, nicht viele Erkrankungen sind ein Hinderniss für eine Impfung und die meisten Krankheiten sind ein Grund für eine Impfung. Also lass dich doch am besten mal von deinem Arzt beraten, ob es nicht sinvoll ist trotz - oder gerade wegen - deiner Erkrankung jetzt zu impfen. Gute Besserung!


    Gegen Burn-out gibt es meines Wissens leider keine Impfung, das einzige was einem da bleibt ist Tag für Tag zu kämpfen das man wieder mindestens zu dem wird was man mal war, ich kämpfe seit ende November gegen diese Hölle an und habe zum Glück das schlimmste hinter mir und lebe noch, dennoch wird es noch ein langer Weg sein. Danke dennoch für deine guten Besserungswünsche, es wird aber eben noch ne Zeit brauchen bis ich hier wieder mal ein wenig aktiver am schreiben bin.


    Mit freundlichen Grüssen


    Soldat

  • Mein Arzt sagte mir, dass der Impfstoff gegen Influenza jetzt mit dem Impfstoff gegen Schweinegrippe kombiniert ist. Die meisten wissen
    es nicht und fragen auch nicht danach.

  • Der Saisonale Grippeimpfstoff ist nie monovalent (d.h.enthält nie nur einen Grippestamm). Das wäre ja auch ziemlich unsinnig, da man nicht zu 100%iger Sicherheit sagen kann, welcher Grippestamm nun nach Deutschland durchkommt (oder ob es nicht vielleicht sogar mehrere sind). Man nimmt also alle Stämme die man im Vorfeld (die Grippewelle verteilen sich relativ berechenbar über den Globus) eruieren und analysieren kann. Das hab nicht nur den Vorteil gegen möglichst viele Stämme geimpft zu sein, sondern erhöht auch die Chance gegen Mutationen und Mischformen widerstandsfähiger zu sein. Dementsprechend beinhaltet die aktuelle Version auch den gemeinhin als Schweinegrippe bekannten H1N1-Stamm. :Gut:


    Der derzeit empfohlene Impfstoff VAXIGRIP enthält:


    "1 Impfdosis (0,5ml) enthält:
    Wirkstoffe:
    Influenza-Viren (inaktiviert, gespalten) der folgenden Stämme:
    A/California/7/2009 (H1N1)pdm09 –
    davon abgeleiteter verwendeter Stamm
    NYMC X-179A 15 Mikrogramm HA2
    A/Victoria/361/2011 (H3N2) –
    entsprechender verwendeter Stamm
    NYMC X-223A, abgeleitet von
    A/Texas/50/2012 15Mikrogramm HA2
    B/Massachusetts/
    02/2012 15Mikrogramm HA2


    Die Zusammensetzung von VAXIGRIP
    2013/2014 entspricht den jeweils aktuellen
    Empfehlungen der WHO (für die nördliche
    Hemisphäre) und der Europäischen Gemeinschaft."
    [Auszug aus der Fachinformation, Fach-Info (Fachinformationsverzeichnis Deutschland)]

    Take care!

  • Ich erkranke höchstens mal an einem grippalen Infekt, hab auch schon vieles, leider fast nur negatives, über die Grippeimpfung gehört, daher für mich ein klares NEIN.
    Gegen die grippalen Infekte hilft Vitamin, Sport und Hygiene, und daran arbeite ich zur Zeit mit hochdruck!

    "Der Spinner von Nebenan, der in der Krisenzeit zum besten Freund wird!"

  • Na ja, man kann ja nur sehr selten positives über Impfungen hören. Wer sagt denn schon sowas wie: "Zum glück hab' ich mich impfen lassen, sonst hätte ich jetzt bestimmt Grippe."
    Okay, wenn das 'ne Kindergärtnerin sagt, deren halbe Gruppe daran erkrankt ist, ist da vielleicht schon was dran. :grosses Lachen:


    Wolfshund: Wegen "Wofür braucht ein zweijähriges Kind eine Hepatitisimpfung?":
    Hepatitis A wird fäkal-oral übertragen. Leute, die auf dem boden herumkriechen und alles in den Mund stecken, was ihnen in die Finger gerät, sind da bei den Risikogruppen doch ganz vorne mit dabei.


    Ich muss zugeben, dass ich nicht das gesamte Thema gelesen habe. Vielleicht wurde es schon genannt, aber um sicherzugehen schreibe ich es lieber nochmal. Ein ganz wichtiger Grund für Impfungen ist es doch, die Bevölkerung vor Krankheiten zu schützen. Auf den Einzelnen bezogen mag das manchmal keinen Sinn ergeben und oft nicht nötig sein, aber sie schützen damit doch die Leute, die keinen Impfschutz haben. Weil sie z.B. Säuglinge oder alte Menschen sind, sie gegen den Impfstoff allergisch sind, sie trotz der Impfung keinen Schutz aufgebaut haben oder sie eine Immunschwäche haben.
    Am Beispiel der Kindergärtnerin: Wenn sie in der Gruppe ein Kind mit Immunschwäche hat und ein Kind erkrankt ist, stehen bei einer halbwegs vollständigen Immunisierung der anderen Kinder die Chancen gut, dass weder das immunschwache Kind sich infiziert, noch die Krankheit in weitere Familien (mit Omas und Säuglingen) eingeschleppt wird.
    Wenn kaum einer geimpft ist, ist bald die ganze Gruppe krank, das immunschwache Kind tot, der Unterricht fällt für ein paar Wochen aus und in den Familien liegen die Leute ähnlich lange krank im Bett bzw. die Oma im Krankenhaus.


    Das ist jetzt natürlich etwas dramatisiert, aber ich hoffe, dass es veranschaulicht, worauf ich hinaus will.


    Und bezüglich der Grippeimpfungen habe ich gelernt, dass man - auch falls man nie an genau dem Virenstamm erkrankt, gegen den geimpft wurde - eine sogenannte Kreuzimmunität gegen ähnliche Virenstämme entwickelt. Und je mehr Virenstämme das Immunsystem kennt, desto mehr andere kann es abwehren.


    Ich lasse mich jedenfalls vorsätzlich gegen alles Impfen, was mir unterkommt. Allerdings eben auch mit Beratung durch den Hausarzt und Plauderei mit bereundeten Ärzten. Die sind sich nämlich nicht immer einig. Na ja, bei der Notwendigkeit von Impfungen eigentlich schon. :face_with_rolling_eyes:

  • Hi Oscar,


    gegen einfach Alles sich impfen lassen denke ich macht auch kein Sinn.
    Ich für mich impfe mich gegen Grippe sicher nicht, schön durchseuchen das Zeugs (ausser wenn es die
    Behörden dringend empfehlen aus Sicherheitsgründen), hingegen
    macht es für eher Sinn gegen Zeckenzeugs (in meiner Region) und Starrkrampf zu impfen.
    Ich bin weder Impfgegner noch Befürworter, einfach Sinn muss es machen und leider
    machen da wir Schweizer uns nicht immer beliebt (Masernferien im Ausland damit sich Kinder gegenseitig anstecken und einen Outbreak riskieren)
    solche Eltern gehören doch in den Knast, das den Kindern respektive anderen anzutun nur weil Sie sture Impfgegner sind :Schlecht:


    LG

  • Hallo,


    Wie wäre es, wenn man die Leute dort wo die Grippe jedes Jahr herkommt impft? Ich würde echt gern wissen wie hoch dort die Impftdichte ist.


    Ich bin nicht generell gegen Impfungen, sehr viele haben durchaus Sinn, aber bei der Grippe Impfung kommt es mir doch sehr start so vor, als ob hier nur Geld gemacht werden soll.


    Gruß
    Gerald

  • Ja, Sinn muss es schon machen. Ich lasse mch zum Beispiel auch nicht gegen Malaria oder Gelbfieber impfen, so lange ich nicht in entsprechende Regionen genötigt werde. Immerhin gibt es ja nunmal tatsächlich Risiken bei einer Impfung und für nichts und wieder nichts sollte man die auch nicht eingehen. Dagegen hielte ich es z.B. durchaus für sinnvoll, auch Jungen/Männer gegen den Gebärmutterhalskrebs-Erreger zu impfen, um die Ansteckungsgefahr für Frauen zu senken. Es gibt eben einfach Menschen, die nicht sinnvoll immunisierbar sind und was nützt es dann, wenn zwar viele Frauen immun sind, aber dafür auch viele Männer Überträger?


    Wo die Grippe-Welle immer herkommt, würde mich allerdings auch mal interessieren! Vermutlich gibt es da so'n kleines gallisches Dorf mit Impfverweigerern... :lachen:
    Andererseits sind die meisten bekannten Erreger ja auch sowieso schon im Menschen vorhanden, nur damit es zur Infektion kommt, müssen die sich erstmal ausreichend vermehren können. Wenn jetzt aber jemand ein geschwächtes Immunsystem hat (krank, alt, ungesunde Ernährung, Überlastung) kommt es eben doch mal zur Erkrankung. Das ist dann wiederum nicht schlimm, wenn die Menschen in der Gegend mit diesen Viren schon mal zu tun hatten. Wenn das Virus sich aber zwischendurch etwas ändert, können diese Leute auch angesteckt werden.
    Aber für die Entscheidung, wogegen im jeweiligen Jahr geimpft wird, muss das Virus ja schon mehrfach aufgetreten sein. Keine Ahnung, wieviele Fälle das dann sind und wie schnell die Impfung dann umgesetzt wird.
    Andererseits müssen die neuen Viren sich ja auch erstmal im Körper vermehren können und dafür muss wiederum entweder das Immunsystem geschwächt sein, was ja im Winter zusätzlich gerne der Fall ist, oder die Viren müssen in ausreichender Anzahl übertragen werden. Und letzteres schafft man recht einfach, wenn genug Leute um einen herum krank sind.


    Das habe ich mir aber nur aus meinen bruchstückhaften medizinischen Kenntnissen zusammengereimt. Wäre schön, wenn jemand mit mehr Ahnung sagen könnte, ob und wie weit das stimmt. :)

  • Und jetzt lieber "ich lasse mich nicht gegen Grippe impfen, weil die hatte ich ja noch nie/die hat mich noch nicht umgebracht", denkt mal darüber nach, was mit den Krankheiten passiert ist, bei denen man es tatsächlich geschafft hat sie weltweit durchzuimpfen? Richtig, die sind ausgestorben.
    Auch wenn das Konzept der Grippeimpfung (noch) ein wenig anders ist - weil die Grippeerreger einfach zu vielseitig/wandelbar sind - ihr habt scheinbar nicht verstanden, worum es bei Impfungen wie der Grippeimpfung geht. Man muss hier die Hochrisikostrategie (ich fahre nach Afrika, lasse mich also gegen Gelbfieber impfen, obwohl das nicht ohne Risiko ist, da das Risiko schwer durch Gelbfieber zu erkranken noch höher ist), gegen die Bevölkerungsstrategie (ich lasse mich - wie viele andere - gegen Grippe impfen. Vielleicht profitiere ich nicht persönlich davon - weil ich auch so gesund/widerstandsfähig genug bin, aber das muss ich auch nicht, denn aufgrund der Gesamtwirkung ist der Gesamteffekt in der Population sehr hoch.


    Dafür müsste man sich aber ein bisschen mit Epidemologie beschäftigen, anstatt sich nur darauf zu verlassen, was man so "gutes" oder "schlechtes" hört.
    Googlet doch mal Präventionsparadox (nach Rose), Bevölkerungsstrategie, Hochrisikostrategie, anstatt auf dieses Stammtischgelaber und die Apothekenrundschau zu vertrauen. Der Prepper an sich ist doch sonst so stolz auf seine Eigeninitiative und den Willen alles zu verstehen :frowning_face:


    Und Gesundheitsfürsorge (Salutogenetischer Ansatz: Wie schaffe ich es gesund zu bleiben, meine Widerstandskraft zu stärken --> z.B. Sport und gesunde Ernährung) und (primär) Prävention (Pathogenetischer Ansatz: Was macht krank und wie kann ich das behandeln/verhindern --> z.B. Impfungen) sind zwei völlig verschiedene Ansätze, die sich zwar sehr gut ergänzen, aber nicht gegenseitig ersetzen.


    Hunted, der sich (auch) gegen Grippe impfen lässt und zwar nicht nur, weil damit meine Chancen steigen im Fall der Fälle einer zweiten spanischen Grippe zu überleben, sondern vor allem, weil ich ganz uneigennützig an meine Paienten und Mitmenschen denke. Und das kostet mich nicht mal was...



    PS:Ein paar Fakten, die vielleicht den ein oder anderen überraschen dürften:



    • Am wirksamsten zur Verhütung einer Epidemie ist die frühe Intervention durch

      • Reduktion der Häufigkeit effektiver Kontakte in der frei lebenden Bevölkerung (Impfung, Hygieneverhalten)
      • Isolierung (potenziell) subklinisch Infizierter


    • Eine Therapie potenziell subklinisch Infizierter kann dagegen die Epidemie verstärken (Tamiflu…)
    • Eine Therapie von Erkrankten hat keinen (wesentlichen) Einfluss auf den Ablauf der Epidemie mehr


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    Zitat von Oscar;160116

    Ja, Sinn muss es schon machen. Ich lasse mch zum Beispiel auch nicht gegen Malaria oder Gelbfieber impfen, so lange ich nicht in entsprechende Regionen genötigt werde. Immerhin gibt es ja nunmal tatsächlich Risiken bei einer Impfung und für nichts und wieder nichts sollte man die auch nicht eingehen. Dagegen hielte ich es z.B. durchaus für sinnvoll, auch Jungen/Männer gegen den Gebärmutterhalskrebs-Erreger zu impfen, um die Ansteckungsgefahr für Frauen zu senken. Es gibt eben einfach Menschen, die nicht sinnvoll immunisierbar sind und was nützt es dann, wenn zwar viele Frauen immun sind, aber dafür auch viele Männer Überträger?


    Hier beschreibst du das was ich oben sehr schön mit Hochrisikostrategie (es geht im das Individuum) und Bevölkerungsstrategie (es geht um die gesamte Population) bezeichnet habe.
    Übrigens, gegen Malaria kann man sich leider noch nicht impfen und auch Männer sind durch die sog. high risk HPV-Stämme gefährdet. Die lösen nämlich nicht nur Gebärmutterhalskrebs aus, sondern auch Peniskrebs. Es gibt auf internationaler Ebene daher auch schon Tendenzen auch aus diesem Grund die Männer (Jungen) impfen zu lassen - und nicht nur zum Schutz der Frau (was imho auch als Argument reichen sollte).


    Zitat von Oscar;160116


    Wo die Grippe-Welle immer herkommt, würde mich allerdings auch mal interessieren! Vermutlich gibt es da so'n kleines gallisches Dorf mit Impfverweigerern... :lachen:


    Auch hier empfehle ich Google. Denn gerade die "Entstehung" der Grippewelle ist bestens erforscht. Da gibt es viele ganz tolle Grafiken...


    Zitat von Oscar;160116


    Andererseits sind die meisten bekannten Erreger ja auch sowieso schon im Menschen vorhanden, nur damit es zur Infektion kommt, müssen die sich erstmal ausreichend vermehren können. Wenn jetzt aber jemand ein geschwächtes Immunsystem hat (krank, alt, ungesunde Ernährung, Überlastung) kommt es eben doch mal zur Erkrankung. Das ist dann wiederum nicht schlimm, wenn die Menschen in der Gegend mit diesen Viren schon mal zu tun hatten. Wenn das Virus sich aber zwischendurch etwas ändert, können diese Leute auch angesteckt werden.
    Aber für die Entscheidung, wogegen im jeweiligen Jahr geimpft wird, muss das Virus ja schon mehrfach aufgetreten sein. Keine Ahnung, wieviele Fälle das dann sind und wie schnell die Impfung dann umgesetzt wird.
    Andererseits müssen die neuen Viren sich ja auch erstmal im Körper vermehren können und dafür muss wiederum entweder das Immunsystem geschwächt sein, was ja im Winter zusätzlich gerne der Fall ist, oder die Viren müssen in ausreichender Anzahl übertragen werden. Und letzteres schafft man recht einfach, wenn genug Leute um einen herum krank sind.


    Hier vermischst du jede Menge Sachen und einige von denen stimmen nicht.
    Es gibt durchaus Erreger die nach der Erstinfektion im Körper "sitzen" und bei einer Schwächung des Immunsystems dann wieder auftauchen. Bestes Beispiel hierfür wäre Herpes simplex (Inokulationsherpes --> Reaktivierter Herpes) oder auch Varicella-Zoster (Windpocken --> Gürtelrose).
    Bei den Erregern, die die umgangssprachlichen Infektionserkrankungen auslösen ist das allerdings anders. Hier tritt der Erreger in den Körper ein, wird erkannt und dann nach einer Phase der Immunmobilisierung (hoffentlich erfolgreich) bekämpft und ausgelöscht. Zurück bleiben nur bestimmte Immunzellen, die sich an den Angriff, d.h. den Erreger erinnern. Die sog. Gedächtniszellen. Diese ermöglichen es dem Körper bei einer erneuten Infektion mit dem Erreger schneller zu reagieren und Antikörper (etc) zu bilden. Was je nach Erreger bedeutet, dass der Erreger vernichtet werden kann, bevor die Krankheit ausbricht, die Krankheit weniger schwer/lange verläuft oder aber auch nur weniger Komplikationen entstehen.
    Leider funktioniert dieses Wiedererkennen aber nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. War der Erreger also nach dem letzten Besuch beim Friseur und hat sich einen Bart wachsen lassen, dann erkennt die Gedächtniszelle ihn nicht mehr und das ganze Spiel geht von vorne los. Die Gedächtniszellen sind also wirkungslos. Man kann also stabile Erreger z.B. Windpocken, bei denen man nach durchlaufener Erkrankung, bzw. Impfung (meist) ein Leben lang immun ist und "dynamische" Erreger, wie z.B. die Influenza-Grippe, bei denen es viele verschiedenen Stämme gibt, die sich zudem auch noch ständig verändern und man trotz durchlaufener Erkrankung/Impfung immer wieder krank werden kann, wenn ein neues "Modell" um die Ecke kommt. Deshalb muss man sich jedes jahr impfen lassen und deshalb wird immer direkt gegen verscheidene "Versionen", d.h. Stämme geimpft.


    Zitat von Oscar;160116


    Das habe ich mir aber nur aus meinen bruchstückhaften medizinischen Kenntnissen zusammengereimt. Wäre schön, wenn jemand mit mehr Ahnung sagen könnte, ob und wie weit das stimmt. :)


    Ich hoffe ich konnte es einigermaßen verständlich aufdröseln. Sonst bitte Rückfragen :)

    Take care!