Heizem mit Teelichtern und Blumentöpfen

  • Hallo,


    bei Youtube gibt es eine Anleitung, wie man mit (IKEA-)Teelichtern und Blumentöpfen eine einfache Zimmerheizung bauen kann.


    http://www.youtube.com/watch?v=brHqBcZqNzE

    Ich würde allerdings nicht, wie im Video beschrieben, eine Schale aus Kunststoff als Halter nehmen und das Ganze auch nicht auf einer Zeitung benutzen, sonst kann es passieren, dass man schnell mehr Wärme erzeugt als gewünscht. Eine alte Keramikschale oder ein Porzellanteller wird sicher auch als "nicht feuergefährliche" Unterlage gehen.


    Gruß


    flachzange

  • Der tiefere Sinn der Blumenpötte erschließt sich mir nicht. Evtl. zur Wärmebündelung?
    Auf jeden Fall ist's ziemlich sinnfrei. Die paar Teelichter bringen keine signifikante Erhöhung der Raumtemperatur. Immer mal so dran denken: Ein Teelicht leistet so um die 30-40W. Ein Mensch mit durchschnittlicher Statur um die 100W (Wärmeabgabe in Ruhe). Ein Heizlüfter zwischen 1000 und 2000W ...

  • Zitat von Someone;154248

    Ober man so ein Teil für diesen Preis kaufen muss, lass ich mal dahingestellt.


    .... ich habe schon seit Jahren die kleinen Benzin-Taschenofen (http://www.asmc.de/de/Ausruest…Handwaermer-Benzin-p.html) - gerade zu einem günstigen Preis gefunden. Einen links, enen rechts in die Tasche und schon gibt´s warme Hände - und hält 12 bis 15 Std. mit einer Füllung!
    In meinem (BoB) - Tschechen-Mercedes habe ich immer vier Stück (im Zweifen für jeden Einen)


    Grüße
    Schorsch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Zitat von Porken;154249

    Der tiefere Sinn der Blumenpötte erschließt sich mir nicht. Evtl. zur Wärmebündelung?
    Auf jeden Fall ist's ziemlich sinnfrei.

    ..... ist wie mit der Religion; dort sucht man auch nach dem Sinn!


    Jetzt zur Erklärung: in dem Spalt zwischen den zwei Töpfen gibt es eine Kaminwirkung - es strömt mehr erhitzte Luft - und diese ist dann angenehmer, als die Hände direkt in die Kerzenflamme zu halten.


    Ich komme bei solchen Themen immer wieder auf meine Kindheit zurück ...... nur die Küche war geheizt; Wohnzimmer war verschlossen und die Schlafzimmer wurden mit ca 50W geheizt - ich war damals noch 100 Kg jünger als heute :face_with_rolling_eyes: auf der Bett-Decke bildete sich von der Atemluft Reif.


    Die Schlafzimmer hatten keinen direkten Bezug zur Küche (Russische oder Tiroler Modelle mit Kachel-Ofen)


    Die alte Zink-Wärmflasche (so ein vier-Liter-Ei aus Zink-Blech) gab es bei sieben Personen reih-um. wer sie frühmorgens (so gegen vier Uhr) an den Füßen spürte, für den war es zu spät - als nächstes spürte er die Wärme um die Lenden; das Bett war eingenäßt.


    Grüße
    Schorsch

    Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist dazu verdammt Sie zu wiederholen. (KZ Dachau)

  • Also, wenn man mit 50W ein Zimmer heizen kann (was ich bezweifele), fragt man sich ja, warum sämtliche anderen Heizmethoden im kW-Bereich liegen. Der Wärmeaustrag durch Fenster und Wände dürfte die Leistung einiger Kerzen deutlich überschreiten.
    Meine simple Erfahrung ist: Wir zünden oft zu Hause Kerzen an - aus optischen Gründen. Gerne auch mal 4-5 gleichzeitig im Wohnzimmer (26m²). Spürbar wärmer wirds damit aber nicht.

  • Hallo,


    Porken nicht immer ist alles so gemeint wie es dort steht. Ich denk mal was Opa meint ist, dass die Zimmer gar nicht geheizt waren, nur wenn halt ein Kind im Bett lag, dann hatte das ca 50W Abstrahlung...


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Porken;154260

    Also, wenn man mit 50W ein Zimmer heizen kann (was ich bezweifele)....


    Im Winter 2012 war es ja mal sehr kalt und ich habe da mal ein Experiment gemacht. Unser Haus (2 Wohnungen mit je rund 90 m² beheizter Fläche) wird mit einer Gastherme direkt in den Heizkreislauf beheizt, also ohne Umweg mit einem extra Wasserkessel. Die Therme lässt sich von 6kW bis 26 kW in der Leistungsbegrenzung einstellen. Die Leistungsbegrenzung habe ich auf den niedrigsten Wert eingestellt und mal bei -20°C geschaut, ob das Haus auskühlt. Das wäre rechnerisch rund 33 W/m² beheizte Fläche, wobei auch etwas Leistung für die Warmwasserbereitung weggeht. Die Gastherme lief zwar fast ununterbrochen durch, da der Sollwert der Heizkurve nicht erreicht wurde, aber richtig kalt war es im Haus nicht. Es gelang mühelos in allen beheizten Räumen über 20° zu erreichen bzw. zu halten.


    Wenn man jetzt bedenkt, dass man im Notfall mit einer Teelichtheizung vielleicht nur ca. 15 °C "erhalten" soll und dann die Aktivitäten auf einen Raum beschränkt, kann ich mir schon vorstellen, dass zwei bis drei dieser Teelichtheizungen einen Raum vor dem Auskühlen in gewissen Grenzen schützen können. Für mehr ist es ja nicht gedacht, schon in Anbetracht des Sauerstoffverbrauches der Kerzen.


    Gruß


    flachzange

  • Hallo flachzange,


    ich kenne natürlich nicht die baulichen Gegebenheiten Deines Hauses. Sofern mehrere beheizte Räume aneinander grenzen oder - noch besser - übereinander liegen, reduziert sich natürlich der jeweilige Wärmeaustrag pro Raum.
    Interessant (wenn auch etwas heftig) wäre der Versuch, mit den 6kW das völlig ausgekühlte Haus zu heizen. Wenn die Annahme, das 6000W/(2*90m²) = 33,34W/m² zum Heizen ausreichen (was ich mangels Erfahrung nicht beurteilen kann), kann man sich ja ausrechnen, welche Wärmeleistung man z.B. für ein 30m² Wohnzimmer mit 33,34W pro m² erhalten würde: 30 * 33,34W = 1000W.
    Also ein normaler Heizlüfter auf kleinerer Stufe. Das der es schafft, die Temperatur auf 30m² auf akzeptablem oder erträglichem Niveau zu halten (sofern alle angrenzenden Räume ebenfalls mit 33,34W/m² beheizt werden, und das Ganze rund um die Uhr), das glaube ich gerne.


    Allerdings sind 30 Teelichter halt auch schon eine ganz ordentlich Menge ...



    Die Realität sieht allerdings meist ungünstiger aus. Kalte, umgebende Räume, schlechte Isolation, usw.


    Ich für meinen Teil werde unseren Teelicht-Vorrat nicht zu Heizzwecken aufstocken. :) Dafür haben wie Gaskartuschen, Petroleum und vergällten Ethanol.

  • Habe heute Nacht ( +2C° ) mit einem Tontopf und einer "Grabkerze" mein Glashaus frostfrei gehalten. War sehr überrascht, wie groß die wärmeabgebe war. Auf alle Fälle hat es seinen Dienst getan. Bei noch grösserer Kälte würde ich noch eine oder Zwei weitere Kerzen darunterstellen.

  • Hallo,
    bist du dir wegen der 500W/m² sicher?
    Denn dann wäre meine WP völlig unterdimensioniert...
    Ev. ist die richtige Zahl 50W/m² ? Denn dann würde es hinkommen, zumindest bei mir.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Porken;154260

    Also, wenn man mit 50W ein Zimmer heizen kann (was ich bezweifele)

    .... Du hast meinen Beitrag nicht vollständig gelesen - dort schrieb ich von Reif (auch Rauhreif genannt; entsteht in der Regel durch gefrorenen Nebel, wir erzeugten diesen mit unserem Atem auf der Bettdecke).


    Flachzange erinnert sich an die wenigen kalten Tage 2012 - die reichten nicht aus, um ein Haus richtig auszukühlen, nur,


    daß ich etwas länger ein Loch klopfen mußte [ATTACH=CONFIG]14688[/ATTACH] ( gehe ich täglich nach meinem Rund-Gang (-Humpeln hinein)



    - ich erinnere mich gerade aktuell einundfünfzig Jahre zurück (ein Jahr vor Kennedy-Attentat) da durfte ich an Hl. Abend ohne Handschuhe und richtiger Mütze in einem richtig rauhen Vogelsberg-Dorf eine Antenne mittels 6 m - 1-Zoll Wasserleitungsrohr installieren, nachdem ich schon ca sechs Kilometer auf der hinteren Stoßstange eines VW-Bus (mit dreißig PS) wippte, damit wir (mein Geselle als Fahrer) und ich durch den hohn Schnee kamen!
    Tja und anschließend ging es (ohne einen heißen Schluck; was auch immer) zurück mit ´ner Mark Taschengeld, erfrorenen Fingern und bis vor wenigen Jahren sah ich bei Frost aus wie Gorbi (nur der Fleck war nicht rot sondern weiß wie ein Bettuch)


    Ich wünsche niemanden solche Erfahrungen (bekomme aber bei einer anspruchsvollen Haltung) immer ein Kribbeln im Bauch!


    Das soll´s von mir zu diesem Thema gewesen sein


    Grüße
    Schorsch


    PS. schaut doch mal bei Wikipedia nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Winter_1962/63_in_Europa !

  • Hallo Schorsch,


    danke für den Link zum 62er/63er Winter.
    Da sieht das Jahr 2012 mit gerade mal 20 Frosttagen am Stück wie ein Tropenland aus.
    Hier die tägl. Durchschnittstemperaturen aus 2012 (Nähe von Zwickau) falls das von Interesse ist.


    [ATTACH=CONFIG]14689[/ATTACH]


    Unser Haus ist recht gut isoliert, daher denke ich schon, dass man mit 33 W/m² zumindest die Temperaturen halten kann. Von "Hochheizen" eines kalten Hauses würde ich nicht sprechen wollen.
    Ich beschränke unseren Notvorrat an Teelichtern auch nur auf eine 100er Ikea-Packung. Für den richtigen Heizungsausfall habe ich einen Blaubrenner-Petroleum-Ofen, mehrere Aladdin Petroleum-Glühlichter und zwei Gaskartuschenheizer.




    Gruß


    flachzange

  • Habe letzten Winter in einer selbst gebauten Schneehöhle übernachtet. Der Eingang war mit einer Decke zu gehangen.
    Dabei wollte ich 2 Kerzen als Licht und kleine Wärmequelle nutzen.
    Temperatur um den Gefrierpunkt.


    Die Kerzen gingen nach wenigen Minuten aus.


    Die Wärme der Flamme hat nicht gereicht, das Wachs flüssig zu bekommen.


    Ich kann mir vorstellen, das durch den Blumentopf die Wärme gestaut wird, und dadurch das Wachs besser schmelzen kann.


    Werde ich diesen Winter mal testen.

  • Zitat von Apo;154292

    Dabei wollte ich 2 Kerzen als Licht und kleine Wärmequelle nutzen.


    Die Kerzen gingen nach wenigen Minuten aus.


    Ein unbemerkter Luftzug?:ohhh:
    Welche Art von Kerzen waren es, die du verwendest hast. Bei manchen ist der Docht sch:shit:e und brennt nicht richtig, könnte aber auch an der Wachsmischung liegen.