Peak oil ?!

  • Zitat von tomduly;61770

    Lt. ARAl-Webseite beträgt der Anteil an Steuern&Abgaben bei einem Benzinpreis von 1,48 Euro (Stand 11.01.2011) immerhin 89ct. D.h. der Netto-Benzinpreis liegt demnach bei 59 ct/l, also etwas weniger als der Hälfte des Bruttopreises.



    Das kann man aber auch positiv sehen:


    1) Ein hoher Preis führt jetzt zu Rationalisierung (Leute kaufen kleinere Motoren die weniger brauchen), nicht erst wenn der Brutto-Preis bei 2 oder 3 Euro ist. Das wird die Amis und alle Billigsprit Länder noch hart treffen glaube ich.


    2) Wir können, wenn es hart auf hart kommt, eine Preissteigerung von 89 Cent auffangen, ohne das der Verbraucher etwas davon merkt.


    Und die Rechnung mit den 13 Cent würde ich auch gerne mal sehen ;).

  • Zitat von tecneeq;63042

    ... 1) Ein hoher Preis führt jetzt zu Rationalisierung ...



    Rationalisierung schön und gut. Aber ich frag mich wie schon oft, warum denn eigentlich so verschwenderischer Umgang wie beispielsweise Motorsport nicht verboten wird, wenn es doch so wenig Öl gibt. Oder fällt das Bischen Motorsport nicht ins Gewicht? Wäre es nicht vernünftiger erst in solche Richtungen zu denken, bevor man ständig die Preise erhöht und rationaliesiert?

  • Zitat von bluesax;64162

    Rationalisierung schön und gut. Aber ich frag mich wie schon oft, warum denn eigentlich so verschwenderischer Umgang wie beispielsweise Motorsport nicht verboten wird, wenn es doch so wenig Öl gibt. Oder fällt das Bischen Motorsport nicht ins Gewicht? Wäre es nicht vernünftiger erst in solche Richtungen zu denken, bevor man ständig die Preise erhöht und rationaliesiert?



    Hallo bluesax,


    der Motorsport ist vernachlässigbar. In China werden pro Monat 1 Mio neue Autos zugelassen. Mit Vollgas gegen die Wand heißt die Devise!


    Zu dem Thema paßt Jevons-Paradoxon:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Jevons’_Paradoxon


    Unter Jevons’ Paradoxon versteht man in der Ökonomie eine Beobachtung von William Stanley Jevons, derzufolge technologischer Fortschritt, der die effizientere Nutzung eines Rohstoffes erlaubt, letztlich zu einer erhöhten Nutzung dieses Rohstoffes führt, anstatt sie zu senken. In einem erweiterten Sinn wird heute von Rebound-Effekt gesprochen.


    D.h. selbst wenn man einspart krachts. Es bleibt nur der Umstieg, weg vom Öl.


    Grüße, Hans

  • Wie wir gehört haben, sind die Ausfälle an Öl durch die lybischen Kriegswirren nicht wirklich bedrohlich. Der Mark ist auch sehr liquid, denn endlich können die schwimmenden Lager von 2008 gelöscht werden:


    http://www.reuters.com/article…ame=hotStocksNews&rpc=401


    Und dass Saudi-arabien seine Produktion nun einfach hochfahren kann, auf über 9 Millionen Barrels pro Tag halte ich für einen Fake. Auch hier werden nur Lager geleert.
    http://www.reuters.com/article…oil-idUSTRE71192R20110225


    Bin gespannt, wie lange sie das durchhalten, denn wirklich Einfluss auf den Preis können sie damit nicht nehmen.


    Und die sind in Lybien leider nicht morgen schon fertig!


    LG
    Doomer

    Don't be scared, be prepared!

  • Unabhängig von der aktuellen Problematik um Libyen und mögliche weitere Ausfälle durch Revolutionen und Aufstände verweist dieser Artikel auf die langfristige Perspektive der Obama-Administration:


    "Die USA sollen nach einem neuen Plan von Präsident Barack Obama ihre Öl-Importe innerhalb von zehn Jahren um ein Drittel kürzen."


    http://www.ftd.de/politik/konj…tel-kuerzen/60032942.html

  • Zitat von menoikeus;68320


    "Die USA sollen nach einem neuen Plan von Präsident Barack Obama ihre Öl-Importe innerhalb von zehn Jahren um ein Drittel kürzen."


    Das wird ihnen wohl auch gelingen wenn sie so weitermachen. Wenn man sich einfach die Ölfördernden Länder militärisch und politisch einverleibt, handelt es sich ja nicht mehr um Import sondern um Eigenproduktion.:face_with_rolling_eyes:
    AND

  • Der neue World energy outlook der Internationalen Energie Agentur (IEA) ist als Zusammenfassung online:


    http://www.iea.org/weo/


    Dazu muss man wissen, dass die IEA erzkonservativ ist und noch vor nicht langer Zeit ewig sprudelndes Öl zu billigen Preisen voraus gesagt hat.


    Man sieht dort mittlerweile beim konventionellen peak oil das Fördermaximum überschritten (peak oil), aber noch Reserven beim unkonventionellen Öl, WENN massiv investiert wird und wenn es keine politischen Beschränkungen gibt.


    Insbesondere sieht man Potenzial vor allem im Irak, in Saudi Arabien, bei den Ölsanden in Kanada und bei den Biotreibstoffen. Selbst wenn alles so klappt, wie sich das die stets optimistische IEA so vorstellt wird Öl weiter teuer bleiben.


    Wenn nicht? Tja, dafür gibt es kein Szenario...


    Wenn doch. Eine deutliche Ausweitung der Ölsandaufbereitung in kanada sowie der Ölschiefe und beim Schwerölr in Venezuela wird große Auswirkungen auf die Wälder un ökosysteme haben, die enorme Ausweitung der Agrartreibstoffe auf den lebensmittelsektor (sage ich, nicht die IEA)


    Außerdem sagt die IEA (zwischen den Zeilen), dass das 2K Ziel bzgl. der Erderwärmung leider nicht mehr zu schaffen ist, wahrscheinlich sind bis 2100 eher 3,5K, aber auch 6K sind drin.


    Zur Erinnerung: 2K bedeutet nach derzeitigem Wissensstand, dass die Wahrscheinlichkeit bei 1:2 liegt, dass Kippeffekte ausgelöst werden, die die Erwärmung dann unkontrolliert eskalieren lassen.
    Bei +6K werden signifikante Anteile der Erde für den menschen zumindest temporär (ohne Klimaanlagen) unbewohnbar werden, weil der Kreislauf ab einer gewissen Feuchtetemperatur kollabiert. Die Auswirkungen auf Wüsten, Waldbrände, usw. mag man sich nicht mal ausmalen.


    In kurzen Worten zusammengefasst: Wenn wir nicht schleunigst handeln (und danach sieht es nicht aus), dann sind wir langfristig aber sowas von im Arsch...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Kommt denn niemandem der Gedanke, daß der sogenannte peak-oil damit zusammenhängt, daß die Ölverbraucher einfach nicht mehr Öl brauchen, und deswegen einfach nicht soviel gefördert wird?!


    Bei einer neu eintretenden Weltwährungs- und wirtschaftskrise werden die erdölverbrauchenden Industrien weniger verbrauchen.
    Dann können alle pick-oil-Zitterer wieder melden, daß schon wieder weniger Erdöl gefördert und verkauft wurde...


    Seit ich weniger mit dem Auto fahre, tanke ich viel weniger Diesel.
    Schlußfolgerung: es gibt nicht mehr so viel Diesel :grosses Lachen:

  • Luftikus:


    Das ist meines erachtens nach während der "ersten" Finanzkriese geschehen. Es gab da scheinbar wirklich kurzfristig mehr Öl als gebraucht wurde(bei entsprechend hohem Preis der deshalb auch fiel)


    Sicher hast auch Du bemerkt,wie da die Preise da gefallen sind. Rechne mal den Steueranteil raus und da wirst Du bemerken,das das schon einiges war!


    Bei einer ordentlich laufenden Weltwirtschaft sind nicht wir alleine in Europa/USA das Problem, sondern mittlerweile auch die welche in den Entwicklungsländern oder Schwellenländern den Verbrauch erhöhen(was ihnen gegönnt sei).
    Es wird also nicht weniger Öl verbraucht. Eher mehr!


    Zitat:"Bei einer neu eintretenden Weltwährungs- und wirtschaftskrise werden die erdölverbrauchenden Industrien weniger verbrauchen.
    Dann können alle pick-oil-Zitterer wieder melden, daß schon wieder weniger Erdöl gefördert und verkauft wurde..."


    Andersrum wird ein Schuh draus:Wenn bei einer neu eintretenden Weltwährungs- und Wirtschaftskrise die erdölverbrauchenden Industrien weniger verbrauchen können alle Peak Oil leugner wieder melden,das es wohl noch genug Stoff gibt,was man am fallenden Preis erkennen kann,der ja sonst eigentlich steigen müsste.


    Aber so einfach ist das leider nicht. :psst:


    Es gibt nur Indizien, sowohl pro als auch kontra PeakOil. Ich persönlich befürchte,das wir am Peak angekommen sind.Die "letzte Finanzkriese" hat allerdings die Schwellenländer um einiges härter getroffen als
    uns. Da deren Produktion/Verbrauch unter dem von vor der Kriese liegt ist das Problem derzeit etwas entschärft worden. Sollte die Weltwirtschaft aber wieder ordentlich anspringen werden wir es schnell merken.


    Der Ölpreis würde dann mit der ansteigenden Produktion massiv anziehen. Das wäre dann für mich der Beweis,das ich mit meiner Befürchtung richtig liege.


    Ich bin allerdings der Meinung das man sich auf dieses Scenario nicht mit ein paar Kanistern in der Garage vorbereiten kann. Bei fehlendem Öl ist eher der Arbeitsplatz gefährdet,da die Produktion für Firmen zu teuer wird.
    Die daraus sicherlich wieder erfolgende Wirtschafts/Finanzkriese wird dann aber dafür sorgen, das der Preis und der Verbrauch wieder sinken.Irgendwann gewinnt die Wirtschaft wieder an Fahrt und der Verbrauch/Preis klettert wieder bis zum nächsten Crash.
    Das wird wohl ein paar mal so laufen, bis sich das ganze System darauf einigermaßen eingestellt hat .Die Leugner von PeakOil werden natürlich die pöhsen Spekulanten für das alles verantwortlich machen.


    Aber derzeit befürchte ich,das die aktuell laufende Finanzkriese die Weltwirtschaft erstmal dauerhaft ordentlich bremsen wird.Möglich,das PeakOil am Ende gar nicht das Problem sein wird.


    Aber am Ende wissen wirs dann alle.Und es vorher gewusst zu haben nutzt dann auch nicht viel. Die für dieses Scenario nötigen Vorbereitungen übersteigen mein Budget um einiges. Ich denke es geht hier nicht nur mir so.


    Gruß:Andreas

  • Zitat von Satras;84774

    Aber derzeit befürchte ich,das die aktuell laufende Finanzkriese die Weltwirtschaft erstmal dauerhaft ordentlich bremsen wird.Möglich,das PeakOil am Ende gar nicht das Problem sein wird.


    Aber am Ende wissen wirs dann alle.Und es vorher gewusst zu haben nutzt dann auch nicht viel. Die für dieses Scenario nötigen Vorbereitungen übersteigen mein Budget um einiges. Ich denke es geht hier nicht nur mir so.


    Gruß:Andreas


    Hallo Andreas,


    meinst du jetzt mit dem Szenario Peak Oil oder eine länger dauernde Rezession? Mich würde interessieren, welche Vorbereitungen deiner Ansicht für dieses Szenario nötig sind, die so kostenintensiv sind, dass sie die Budgets vieler sprengen?


    lg


    Luchs

  • Die australische Regierung hat einen Bericht in Auftrag gegeben, Titel:


    Transport energy futures: long-term oil supply trends and projections


    Diesen "Report #117" hat die australische Regierung angeblich klammheimlich verschwinden lassen wollen, allerdings ist er auf einer französischen Seite aufgetaucht.


    Über 470 Seiten zum Lesen, ich hab's noch nicht getan:


    http://ianmcpherson.com/blog/a…ovt_Oil_supply_trends.pdf


    Kernaussage: Peak oil wird bestenfalls im Jahr 2017 sein. Da haben wir ja noch satten 5 Jahre Zeit. Mit Glück.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Tolle Doku zu dem Thema


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  • Heute zeigt sich wieder mal der ganz normale Wahnsinn ... Würzburg, ein ortsansässiges Möbelgeschäft preist Schnitzel mit Pommes für 1,50 Euro an ... der Verkehr im dortigen Stadtteil WAHNSINN, Sprit ist noch viel zu billig ... die P+R Busse und Straßenbahnen werden kaum genutzt ... ohne Worte!

  • Zitat von danielk1981;122571

    Heute zeigt sich wieder mal der ganz normale Wahnsinn ... Würzburg, ein ortsansässiges Möbelgeschäft preist Schnitzel mit Pommes für 1,50 Euro an ... der Verkehr im dortigen Stadtteil WAHNSINN, Sprit ist noch viel zu billig ... die P+R Busse und Straßenbahnen werden kaum genutzt ... ohne Worte!


    Erwartest du wirklich, dass Leute die sich ein Schnitzel für 1.50€ rein schieben über sowas nachdenken? Das ist halt die dumme Gesellschaft. Mit dem Auto dahin und mit laufendem Motor warten bis man dran ist. Dabei weiss ich wie viel € Benzin ausgeben um sich danach super zu fühlen weil man ein paniertes Stück "Scheisse" in sich rein drücken durfte und dabei das Gefühl hatte Geld zu sparen.


    Ich hasse diese Geiz ist Geil Mentalität und beim Essen verachte ich sie regelrecht.