Es ist ein weitverbreiteter Volksmythos, dass "Kochen", um ein Lebensmittel zu garen, bedeute, dass dieses wirklich die ganze Zeit kochen muss. Das ist physikalischer Unsinn: Wasser wird nicht heißer als 100 °C (jedenfalls beim Standard-Atmosphärendruck). Ist es kühler, dauert das Garen eben länger. Mit Makkaronis habe ich es zuerst ausprobiert: Wasser zum Kochen bringen und in eine Thermoskanne gießen, gemeinsam mit den Nudeln: das Wasser ist nun zwar keine 100 Grad mehr heiß, aber es bleibt lange Zeit knapp darunter! Dass die Nudeln fertig waren, dauerte nur unwesentlich länger, als in einem Topf, der 10 oder 12 Minuten auf dem eingeschalteten Herd stehen bleibt und in dem das Wasser ständig siedet! Da ich glücklicher Besitzer eines 14-Liter-Dewars mit Vakuum-Glaseinsatz bin, mache ich in den nächsten Tagen eine ganze Versuchsreihe mit Kartoffeln, Reis und allem möglichen, was vor mir nicht mehr rechtzeitig fliehen kann! Damit das (kalte) Lebensmittel das heiße Wasser nicht von Anfang an zu sehr abkühlt, rate ich dazu, die z.B. Kartoffeln natürlich schon beim Erhitzen des Wassers drin zu haben. Hat das ganze dann Siedetemperatur erreicht, schüttet man einfach alles in das Isoliergefäß.
Ein Isoliergefäß mit Glaseinsatz wäre natürlich die Königsklasse, in welchen sich sogar flüssiger Stickstoff wochenlang halten kann, bevor er restlos verdampft ist. Nur sind weiträumige Gefäße in Kochtopf-Größe natürlich recht selten und teuer. Die billigen (Stahlblech - Styropor - Stahlblech) tun es natürlich auch, nur wird das Garen dann freilich etwas länger dauern.