Wie bringt man Kindern sehr schlechte Nachrichten bei?

  • Daran musste ich gestern viel denken, folgendes war passiert:


    Meine Tochter (8) hat in der Grundschule 2-3 "feste" Freundinnen die sie häufig sieht und mit denen sie spielt. Alle Eltern dieser Gruppe sind gut miteinander beklannt und teilweise auch befreundet (Grillen, Bierchen trinken, Kino gehen etc.). Die Mutter einer Freundin (9 Jahre) ist nun gestern mit 45 ganz plötzlich verstorben. Hatte ihre Tochter noch zur Schule gebracht, war dann beim Bäcker und ist anschließend in ihrer Wohnung umgekippt und das war`s. Verdamter Mist!


    Zum Glück hat der Vater sie gefunden bevor die Tochter nach Hause kam, die Tochter konnte vom Vater und der älteren Schwester von der Schule abgeholt werden, einfach furchtbar für die Kleine, tut mir saumäßig leid.


    Irgendwann abends hab ich dann angefangen darüber nachzugrübeln wie man so etwas wohl dem eigenen Kind sagen würde wenn so etwas in der eigenen Familie passiert. Bei einer gliebten Oma/Opa ist das schon schlimm genug, aber hier kann man Kindern wenigstens ab einem gewissen Alter klar machen wie natürlich der Tod ist und das die ein schönes Leben hatten. Aber mit 45 abzutreten, wie soll man da auf das Kind zugehen?


    Gerade in Krisensituationen ist es ja durchaus möglich das eigene Familienmitglieder zu Schaden kommen.


    Wie würdet ihr das machen?


    Bei uns an der Schule (die sind zum Glück sehr gut organisiert und vernetzt) wurde für das Kind auch gleich eine Betreuung über einen Psychologen organisiert und wir anderen Eltern wollen nach der Trauerphase natürlich helfen wo wir können. Zum Glück sind bei diesem Fall finanzielle Aspekte nachrangig, es geht dann eher um Betreuung des Kindes damit der Vater auch weiter arbeiten kann etc.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Sehr schwieirg. Aber Du wirst im Ernstfall offen und ehrlich sein müssen, auch davon reden wie DU Dich fühlst (wie Du das gerade erlebst) und zulassen, dass eine Nachricht auf jeden Fall ein einschneidendes Erlebnis ist. Daran führt kein Weg vorbei. Der Tod gehört zum Leben, das haben wir in der modernen Gesellschaft oft vergessen oder wir verdrängen es. Und nicht jeder wird 100 Jahre alt.
    Gut das ihr das so organisiert habt. Das ist schon was !

  • Hi Bärti,


    ja das ist sehr traurig, solche Schicksalsschläge.
    Klingt jetzt etwas einfach, aber ich denke es ist am besten wenn man einfach ehrlich auf das Kind zugeht
    und erklärt was passiert ist.
    Fremde Hilfe in form einer psychologischen Betreuung oder von einem Careteam ist sicher auch sehr hilfreich.
    Aber ich glaube es gibt in solchen Fällen keine Faustregeln wie damit umgehen.


    LG

  • Ehrlich sein (und Vertrauen darin haben, dass Kinder robust sind und mit Begleitung ihren Weg finden, mit den harschen Dingen im Leben zurecht zu kommen), nicht zuviele Details, aber Fragen ehrlich und altersgerecht beantworten. So gut wie möglich für das Kind da sein, ihm auch zu verstehen geben, dass Trauer, Verlust und Schmerz darüber nicht schön sind, aber normal sind und zum Leben gehören. Und gemeinsam versuchen, weiterzuleben, ohne in der Trauer zu versinken, aber auch ohne sie mit Ablenkung zu verdrängen versuchen. Ich denke, solche Schicksalsschläge können Familien, Nachbarn und Freunde auf eine ganz neue Art sehr nahe zusammenbringen. Was mich manchmal darüber nachdenken lässt, warum das unter normalen Umständen eher selten passiert. Ich war z.B. meinem Grossvater am nächsten, als er im Sterben lag, ich ihn besuchte und etwas Zeit nur mit ihm hatte. Natürlich freute ich mich über dieses letzte Geschenk, war aber irgendwie auch traurig darüber, dass er zwar fast immer sehr freundlich zu mir war, aber irgendwie auch distanzierter.


    Noch schwieriger stelle ich es mir vor, wenn Gewalt im Spiel ist und damit umgegangen werden muss. Sei es ein Verbrechen oder Krieg. Da würde ich wohl darauf achten, dass Kind so wenig wie möglich mitbekommt und so wenig wie möglich traumatisiert wird.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • ..hallo... traurig solche Sache und enorm schwer für die Hinterbliebenen. Ich stelle fest, dass Kinder sehr feine Antennen haben, sie spüren und fühlen schon sehr früh, meistens bevor noch etwas im Raum steht. Sie können "es" nicht fassen beurteilen oder qualifizieren deshalb ist es wichtig, mit den Kindern aufrichtig ehrlich und offen zu sprechen. Kinder verstehen in Ihrer Welt diese Sachen sehr einfach und teilweise erschreckend nüchtern, sie sind uns Erwachsenen in vieler Hinsicht voraus, leider verlieren wir mit dem erwachsen werden diese einfachen Eigenschaften - wie auch das sehen von so genannten imaginären Freunden, welche vielleicht "keine" sind - nun zurück.. das beste aus meiner Sicht ist Ehrlichkeit und Offenheit ohne Beschönigung der Dinge, auch ist es Wichtig den Kindern die eigenen Gefühle zu zeigen, man darf traurig, böse und auch hilflos sein!! Das weitere ist die "Nacharbeit", ich meine, dass man immer wieder darüber sprechen sollte, dies hat einen therapeutischen Effekt - und nüchtern betrachtet, der Tod ist ein natürlicher Vorgang, auch das dürfen die Kleinen wissen... Verheimlichen, Totschweigen und dergleichen schafft nur unnötigen Raum für Angst und Unsicherheit. ...

  • Hi,
    die Sache mit den "Antennen" möchte ich nur bestärken. Kinder achten stärker auf nonverbale Kommunikationmuster als wir Erwachsenen (wir lassen uns was lieber schriftlich geben wenn wir unsicher sind). Daher haben Kinder in aller Regel die schlechten Nachrichten schneller nonverbal wahrgenommen, als wir sie ihnen sprachlich erklären können.


    Ich denke es wäre wichtig, wenn solche schlechten Nachrichten durch einen Familienangehörigen oder eine vertraute Bezugsperson überbracht werden, die sich im Anschluss auch Zeit für das Kind/die Kinder nimmt und für gemeinsame Trauer zur Verfügung steht. Das Übermitteln der Botschaft ist das eine, die Nachsorge das andere, was aus meiner Sicht viel wichtiger ist.


    Für den Sterbeprozess gibt es ein Fünf-Phasenmodell von Elisabeth Kübler-Ross welches auch für Trauer- und Trennungsprozesse angewandt wird: 1 Nichtwahrhabenwollen und Isolierung (Denial), 2 Zorn (Anger), 3 Verhandeln (Bargaining), 4 Depression, 5 Akzeptanz (Acceptance).


    Gerade für Kinder sind plötzliche Todesfälle problematisch, da sie sich je nach Alter mit der Endgültigkeit des Todes noch nicht abgefunden haben und in einer Phase des Nichtwahrhabenwollens verharren. Mein fast vierjähriger Sohn hat eine Beerdigung für eine besondere Form von Geburtstagsfeier gehalten und war ganz erstaunt, dass die Oma nicht kam, obwohl doch ein Bild von ihr da stand. Bei älteren Kindern und Erwachsenen wird wohl eher der Zorn oder die Depression als kritische Phase zu betrachten sein.


    Therapeutische Hilfe sollte spätestens dann ins Spiel kommen, wenn die individuelle Trauerbewältigung ins Stocken gerät.

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)

  • Da gab es mal einen Bericht im "Rettungsmagazin", bei Interesse kann ich den ausgraben und eventuell (eingeschränkt) zur Verfügung stellen.


    Prinzipiell gelten alle Grundlagen im allgemeinen Umgang mit Menschen in Extremsituationen auch bei Kindern.
    Ich zitiere hier mal, frei und auf die Situation angepasst, die Checkliste vom BBK


    Keinesfalls...
    ...Vorwürfe machen
    ...Beschuldigungen aussprechen
    ...Ursachen diskutieren
    ...Vorgänge bagatellisieren


    Stattdessen...
    ...sagen was passiert ist und was nun passieren wird
    ...nicht alleine lassen, aber vor unnötigen "Trubel" schützen (z.B. nicht gleich die gesamte Verwandtschaft einladen), Rückzugsraum bieten.
    ...Selbstwirksamkeitsgefühl stärken, angemessene Rituale o.Ä. durchführen.
    ...wenn zutreffend: Sagen dass alles Menschenmögliche getan wurde.
    ...weitere Angehörige in die Hilfe mit einbeziehen.

  • was ich in der letzten zeit mit und durch kinder gelernt habe, ganz normal und klar ihre fragen zu beantworten,
    oder bildhafte beispiele nennen.....am besten bespricht mensch so was schon bevor jemand betroffen ist von leben und tod.


    kinder merken sofort wenn was nicht stimmt...


    kommt auch auf ihr alter drauf an....


    aber die umgebung und die beteiligten erwachsenen tragen auch in der situation signale aus......


    oft ist es auch so, das das erkennen der tragweite vom tot eines menschen einen erst viel später ereilt...so kenn ich es von mir,
    erst mal registieren und dann erst mal später verarbeiten.....


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Also das ist ein Thema was wir auf der Intensivstation regelmäßig haben. Bei uns fängt es ja scho dan´mit an ab welchem alter sollte ein Kind auf die Intensivstation dürfen?
    Es ist immer ein schwieriges Thema und man könnte ganze Bücher damit drucken (was ja auch schon gemacht wurde) aber grundsätzlich gillt immer:


    Lüge ein Kind nie an, es durchschaut dich schneller als du denkst. Wenn man dann noch einen generell offenen Umgang mit den Kindern hat ist es gar nicht so schwer. Man muss die Kinder in solchen Phasen begleiten und den Rücken stärken /freihalten. Wichtig ist aber auch eigene Gefühle zuzulassen und nicht gegenüber dem Kind als Eisklotz da zu stehen. Ebenso muss man aber auch Gefühle und Reaktionen der Kinder respektieren.


    So das wars mal auf die schnelle von der Gummitastatur geschrieben :winking_face:

  • Was ich als das Wichtigste ansehe, ist, sie im "normalen" Leben nicht vor dem Tod zu "beschützen", sprich, ihnen die Lebenskreisläufe beibringen (z.B. auch, dass eine Maus oft nur drei Jahre alt wird, der Hamster vielleicht 4,... der Hund dann schon eher 10 Jahre und mehr,... ein Pferd auch mal 30.... und der Mensch normalerweise um die 75 Jahre ....) Wenn das eine Normalität geworden ist, dann auch ansprechen, dass auch die lieben Menschen um einen herum sterben können (Alter, Unfall, Krankheit), das nicht beängstigend schildern, sondern so normal und nebensächlich wie es geht, einfach als, so ist es so ist das Leben, das kann einem passieren.


    Meine Kinder konnten ihre Urgoßmama noch miterleben und sie wussten, dass die alte Dame bereits 99Jahre alt ist und sie haben auch gesehen, dass im Alter vieles beschwerlich ist und man auf Hilfe angewiesen ist. Sie durften aber auch erleben, wie schön es ist im Kreise seiner Lieben Freude zu erleben und sie waren dabei als die Urgroßmama gestorben ist. Durch die "Vorarbeit" war das alles kein Problem. Problematisch wurde es dann alls die Nachbarschaft davon erfahren hat und uns Vorwürfe gemacht hat (wie könnt ihr die Kinder mit dem Tod konfrontieren?...und so weiter)...


    Je natürlicher man mit dem Leben und Sterben umgeht, desto natürlicher werden die Kinder damit umgehen. der Tod ist kein unaussprechliches NoGo, er begleitet uns ein Leben lang.


    So uns nun zurück zum THema, hat man seine Kinder so erzogen, dass der Tod etwas ist, was irgendwann jedem passiert, dann ist es zwar in der oben genannten Situation sicherlich gefühlsmäßig nicht einfach dem Kind zu erklären was passiert ist, aber es kann neutraler bewertet werden.


    ich persönlich habe dann da auch noch meinen Glauben und ich versuche den Kindern weiter zu vermitteln, dass dieser Abschied auf der körperlichen Welt noch lange kein Abschied für immer ist... aber das ist Glaubenssache und eben nicht jedermanns Ding

  • Mal ein Einwurf zum Gefühlezulassen: Also natürlich ist es für Kinder gut, wenn sie sehen, dass die Bezugspersonen ebenfalls traurig sind usw. aber andererseits hilft es Kindern auch nicht unbedingt bei der Verarbeitung, wenn um sie herum alle Menschen traurig sind.
    Ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis, wo allerdings das Kind selbst von der schweren Krankheit betroffen war: Das Kind verbrachte lange Zeit im Krankenhaus und die Prognosen waren auch tatsächlich nicht gut, allerdings sagte das Kind den Eltern dann auch irgendwann, dass die Opa bitte nicht mehr kommen solle, "weil der immer so traugig guckt."


    Nur so als Denkanstoß, denn bei dem Thema bin ich nicht wirklich qualifiziert. Ich würde allerdings, wie schon genannt, keinesfalls lügen und nicht lange drumherumreden. Sprich, das Kind erstmal informieren und es dann, wenn es das Ganze für sich verarbeitet, nicht alleine lassen.

  • nun bei der ganzen geschichte darf man natürlich nicht vergessen, wer sich selber nicht natürlich damit befasst hat zumindestens in gedanken
    oder bei freunden, oma,opa oder so, der kann einem kind auch kein helfendes beispiel sein.


    für mich ist der tod ein teil des lebens. meine echse ist vor kurzem gestorben..... das hat mich schon traurig gestimmt
    nun als die erste bezugsperson für mich starb, sagte der mann von ihr jetzt kann sie dir nicht mehr helfen...ups....


    bei mir zuhause wurde über gar nix gesprochen.


    schön ist es wenn kinder mit der familie leben und nicht nebenher nur vor tv und spielekonsole.......
    und wenn sie lernen sich in der natur zurechtzufinden.


    zelten war schon immer cool.


    finde es auch wichtig das jeder abschied nehmen kann wenn jemand gestorben ist, auch die kinder.
    oft ist das die fehlende einheit. so vor vollendete tatsachen gestellt zu werden ist nicht so gut.
    beim abschied nehmen kann man loslassen.....die seele ziehen lassen......


    lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • Zitat von bridgebuilder;166096

    Ich stelle fest, dass Kinder sehr feine Antennen haben, sie spüren und fühlen schon sehr früh, meistens bevor noch etwas im Raum steht. Sie können "es" nicht fassen beurteilen oder qualifizieren deshalb ist es wichtig, mit den Kindern aufrichtig ehrlich und offen zu sprechen.


    Was mir hier noch einfällt: Angeblich (gemäss Fachleuten, ich selbst habe keine Erfahrung dazu, auch weil wir offen mit unseren Kindern reden) beginnen Kinder, wenn sie etwas Ungutes spüren (dass es z.B. erwachsenen Bezugspersonen nicht gut geht), zu "fantasieren". Was sein könnte, sich Dinge ausmalen (die vielleicht viel schrecklicher sind als die Realität). Und die Verantwortung dafür bei sich selbst zu suchen (Mama ist wohl so traurig, weil ich da bin, weil ich dies oder jenes gemacht oder nicht gemacht habe). Das ist dann das verheerendste daran. Möglicherweise völlig unbemerkt von Eltern und Erwachsenen leidet das Kind daran, in sich selbst die Ursache für die Traurigkeit von Mama, Papa oder jemand anderem Geliebtem zu sehen. Dabei ist vielleicht Mama oder Papa einfach schwer krank und redet mit den Kindern nicht darüber. Oder ist traurig über den Verlust eines geliebten Menschen. Auch bei Scheidungen spüren Kinder die Scheidung längst bevor das erste Mal das Wort "Scheidung" fällt. Und versuchen meistens, die Familie (die Basis der Kinder, ihre Sicherheit) zusammenzuhalten.


    Reden schafft Klarheit und entlastet das Kind, weil es so verstehen kann, dass etwas Trauriges, aber Normales passiert ist. Und ganz wichtig: Dass niemand wegen ihm traurig ist. Noch etwas zum heiklen Bereich des Tröstens: Ich finde gegenseitiges Trösten in Ordnung. Auch wenn ein Kind einen Erwachsenen tröstet finde ich das gut. Aber wenn das Kind anfängt, Verantwortung übernehmen zu wollen für den Erwachsenen/Elternteil, sich darum kümmert, dass es dem Erwachsenen gut geht, dann hört es auf. Das ist zuviel Verantwortung für ein Kind und nicht seine Aufgabe. Auch darüber kann man reden. Dass das lieb ist, aber dass Mama und Papa sich darum kümmern, dass es uns wieder besser geht, dass wir alles schaffen, etc. Wenn man als Elternteil so tief in Trauer versinkt, dass man mit der Verantwortung für die Kinder, die Familie überfordert ist, sollte man sich Hilfe suchen (Nachbarn oder professionelle) und nicht die Verantwortung und Führung dem Kind übergeben/überlassen. Das gleiche, wenn ein Elternteil erkrankt ist. Ein Kind soll das nicht kompensieren, sondern Kind sein. Anteil nehmen und einen Beitrag leisten ja, aber nicht zuviel Verantwortung übernehmen (d.h. nämlich auch, dass wenn es dem erkrankten Elternteil schlechter gehen sollte, das Kind denkt, dass es nicht gut genug war, weil es ja dafür die Verantwortung hatte).


    Ich hoffe, ich konnte das verständlich schreiben.


    Zum Kind, das seinen traurigen Opa nicht mehr sehen wollte: Nach der Lektüre dieses Buches kann man es gut verstehen:
    http://www.amazon.de/Unser-Kin…6833?tag=httpswwwaustr-21


    Jedes Kind will leben, als Mensch gesehen (und nicht, dass nur die Krankheit gesehen wird) und geschätzt, geliebt werden, auch wenn es nur kurze Zeit dazu hat. Da hört man berührende Geschichten von Kindern, die nach langer Krankheit im Spital starben. Die ihre Eltern trösteten, usw.


    Danke Irene für Deine Anregungen. Gestern kam unser Hund zu uns, heute habe ich mal so erwähnt, dass Hunde normalerweise um die 10 Jahre leben, manchmal etwas mehr. Um auch wieder mal das Thema Vergänglichkeit und Kreislauf des Lebens gegenüber den Kindern angeschnitten zu haben.


    Soviel zum Thema "Über-Verantwortung" von Kindern verhindern. Weniger befasst habe ich mich mit der Verhinderung von Traumatisierungen bei Kindern. Eigentlich ein enorm wichtiges Thema (leidende Kinder -> "schwierige" Jugendliche -> neue Gewalt/Konflikte/Gewalt vor/gegen Kinder -> neue Traumatisierungen -> usw.), aber hoffentlich nie relevant für unsere Familie. Priorität dürfte da sein, Kinder vor Gewalterlebnissen zu schützen. Je nachdem die Methoden des Debriefings (wie nach Blaulichteinsätzen) anwenden, in Kinderform (evtl. über Zeichnungen). Wen das weiter interessiert: Vielleicht findet man etwas bei Jesper Juul, der auch mit solchen Kindern arbeitet/gearbeitet hat, glaube ich. Bei Selco steht auch einiges zu Kindern im Balkankrieg. Aber wie gesagt, das ist weit jenseits vom friedlich für immer eingeschlafenen Opa. Ich kann und will es mir nicht vorstellen wie es für Kinder irgendwo in Afrika sein muss, die Vergewaltigung von Mutter und Schwester mitansehen zu müssen. Oder wie Verwandte mit Macheten zerhackt werden.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • In Deutschland lebt man ja sehr behütet, in meinem Heimatland sieht die Sache anders aus, der Tod ist da nicht so verdrängt wie hier und auch Gewaltverbrechen sind viel häufiger, die Kinder haben eine andere Einstellung zum Leben, der Tod eines Elternteil ist für sie natürlich genauso schrecklich aber sie verarbeiten es besser weil sie öfter damit konfrontiert werden. Sie erleben in der Großfamilie oft schon sehr jung den Tod der Großeltern und sehen so das der Tod zum Leben gehört und lernen es zu akzeptieren.

  • Ich kann mir nicht vorstellen das man das einem Kind irgendwie schonend beibringen kann.
    Gerade wenn es um die eigene Mutter geht.
    Das rationelle Denken bei einem Kind dürfte dafür noch nicht ausgeprägt genug sein.
    Zudem überwiegt da ja irgendwie die emotionale Bindung zu der verstorbenen Mutter.
    Mir würde das als Erwachsener schon reichlich schwer fallen damit umzugehen.