Projekt: Familien BOB's

  • Hallo Adriano,Hallo @ll,


    Zum Beitrag von Dee Bee,Anstatt eine Militärische Weste,2.Line-würde ich eine Angler-Weste Empfehlen...viele Taschen,Bequem und Unaufällig;-)


    Zu der Frage: Was mach ich wenn die Familie getrennt wird...wie wäre es mit Walkie-Talkie´s???;-)


    Habe mir Gestern einen kleinen Gewaltmarsch mit einem Berghaus Atlas Rucksack (110 Liter) " Gegönnt";-) natürlich Randvoll mit von dir aufgeschriebenen Inhalt..Gewicht lag bei ca.40Kg,ca.15 KM gelaufen,meistens Ebenes Gelände...Wetter:Sonnig um die 23 Grad
    .
    Schuhe hatte ich die Lowa Renegade GTX und 2 paar Socken an,Funktionsunterwäsche aber eine Jeans(!) an,als Jacke eine Soft-cell mit unterarm-RV´s...was nicht zu verachten war:-)


    Anschliessend war ich Fix und fertig....nichts mehr gewohnt....also Training angesagt...Will sagen: Versucht das mal mit allem was ihr in eueren Rucksäcken packt,wie es euch dann geht-Stichwort Fitness von euch.


    Gruss Kraftwerk...der jetzt ne Massage braucht:peinlich:

  • Zitat

    Zu der Frage: Was mach ich wenn die Familie getrennt wird...wie wäre es mit Walkie-Talkie´s???;-)


    Ist ja nicht so dass ich nicht schon daran gedacht hätte :winking_face: Das Problem wird eher die Reichweite der Geräte sein und dann stellt sich die Frage ob das überhaupt Sinn macht?


    Fitness muss auf jedenfall verbessert werden, das weiss ich jetzt schon! :-/


    Ich habe gestern angefangen eine ausführlilche Packliste zu erstellen. Leider wurde ich nicht ganz fertig, werde diese aber in den nächsten Tagen gerne mit euch teilen und wäre froh um ein Feedback.

  • Hallo Adriano,
    ich hab mal eine Frage: Machen da deine Frauen auch mit, oder bist du mehr so der Einzelkämpfer in der Familie?
    Ich denke nicht, daß ich meine Frau von so einem Unternehmen überzeugen könnte... Wanderungen macht sie ja gerne, aber draußen übernachten, da würde sie mir wohl den Vogel zeigen :)


    Gruß
    Gerald

  • Ich würd mir auf jeden Fall für deine kleine Tochter eine "Hundeleine" (dünnes stabiles Seil mit Karabinerhaken an beiden Enden) einplanen, die Kleinviecher rennen gerne rum, gerade in Menschenmengen wird so ein Verlustrisiko des Kindes vermindert. Sozusagen eine Nabelschnur im Durcheinander.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo Gerald,


    Ich wende da die Salami-Taktik an :) Alles schön in homöopathischen Dosen :grinning_squinting_face:


    Als ich angefangen habe die Lebensmittelvorräte aufzustocken habe sie mich schon mit grossen Augen angekuckt. Da hab ich sie gefragt ob sie sich schon mal Gedanken gemacht haben was passiert wenn mal der Strom ausfallen sollte? Dann so, "hm....kein TV und Internet" ....und ich so "und weiter....", sie..."Kochherd und Kühlschrank funktionieren nicht...", ich wieder "und weiter..." usw. :) Ist dann eine Zeitlang so hin und her gegangen. Ich schicke ihnen auch immer wieder Berichte zum Lesen, über Blackouts, wenn irgendwo wieder die Versorgung zusammen gebrochen ist infolge von Naturkatastrophen, usw.


    Mittlerweile sehen sie den Sinn und Zweck von Vorrat ein und schätzen es auch das man mal einfach in den Keller gehen kann und etwas holen kann und nicht in den Laden gehen muss. Wenn die Einkaufsliste erstellt wird kommt auch von selber "wir brauchen XY, ach wir können ja noch etwas mehr nehmen und in den Keller machen. Ich denke der Grundstein ist gelegt :) Ich kommuniziere ja auch wieso und warum ich etwas anschaffe und was mein Gedanke dahinter ist.


    Meine älteste Tochter unterstützt mich sehr, wir gehen zusammen in den Schiesskeller, sie macht eine Ausbildung zur medizinischen Praxisassistentin und wird sich in der nächsten Zeit damit beschäftigen eine Grundversorgung für uns aufzubauen. Meine mittlere Tochter ist halt noch ein Teen und hat andere Sachen im Kopf, soll sie ja auch. So wie ich meine BEVA kenne findet sie es gut was ich mache, hat aber im Moment mit unserer kleinsten und ihrer Demenzkranken Mutter mehr als genug um die Ohren. Ich glaube den Sinn dahinter was ich mache (da sie eine gnadenlose Optimistin ist!!) hat sie erst erkannt.....als wir uns TWD angeschaut haben :winking_face:


    Der nächste Schritt wird jetzt sein ihnen aufzuzeigen "Was ist wenn wir unsere Komfort Zone (Wohnung) verlassen müssen? Salami-Taktik eben :)


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    @Bärti: Sowas hatte ich mir auch überlegt


    Zitat

    Zum Thema Gruppe wird getrennt habe ich mir noch etwas überlegt. Wie wäre es wenn man an den BoB's Karabiner anbringt und sich dann immer zwei Personen mit einem Seil "einhaken"? So wäre sichergestellt das niemand alleine bleibt und eben genau das nicht passiert das zwei Personen z.B. mit Wasserfilter zusammen weitergehen und die anderen haben dann keinen. Ich stelle mir diese Lösung nur etwas heikel vor wenn Panik ausbrechen sollte oder schnell Deckung gesucht werden muss......einer läuft nach links, einer nach rechts...

  • Hallo @ll,


    Also das mit dem Seil,da hab ich ein kleines Problem damit...denn wenn du in eine Menschenmasse hineinschlitterst..."nach Fest,kommt ab"....also irgendwas geht auf alle Fälle in die Brüche,hoffentlich nur Material,und nicht irgendwas Menschliches...Hab mal gesehen wie es einem die Hand wegefetzt hat weil er mit seinem Paracord Armband an einem Auto hängen geblieben ist...Para-cord hat eine Reissfestigkeit von ca.300kg...Daher" nach Fest,Kommt ab"!


    Im Frieden hab ich immer die Handy-Nummer auf den Unterarm des Kindes drauf geschrieben..klar,in einem SHTF Scenario dürfte das nicht Funktionieren...war jetzt eher ein "Im Friedens" Tipp:-))


    Gruss Kraftwerk

  • Hallo,
    naja um den Hals sollte man das Kind nicht festbinden. Aber ein Karabiner am Hosenbund würde schon helfen. Das Seil dann auch nicht wirklich lang ev. 1,5m und kein Seil, sondern eher eine Schnur. (Ja ich weiß kann man durchschneiden ect. pp.)


    Trotzdem bei Nachtwanderungen und in Menschenmassen sicher besser als an der Hand führen.


    Gruß
    Gerald

  • Guten Tag


    Ich sehe das Thema "Kinder und Leinen" so ähnlich. In Menschenmassen das Kind nahe bei einer Vertrauensperson führen, am besten an der Hand.
    Solche Leinen sind aber situationsbedingt sicher einsetzbar, gerade wenn beide Hände der Aufsichtsperson benötigt werden.
    Eine Art Erkennungsmarke, à la dog tag, wäre sicher auch eine Idee mit den wichtigsten Informationen zum Kind.
    Aber ich will nicht in Details abschweifen.


    Freundliche Grüsse


    stanley

  • Zitat von De_Ba_Be;168558

    Bei fast allen (Spezial-)Einheiten hat sich das Konzept der sog. "3 Lines of Gear" durchgesetzt:...


    Halte ich bei der Flucht mit Familie aber für eher ungeeignet.


    Der Soldat mag Ausrüstung abwerfen und sich dann mit dem zeug am Mann dem Feind entgegen stellen. Man kämpft halt nicht mit Rucksack auf dem Buckel.


    Danach wird er neu versorgt.


    Auf der Flucht mit Familie wird man sich kaum in den Kampf stürzen, sondern stets versuchen, diesen zu vermeiden. Ich kann mir daher keine Situationen vorstellen, wo man seine Ausrüstung gewollt zurück lässt. Und wenn sie Dir ungewollt abhanden kommt bist Du eh im Arsch. Wer sich zutrat mit dem Kram in den Hosentaschen seine Familie durchzubringen, der braucht erst gar keine Rucksäcke packen. Ich halte das für völlig ausgeschlossen.


    Militärisch taktisches Vorgehen benötigt eine Gruppe entsprechender, eine gute Ausbildung, einen guten Fitnesszustand und im Hintergrund eine funktionierende Infrastruktur mit Versorgung inkl. Sanitäter und Krankenhaus. Nicts davon ist vorhanden, wenn man mit drei Kindern durch die Gegend streift.
    Dieser zusätzliche Krempel wiegt nur einen Haufen Gewicht extra und Gewicht dürfte bei so eine Flucht der limitirende Faktor sein, denn zumindest das Kleinkind zählt auch als Gewicht, das man trasnportieren muss.


    ---


    Bzgl Unterkunft würde ich bei 4-5 Personen ein leichtes Tipi mitnehmen, ggf. mit leichtem Zeltofen oder einen anderen Heizmöglichkeit. Erscheint mir die einzige reale Chnace, in unseren Breiten 5-10 Tage im Winter gut zu überstehen und was einer noch für 5 tragen kann.
    Das Mehrgewicht durch den (kleinen) Ofen wird mehr als komepnsiert dadurch, dass man die Ausrütsung von 5 Personen trocknen kann. Nach 2-3 Tagen bewegen bei Dauerregen / Schneesturm ist nämlich alles klatschnass.


    ---


    Diese Ausrüstung würde auch die Basis für eine sicheren Ort (ggf. Flüchtlingslager) ergeben, wenn sich dort kein festes Gebäude befindet. Statt im tiefsten Winter zu versuchen, eine Blockhütte zu bauen hat man so die Zeit, sich um Nahrungsbeschaffung zu kümmern.


    ---


    Das alles macht nur Sinn, wenn die anderen leute überhaupt Lust haben mitzumachen. Wenigstens hin und wieder mal bei passablem Wetter Zelten und Wandern sollte man schon mal gemacht haben.
    Wenn nicht würde ich aufs Auto setzen.


    mfg


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    Zitat von Kraftwerk;168723

    ...Gewicht lag bei ca.40Kg,ca.15 KM gelaufen,meistens Ebenes Gelände...Wetter:Sonnig um die 23 Grad


    Anschliessend war ich Fix und fertig....nichts mehr gewohnt....also Training angesagt...


    Ich kenne Dein Körpergewicht nicht, aber für mich wäre ein 40kg Rucksack bereits mehr als 50% des Körpergewichts. Sowas würde ich heute nicht mehr freiwillig auf einer Tour tragen, da das Risisko, sich ernsthafte körperliche Schäden zuzuziehen viel zu groß ist. Und ich bin Rucksack tragen gewöhnt.
    Die Muskeln sind nur das was man spürt und noch das harmloseste, viel dramatischer ist die Lage bei Sehnen, Knochen und Gelenken. Einmal auf Verschleiss gefahren kannst Du dan einen Schden für den Rest Deines Lebens davon tragen.


    20% des Körpergewichts ist ok, für untrainierte oder im schwierigen Gelände besser 15%, für geübte (es dauert ca. 6-12 Monate bis sich Knochen an eine neue Belastung angepasst haben, Muskeln sind da viel schneller) vielleicht auch 25%, notfalls dann mehr.


    Wenn man jetzt einen normal gewichtigen Mann mit 75kg und eine normal gewichtige Frau mit 60kg ansetzt (natürlich beides auch abhängig von der Körpergröße), dann bleibt da garnicht sooo viel übrig.


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hallo Cephalotus,


    Ja da hast du Recht mit den 20% vom eigenen Körpergewicht...aber-wie geschrieben von mir wollte ich nur mal ausprobieren in wie weit ich die von Adriano aufgeschriebene Ausrüstung ÜBERHAUPT Tragen kann und wieviel Strecke ich damit machen kann...dazu kamen dann noch 4 x 1,5 Liter Wasser dazu...was bei seinem Scenario eher wenig wäre;-)



    Wenn ich mir jetzt Vorstelle das ich noch 2-3 Kiddis dabei habe,womöglich noch eine..sagen wir zarte Frau...dann bleibt das meiste Gewicht bei mir als "Häuptling" hängen...auch ein Argument für eher mehr Gewicht


    So ein Tippi wie von dir beschrieben ist eine feine Sache,kenne ich auch mit Fallschirm,der zwar wenig Gewicht hätte,aber Relativ grosses Volumen ht,Stangen gibts dann aus der Natur.


    Das mit dem Ofen ist eine gute idee,allerdings sehe ich da wieder das Problem mit dem Gewicht,wir Reden ja von 4-5 Personen,siehe Oben...


    Gruss Kraftwerk

  • Hallo Cephalostos.


    Der Soldat legt den Rucksack zum kämpfen im Versteck ab (oder lässt ihn auf dem Fahrzeug) trotzdem will er ihn ha wieder haben. Komplett "abwerfen" würde er ihn nur, wenn er für eine Flucht möglichst leicht sein muss. Und auch dieses szenar lässt sich auf ein ziviles bug-out- übertragen. Es kann auch dabei Situationen geben, in denen ich ds darauf angewiesen bin schnell vorwärts zu kommen und mich deswegen "leichter" zu machen. Oder ich möchte ein Evakuierungsmittel nutzen und darf/kann aus Platzgründen nur ein kleines gepackstück mitnehmen... Deswegen sagte ich ja bereits, das es nicht 100% zu übertragen ist, aber das Grundprinzip bleibt.

  • Hallo, Adriano, und der Rest, ...


    Flucht, Auto, Rucksäcke, ...


    klar das hört sich alles gut an!
    Aber ich möchte mal da meine Gedanken mit rein bringen, ...


    Bei der ersten Strassesperre ist die Sache mit dem Auto wohl vorbei, ...
    Wenn es überhaubt noch so weit kommt dass sich Auto's noch so bewegen können.


    Wenn dann über eine Flucht mit so einer Distanz nachgedacht wird halte ich es für dringend notwendig über geeignete Fluchthelfer zu verfügen!
    Aber es kommt in meinen Augen noch schlimmer!
    Das Übel der Begierde könnten Deine Töchter sein! .... schon mal darüber nachgedacht?


    Ich will Dir jetzt kein Szenario wie im wilden Westen darlegen, aber ex Jugoslawien wäre wohl ein gutes Beispiel!
    Ehrlich gesagt in meinen Augen hast Du "so" sehr wenig Chancen!


    Wenn ICH so etwas planen würde, würde ich weiter gehen!


    Als aller erstes der Selbstschutz der Familie, ...


    da wird kein Weg daran vorbeiführen an einen Schützenverein mit .... Möglichkeiten. Also nicht unbedingt Luftgewehr!(Auch die Töchter?)
    Da Du ja 2 Möglichkeiten im Ausland hast gillt es da auch Beziehungen aufzubauen.


    Ich denke jetzt an so was wie Nebeneinkunft von Pizza! ... oder Motorrad fahren könnte da hilfreich sein, ....
    An gutes Karten-Material lässt sich auch noch rankommen.
    Wenn Du die Möglichkeit hast, von der finanziellen Seite her könntest Du auch Urlaub machen an wichtigen Punkten und so schon mal etwas vorsorgen..


    Aber was Dir und Deiner Familie fehlt ist immer noch eine Art Scout!
    Das soll jetzt nicht negativ klingen, aber mit einen "Bindenhaushalt" in dieser Form ist es in meinen Augen so nicht machbar!


    Machbar ist das ganze mit den richtigen Leuten!
    Und da gillt jetzt die Suche!
    Nur werden die dann auch ihren Preis haben, ....


    Sicher ist ein gut gepackter Rucksack wichtig, ... aber wir sprechen hier ja nicht von 150 Km.!


    Schöne Grüße, Mike

  • Hallo,


    das Problem bei Bug-out-Planungen für bestimmte Szenarien ist immer, dass jeder sofort versucht, die vorgestellte Idee mit einem noch grimmigeren Szenario auszuhebeln...ein beliebter Sport. Dabei wird gern ausser acht gelassen, dass es nicht darum geht, das ultimative Perfekte Bug-out-Konzept zu erfinden, sondern überhaupt erst mal einen realisierbaren Plan zu haben.


    Natürlich kommt ein Zivilisten-Fahrzeug auf der Flucht nicht an einer geschlossenen bewaffneten Strassensperre vorbei, wenn die Wächter das nicht wollen.


    ABER: muss es denn immer ein Szenario sein, an dem es von bewaffneten Strassensperren nur so wimmelt? Mir ist nicht bekannt, dass bei sämtlichen Natur- und Technikkatastrophen der letzten Jahrzehnte jemals Strassensperren gab, die einen am Verlassen einer Gefahrenzone hindern sollten. Es kann natürlich sein, dass man (unwissentlich) seine Fluchtroute durch eine Gefahrenzone hindurch gelegt hat und man vor dieser aufgehalten wird. Aber das muss ja kein Nachteil sein. Man muss sich nicht in hundertfacher Zahl persönlich und mit eigenem PKW vor Ort davon überzeugen, dass z.B. die eine Talseite durch einen Murenabgang unpassierbar ist. Da macht eine Strassensperre ja auch Sinn.


    Wer mal in Afrika übers Land gefahren ist, kommt, ganz egal wo, zum Teil alle paar Kilometer an einen Checkpoint mit AK47-schwingenden Jungs. Üblich z.B. in ganz Westafrika sind Kontrollpunkte vor jeder Stadt. Gestoppt wird wirksam mit quer über die Piste gezogenen Nagelbrettern, dann wird man nach dem woher, wohin und wieso gefragt. Dann nach Bakschisch. (Halb-)offizielle Kontrollstellen wollen irgendwelche Stempel, Visa, Carnets etc. pp. sehen - meist nur, um einen Anlass zu finden, eine Geld-Strafe zu verhängen. Wilde Checkpoints fragen gleich nach Money und verzichten auf den pseudo-offiziellen Anschein. Die Kalaschnikow ist Argument genug. Wer in Nord- und Westafrika individuell reist, hat ohnehin eine Anzahl vorgefertigter "fiches" an Bord mit Namen, Beruf, Anschrift, Passnr. und mehr oder weniger fantasievollen Start- und Zielorten der Fahrzeugbesatzung. Das beschleunigt das Durchkommen an 90% der Checkpoints ungemein. Wie wahr die Angaben auf den fiches sind, ist dem Mumm des Reisenden überlassen. Ähnlich ist es in Osteuropa, dort sind es teilweise mobile Checkpoints. D.h. man wird von einem einheimischen Fahrzeug überholt und zum Anhalten gezwungen. Dann steigen Zivilisten aus, bewaffnet oder unbewaffnet, sagen, sie wären von der Polizei, vom Geheimdienst oder sonst einem Mützen-Verein. Dann verlangen sie Papiere, wollen ins Fahrzeug schauen und suchen/finden einen Grund, eine "straf" zu verhängen. Natürlich in Devisen. Je nach Verhandlungsgeschick kostets mal mehr, mal weniger oder auch gar nichts.


    Zurück zum Familien-BOB:


    Im Thread kam jetzt schon mehrfach neben Rucksäcken auch der "http://%22http//ecx.images-ama…g%22?tag=httpswwwaustr-21" als Transportmittel bei einer Familienflucht ins Spiel. Ich halte davon gar nichts. Sie sind weder leichtgängig, noch geländetauglich (eine Bordsteinkante stellt für einen voll beladenen BW ein ernsthaftes Hindernis dar, das der Ziehende nur mit beiden Händen und viel Kraft überwinden kann). Auf Waldwegen versagen die kleinen Räder völlig, man quält sich von Baumwurzel zu Baumwurzel und ist froh, wenn das scheppernd und holpernd herumgezerrte Fuhrwerk nicht umkippt. Rückwärts rangieren ist mit einem Bollerwagen fast unmöglich.


    Bessere Erfahrungen habe ich mit 1-achsigen Fahrradanhängern gemacht, die man wahlweise auch als Handwagen ziehen kann. Wie dieses Modell z.B. KLICK. Durch die grossen Räder geht der Wagen gut über Hindernisse und er ist sehr beweglich, man rangiert ihn mit einer Hand auf der Stelle.


    Wenn man nicht gerade in völlig unwegsamem Gelände unterwegs ist, würde ich auf Rucksäcke als Haupt-BOB verzichten. Bei einer Evakuierung/Flucht gehe ich davon aus, dass es lebenswichtig ist, sich möglichst rasch und möglichst weit von einem gefährlichen Ort zu entfernen. Das schafft eine Familie, bepackt mit Rucksäcken und zu Fuss niemals. Was nützt es mir, wenn ich die Familie innerhalb eines Tages gerade mal ein paar Kilometer weg bekomme und dann schon alle am Ende ihrer Kräfte sind?


    Unsere Familien-Bug-out-Planung sieht eigentlich schon immer so aus:


    Angenommenes Szenario: AKW-Störfall oder Naturereignis zwingt zur Abreise innerhalb weniger Stunden, Rückkehrzeitpunkt ungewiss (I.N.C.H.).


    1. Verständigung der beteiligten Erwachsenen über den Ernst der Lage, Fluchtwege, Sammelpunkte.
    2. "Sammelfahrten" soweit noch möglich, um Familienangehörige im Umkreis zu informieren und einzusammeln.
    3. Beladen der PKW mit Notvorrat, Wasser, Treibstoff, BOBs, Zelt etc.
    4. Verladen der Fahrräder (Fahradträger) und mindestens eines Anhängers
    5. Verriegeln des Hauses, Strom, Wasser abstellen
    6. Abfahrt und ansteuern des vereinbarten Sammelpunktes, bei Strassen- und Kommunikationsproblemen ansteuern des Ersatz-Sammelpunktes
    7. Abfahrt zum sicheren Ort(SO). Klappt die PKW-Variante, wird der "1. Wahl SO" angefahren (bei uns 600km entfernt). Muss man unterwegs alle PKWs aufgeben, wird per Fahrrad ein lokaler Schutzort aufgesucht (den man vorher im besten Fall erkundet). Notfalls muss spontan improvisiert werden (Schutzhütte im Wald, Campingplatz in der Nähe).


    Generell würde ich Fluchtrouten, die man per Muskelkraft bewältigen muss, entlang von Gewässern planen, um ein Trinkwasserproblem zu vermeiden. Filter, Chlor bzw. Abkochmöglichkeit muss man natürlich dabei haben, um Durchfallerkrankungen unter allen Umständen zu vermeiden.


    Es hilft ungemein, wenn man alle Fahrzeuge im Familienbesitz immer in gutem Zustand hält, sich angewöhnt, bei halbvollem Tank vollzutanken (und nicht erst bei blinkender Reservelampe), einen vollen Ersatzkanister (aus Metall) in jedem Auto hat, Kartenmaterial in jedem Auto, eine Decke, ein paar Liter Trinkwasser (z.B. ein Sixpack 0,5er PET-Flaschen Mineralwasser), Kekse etc. So kann man notfalls auch sofort abreisen, ohne erst Nachhause zu müssen, weil dort die Vorräte im Kellerregal lose gelagert sind und erst noch geholt werden müssen.


    Sollte sich die allgemeine Situation in Mitteleuropa deutlich verschlechtern, würde ich zusätzlich noch autarke Kommunikationsmittel vorhalten. Im einfachsten Fall für jedes Fahrzeug ein CB-Funkgerät und eine Magnetfussantenne. Natürlich erprobt, abgestimmt und funktionsfähig. So hat man wenigstens die Chance, sich über Distanzen von einigen Kilometern verständigen zu können.


    Grüsse
    Tom

  • Guten Morgen zusammen,


    Da wir ja eine grössere Gruppe sind wird das Gewicht der BoB's sowieso ein grosses Thema! Ich habe das Gefühl meine Liste wird immer länger :-/ für mich als BoB Rookie ist es noch schwer abzuschätzen was brauchen wir wirklich? Aber dazu in den nächsten Tage wie gesagt bald mehr...


    @Mike:

    Zitat

    Das Übel der Begierde könnten Deine Töchter sein! .... schon mal darüber nachgedacht?
    Ich will Dir jetzt kein Szenario wie im wilden Westen darlegen, aber ex Jugoslawien wäre wohl ein gutes Beispiel!
    Ehrlich gesagt in meinen Augen hast Du "so" sehr wenig Chancen!


    Und was soll ich jetzt machen? Die Hände in den Schoss legen und mir eingestehen dass sowieso alles keinen Sinn macht weil ich alles Frauen zu Hause habe?


    Ist es schwierig mit so viel Frauen? Ganz klar! Sie haben andere Ansprüche, sind vielleicht etwas heikler in gewissen Dingen, sind nicht so kräftig und und und aber nichts desto trotz muss ich es versuchen! Und wenn ich so spät einen bug out mache, dass ich das Auto nicht mehr benutzen kann, habe ich sowieso versagt.


    Selbstverteidigung ist sicher auch ein wichtiger Aspekt, aber bei dir klingt es so dass ich mich mit meinen Frauen bis an die Zähne bewaffnen soll und bei der ersten Schwierigkeit den Weg freischiessen soll? Genau das möchte ich nicht! Nach Möglichkeit möchte ich den Schwierigkeiten aus dem Weg gehen (durch einen rechtzeitigen bug out) und low profile unterwegs sein (so gut es eben geht mit so vielen Frauen). Werde ich deshalb komplett schutzlos unterwegs sein? Nein, natürlich nicht.


    Wie ich schon erwähnt habe gehe ich mit meiner ältesten Tochter in den Schiesskeller und wir trainieren nicht nur statisch mit 100 Kugeln auf 5-25 m und gehen dann wieder nach Hause. Wir trainieren auch dynamisch. Feuern in der Bewegung, Feuern aus der Deckung, aus verschiedenen Positionen: kniend, liegend, auf dem Bauch, auf dem Rücken, seitlich, Störungsbeseitigung, usw. Aber auch hier, das mag vielleicht gegen plündernde Banden reichen, wenn überhaupt, oder als Abschreckung aber sobald Militär im Spiel wäre, nützt auch das nichts.


    Und mal ganz ehrlich, bezüglich deiner Idee mit den "Scouts". Auch wenn ich jetzt Connections aufbaue, habe ich das Gefühl das nach einer mehr wöchigen oder mehr monatigen Krise wo Güter wie Nahrung, Wasser, usw. knapp sein werden, dass das Interesse dieser "Scouts" eher meinen Vorräten (wenn nicht mehr) gelten wird, als mich sicher durch ein Gebiet zu bringen.


    @Tom:


    Der Begriff Bollerwagen, muss ich zugeben, war vielleicht etwas falsch gewählt. Ich habe diesen eigentlich als Überbegriff genommen und wollte damit zum Ausdruck bringen dass ich an etwas Anhänger mässiges, ähnlich deinem Handwagen, gedacht habe. Eigentlich dachte ich eher an so etwas KLICK, KLICK oder so was KLICK.


    Mein Plan setzt auch mehr auf Mobilität als per pedes. Zu Fuss ist wie gesagt nur eine Option wenn alle Stricke reissen sollten.


    Gruss

  • Wie wärs mit der Idee die Frauen ein bisschen zu verkleiden?

  • Gandroiid, Du bist der Beste!


    Die Idee finde ich schon mal sehr gut!
    Scheinbar giebts Du mir auch ein "wenig" Recht mit meinen Gedankengängen.


    @ Adriano, ... gut den Schiesskeller hatte ich vergessen, ...
    Es geht in meinen Augen auch nicht um einen Angriffskrieg, sondern um die reine Selbstverteidigung.
    Und wie die Geschichte eben (für mich) bisher gezeigt hat, sind in solchen Fällen weibliche Wesen immer/meistens Repressialien ausgesetzt.


    Du kannst die "Scout's" auch durch kurze Urlaube ersetzten, wenn Du ab und an in der Region Urlaub machst.
    Aber 1500 Km. ist eben eine Hausnummer!


    Das mit, ....


    "Und wenn ich so spät einen bug out mache, dass ich das Auto nicht mehr benutzen kann, habe ich sowieso versagt."

    sehe ich dabei wieder etwas anders, sicher geht es mit dem Auto schneller, aber sicherer ist es dann bestimmt ab einen gewissen Punkt zu Fuß!


    Ich will auch gar nicht diskutieren, es ist ja Dein Plan-Spiel!


    Schöne Grüße, Mike

  • Hallo,
    wäre ja eine super Idee die Damen äußerlich etwas an dein Avatarbild anzupassen gandroiid :lachen:.
    Ansonsten zum Thema Verdeidigung kann ich nicht so arg viel sagen.
    Schußwaffen scheinen vorhanden zu sein. Eventuell noch Pfefferspray gegen etwaige Wildtiere. E-Shocker sollen ganz nett sein, und dann noch das Gürtelmesser. Mehr wird wohl nicht nötig sein. Auf jeden Fall zusammen bleiben.


    Dann fällt mir noch was ein. Adriano, ich kenne dich ja nicht, aber denkst du du hältst das auf der ganzen Strecke durch? Du trägst die Hauptlast und die volle Verantwortung für alle. Ich stelle mir das psychisch sehr schwer vor.


    Hast du schon eine Liste der Dinge die du mitnehmen willst?
    Auch würde mich eine eventuelle Reiseroute interessieren, soweit du sie halt bekannt geben wollen würdest. Vielleicht nur ungefähre Anfangs und Endpunkte.


    Gruß
    Gerald

  • Hallo zusammen


    Das grösste Problem ist das Rechtzeitig..

    Zitat

    Möglichkeit möchte ich den Schwierigkeiten aus dem Weg gehen (durch einen rechtzeitigen bug out) und low profile unterwegs sein (so gut es eben geht mit so vielen Frauen).


    Es rummpelt mitten in der nacht, ein Erdbeben. In deiner Gegend.


    Das Grosse Erdbeben ist überfällig. Was nun??:confused: Siehe Kalifornien in den USA.


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Guten Tag


    Das Thema "Familie" wurde in einigen Posts angesprochen.
    Ich sehe das Thema "Familie" aus unterschiedlichen Sichtweisen.


    Ich denke die kleinen Kinder sind das eine Thema.
    Selbstverständlich bringt das, unabhängig vom Geschlecht der Kinder oder des Hauptverantwortlichen, eine psychische und physische Belastung mit sich. Sei dies in Bezug auf die Marschleistung oder die Verantwortung zur Pflicht, den Schutz zu gewährleisten.
    Das lässt sich nicht negieren und wird ja offensichtlich auch in der Planung berücksichtigt.


    Das andere Thema, wäre das Thema Frauen. Ich finde dies ein heikles Thema und hoffe ich trete niemandem vor den Kopf.
    Zum einen ist es wohl nicht negierbar, dass bei einem Fehlen der öffentlichen Ordnung, einzelne Individuen oder Gruppierungen wohl nach mehr trachten als nur dem Rucksack unserer weiblichen Gruppenmitglieder. Dieser Gedanke, so stell ich es mir vor, wird wahrscheinlich psychisch eine Belastung sein. Das lässt sich aber nicht ändern.


    Ansonsten sehe ich aber keinen zu verallgemeinernden Nachteil bezüglich des Geschlechts.
    Wenn wir schon beim Thema Sicherheit sind. Ich denke, dass seine Tochter, welche wohl diverse Schiesstechniken trainiert, offensichtlich sich auch gedanklich mit dem Thema auseinandersetzt und eventuell auch körperlich robust ist, wohl bessere Chancen als viele Männer haben dürfte. Nicht jeder Mann, vor allem nicht in der heutigen Gesellschaft, ist automatisch eine mutige, durchtrainierte, psychologisch belastbare Überlebensmaschine.


    Es liegt mir fern irgendwelche Rollenvorstellungen, Familienmodelle oder Wertvorstellungen, seien diese modern, traditionell usw. geprägt, (es braucht immer zwei welche in einer freien Gesellschaft die Rollen akzeptieren), zu kritisieren.


    In einer Krisensituation, muss aber nach Fähigkeiten gehandelt werden. Nur aus falschem Stolz, Beschützerinstinkt, wäre es falsch, wenn eine Frau es ablehnen würde, oder eine Aufgabe nicht wahrnehmen dürfte, obwohl sie eventuell die besseren Qualifikationen dazu hat.


    Fazit:


    Ich denke, wenn es einer gemischten Gruppe gelingt, die Leistungsunterschiede, unabhängig vom Geschlecht, zu minimieren und sich die einzelnen Mitglieder, gemäss den Stärken, einordnen, ohne psychologische Gedankenspielchen, dann spielt es im Prinzip, vom Leistungsvermögen her nicht unbedingt eine Rolle. Wichtig ist, dass Menschen an den richtigen Orten eingesetzt werden und alle ihre persönlichen Bedürfnisse, Gelüste oder was auch immer, zu Gunsten des gemeinsamen Zieles zurückstellen. In der Realität ist das sicherlich nicht so einfach umsetzbar.



    Freundliche Grüsse


    stanley