Ich würde hier mal gerne einen allgemeinen Thread über Edelmetalle aufmachen, um hier das Für und Wieder aus Prepper-
Sicht einmal zu bündeln. Ich sehe die Krisenszenarien als EM-Bug immer nur durch eine recht eindimensionale Brille,
insofern würde ich mich auch über Reaktionen von euch freuen, die EM-Besitz weniger positiv sehen.
Ich mach mir also gerade so meine Gedanken über Krise und Edelmetalle im physischen Eigenbesitz und deren Bedeutung
für den Prepper. Für alle Prepper gilt je nach eigener Einstellung: Edelmetalle können zum Schutz des Wertehaltes für das Ersparte
dienen. Gold uns Silber werden immer einen Wert besitzen, dieser obliegt aber je nach Krisenlage einer Schwankung und
es besteht immer die Gefahr eines Besitzverbotes durch den Staat. Dieses kann aber durch Schwarzmarktgeschäfte oder dem
Schmuggel in andere Länder wo der EM-Besitz erlaubt ist umgangen werden. Bei einem Peak der Krise mit einem damit einhergehenden
Nahrungsmittelmangel
Erst einmal bin ich der Meinung man muß zwischen mehreren Prepper-Arten unterscheiden. Es gibt:
1. Den beinahe autarken Prepper mit Haus und Hof (Grundstück) der sich auch im Krisenfall alleine komplett Selbstversorgen kann (Minderheit)
2. Den Misch-Prepper mit einer gewissen Notbevorratung und Haus und Hof (Grundstück) der sich im Notfall bis zu einem
gewissen %-Satz autark versorgen kann, aber eben nicht zu 100%
3. Den Prepper der nur auf Vorratshaltung setzt und nicht die Möglichkeit hat eigene Nahrung anzubauen.
Für die Prepper unter Kathegorie 1 werden Edelmetalle einen eher geringeren Stellenwert haben.Sie können sich selbst
versorgen, insofern ist ein Überleben auch in der Krise gesichert.Für sie wird bei einem EM-Erwerb eher die Werterhaltung
von Ersparnissen im Vordergrund stehen.
Für Prepper vom Typ 2 können Edelmetalle schon wichtiger sein. Diese würden im Krisenfall ein Tauschobjekt darstellen, um das Delta
zwischen möglicher Eigenversorgung und benötigter Zufuhr von Außen auszugleichen. Ferner gilt auch hier wieder Werterhalt von
Ersparnissen.Die Vorratshaltung zögert den Zeitpunkt bis man die EM angreifen muß heraus. Ist die Krise kurz genug hat man ggf.
durch den Werterhalt des Ersparten bessere Startchancen als der Rest, wenn wieder Normalität eintritt.
Prepper vom Typ 3 haben meist auf Grund von geringerem Platz (z.B. Mietwohnung) nur begrenzte Möglichkeiten Vorräte für einen längeren
Krisenfall einzulagern. Für diese kann EM auf Grund der hohen Wertdichte eine Alternative darstellen damit man nach dem Verbrauch
der Eigenvorräte Tauschgüter hat, um sich über Wasser zu halten.
Es gibt natürlich auch immer Sonderfälle und Mischformen, ich denke aber mit den 3 Typisierungsklassen hat man den Hauptteil der
Prepper erschlagen, was die Eigenversorgung und Bevorratung anbelangt. Prepper die für 1 Jahr oder mehr Nahrungsmittel einlagern
will ich bei der Betrachtung mal außen vor lassen. Ich habe im Kopf eine für uns "normale" Bevorratung von 3-6 Monaten.
Bei folgenden Szenarien können EM sinnvoll bzw. weniger sinnvoll sein:
a) Krieg: durch die hohe Wertdichte und die universelle Konvertierbarkeit in jede mögliche Landeswährung stellen EM immer
einen finanziellen Rückhalt dar. Bei der Flucht leicht mit zu nehmen, schwerer zerstörbar als Papiergeld, überall auf
der Welt akzeptiert. EM stellt Startgeld dar, sofern Haus und Hof Zerstört sind oder man keine Rückkehrmöglichkeit hat.
Wirkt Wertverfall des geldes entgegen.
b) Kriese der Umwelt (z.B. AKW-GAU mit Verstrahlung der Umgebung, Pandemie etc.): Hier gelten die gleichen Vorgaben wie
bei Krieg. Selbst bei einer möglichen Rückkehr zu Haus und Hof zu einem späteren Zeitpunkt hat man die Möglichkeit
sich in der Abwesenheit über Wasser zu halten.
c) Krise der eigenen Währung: EM kann über Umwege in jegliche zu diesem zeitpunkt stabile Währung eingetauscht werden. Ferner
kann EM als Tauschobjekt genutzt werden.Wirkt Wertverfall des geldes entgegen.
d) Währungskrise weltweit: EM kann als Tauschobjekt genutzt werden, stellt immer einen Wert dar.Wirkt Wertverfall des Geldes entgegen.
e) Massive Versorgungskrise bei Lebensmittelversorgung: EM ungeeignet, es zählen nur nutzbare Sachgüter und Lebensmittel als
Tauschobjekte.
f) Unruhen: Werterhalt, EM leicht transportierbar bei Flucht etc.
Was fallen euch noch für Szenarien ein und wie schätzt ihr dann die Wertigkeit von Edelmetallen ein?
Was denkt ihr, welche Edelmetallbestände für eine Krise sinnvoll sind? Damit wir mal auf gleicher Basis diskutieren nehmen wir
doch mal eine Krise von 1 Jahr Dauer an.
Ich z.B. würde bei einer Krise von 1 Jahr und 3 Monaten möglicher Eigenversorgung von folgenden Mengen (in Silber weil kleinere
Tauscheinhiten) ausgehen:
9 Monate Versorgung für 1 Person = 36 Wochen x 4 Oz Silber = 144 Oz (=2.448€ augenblicklicher Anschaffungspreis)
9 Monate Versorgung für 2 Person = 36 Wochen x 8 Oz Silber = 288 Oz (=4.896€ augenblicklicher Anschaffungspreis)
9 Monate Versorgung für 3 Person = 36 Wochen x 12 Oz Silber = 432 Oz (=7.344€ augenblicklicher Anschaffungspreis)
Bei 4 Oz/Woche/Person unterstelle ich eine Wertsteigerung im Krisenfall die ich persönlich in dieser Qualität erwarte.
Was meint ihr?