Was tun wenn das Wasser kommt!

  • Die anhaltenden Regenfällen haben im Mostviertel und Alpenvorland bereits zu starken (in diesem Ausmaß unerwartet) Überschwemmungen geführt.


    Am Donnerstag war noch kein Hochwasser, und am Freitag haben wir in einigen Pegeln bereits das hundertjährliche Hochwasser überschritten, konkret im Pielachtal . Unser neues Mitglied BloodyStew wird wissen was ich meine. Tanzi wahrscheinlich auch!


    Das Bundesheer bereitet sich aufgrund der anhaltend starken Regenfälle auf Assistenzeinsätze vor. Insgesamt stehen 1.100 Soldaten und fünf Hubschrauber zur Verfügung. Auf Anforderung der Landeswarnzentralen Niederösterreich und Burgenland erkunden Bundesheerexperten mögliche Dammverstärkungen im Raum Lilienfeld und Oberpullendorf, so das Verteidigungsministerium am Freitag in einer Aussendung. Geländegängige Pinzgauer mit Sanitätspersonal des Bundesheeres stehen für Rettungseinsätze in Niederösterreich zur Verfügung.


    Ein Assistenzzug von 36 Pionieren trifft Vorkehrungen, um die Bevölkerung in Schrambach (Bezirk Lilienfeld) vor den Wassermassen zu schützen. Etwa 950 Soldaten werden in Niederösterreich und etwa 150 im Burgenland bereitgehalten. „Unsere Soldatinnen und Soldaten stehen bereit, um Schutz und Hilfe zu leisten, wo immer es notwendig ist“, so Verteidigungsminister Gerald Klug . (Quelle ORF)


    Und wieder einmal sieht man wie wichtig das Bundesheer für Österreich ist und sollte dankbar sein das die Mehrheit der Österreicher für eine Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht gestimmt hat.


    LG Wolfgang

  • Nunja... soooo überraschend kommt das Hochwasser ja nicht.


    Natürlich werden die Auswirkungen durch den soldatischen Einsatz gemildert - aber man hätte es ja auch nicht so weit kommen lassen müssen. Würde man entsprechend planen und rückbauen bzw. Hochwasserschutz ausbauen, bräuchte man die Soldaten nicht zwingend.


    Grüße
    Basmyr


    P.S. ich warte auf das nächste Jahrhunderthochwasser hier in Salzburg. Muss nur mal gescheit regnen UND die Schneeschmelze sein... Man, werden die Leute wieder überrascht sein, woher das ganze Wasser kommt.

  • Wenn jemand einen Hang überm Haus hat, sollte er das Gelände nach oben abgehen und auf mögliche Geländeeinrisse (meist waagrecht zum Gefälle) und andere Anzeichen von Mure achten. Große Felsbrocken könnten auch losrollen, alles schon dagewesen.
    Wenn auf solche Sachen Verdacht besteht, können durch frühzeitiges Alarmieren der Feuerwehr Schutzmaßnahmen gesetzt werden. Selber würd ich bei sowas vor die Fenster Bretter und Holzplatten anbringen, damit der Schlamm die Fenster nicht eindrückt und weniger leicht ins Gebäude reinkann. Mit irgendwas Schwellen vor die Türen machen...
    Wenn es zu brenzlig wird, Evakuierung zu Nachbarn, Freunden, Verwandten oder die von den Einsatzkräften vorgeschlagene Örtlichkeit. Da bewährt sich wenn die Notfallrucksäcke oder -Koffer bereitstehen...


    Teure Sachen aus Keller und Erdgeschoss in den ersten Stock tragen.
    Auto startklar halten, Motorrad und Fahrräder aus Gefahrenzonen bringen.
    Auf Strom- und Leitungswasserausfall vorbereiten (Stromaggregat testen, Kerzen raus, Badewanne vollmachen usw.)


    Lässt sich eine Schlammpumpe noch beschaffen, wenn keine da ist? Morgen Samstag kann man im Baumarkt noch eine kaufen...


    Wünsche Euch, daß nichts passiert!

  • Was haben wir getan?


    Wir haben zunächst mal in einer Mietwohnung gelebt. Dann haben wir uns entschieden ein Eigenheim zu bauen.


    Wir haben sehr gründlich topographische Karten studiert. Uns wurde für preiswertes Geld ein sehr romantisches Flussgrundstück angeboten. Wir haben uns dann für ein etwas weniger romantisches Grundstück 50m über Flussniveau entschieden.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Neoprenanzug!


    Wenn der Keller mal vollgelaufen ist, ist eine Schlammpumpe zwar vielleicht gut, aber möglicherweise fällt gerade zum passendsten Zeitpunkt der Strom aus, also auch noch Notstromaggregat dazu, und zwar kein kleines, wir wollen ja nicht nur den Laptop laden.


    Bei einer Bekannten lief mal der Keller voll, und da ist es echt um Größenordnungen angenehmer mit Neoprenanzug noch geschwind etwas zu retten, als ohne.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Und wenn das Oberflächenwasser aus dem Keller gepumpt ist, drückt das Grundwasser in den Keller... Und es besteht die Gefahr das das Gebäude auf schwimmt, da sollte man schon wissen was man tut

  • Zitat von Grille;172705

    Und wenn das Oberflächenwasser aus dem Keller gepumpt ist, drückt das Grundwasser in den Keller... Und es besteht die Gefahr das das Gebäude auf schwimmt, da sollte man schon wissen was man tut


    Hallo Grille,


    deswegen solltew man mal, bevor man für 200.000+ € eine Immobilie kauft, eine topographische Karte für 2 € erwerben und sich sehr genau überlegen, wo man siedeln will.


    Uns wurde auch ein sehr "romantisches" Flussgrundstück angeboten, wo ich von der Terrasse aus hätte angeln können. Wir haben uns sehr bewusst für ein anderes Grundstück 50m über Flussniveau entschieden. Ganz einfach, weil ich keine Lust hatte, im Fall der Fälle die Fische direkt in der Küche schwimmen zu haben, obwohl das manche für praktisch ansehen mögen.
    :face_with_rolling_eyes:


    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Die Beaver Systeme sind wirklich toll! Die Schweiz hat in den letzten paar Jahre eine Menge dieser Dinger angeschafft und "leiht" diese nun an betroffene Gemeinden aus. Ich selbst bin auch schon in den zweifelhaften Genuss gekommen diese in der Dorffeuerwehr aufzubauen. Fazit: Mit Luft aufblasen, positionieren und dann mit (sauber) Wasser füllen. Geht sehr schnell und man kann danach die Schläuche einfach in den Fluss entlehren. Nicht wie bei den Sandsäcken wo man das gesamte Gewicht wieder abtransportieren muss.
    Nichts desto Trotz weiss ich nicht inwiefern die Beaver Systeme für Privatpersonen geeignet sind. Denn bei uns kam sogar die Armee zu Hilfe um sie Aufzustellen. Ausserdem sind sie einfach zu Lang um nur deine Tür abzudichten :D.
    Also bei uns im Dorf wurde es wie folgt gelöst: Alle Rheinanwohner, welche immer Probleme hatten, haben sich zusammengeschlossen und eine Gemeinsame Pumpenanlage (mit Hilfe der Gemeinde) bauen lassen. Nun wird das ganze Jahr jedes bisschen Wasser das in den Keller läuft abgepumpt. Desweiteren haben alle Leute die bis jetzt an der selben Lange neu gebaut haben, ihr Haus auf einen ca 1.5m hohen Betonsockel gebaut. So befinden sie sich nun ca. 4m über dem Rhein was bei uns im Normalfall reicht.


    Ansonsten schliesse ich mich Matthias an. Mein Vater hatte schon seine Gründe das er unser Haus ein bisschen weiter am Hang oben gebaut hat. Bei unserem Boot sind wir auch so noch schnell genug :grinning_squinting_face:


    Grüsse Riverbull

    Improvisation ist, wenn niemand die Vorbereitung bemerkt.