"Einzelkämpfer" vs. "Gruppentier"

  • Gruppe ist die erste Wahl


    Es ist schon interessant, dass nur schon beim Durchlesen dieses einzelnen Threads, sich für mich abzeichnet mit wem ich bestimmt nicht in eine Gruppe will und mit wem ich es gerne wenigstens versuchen würde...
    Obwohl alle grundsätzlich die gleiche Meinung teilen, gibt es doch ziemliche Unterschiede bei den Ansichten der einzelnen Mitglieder. Nun ja, soll ja jeder so machen wie er es für am Besten hält.


    Zum Thema:
    Ich bevorzuge auch eine Gruppe von 5-10 Leuten. Das Gute ist, mit meinen Freunden würde sich eine echt gute Truppe zusammenstellen lassen. Das Schlechte ist, die interessieren sich nicht sehr für Previval :frowning_face: ...aber vielleicht wirds ja noch.
    Hier habe ich aber ganz klar den Vorteil, dass ich weiss wem ich was zutrauen kann oder wem ich die Verantwortung in Situation XY über mich selbst anvertrauen kann. Das lässt sich bei einem bunten Haufen wohl nur auf die harte Tour rausfinden lassen.


    Notiz am Rande:
    Einige beklagen sich immer wieder über die "Teenies die ohne Facebook nicht überleben könnten". Selbstverständlich gibt es unter den jungen Leuten (wie auch unter den Erwachsenen) immer welche die nicht zu gebrauchen sind. Ich bin aber immer wieder überrascht, dass genau diese jungen Leute oft flexibler und anständiger(!) sind und sich mit weniger zufrieden geben als ideal wäre, wenn es die Situation verlangt. Da fällt es einigen Erwachsenen schwerer seine Bedürfnisse zurück zu schrauben. (Meine Erfahrungen beziehen sich auf Berufs- und privaten Alltag, beides bisher fernab von Krisensituationen)
    Vielleicht bin ich aber auch nur voreingenommen, da man mich auf den ersten Blick wahrscheinlich auch zu den Facebook-Teenies zählen würde. Natürlich fälschlicherweise...blödes Facebook :face_with_rolling_eyes:



    Meint Anti,
    der übrigens die Begriffe "volljährig" und "erwachsen" strikt unterscheidet.

  • Zitat von Anti;188549

    Es ist schon interessant, dass nur schon beim Durchlesen dieses einzelnen Threads, sich für mich abzeichnet mit wem ich bestimmt nicht in eine Gruppe will und mit wem ich es gerne wenigstens versuchen würde...
    Obwohl alle grundsätzlich die gleiche Meinung teilen, gibt es doch ziemliche Unterschiede bei den Ansichten der einzelnen Mitglieder. Nun ja, soll ja jeder so machen wie er es für am Besten hält.


    Zum Thema:
    Ich bevorzuge auch eine Gruppe von 5-10 Leuten.


    Hallo Anti,
    die Psychologen erzählen uns übrigens genau das, das etwa 10 Personen die ideale Gruppengrösse darstellen.



    Es kommt aber auch ganz arg auf die individuelle Veranlagung an. Ich bin z.B. kein Gruppenmensch, sondern ein teilweise ziemlich radikaler Individualist und Einzelkämpfer. Was dann auch bei der Partnerwahl dazu geführt hat, dass ich mich mit meiner Wildkatze zusammengetan habe, eine Individualistin und Einzelkämpferin.



    Klar, Du hast in einem Zweierteam deutlich weniger Ressourcen. Ein zehntägiger Segeltörn auf offener See ohne Landberührung wird z.B. wirklich anstrengend, weil Du bei vierstündiger Wachablösung eben nur "scheibchenweise" schlafen kannst.


    Aber: So ein Team ist extrem eingespielt. Es gibt keine Reibungsverluste. Weil da selbstredend auch Sexualität im Spiel ist, hängen die Partner aneinander, auch in schwierigen Situationen, Streit und Konflikte sind extrem selten. Kommunikation erfolgt zu 90% nonverbal durch Blickkontakt und der jeweils andere weiss, was er zu tun hat. Du kannst Deiner Partnerin problemlos Dein Leben anvertrauen - wo ich bei fremden Menschen absolut meine Probleme hätte.


    Ich finde das zum Beispiel immer beim Segeln spannend. Eine reine Männercrew von 6-8 Leuten, die sich eigentlich nur gegenseitig im Weg stehen, schreit sich über Deck markige Segelbefehle zu und das Manöver geht oft genug in die Hose.


    Meine Frau steht auf einem Amwindkurs am Steuer, ich sitze gemütlich auf der hohen Kante, sie schaut mich an. Dann weiss ich, okay, wir sollten mal wieder einen Kreuzschlag machen, Befehl "Klar zur Wende."


    Ich gehen an die Vorschoten, hänge die Leeschoten von Genua und Fock auf die Winsch, was meine Frau als Befehlsbestätigung "Ist klar zur Wende" versteht. Dann setze ich beide Vorsegel mit den Luvschoten back während meine Frau mit der Nase durch den Wind geht. Anschliessend hänge ich die Vorsegel um und trimme Vorsegel, Gross und Besan.


    Bei dem ganzen Manöver wurde kein Wort gesprochen.


    Anschliessend gehe ich runter zum Kartentisch, trage das Manöver ins Logbuch und die gegisste Position in die Karte ein, berechne den neuen Kurs und brülle den Niedergang hoch "Neuer Kurs 280"


    Und nur hier kommt aus Sicherheitsgründen die Befehlsrückbestätigung von der Steuerfrau: "Kurs 280 liegt an"


    Dann komme ich wieder hoch und trimme bei Bedarf die Segel nach.



    meint



    Matthias


    Einzelkämpfernatur

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;188582

    Ich bin z.B. kein Gruppenmensch, sondern ein teilweise ziemlich radikaler Individualist und Einzelkämpfer.


    Das muss selbst in einer Gruppe nicht unbedingt schlecht sein. Oftmals überschneiden sich die Ziele der Individualisten mit denen der Gruppe, was den Einzelkämpfer dann zum guten Gruppenmitglied macht.
    Ich persönlich denke, dass die wichtigste Voraussetzung in einer Gruppe ist, dass jeder sich selbst hinterfragen kann. Ganz besonders der Anführer. Eine gute Regel für so eine Gruppe wäre, dass derjenige entscheidet der sich am Besten mit der gerade anstehenden Situation auskennt, oder wenigstens die Person die am wenigsten Nichtwissen hat :winking_face:

  • Zitat von Anti;188957

    . Eine gute Regel für so eine Gruppe wäre, dass derjenige entscheidet der sich am Besten mit der gerade anstehenden Situation auskennt, oder wenigstens die Person die am wenigsten Nichtwissen hat :winking_face:


    Hallo,


    In einer sehr kleinen Gruppe könnte das sogar klappen!


    Gruss Kendu

  • Ein sehr aufschussreiches Thema!


    Das bringt mich (als psychologie-begeisterter Mensch) mal auf eine Idee...
    Was haltet Ihr davon, wenn ein neues Thema erstellt wird mit genau dieser Thematik (Gruppendynamik).



    Beispiel:



    Es ist das "schlimmst anzunehmende Szenario" eingetreten. Sämtliche Staatsmächte sind bis aufs weitere ausgesetzt. Man könnte sich (falls die filme jemand gesehen hat) eine ähnliche Situation vorstellen, wie in "The Purge" oder andere Filme, in denen die Staatsmacht (aus welchem grund auch immer) nicht mehr Funktioniert.


    Um dieses Gedankenexperiment durchzuführen werden Rahmenbedingungen festgelegt. Jeder der diesem Experiment etwas Textlich hinzufügt, wird automatisch mit Eingebunden. Man könnte das als eine Art "Rollenspiel" betrachten.


    Wichtig ist das alle beteiligten sich daran so "real" wie möglich halten.


    Was ist das eigendliche Ziel?
    Gruppendynamik und deren situativen "Auswüchse". Wer Führt, wer folgt? Setzt sich eine Demokratie durch oder ehr eine "Führergesellschaft" durch? Etc...


    Fiktive Rahmenbedingungen könnten So aussehen:



    • Alle Staatlichen Institutionen sind ausgesetzt.


    Keine Notrufnummern (Feuerwehr, Polizei, Militär)
    Keine Energie (strom gibt es nur noch in verbindung von Unabhängigen Lieferranten; Generatoren welche gefunden werden können, jedoch nicht transportiert)
    Keine Fahrzeuge (bzw, man muss Sprit besorgen; ausgenommen man hat ein Auto zur verfügung, dann aber auch nur eine Maximal Reichweite bis aufgetankt werden muss; für Generatoren gilt gleiches)
    Kein Handynetz (klar, da keine Energie)
    Funk ist möglich mit entsprechender Ausrüstung (und Energieversorgung)



    • Eigene (bitte Realistische) Ausrüstung die man jetzt vorweisen kann ist erlaubt.


    Wer ein BoV/BoB etc. hat soll dieses auch verwenden dürfen. Dabei ist zu beachten das man seinen ausrüstungsstand beachtet.


    Beispiel von mir:
    Ich habe kein Auto, wohne in Hamburg und habe eine SEHR schlechte Vorbereitung auf so einen Fall (da kein Geld). Ich habe einen kleinen Bob, welcher aus dem nötigsten besteht. Etwas Reis, Kompass, Hobo-kocher, 2 Messer (1 klapp – und ein Feststehendes ohne Waffencharakter) etwas Seil (15M) und 1. Plane 2mx4m. Ich hab meine Freundin dabei, welche sich ehr als "klotz-am-bein" anfühlt, da zickig und besserwisserrisch, wenig Stressresistent (gerade in so einer Situation). Ich bin in einer Mietswohnung, im gesammten Haus wohnen ca. 24 Menschen, welche sich überhaubt nicht vorbereitet haben.



    • Natur- oder andere Ereignisse (Marodierende Mobs, Paramilitär, o.ä.) können von "GM (Gamemaster)" eingestreut werden. (natürlich unter realen umständen, nach einem Atomangriff steht nicht mehr viel, daher kaum Paramilitzen, dafür aber Verseuchte Gebiete; in meinem Fall, wäre ich schlichtweg Tod -> Hamburg und ABC-Angriff wäre nur schwer heraus zu kommen es sei denn Ich habe einen schlüssigen Plan (für den GM schlüssig, nicht die Betroffenen, evtl. wird darum gewürfelt)




    • Man startet in seinem Haus/Wohnung mit seiner Ausrüstung und Familie (sofern diese in einer Notsituation im Globalem maaßstab) schnell zusammengezogen werden kann. Man kann sich zu einer Gruppe zusammenschließen wenn die Teilnehmer sich, in diesem Szenario, treffen bzw. sich dorthin begeben.



    Das ganze müste natürlich genauer Ausgearbeitet werden. Rahmenbedingungen, GM etc. müssten festgelegt werden. Ich hoffe es können alle meiner Grundidee zu diesem Gedankenexperiment folgen/verstehen...


    Was haltet Ihr davon?


    LG Bubba

  • Zitat von Anti;188957

    Das muss selbst in einer Gruppe nicht unbedingt schlecht sein. Oftmals überschneiden sich die Ziele der Individualisten mit denen der Gruppe, was den Einzelkämpfer dann zum guten Gruppenmitglied macht.
    Ich persönlich denke, dass die wichtigste Voraussetzung in einer Gruppe ist, dass jeder sich selbst hinterfragen kann. Ganz besonders der Anführer. Eine gute Regel für so eine Gruppe wäre, dass derjenige entscheidet der sich am Besten mit der gerade anstehenden Situation auskennt, oder wenigstens die Person die am wenigsten Nichtwissen hat :winking_face:


    Hallo Anti,


    das ist so ein bisserle der Unterschied zwischen können und wollen. Wenn ich nicht in der Lage wäre, ziemlich bunte un international gemishte Teams zu führen, dann hätte mich meine Firma längst gefeuert. Ja, ich kann das.



    Es macht mir Spass mit anderen Menschen im Team umzugehen. Aber da. wo es wirklich ans Eingemachte geht - mein Leben in deiner Hand, deines in meiner, da ist mir ein eingespieltes Zweierteam immer noch das liebste.



    Ich habe auf vielen expeditionsähnlichen Fernreisen und so rund 20.000 sm Segeltörns schon mehrere Situationen erlebt, wo mein Leben in der Hand meiner Frau lag, ich hätte es keinem anderen Menschen anvertrauen wollen. Umgekehrt übrigens auch.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Gruppe ernähren


    Zitat von Waldschrat;189032

    Wenn ich nicht in der Lage wäre, ziemlich bunte un international gemishte Teams zu führen, dann hätte mich meine Firma längst gefeuert.


    Das wollte ich zu keinem Zeitpunkt in Frage stellen, falls das so geklungen hat. Die Unterscheidung zwischen normalem Alltag und wenns-drauf-ankommt konnte ich in deinen vorigen Posts schon erkennen :winking_face:
    So wenig Leute wie möglich in der Gruppe zu haben scheint mir zumindest in einem on-the-move-Szenario die beste Lösung. Da würde ich am liebsten auch nur zu Zweit losziehen, wenns dann bloss nicht so unpraktisch mit der Aufgabenteilung wäre...dafür klappt das mit der Nahrung wohl besser.



    Was ich mich eh schon seit einiger Zeit frage, wie soll sich eine Gruppe bloss durchfüttern?
    Ich gehe von diesem Szenario aus: Sämtliche Infrastruktur ist eingebrochen, Hilfe von aussen (Suppenküche, Polizei, Feuerwehr, Staat allgemein) gibt es nicht. Anarchie und offene Gewalt ist netterweise noch nicht ausgebrochen. Häuser sind intakt und bewohnbar, eine Flucht mit BoB oder INCH (I'm never coming home) ist nicht zwingend, aber möglich. Die Situation des sich selber überlassen sein wird voraussichtlich einige Monate anhalten, aber das weiss man natürlich nicht.
    Nun zum spannenden Teil.
    Ich selber habe zwar vorgesorgt mit Vorräten etc. Meine voraussichtliche Gruppe besteht aus engen Freunden. Insgesamt ca 10 Leute, von denen die meisten durchaus belastbar und sehr wach im Kopf sind. Aber leider sind alles keine Prepper und halten keinerlei Vorräte oder sonst nützliches Zeug. Wenn also die Vorräte fertig sind, wie ernähren wir uns dann? Es hat niemand einen Bauernhof oder sonst genügend grosse Gärten für den schnellen Gemüseanbau, von Kleintier im Wald jagen verspreche ich mir nichts, essbare Pflanzen sind in der Umgebung nicht genug und die Fische aus dem See werden wahrscheinlich nicht reichen für 10 Personen. Wasser ist kein Problem in meiner Situation, aber bei Nahrung siehts anders aus...
    Es geht vorallem darum in der kurz- bis mittelfristigen Zeitspanne nicht zu verhungern, für einen langen Zeitraum über ein oder mehrere Jahre ist eh kaum planbar, aber da mache ich mir nicht mal so sehr Sorgen, da ich auf die Leute vertrauen kann.



    Fragt Anti,
    der die Stirn runzelt.

  • Was mich betrifft, so ist die eingangs gestellte Frage, ob "Gruppentier" oder "Einzelkämpfer" situationsabhängig.


    Hier stellt sich für mich die Frage, ob ich zu "meinen Leuten" zurück will oder schon bei ihnen bin, bzw. ob diese überhaupt noch am Leben sind, sofern eine Katastrophe geschieht; viele schlimme Szenarien sind denkbar und ich hoffe stets nicht alleine dastehen zu müssen, da es absolut an der Sinnfrage des Weitermachens rüttelt.
    Generell strebe ich an mit den Leuten zusammen zu bleiben, die mir wichtig sind und in einer Krise entsprechend anfallende Aufgaben arbeitsteilig zu lösen. Jeder hat seine guten Ideen Probleme zu lösen und gemeinsam ist man einfach stärker - in vielerlei Hinsicht.
    Gewiss ist es eine Frage der psychologischen Stärke wie eine Gruppe voran kommt; jeder kann schwach werden und zum Problemfall werden, andere Ansichten haben und die Entscheidungen der Gruppenführung anzweifeln, was im Notfall zu einem Problem werden kann. Hier ist es wichtig dass die Gruppenführung in der Lage ist den "Haufen" zu einen und das gemeinsame Wohl und Ziel in den Vordergrund zu stellen.
    Ist man auf sich alleine gestellt, hat man meiner Meinung nach das Problem der Einsamkeit oder den Entscheidungskonflikt wie es weiter gehen soll, was auch nicht zu unterschätzen ist - aber damit muss eben jeder selbst in einer solchen Situation klar kommen.
    Ich denke nichts ist besser, als eine gut aufeinander abgestimmte Gruppe, die zum einen überlebensfähig ist, sprich das Know-How hat und andererseits in der Lage ist harmonisch miteinander auch unter großen Belastungen entsprechende Entscheidungen zu treffen. Desto mehr es ums Überleben geht und desto größer der psychologische Druck wird, desto eher brechen Konflikte aus und desto weniger wird vernünftig verhandelt. Meiner Meinung nach liegt genau dort das größte Risiko und die Herausforderung vernünftig auf einer gemeinsamen Linie zu bleiben und je größer die Gruppe ist oder wird, desto schwieriger ist dieser Prozess.
    Deshalb sehe ich eine Gruppe von mehr als zehn Leuten als Problem an.


    Gruss, Fairlane

  • Die Gruppenproblematik beschäftigt mich momentan auch. Wenn ich mein näheres Umfeld betrachte sieht es mit Vorbereitung zappenduster aus. In meinen Augen zum Überleben fähige - und hilfreiche Freunde / Kameraden sind im ganzen Land verteilt. Da diese sich auch um ihre Familien kümmern würden, scheint mir eine Gruppenbildung mit mir bekannten Menschen eher schwierig. Zu meinen, als Einzelkämpfer die Familie durchzukriegen ist aber irgendwie auch nicht einfacher. Da scheint mir eine Verbindung mit Menschen hier aus dem Forum als die sinnvollste Variante, weil sich hier jeder damit beschäftigt und fähig ist, einen Teil beizutragen...
    Was ich aber andererseits bei der letzten Hochwasserhilfe gelernt habe ist, wie stark doch die Menschen - auch heutzutage - zusammenwachsen und zusammenhalten. Plötzlich war da nämlich der Strom aus und plötzlich gab es kein sauberes Trinkwasser mehr. Das Hab und Gut Hunderter Menschen schwamm fröhlich die Donau runter (die Österreicher werden sich gefreut haben...) Es war schon mehr als erstaunlich wie viele Leute da einen Stromerzeuger rausgezaubert und andere Leute einfach so Benzinkanister danebengestellt haben. Wie aus Hunderten Kilometern Entfernung Freiwillige mit Anhängern voller Stromerzeuger, Dampfstrahler, Kabeltrommeln und Wasserkanistern angekarrt kamen. Das Gleiche war bei der Schneekatastrophe 2005 im Bayrischen Wald. Wir waren mit ein paar Einheiten vor Ort und da kamen Landfrauen aus dem Chiemgau (gut 250 km Entfernung) und haben an die Helfer Tee und Essen verteilt während ein paar Biker aus Ostdeutschland mit irgendwo geklauten Schneeschaufeln den Kindergarten ausgegraben haben...
    Nach wie vor habe ich den Glauben und die Überzeugung, dass das Gros der Menschen wenns kracht dann doch plötzlich zusammenhalten kann - weil sie es müssen. Vielleicht wäre auch das eine Art von preppen. Seiner Umwelt mehr geben als zu nehmen. Der Eine oder Andere wird sich im Notfall daran erinnern und es uns vielleicht gleich tun...


    Für den Fall, dass ich mich irre haben wir ja alle einen vollen Keller :)

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Spannend ist die von Anti aufgeworfene Frage nach den Vorräten. Wenn wir für zwei Vorräte für über ein Jahr haben, so reduzieren sich diese Vorräte bei einer Gruppe von 10 Leuten auf 2,5 Monate. Als stationär-prepper stell ich mir die Frage , ob es das bringt. Im Fall umherziehender Banden wären 2 zusätzliche Mann hilfreich , die mit ordentlichen Schußwaffen ausgerüstet wären und die auch bereit wären, die Dinger einzusetzen , das wären dann für 4 Leute noch Vorräte für 6 Monate, dafür aber ordentliche Sicherheit. Ideal wäre es natürlich, wenn jemand wie Waldschrat mit seiner BEVA nebst Delikatessengespann vorbei käme.


    Andererseits lassen sich Resourcen wie Brennholz, Treibstoff, Energie auch durch mehrere Leute ohne wesentlichen Mehrverbrauch /pro Kopf nutzen.


    Neben dem erhöhten Verteidigungspotential würde sich natürlich auch die gartenbauliche und landwirtschaftliche Produktivität erhöhen .


    Ein Lösungsansatz wäre es, die Vorräte sozusagen prophylaktisch einfach weiteraufzustocken, so daß sie auch für zusätzliche Leute reichen.
    (Unabhängig, ob dann welchen kommen oder nicht)


    Die andere Alternative bestände darin, daß ein Prepper(haushalt) seine Bleibe auflöst und mit Sack und Pack in den anderen "STützpunkt" zieht .
    Maßgeblich wären für die Frage des Standorts die Wasser- und Energieversorgung , sowie die bessere Verteidigungsfähigkeit des aufnehmenden Anwesens.
    Ist dann aber eine psychologische Frage, wer ist bereit, sein Anwesen freiwillig aufzugeben ???


    Realistischer sehe ich den Ausbau bestehender Vernetzungen zu Leuten in einer vertretbaren Entfernung und die Intensivierung von Kontakten in der Nachbarschaft, zB in Frage der Sicherheit .


    Frieder

  • Zitat von Corvinjus;189802

    Die Gruppenproblematik beschäftigt mich momentan auch. Wenn ich mein näheres Umfeld betrachte sieht es mit Vorbereitung zappenduster aus. In meinen Augen zum Überleben fähige - und hilfreiche Freunde / Kameraden sind im ganzen Land verteilt.


    Hallo Corvinjus,


    bei mir sind die nicht nur national, sondern interkontinental verteilt, was ich aber als Chance sehe. Und das sind wirkliche Freunde, nicht das, was man im Internetzeitalter auf Facebook darunter bezeichnet.


    Gruppen ist bei mir so ein Thema. Viele denken da möglicherweise an Militär, Feuerwehr, Sanitätsdienst, irgendwas wo die Gruppe miteinander trainiert hat, wo es eine klare Befehlskette und eine klare Aufgabenteilung gibt. Das funktioniert, so eine Gruppe ist schlagkräftig.


    Ich habe aber, gerade auch beim Segeln und auf Saharatouren negative Erfahrungen mit dysfunktionalen Gruppen gemacht, wo Leute das Sensibelchen mimten, nicht mitzogen, es ewige Diskussionen gab. Ich halte seit dem von spontan zusammengewürfelten Gruppen mit Menschen, die man vorher als "Freunde" betrachtet hat, rein gar nichts mehr. Da sind Freundschaften den Bach runter gegangen, weil wir gesagt haben, auf die ist kein Verlass.


    Ich sage es jetzt mal ganz deutlich: Ob jemand Euer Freund ist, das erfahrt ihr erst, wenn ihr gemeinsam mit dem in herausfordernden und richtig lästigen Situationen gesteckt habt.
    Ein Zweierteam, zumal wenn es zwanzig Jahre miteinander trainiert hat:), mag nicht besonders schlagkräftig sein, aber es ist unglaublich eingespielt, leicht beweglich, kann sich viel eher unsichtbar machen wie eine Gruppe.


    Auch die Befehlskette ist da klar. Jeder weiss, wass die/der andere besser kann und der "Oberbefehl" springt da situativ und ohne Diskussion hin und her. Bei Dingen, die wir beide gleich gut können, etwa Segeln, da gilt dann ganz einfach, Befehle gibt, wer gerade die Wache hat.


    Was Du da auch nicht unterschätzen solltest: Wenn es um die Wurst geht und Du die Entscheidung treffen musst, unter eigener Lebensgefahr Deine langjährige Partnerin / Deinen langjährigen Partner rauszuhauen, das ist kein Prozess sekundenlanger ethischer Überlegungen, das ist ein Reflex, der in Millisekunden abläuft.


    Das wirst Du in einem bunt zusammengewürfelten Team aus "Freunden" nie haben.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @Corvinius


    Am Anfang helfen meist alle zusammen.
    Kritisch wird es, wenn eine Situation länger andauert und sich ausbreitet.
    Die Solidarität wird massiv abnehmen, die Hilfsbereitschaft gegenüber Fremden ebenso.
    Denn - ziemlich schnell ist sich jeder selbst der Nächste, befürchte ich!


    In einer Gruppe zu überleben kann auch ganz schön anstrengend sein, meine ich.
    Vor allem, wenn man den Sinn mancher Aktionen nicht nachvollziehen kann oder sie "sinnlos" sind. Manche selbsternannten Rudelführer haben schon teils nur ein "Macht demonstrieren" am Hut...
    Man kann natürlich auch einen Experten haben - und dies wäre das Glück.
    Letztendlich wird man es erst in Extremsituationen herausfinden, wie man selbst und andere auf spezielle Situationen reagieren!


    Mich selbst sehe ich nicht als Gruppenführerin für viele, in unserer Familie dagegen eher schon.
    Den Überblick behalten und Maßnahmen ergreifen liegt mir im Blut, mein Mann ist da der Zögerliche, wenngleich er sich darin übt, besser zu werden;-)
    Handwerklich und Improvisieren kann er wiederum besser!


    Falls was kommt, werden wir sehen, wie es sich entwickelt...
    Nur eine große Gruppe finde ich nicht akzeptabel, die Streitereien über Entscheidungen klingen mir jetzt schon in den Ohren...
    Zumal eine große Gruppe viel mehr auffällt.
    Aber - wie immer im Leben hat alles seine Vor- und Nachteile!!!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Für mich gibt es zwei Punkte an der Sache.



    1 Ich gegen alle wird nie und nimmer funktionieren.


    2 Eine Gruppe ist mehr als die Summe der Einzelne



    Nicht umsonst war im Mittelalter der Ausschluss aus der Gemeinschaft gleichgestellt mit einem Todesurteil.


    Es ist eine moderne Idee, diejenige das man als Individuum ganz alleine überleben kann. Geht ja auch nur weil der Staat alle Infrastrukturen zu Verfügung stellt die dies ermöglichen.

  • Zitat

    Eine gute Regel für so eine Gruppe wäre, dass derjenige entscheidet der sich am Besten mit der gerade anstehenden Situation auskennt, oder wenigstens die Person die am wenigsten Nichtwissen hat :winking_face:



    Das halte ich auch immer für das beste wenn man in Gruppen zusammen arbeitet! Auch außerhalb von Krisen sollte man einfach die Frage einwerfen welche verfügbare Person die meiste Erfahrung mit einer aktuellen Aufgabe oder einem Problem hat. Das alleine reicht oftmals dem Chaos vorzubeugen. Schon bei einer Baustelle wo ich war ist mir aufgefallen das der beste „Fasadenheini“ Bier holte, der welcher keine Ahnung hat spachtelte und einer der schon öfters bei so etwas gearbeitet hat rührte Kleber und schnitt Styropor. Da habe ich dann selbst als Aushilfe für nur einen Tag einmal einfach bei einem Bier in die Runde gefragt, wer, was schon öfters gemacht hat und dann haben sich die Aufgaben quasi von selbst neu verteilt und man sah schon nach einer Stunde deutliche Verbesserungen bei der Arbeitsgeschwindigkeit und Qualität. Ohne eine Person die aber überhaupt die Frage stellt sind ganze Teams kopflos und handeln meistens auch so.

    Ganz toll ist es natürlich wenn man die Fähigkeiten seiner Mitmenschen schon kennt, Aufgaben verteilen kann und damit maximale Effizienz erreicht. Wenn man den Drahtseilakt der Organisation nach Fähigkeiten beherrscht kommt auch nie das Gefühl auf das sich jemand unterordnen muss, was ja vor allem mit der heutigen Generation auch schnell zum Streit führen kann. Mir ist auch aufgefallen das viele Menschen froh sind wenn sie eine Aufgabe bekommen der sie gewachsen sind, vor allem wenn man denen in diesem Bereich dann freie Hand lässt. Auch bei der Armee ist mir aufgefallen das es zumindest in unseren Breitengraden sinnvoll ist nur den Plan von A bis B vorzugeben, wie dies dann umgesetzt wird aber der ausführenden Person zu überlassen. Ganz anders z.B. bei der US Armee wo jedes Detail geplant wird und man immer vom "DAU" ausgeht.

  • Hallo SP-Mitglieder,



    inwieweit eine Gruppe im Ernstfall tatsächlich zusammenhält, folglich an einem Strang zieht bzw. dass jeder einzelne alles tut, um den Erhalt seiner Gruppe zu sichern, ist „relativ“ einfach bereits jetzt im Alltagsleben zu überprüfen:

    Man muss nur in einer 6-8 köpfigen Wohngemeinschaft leben, um festzustellen, dass selbst banalste Dinge wie Hausputz, Spüldienste oder morgendliches Schneeschüppen von den meisten Bewohnern vehement abgelehnt werden. Alles was unangenehm ist, folglich was Mühe, Überwindung und Arbeit bedeutet, führt bereits in dieser Gruppe zu schweren Konflikten.

    Freilich reichen für diese Erkenntnisse und Erfahrungen keine 2-3 Wochen Wohngemeinschafts-Dasein aus, sondern es sollten schon 4-6 Jahre sein, um den realen Durchblick über seine Mitmenschen zu bekommen.

    Warum ich das schreibe?

    Wohlgemerkt, wir sprechen hier von einer Gruppe von Menschen, die nur in einer Wohngemeinschaft eine gemeinsame Lebensbasis aufbauen wollen und nicht von wirklich ernsthaften Szenarien.

    Wenn man bedenkt, dass es selbst in einfachen Lebenssituationen wie Wohngemeinschaften zu schweren Konflikten kommt, so frage ich mich wirklich wie es erst werden soll, wenn es tatsächlich ans „Eingemachte“ geht?!


    Gruß Jörg

  • Lässt sich so nicht beantworten.
    Denn es kommt immer auf die Situation an und die Menschen.


    Bevor ich mich mit nervlichen Wraks, psychisch angeschlagenen, faulen Säuen und Assis rumärgere werde ich Einzelkämpfer.
    Stimmt die Chemie aber werden Fähigkeiten in den Dienst der Gruppe gestellt.


    Gruss, Worber

  • Zitat von Survival-Asia;190075

    Man muss nur in einer 6-8 köpfigen Wohngemeinschaft leben


    Ich bin mir nicht sicher ob man aus so einer "banalen" Situation auf eine Krise schliessen kann oder soll...in einer Wohngemeinschaft zu normalen Zeiten kommen diese Dinge vor weil man es sich leisten kann. In einer Krise kann man es sich nicht leisten nicht zu kochen nur weil es mühselig ist und ich glaube sehr, dass die Leute dies ohne Diskussion auch so sehen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel :face_with_rolling_eyes: ).
    Ausserdem sind Viele oft froh wenn man ihnen in so einer Situation eine Aufgabe gibt, da sie dann beschäftigt sind.


    Meint Anti

  • Hallo Worber,

    Du hast geschrieben:

    Zitat

    Lässt sich so nicht beantworten.
    Denn es kommt immer auf die Situation an und die Menschen.


    Bevor ich mich mit nervlichen Wraks, psychisch angeschlagenen, faulen Säuen und Assis rumärgere werde ich Einzelkämpfer.
    Stimmt die Chemie aber werden Fähigkeiten in den Dienst der Gruppe gestellt.


    Gruss, Worber




    Mein Beispiel mit den Wohngemeinschaften kommt nicht von ungefähr:

    Ich habe insgesamt 7 Jahre in Wohngemeinschaften gelebt und würde es heute (wenn überhaupt!) nur noch tun, wenn es innerhalb der Gruppe absolute klare Regeln und Anordnungen gibt, an die sich jeder zu halten hat.

    Allerdings sind genau diese Regeln und Verbindlichkeiten bei Menschen verpönt bis verhasst, die in Wohngemeinschaften leben wollen, um sich auf den Rücken der konsequenten, sozialen und disziplinierten Wohngemeinschafts-Mitglieder auszuruhen.

    Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich das in den 7 Jahren erlebt habe, da sich zuweilen die Leute die Türklinke in die Hand geben.


    Übrigens ist es interessant zu wissen, dass nicht die „so genannten Asozialen“, folglich die Menschen, die aus verarmten Verhältnissen kommen, die Wohngemeinschaft-Unfähigen sind. Diese Menschen gründen in der Regel keine Wohngemeinschaften, da diese Menschen durch ihre vernachlässigte Sozialisation, in der sie kaum oder nie ein fürsorgliches Miteinander erlernen konnten, eher alleine bleiben oder zu Einzelgängertum neigen.

    Wer sind nun die Menschen, die in Wohngemeinschaften sich gegen alle unbequemen Dienste und Regeln auflehnen?


    Es sind die verwöhnten und verhätschelten Sprösslinge, die aus sehr guten, wohlhabenden bis reichen Verhältnissen kommen.


    Und das hat seine Gründe:

    Von diesen Menschen wurde nie die Einhaltung von klaren Regeln und Anordnungen gefordert.

    Ich kann davon ein Lied singen:


    „Mein Sohn Henrik, der jetzt BWL studieren möchte, um unser familiäres Unternehmen zu übernehmen, ist so hochbegabt, aber so sensibel. Er schläft immer so gerne bis Mittags, spielt ständig Computer-Games, trinkt seinen Kaffee nur in Starbuck und isst ganz besonders gerne Lachsschnittchen mit Kräuterbutter und dazu einen guten französischen Rotwein, dass wir ihm so gerne auf seinem Wunsch hin servieren ließen.

    „Ja,…unser begnadeter Sohn Henrik, der liebt kulturelle Weltreisen in der VIP-Class, teure Autos usw. und ist für die einfache und weltliche Arbeit wie Putzen und Waschen leider nicht geschaffen. Das müssen eben andere machen. Bei uns hat das die letzten 30 Jahre immer die Miss Pin Pong von den Philippinen gemacht, die bei uns als Hausangestellte beschäftigt ist. Darum kann man unserem Henrik keinen Vorwurf machen, dass er die häuslichen Arbeiten nie gelernt hat.“



    Bevor ich nochmals mit solchen Weich-Wixxels, Schlappsch… und verheulten Mamasöhnchen eine Wohngemeinschaft aufbaue, lebe ich lieber in einer 1-Zimmer-Hütte mit Holzofen und Außendusche.

    Damit ich nicht falsch verstanden werde:

    Mit diesen Zeilen meine ich nicht, dass diese Menschen nicht fähig wären, sich in der Gemeinschaft sozial engagiert, fleißig und konsequent zu verhalten. Das könnten sie schon, wenn sie unter Zwang unbedingt müssen, folglich mit geradlinigem Druck der Gemeinschaft darauf hingewiesen werden, dass sie gefälligst ihren Anteil an der Gemeinschaft zu erfüllen haben.



    Aber die Realität in den WG’s sieht (und sah!) meist anders aus:
    Diese Leute haben nahezu immer eine finanzielle „Rückfahrkarte“ von Mama und Papa. Was bedeutet, dass sie sofort die Brocken hinschmeißen und sagen, dass sie noch heute ausziehen werden, weil sie sich solchen rigorosen Wohngemeinschaft-Regeln nicht antun müssen.

    Verstehen konnte ich ihr bequemes Handeln immer, aber toleriert habe ich es nie:

    Diese Menschen haben seit Anbeginn nur gelernt, immer das zu tun, worauf sie eben im Moment Bock hatten. Das ist der Grund, warum diese Menschen sofort alles hinschmeißen und „schönere“ Plätze auswählen, wenn ihnen etwas nicht gefällt oder passt:
    Ob es der Arbeitsplatz ist oder die Uni, ob es die „böse“ Nachbarschaft ist oder der behandelnde Arzt, ob es ein Forum ist oder der Tennisverein, ob es die „verständnislose“ Wohngemeinschaft ist oder der langweilige Urlaubsort. Oder, oder, oder…..







    Gruß Jörg

  • Also ehrlich.
    Eine WG ist eine ganz andere (harmlosere) Nummer, wie wenn es um dein Leben geht.


    Jeder der beim Bund war/ist, kennt die Situation, dass mancher nicht ganz so WG tauglich ist, aber trotzdem der Kamerad ist, den man an der Seite haben möchte, wenn es knallt.



  • Hallo Jörg,


    warum kommt mir Dein Statement nur so bekannt vor :face_with_rolling_eyes:



    Die Problemfälle, die wir beim Segeln an Bord oder bei Nordafrikatouren im Auto hatten, die hatten alle - auch wenn sie gestandene Akademiker in einem anerkannten Beruf mit solidem Einkommen waren - eine Sozialisation als verhätschelte Kinder und Jugendliche mit - wie man neudeutsch sagt - "Helikoptereltern" hinter sich.


    Denen war mental nie klar, obwohl wir es ihnen vorher gesagt haben, dass man beim Hochseesegeln gelegentlich so ziemlich das absolute Gegenteil von einem lauen Lüftchen bei blauem Himmel haben kann oder dass man in der Ténére halt mehrmals am Tag bei 60 °C das Auto ausgraben und Sandbleche schleppen muss... und dass dann jeder im Team seinen Job tun muss.


    Wir haben bei Segeln im Sauwetter schon Leute unter Deck verbannt und denen gesagt: "Wenn ihr schon nicht kooperieren wollt, dann behindert uns wenigstens nicht. Runter mit euch in den Salon oder die Kajüte. An Deck habt ihr bis auf weiteres nichts zu suchen!" Was auch in ihrem Sinne war, weil ihnen nämlich auf Deck das Salzwasser von Luv und das Süsswasser von oben entgegen kam - der Grund ihrer "Befindlichkeitsstörungen".:devil:


    Genau deswegen habe ich meine "Wohngemeinschaft" - auch bei Urlaubstouren - auf exakt zwei Personen eingeschränkt. :face_with_rolling_eyes:


    Und genau deshalb hätte ich in einer fiktiven S&P-Situation ein abgrundtiefes Misstrauen gegen bunt zusammengewürfelte Gruppen, die nicht vorher entsprechende Situationen trainiert haben.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)