ISIS-Fundamentalisten - USA wollen mit Iran militärisch zusammenarbeiten

  • Hallo,


    es ist gerade faszinierend und gruselig zugleich, die rasante Entwicklung im Nahen Osten zu verfolgen. Und offenbar mal wieder eine Enwicklung von weltgeschuichtlicher Bedeutung, die niemand in diesem Ausmass vorhergesehen hat:


    Wie aus dem Nichts taucht da innerhalb von Tagen ISIS auf, überrollt den halben Irak und beherrscht ausserdem weite Teile Syriens.


    Beim Fall von Mossul erbeutetete diese Gruppierung geschätzt 500 Mio. US$ in bar. Sie handelt mit Öl und Getreide auf dem Weltmarkt und strebt nach der Errichtung eines islamistisch-fundamentalistischen Gottesstaates.


    Das Ganze geht so rasend schnell von statten, dass die Welt der Diplomatie mal eben auf den Kopf gestellt wird. Soeben liess US-Aussenminister Kerry durchblicken, dass sich die USA eine militärische Zusammenarbeit mit dem Iran vorstellen kann, um den Kollaps des Zweistromlands abzuwehren.


    Hallo? Die USA wollen gemeinsam mit dem Iran gegen ISIS vorgehen? Wer hätte das gedacht.
    Ukraine? War gestern. Solange die Russen das Gas nur im Hochsommer abdrehen, bleibt Zeit, das zu lösen.


    Meine These: solange man das Problem Saudi Arabien nicht löst, wird man auch keine Ruhe vor dem sunnitisch-islamistischen Terror weltweit haben... Aber das ist vermutlich die erst übernächste Baustelle. Bzw. wird sich daran Obamas Nachfolger(in) abarbeiten können.


    Man reibt sich verwundert die Augen, wie sich Weltgeschichte quasi innerhalb von Stunden verändert. Wollten bis vor kurzem die USA nicht zusammen mit Israel den Iran in die Steinzeit zurückbomben? Wie sagt Captain Spock: "Faszinierend."


    S&P-Relevanz: Mosul ist z.B. 100km von der türkischen und 2.500km von der österreichischen Grenze entfernt, das ist recht nah an unserem Kulturkreis.


    Grüsse


    Tom

  • Eine interessante Analyse von Daniel Pipes dazu.
    http://de.danielpipes.org/14478/isis-wuetet-nahe-osten


    Das mit dem Staudamm von Mossul habe ich nicht gewusst. Das U.S. Army Corps schätzte, dass ein Bruch eine halbe Million Menschen sofort töten würde, viele weitere kämen an den Folgen danach um.


    Interessant am ganzen ist, dass die psychologische Kriegsführung (Terror) in immer mehr Gebieten zugunsten regulärer Eroberung/Landnahme aufgegeben wird. Was zeigt, wie stark die Extremisten sind und wie schwach der Westen ist. Zweifellos ist damit zu rechnen, dass das die Extremisten weiter befeuern wird. Sie scheinen zudem ein Mindestmass an Verwaltungen aufbauen zu können. Wir werden sehen, ob es ihnen gelingen wird, den Damm zu sichern, falls sie sich dort halten können.


    Realpolitik heisst das übrigens, wenn man sich mit Erzfeinden gegen einen gemeinsamen Feind ins Bett legt und sich dann beim Aufwachen oder eben nicht mehr Aufwachen wundert.


    Die Kritik der Sunniten an Israel ist im Nahen Osten übrigens seit ein paar Jahren deutlich ruhiger geworden (jedenfalls diejenige der Regimes). Weil sie iranisch-schiitische Atombomben mehr fürchten als die israelischen.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;174860

    Interessant am ganzen ist, dass die psychologische Kriegsführung (Terror) in immer mehr Gebieten zugunsten regulärer Eroberung/Landnahme aufgegeben wird.


    Hierzu finde ich auch interessant, dass damit (hoffentlich) auch immer mehr Leuten klarer wird, dass Anschläge/Terror keine verunglückte Selbsttherapieform von im Leben zu kurz Gekommener, von der Globalisierung Benachteiligter oder sonstwie "armer" Leute ist, sondern die Kriegsführung (huch...) eines unterlegenen Gegners, der damit ein langfristiges Ziel verfolgt. Sei es materieller Besitz oder die Umsetzung einer Form des Zusammenlebens/Gesellschaftsform (Ideologie, wenn man den Begriff sachlich verwendet und z.B. auch Demokratie als eine Idee/Ideologie ansieht). Da der Terror kein Selbstzweck darstellt wie gewisse Politiker so gerne darüber reden (Kampf gegen Terror, was vom Sinn her wie Kampf gegen Krieg ist, aber halt mehr wie Kampf gegen Aids klingt, also ohne bedrohliche Angreifer mit Zielen) wechseln die Gegner die Kriegsführung, sobald sie dazu in der Lage sind und der Taktikwechsel Erfolg verspricht.


    Es kann sein, dass einer Terrorgruppe die Ideale abhanden kommen und sie einfach weiter Terror ausüben, weil sie nichts anderes gelernt haben. Der Farc wird das angeblich etwas nachgesagt. Da ist das Ziel dann reiner Lebensunterhalt.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Guten Abend


    Dass die ISIS eine offene Kriegsführung betreibt, liegt sicherlich an der allgemeinen instabilen Lage in der Region. Die ISIS operiert bislang in Gebieten im Irak, in denen schon die westliche Allianz Probleme hatte, in denen die irakische Zentralregierung geschwächt ist und an deren Grenzen ein Kriegsgebiet liegt.


    Das Mittel des Terrors mag zum einen ihrer Überzeugung geschuldet sein, zum anderen ist es aber auch ein probates Mittel, mit wenigen Kämpfern und wenig Technik ein grosses Gebiet zu kontrollieren. Das Mittel der Angst, kann eventuellen Widerstand lähmen.


    Ich würde bereits von einem Krieg sprechen, da die ISIS offensichtlich über eine Kommandostruktur verfügt, offen agiert, in den bestzen Gebieten eine Verwaltung einsetzt und ein klares Ziel verfolgt.



    Freundliche Grüsse


    stanley

  • Wie lange geht es noch bis ISIS bei uns vor der Tür steht?
    Uns geht es vermutlich noch schlechter als den Irakern.
    Warum!? Weil wir alle entwaffnet werden von unseren Regierungen, angetrieben von Gutmenschen und Linken.


    Gehe mal davon aus dass sich die Iraker viel mehr wehren würden....wenn sie denn könnten. Auch sie sind entwaffnet worden.
    Nur kriminelle Banden haben noch Waffen.


    Waffen und genug kriminelle Energie (rel. Fanatismus) und ein paar Fanatiker tyranisieren eine Region nach der anderen.
    (In Syrien vom Westen geduldet und unterstützt, das sie ja die Regierung bekämpfen...."Freiheitskämpfer", bezahlt wie alle solche Organisatioonen von den Saudis, die unter dem Schutz der Amis straflos wursteln können wie sie wollen. Alles nur wegen dem Öl.)


    Vielleicht stehen aber ganz andere Pläne dahinter? Vielleicht möchte da wieder wer einmarschieren und noch mehr Öl absaugen? Ein Grund mus her! Die Wirtschft muss brummen. Egal wie und zu Hause läufft ja auch nicht viel....


    Gruss,Worber

  • Zitat von Worber;174880

    Wie lange geht es noch bis ISIS bei uns vor der Tür steht?
    Uns geht es vermutlich noch schlechter als den Irakern.
    Warum!? Weil wir alle entwaffnet werden von unseren Regierungen, angetrieben von Gutmenschen und Linken.
    ...


    Das stimmt nicht so. 10'000 Isis Leute konten eine millionen Stadt einnehmen. Also haben die vor Ort trotz unseren Nachrichten keine Waffen, sondern diejenigen die es konnten sind geflohen. In der Schweiz würden die in einer millionen Stadt auf 500'000 stg treffen bei 10'000 Angreifern dürften die ihren Gott anrufen.


    Was aber stimmt der Trend unser Gutmenschen geht dahin das man bitte problemloses Schlachtvieh für solche Gruppierunge wie Isis darstellen soll.


    Moléson

  • Zitat von tomduly;174859


    Hallo? Die USA wollen gemeinsam mit dem Iran gegen ISIS vorgehen? Wer hätte das gedacht.


    Hallo Tom.


    meiner Meinung nach sind die USA mal wieder drauf und dran, den alten Fehler zu begehen: "Der Feind meines Feindes ist mein Freund"


    Das haben sie nach der russischen Invasion Afghanistans in 1979 getan und die Taliban bewaffnet, nur um hinterher ihre eigenen Soldaten durch US-Waffen der Taliban erschiessen zu lassen.


    Wir (die westlichen Demokratien) sollten uns meiner Ansicht nach aus diesen Lokalkriegen jedem rationalen Vernunftargument unzugänglicher religiös Verblendeter raushalten.


    Fragen wir uns doch selber: Was wäre bei uns in der frühen Neuzeit passiert, wenn eine Expeditionstruppe einer fortschrittlichen Zivilisation bei uns gelandet wäre und hätte uns Religionskriege (etwa den dreissigjährigen von 1618-1648) oder Hexenverbrennungen untersagt. Wir hätten zur Rettung unserer Unvernunft die doch bekämpft bis auf's Messer.


    Die Aufklärung (Kant im deutschen Sprachraum, Hobbes, Locke, Bentham und Mill im englischen, Montaigne, Voltaire, Diderot, d'Alembert im französischen) sind aus dem Leidensdruck der Bevölkerung gewachsen, nicht durch Fremdeinflüsse.


    In vielen Ländern steht das noch aus. Das muss aus der Bevölkerung wachsen. Aufzwingen mit Waffengewalt wird eher das Gegenteil einer Aufklärung bewirken.


    Was wir im Grunde nur als humanitäre Massnahme tun können, das ist politisch oder religiös Verfolgten aus diesen Ländern Asyl und Eingliederungshilfen in unsere Gesellschaft zu gewähren.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Die USA sollten Saudi-Arabien und Qatar den geldhahn zudrehen oder die besetzen und da wieder ordnung reinbringen .....


    Das sind underanderem die Terrorfinanziers.


    Oder ganz einfach mal die CIA zurückpfeifen ... die haben ja auch schon die Al Quaida mitgegründet ... :winking_face:

  • Hallo Tom und alle anderen!


    Ein ganz wichtiger Gesichtspunkt ist hier nicht richtig dargestellt! Wie kann es sein, dass sich solch eine "hochorganisierte Armee" wie die ISIS mal einfach mir nichts dir nichts aus dem Nichts entwickelt? Noch dazu völlig unbemerkt von jeglichen Geheimdiensten mit all ihren Drohnen, Informanten und Satelliten! Wie uns die (amerikanische) Presse weiß machen will, hat man von allem nichts gewusst!. Die Logik und der gesunde Menschenverstand wertet das (zumindest bei mir) sofort als höchst zweifelhaft.


    Dazu kommt, dass die ISIS (und deren Vorgänger/Splittergruppen) schon eine ganze Weile in Syrien "beschäftigt" sind, wo sie gegen Assad aber auch gegen andere "Rebellentruppen" kämpfen. Welche religiösen Gründe dabei wieder ins Spiel kommen, ist mir relativ wurscht. Vielmehr interessiert mich, wer davon mal wieder profitiert und auch wo die "versteckte" Unterstützung mit Geldern, Waffen und Logistik herkommt.


    "Gottes Kinder" sind diese Söldner jedenfalls nicht und jeder normale Moslem, egal welcher islamischer Glaubensform (kleine Ausnahmen gibts hier auch) angehörig, wird das verurteilen und nicht unterstützen. Lediglich das "in die Ecke gedrängt werden", führt zu massivem Verteidigungswillen. Die Söldner arbeiten für Geld und Macht, gehen dafür über Leichenberge und erzählen der Welt, das Gott das ja so will....Kennt man auch von woanders....God bless blablabla...usw......!


    Die allgemein Verdächtigen wie die Saudis und Katar wurden ja schon genannt. Ein Aufbau solch einer starken Truppe lässt sich aber auch garantiert nicht nur aus Raubzügen durch Banken usw. realisieren. Selbst wenn diese Leute tatsächlich ihre Geldmittel selber "verdienen", so kann ohne internationale Duldung und Erfassung auf keinen Fall eine solche logistische Leistung erbracht werden. Wer bis an die Zähne bewaffnet und mit hunderten oder tausenden nagelneuen Toyota-Pickups durch die Lande streift, der hat beim "Einkauf" zu 100% seine Spuren hinterlassen.


    Die USA halten sich jetzt scheinbar aus der Sache raus, verlegen aber einen Flugzeugträger ins Gebiet und wollen mit dem Iran zusammenarbeiten. Wer die Geschichte der USA kennt, der weiß, dass deren Bereitschaft zur "Zusammenarbeit" meist ein noch größeres Ziel verfolgt und der Iran womöglich hier in eine Falle tappen könnte.


    Ich sehe das jedenfalls so: Die USA haben gar kein Interesse an Stabilität in der Region. Durch die permanente Unterstützung von allen möglichen Kriegsparteien, kommt nicht selten auch mal ein Schuss zurück. Ob das als "Schwund" mit eingeplant ist oder nicht macht auch keinen wirklichen Unterschied. Wenn man wirklich ehrlich an friedlichen Lösungen interessiert wäre, dann würde man keine Waffen, Gelder, usw. dort hin schicken und auf jeden Fall auch mal die (verbündeten) Golfstaaten anfechten und der Welt die Wahrheit erzählen.


    Das größte Problem liegt bei der ISIS-Geschichte darin, dass die USA kostengünstig und ohne das Verheizen der eigenen Soldaten, endlich den ungeliebten Assad in Syrien beseitigen könnten. Das ganze ohne jegliche internationale Kontrolle, weil das Chaos perfekt ist. Russland wird wieder mal seine Schwierigkeiten haben und in eine bescheidene Situation gedrängt, bei der Unterstützung Assads, dem Schutz vor US-Bomben und natürlich der Erhaltung ihres einzigen Mittelmeerstützpunkts.


    Sewastopol ist für den Westen verloren, nun soll es wenigstens mit Damaskus klappen. Als nettes Bonusgeschenk gibt es nach der Beseitigung Assads freie Bahn für die Pipeline aus der Golfregion nach Europa. Auch könnte ich mir vorstellen, dass der neue iranische Präsident sein Land an die Finanzmafia verkauft und dann auch deren Öl und Gas über diese Pipeline nach Europa fließen darf.
    Das Ukraine-Problem wäre damit erstmal erledigt. (jedenfalls was die Energie anbelangt)


    Spannende Zeiten, wenn nur nicht alles so traurig wäre...


    LG Buschmann


    - - - AKTUALISIERT - - -


    Zitat von Waldschrat;174885

    Was wir im Grunde nur als humanitäre Massnahme tun können, das ist politisch oder religiös Verfolgten aus diesen Ländern Asyl und Eingliederungshilfen in unsere Gesellschaft zu gewähren.


    Ich stimme dir in allen Punkten völlig zu und denke auch, dass sich diese Nationen und Völker einfach selbst entwickeln müssen.


    Was mir jedoch zuwider ist: Erst schüren wir die Konflikte dort oder zetteln sie an und dann sollen wir Millionen von Flüchtlingen aufnehmen, von denen nur wenige in der Lage sind durch ihre Mentalität und vor allem die Traumatisierung, sich unseren Gesellschaften anzupassen (blödes Wort, ich weiß). Ich habe nichts gegen Ausländer, bin ja jetzt selber einer...aber zu den ohnehin schon bestehenden Problemen mit diesen Gruppen sich noch mehr aufzuladen...ich weiß nicht.


    Hinzu kommt noch, dass der Westen sich nicht nur aktiv raushalten sollte, sondern auch passiv. Sehr viel Leid und damit Flüchtlingsströme könnten vermieden werden, wenn wir nicht ständig Waffen in diese Länder schicken würden. Ich denke diese Völker sollten technologisch entsprechend ihrer geistigen Fähigkeiten beliefert werden. Ich gebe ja auch keinem Kleinkind ein Skalpell in die Hand und sage: In 20 Minuten muss das neue Herz aber drin sein!!!


    Die Industrienationen dieser Welt, sind für 90% aller Kriege und Opfer verantwortlich. Kleine Lakaien wie Deutschland sollen dann auch noch ihre Kohle beim Wiederaufbau verpulvern und natürlich Millionen armer Seelen im ohnehin schon bröckelndem Staat durchziehen. Ich schaffe mir doch nicht erst ein Problem um es dann zu lösen, bzw. noch nicht mal zu wissen wie ich es lösen soll. Wer Langeweile hat, der soll Angeln gehen oder ins Kino.


    LG Buschmann

  • Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin....


    ...dann kommt der Krieg zu euch / Wer zu Hause bleibt, wenn der Kampf beginnt / Und läßt andere kämpfen für seine Sache / Der muß sich vorsehen; denn / Wer den Kampf nicht geteilt hat / Der wird teilen die Niederlage. / Nicht einmal den Kampf vermeidet / Wer den Kampf vermeiden will; denn / Es wird kämpfen für die Sache des Feinds / Wer für seine eigene Sache nicht gekämpft hat."


    "Jedes Land hat eine Armee. Die eigene oder eine Fremde."


    Diese zwei Sprüche stimmen halt nach wie vor. Nur scheint das einigen Zeitgenossen nicht klar zu sein.


    Es sind Auswirkungen nach abschaffung von Armeen. Beispiel ist ja gerade der Irak der beinahe untätig zuschauen muss wie ISIS das Land überrennt.


    Man kann kritisch der Armee gegenüber sein. Man kann sie abschaffen im Glauben an eine bessere Gesellschaft und dass man mit dem gesparten Geld viel gutes machen könnte.
    Nur Glaube alleine verhindert keine Gewalttaten....Das können die Abschaffer dann ihren Frauen und Kindern erklären.
    Dann sollte man sich eines Tages nicht wundern wenn es anders gekommen ist und man solchen Zuständen wie im Irak (auch Ukraine) hilflos ausgeliefert ist.
    Nur der Wille sich zu verteidigen gegenüber einem agressiven Angreifer reicht dann nicht. Da braucht es ein bisschen mehr.


    Das ist es eigentlich was mich beschäftigt. Eine entwaffnete Gesellschaft ist sehr verwundbar.


    Gruss, Worber


    Gerade noch gefunden:


    http://www.20min.ch/ausland/do…roht-auch-Europa-30671458

  • Hallo,
    Wenn ich ein Verschwörungstheoretiker wäre, dann würde ich folgend argumentieren:
    Wer ist der derzeit größte Erdölförderer? (USA) und wer hat deshalb Interesse daran, daß der Ölpreis in die Höhe geht? (USA)


    Da ich das nicht bin, denke ich, daß nach dem Sadam Hussein abgesetzt/ getötet wurde in dieser Region ein Machtvakuum entstanden ist. (Davor wurde sogar schon vor dem Irakkrieg gewarnt)
    Dadurch können sich verschiedene Gruppierungen sehr schnell entwickeln und streiten um die Vorherrschaft. Das war so nicht geplant. Man wollte SH weg haben und durch eine pro westliche Regierung ersetzen. Was jetzt passiert zeigt, daß der Plan nicht aufgegangen ist und es wohl in absehbarer Zeit auch nicht wird.
    Die ganze Region wird erst in ca. 100 Jahren soweit sein, daß eine Demokratie großflächig funktionieren würde.


    Gruß
    Gerald

  • Zitat von Buschmann;174900

    Die Industrienationen dieser Welt, sind für 90% aller Kriege und Opfer verantwortlich. Kleine Lakaien wie Deutschland sollen dann auch noch ihre Kohle beim Wiederaufbau verpulvern und natürlich Millionen armer Seelen im ohnehin schon bröckelndem Staat durchziehen. Ich schaffe mir doch nicht erst ein Problem um es dann zu lösen, bzw. noch nicht mal zu wissen wie ich es lösen soll. Wer Langeweile hat, der soll Angeln gehen oder ins Kino.


    LG Buschmann


    Hi Buschmann,


    genau, ich gebe Dir in allen Punkten recht und finde auch Deine Ausführungen sehr treffend formuliert
    und die Gedanken der schmutzigen Spiele von Grossmächten und möchtegern Gutmenschen.....


    gerade die Amis, habe vor kurzer Zeit eine sehr gute Doku gesehen über die Amis (Geheimdienste und Armee)
    Das Problem liegt auch darin, wie mal ein früherer Präsident mal schön gesagt hat "achtet unbedingt darauf, dass die Armee keine
    wirtschaftliche Abhängigkeit erlangt, denn dann kann man nicht mehr zurück".
    Dies ist so gemeint dass sich die USA überall einmischen auch wegen des Oels und so, aber auch eine Gross(maul)macht sein wollen und die
    Menschheit global so kontrollieren will, dass überall auf der Welt die amerikanischen Militärs Stützpunkte haben.
    Nur der Sinn und Zweck eines solchen Aparates erzwingt auch die USA immer irgendwo im Krieg zu sein, sonst
    würde die Wirtschaft zusammensacken in Ihrem Lande.



    PS : die verd......en Amis müssen auch mal unbedingt lernen, dass es auch andere wertvolle Kulturen gibt, die kann man
    und darf man um keinen Preis versuchen wollen loszuwerden oder zu ändern, denn es braucht im fernen Osten nicht an jeder
    Hausecke einen MC Donald's und der Glaube solche Kulturen sind unangreifbar.




    Absolut, genau wie aus meinem Munde ..... :Gut:
    LG

  • Zitat von Buschmann;174900

    ...Noch dazu völlig unbemerkt von jeglichen Geheimdiensten mit all ihren Drohnen, Informanten und Satelliten! Wie uns die (amerikanische) Presse weiß machen will, hat man von allem nichts gewusst!.


    Richtig, das ist vollkommen absurd. Würde mich nicht wundern, wenn die ClA ihre Leute in dieser lSlS drin hat und da kräftig mitmischt.


    Und weils grade so passt:


    * Die die Ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden, werden für jene pflügen die das nicht getan haben. *


    Bin gespannt, wann die Gutmenschenfraktion endlich versteht, dass das globale Gutmensch sein am Mensch sein scheitert....


    Im Übrigen wäre ich auch dafür, unbelehrbare radikale Spinner sich gegenseitig die Schädel einschlagen zu lassen denn wenn wir dort intervenieren, dann ersetzen wir nur eine radikale Gruppe gegen eine andere radikale Gruppe. Also worum gehts? Klar um Einfluss in der Region. Ist aber auch enorm schwierig 1 und 1 zusammen zu zählen.


    LG. Nudnik



    LINKS IN DIESEM BEITRAG STAMMEN NICHT VON MIR

  • @ Worber


    Falls du mit deinem Beitrag auch auf meine (in anderen Themen) schon verfasste Idee der "völlig entmilitarisierten Welt" Bezug nimmst, so kann ich dir sagen, dass dies sicherlich eine tolle Vorstellung ist, aber ich mir dessen bewusst bin das es so nicht funktioniert.


    Lediglich ein Gleichgewicht fehlt, im Großen wie im Kleinen. Was den Irak und auch Syrien angeht, so hat der Westen dieses Ungleichgewicht erst geschaffen. Unter Saddam und Assad waren diese Länder zwar nicht perfekt und aus menschenrechtlicher Sicht gab es da viel zu tun, jedoch waren sie stabil und gerade die unterschiedlichen Religionsgruppen lebten friedlich nebeneinander.


    Jetzt herrscht pures Chaos, genau wie auch in Libyen und anderen Ländern im Gebiet. Man kann also sagen, dass diese ganzen Opfer alleine auf das Konto des Westens gehen, da dieser das "Ungleichgewicht" erst möglich gemacht hat.


    Ähnlich verhält es sich mit NATO/Russland/China. Genauso haben die europäischen Länder ihre außenpolitische Souveränität völlig aufgegeben und sind militärisch kein Gegenpol mehr zu den anderen Fraktionen. Es ist für mich auch ein Riesenunterschied, ob ein Land eine (starke und wirkungsvolle) Verteidigungsarmee betreibt oder eher in Richtung Angriffs- Invasionsstreitkräften investiert.


    Einzig und alleine die Tatsache, dass Russland/China im militärischen Bereich den USA noch Paroli bieten können hat diese Länder bis jetzt davor bewahrt "überrannt" zu werden.


    Ich denke mal, das dein Beitrag eher das Ungleichgewicht zwischen Staat und Bevölkerung behandelt. Das Recht sich als Bürger verteidigen zu können, auch mit Waffen, finde ich wichtig. Welche Auswüchse sowas annehmen kann, sieht man aber ganz gut am Beispiel USA. Dieses gegenseitige Wettrüsten ist verrückt, aber zum Teil verständlich. Ich persönlich lebe aber lieber in einer Gesellschaft, wo man nicht gleich erschossen wird, wenn man (versehentlich oder in Notlage) auf anderer Leute Grundstück kommt oder jeder Halbwüchsige schon Schießen lernt und genau weiß wie man Papa´s Waffenschrank aufbekommt.


    Solange die Staatsmacht mit kleinen Handfeuerwaffen oder nicht tödlichen "Spielzeugen" ausgerüstet ist, habe ich nicht wirklich das Bedürfnis hier "gleichzuziehen". Wenn ich aber wüsste, dass die Polizei a) generell lieber erst schießt und dann fragt und b) ein Waffenarsenal mitführt, bei dem Rambo feuchte Augen kriegen würde, dann käme in mir wohl auch ein ungutes Gefühl auf und evtl. der Wunsch nach denselben Waffen. Auch ob die ganze Nachbarschaft bewaffnet ist, spielt da sicherlich eine Rolle.


    Ich denke mal, dass alles was einen Menschen töten kann, heutzutage runtergespielt wird und damit umgegangen wird als sei dies völlig normal. Auch glaube ich, dass -egal wo auf der Welt- die Hemmschwelle für massive Gewalttaten viel höher liegen würde, wenn ich mein Gegenüber mit meinen blossen Händen totprügeln oder erwürgen müsste als einfach nur den Finger am Abzug zu bewegen oder noch besser in einem klimatisierten Raum bei Kaffee und Keksen auf einen Joystick (man beachte das Wort) zu drücken!


    So wie es bisher in Deutschland gehandhabt wurde, finde ich es OK. Erstens haben die Deutschen dann doch die "nicht tödlichere" Mentalität, wer möchte kann sich aber mit Waffen eindecken unter Voraussetzung geeigneter geistiger Verfassung und Verantwortungsbewusstsein.


    Das nun auch in D die inneren Staatskräfte weiter aufgerüstet werden und die Armee nun auch Befugnisse im Inland bekam, lässt aber auch nur den Schluss zu, dass sich hier etwas in die falsche Richtung entwickelt. Garniert mit immer strenger werdenden Waffengesetzen für Privatleute.


    Eine Abrüstung mit dem langfristigen Ziel, die Erde tatsächlich irgendwann zu entmilitarisieren kann nur stattfinden, wenn im ersten Schritt jegliche Angriffsarmeen abgeschafft werden. Haben alle Länder irgendwann nur noch eine Armee zur Verteidigung ihrer Landesgrenzen, welche aber nutzlos ist, um irgendwo anders anzugreifen, dann klappt das auch mit der schrittweisen Abrüstung. Ist die Verteidigung auch immer besser als das Angriffspotenzial des Gegners, wird der sich auch irgendwann überlegen, ob seine Armee so überhaupt noch Sinn macht.


    Ich sehe jedoch eine Aufrüstung in jedem Bereich. Jegliches Geschwafel über den Abbau ist hinfällig. Soviel militärisches Zerstörungspotenzial wie heute hat es auf der Erde noch nie gegeben. Selbst ganze Volkswirtschaften leben nur noch von Rüstung und Unterdrückung anderer. Eine gefährliche Entwicklung, in welcher der einfache Bürger mit Armbrust und Schrotflinte im wahrsten Sinne des Wortes ins Hintertreffen gerät.


    Aus S+P Sicht sollte die eigene Vorsorge auf der Verteidigung liegen. Dies kann man wunderbar auch ohne waffentechnische Mittel bewerkstelligen. Immer dran denken: Nach einem Faustkampf kann man ein Bier zusammen trinken, nach einer Auseinandersetzung mit Schusswaffen trink höchstens noch einer was und dann wohl eher aus einer Schnabeltasse.


    LG Buschmann

  • Guten Morgen miteinander


    Ob und wie sich die USA einmischen werden sei dahin gestellt. Ich denke aber, dass die USA nicht zwingend wieder in der Region intervenieren wollen nach dem letzten, naja ich würde es Debakel nennen. Aber sie stehen in gewisser Weise in der Pflicht. Es ist schwer zu eruieren, was der Plan von Herrn Obama ist, mit der neuen geostrategischen Ausrichtung der USA.



    Es kann sich natürlich laufend ändern, aber regional gesehen könnte es aktuell drei Gewinner in dieser verfahrenen Situation geben.


    1. Iran. Der Iran erweitert seinen Einfluss in der Region, er ist zwingender Ansprechspartner um die Probleme zu lösen. Weg vom Schurkenstaat zum Gesprächspartner. Das dürfte dem Iran auch bei allen Schiiten zusätzlichen Auftrieb verleihen.


    2. Die Kurden. Die Kurden sind militärisch und politisch ernst zu nehmen. Schon im letzten Irakkrieg waren ihre Gebiete relativ ruhig. Sie könnten ihre Autonomie im Irak festigen oder noch mehr ausbauen, der Einfluss der Türkei könnte schwinden. Sie müssen sich einfach mit dem Iran engagieren.


    3. Israel. Länder und Gruppierungen, welche Israel feindlich gesinnt sind, bekämpfen sich gegenseitig. Israel muss aktuell eigentlich nur seine Grenzen sichern.



    Als Verlierer im Moment sehe ich Länder wie Saudi-Arabien und die Türkei.


    1. Der Aufstieg des Irans verändert die regionale Machtpolitik. Die USA werden zunehmends desinteressierter gegenüber Saudi-Arabien.


    2. Die Türkei ist kein Freund von Herrn Assad. Nur mittlerweile müssen sie Zurückhaltung üben mit dem Wohlwollen gegenüber den Rebellen, da die Rebellen, welche sich untereinander bekämpfen, auch die al-Qaida und die ISIS beinhalten, welche die türkische Staatsgrenze nicht zwingend respektieren. Will man aber die ISIS bekämpfen, stärkt man die Position der Kurden und des Iran, was der Türkei weder in Syrien, noch im eigenen Land dienlich ist.


    Meiner Meinung nach, hat der Westen bei der Irakintervention und bei den Wohlwollensäusserungen zum Arabischen Frühling, zu oft die lokalen Gegebenheiten mit den unzähligen Interessensgruppen verkannt.



    Freundliche Grüsse


    stanley


  • Das kling sehr schön aber ist dir auch die Konsequenz dieser Haltung klar? Der Stärkere hat Recht.


    Du glaubst doch nicht im ernst, dass eine Auseinandersetzung bei der es um was geht ganz romantisch mit Regeln ausgeboxt wird und wenn der Verlierer am Boden liegt hilft man ihm auf, erklärt den Kampf für beendet und trinkt einen zusammen?


    Wenns keine Schusswaffen gibt, dann werden Klingen Äxte und Knüppel verwenden. Der körperliche Vorteil gewinnt mehr und mehr an Gewicht und die Auseinandersetzungen werden blutiger und hässlicher sein. Wer lässts sich eher darauf ein? Der normale Bürger oder gewissenlose kriminelle?


    LG. Nudnik



    PS: LINKS IN DIESEM BEITRAG SIND NICHT VON MIR

  • Neueste Meldung! Die USA schicken 275 Soldaten nach Bagdad, welche auch für Kämpfe gerüstet seien. Es heißt, diese Einheiten dienten dem Schutz der Botschaft.
    Was die wohl so alles in der Botschaft haben?


    Plausibler wäre es, wenn man die Botschaft schliessen und seine Leute da rausholen würde. Ein Schelm wer da auf interessante Gedanken kommt;)


    LG Buschmann


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Nudnik;174920

    Das kling sehr schön aber ist dir auch die Konsequenz dieser Haltung klar? Der Stärkere hat Recht.


    Du glaubst doch nicht im Ernst, dass eine Auseinandersetzung bei der es um was geht ganz romantisch mit Regeln ausgeboxt wird und wenn der Verlierer am Boden liegt hilft man ihm auf, erklärt den Kampf für beendet und trinkt einen zusammen?


    Wenns keine Schusswaffen gibt, dann werden Klingen Äxte und Knüppel verwenden. Der körperliche Vorteil gewinnt mehr und mehr an Gewicht und die Auseinandersetzungen werden blutiger und hässlicher sein. Wer lässts sich eher darauf ein? Der normale Bürger oder gewissenlose kriminelle?


    Bei jeder Auseinandersetzung die anstatt mit Worten lieber mit Waffen/Fäusten ausgetragen wird "gewinnt" der Stärkere. Entweder durch pure körperliche Überlegenheit oder durch den Einsatz von Hilfsmitteln, wenn die dünnen Arme nicht weiterhelfen! Das führt also zu gar nichts. Es ist ein Verhalten wie in der Steinzeit, nur das man anstelle der Steinkeule heute Schusswaffen oder Marschflugkörper benutzt.


    Zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Menschen sollte es eigentlich gar nicht mehr kommen. Weder vor dem Bierzelt, noch über Landesgrenzen hinweg. Wenn sich irgendwo ein paar Verrückte die Birne einschlagen dann bitte. Entweder wir sind zivilisiert und fortschrittlich oder nicht. Dieses Zwischending ist der reinste Schrott und wird die Menschen irgendwann noch ausrotten oder am besten gleich den ganzen Planeten vernichten.


    Bei einer "Auseinandersetzung bei der es um was geht" ist doch nicht der Streit entscheidend sondern vielmehr das "worum es geht"! Ich streite mich mit einem Mann vorm Bierzelt um eine Frau etc. Hallooooo...soll ich den jetzt erschießen? Oder wir prügeln nur und dann kommt die Polizei und erschießt uns beide!? (Weil es sah ja so aus das die beiden Streithähne gerade ne Waffe ziehen wollten)


    Ne danke.


    LG Buschmann

  • Zitat von Buschmann;174921

    Zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Menschen sollte es eigentlich gar nicht mehr kommen.


    Du triffst den Nagel auf den Kopf. Das Problem dabei ist halt der Konjunktiv "Sollte". Leider leben wir noch in einer Realität die anders aussieht und mit dieser Realität müssen wir uns befassen.


    Zitat von Buschmann;174921

    Bei einer "Auseinandersetzung bei der es um was geht" ist doch nicht der Streit entscheidend sondern vielmehr das "worum es geht"! Ich streite mich mit einem Mann vorm Bierzelt um eine Frau etc. Hallooooo...soll ich den jetzt erschießen? Oder wir prügeln nur und dann kommt die Polizei und erschießt uns beide!? (Weil es sah ja so aus das die beiden Streithähne gerade ne Waffe ziehen wollten)


    Mit "um was gehen" meinte ich, wenn es um etwas essenzielles geht. Mein Leben, das Leben meiner Familie. Wie du auf die Idee kommst, eine Bierzeltschlägerei fällt in diese Kategorie, ist mir ein Rätsel.



    LG. Nudnik




    PS: LINKS IN DIESEM BEITRAG SIND NICHT VON MIR

  • Einige Hintergründe wurden wurden schon (gut) beleuchtet.


    Abseits dieser Fragen zeigt es wieder nur auf, daß es ungesund ist, in muslimische Länder auszuwandern oder es zuzulassen, daß unsere Länder zunehmend muslimisch werden. Der Islam ist nicht nur für uns "Ungläubige" eine langfristig problematische Sache, sogar untereinander liefern sie sich hasserfüllte Fraktionskämpfe.


    Die Vorgänge im Irak sind wieder mal ein Lehrstück wie es nicht sein soll.
    Wie man solche Zustände verhindern kann?
    Mit möglichst homogenen Staatsvolk: ethnisch, kulturell und möglichst auch religiös.

  • Zitat von Luftikus;174927

    Mit möglichst homogenen Staatsvolk: ethnisch, kulturell und möglichst auch religiös.


    Das ist doch genau der Plan von ISIS. Alles wird gut.....