Wasser- und Heizungsrohre in Frostperioden

  • Hier mal eine ganz gute Seite die Frostschäden und teilweise deren Ursachen an Wasser- und Heizungsleitungen im Haus beschreibt:


    http://www.schadenprisma.de/sp…7295004e6b1e?OpenDocument


    Vielleicht ist das für den einen oder anderen von euch ja interessant, wenn uns der russische Bär wirklich mal die Gaszufuhr abdreht um mal eine Vorstellung davon zu haben was passiert wenn Wohnraum auskühlt. Ist leicht verständlich geschrieben und bebildert.


    Bei mir steht z. B. immer noch die Prüfung an, ob ich meine Brennwerttherme und die damit verbundenen Keizkörper mit Frostschutz versetztem Wasser befüllen kann. Muß ich mich bald drum kümmern, da will ich eigentlich vor dem Winter auf der sicheren Seite sein. Kaminofen ist zwar vorhanden, aber wer weiss was kommt, sicher ist sicher.


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    PS: Ich hatte letzten Winter mal gemessen (bei-10°) wie schnell meine Wohnung auskühlt (Dachgeschoß, ungedämmte Wände mit 24er Mauerwerk, dach gedämmt mit 200er Steinwolle, Fensterflächen im normalen Maß vorhanden). Ergebnis war über Nacht ein Temperaturabfall in der Nicht-Heizphase von 21°C auf 17°C, das waren ca. 6-7 Stunden. Bei noch eisigeren Temperaturen ist man da doch recht schnell im Gefährdungsbereich innerhalb von 36-48 Stunden bei einem Totalausfall der Heizung und wenn man keine alternative Heizmethode hat.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Der russische Bär wird den Gashahn nicht zudrehen, allenfalls werden die neuen ukrainischen Freunde Gas aus den Leitungen klauen.

  • Trotzdem ist Vorsorge bzw. ein Plan für den Fall nicht schlecht. Zumindest, wer ein Haus hat, sollte sein Eigentum gegen solche Fälle schützen.


    Ich kann meine Heizung mit Batterie betreiben und es würde reichen, jeweils eine Stunde pro Tag zu heißen. Der Batterieverbrauch hält sich dabei sehr in Grenzen.
    Ansonsten kann ich auch komplett stromlos über den Kamin heizen, welcher das komplette Haus erwärmt - bereits im ersten Winter zwei Monate durchgespielt, funktioniert also.


    In großen Mietshäusern kühlt es ja nicht ganz so schnell aus. Wenn Kamine vorhanden sind, reicht das evtl. auch schon.


    Zum Gas: Braucht nur mal was richtig im Eimer sein, dann ist auch dicht (absichtlich oder unabsichtlich).


    cu Tom

  • frieder59: Da bin ich mir nicht so sicher. Wenn sich die ganze Ukraine-Problematik mit weiteren Sanktionen seitens des Westens weiter hochschaukelt und daraus ein echter Wirtschaftskrieg Ost gegen West entsteht der auf allen Ebenen geführt wird, was wäre einfacher für Putin als dem Westen den Gashahn zuzudrehen. Dann kollabiert auch ein großer Teil unserer Wirtschaft. Wird zwar eines der letzten ultimativen Druckmittel sein aber den Russen können auch bestehende Gaslieferverträge schnurzpiepegal sein. "Pacta sunt servanda" gilt leider bei Atommächten nicht. Da ist die Durchsetzbarkeit auf Grund bestehender Verträge sagen wir mal - prblematisch, zumindest wenn gewisse Eskalationsstufen überschritten wurden. Das Ganze ist dann nur ein Knopfdruck in der Steuerwarte und schon ist die Letung dicht......und Deutschland dürfte sich dann auf Grund des hohen Speichervolumens schnell bei den anderen europäischen partnern in Solidarität üben. In zeitlich ungünstigen Konstellationen ist dann auch in der Heizperiode in der das Gas abgedreht wird trotz Speicherung für den Krisenfall der Vorrat alle......

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo,


    interessanter Bericht, danke. Für mich neu war, dass es Leitungen nicht an der "Einfrierstelle" auseinanderdrückt, sondern davor oder danach im Bereich mit flüssigem Wasser. Da hab ich mir nie Gedanken drüber gemacht. Auch interessant, dass es Steck-/Pressfittings auseinanderschiebt und nicht sprengt. Ebenso das Beispiel mit der Leitung vom Eckventil zum Wasserhahn, wo es das Leitungsstück der Hahnzuleitung aus dem Eckventil geschoben hat.


    Im modernen Hausbau steckt man nun in einem Dilemma: Wasser ablassen soll man nicht wg. dann verstärkter punktueller Korrosion (Lochfrass) in feuchten und belüfteten Metallrohren/-fittingen bzw. Hygieneproblemen bei Trinkwasserleitungen. Leitungen in unbeheizten ungedämmten Bereichen im Gebäudeinneren soll man möglichst mit einer Rohrbegleitheizung ausstatten - die braucht aber wieder Strom und stellt ein potenzielles Brandrisiko dar...


    Ich würde mir eine mehrstufige Strategie überlegen:


    1. 100% Betrieb der Heizanlage über Notstrom: wahlw. über Akku+Wechselrichter+PV-Anlage oder Notstromgenerator (stundenweise) -> setzt voraus, dass man die Heizanlage mit allem Zubehör per Netz-Umschalter oder steckbarer Netzvverbindung auf eine Notstromeinspeisung umstellen kann. Bei unserer Pellet-Zentralheizung versorgt die Elektrik des Kessels alle Pumpen, Stellglieder etc. der Heizanlage. Die Netzstromzuleitung des Heizkessels und damit der ganzen Heiztechnik habe ich über einen blauen CEE-Stecker und eine entsprechende CEE-Wandsteckdose steckbar ausgeführt. Bei Stromausfall muss ich lediglich diesen Stecker auf den WR-Akku-Satz bzw. ein NSA umstecken, um die Heizung weiterbetreiben zu können.


    2. Eingeschränkter Notbetrieb der Heizanlage: nur Betrieb der Umwälzpumpe, damit das Heizungswasser im System nicht stagniert. Parallel dazu Notheizung z.B. mit Kaminofen o.ä. Vorteil: für die Umwälzpumpe wird nur eine geringe Leistung im 2stelligen Wattbereich benötigt, während eine komplette Heizanlage mehrere hundert Watt elektrischer Energie benötigt. Nachteil: Stromanschluss der Umwälzpumpe muss umverdrahtet werden.


    3. Abschaltung der Heiz- und Trinkwasseranlage: konsequentes Entleeren aller wasserführenden Systeme im Haus, abstellen des Haupt-Wasser-Anschlusses vor(!) der Wasseruhr und sicherstellen, dass auch die Wasseruhr entleert wurde sowie der Wasserfilter am Hauptanschluss, das Kesselwasser im Heizkessel und der Inhalt des/der Warmwasserspeicher. Korrosionsgefahr und Hygienerisiken müssen in Kauf genommen werden, dafür vermeidet man u.U. extreme Gebäudeschäden (wenn man das Haus z.B. im tiefsten Winter für einige Wochen wg. Evakuierung sich selbst überlassen muss).


    Eine Wiederinbetriebnahme der wasserführenden Systeme erfolgt dann Schritt für Schritt. Vorbeugend könnte man den Trinkwasserstrang mit Chlorbleiche (Dan Klorix farblos/parfümfrei oder Pool-/Schwimmbaddesinfektionslösung wie AquaBest) mehrmals desinfizieren: vor dem Befüllen der Anlage den Filter am Hauptanschluss abschrauben und den Filterbecher komplett mit Chlorbleiche füllen. Dann wieder montieren und den Haupthahn öffnen. Nun einen Wasserhahn nach dem anderen im Haus ebenfalls öffnen, überall muss das gechlorte Wasser feststellbar sein. Hähne wieder schliessen und das Wasser einige Stunden stehen lassen, dann überall Wasser laufen lassen, bis Chlorgeruch bzw. -geschmack wieder verschwunden sind. Wichtig: das ist eine NOTFALL-Massnahme, keine vorschriftsmässige Vorgehensweise, während der Desinfektionsphase besteht Vergiftungsgefahr spez. für Kinder. Entsprechende Sicherheits-Massnahmen (Räume mit Wasserhähnen abschliessen) muss man unbedingt treffen.


    Schliesslich macht es Sinn, von den wichtigsten Fittingen und Armaturen (Eckventile, Spülkastenventile, Wasserhähne etc.) ein paar Reserveteile einzulagern. So kann man im Schadensfall undichte Komponenten nach der Frostperiode auch selber austauschen und muss nicht die gesamte Anlage bzw. einen Wohnungsstrang abgestellt lassen, nur weil man keinen passenden Wasserhahn herbekommt.


    Grüsse


    Tom

  • Hi Tom,


    das mit der Chlorspülung macht mein bester Kumpel bei seinem Wochenendhaus immer so, klappt prima zur Desinfektion. Er nimmt das kleingranulatige Schwimmbadchlor, das kommt in die Filterbehälter (den letzten davon, der dann ohne Filtereinsatz), durchspülen und fertig.


    Ich würde mir auch noch Kugelhähne hinlegen, wenn die Frost ziehen gehen bei den Mistteilen häufig die Kugeln kaputt bzw, dichten nicht mehr richtig ab, wenn man den Hahn zudreht.


    Zur Wasseruhr: Die Aufnahmestücke wo die Wasseruhr reingedreht wird haben bei Lieferung immer eine Messingkappe drauf. Die wird von den Gas-Wasser-Scheiße-Monteuren gerne nach der Installation weggeschmissen. Diese unbedingt aufheben. Durch diese Kappen (die haben hinten Nasen dran die die Wasseruhr "simulieren" und auch einen Durchfluß ermöglichen. Ich hab sogar gehört das einige Leute die Dinger nutzen um ihre Wasserkosten zu senken, was natürlich illegal ist. Wie dem auch sein, die Kappen lassen sich für Entleerungs- und wartungszwecke viel besser drehen als eine eingesetze Wasseruhr. Für die zeit wo man das wasser ablässt lohnt es sich so was im haus zu haben.


    So sehen die Dinger aus (die Kappe auf der eigentlichen Aufnahme mit den vorstehenden Flügeln wo der gelbe Aufkleber drauf ist):


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  • Wenn man ein Zimmer zb warm kriegt mit einem Holzofen reicht die Zirkulationspumpe laufen zu lassen, dann sollte nichts einfrieren und moderne laufen mit 15 W (wenn man sie so einstellt).


    Was aber Erfahrunggemäss innerhalb Stunden passiert ist das es friert wenn das Wasser nicht mehr zirkuliert. Typisch ist Fenster im Schlafzimmer offen lassen und die Heizung abdrehen. Am nächsten Morgen hatte ich eine schöne Bananen Form des Heizkörper.



    Moléson

  • Hallo,
    so ähnlich wie Tom gehe ich bei mir auch vor.
    Meine Heizung (inklusive allem Zubehör) läuft aber permanent über den Wechselrichter/Akkusatz,ebenso die Thermische Solaranlage.
    Auch die Wärmetauscherpumpen für die Fußbodenheizung werden damit versorgt, diese kann ich auch separat ein/aus schalten.
    Warmwasserladepumpen/Heizungspumpen haben 220V Stecker, die kann man einfach umstecken um Sie "kalt" laufen zu lassen.


    Ein grösseres Problem stellt die Fußbodenheizung an sich dar.
    Die müsste ich dann wirklich Heizkreis für Heizkreis mit Druckluft entleeren.
    Desweiteren die Wärmetauscherpumpen ausbauen.......
    Bei 14 Heizkreisen pro Stockwerk (2x) ist das ganze dann doch etwas Zeitintensiv.
    Einen entsprechenden Adapter zum ausblasen habe ich aus einem ausgeschnittenen,alten Autoreifenventil und Zubehör für die
    10mm Kupferleitungen (Quetschverschraubungen) gebaut.
    Autoventil deshalb, weil man mit der Reifenfüllpistole einen definierten Druck aufbauen kann und auch z.B.die Fahrradpumpe/Fußpumpe geht.
    Den muss ich mal raussuchen (hab ich schon lang nicht mehr gebraucht) und ein Bild davon einstellen
    Auf dem Rohbau nehme ich einen selbstgebauten Druckluftanschluss (mit Manometer/Kugelhahnen und Druckluftsteckverbinder)
    um Rohrleitungen mit Druckluft auf Undichtigkeiten zu prüfen, der wäre auch verfügbar, ist jedoch manchmal etwas zu sperrig.


    Mit dem Adapter kann ich dann die Warm- und Kaltwasserleitungen mit Druckluft bis zum Wasserverteiler im Keller entleeren.
    Ich würde anschliessend sogar noch den Hausanschluss auf der Strasse zu machen.
    Wenns gefriert ist dann eventuell die Leitung kaputt aber beim auftauen das Haus nicht nass !


    Die Thermische Solaranlage bleibt gefüllt, die sollte eigensicher sein wenn Sie korrekt gebaut und gewartet wurde.
    Und natürlich die Syphons und Kloschüsseln mit Salz versetzen, so eine geplatzte Kloschüssel habe ich in den Vogesen im Winter schon öfters gesehen....
    Ersatzteile sind bei mir Berufsbedingt zuhauf vorhanden...... ein Hoch auf den, der dies goldne Handwerk schuf....:grosses Lachen:


    Grüße,
    HatzDiesel

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Auf'm Schiff hab ich immer den billigsten Fusel (Klaren) ins Klo gehauen und ein paar mal gepumpt. Das gleiche habe ich mit den Wasserleitungen gemacht. Da die nicht lang und recht dünn waren, reichten schon 3 Flaschen für alles. Ist dann im Winter nie eingefroren.


    Meine Umwälzpumpe für die Fußbodenheizung läuft meist mit 7 Watt (steht dran).


    Ich hatte mal gelesen, dass man die Anlage auch mit Frostschutz erweitern kann.
    Bei den Solaranlagen (Thermie) ist ja oft auch was drin.


    cu Tom

  • Das mit dem Salz in Clo und Syphons habe ich noch nie gehört - bitte, was bewirkt dies und welche Mengen an Salz braucht man?


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • da der Gefrierpunkt von Salzwasser tiefer liegt als Süßwasser , gefriert das Wasser im Syphon nicht so leicht. Hat funktioniet, als wir unser Haus im Winter noch nicht bewohnt haben und auch keine Heizung vorhanden war. In die Kloschüssel so 2-3 großen Tassen Auftausalz. Kühlerfrostschutz würd auch gehen, ist aber ne ökologische Sauerei im Vorfluter. Da dieser Zustand vorhersehbar war, wurden an den tiefsten Stellen der Wasserleitungen Ablaßventile eingebaut. Neben der Brunnenpumpe hingen zwei elekrische Frostwächter, da das Ent- Und Bewässern des Pumpendruckkessels eine langwierigere Sache gewesen wär.


    Frieder

  • Vorbeugend kann man auch die Hauswände und Kellerfenster mit kleinen Strohballen zustapeln und diese dann mit Folie und alten Dachziegeln gegen Durchfeuchtung abdecken.
    Habe ich vor 4 Jahren gemacht, weil die hölzernen Kellerfensterluken meines gerade gekauften Altbaus durchgefault waren und ich mit einem Minimum an Geld- und Zeitaufwand den Keller mit Kartoffeln, Äpfeln, den Leitungen und der Wasseruhr frostsicher einpacken musste.
    Die Strohballen lieferte mein Nachbarbauer vom nächsten Feld.


    Und wo ich schon mal dabei war, packte ich auch gleich die Aussenwand, in der meine dämlichen Vorbesitzer die Leitung zu Waschmaschine und Küchenspüle verlegt und mir einen Frostschaden vererbt hatten, bis zur Unterkante Fenster ein.


    Diese Aussenisolierung hat zwar die Nachbarn anfangs optisch irritiert, hält aber nun schon seit vier Wintern Keller und Fundamente frostfrei, obwohl die Räume im Winter nahezu nicht beheizt werden.