Was gehört in ein Mini- / "Survival"-Wohnmobil?

  • Hallo Oscar,
    was für eine Preisvorstellung hast du für dein Projekt ?
    Wohn/Reisemobile gibt es in allen Preislagen, von einfach bis perfekt.
    Selbstausbau ist eine gute Option und für handwerklich Begabte mit Hilfe entspr. Bücher bzw.Foren für überschaubares Geld realisierbar.


    Gruß von Rugo (mit Peugeot J7 HD 2,5TD ,ideal für 2 Personen)

    Vorbeugen ist besser als auf die Schuhe :brech: (brech.. , das stand mal was anderes :nauseated_face:)

  • Zitat von 50svent;184948

    Eine Solaranlage zu tarnen dürfte interessant werden, die würde ich für die Fahrt wohl abbauen und innen verstauen und beim stehen dann auf einen Dachgepäckträger installieren...


    Wenn das Fahrzeug schwarz lackiert ist, kann man schöne schwarze und flexible Module verwenden. Diese tragen auch nicht wirklich auf, sind von unten (gewisse Fahrzeughöhe vorausgesetzt) nicht zu erkennen und jemand der von oben auf das Fahrzeug schaut, muss zweimal hinsehen, um die als Module zu identifizieren (gewisses Grundwissen vorausgesetzt).


    Auf einen Multivan passen auf diese Art und Weise mehrere hundert Watt/peak, auf einem langen Sprinter kommt man schon in den Kilowattbereich. Dachgepäckträger und Dachluke würde ich nicht verwenden, dann eher einen Träger hinterm Wagen mit Kiste und evtl. Pedelecs oder gar E-Motorrad! (Die kann man dann über die Solaranlage aufladen = Mobilitätsunabhängigkeit)


    Meine Gedanken gingen da sogar mal in die Richtung, das ganze Fahrzeug mit einem (kleineren) E-Motor zumindest notfallmässig bewegen zu können. Nach dem Motto: Ein paar Kilometer täglich mit 20-30 km/h sind besser als nichts wenn kein Sprit mehr zur Verfügung steht.


    Höchstens eine kleine Luke, die nicht groß aufträgt, getönt ist und nicht viel Platz für die Module wegnimmt.


    Eine Solaranlage (auch noch so klein) würde ich unbedingt einplanen. Die hält bei längerer Standzeit die Starterbatterie frisch und eröffnet ganz andere Möglichkeiten, wenn man keinen Treibstoff oder Gas mehr bekommt.


    Zitat von tomduly;184963

    Wenn wir uns mal von unserm Unimog trennen (sollten), würde meine Wahl auf eine Sprinter in Handwerkerausführun, ghoch&lang und mit Allradantrieb fallen.


    Mein Traumfahrzeug wäre ein Iveco Daily 4x4. Vielleicht mache ich mit so einem Teil noch irgendwann mal eine Europa-Asien Tour. Träumen darf man ja!


    LG Buschmann

  • Hallo zusammen,


    ich mag meinen Senf auch mal dazu abgeben :winking_face:


    zum Fahrzeug selbst: meiner Meinung nach wird es schwierig einen Kombi oder Kastenwagen (kangoo, caddy, etc) in ein taugliches Wohnmobil umzubauen. Wir hatten damals beim Wildwasserpaddeln oft nur nen Kombi zur Verfügung. Wenn man da mit zwei Leuten fährt kommt auch einiges an Material zusammen. Wir haben dann gezeltet und das Auto mehr oder weniger als großen Koffer genutzt. Wenn man mal aus "Not" eine Nacht im Auto verbringen musste, weil zB. Kein geeigneter Zeltplatz verfügbar war, musste im Endeffekt viel Ausrüstung "draußen schlafen".
    in ein solches Fahrzeug Festeinbauten, wie gar eine Nasszelle zu integrieren halte ich für unsinnig bzw. unlösbar.


    Ab VW Tx Bulli kann man schon sehr gut einen Campingumbau/Aufbau realisieren. Ein Paddelkumpel hatte sich einen alten Postbulli mit erhöhtem Dachkoffer gekauft. Ich meine das war nen T2. Das war sehr gut, dadurch konnte man darin aufrecht stehen.
    und trotz Einbauten, Bett, Waschbecken, Wassertanks, kleine Küche, hatte er noch genug platz für Equipment.
    Aber auch hier war keine Nasszelle oder Toilette integriert. (Wäre aber vom Platz evt. Möglich gewesen).


    interessant wird es mit erreichen der "Sprintergröße". Da kann man sehr gut aufbauen, am besten modular, nach dem Motto zum schlafen senkt man den Tisch zwischen die Bänke und hat ein Bett.


    Um einfach mal bissel aus eine Ausstattung einzugehen, ohne zu wissen wie der finale Verwendungszweck ist:


    - mir wäre wichtig, ein von Außen erreichbares Staufach für Werkzeuge und Gebrauchsmittel. Von der klassischen Kfz Ausstattung bis zu zB. Einer Tarp/Markise würde ich da alles verstauen was ich brauche um mein Lager im ersten Step wetterfest zu machen.
    Tarnnetze etc falls man unentdeckt bleiben will/muss.


    - Wassertank sollte mM nach von außen befüllbar sein. Hilfreich wäre es mM nach auch, wenn man den Wassertank mit wenigen Handgriffen abbauen kann um ihn zB zu reinigen.


    - Abwassertank sollte ebenfalls von außen entnehmbar sein, so Kassettenform wie bei klassischen Campingmobilen.


    - Dusche im Fahrzeug wäre mir persönlich nicht wichtig. Da kann man leicht eine draußen bauen und hat dann aufgrund des größeren Platzes deutlich mehr Komfort.


    - Toilette hingegen ist durchaus praktisch. Und wenn es nur der Stau ist wo es auf einmal "drückt".


    - Solaranlage mit zusätzlicher Batterie absolutes muss. Hier würde ich auf jeden Fall die Möglichkeit des Netzanschluss zB auf Campingplätzen mit berücksichtigen. Weiter würde ich an eine oder zwei Steckdosen außen am Fzg oder zumindest im Staufach oder türnähe denken. Vielleicht kann man die über eine größere Lichtmaschine wärmend der Fahrt auch noch mitladen lassen?


    - Kühlschrank, 12v/230v/Gas Kombination.


    - Kochstelle/Kocher sowohl im Fzg als auch draußen. Wenn man länger an einem Platz verweilt ist es vielleicht schöner draußen zu kochen.


    - Heizung für den Winter.


    - Weltempfänger


    - Funk (und wenn es nur kurze Reichweite fürs Kolonne fahren ist)


    - Fahrräder, oder ähnliches würde ich auf einen Heckträger bauen. Hier würde ich auch ein Ersatzrad anbringen. (Alternativ unter dem Fahrzeug aber von außen erreichbar).


    so das wäre erstmal das was mir auf die schnelle wichtig erscheint. Hoffe es hilft etwas.


    VG
    peterlustig

  • Hallo,

    Zitat

    In meiner naiven Vorstellung bräuchte ich eine Duschwanne resp. "großes Waschbecken". 70x70 cm und 10 bis 15 cm hoch sollten da schon ausreichen. Oben drüber ist ein Anschluss der leistungsstarken Lüftung. Als Duschvorhang hat man eine Art Schlauch, mit oben einem stabilen Ring drin, mit dem man das Ganze möglichst dicht an der Decke befestigen kann.


    Wenn du die Lüftung (Entlüftung) in der Duschkabine hast, dann wird es dir den Duschvorhang immer nach innen ziehen. Da entsteht ein Unterdruck. Die Duschwände würde ich auf jeden Fall Massiv gestalten, schon weil du dann außen was anbringen kannst (Regal oder Kästchen oder so).


    Gruß
    Gerald

  • Hallo,


    eine Dusche im Fahrzeug wird IMO überbewertet. Wassersack in Schwarz als Aussendusche reicht völlig. Komfortvariante ist eine Kanisterdusche mit Tauchpumpe und Handbrause oder einen Aussenanschluss der inneren (Druckpumpen-)Wasserversorgung.
    Hauptproblem einer komfortablen Nasszelle: der Wasserverbrauch steigt immens und entsprechend mehr Abwasser fällt an.


    Wir kommen als 3köpfige Familie mit 100l Frischwasser im Tank 1-2 Wochen klar. Freunde von uns mit Innendusche im Wohnaufbau verbrauchen zu zweit 300l pro Woche.


    Zum Chemieklo: das Thema Portapotti haben wir durch. Hab mich lange genug damit geärgert. Nach längerem Gebrauch werden die Dichtungen am Schieber undicht und es sifft vorne raus, wenn z.B. Kinder den Schieber vor Benutzung nicht richtig aufziehen. So was will ich nicht in einer Kleinstwohnung haben.
    Was mir ein Rätsel ist, wie ein PortaPotti 2 Wochen reichen soll. Nach einer Woche spätestens spricht da das Überdruckventil an oder der Tank ist voll.


    Wir haben jetzt ein Kassetten-WC mit Wasserspülung und 21l-Abwasserkassette, die durch eine Aussenklappe zugänglich ist. Durch einen in die Klappe eingebhauten "super silent" PC-Lüfter, der immer läuft und nach aussen bläst, herrscht im Kasten des Kassetten-WCs immer ein leichter Unterdruck und das WC ist auch bei hohen Umgebungstemperaturen komplett geruchlos - ohne jegliche Chemie.
    Die Kassette reicht für uns drei ca. 4-5 Tage, dann steht ein Wechsel bzw. eine Entleerung an. Die ist dann allerdings nicht geruchlos...


    Das Kassetten-WC ist ein absoluter Komfortgewinn, von Beva und Junior sehr begrüsst und das Ding ist kindersicher bedienbar.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo zusammen


    Wie wärs den mit einem Opel Vivaro / Renault Trafic / Nissan Primastar.


    Billiger als ein VW, aber etwas gleich gross.


    Meiner hat noch den 2.5l Diesel mit 90 liter Tankinhalt. Reichweite ca.1100 km. Je nach Bleifuss halt.


    Grosser Vorteil mit knapp 1,98 m Höhe passt er noch in die meisten Parkhäuser und auf Parkplätze mit Wohnmobil-Sperren.


    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Hier mal meine Erfahrungswerte:


    Auf Basis eines Caddy lässt sich mit minimalem Aufwand (ca. 100€) ein faltbares Bett bauen das alle 5 Sitzplätze erhält und in 2min einen Schlafplatz für 2 Personen mit ca. 1,20 x 1,90 ermöglicht. Unter dem Einbau lässt sich der komplette Kofferraum bis zu einer Höhe von ca. 35cm weiter nutzen. Wir haben damit ein paar schöne Kurzurlaube zu zweit verbracht. Ein Klo oder gar Dusche lässt sich damit allerdings nicht realisieren.


    Da wir mittlerweile mehr Personen sind und auch etwas mehr Platz benötigen sind wir mittlerweile beim Ford Nugget (altes Model) gelandet. In der Fahrzeugklasse des "Multivans" und mit 4 Schlafplätzen in meinen Augen das beste Konzept und dazu auch noch am günstigsten. Unsere Überlegungen gingen in eine ähnliche Richtung wie bei dir. Wir wollten ein Fahrzeug unter 5m Länge das, vor allem auch abends und nachts, nicht schon aus nem Kilometer als Wohnmobil zu erkennen ist. Als dunkles Fahrzeug dessen Grundform eher an einen Lieferwagen denn an ein Wohnmobil erinnert fällt er im Dunkeln nicht auf. Da fallen die Fenster nicht weiter auf. Stehhöhe ist übrigens durch nichts zu ersetzen. Gerade wenn du auch mal in Gegenden willst in denen das Leben im Fahrzeug und nicht draussen passiert.
    Wir haben eine Dieselheizung, einen Kompressorkühlschrank und eine 4kg Gasflasche zum kochen. Damit ist man schon ziemlich autark. Wenn wir alle 3-4 Tage ein paar Stunden fahren ist die Batterie eigentlich voll. Allerdings überlegen wir uns ob es Sinn macht sich mehr "Standzeit" mit einer Solaranlage zu erkaufen.
    Mit 40 Litern Wasser kommen wir als 4 köpfige Familie und normaler "Verschwendung" ca 5 Tage weit. Das ganze können wir dann mit 2 schweizer Wassersäcken noch einmal strecken. Von einer Innendusche würde ich abraten. Das ist in einem kleinen kurzen Fahrzeug nahezu unöglich. Wir haben eine "Aussendusche". Allerdings ist da der Wasserverbrauch enorm. Geh mal auf nen Campingplatz und unterhalte dich mit den Fahrern von großen Wohnmobilen und frag nach wie oft die Dusche benutzt wird. Von den meisten wirste hören: Ach das ist so eng und umständlich wir benutzen die eigentlich nie.


    Bin gespannt in welche Richtung du dich entscheidest


    Grüße


    wolpertinger

  • Als Wohnwagencamperin, die zur Zeit auf ein Wohnmobil umsteigt, würde ich sagen zu:


    Höhe
    Jemand erwähnte es schon, aber ich möchte es noch einmal betonen: Überlege dir vor allem, ob du in dem Wohnmobil Standhöhe haben soll. Ich persönlich fände es sehr lästig, wenn ich nicht aufrecht stehen könnte, und auf die Dauer würde mein Rücken durchbrechen.


    Toilette
    Eine Toilette ist auch für uns unbedingt notwendig. Du kannst eine Chemie-Toilette nehmen, hast aber dann Probleme mit der Entsorgung, besonders im HSP-Fall.


    Eine gute Alternative sind Eimertoiletten, die du mit Katzenstreu benutzt. Vorher legst du sie mit Müllbeuteln aus, dann kannst du das Ganze einfach in den Müll tun, und ein Mülleimer findet sich immer.


    http://%22http//www.amazon.de/…0%22&tag=httpswwwaustr-21


    Wir haben es ausprobiert, es riecht überhaupt nicht und ich finde es unkomplizierter als eine Chemietoilette.


    Dusche
    Wir hatten im Wohnwagen eine vollwertige Dusche und haben sie auch genutzt, da wir durch einen Außenwasseranschluss fließend Wasser (und Abwasser) hatten. Ansonsten verschlingt Duschen zu viel Wasser, denn mehr als 40-60 Liter hat man ja meist nicht an Bord. Empfehlenswert: "Cup-Showers". Mit einem Messbecher kippst du dir Wasser über den Kopf, seifst dich ein, dann wieder Wasser zum Abspülen. Braucht etwa 5 Liter incl. Kurzhaarwaschen.


    Ein Waschbecken in einer Mini-Toilettenkabine klingt ganz gut, aber es ist nicht sehr lustig, sich in so einer Minikabine zu waschen. Lieber an einem Tisch in einer Schüssel!


    Überlegt euch, was ihr mit dem Abwasser macht. Ich persönlich würde es nicht in jedem Fall einfach in die Landschaft kippen, besonders wenn Seife drin ist.


    Unauffälliges Campen überall
    Dazu gibt es eine sehr schöne englischsprachige Seite:


    http://www.campervanlife.com/campervans/stealth-campers


    "Stealth camper" heißt Tarncamper, was in diesem Fall bedeutet, getarnt bei voller Sicht. Die Seite bietet wirklich jeden Tipp, den man gebrauchen kann, um unsichtbar in einem Fahrzeug zu leben. Es scheint in den USA eine richtige Bewegung dieser Art zu geben, auch Geldmangel infolge Arbeitslosigkeit treibt etliche dazu, in Autos aller Arten zu leben. Was übrigens illegal dort ist, ich glaube in Deutschland auch.


    Es gibt auch hier auch eine Budget-Version für einen Transporter: für ca. 75 € eine Konversion in ein Wohnmobil mit Hilfe eines Klappsofas vom Sperrmüll, billigen Campingstühlen und Tisch auch gebraucht. Ich würde dann noch einen Wasserkanister nehmen und einige Schüsseln, dazu ein paar Plastikcontainer - fertig ist ein brauchbares Wohnmobil. Ach ja, und die Eimertoilette natürlich!


    Spezialisiert auf das Leben in kleineren Autos ist diese Seite


    http://www.livingincars.com/


    Der Autor hat nach eigenen Angaben 10 Jahre lang in verschiedenen Wagen gelebt, die er selbst mit minimalen Mitteln isoliert und umgebaut hat. Darin enthalten sind sehr gute Hinweise für die Isolation, um Kondenswasser- mit Rostbildung zu vermeiden und eine einigermaßen komfortable Temperatur zu erreichen.


    Ich fand auch das Buch spannend, das der Autor auf der Seite verkauft, weil daran die genauen Angaben zu seinen Umbauten, Kosten, und viele Tipps und Tricks sind.


    Viel Spaß beim Planen und Bauen,
    Chris