Australien - Abwechslunsgreich, exotisch & europäischer Standard

  • Hallo,


    ich habe bestimmt schon erwähnt, dass ich Australien als Fluchtland ernsthaft in Erwägung ziehe. Ich sehe sehr viele Vorzüge an diesem Land/ Kontinent. Man hat eine immens abwechslungsreiche Landschaft, die vom größten Korallenriff der Welt über Skigebiete und rote Wüsten bis hin zu tropischen Regegnwäldern reicht. Außerdem gibt es vollkommen menschenleere Orte, an denen man nochmal so richtig zu sich selbst finden und entspannen kann. Weiterhin ist ein Vorteil, dass die Jobsituation und Gehälter in Australien sehr gut sind und in Sachen Arztbesuche etc. ein hoher Standrad eingehalten wird, den man von Europa her gewohnt ist. Solche Dinge finde ich wichtig, wenn man auch weiterhin arbeiten und Geld verdienen muss. Dann hat man zum Arbeiten die Wahl zwischen der recht belebten Ostküste mit Sydney, Brisbane und der Gold Coast sowie abgelegenen Städten wie Darwin. Ich persönlich würde am liebsten für 2 bis 3 Jahre in Darwin (hier ein Link zur Hauptstadt des Northern Territory, die übrigens nur 130.000 Einwohner hat) oder in Broome (auch hier ein paar Infos zu diesem doch recht abgelegenen Ort, den wahrscheinlich viele von euch noch nicht kennen - hier leben nur 14.000 Menschen) arbeiten, um Geld zu sparen. Von dort aus kann man an den freien Tagen auch jede Menge Dinge unternehmen und schon mal einen Teil des Landes erkunden. Der Kakadu National Park und weitere traumhafte Naturlandschaften sind ja in ein paar Stunden von Darwin aus erreichbar. Nach dieser Arbeitszeit würde ich mir dann gerne eine mindestens einjährige Auszeit nehmen und einmal ganz Australien der Küste entlang mit einem Allradantrieb bereisen. Mit Broome bin ich mit jedoch nicht so sicher, da es schon sehr klein und abgelegen ist. AUßerdem sind die Unternehmungsmöglichkeiten in und um Darwin deutlich abwechlungsreicher. Das gute ist, dass die Gehälter in diesen abgelegenen Städten höher sind als in den größeren Städten an der Ostküste und ich für meine Reise wahrscheinlich recht schnell das nötige Kleingeld zusammen bekomme.


    Was haltet ihr denn von meiner Idee? Hat jemand von euch schonmal Australien bereist oder sogar dort gelebt?


    Liebe Grüße


    Daminia

  • Hallo,
    das Problem ist, die nehmen nicht jeden.
    Soweit ich weiß brauchst du erstens eine Ausbildung die gefragt ist, und zweitens am Besten schon einen Arbeitsvertrag dort um Einzuwandern.


    Ansonsten gibts nur Arbeits und Studentenvisa. (Maximal 1 Jahr)


    Wenn wer nähere Informationen sucht:
    http://www.germany.embassy.gov…/Visas_and_Migration.html


    Gruß
    Gerald
    PS.: Ich finde diese Einwanderungspolitik super. Leider bei uns nicht machbar.

  • Hallo Daminia, ...


    das mit den Einwanderungsbestimmungen stimmt! ... könnte schwer werden.
    Die Immobilienpreise sind auch nicht ganz ohne, und irgendwas war noch mit den Banken.


    Aber sonst schon ein Traum von Land, würde da auch ganz gerne leben.


    Schöne Grüße, Mike

  • Zitat von Daminia;187352

    Ich sehe sehr viele Vorzüge an diesem Land/ Kontinent.


    Hallo Daminia,


    ich möchte dir deine Vorstellungen und Vorhaben nicht kaputt reden aber du weißt, dass es auch noch die Kehrseite der Medaille gibt, oder?


    Nur um ein paar Dinge aufzuzählen:


    Die tolle Landschaft kann evtl. auch mal öde werden. Australien ist ein "hochgiftiges Land", nicht das es jeden Tag zuhauf passieren würde, aber da gibt es so viele tierische Arten zu sterben, das darf man nicht unterschätzen.


    Viele Dinge mögen dir vom Hörensagen erstmal ganz super vorkommen, wirklich wissen tust du es erst nach mindestens 3 Monaten "Testaufenthalt", eher länger.


    Mit dem von dir beschriebenen Standard habe ich so meine Zweifel. Ich bin zwar noch nicht lange in Australien gewesen, kann dir aber über australische Leute etwas erzählen. Die sind, ähnlich wie die Neuseeländer, eher "nordamerikanisch" drauf. Das bedeutet zwar immer sehr freundlich nach außen hin, aber wirkliche "Tiefe" muss man da suchen. Diese Mentalitäten sind kein Vergleich zu den Gemütern in DACH.


    Natürlich kann man egal wo auf dieser Welt nicht alle Menschen in einen Topf werfen, die Tendenz der Leute hier "unten" geht aber voll in Richtung oberflächlich und mir persönlich mittlerweile so richtig auf den Sack. Ich genieße es immer wieder, wenn sich ein paar Deutsche oder generell Europäer auf unsere Insel verirren, der täglich Smalltalk ist mir ein Graus, deswegen bin ich im Busch, aber ohne tödliche Viecher;)


    Der "andere" Standard wird sich dir wahrscheinlich schon nach kürzerer Zeit offenbaren. Nämlich vor allem die "Haptik" und Herangehensweise der dich umgebenen materiellen und technologischen "Errungenschaften". Im Vergleich zu Deutschland hinken Neuseeland und Australien in gaaaaanz vielen Bereichen teilweise um Jahrzehnte hinterher. Für manche mag das trivial sein, für mich ist das schon manchmal hart zu nehmen.


    Was die kulinarischen Genüsse angeht, so sei dir gesagt, dass du z.Zt. im Paradies lebst!


    Ich könnte dir eine Menge mehr erzählen, wichtig ist aber, dass du den richtigen Ort für genau deine speziellen Bedürfnisse findest. Das geht nur über eine "Live-Reise", nicht mit dem Finger auf der Landkarte.


    Ich weiß natürlich nicht, was du schon von der Welt gesehen hast...bitte mache aber vorher diesbezüglich deine Erfahrungen, bevor du Hals über Kopf eine womöglich falsche Entscheidung triffst. Auf jeden Fall gibt es auch Vorteile, ganz klar, sonst wären wir ja auch nicht weg......aber eben auch die andere Seite.


    (Ganz nebenbei ist Australien immer einer der ersten an der Seite der Amis wenn es mal wieder um einen Feldzug geht!)


    LG Buschmann

  • SP-Mitglieder,



    so schön auch der Urlaub in seinem „Traumland“ gewesen sein mag, so sollte man nie vergessen, dass zwischen Urlaub und tatsächlicher Sesshaftigkeit Welten liegen.


    Auch ich musste das damals einsehen. All das, was ich heute weiß, habe ich damals nicht einmal bruchstückeweise gewusst.



    Insbesondere als Ausländer aus D.A.CH. kann man sich nicht im Geringsten vorstellen, wie gnadenlos die Rechtssprechung ist, wie korrupt die Behörden, wie doppelzüngig die Kultur, wie gewaltbereit die Einheimischen und wie verlogen die Moral.



    Es wird schon seine Gründe haben, warum nach spätestens 3-5 Jahren nahezu alle Glücksritter scheitern und wieder froh sind, in ihrer Heimat zu leben.
    Ich kann nicht mehr zählen, wie viele Ausländer ich in den letzten 15 Jahren zum Airport oder Bahnhof gebracht habe, damit sie ihre letzte Reise in ihre Heimat antreten.

    Ich denke persönlich, dass es sehr interessant und aufschlussreich wäre, wenn wir „Aussteiger“ darüber berichten, was die die Ausländer in den jeweiligen Ländern zu erwarten haben und woran die meisten scheitern.

    Gruß Jörg

  • Hallo, Daminia. Ja ich habe lange hier gelebt, und erwähne ernsthaft wieder in die Schweiz zurückzuwandern. Es ist nicht alles Gold was glänzt :face_with_rolling_eyes:. Man muss sich im klaren sein dass Australien unfruchtbarer und trockener als Afrika ist. Der allergrösste Teil des Landes ist Dreckwüste. Es gibt praktisch keine Industrie mehr ausser Minen, Landwirtschaft und Tourismus. Alle Autofirmen haben zugemacht, und Holden wird in etwa 2 Jahren auch noch zu machen, das ist schon bekanntgegeben. Auch sonst wird hier fast nichts produziert. Jede Maschine, jedes Eletrogerät, fast jedes Medikament, praktisch alles wird importiert. Eigene Technik und Forschung gibt es auch kaum. Die Arbeitslage ist schlechter als je zuvor. Praktisch alle Grosskonzerne sind im Besitze von Engländern, Europäern und Amerikanern. Das Kleingewerbe schwindet immer mehr dahin. Kommt darauf an was man kann. Handwerker hat es immer zuwenig hier, und die machen sehr gutes Geld. Das Land ist wirtschaftlich eine Kolonie. Auch politisch untersteht es der Königin von England.


    Gewerkschaften gibt es kaum. Grundsätzlich ist die Arbeitseinstellung der Australier: Maul halten und schuften. Arbeitgeber haben SEHR WENIG Geduld und wenn man nicht SEHR gefragt ist als Fachkraft, dann hat man das Maul zu halten und den Lohn und die Bedingungen zu akzeptieren wie es vorgegeben wird. Es gibt sehr wenig Spielraum. Auch die Behörden sind diktatorisch. Es besteht eine wahnsinnige Immobilienblase, sodass die Leute etwa einen Drittel ihres Einkommens für Miete ausgeben. Die Australier sind grundsätzlich rauher, aggressiver und oberflächlicher. Man kann kaum tiefe Gespräche mit ihnen führen. Bevor man auswandert sollte man das Land auf jeden Fall kennenlernen.

  • Hallo und erst einmal ganz vielen Dank für eure wirklich ausführlichen und hilfreichen Antworten! Das hat mich sehr gefreut!


    Ich habe mich schon sehr viel erkundigt und bin mir über den Aufwand der Einwanderung mit einem 5-jährigen Arbeitsvisum sehr bewusst. Wenn ich den Entschluss treffe, dann muss ich durch diesen Prozess durch, der mich natürlich auch ganz schön abschreckt.


    Allgemein denke ich, dass jedes Land auf dieser Welt seine Vor- und Nachteile hat. Bestimmte Sachen in Deutschland werde ich gewiss zu schätzen lernen, wenn ich in Down Under bin. Andere Dinge in Australien werde ich wiederum bevorzugen. Das ist wohl immer das selbe Spiel. Selbst wenn man innerhalb Deutschlands die Stadt wechselt. Und vor den giftigen und gefährlichen Tieren habe ich eigentlich keine Angst. Ich denke, dass Auto fahren mit mehr Risiken verbunden ist als der Aufenthalt in Australien :winking_face:


    eagle eyes: Verstehe ich das richtig - Du lebst derzeit in Australien?


    Die Idee mit dem 3-monatigen Testaufenthalt, um das Land besser kennenzulernen finde ich ganz gut. Da müsste ich mal schauen, ob ich das organisieren kann. Aber wo ein Wille ist, da ist ja bekanntlich auch ein Weg!


    Ganz viele liebe Grüße


    :)

  • Strategisch betrachtet ist bei Australien China ums Eck. Ein Land mit viel zu vielen Menschen (Männern), zu wenig Platz, einem rasant wachsenden Militärapparat und einem riesigen Rohstoffhunger. Und Australien hat viel Platz, wenig Menschen und viele Rohstoffe.


    Vom Hörensagen gefällt mir Neuseeland besser. Die sind zwar "ärmer", aber die Lebensqualität erscheint mir hoch, vor allem für "outdoor"-Liebhaber.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Nun Australien hab ich 2008 persönlich mit Rollstuhl, assistenz und zwei Freunden bereist für 4wochen.
    erstens war ich erstaunt über die üppige Fauna, riesenbäume USW....Kängeruhs und Colas streicheln..naja....


    also so mit den kleinen giftigen Tieren ist echt nicht zu spaßen...davor hatten wir nen heidenrespekt und die Highways waren gesäumt von Tierleichen .....es geht hoch und runter , Australien ist kein plattland , und soooooo toll ist es nicht wie es in schöngefärbten träumen erlebt wird. Die Ureinwohner sind dem Alkohol verfallen, da wird nicht lange gefackelt....


    touries es wo man hinguckt., viele Pinten auch auf den Dörfern.....links fahren, und deftige Preise....eine Packung Tabak fast acht Euro...fast unbezahlbar......und für Alkohol und Co gilbet spezielle Läden...und kommt dann mit brauchen papiertüten raus..



    das Land ist Schön anzusehen, aber immer dort leben???? Das stimmt die haben nicht alle die besten Absichten....
    das Riff sollte doch zerstört werden wegen Fraking und Co????


    Zum Durchschlägen bei Kriesen sind die Ausländer die, die zuerst gehen müssen, es sei denn sie sind schon richtig verwachsen mit der Kultur oder ähnliches...


    so ne ne testjahr ist ne gute Idee, außerdem musst du eine Einladung haben, und genügend Kohle um dem Staat nicht zur Last zu fallen.usw.....da muss viel bedacht werden.


    es gibt ne aussi Seite die sehr gut beschreibt was und wie stimmen sollte.


    Neuseeland ist in der Tat, eine bessere Wahl..... Das kenn ich nur vom Hörensagen, ein bekannter
    lebt


    nun mach dich sehr schlau und besorg dir nen arbeitsvisum. Vorausgesetzt du hast ne Ausbildung abgeschlossen....


    nun als britische Kolonie......die Briten sind sehr konservativ, und sehr Kriegstreibend.....
    und in Australien kommt eine der größten horchpostenanlage hin...


    Lg urban-rolli

    Auch eine Reise von tausend Meilen fängt mit dem ersten Schritt an. (sprichwort,china)


    Anmerkung der Administration: Aufgrund besonderer Umstände darf diese Fori die allgemein gültige Rechtschreibung ausser Kraft setzen!!!

  • @Damina: Ja ich lebe derzeit noch in Australien. In Cairns. Hier sind die Mieten noch einigermassen bezahlbar (weil die Arbeitslosigkeit so hoch ist). In den Städten/Gegenden mit weniger Arbeitslosigkeit bezahlt man Wucherpreise für Wohnungen/Häuser die qualitativ schlechter sind als in D/A/CH . Falls Du unter 30 Jahre alt bist, kannst Du als Deutsche Staatsangehörige ein einjähriges Holiday Working Visa bekommen. Damit darfst Du hier arbeiten.

  • Hallo zusammen,


    also, ich weiss nicht, wie ich das richtig rüberbringen soll, aber das muss ich einmal hier einbringen.


    Wenn man sich im Ausland (hier konkret USA z.B.) über Deutschland informiert, bekommt man z.T. Reisewarnungen, weil in öffentlichen Verkehrsmitteln farbige Mitmenschen zusammengeschlagen werden (damals in Berlin passiert...) .... ich weiss nicht, was da sonst noch so kursiert über dieses hoch gepriesene Deutschland.


    Ich möchte das aber aus meiner Sicht und persönlichen Erfahrungen einmal so zusammenfassen:


    Wer in ein anderes Land auswandern will, soll sich dort ruhig erst einmal längere Zeit umsehen. Und akklimatisieren ! Kein "see all in 10 days"...


    Aber wenn er/sie erwartet, dass er dort deutsche Verhältnisse vorfindet, oder alle mit wehenden Fahnen den deutschen Errungenschaften nachhasten, der wird sich gewaltig täuschen.


    Wer nicht bereit ist, sich auf die andere Kultur und Lebensart einzustellen, mit all ihren Besonderheiten im Positiven wie im Negativen, der soll besser zu Hause bleiben, wenn es ihm hier denn so gut gefällt.


    Deutschland ist in den Augen der Ausländer nicht "der Nabel der Welt", dafür ist es viel zu klein und unbedeutend.


    Auch wenn man das in Deutschland oft gern anders sehen will (Selbstbild - Fremdbild...).

    Die ehemalige Qualität "Made in Germany" hat leider auch viel von ihren ehemaligen Glanz verloren.
    Viele Schwellenländer haben nicht geschlafen und haben schon sehr ordentliche Technologie entwickelt, verkaufen Geräte auf dem Weltmarkt, die ihren Dienst klaglos tun, aber eben viel billiger sind als Made in Germany.


    Die arbeitende Bevölkerung in vielen Ländern hat nicht die Macht und die gewrkschaftlichen Errungenschaften, und nicht das Lohnniveau, das Arbeiter und mittlere Arbeitnehmer in Deutschland haben.


    Man überlege sich vorher sehr gut, welche dort gesuchten (Spezial-) Kenntnisse und damit Marktchancen man gegenüber nationalen Arbeitnehmern in seinem erlernten Beruf in Zielland hat, ob man die Sprache gut genug spricht um dort problemlos einen Job zu finden und zu bestehen, oder sich im täglichen Leben bahaupten zu können.


    In einem andern Land zu leben heisst dort mitmachen, nach den lokalen Regeln und Gegebenheiten, sich anpassen und sich einbringen.


    In der Regel bedeutet das zunmächst einmal harte Arbeit und hohen persönlichen Einsatz, "viel Schweiss" und auch Anpassungsstress. Auch ggf. gegen Korruption und Vetternwirtschaft ggf. auch Vorurteilen gegen Ausländer.


    Bevor man ein vernünftiges Netzwerk aus Freunden und verlässlichen Bekannten findet, vergehen nach meinen Erfahrungen sicher so um die 4 Jahre .... Das kostet Kraft, so sein Netzwerk von Null auf aufzubauen.


    Ich rede jetzt nicht von den oberen 1% "Expats", die für einen großen Konzern oder als absolute gesuchte Spezialisten in ein Land gehen und dort ggf. ihren "goldenen Käfig" auf Firmenkosten bekommen.

    Das wären in knappen Worten meine ganz persölichen 2 cents - von mir, einem der große Teile seines Lebens "zwischen den Welten" hin- und her gewandert ist und viel Kraft investieren musste, der aber auch sehr viel menschlich positives und schönes erleben durfte, Dinge die in D-Land leider nicht mehr wirklich gelebt werden, obwohl es hier den Leuten eigentlich sehr gut geht. Das mag auch der Grund sein, warum sich Ausländer hier in D oft nicht so richtig wohl fühlen auf Dauer....


    Das Thema könnte man beliebig fortsetzen....


    Wenn man sich vor den "hoch giftigen Tieren" in einem Land fürchtet, sollte man zuallererst lernen, wie die dort ansässigen damit umgehen.
    Wenn die das nicht könnten, wären sie doch schon längst alle ausgestorben.... :winking_face:


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Hallo nochmal,


    ich möchte einfach einen anderen Lebensabschnitt beginnen und in einem anderen Land leben. Australien scheint mir dafür sehr geeignet - aber das ist wohl reine Geschmackssache. Mein Beruf steht auf der SOL Liste, weshalb ich auch keine Probleme diesbezüglich habe sollte. Das mit dem WHV ist eine gute Idee, jedoch bin ich schon über 30 Jahre alt und kann das Visum nicht mehr erhalten (leider).


    Ich finde es übrigens toll, dass sich hier so eine angehezte Diskussion entwickelt hat. Damit hätte ich gar nicht gerechnet :)


    Liebe Grüße


    Daminia

  • Hallo Daminia,


    ich rate Dir: Probiers doch einfach. Was soll schon schief gehen. Wenn Du ein Visum bekommst, und es Dir nach 2 bis 3 Jahren nicht mehr gefaellt, dann ziehst Du eben weiter. Wenn man es geschickt anstellt, dann sind auch die finanziellen Verluste gering, aber der Erfahrungsreichtum enorm gestiegen.


    Ja, die creepy Crawlers haben mich auch von Australien ferngehalten, daher bin ich in Neuseeland gelanded.
    Aber, schau in die Statistik, wieviele Menschen sterben im Jahr an Spinnen-, Schlangen- und Aligatorenbissen? Nicht viele, da wirst Du eher in der Strassenbahn erschlagen. Ist eben nur eine unangenehm Vorstellung, wenn man mit dem Zelt unterwegs ist.


    Wo Du Dich dann entgueltig niederlaesst, das hat ja dann Zeit, da Australien eben ein ganzer Kontinent ist, und sehr unterschiedlische Flora und Fauna hat. Darwin kann recht schwuehl werden.


    LG Simka

  • Ich kann nur eagle eyes zustimmen. Es ist nicht alles Gold was glänzt...
    Nach etwa einem Jahr (Work and Travel) in Australien bin ich vor ca. 1 Monat wieder zurück in Deutschland und genieße es hier nun viel mehr : ) .... wobei ich war noch in Laos und anderen Teilen Südostasiens, wodurch sich mein Wohlstandverständnis verändert hat und Australien damit nochmals an "Punkten" verloren hat.


    Klar, Deutschland ist tiefgründiger (m.E. basierend auf der Geschichte und der kalten Winter für die es "vorauszudenken" gilt/galt) - Australien freundlicher im ersten Moment (manche würden oberflächlich schreiben). Und es gibt noch viele andere Unterschiede.
    Es kommt halt eher auf die eigene Einstellung an - abgesehen von einigen "Wildcards" wie Atomkrieg in Europa, Krieg zwischen China u. Australien o.Ä. ... wobei man hier Hellsehern müsste :grinning_face_with_smiling_eyes: - ob man glücklich wird. Wenn du die Möglichkeit hast, bereise das Land und mach dir deinen eigenen Eindruck. Auf jeden Fall würde ich mich eine längere Zeit im Land aufhalten bevor ich Zeit und Geld investieren würde in eine Auswanderung - in meinem Fall war das eine interessante Lektion (da ich auch auf jeden Fall auswandern wollte, bevor ich dort war :D).


    Viele Grüße


    sm4rty


    PS: Ich werde auf jeden Fall wieder das Land bereisen wenn ich kann, dafür ist es einfach viel zu schön und einzigartig!


    PSS: Eine interessante wissenschaftliche Schlussfolgerung bezüglich Australien, die ich nicht erwartet habe dort zu lesen, habe ich in "Die Zukunft unserer Energieversorgung" von Dietrich Pelte entdeckt. Kurze Zusammenfassung: Aus energetischer Sicht könnte Australien mit bestimmten Rahmenbedingungen sich selbst versorgen - aus soziologischer Sicht würde Australien enorme Probleme bekommen, mit allen anderen Ländern die vom "Stoff" abhängig sind. Ich denke wir müssen uns alle an die eigene Nase fassen und versuchen gute Vorbilder zu sein, wodurch das Leben auch hier in D wieder mehr Freundlichkeit bekommen könnte und keine Flucht in andere Länder versuchen.
    ...Klar, wenn ne Giftgaswolke/Atomanschlag auf mich zu kommt, dann fliehe ich auch nach Australien bzw. sonst wo, falls es dann noch möglich ist :grinning_squinting_face: [so ein Szenario ist aber unvorhersehbar, auch situative Flexibilität kann da keine garantie sein ... UND Australien könnte von Chinesen heimgesucht werden oder was auch immer..] - wie auch immer, bisher hoffe ich auf die Vernunft einiger weniger die Vorbild sind für viele.

  • Hallo Simka,

    Du hast geschrieben:

    Zitat

    Hallo Daminia,


    ich rate Dir: Probiers doch einfach. Was soll schon schief gehen. Wenn Du ein Visum bekommst, und es Dir nach 2 bis 3 Jahren nicht mehr gefaellt, dann ziehst Du eben weiter. Wenn man es geschickt anstellt, dann sind auch die finanziellen Verluste gering, aber der Erfahrungsreichtum enorm gestiegen.



    Ich persönlich sehe das nach 15 Jahren „Auswanderer-Dasein“ ebenso.


    In der Tat kann man unendlich viel von anderen Ländern und Kulturen lernen, aber alles hat zwei Seiten.


    Ich kann nur jedem aussteigendem „Glücksritter“ ans Herz legen, dass er sich für sein „Traumziel“ so gut wie irgend möglich absichert. Denn ich habe in 15 Jahren unzählige Ausländer in Thailand kläglich scheitern und verzweifeln sehen. Angefangen vom Verlust der Geldreserven über Konkurs der Firma bis hin zu Mord und Todschlag.



    Damit meine ich in erster Linie folgende „Sicherheitsleinen“:

    1. Man sollte nicht mit seinen zusammengekratzten 6000-8000 Euro Mini-Budget in einem fremden Land ein neues Leben beginnen!



    2. Man sollte finanziell für mindestens 2-3 Jahre problemlos abgesichert sein, auch ohne Arbeit!



    3. Sollte man in seinem „Traumland“ scheitern, so muss gesichert sein, dass man in seiner Heimat bei Eltern, Geschwistern oder Freunden eine Unterkunft wie auch Verpflegung über Monate erhält, bis man sich wieder auf eine gesunde und ökonomisch gesicherte Basis empor gearbeitet hat.



    4. Wenn man einen sehr guten Job hat und dennoch das Fernweh stärker ist, sollte man mit seinem Arbeitgeber eine einjährige Auszeit vereinbaren, um nach dieser Zeit zu gleichen Bedingungen wieder seine Arbeit aufnehmen zu können. (Ich weiß jedoch, dass diese soziale Möglichkeit bei Arbeitern und Handwerkern nahezu ausgeschlossen ist, da die Arbeitgeber dem „faulen und verträumten“ Arbeitnehmer kaum entgegen kommen.)



    5. Man sollte darauf achten, dass man wenigstens für die ersten 2-3 Jahre sehr gut gegen Krankheit und Unfall versichert ist! Denn ohne eine gute Versicherung und ohne Bargeld wird man in sehr vielen Ländern nicht behandelt und wird sterben! Auch in Thailand!!!



    Das sind nur 5 Punkte, die man beachten sollte. Aber diese 5 Punkte haben es in sich! Das habe ich am eigenen Leib kennen lernen dürfen.


    Was mich betrifft, so konnte ich damals vor 15 Jahren keinen Punkt erfüllen:

    Ich hatte damals 8000 Euro (besser gesagt 16.000 DM), die ich mir zusammengespart hatte und mit nach Thailand brachte, um ein „neues Leben“ aufzubauen. Das war alles, was ich besaß. Für eine gute Versicherung hatte ich auf Dauer kein Geld.


    Es gab in den ersten Jahren Zeiten, so ehrlich möchte ich sein, wo ich Buddha für die tägliche Schale Reis von Herzen dankte oder im Dschungel wilde Früchte „klaute“, um über die Runden zu kommen.


    Dennoch blieb ich beharrlich, schränkte mich bis auf ein Minimum ein und verfolgte weiterhin mein Ziel.



    Gruß Jörg

  • Hi Jörg,


    du hast sicherlich vollkommen Recht mit deiner Punkteliste. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass man auch mit kleinen Mitteln Erfolg haben kann. Bestes Beispiel bist ja du selbst. Mit Kohle ist es fast in jedem Bereich einfacher, aber es geht auch ohne.


    Hier bei uns lebt ein Auswandererpaar, das mit fast keinen finanziellen Mitteln hierher gekommen ist. Die hatten gerade genug für den Flug und ein bisl "Taschengeld". Weitaus weniger als du damals. Die sind mittlerweile seit vielen Jahren hier und es geht denen blendend. (nicht materiell, sondern auf die wirklich wichtigen Werte bezogen)


    Natürlich muss man sich sein "Traumland" genau aussuchen. Hier bei uns gibt es für jeden Bewohner z.B. med. Basisversorgung gratis, man kann unter den Sternen schlafen und wird nicht erfrieren und Nahrung kann man sich aus Busch und Meer auch ohne Knete selbst besorgen.


    Respekt habe ich vor jedem, der sich durchbeißt und zeigt, dass Aufstehen besser ist als Liegenbleiben. Unsere finanzielle Ausgangslage war sicherlich eine bessere, trotzdem stehe ich zu den o.a. Aussagen, da ich die andere Variante hier täglich sehen kann.


    Respekt übrigens für deinen Weg,....Thailand stelle ich mir da schon etwas härter vor!:Gut:


    LG Buschmann

  • Hallo Buschmann,

    Du hast geschrieben:


    Zitat

    Hier bei uns lebt ein Auswandererpaar, das mit fast keinen finanziellen Mitteln hierher gekommen ist. Die hatten gerade genug für den Flug und ein bisl "Taschengeld". Weitaus weniger als du damals. Die sind mittlerweile seit vielen Jahren hier und es geht denen blendend. (nicht materiell, sondern auf die wirklich wichtigen Werte bezogen)




    So sehr ich die in Bescheidenheit lebenden Menschen schätze, (wie die von Dir genannten Aussteiger) so kommen auch diese Menschen nicht ohne ein Mindestmass an finanzieller Grund-Sicherheit aus.

    Denn sie werden ein Visum (Aufenthaltserlaubnis) benötigen, das nicht umsonst ist. Des Weiteren müssen sie wahrscheinlich Miete bezahlen. Eventuell auch Strom und Internet.


    Selbst wenn sie ein Robinson-Crusoe-Leben führen sollten, was ohne eiserne Selbstdisziplin, Demut und einem extrem starken Charakter unmöglich ist,
    kommen sie um das Visum nicht herum. Es sei denn, sie leben illegal in diesem Land.


    Von Krankheiten, Unfällen oder gar chronischen Gebrechen, die jeden Menschen treffen können, ganz zu schweigen.

    Denn selbst das billigste Leben ist noch teuer, wenn man nichts hat.



    Gruß Jörg

  • Zitat von Buschmann;189419

    Hi Jörg,


    du hast sicherlich vollkommen Recht mit deiner Punkteliste. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass man auch mit kleinen Mitteln Erfolg haben kann. Bestes Beispiel bist ja du selbst. Mit Kohle ist es fast in jedem Bereich einfacher, aber es geht auch ohne.


    Hier bei uns lebt ein Auswandererpaar, das mit fast keinen finanziellen Mitteln hierher gekommen ist. Die hatten gerade genug für den Flug und ein bisl "Taschengeld". Weitaus weniger als du damals. Die sind mittlerweile seit vielen Jahren hier und es geht denen blendend. (nicht materiell, sondern auf die wirklich wichtigen Werte bezogen)

    LG Buschmann


    Das kommt ganz auf den Charakter und die Talente an. Es gibt Leute die können mit nichts in ein anderes Land gehen und erfolgreich werden. Andere könnten hunderttausende von Franken mitbringen und sie würden alles ausgeben. Ich kannte einen erfolgreichen Verkäufer in Bali von England. Der hat mir gesagt wenn Du in Bali erfolgreich werden willst dann musst Du absolut alles abschliessen in Deinem Herkunftsland. Keine Hintertür offenlassen. Keine Wohnung im Herkunftland halten usw. Das ist SEINE Ansicht und sie hat für IHN funktioniert. Der finanzielle Druck und sein Wille hat ihm geholfen in Bali Geld zu verdienen. Allerdings hat er ein Produkt verkauft das ich nicht als seriös beurteile. Ich habe viel darüber nachgedacht, denn ich habe auch mal versucht erfolgreich zu sein in Bali, als Verkäufer, und ich wurde es nicht. :face_with_rolling_eyes:.